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Schöne neue Welt? Teil 4

Von René Triebl.

 

Nach einem Monat halb-freiwilliger Ausgangssperre und Hinweisen auf ein Abflauen dieser Pandemiewelle zeichnen sich doch nun einige Konturen ab, und es lässt sich ein gewisses Fazit der Ereignisse ziehen.

Besonders herausragend ist zunächst die Tatsache, dass sich tatsächlich fast die gesamte Bevölkerung strikt an die Anweisungen zu sozialer Isolation gehalten hat. Ein Umstand, der offenbar von der Regierung nicht erwartet wurde und daher in Radiomeldungen auch des öfteren als „sensationell“ bezeichnet und mit großem Lob bedacht wurde.

Eingedenk der gesellschaftlichen Situation vor diesem Ereignis jedoch, drängt sich doch irgendwie die Frage auf, ob dies tatsächlich so unerwartet und sensationell war wie dargestellt.

Ich denke- es war eher eine Folge aus den neoliberalen Drangsalierungen der letzen beiden Jahrzehnte, welche diese Gesellschaft ohnedies dermaßen zugerichtet hat, dass ihr ein genereller Egoismus antrainiert wurde, der nun diesem Verhaltensmuster der Einhaltung einer „sozialen Distanz“ förderlich entgegen kam.

 

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Wir erinnern uns:

Geiz wurde geil“, und damit auch eine gewisse soziale Unverbindlichkeit und Egomanie. Sich andauernd gegeneinander auszuspielen wurde damit eben auch „geil“ und hat weitgehend auch letzten Reste unserer Solidarität zerstört.

Darin ist wohl eher der Grund für diese nun so gefeierte, angebliche „Disziplin“ zu suchen, deren es meiner Meinung gar nicht bedurfte, sondern eher in einem egoistischer Reflex. Nicht eine plötzlich erwachte Solidarität und Rücksicht auf das Schicksal des Nächsten ist der Grund, sondern eine „Einzelkämpfermentalität“, die hier zum Tragen kam, welche den Umstand der sozialen Distanz erheblich beförderte.

Die nun eilig von Parteien und Medien getätigten Aufrufe zum Zusammenhalt und die Beschwörung einer nationalen „Schicksalsgemeinschaft“, diese versuchte Kehrtwende zum Moralischen, zeigten nun auch die Flexibilität des Systems, das, wenn es unerwartet herausgefordert wird, alle Register zu ziehen im Stande ist. Diese Scheinheiligkeit kam jedoch fraglos zu spät und konnte ihre Wirkung in dermaßen kurzer Zeit ohnehin nicht entfalten. Wie hätte dies auch gelingen sollen, eine dermaßen zerrüttete, neurotisierte und infantilisierte Gesellschaft über Nacht zu einen? Ein unmäßiges, ja utopisches Verlangen, dass, wenn schon in dieser Frage nutzlos, durch seine Scheinheiligkeit und demonstrative Gutgläubigkeit jedoch dem System indirekt einen Imagegewinn bescheren sollte. Es ist der erneute und raffinierte Versuch der politischen Spindoktoren, uns zu schmeicheln, uns eine intakte Wertegemeinschaft vorzugaukeln, die es nicht mehr gibt, da sie bekanntermaßen längst auf dem Altar der Ökonomie geopfert und weitgehend zerstört wurde.

 

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Nach mehreren Jahren der uns aufgezwungenen, absoluten Gelddominanz, exzessiven Propaganda zur Rücksichtslosigkeit, um im Dauerwettbewerb zu bestehen, war es natürlich niemals zu erwarten, dass uns ein paar Aufrufe über Nacht auf einmal zu moralischen Akteuren werden lassen, die nun plötzlich aus Einsicht und Nächstenliebe in reiner Empathie erblühen.

 

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Noch vor einem Monat wurde nichts unversucht gelassen, um uns zu noch mehr Hochleistung zu zwingen. Alle anderen Erwägungen wurden als nebensächlich diskreditiert und weitgehend abgeschmettert. Wir wurden zu einer Anpassung an ein gnadenloses System gezwungen und diejenigen, die damit nicht zurechtkamen, wurden zunehmend sanktioniert, marginalisiert und von einem „Miteinander“ ausgeschlossen.

Alles, was nicht reibungslos in das Schema der Verwertungslogik passte oder der weiteren Verbreitung von Konsumsucht diente, wurde vernachlässigt, ignoriert und als „unrealistisch“ diskreditiert. Jeder gelegentliche Ruf nach Veränderung wurde abgewürgt, die Rufer und all jene, die den herrschenden „Status quo“ auch nur vorsichtig in Frage stellten, wurden als „Träumer“ verspottet, sofort ausgegrenzt, schikaniert oder sogar kriminalisiert ( in bleibender Erinnerung: Der Wiener Neustädter Tierschützer-Prozess 2010 -2011).

Wo war sie denn, die in diesen Tagen so prominent auftretende „Menschenliebe“ unserer politischen Führung, als es darum ging, zu verhindern dass unser Gesundheitssystem kaputt gespart wurde, als es darum ging, sozial benachteiligten Schichten den Zugang zu umfassender Bildung zu erleichtern und von Auflagen zu befreien, auch die Umwelt verstärkt zu schützen? Oder als es darum ging, dreist ausgebeuteten Arbeitern beizustehen und drangsalierten Minderheiten ihre Würde und Existenz wenigstens minimal zu sichern; als es darum ging, Umverteilung ernst zu nehmen und etwa die Finanzindustrie und deren Einfluss in Schranken zu weisen, welche, wie bereits in Teil 3 dieses Reihe skizziert, ungeniert mit ihren Wetten unsere Moral verhöhnt, unsere Wirtschaftsleistung, ja die ganzer Staaten in Geiselhaft nimmt?

