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Kriegshetze, Teil 2.

 

Fortsetzung des Kommentars zum Leitartikel „Putin – ein Ende wie im Kommunismus?“ von Helmut Brandstätter, KURIER, 23. Oktober 2016.

 

„Der syrische Diktator Bashar al-Assad bombardiert sein Volk seit Jahren, er hungert es aus und vertreibt es aus den Städten“, log und hetzte Brandstätter mit Schaum vor dem Mund. Im Jahre 2014 hatte es in Syrien Wahlen gegeben, wenn auch unter Kriegsbedingungen. Noch 2013 hatte eine Recherche der NATO ergeben, dass etwa 70% der Bevölkerung hinter ihrem Präsidenten Assad stehen würde. Diese Informationen hatten aber keinen Platz innerhalb der Kriegshetze. Diese wurde mit Phrasen gefüttert wie „bombardiert sein Volk“, was zwar nicht logisch und auch vollkommen Fakten frei ist, aber dafür richtig verbrecherisch wirken konnte. Das hatten die Nazis im 3. Reich nicht besser gekonnt.

Der Staat Syrien erwehrt sich einer mit Proxy-Truppen und mordenden Terroristen geführten ausländischen Invasion, aber die schwieg Brandstätter von der Bildfläche. Die existierten in seiner Kriegspropaganda einfach nicht. Dafür führte er wieder die Russen an: „Mithilfe russischer Waffen und russischer Kampfflieger“, ereiferte sich Brandstätter dümmlich. Ja, das dürfen die Russen nämlich – im Gegensatz zu jenen, für die der Schreibtischtäter Brandstätter seine Kriegshetze betrieb.

Die mediale Propagandamaschinerie läuft seit Jahren anhaltend auf Hochtouren, bekam aber innerhalb dessen eruptionsartige Schübe, wenn die Ambitionen der Kriegstreiber auf Schwierigkeiten stießen. Dies war derzeit wieder der Fall, weil der zur Entscheidungsschlacht stilisierte Kampf um Aleppo einen für die beteiligten westlichen NATO-Staaten und ihren verbündeten Golf-Diktaturen ungünstigen Verlauf genommen hatte.

Zuerst hatten Kräfte der kurdischen YPG und der kurdisch geführten SDF die direkte Versorgung der Terrorgruppe „IS“ aus der Türkei unterbrochen. Anschließend war der von Al-Kaida besetzte Korridor bedrängt worden, durch welchen die von Al-Kaida geführten Verbände im Raum von Aleppo versorgt wurden – gleichfalls über den NATO-Staat Türkei. Als es schließlich der syrischen Armee und seiner Verbündeten gelungen war, die in Ostaleppo befindlichen salafistischen Söldner und Terroristen einzuschließen, hatte das mediale Kriegsgeschrei des Westens gegen „Putin“ und „Assad“ ungeahnte Höhepunkte erlebt.

Völkerrechtlich ist die Situation glasklar. Die legitime Regierung von Syrien stemmt sich konform des Völkerrechts mit Hilfe von Verbündeten auf eigenem Territorium gegen die besonders brutalen und perversen Terroraktivitäten von Al-Kaida, IS und deren Verbündeten. Diese Mörderbanden wurden und werden allerdings durch ausländische Mächte ausgebildet, ausgerüstet und finanziert, weswegen eben diese Mächte und deren Sprachrohre in den Massenmedien daran interessiert sind, ihrer Bevölkerung eine Täter-Opfer-Umkehr aufzutischen. Diese ausländischen Mächte wiederum brachen auch mit offiziellen Streitkräften das Völkerrecht und bombten und operierten in Syrien ganz nach Gutdünken. Das ist das Maximale an Verbrechen.

Brandstätter vertrat hier die US-NATO-Kriegspropaganda, welche diese Fakten genau so wie die Terroristen weg log, quasi samt ihrer Unterstützer verschwinden ließ. Wenn sie mal erwähnt wurden, dann nur verharmlosend als „Rebellen“ oder „Aktivisten“, fälschlich auch als „Opposition“. Deren Zugehörigkeiten wurden ebenso wie deren Handlungen unterschlagen. Auch der Chefredakteur des KURIER reduzierte seine primitive Kriegshetze auf NATO-Phrasen, welche bereits seit dem Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien Eingang in die westliche Kriegsrhetorik gefunden hatte und immer wieder angewendet worden war.

Natürlich bombardiert die syrische Regierung nicht das „eigene Volk“, welches in großer Mehrheit hinter dieser steht und von dem die Regierung abhängig ist. Sie wäre bereits zusammengebrochen, wenn dem nicht so wäre. Dieses Volk wird auch nicht „ausgehungert“, was unglaublich abwegig ist und nebenbei die Drangsalierung durch die Sanktionen des Westens unterschlägt. Ebenso wenig wurde und wird dieses Volk auch nicht aus Städten vertrieben, sondern es flüchtet vor dem Krieg und den terroristischen Islamisten, die jeden abschlachten, die sich nicht ihnen anpassen wollen. Die Reduktion eines Brandstätters auf verlogene Phrasen sollte einzig und allein zur Dämonisierung der syrischen Regierung und ihrer Verbündeten dienen, um Zustimmung für den Krieg gegen Syrien zu entfachen und in weiterer Folge Stimmung gegen Russland zu schüren. .

