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Wolfgang Müller-Funk im STANDARD

 

Meinungsmacher gibt es, seit die Massenmedien existieren. Sie sind ein elementarer Bestandteil einer Presselandschaft, deren Aufgabe vordergründig die Bereitstellung und auch den Verkauf von Informationen beinhaltet, hintergründig allerdings mit der Beeinflussung ihrer Konsumenten die Agenden ihrer Auftraggeber zu stützen versuchen. Dies kann tagtäglich in jedem xbeliebigen Massenblatt und den Magazinen nachgelesen und erforscht werden.

Es ließe sich mit Leichtigkeit tagtäglich ein Blog füllen, in welchem nur österreichweit Artikel auf ihre Manipulationsabsicht hin zerlegt werden könnten. Diese Zeit fehlt uns leider.

Da es Thema in einem neuen Film werden wird, soll allerdings an dieser Stelle kurz die Aufmerksamkeit auf einen weiteren bezahlten Meinungsmacher gerichtet werden, welcher eifrig darum bemüht ist, den Interessen der internationalen Oligarchie aus Finanz, Industrie, Politik und Militär nachzukommen.

Wolfgang Müller-Funk heißt er, ist ein gebürtiger Deutscher, und hat unter anderem eine Tätigkeit als Kultur- und Literaturwissenschaftler an der Uni Wien inne. Dies ist mit ein Grund, warum er uns als Kulturschaffende an dieser Stelle für einen Augenblick interessieren soll.

Müller-Funk bezieht sich in seiner am 16. Mai 2014 im österreichischen STANDARD publizierten Meinung auf die hässlichen Vorgänge in der Ukraine. Er empört sich, dass in einer Zeitung der russische Botschafter einen Platz für seine Sicht der Dinge eingeräumt bekommen hatte. Den er bei einem Müller-Funk, der sich als Vetreter des einseitigen Meinungsmonopols zu erkennen gibt, natürlich nicht erhalten hätte.

Davon einmal abgesehen, dass die Ansichten beider Lager für den Leser generell wünschenswert wären, ist Müller-Funk ja auch ein Platz für seine Meinung durch den STANDARD eingeräumt worden.

Der Link: http://derstandard.at/1399507813142/Gegen-Beschwichtigung-und-falsche-Neutralitaet

Dies unter der Rubrik „Kommentar der anderen“ im STANDARD, welche praktischerweise in erster Linie mit diesen „anderen“ Kommentaren die – milde ausgedrückt – tendenziösen Artikel des eigenen Blattes zu unterstützen trachten.

Diese Kommentare und angeblich eigene Meinungen spiegeln fast immer die Meinungen der Geldgeber wieder, der Konzerne, der Politiker, der Kriegshetzer. Dabei wird gelogen und unterschlagen, dass sich die Balken biegen. Die letzten Seiten des STANDARD sind, wie wir die letzten Jahre beobachtet haben, angefüllt von derartigen „Kommentatoren“ und Meinungsmachern. Braunes Gedankengut und Kriegsgetrommel wurde in der Vergangenheit unwidersprochen platziert. Mittlerweile lässt sich ein ganzer Ordner mit diesen Seiten füllen.

Müller-Funk vertritt bei seiner Meinungsmache eindeutig die Seite der USA-NATO-EU, die für ihn vollkommen unreflektiert und wider besseren Wissens die ausschließlich „Guten“ sind, während Russland als der Feind, als (alleiniger) Aggressor, als „Imperium“ hingestellt und Putin mit dem negativ ausgestatteten Begriff „Machthaber“ bezeichnet wird, der gar eine Kriegserklärung abgegeben haben soll.

Nazi-Propaganda aus dem III. Reich. Beliebig austauschbar. Aktuell mit dem Imperator Putin und seinem Reich des Bösen: Russland.


Extrem unwissenschaftlich unterschlägt hier der „Kulturwissenschaftler“ bei seiner Meinungsmache die Vorgeschichte wie auch die auslösende Momente für die REAKTION Russlands mit dem Referendum auf der Krim und der anschließenden Eingliederung dieser Halbinsel in die Russische Förderation. Es ist vergleichbar mit dem Szenario, als würde er das Eindringen der Roten Armee in das Deutsche Reich 1945 bejammern, die Ursache allerdings mit keinem Wort erwähnen. Müller-Funk hätte sich auch damals bestens als Mitarbeiter des Nazipropagandaministeriums eingefügt und von einem Abwehrkampf gegen die Russen und Bolschewisten gefaselt.