Ich denke daher, dass – ganz im Gegenteil zu dieser „offiziellen“ Version – ein Großteil der Gesellschaft von diesem Getriebe und deren sozialen Verpflichtungen bereits weitgehend erschöpft war, diesen doch ohnehin meist ergebnisorientierten Kontakten, weit nicht so freiwillig und ganz und gar nicht in der Qualität, wie man dies nun zur Darstellung brachte.

Die nun von den Medien so sehr gerühmten „persönlichen sozialen Kontakte“ wurden in ein Licht gerückt, das ihnen ohnedies schon längst nicht mehr gebührte. An der Realität ungeniert vorbei wurde ein Bild gezeichnet von einer sich in allen Ebenen nahe stehenden Gesellschaft, deren höchste Lust und deren größtes Verlangen es wäre, ständig ihre Familien, Großmütter und Freunde zu besuchen, um sich bei jeder Gelegenheit um den Hals zu fallen.

Wo waren sie aber je wirklich, die so treuherzig dargestellten Besuche bei den „Omas“, die man nun auf einmal durch Fernbleiben schützen sollte? Nach wie vor wollte doch ohnehin vielleicht nur noch Rotkäppchen derart reinherzig die Großmutter besuchen, während sich heutzutage die Enkel, in ihrer Konsumgier ganz und gar „neoliberal“, meist nur noch im Hinblick auf deren Bankkonto gelegentlich blicken ließen..

Nein, ich glaube dieser Erfolg ist als indirekter Beweis über das Ausmaß der bereits bestehenden Vereinzelung zu verstehen und bringt uns die erschütternden Erkenntnis, wie sehr es dem wirtschaftlich –politischen System bereits gelungen ist, uns alle auseinander zu dividieren.

 

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Es drängt sich daher erneut leider der Verdacht auf, dass all die aktuellen Maßnahmen bloß wieder das Ergebnis einer gewissen Kosten-Nutzen Rechnung sind. Donald Trump hat es explizit angedeutet, als er am 23. März meinte“ ‚We Can’t Have the Cure Be Worse Than the Problem“ ( Quelle: realclearpolitics.com). Alles hat eben seinen Preis in diesem System ohne Gnade, und auch die Fürsorge soll eben gefälligst so gehalten werden, dass die Umstände nicht noch seine neoliberale Klientel zu Kasse bitten könnten. Es wäre doch unerhört, wenn diese obersten 5 % wenigsten einmal einen Promillesatz ihres Vermögens zu Gunsten der Allgemeinheit, der sie ihren Reichtum verdanken, opfern müssten.

Auch hierzulande ist die Politik fest in neoliberaler Hand. Und auch wir haben einen starken jungen Führer, der uns unmissverständlich die Richtung zeigt. Ich befürchte daher, wir alle sind erneut nur wieder Variablen in einem Spiel, dessen Verlauf wir nicht durchschauen und beeinflussen sollen, dessen Tragweite uns nicht kommuniziert wird und dessen tatsächliche Regelmacher und Profiteure sich nicht zu erkennen geben.

 

 

 

Dienstag
21
April 2020
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Schöne Neue Welt ? Teil 3.

 

Von René Triebl

 

Wir werden nicht zur Normalität zurückkehren,

denn die Normalität war das Problem!“

Vijay Prashad, März 2020

 

Kaum ein Zitat verdichtet die Synopsis und den Ausblick auf die Zukunft nach dieser Krise stichhaltiger, als das des indischen Historikers, der uns unmissverständlich vor Augen führt, was bereits führende Wissenschaftler, Intellektuelle und verantwortliche Politiker seit langem zum Ausdruck gebracht haben: „So kann es nicht weitergehen“.

Nach diesem quasi von der Staatsmacht erzwungenen „Generalstreik“ ist nun auch den „blau-äugigsten“ Volksvertretern und Verfechtern einer ultra-konservativen Linie klar geworden, dass es ohne eine intakte, arbeitende Bevölkerung nicht geht. Die Menge der aktuellen Insolvenzen führt deutlich vor Augen, dass es tatsächlich die Arbeiter sind, welche den Mehrwert und damit den Wohlstand herstellen, und nicht nur die Ideen die Unternehmer und das „outsmarting“ der Spekulanten, die sich so gerne dafür feiern und wovon sich ja bereits einige im Überschwang ihrer Börsengewinne „als die Herren des Universums“ bezeichneten.

 

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Es sind eben nicht nur die Konzepte, die die Welt am Laufen halten, sondern es sind die Millionen Werktätigen, die diesen folgen und sie auch umsetzen. In aller Deutlichkeit wurde dieser Tage jedoch auch klar, in welchem Ausmaß die globale Ungleichverteilung des Reichtums der Welt bereits gediehen ist.

Laut einer Untersuchung der US Notenbank im Jahr 2018 haben 40% der US –amerikanischen Haushalte nicht die Mittel um eine unvorhergesehene Ausgabe von $400.- handzuhaben, und das in einem der reichsten Länder der Welt, das bekanntermaßen so stolz auf seine „demokratisch“ bezeichneten Werte sich stets unermüdlich allen anderen als Vorzeigeland par excellence präsentiert.

