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JFK und die hiesigen „Qualitätsmedien“ – Teil 4.

 

Secret

 

Der zweite Artikel der PRESSE zum Thema Kennedy-Akten stammt von Thomas Selbert. „Kennedy-Mord: Neue Dokumente, aber kaum neue Antworten“ nahm hier etwas voreilig ein Ergebnis vorweg, welches noch nicht vorlag.

„Bisher unter Verschluss gehaltene Akten zum Mord an John F. Kennedy bringen kaum neue Erkenntnisse.“

Was grundsätzlich nicht überraschen sollte, liegt es doch nahe, dass sich die interessanteren Akten, sofern noch nicht vernichtet, nach wie vor unter Verschluss befinden sollten. Daher stellte auch Selbert fest:

„Das Rätselraten geht indessen weiter.“

Das Erkennen von Rätseln kann als Fortschritt in einem PRESSE-Artikel gewertet werden. Manches schien demnach nicht so klar, wie bislang dargestellt. Leider bezogen sich diese Rätsel anscheinend nur auf Fragmente der wenigen „neuen“ Materialien, deren Relevanz außerhalb eines Kontextes unkenntlich bleiben mussten. Das Narrativ der Einzeltätertheorie wurde hierbei nicht angekratzt, was auch Selbert mit seine Benennung Oswalds als angeblichen Kennedy-Mörder klar stellte.

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5310597/KennedyMord_Neue-Dokumente-aber-kaum-neue-Antworten

 

Rätsel werden natürlich für Selbert weiterhin Rätsel bleiben, wenn nicht einmal ein Versuch erfolgt, diese zu lösen bzw. aufzuklären. Zum Beispiel das Rätsel um das Loch in der Windschutzscheibe der Präsidenten-Limousine. Erwähnt wird dies unter anderem im folgenden „neuen“ Dokument (von einem recht zwielichten Potito), was zwar – isoliert vermerkt – nicht als Beweis taugt, doch weitere Nachforschung veranlassen sollte. (Was übrigens andere bereits getan haben).

https://www.archives.gov/files/research/jfk/releases/docid-32144493.pdf

 

Selbert zog es aber vor, weiterhin an der Oberfläche der Einzeltäter-Theorie zu schwimmen.

„Mehr als ein halbes Jahrhundert nach Kennedys Tod am 22. November 1963 sorgt der Mord für neue Fragen und neue Verschwörungstheorien“, meinte Selbert weiter, ohne zu erklären, wo er „neue Verschwörungstheorien“ beobachtet haben will. Und warum.

Einem Gesetz aus dem Jahr 1992 folgend hat Präsident Donald Trump fast 3000 bisher geheimgehaltene Dokumente über den Kennedy-Mord auf der Internetseite des Nationalarchivs (www.archives.gov) veröffentlichen lassen.“

Der Punkt war allerdings, dass dieses Gesetz, welches die Veröffentlichung sämtlicher Materialien bestimmt hatte, nicht eingehalten worden war. Es wurde nur ein Bruchteil vor kurzem veröffentlicht, von denen wiederum die Masse bekannt gewesen und nur neu editiert worden war. Tatsächlich neu sollen nur 52 Dokumente gewesen sein.

https://whowhatwhy.org/2017/10/28/happened-thursday-jfk-records/

http://readersupportednews.org/opinion2/277-75/46528-focus-trump-promised-the-jfk-files-but-the-big-dogs-ate-his-homework

 

Diese 52 bislang unbekannten Datensätze sind hier zu finden:

https://www.maryferrell.org/php/showlist.php?docset=1966

 

Anschließend langweilte Selbert seine Leser mit unwichtigen Meinungen zweier der US-Regierung sehr nahe stehenden Zeitungen und dem angeblichen Tagesgespräch in den USA. Danach zitierte er den US-Präsidenten Trump und dem Gerede von „nationaler Sicherheit“. Und er war auch noch so nett, ein verständnisvolles Motiv für die weitere Zurückhaltung der Akten zu servieren.

„Die Dokumente sollen in den kommenden sechs Monaten neu überprüft werden. Bei den Bedenken geht es darum, dass die betroffenen Akten, von denen einige erst 20 Jahre alt sind, Rückschlüsse auf Geheimdienstmitarbeiter zulassen könnten.“

Als freundlicher Dienstleister der Einzeltäter-Theorie holte Selbert anschließend aus, um einen Autoren mit einer gegenteiligen Ansicht zu diffamieren:

„Verschwörungstheoretiker wie Robert Stone wittern jedoch ein neues Komplott.“

Robert Stone heißt in Wirklichkeit Roger Stone und wird in der „Washington Post“ als „Political Consultant“ bezeichnet. Ein Verschwörungsfreund plus ein Kumpel von Trump, welcher gleichfalls bei jeder Gelegenheit diffamiert wurde und wird, musste natürlich Argwohn erregen, auch wenn es mit dem Kennedy-Fall selbst absolut nichts zu tun hatte.