Nazi-Propaganda des III. Reiches. Russland als Imperalist und Aggressor. Musste aber erst angegriffen werden.


Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Auflösung des Warschauer Paktes hatte die NATO keine Zeit verloren, sich entgegen aller Zusagen die ehemaligen Ostblockstaaten in ihr Militärbündnis zu integrieren und sich immer weiter an Russland heran auszudehnen. Bei der NATO handelt es sich um kein Friedensprojekt, sondern um die größte Militärmaschinerie weltweit, die vor allem dazu dient, die hegemonialen Interessen der USA militärisch zu zementieren. Ob nun mit der Vermehrung ihrer Militärbasen in neuen Ländern und Vasallen oder durch zahlreiche offene wie verdeckte Kriege und einem permanenten Terror bei gleichzeitiger Totalüberwachung. Nicht zuletzt auch in ehemaligen Sowjetrepubliken und in Staaten, zu welchen Russland Beziehungen unterhielt bzw. unterhält.

Das bis heute gültige Vorhaben der NATO und insbesondere durch die USA, in Polen ein gegen Russland gerichtetes Raketenschild zu installieren, um die Erstschlagsdoktrin des Pentagons zu unterfüttern, muss auch an dieser Stelle die Sicherheitsinteressen Russlands massiv betreffen. Es ist die NATO, die nach Osten expandiert, nicht umgekehrt. Atomraketen 300 Kilometer vor Moskau dienen nicht dem Frieden.

Die „Orangene Revolution“ in der Ukraine 2004, hauptsächlich durch die USA initiert und finanziert, brachte mit Viktor Juschtschenko und Julia Timoschenko die westlichen Kandidaten an die Macht, welche das Land den westlichen Geschäftsinteressen geöffnet und sich bei dieser Gelegenheit auch selbst enorm bereichert hatten.

Diese verdeckten Manöver des Westens, mit der Ukraine ein direkt angrenzendes Land aus der Einflussphäre Russlands herauszubrechen, war für die russische Förderation schon unangenehm genug gewesen. Und die subversiven Tätigkeiten des Westens in Russland selbst, besonders in der Jelzin-Ära, noch in zu guter Erinnerung.

2008 wurde die „prowestliche“ukrainische Regierung in Wahlen ab- und mit Viktor Janukowitsch ein neuer Regierungschef gewählt. Dieser gehört zwar ebenfalls der Oligarchen-Kaste an und hat sich ebenfalls als korrupt erwiesen, dies aber als demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt.

Janukowitsch war allerdings keine Marionette des Westens, und weil dem so war, hatten die USA wieder viel Geld investiert (5 Millarden Dollar nach Nuland, plus Gelder unbekannter Höhe anderer westlicher Staaten), um subversiv innenpolitisch wirken und letztlich eine neue „Revolution“ vorbereiten zu können.

Der Moment kam, als die EU unterschriftsreif ein Assoziierungsabkommen mit der Ukraine vorbereitet hatte, der vor allem nur für die EU unnd NATO von Vorteil gereicht hätte, mit Vorteilen für das ukrainische Kapital, aber sicherlich nicht für die Bevölkerung.

Die Bedingungen waren für die Ukraine dennoch so schlecht gewesen, dass deren Regierung unter Janukowitsch im letzten Moment die Unterzeichnung dieses Vertrages aufgeschoben hatte und somit vorerst platzen lassen. Denn die EU hatte verlangt, dass die Ukraine aus dem russischen Projekt der eurasischen Zollunion (Freihandelszone) aussteigen und auch die Kosten des Abkommens in Milliardenhöhe selbst tragen sollte. Von der Freilassung rechtmäßig verurteilter Verbrecher – die Kandidaten des Westens – ganz zu schweigen. Ein hoher Preis für die zukünftige Ausbeutung durch die westlichen Industriestaaten. Die ukrainische Regierung hatte da lieber noch ein wenig länger überlegen wollen, da es an Perspektive gemangelt hatte. Es hätte nicht einmal visafreien Reiseverkehr in die EU gegeben, und eine Mitgliedschaft in dieser Organisation war zuvor durch ein Veto Frankreichs blockiert worden.

