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Landesausstellung NÖ 2019: „Welt in Bewegung.“ Teil 5.

 

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Die zweite Hälfte der Landesausstellung befindet sich im Stadtmuseum und im Kirchenbau St. Peter an der Sperr, weswegen es nun offiziell Museum St. Peter an der Sperr heißt. In Wirklichkeit handelt es sich nach wie vor um zwei Bereiche. Das umgebaute Museum war und ist ein Museum mit den entsprechenden Inhalten, und St. Peter an der Sperr, die alte Ausstellungs-Kirche, ist derzeit kein Museum.

Der Raum in St. Peter an der Sperr dient bis zum 10. November als – vorsichtig ausgedrückt – Fläche für die aktuelle Landesausstellung.

Die Tafel gleich neben dem Eingang in das Kirchenschiff, die doch etwas unfertig wirkt, leitet diesen Teil wie jene anderen zuvor mit zusammenhanglosen, leeren Schlagwörtern ein. Als Teil eines zur Schau gestellten Stumpfsinns passt es allerdings wieder.

 

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Der Kirchenraum war interessanterweise nirgendwo auch nur ein Stück renoviert worden, dafür hatte man ihn mit einem eingesetzten Holzbau umgestaltet, vielleicht auch entfremdet. War das originell? Über Stege in Form eines Parcours kann man nun hinauf in die Apsis gelangen. Geschmackssache. Unser Geschmack ist es nicht.

 

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Gerade bedrückend wenn nicht erschütternd ist aber das, was hier als Landesausstellung verkauft werden soll. Über den genannten Parcours wird abermals keine Geschichte oder eine Erzählung entdeckt, der Besucher wird mit einer Aneinanderreihung von Firmen-Reklame konfrontiert.

 

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In Neustadt ansässige Firmen erzählen selbst von Innovation und Entwicklung, was von den Veranstaltern ohne eigenes Zutun offensichtlich richtig als eine Art „Bewegung“ erkannt wurde. Mit dem Verkauf von Drohnen und Minensuchgeräten auch ins Ausland, also in die „Welt“ hinaus, ließe sich somit die „Welt in Bewegung“ erschließen.

 

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Da Wiener Neustädter Firmen-Innovationen nicht ausreichen, um einen Raum zu füllen, finden sich auch Kuriositäten bei den Selbstdarstellungen wie der Fisch, der sich gesund ernähren muss, die Umwelt nicht belastet, aber dennoch voller Lebensfreude sei und somit als geplante Nahrung echte Vielfältigkeit verkörpert.

 

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An einer Stelle wird Neustadt als Lebensraum gepriesen, herrlich naiv und oberflächlich von der Schülerin „Constanze“, von der kein Foto existiert.

 

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Dann müssen sich die Veranstalter anscheinend überlegt haben, noch irgendetwas mit „innovativer Kultur“ einbauen zu müssen. Hatte nicht jemand behauptet, dass Wiener Neustadt angeblich eine „Film-Stadt“ sei? Nachdem zuvor politisch alles unternommen worden war, heimische und durchaus erfolgreiche Initiativen zu verunmöglichen und zu vertreiben, scheint nur noch ein weitgehend unbekannter „Filmclub Katzelsdorf“ auffindbar gewesen zu sein. Deren „Innovation“, mit Spaß abseits von Realitäten zu agieren, wird plakativ als Text zur Schau gestellt.

 

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Im Kontrast zu all dem eine Tafel mit einem Zitat von Alexander Mitscherlich als einziges Detail, die auch diese Landesausstellung in Frage stellt. 

 

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Bezüglich der Metaebene dieser in St. Peter an der Sperr präsentierten Dreistigkeiten soll hier auf einen nachfolgenden Text von „Arcimbaldo“ verwiesen werden.

 

Fortsetzung folgt.

 

Freitag
25
Oktober 2019
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