„Stone ist ein Freund von Trump und vertritt in einem Buch die These, Kennedy sei auf Geheiß seines Vizepräsidenten und Nachfolgers, Lyndon B. Johnson, ermordet worden.“

Richtig, Stone vertritt eine These, die er nicht beweisen kann, aber es war weitaus mehr als das tendenziöse Geschwafel von Selbert. Dieser hätte als „Korrespondent“ vielleicht noch etwas hinzufügen können, zum Beispiel auf ein von Roger Stone behandeltes Indiz, auf welchem unter anderem seine These beruhte. Hierbei ging es um einen Fingerabdruck, welcher 1963 auf einem Karton Schulbuchlager im Bereich des „Snipers Nest“ festgestellt, aber damals nicht zugeordnet werden konnte.

Dies gelang erst 1998 durch den Fingerabdruck-Spezialisten Nathan Darby. Die Person, die den Print hinterlassen hatte, wurde als Malcom Wallace identifiziert, einen verurteilten Mörder mit einem Umfeld aus politischen Strukturen (u. a. in Richtung des Kennedy nachfolgenden Präsidenten und Kriegstreibers Johnson) und dem FBI. Wallace kam Dank mächtiger Strippenzieher im Hintergrund für seinen Mord aus dem Jahre 1951 nie ins Gefängnis.

https://en.wikipedia.org/wiki/Malcolm_Wallace

 

Finger of Wallace

 

 

Wir wollen uns hier nicht näher auf dieses eine Indiz eingehen. Es sind online zahlreiche Materialien und auch Diskurse nur zu diesem einen Aspekt verfügbar, einschließlich der Möglichkeiten, dass dieses Indiz ebenfalls nur gepflanzt worden sein könnte. Wir stellen nur fest, dass Selbert seine PRESSE-Leser mit dererlei Informationen offensichtlich nicht weiter hatte belasten wollen. Fragen, die er nicht stellte, konnten anhand seiner Texte auch nicht von anderen gestellt werden. Da bleibt wie gewohnt nur die Informationsbeschaffung außerhalb der PRESSE.

„Laut der regierungsamtlichen Version der Ereignisse war Oswald, ein 24-jähriger ehemaliger Scharfschütze der Marineinfanterie, ein Einzeltäter ohne Organisation im Rücken. Oswald selbst bestritt in ersten Verhören eine Verwicklung in den Mord, konnte aber weiter nichts zur Aufklärung beitragen, weil er zwei Tage nach dem Mord an Kennedy von dem Nachtklubbesitzer Jack Ruby erschossen wurde.“

Oswald hatte sich nachweislich in einem Spinnennetz aus Militär, CIA und FBI befunden, aber wie Selbert richtig feststellte, handelte es sich bei der gegenteiligen Behauptung um eine „regierungsamtliche Version“. Die Ermordung des vermeintlichen Einzeltäters Oswald durch Jack Ruby trotz Polizeischutz scheint doch eher einer Zwangsläufigkeit geschuldet zu sein.

„In etlichen Theorien taucht auch Ruby als Teilnehmer eines Komplotts auf.“

Wie nahe liegend. Doch mit irgendwelchen unangenehmen Einzelheiten hielt sich Selbert nicht weiter auf. Er versuchte das Thema mit einer Aufzählung gröbster Komplott-Versionen zuzumüllen, um schließlich den Punkt anzubringen, um den sich auch die mediale Konkurrez befleißigt hatte:

„Die Frage nach einer Verwicklung der Sowjets dürfte nun zu den Aspekten gehören, die neu aufs Tapet kommen.“

Möglicherweise sind diese sogar für die US-amerikanischen Vertuschungen und Manipulationen einschließlich der Propaganda im Kennedy-Fall verantwortlich. Nicht auszudenken, wenn CIA, FBI, US-Regierung und deren Massenmedien seit 1963 von Sowjets und Russen infiltriert sind und diese zur Tarnung gegen die Russen arbeiten. Wer weiß, inwieweit diese Lohnschreiber mit ihrer eigenen Propaganda infiltriert worden sind.

 

Samstag
04
November 2017
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