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Kleine Propagandaübersicht – 21/2/2016.

 

Ratte 0

 

„Europa ein Projekt der Eliten? Leider nicht!“ KURIER, 21. Februar 2016.

Helmut Brandstätter mit einem als „Leitartikel“ ausgewiesen Text, welcher Stimmung für die Organisation EU machen soll. Der Chefredakteur schreckte hierbei vor keiner Dümmlichkeit zurück, welche er allerdings nur bei anderen verortete – ein Phänomen bei dummen Menschen.

„Verhetzung im Internet, das sogenannte Cybermobbing, ist inzwischen strafbar“, meinte Brandstätter, der sein Blatt KURIER gerne als Plattform benutzt, um beispielsweise gegen Putin, Assad und Trump zu hetzen – auch über das Internet.

„Schlichte Blödheiten darf man weiter posten, richtigerweise, jeder darf sich auf seine Art blamieren“, stellte Brandstätter fest, womit er sich anscheinend schlicht selbst aus dem Schneider wähnte.

„Also werden wir auch künftig wieder von der „EU-Diktatur“ lesen“, meinte er, losgelöst von seiner eigenen Blamage.

Dass es sich bei der EU vor allem um ein Wirtschaftsprojekt handelt, welches massive demokratische Defizite aufweist, ist unstrittig, wurde aber von Brandstätter ignoriert. Weder der EU-Rat noch die EU-Kommission sind demokratisch legitimiert. Das lässt sich nur für das EU-Parlament feststellen, welches allerdings kaum etwas zu sagen hat. Die geheimen TTIP-Unterlagen wurden diesem Gremium konsequenterweise vorenthalten. Demokratische Befugnisse der einzelnen Ländern werden umgangen und ausgehöhlt.

In seiner eigenen Voreingenommenheit trat Brandstätter sodann als Oberlehrer auf, der kleinen Kindern dummes Zeug aufschwatzen möchte.

„Dazu ein kleiner Hinweis: Wer die Europäische Union als Diktatur empfindet, soll bitte nach Grozny, in die Hauptstadt Tschetscheniens fahren, oder irgendwo in Nordkorea oder in Simbabwe die dortigen Regime kritisieren. So könnte man lernen, was eine Diktatur ist.“

Brandstätter nun wieder als dumpfer Demagoge, welcher für negative Beispiele diffamierend andere Staaten heranzuziehen versucht, damit das Negative an der EU verschwinden soll. Das änderte allerdings nichts an den Defiziten der EU, zeigte aber die begrenzten Möglichkeiten eines Brandstätters auf. Oh, da fehlt ein Arm? Zeigen wir den Leuten doch den Mann, der keine Arme besitzt.

„Ein weiterer Unsinn: Das vereinte Europa sei ein Elitenprojekt. Eine Gruppe von Männern, die sich an das Völkermorden im 1. Weltkrieg erinnerte und den Wahnsinn des 2. Weltkriegs selbst erlebt hat, wollte den giftigen Nationalismus, der zum mörderischen Hass geführt hat, beenden.“

Der Leser durfte es sich aussuchen: der Herausgeber des KURIER ist entweder verlogen bis in die Zehenspitzen oder dumm wie Brot. Vielleicht auch beides.

Natürlich ist die EU ein „Elitenprojekt“, denn nur diese wirtschaftliche und politische Elite konnten dieses Projekt organisieren, in welchem es zudem um ihre eigenen Interessen gegangen war. Zuvor hieß die Organisation im kleineren Maßstab „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“, um die es auch gegangen war. Die Wirtschaft und die Konzerne sowie deren starke Lobbyverbände in den Gremien und die politischen Einflussnahmen existierten bei Brandstätter erst gar nicht. Er lenkte ab mit einem Friedensprojekt, den die EU angeblich darstellen würde, und band seinen bedauernswerten Lesern die Mär auf, dass eine Gruppe von Männern etwas beenden wollten, was 1945 bereits beendet worden war.

Sogar mit seinem Pathos lag Brandstätter wie ein dummer Schuljunge daneben. Im 1. Weltkrieg hatte es in Europa kein „Völkermorden“ gegeben, weil keinen Völkermord. Das war schlichtweg Krieg zwischen einer ganzen Anzahl von Ländern. Ein Völkermord hatte sich 1915/1916 außerhalb Europas ereignet. Und zwar jener gegenüber den Armeniern auf den Territorium der Türkei und mit Unterstützung der dortigen Militärmission des Deutschen Reiches.

Das Ereignis „2. Weltkrieg“ führte Brandstätter dagegen plump und falsch auf „giftigen Nationalismus“ und „Hass“ zurück und nicht etwa, wie bei fast jedem Krieg, auf Herrschaft und Hegemonie sowie wirtschaftliche Ausbeutung anderer zurück. Im Geschichtsunterricht wäre ein Brandstätter mit der Note 6 noch gut bedient gewesen, weil dies noch ein sehr schmeichelhaftes „Mangelhaft“ bedeutet hätte.