Diese so gern als „Amerikanischer Traum“ bezeichnete Vision wird seit jeher in ihren Möglichkeiten weit überschätzt und ist seit geraumer Zeit einer der größten Selbsttäuschungen unserer Zeit. Die mediale Zurichtung der öffentlichen Meinung hat in den USA quasi religiöse Ausmaße erreicht und erklärt die merkwürdige Duldung der dortigen eklatanten Ungleichheit.

Wiederum steht daher zu befürchten, dass es nicht nur in den USA, sondern weltweit erneut die Masse der kleinen Angestellten und Arbeiter sein werden, die insbesondere auf lange Sicht den Preis für diese Krise zahlen werden, wie schon nach der Bankenkrise 2008. Dort hatte man obszönerweise Milliarden in das Bankensystem gepumpt, in den Verursacher wohlgemerkt, um alle anderen mit ihren sich daraus resultierenden Problemen weitgehend allein zu lassen.

Wie immer trifft es dann die Ärmsten, etwa die Pensionisten am Existenzminimum, die am allerwenigsten dafür können, am Härtesten. Während die eigentlich Schuldigen, wie etwa in Griechenland geschehen, sich dann einfach ins Ausland absetzen, von wo sie, durch lokale Gesetze und korrupte Politik vor Regress und Zugriff geschützt, auf ihren luxuriösen Besitzungen das verzweifelte Ringen ihrer im Stich gelassenen Landsleute ignorieren.

Bereits jetzt zeigen sich leider massive Anzeichen auf eine Fortführung dieser alten „Normalität“, all der Fehlentwicklungen und Auswüchse, die das neoliberale Wirtschaftssystem in unerträglicher Art produziert hatte. Der US Hedgefonds „Bridgewater Associates“ zum Beispiel hat dieser Tage mit sogenannten „Leerverkäufen“ 15 Milliarden Dollar auf fallenden Kurse europäischer Unternehmen gesetzt ( aus: „Hoffen auf den Crash“, in: „DIE ZEIT“ Nr.16 2020, Seite 24 ). Wiederum eine unfassbare Provokation der Weltgemeinschaft, die uns erneut die dreiste Rücksichtslosigkeit der Finanzindustrie vor Augen führt. Selbst mit dem Elend anderer werden Geschäfte gemacht.

 

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Gehaltsschema bei Bridgewater Associates (2018):

Ray Dalio, ( b. 1949, net worth $20 billion/April 2020* )

founder and CEO: estm. 2 billion $ /year

Job Title

Average salary

Sample siz

Portfolio strategist $234k 1
Mission manager $185k 1
Research associate, government policy $153k 3
Product manager $138k 1
Software developer $138k 1
Senior management associate $133k 5
Senior algorithmic investment engineer $131k 1
Investment engineer $124k 1
Software engineer $123k 6
Network engineering associate $123k 1
Investment engineer computer scientist $116k 1
Tech lead $116k 1
Technology associate $116k 2
Site reliability engineer $115k 2
Client service research associate $110k 4
Portfolio associate $110k 2
Algorithmic investment engineer $107k 1
Trading associate $107k 1
Research associate $105k 3
Cyber security analyst $104k 2
Investment associate policy analyst $98k 5
Investment associate economic analyst $96k 7
Investment associate mathematical analyst $96k 4
Management associate $87k 3
Strategy associate $87k 1
Investment associate computer scientist $84k 1

Source: eFinancialCareers Ltd., H1B database

*) Quelle : Wealthypersons.com

 

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Vergessen ist die Tatsache, dass wir sie alle – aus Steuermitteln – erst vor 10 Jahren mit Milliarden vor ihrem selbstverschuldetem Untergang zwangsweise retten mussten!

Es wäre daher längst an der Zeit, ihre Ausreden („Marktbereinigung“) zu ignorieren und ihnen ihre Instrumente, mit der sie diese obszönen Wetten tätigen können, aus der Hand zu schlagen! Weil lange kann die Weltgemeinschaft noch zusehen, dass diese Praktiken das Unglück anderer benützen, verhöhnen, und durch die Signalwirkung solcher Aktionen in vieler Hinsicht auch noch verstärken?

Weiterhin wird jedoch von Massenmedien der Staus quo gestützt, Medien die jedoch allesamt als Instrumente der Sicherung von Macht missbraucht und den Interessen dieser sog. Eliten in vollem Umfang unterworfen wurden. Ständig wird versucht uns weiszumachen, dass es die alleine Aufgabe der Wirtschaft wäre, die Gewinnmaximierung und eine Abweichung dieser Doktrin würde die Grundlagen unserer zivilisierten Welt zerstören. Selbst bei kleinsten Versuchen, diese Machtkonzentration aufzubrechen oder wenigstens zu kritisieren, wird vor Chaos und Anarchie gewarnt.

Die Corona Krise ist jedoch der historische Augenblick der heutigen politischen Generation!

Wir alle sind unmissverständlich aufgefordert, diesem menschenverachtenden Treiben des alten Systems ein Ende zu setzten. Erkennen wir endlich den Wert und die Macht der sozialen Gemeinschaft anstatt wieder in das Schema des ohnehin aussichtslosen Kampfes „Jeder gegen jeden“ hineinzukippen. Erfinden wir unsere Gesellschaft und unser Sozialwesen neu und nehmen wir die Herausforderung zu einer Neuordnung an!

