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Wiener Blut. Teil 5.

 

Fast fünf Wochen nach dem Attentat in Wien und der Offenlegung von peinlichen wie dubiosen Umständen seitens der Polizei und des Inlandsgeheimdienstes konnte bislang nichts weiter aufgeklärt werden. Zumindest gegenüber der Öffentlichkeit nicht.

Auf Wikipedia eine aktualisierte Übersicht, welche in diesem Fall neutral gehalten ist:

https://de.wikipedia.org/wiki/Terroranschlag_in_Wien_2020

Die Festnahmen von Personen, von denen sich noch acht an Zahl in U-Haft befinden sollen, Hausdurchsuchungen, sogar die Durchsuchung von Gefängniszellen verurteilter Islamisten hatten eher etwas von Aktionismus, als dass eine echte Aufklärung betrieben worden wäre.

Relativ neu ist das Gerücht, dass der Attentäter zuvor auch vom Heeresnachrichtenamt beobachtet worden sein soll. Sollte dies der Realität entsprechen, so ist nicht die Behauptung relevant, dass auch von dieser Seite Informationen an den Verfassungsschutz geflossen sein sollen, sondern die Frage, was der militärische Nachrichtendienst damit zu tun hat.

https://wien.orf.at/stories/3078637/

Die zentralen Fragen bleiben nach wie vor unbeantwortet. Mittlerweile sollen die Behörden stärker als zuvor davon ausgehen, dass der Mörder Kujtim F. als angeblicher Einzeltäter zu Fuß von Kagran zum Schwedenplatz gegangen sein soll. Das bedeutet, dass sie es nicht wissen oder nicht wissen wollen, was doch erstaunt, denn so viele Brücken über die Donau gibt es nun auch wieder nicht. Und warum wurde kein Fahrrad in Betracht gezogen?

https://kurier.at/chronik/oesterreich/anschlag-in-wien-ein-verdaechtiger-frei-taeter-handy-gefunden/401120271

Insofern bleibt das Unvermögen, einen Fußweg nachzukonstruieren schleierhaft. Ohne einen Beweis für einen Anmarsch per pedes muss somit die Möglichkeit eines Fahrers und direkten Mithelfers bestehen bleiben wie auch das Rätsel mit den Überwachungskameras, welche nur im sog. Bermudadreieck etwas aufgezeichnet haben sollen – und nicht drumherum.

Die zuletzt von der Staatsanwaltschaft Wien gestreute Mitteilung, dass man das Telefon des Täters in einer Abfalltonne beim Schwedenplatz gefunden haben will, erfolgte im Kontext zum angeblichen Fußmarsch. In der PRESSE wie im STANDARD (mit Verweis auf PROFIL) wurde das Telefon als „entsprechendes Smartphone“ vorsichtig zitiert, denn ein entsprechendes Telefon muss ja nicht „sein Telefon“ bedeuten.

https://www.diepresse.com/5907848/anschlag-in-wien-verdachtiger-frei-tater-handy-gefunden

https://www.derstandard.at/story/2000122273362/handy-des-wiener-attentaeters-gefunden-erster-verdaechtiger-kommt-aus-u

Weitere Angaben gab es dazu nicht, obwohl dies von Interesse wäre. Angefangen mit der Information, wer dieses Telefon wann und wo genau gefunden haben will sowie ggf., warum der Mülleimer nicht wie alle weiteren geleert wurde. Und natürlich, was auf diesem zu finden sein könnte. Zum Beispiel der Weg zum Tatort in Foto, Video und per Funkzellenabfrage, weil diese jungen Leute heute sich ständig am Smartphone mitteilen möchten. Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Bilder von Freunden und vielleicht auch vom freundlichen Herren mit dem Schlapphut.

Angeblich soll vor Weihnachten noch ein Zwischenbericht der Behörden veröffentlicht werden. Ob wir dann erfahren werden, warum der Inlandsgeheimdienst zumindest nur zugeschaut hatte? Oder wird uns vorher der Weihnachtsmann leibhaftig gegenüberstehen?

 

Dienstag
08
Dezember 2020
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