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Kleine Propagandaübersicht – 16/2/2016. Teil 2.

 

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„Noch keine Feuerpause in Syrien.“ STANDARD, 16. Februar 2016.

Syrische Truppen würden mit Hilfe russischer Luftangriffe versuchen, die Stadt Aleppo einzunehmen, was die Wirklichkeit allerdings verzerrte. Hier ging es nur um den weitgehend entvölkerten Ostteil der Stadt, wo sich die Terroristen verschanzt hatten. Sie würden dabei, so hieß es, vor allen gegen „Rebellen“ vorgehen, die vom Westen unterstützt werden würden. Richtig musste es natürlich heißen, dass sie gegen vom Westen unterhaltene Terroristen vorgehen. Logischerweise musste der syrische Staat gegen diese Killerbanden vorgehen, wie jeder andere Staat auch. Türkische Aggressionen und Morde au syrischen Staatsgebiet wurden nicht weiter kommentiert. Dazu die Geschichte von den getroffenen Krankenhäusern, einschließlich der vollständigen Ausklammerung der terroristischen Akteure.

(Kein Link mehr auffindbar.)

 

Online:

„Tote bei Luftangriff auf Krankenhaus in Syrien.“ STANDARD, 15. Februar 2016.

Die Türkei drohte und mordete auf syrischem Territorium, was aber nicht beanstandet wurde. Die türkische Regierung hatte dafür einen konkreten Grund: sie versuchte ihre im syrischen Raum Azaz positionierten Söldner und Terroristen zu schützen, die gerade von Kräften der kurdisch geführten SDF bedrängt wurden. Azaz war eine wichtige Drehscheibe für die Versorgung der Terroristen in Ost-Aleppo, welche über die Türkei gespeist wurden.

http://derstandard.at/2000031114426/Tote-bei-Luftangriff-auf-Krankenhaus-in-Syrien

 

„Eine Luftbrücke für Aleppo“. STANDARD, 16. Februar 2016.

Der Handlanger Eric Frey brabbelte nach, was US-hörige Politiker bereits vorgebrabbelt hatten. Als die Bevölkerung von Aleppo von Al Kaida eingekreist gewesen war, hatte niemand von einer „Luftbrücke“ gequatscht. Frey versuchte mit seiner Meinung, es den Verbrechern in Washington, Ankara und Berlin recht zu machen.

http://derstandard.at/2000031144857/Fluechtlinge-Eine-Luftbruecke-fuer-Aleppo

 

„Notbremse oder doch nur infamer Egoismus.“ PRESSE, 16. Februar 2016.

Natürlich ist Wolfgang Böhm an einem Zusammenhalt der EU interessiert, schließlich hatte er jahrelang dafür geworben. Dennoch ein ausgewogener Leitartikel von ihm, was wir an dieser Stelle auch mal sagen müssen. Unserer Ansicht nach irrt er allerdings bezüglich der so genannten „Visegrád-Gruppe“, deren Staaten die Umverteilung von 160.000 Flüchtlingen torpedieren würden. Warum sie dies nicht wollen, hatten diese bereits dargelegt (Aushebelung des Schengenabkommens, verantwortungslose Politik Berlins, Aufnahme von nicht registrierten und auch nicht identifizierten Flüchtlingen unakzeptabel. Auch die Ansicht, dass sich desertierte Islamisten und Terroristen unter die Flüchtlinge gemischt haben könnten, war nicht von der Hand zu weisen).

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/4926554/Notbremse-oder-doch-nur-infamer-Egoismus

 

„Der Plan B der Visegrád-Gruppe.“ PRESSE, 16. Februar 2016.

Hans-Jörg Schmidt verhehlte kaum, dass er davon nicht viel hielt. Seine Meinung konnte er auch positionieren, weil er die Meinungen der Visegrád-Gruppe weitgehend außen vor ließ.

http://diepresse.com/home/politik/eu/4926547/Visegrad_Orban-will-eine-zweite-Verteidigungslinie

 

„Griechenland droht de facto Schengen-Ausschluss.“ PRESSE, 16. Februar 2016.

Das wäre allerdings nur noch Theorie, denn in der Praxis hatte sich das vollkommen zerüttete Griechenland dem Ansturm nicht gewachsen gezeigt, wobei es freilich mit dem Problem auch alleine gelassen worden war. Aus Brüssel gab es auch im Februar 2016 neben weiterer Ausplünderung Griechenlands und der Verringerung seiner Ressourcen nur Forderungen nach diesem und jenem – und sonst nichts. Hierbei zeigte sich, dass die Visegrád-Gruppe allein nur auf die Unfähigkeit Brüssels reagierte – zu recht. Dass sich Griechenlands Position weiter verschlechtern musste, war der logischen Konsequenz geschuldet.

http://diepresse.com/home/politik/eu/4926545/Griechenland-droht-de-facto-SchengenAusschluss

 

„Nordkoreas bizarre Gerüchteküche.“ PRESSE, 16. Februar 2016.

Und wer verbreitete die aufgeschnappten Gerüchte, die andere außerhalb Nordkoreas angerührt hatten? Na, die Marlies Kastenhofer von der PRESSE, deren Wahrnehmung sich außerhalb ihrer eigenen Lächerlichkeit zu befinden schien.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4926564/Nordkoreas-bizarre-Geruchtekuche

 

„Gezielter Angriff“ auf Krankenhäuser.“ PRESSE, 16 Februar 2016.