Eine Minimalkonsequenz aus dieser Krise wäre etwa in jedem Fall die Umsetzung einer weitreichenden Beteiligung der Arbeitnehmer am betrieblichen Management wie auch ein sofortiges Verbot von Aktienrückkäufen für Konzerne.

Die Verwesung der modernen Welt nicht zu spüren, ist ein Indiz der Ansteckung.“


Nicolás Gómez Dávila ( 1913 – 1994 )

 

 

Dienstag
14
April 2020
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Schöne Neue Welt ? Teil 2.

 

Gedanken zu den Ereignissen im Zuge der Corona-Pandemie

von René Triebl

 

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Wie jede massive Krise birgt jedoch auch diese Pandemie eine große Chance zur Neugestaltung der Welt, zu einer Neuordnung von Wertestrukturen und Prioritäten.

Wie bereits nach dem 2. WK, nach dem Zusammenbruch des Ostblocks oder etwa nach der Bankenkrise von 2008, gäbe es nun wieder die Chance zu erkennen, wie sehr die heutige Welt und ihr globales Wirtschaftssystem bereits ausgereizt, wie sehr sie in gegenseitigen Abhängigkeiten steht, um daraus die Notwendigkeit zu größerer internationaler Zusammenarbeit ernst zu nehmen.

Diese Pandemie ist ja im Grunde ein Destillat aus all den bereits eskalierten Fehlentwicklungen dieser völlig zügellosen und überhitzen Globalisierung, mit all ihren bisherigen Erscheinungen wir Flüchtlingskrise, Terroranschlägen und Klimakatastrophen.

Jetzt zeigt sich erneut, dass wir natürlich schon immer in einer „Weltgefahrengesellschaft“ leben, die politische Regulierungen braucht. Viel zu lange haben sich alle Länder im Geist der neoliberalen Revolution darauf verlassen, der bloße Markt werde wie von alleine eine gerechte Weltordnung entstehen lassen.

Wäre es nicht endlich an der Zeit anzudenken, die ungeheuerlich aufwändigen nationalen Egomanien endlich mal zu Gunsten der gesamten Menschheit hinten anzustellen?

Es wird ständig in unfassbar obszöner und wahnsinniger Art und Weise fast der gesamte Output von Volkswirtschaften verschleudert, vor allem auf Kosten der dritten Welt, auf Kosten ganzer Völker, die in bitterer Armut dahinsiechen, auf Kosten der Lebenserwartung, der kulturellen Vielfalt der Welt und letztlich auf Kosten von uns allen. Wie viel Unglück und Irrsinn muss die Welt eigentlich noch ertragen, bis sich eine internationale Staatengemeinschaft eines Besseren besinnt?

Wie schön wäre es, in einer gerechteren Welt zu leben, vielleicht mit weniger Produktvielfalt, weniger „Hypes“ und „Lifestylegirlanden“ aller Art, dafür aber mit mehr Substanz an tatsächlicher Lebensqualität und ohne den Wahnsinn einer totalen Wettbewerbs- und Neidgesellschaft, der es ohnehin nicht wirklich erlaubt diesen Konsum mit wirklicher Freude, mit gutem Gewissen und in völliger Offenheit zu genießen.

 

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Unter diesem unaufhörlich angefachten Wettbewerbsdruck ist unsere Gesellschaft inzwischen so misstrauisch geworden, auch sich selbst gegenüber, dass sie eine Art Scheinheiligkeit erzwingt, die sie dazu förmlich auffordert sich gegeneinander auszuspielen, ständig auf der Suche nach Verfehlungen im Umgang miteinander. Sie ist darin so eifernd und derart erfindungsreich, dass gerade in einem Milieu, in dem das freie Denken und das freie Wort die Bedingungen der Existenz darstellen, eben das bei Höchststrafe unterbunden wird.

Anstatt unser „Menschsein“, also die Wonnen von Freundschaft, Solidarität und Kreativität, ausreichend erleben zu können, sind wir hineingezwungen in eine Hochleistungsgesellschaft, dem Angst-Milieu einer vorgeblich „politischen Korrektheit“. Zudem werden alle unsere Freiräume beschnitten und dem ständigen Zwang zum Denken in Renditen unterworfen, um wenigstens irgendwie über die Runden zu kommen.

Es wurde gerade in den letzten Jahren nur allzu deutlich, dass dieses System wesentlich mehr Verlierer als Gewinner produzierte und die meisten trotz Wohlverhalten und Anpassung zunehmend auf der Strecke blieben. Wie zum Hohn wurden diese Zumutungen dann auch noch durch frotzelnde und arrogante Lotto-Werbung mit lauten Getöse begleitet, die in ihrer zynischen Menschenverachtung kaum noch zu überbieten war!

 

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Dieses System maßloser Ausbeutung ist jedoch, wie wir alle wissen, kein „Schicksal“! Es basiert im Wesentlichen nur auf unserer Duldung, der Duldung eines Zustandes, dass diejenigen Wenigen, die den meisten Profit daraus ziehen, partout nicht mit denen, die ihren Reichtum tatsächlich erarbeiten, teilen wollen.

Diese Krise wäre nun wieder eine echte Chance auf Neubesinnung, und wir alle sind aufgerufen sie jetzt auch massiv von unseren politischen Vertretern einzufordern!