Als Helmut Brandstätter seine Kriegshetze verfasst hatte, hatte zuvor das russische Außenministerium und die syrische Regierung am 17. Oktober (Dienstag) eine achtstündige einseitige Waffenruhe für den 19. Oktober (Donnerstag) in Aleppo verkündet, die am 18. Oktober (Mittwoch) auf 12 Stunden (bis 19 Uhr Ortszeit) erweitert worden war. Hierbei sollten Hilfsorganisationen der UNO ausreichende Gelegenheit gegeben werden, um humanitäre Güter in das von Terroristen besetzte Ost-Aleppo zu schleusen und gleichzeitig Kranke und Verletzte abzutransportieren. Gleichzeitig wurden sichere Übergänge aus Ost-Aleppo geschaffen, welche es den dort noch verblieben Teilen der Einwohner ermöglichen sollte, die umkämpften Gebiete zu verlassen.

Wochenlang war zuvor heuchlerisch genau diese Maßnahme auch durch die Westmedien gefordert worden, um gleichzeitig fälschlicherweise zu behaupten, dass die Versorgung einer notleidenden Bevölkerung durch die syrische Regierung durch Bürokratie oder einfach nur durch Bösartigkeit verhindert werden würde. Unterschlagen wurden grundsätzlich Informationen wie jene, dass sich in Aleppo rund 1,5 Millionen syrische Bürger unter dem Schutz der syrischen Regierung befinden, während der von den Terroristen besetzten Ostteil der Stadt weitgehend entvölkert ist. Unterschlagen wurden Informationen über Versuche, mit Hilfskonvois getarnt Kriegsmaterial aus der Türkei nach Aleppo an die Terroristen zu transferieren. Unterschlagen wurden auch die vergeblichen Versuche der syrischen Regierung, die Söldner und Terroristen zur Aufgabe zu bewegen und ihnen sogar einen freien Abzug in die von Al-Kaida beherrschte Provinz Idlib anzubieten.

Und so musste es für die medialen Sprachrohre der Kriegstreiber unglaublich peinlich sein, dass am 18. Oktober der Anführer der „Nur al Din Zanki“-Gruppierung öffentlich seine Verbundenheit mit Al-Kaida aka Nusra-Front erklärte und jeglichen Waffenstillstand ablehnte. Auch die Gruppierungen „Ahrar al-Sham“ und „Fastaqim“ hatten eine gleiche Stellungnahme über ihre eigenen Kanäle veröffentlicht.

http://www.reuters.com/article/us-mideast-crisis-syria-rebels-idUSKCN12I14B

 

Diese Stellungnahmen unterliefen natürlich die westliche Kriegspropaganda, die sich immer darum bemüht hatte, alle anderen Formationen außerhalb der Labels „IS“ und „Nusra“ als „moderat“ und als „Rebellen“ oder gar „Oppositionelle“ zu verkaufen, nur keinesfalls als vom Westen abhängige Söldner und Terroristen.

Die bewaffnete Gruppierung „Nur al Din Zanki“, um hier nur auf diese kurz einzugehen, wird von den USA ausgehalten und von diesen (und ihren Parteigängern) seit ihrer Existenz als „moderat“ eingestuft, hatte aber wahllos gemordet wie alle anderen Terrorverbände und war auch nicht davor zurückgeschreckt, einem Kind vor der Kamera bei lebendigem Leibe den Kopf abzuschneiden. Und nun hatte der Anführer dieser „moderaten“ Halsabschneider auch noch erklärt, mit der Terrororganisation „Nusra-Front“ weiterhin zusammenzuarbeiten.

Erstaunlich ist dies allerdings nicht, gehören sämtliche Formationen ohnehin zur „Al-Kaida“, welche im Raum Aleppo von den USA, der Türkei und Saudi-Arabien ausgehalten werden. Und weil dem so ist, gelangten weder diese Informationen noch das Interview mit dem „Zanki“-Anführer in den medialen Propagandaapparat des Westens. So wurde des weiteren die Information unterschlagen, dass die in Ost-Aleppo von Al-Kaida geführten Terroristen die Evakuierung der noch in ihrem Einflussbereich befindlichen Einwohner abgelehnt hatte. Der Grund ist taktischer Natur: die Terroristen benötigen die Menschen als Schutzschilde.

Der örtliche Al-Kaida-Sprecher hatte am 19. Oktober ebenfalls eine Evakuierung von Zivilisten und die Teilnahme an der Feuerpause abgelehnt.

https://twitter.com/maytham956/status/788681026650464256

 

Teil 3 folgt.

 

Freitag
28
Oktober 2016
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