Alles wurde wurde hinfällig, weil es genau in diesem Augenblick zu der Protestbewegung in Kiew kam, die in westlichen Medien wieder einmal als eine Freiheitsbewegung deklariert wurde. Hierbei ging es allerdings nur um die Freiheit des westlichen Industriestaaten, sich das zu nehmen, was sie gerne besitzen möchten.

Diese oppositionellen Parteien wie jene „Vaterlands-Partei von Timoschenko oder die UDAR mit Klitschko werden durch das Ausland finanziert, wobei sich Letzterer auch noch einer besonderen Hilfe aus Deutschland erfreuen darf. Ganz zu schweigen von der rechten ukrainischen Vereinigung „Swoboda“ unter dem Faschisten Tjagnibok und der gewaltbereiten Nazi-Vereingung des „Rechten Sektors“.

Im Zuge der westlich orchestrierten „Protestbewegung“ kam es zu dem mit vielen Leichen garnierten Putsch, der die oben genannten Parteien an die vorerst regional begrenzte Macht brachten, mit dem Banker und Faschisten Jazenjuk aus der Vaterlandspartei als selbsternannten „Premier“ an der Spitze und neuerdings mit dem westlich orientierten Oligarchen, Medienzar und Waffenhändler Poroschenko als „Präsidenten“. Der Nazi Parubij ist nun der Chef im Nationalen Sicherheitsrat. Sie sind derzeit damit beschäftigt, mit Teilen der ukrainischen Armee und ausländischen NATO-Söldnern die antifaschistischen Ukrainer zu bekämpfen, die in den Westmedien so gerne als „Seperatisten“ oder besser noch als prorussische Seperatisten verkauft werden. Sie schießen und bombardieren ihr eigenes Volk, eine NATO-Phrase, die so gerne vom „Westen“ bei unliebsamen Regierungen angewandt wurde und noch wird. In der Ukraine sind die Bomben und Granaten auf Zivilisten wieder in Ordnung, die Opfer allerdings nicht. Die westlichen Strippenzieher wiederum unterstützen dies mehr oer weniger verdeckt und flankieren ihre Aggressionen mit einer Form des Wirtschaftskrieges gegen Russland.

Diese „Kleinigkeiten“ kommen bei Müller-Funk nicht vor, dürfen ja auch nicht. Sonst könne er gegenüber sehr unbedarften Lesern auch nicht den russischen Botschafter pauschal als Märchenerzähler abtun, der irgendetwas von faschistischen Kräften dahergeschwafelt habe. Angebliche Märchen, die natürlich von Putin höchstpersönlich erfunden worden wären, um die menschenfreundliche, gewaltfreie wie selbstlose NATO-Expansion zu diskreditieren.

Müller-Funk will es nicht anders, als seine eigenen Märchen im STANDARD breitzutreten, weil ihm ein Minimum an historischer Kenntnis und ein klein wenig Aufmerksamkeit der Ereignisse abseits der Propaganda sofort den Boden entziehen würde. Denn um Sachlichkeit geht es hier nicht, das bietet er auch nicht, nicht die Spur. Und weil er nichts als verlogenen Dreck zu bieten hat, versucht er präventiv möglichen Widerspruch mit primitiver Diffamierung zu begegnen. Dabei bedient er sich auch noch dem Glauben, nicht etwa dem Verstand, und behauptet, dass es sich um all jene, die den Russen „glauben“ würden, automatisch um „Linke“, Antieuropäer“, „Putin-Versteher“ oder „Strache-Anhänger“ handeln würde. Weil sie eben nicht der NATO-Propaganda „glauben“ würden. Selbstständige Informationsbeschaffung, die Beleuchtung beider Seiten, mögliche eigene Erkenntnisse haben bei Müller-Funk keinen Platz. Seine Ansprache richtet sich an die Idioten unter uns.

Immerhin ist es erfreulich, wenn sich Faschisten oder ihre Handlager und Schreibtischtäter als solche offenbaren, so wie Müller-Funk. Die Universität Wien dagegen sollte ihre Personalpolitik überdenken.

 

Mittwoch
11
Juni 2014
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