Wir alle zahlen ja derzeit schon wieder den Preis für die ungleich verteilten Reichtumsgewinne der letzten Jahre!

Wiederum zeigen sich zudem bereits jetzt Anzeichen, dass trotz scheinheiliger Beteuerungen und Ansätzen von internationaler Solidarität, besonders Italien gegenüber, alle Anstrengungen im Grunde nur darauf zielen, den „Status quo“ irgendwie doch zu halten.

Den USA ist es erneut das erklärte Ziel, das völlig überhitze, turbo-kapitalistische Getriebe aufrecht zu erhalten, weil eben einige wenige daraus gigantische Profite lukrieren, und sie dies nur können, solange der globalisierte Rummel eben in dieser Art weitergeht. Trump ( „Amerika first“) wollte unlängst ein Corona-Forschungslabor in Deutschland kurzerhand für sich aufkaufen! ( Meldung aus: „DIE ZEIT“ Nr.14, 2020 ).

Sollten wir daher diese Chance wieder versäumen, wird alles wieder weitergehen wie zuvor.

Die Weltwirtschaft wird neu anspringen, sich weiter explosionsartig ausbreiten und die Börsenkurse wieder raketenhaft steigen. Die Politiker werden sich selber hochfeiern wie nie zuvor und wir werden wiederum in dieses System aus Ausbeutung und Konsumdominanz hineingezwungen, welches alles wiederum auf seinen bloßen Geldwert reduziert. Die Opfer aber werden in Vergessenheit geraten, all die ruinierten Existenzen, die Armut und das Unglück von Millionen.

 

 

Donnerstag
09
April 2020
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Schöne neue Welt ? Teil 1

 

Gedanken zu den Ereignissen im Zuge der Corona-Pandemie

von René Triebl

 

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Die perfekte Diktatur wird den Anschein einer Demokratie machen,

einem Gefängnis ohne Mauern, in dem die Gefangenen nicht einmal davon träumen auszubrechen.

Es ist ein System der Sklaverei, bei dem die Sklaven dank Konsum und Unterhaltung ihre Liebe zur Sklaverei entwickeln.“

Aldous Huxley, 1931

 

Die politischen Ereignisse dieser Tage sind dermaßen außergewöhnlich, dass ich mir jeden Tag mehrmals die Augen reiben musste, um mich zu überzeugen dass ich nicht träume. Fast über Nacht brach eine nie dagewesene Flut aus Warnungen, Hinweisen, Verboten, Regeländerungen, ja sogar expliziten Handlungsanweisungen über uns her, dass man aus dem Staunen nicht mehr heraus kam. Auf einmal gab es das volle Programm, dazu alle Medien – wie üblich – in totalem Gleichklang, und das nur, um uns vor einem unsichtbaren Feind in Schutz zu nehmen.

 

 

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Was war geschehen?

Haben sich etwa die von uns eingesetzten Volksvertreter endlich ihrer Verantwortung besonnen und sich zur Überzeugung durchgerungen, dass unser Alltag langsam unerträglich wurde, wir alle wie Galeerensklaven in einen Dauerwettbewerb gehetzt, mit sich ständig steigender Taktzahl in einem System, was den Ausdruck „genug“ nicht mehr kannte, und wo es nur noch darum ging, sich ständig gegeneinander auszuspielen, unser soziales Leben nur noch von Misstrauen und Neid durchdrungen war.

Hatte sich endlich die Erkenntnis durchgesetzt, es wäre an der Zeit zu einer radikalen Umkehr und Einführung anderer Werte? Nicht zuletzt, um wenigsten den Klimakollaps abzuwehren?

Nein, zum großen Erstaunen war es ein obskurer Virus, der auf der Stelle all diese Veränderungen zu Wege brachte, woran zuvor bereits mehrere Generationen von sozialdemokratischen und linksstehenden Politikern weitgehend gescheitert waren.

Dieser Virus hat nun die Politiker der Welt schlagartig aufgerüttelt und gezeigt, dass die Konsequenzen im Hier und Jetzt stattfinden. Gerissen aus mehr oder weniger nationalstaatlichen Träumen wurde ihnen aufgezeigt, dass in einer hypermobilen, globalisierten und neoliberal entfesselten Wirtschaft alles mit allem zusammenhängt. Ähnlich wie schon bei einem Szenario einer atomaren Bedrohung sind heute Ereignisse weltumspannend.

Was wir dieser Tage in allen Ländern erleben, ist nicht mehr und nicht weniger als die völlig überraschende Wiederauferstehung eines starken Staates, einer Institution, deren tatsächliche Existenz wir fast schon irgendwie bezweifelten oder die meist nur noch als Fassade zur Repräsentation in Erscheinung trat.

So sehr haben wir uns inzwischen an den Gedanken gewöhnt, dass die Politiker, die diesen Staat eigentlich mit ihrem unabhängigen Engagement auskleiden sollten, ohnedies zu weitgehenden Handlangern und Dienern einer sogenannten „Wirtschaft“ geworden sind. Nur dazu da, um die Vorstellungen dieser umzusetzen: durch die Technik der Ablenkung auf Nebensächlichkeiten, durch das Aufwerfen von Scheinproblematiken, aggressiver Konsumpropaganda und Spiegelfechtereien jedweger Art.