„Dieser Elite verdanken wir eine Konstruktion, die jedenfalls im EU-Europa Kriege unmöglich macht.“

Eben noch war die EU kein Eliten-Projekt, doch plötzlich waren diese Eliten wieder da. Und falsch war es erneut. Denn da hatte es tatsächlich noch den verdeckten NATO-Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien gegeben und schließlich 1999 den offenen Angriffskrieg gegen Serbien, unter massiver Beihilfe friedlicher EU-Staaten wie Deutschland und England. Mochte Brandstätter den Balkan außerhalb Europas verortet haben? Wollte er seinen Lesern einreden, dass der Krieg, den EU-Staaten in andere Länder brachten, kein Krieg sei, weil die Aggressoren sich nicht mehr auf EU-Boden gegenseitig an die Gurgel gingen?

Ja, die schöne EU. Kein Zweifel, Brandstätter war über den britischen Premier Cameron verärgert, für den er den Begriff „Feigling“ übernahm. Dessen Feilscherei um Vorteile für Großbritannien und ggf. Reformen auf EU-Ebene, zu denen es ohne den vorherigen EU-bedingten Verlust von Souveränitätsrechten gar nicht gekommen wäre, und die Kopplung an ein Referendum, um die Vertrauensfrage gegenüber der britischen Bevölkerung zu klären, missfielen Brandstätter zutiefst. Er machte deutlich, dass ihm, dem angeblich antidiktatorischen Qualitäts-Journalisten, auch ein demokratisches Referendum nicht gefiel. Er attestierte Cameron die Angst vor den EU-Gegnern und keinerlei historische Größe, die der Premier zuvor allerdings auch nie besessen hatte. Da musste sogar der nun ehemalige Null-Kanzler Faymann für Brandstätter in die Bresche springen, um einen positiven EU-Aspekt zu finden. Dafür brauchte es nicht viel:

„Kanzler Faymann hat sich als Europäer bewährt…“

Brandstätter hatte ein Problem mit den vermeintlichen Eliten, weil es sich in seinen Augen um keine wirklichen handelte. Hier hatte er ausnahmsweise einmal nicht unrecht. Dennoch ließ der KURIER-Herausgeber in einem nachfolgenden Appell keinen Zweifel daran, wie wichtig für ihn eine EU war, auch wenn diese von Pappnasen geführt wurde. Die Wichtigkeit dieser angeblichen Gemeinschaft versuchte er mit der Kriegslage im Nahen Osten zu unterstreichen. Er überlegte sich, dass diese Kriege sich über die Türkei nach Europa ausbreiten könnten. Wie er auf diese Idee kam, blieb schleierhaft, zumal auch europäische NATO-Staaten den Krieg über die Türkei in die umgekehrte Richtung, in den Irak und nach Syrien, getragen hatten. Sein Appell gipfelte schlussendlich in einer dumm-dreisten Behauptung:

„Wer die EU zerstört, liefert uns an fremde Mächte aus, die weder Frieden noch Freiheit wollen.“

An welche Macht mag Brandstätter gedacht haben? An die Macht Islands? An die Macht der Schweiz? Vielleicht Russland? Welche „Macht“ Brandstätter gemeint haben mag, er nannte sie nicht. Und das aus gutem Grund, denn die Nennung eines Namens, gekoppelt mit der Behauptung, dass diese weder Frieden noch Freiheit wollen, also stattdessen Krieg und Unfreiheit, wäre wieder eine dieser ekelhaften Verhetzungen gewesen.

Dabei können wir ihn beruhigen. Die Macht, die wenig an Frieden und Freiheit interessiert ist, die ist schon lange da. Die hatte unter anderem das Drecksblatt KURIER gegründet, damals noch unter dem Namen „Wiener Kurier“.

https://kurier.at/meinung/kommentare/innenpolitik/europa-ein-projekt-der-eliten-leider-nicht/182.157.213

 

„In Camerons Team rüsten sich EU-Gegner.“ KURIER, 21. Februar 2016.

Nicht nur dort.

https://kurier.at/politik/ausland/in-camerons-team-ruesten-sich-eu-gegner/182.182.340

 

„Die Rüge an Österreich geht von Berlin aus.“ KURIER, 21. Februar 2016.

Doch ist der, der rügt, auch der, welche alle Gesetze bricht. Natürlich nur für eine gemeinsame Lösung, die sich bereits zu diesem Zeitpunkt als eine einsame darstellte.

https://kurier.at/politik/ausland/die-ruege-an-oesterreich-geht-von-berlin-aus/182.183.033

 

„Welches Europa wollen wir?“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Christian Ultsch mit einem überraschend neutralen Leitartikel, teilweise sogar amüsant.

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/4930173/Welches-Europa-wollen-wir

 

„Zeit der Entscheidung.“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Die Possenspiele des britischen Premierminister Cameron und der Termin für das Referendum.

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/4930137/Brexit-oder-nicht-Die-Zeit-der-Entscheidung-

 

„Ich halte mich für den nettesten Menschen.“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Oliver Grimm auf einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump in South Carolina.

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/4930198/Wahlkampf-mit-Trump_Halte-mich-fuer-den-nettesten-Menschen

 

„Weiße Wut, verunsichertes Amerika: Goldwater säte 1964, was Trum 2016 erntet.“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Oliver Grimm erzählte hier ein wenig über den Republikaner Barry Goldwater und dessen desaströsen Verlauf der US-Präsidentschaftskandidatur 1964, um anschließend einige vermeintliche Parallelen zu Donald Trump zu präsentieren.

http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/4930178/Weisse-Wut-verunsichertes-Amerika_Trump-erntet-was-Goldwater-1964

 

STANDARD fehlt.

 

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Januar 2017
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