Unbewiesene Propaganda, siehe oben. Im Verlauf der folgenden Monate sollte deutliche werden, dass es anscheinend eine Unmenge an Krankenhäusern in Syrien gab, deren Existenz vor dem Krieg unbekannt gewesen war. Diese Meldungen dienten einzig dazu, die Anti-Terror-Operationen des syrischen Staates und seiner Verbündeten in Misskredit zu bringen.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4926566/Gezielter-Angriff-auf-Krankenhaeuser-in-Nordsyrien

 

„Erbitterte Schlacht um Grenzkorridor im Norden Syrien.“ PRESSE, 16. Februar 2016.

Propagandist Wieland Schneider ließ den türkischen Premierminister Davutoglu zu Wort kommen, der den Volksverteidigungskräften der kurdischen YPG mit Krieg drohte, den seine Truppen allerdings schon verdeckt wie offiziell bereits vor langer Zeit entfacht hatten. Für Schneider waren die Verbrechen des türkischen Regimes und ihrer Militärs allerdings weiter keine Rede wert, er schwätzte stattdessen davon, dass sich in der Region (nördlich von Aleppo) „eine gefährliche militärische Dynamik in Gang gesetzt“ habe – als wäre diese vorher, seit 2011, nicht zu beobachten gewesen.

Schneider beschrieb erst einmal die PYD/YPG und deren Ziel, sich einen Korridor durch das von Söldnern und Terroristen besetzte Gebiet zu den östlich befindlichen kurdischen Kantonen zu kämpfen. Schneider berichtete bei dieser Gelegenheit, dass bei Erfolg dem so genannten „Islamischen Staat“ die Nachschubwege aus der Türkei abgeschnitten werden würden.

Diese Tatsache wurde in der Vergangenheit durchwegs geleugnet: der NATO-Staat Türkei ist die logistische Drehscheibe der IS-Terroristen im Raum Aleppo und unterstützt diese. Allein dieser Aspekt hätte – normalerweise – alles in Frage stellen müssen, was an verlogener Legendenbildung medial behauptet worden war.

Schneider führte weiter aus, dass sich zwischen den Gebieten der YPG und dem vom „IS“ besetzten Raum ein relativ schmal gewordener Korridor befand (Achse Aleppo-Türkei), in welchem er „Rebellengruppen“ ausmachte, die zum Teil „moderat“, zum Teil islamistisch wären. Schneider behauptete, dass der Angriff von YPG-Kräften auf diesen Korridor die syrische Armee unterstützen würde, wobei er allerdings neben diesen richtigen Aspekt beiseite ließ, dass auch die YPG gegen Terroristen operierte, die von Schneider als „Rebellen“ verharmlost wurden.

Zur Türkei wusste Schneider über gewisse Ambitionen zu berichten, aber nicht darüber, dass dieser Staat Verbrechen am laufenden Band beging. Er reduzierte auch die türkische Rolle der vormaligen Belagerung der kurdischen Stadt Kobane durch IS-Truppen auf unterlassene Hilfeleistung, obwohl sämtliche IS-Truppen über die türkische Grenze aufgefahren waren. Die Türkei hatte hier einen Angriffskrieg mit Proxy-Truppen durchzuführen. Aber Schneider schien dies unbekannt und er schien zudem nicht zu verstehen, was er selbst zuvor geschrieben hatte.

„Für Ankara ist das Gebiet nördlich von Aleppo aber auch aus einem anderen Grund wichtig. Hier verläuft der letzte Verbindungsweg der von Ankara unterstützten syrischen Rebellen in die Türkei.“

Richtig. Die Türkei unterstützte nicht nur die des sog. „IS“, sondern auch die Terroristen, die unter einem anderen Label firmierten. Schneider schrieb es selbst, auch wenn er abermals die letztere Gruppe als „Rebellen“ verharmloste – trotz Nachweises, dass es sich hierbei um vom Ausland gesteuerte Proxy-Truppen handelte.

Schneider tat abermals so, als würde er nicht verstehen, was er zuvor geschrieben hatte. Bezüglich des Akteurs „Syrisches Regime“ meinte er, dass es ein „schwerer Rückschlag“ für den „Aufstand“ gegen „Machthaber“ Assad wäre, sollte der Versorgungsweg (in die Türkei) abgeschnitten werden. Schneider schien verwirrt, er schien nicht mehr zu wissen, wie er was zu schreiben habe, und fiel in die jahrelange Kriegspropaganda zurück. Zuvor war von IS-Terroristen die Rede gewesen, von vom Ausland gesteuerte Islamisten und Söldner, von dem türkischen Verbrecherstaat als Verbündeter des Terrorismus – nur was hatten diese Akteure mit einem „Aufstand“ zu tun? Nichts. Jahrelang hatte er den Krieg gegen Syrien medial unterstützt, und nun eine Entwicklung, mit welcher er nicht mehr klar zu kommen schien. Da nützten auch die Kampfbegriffe „Regime“, „Regimetruppen“ und „Machthaber“ nicht mehr viel, schickten die sich doch an, das eigene Land vom Terrorismus jener zu befreien, denen Schneider bislang eifrig zugearbeitet hatte.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4926568/Erbitterte-Schlacht-um-Grenzkorridor-im-Norden-Syriens

 

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Montag
17
Oktober 2016
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