Dieser Staat, der sich in erster Line vor allem um gerechten Ausgleich bemühen und der uns eigentlich immer vor den Phantasien der allzu Mächtigen in Schutz nehmen sollte, erschien uns zunehmend als ein Marionettentheater, welches völlig von den Wünschen der Konsumindustrie mit all ihren Konzernen, Strukturen und globalisierten Verflechtungen dominiert wird.

Kein Opfer schien zu groß um, diesem immer aggressiveren System aus Ausbeutung Gier und Wettbewerb zu dienen und es immer weiter zu steigern, koste es was es wolle.

Und nun auf einmal diese fast überbordende Fürsorge, die uns in blankes Staunen versetzt.

 

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Auch Geld ist plötzlich, quasi über Nacht, in einer ungeahnten Fülle vorhanden, um bestehende Strukturen wenigsten teilweise zu retten. Geld, welches sonst immer derart knapp gehalten wurde, dass es oft nicht mal für die Deckung essentieller Notwendigkeiten reichte, etwa in den Themenbereichen Bildung, Forschung, Gesundheitswesen, Armutsbekämpfung, Naturschutz, Entwicklungshilfe und Schutz von Minderheiten.

Ähnlich wie während der „Banken-Krise“ stehen wie aus dem Nichts zig Milliarden Euro und Dollar zur Verfügung – um das zu stützen, was als „systemrelevant“ angesehen wird. Dieses System zeigt sich dehnbar, wenn es um ihren eigenen Erhalt geht, es zeigt aber auch auf die vergangenen Lügen und Ausflüchte, die den Bürgern glauben machen sollten, es wäre nichts mehr übrig und möglich.

Und es zeigt sich, wie einfach es mittels einer äußeren Bedrohung gelingt, in kürzester Zeit Standards zu ändern, ja das gesamte „Mindset“ der Bevölkerung in eine bestimmte Richtung zu lenken.

In einem unmittelbaren Erleben dessen beschleicht einem das unheimliche Gefühl, dass es wohl in den 30er Jahren so ähnlich gewesen sein mochte. Es macht auch verständlicher, wie es damals das NS Regime schaffen konnte, in derart kurzer Zeit fast die gesamte Bevölkerung zu überrumpeln und für sich einzunehmen.

Damals ging es anfangs sehr ähnlich um die bloße Idee eines unsichtbaren, imaginierten Feindbildes, dass die Nazis anfangs in die Köpfe der Bevölkerung pflanzte, um ihre drastischen Maßnahmen zu legitimieren. Es ist frappierend, wie man es damals wie heute schafft, mit Angst – und sei es heute mit dem Argument der Sorge um die „Volksgesundheit“ – unmittelbar Gehorsam und Gleichschaltung zu erzwingen, also etwas, das sonst unter den Bedingungen bloßer Freiwilligkeit niemals zu erreichen wäre.

95% der Bevölkerung befolgen die neuen Regeln, welche aktuell auch wirklich sinnvoll erscheinen – trotz des erwähnten Beigeschmacks.

Es ist alarmierend und bedrückend zu erleben, dass Politik wohl langsam überhaupt nur noch über Feindbilder mehrheitsfähig zu führen ist, so sehr hat sich dieser Effekt bereits durchgesetzt. Ähnlich wie bei den Populisten der politischen Rechten, denen es gelingen konnte, mit dem Feinbild „Migranten“ einen derart raschen und durchschlagenden Erfolg zu erzielen.

 

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Hauptsache ein Feind wird präsentiert – und sofort sind sich alle einig. Auch heute wieder sind wir bereit, massive Einschränkungen unserer Freiheitsrechte hinzunehmen nur um diesen neuen Feind zu besiegen.

Doch was wird bleiben, wenn der Feind verschwunden ist?

 

PS:

Ich danke meinem Freund Thomas Fröch für den Hinweis auf die dazu passenden Zitate von Aldous Huxley.

 

Dienstag
07
April 2020
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Anti-SPÖler der Woche: SPÖ-„Noldi“

 

Auf dem kurzen Weg zwischen Postfach und dem Karton für Altpapier darunter sprang der Anti-SPÖler doch noch in die Augen: Arnold „Noldi“ Grabner in einem Whirlpool.

 

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Quelle: Bezirksblätter, Ausgabe 14 vom 2. April 2020, Titelblatt.

 

Sein Rat während seines „Zeitvertreibes“ als selbstgefälliger Luxus-Sozialist und eitler Selbstdarsteller, während derzeit viele Menschen in Konkurs gehen oder arbeitslos werden:

„Bitte bleiben Sie zu Hause!“

Unser Rat hält dagegen: „Bleiben Sie zu Hause“! Dort ist nämlich diese Form ärmlicher Empathie gut aufgehoben. Vor dem Spiegel.

 

 

Samstag
04
April 2020
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Nachdem hier eine Weile nichts passiert ist, gibt es eine kurze Ablenkung mit Musik: „Night Time Falls“ von PHANTOM FORTH von 1984. Da passt auch die Jahreszahl. 

 

 

 

Dienstag
17
März 2020
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Ausgewählt. Teil 2

 

Gedanken zur Gemeinderatswahl 2020, Teil 2

von Archimbaldo

Besondere Beachtung verdient meiner Meinung nach das Exitplakat der nun zu Ende gehenden ÖVP Kampagne in Wiener Neustadt: „ Weiterarbeiten“.

 

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Die Realität sieht anders aus: keine Gemeinsamkeit im Neoliberalismus. 

 

Damit entlässt nun die siegreiche Partei die Bürger der Stadt wieder in einen neoliberalen Alltag, der ihnen alles andere als eine Gemeinsamkeit bieten wird. Auch hierbei handelt es sich wieder um einen typischen, manipulativen Akt: die Massen werden mit einer „Aufgabe“ entlassen. Abschied und „Dank“ werden mit einer zynischen Aufforderung begleitet.

Die Ausdrücke „weiterarbeiten“ und „gemeinsam“ sollen zum einen den Begriff Arbeit positiv besetzen, zum anderen eine Art Solidarität und Gemeinschaftlichkeit beschwören, von der jedoch jeder weiß, dass es diese durch das Wirtschaftsmodell eines zügellosen Turbo-Kapitalismus mit all seinen sozialen Verheerungen – den eben diese Partei vertritt – bereits schon länger nicht mehr gibt.

Im sich immer weiter zuspitzenden Wettbewerb wird zudem ein gemeinsames und auch sinnvolles Arbeiten immer seltener. Insofern überhaupt Arbeitsplätze vorhanden sind, beschränken sich diese für die meisten zunehmend auf das fremdbestimmte Ausführen von schematischen Vorgaben zur reinen Effizienz- und Profitsteigerung anderer. In dieser aufgewiegelten Neid-Gesellschaft findet Gemeinsamkeit, wenn überhaupt, nur noch in Kleingruppen und zu eindeutigen Zielen statt, wie etwa bei Kartellen und Burschenschaften. Die immer noch beschworene Solidargemeinschaft, deren Ziel es war, alle irgendwie mitzunehmen und einzubinden, ist längst zum belächelten Klischee verkommen, einem inzwischen verblassten Abziehbild der Nachkriegszeit.

Dieses Abschlussplakat der ÖVP wirkt unter all diesen Gegebenheiten fast wie eine Verhöhnung und ist der Gipfel des manipulativen „spin-doctoring“ US-Amerikanischen Zuschnitts. Es ist der erneute Versuch, selbst im Dank die Leute zu blenden und sie mit Durchhalteparolen im System zu halten, eine Art Gerechtigkeit zu suggerieren die es nicht gibt, und der oberen Schicht insbesondere der Regierenden ihre Privilegien und Vorrechte zu erhalten wie bisher. Das sind die eigentlichen Ziele, die hinter solchen Parolen stehen. Der Slogan soll die Mehrheit vergessen machen, dass hauptsächlich sie selbst diesen Karren zieht, auf dem sich ganze Gruppen von Nutznießern und Ausbeutern inzwischen bequem gemacht haben und sich ungeniert weiter ziehen lassen – unter dem Zuruf von noch mehr Geschwindigkeit und Effizienz.

Die derart zugerichteten Massen werden ungetröstet in einen spätkapitalistischen Alltag entlassen, „sollen wollen“, was sie eigentlich nur sollen, und sich dafür einzig in einem falschen Stolz wiegen. Dieser bringt ihnen im Alltag jedoch herzlich wenig, wo sich die meisten Menschen weiter unter immer schwierigeren Bedingungen für ein besseres Überleben abstrampeln können. Und dies bei weiter steigenden Zumutungen, den oft höchsten Gebühren, Abgaben , Strafen und einer der teuersten Lebenshaltungskosten (im Verhältnis zum Einkommen) und Rahmenbedingungen in ganz Europa. Immer im Dienste des Kapitals, verniedlicht „Wirtschaft“ genannt.

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„neu stadt stolz“ – Orthographie mit dem Bürgermeister: zum Schämen.

Zu alledem werden sie dazu angehalten, bestimmte Produkte zu kaufen, welche Leistungssteigerungen suggerieren. Zum Beispiel kleine, überteuerte Dosen mit Gummibärchen-Kracherln als legalen Aufputscher oder andere „Lifestylehabits“. Konsumsüchtige dürfen sich dem hingeben, dürfen sich „modern“ und „in“ fühlen, nebenbei jedoch die Gesundheit ruinieren und den Herstellern zu weiterem Reichtum verhelfen.

Einer dieser superreichen Hersteller von Aufputschmitteln aus der Dose wendet erhebliche Mittel auf, um mit Botschaften über die scheinbare Mittelmäßigkeit seiner Jünger dieselbigen zu mehr Leistung anzuspornen, und dies nicht zuletzt mit Hilfe des von ihm hergestellten Produktes. Mit einer als Unterhaltung getarnten Scheinwelt aus bewundernswerten Ausnahmetalenten und Extrem-Sportlern, aus einigen wenigen unter Millionen, wird zu einem Nacheifern animiert. Mit großem Aufwand wird auf perfide Art und Weise versucht, das staunende Publikum in ein „Mindset“ hineinzutheatern, welches Höchstleistung als Dauerzustand und einen gnadenlosen Wettbewerb als normal und erstrebenswert erscheinen lassen sollen.

Der Konsum dient als Hilfestellung und Erleichterung für eine Welt, die vor allem der Profitmaximierung nützlich ist. Zur Scheinwelt das passende Getränk: unnötig, billig in der Herstellung und teuer an eine Masse verkauft. Für den Lemming, der sich inmitten seiner Herde als Individualist fühlt. Mit dem Lemming-Getränk.

Es gibt kein Genug im Kapitalismus. Und deswegen heißt es: weiterarbeiten!

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Ein Plakat der letzten SPÖ-Kampagne: Trotz dynamischem Auftritt , neuen jungen Gesichtern und guter Problemanalyse scheiterte das „Team Margarethe Sitz“ unverdient an der Sehnsucht nach einem „starken Mann“.

Die ganze Gesellschaft ist durch dieses Wirtschaftssystem inzwischen völlig entstellt, dekadent, infantil und kurzsichtig geworden, und wir alle, nicht nur etwa die SPÖ, stehen vor einer fast unlösbaren Herausforderung. Es wäre die Aufgabe der Stunde, dieser Mehrheit an Leuten emphatisch und wohlwollend gegenüber zu treten, ohne uns selbst völlig zu verraten, sie mit unseren humanistischen Werten zu konfrontieren und zu überzeugen, ohne jedoch selber dabei völlig unterzugehen.

Wenn uns dies jedoch nicht bald gelingt werden wir auf Jahrzehnte hinaus dem Wahnsinn der neoliberalen Kräfte ausgesetzt sein, die uns zunehmend zu Skalven der Industie und ihrer Hintermänner werden läßt, um letztlich nur die ohnehin schamlos Reichen dann noch reicher zu machen und die Armen noch ärmer und wehrloser. Ein neofeudaler, sozialer Albtraum und eine horrende Dystopie, die hoffentlich doch noch irgendwie abgewendet werden kann, zur Rettung der Welt, des Humanismus, der Menschheit und zum Wohle von uns allen.

 

Montag
03
Februar 2020
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Ausgewählt. Teil 1

 

Ausgewählt – Gedanken zur Gemeinderatswahl 2020

von Archimbaldo

 

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Fast 48% der potentiellen Wähler hatten anderes zu tun. 

 

Das Ergebnis dieser Gemeinderatswahl 2020 ist in verschiedener Hinsicht niederschmetternd, nicht nur aus der Sicht der SPÖ. Erneut hat sich gezeigt, dass die Regeln der Demokratie für eine wirklich objektive Wahl im Sinne der gleichmäßigen Verteilung von wirklicher Information zur Bildung eines persönlichen Urteils nicht ausreichend bzw. durch immer perfidere psychologische Techniken ihres eigentlichen Sinnes entfremdet, ja zunehmend missbraucht und in ihr Gegenteil gekehrt werden.

Wahlen werden zunehmend zur reinen Propagandashows und Festivals massenpsychologischer Manipulationstechniken, in der verschiedene Parteien darin wetteifern, wer es am meisten schafft, die Leute an der Nase herumzuführen, sie dreist zu belügen, sie mit emotionalisierten Banalitäten abzulenken, sie gegen imaginäre Feinde aufzustacheln, sie dennoch elegant und unbemerkt gegeneinander auszuspielen. In Stil und Antragung hat eine Wahlkampagne inzwischen das Erscheinungsbild einer Supermarktwerbung angenommen, wie überhaupt eine rein marktwirtschaftliche Diktion dieses wesentliche Instrument der Demokratie inzwischen total bestimmt. Politik wird wie eine Marke präsentiert, wobei immer mehr die Kommunikation wichtiger wird als der Inhalt, augenscheinlich um überhaupt noch Leute ansprechen zu können, sie aus ihrer apolitischen Lethargie zu reißen und sie überhaupt noch aktiv zu einer Wahl zu bringen.

 

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Verstümmelte Sprache, angestrengtes Zuhören der Komparsen und der Blick über diese hinweg in die Ferne – alles klar, Klaus. 

 

Alarmierende 52% Wahlbeteiligung, bei einzelnen Sprengeln sogar oft nur knapp 30%, sprechen eine deutliche Sprache bei dieser letzten Wahl und sind wirklich unfassbare und eigentlich unakzeptable Phänomene für ein Land wie Österreich, welches sich „zivilisiert“ und „aufgeklärt“ nennt.

Wie man auf den Plakaten erneut sehen konnte, entwickeln sich auch alle politischen Wahlen zu reinen Persönlichkeitswahlen, wo die Frisur oder ein bestimmtes Lächeln wichtiger ist als jeder andere Inhalt. Oft nur noch von meist völlig inhaltsleeren und unverbindlichen Schlagwörtern und Slogans begleitet, verkommen Wahlen zusehends zu einer Art „Miss/ Mister-wahl“, und das in einer so entscheidenden und für die unmittelbare Lebenswelt des Einzelnen überaus wichtigen Entscheidungsfindung.

 

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Rechtzeitig zum Wahltermin: der Bürgermeister – die Güte selbst. 

 

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Verkauft nicht Fenster, sondern sich selbst als Verkäufer für… irgendetwas. 

 

Die Mehrheit der Bevölkerung erscheint zudem inzwischen durch eine völlig zügellose Werbeindustrie im Dienste des Kapitalismus derart indoktriniert, fehlgeleitet, und in ihrer selbstsüchtigen Egomanie bestärkt, dass sie in menschlich angemessener Art und Weise und mit vernünftigen Argumenten nicht mehr ansprechbar und erreichbar scheint, und sie dieses nun völlig absurde und unwürdige Spektakel widerstandslos als eine Art unveränderliche Gegebenheit einfach zur Kenntnis nimmt, anstatt ihr Recht auf Information vehement einzufordern.

Die meisten sind zudem inzwischen so so sehr auf maximalen Egoismus dressiert, dass ihnen jeder Anstand und jedwege Selbstkritik abhanden gekommen sind, sie jede historische Rückschau und Geschichtlichkeit vermissen lassen. Da ihnen reflexives Denken und Kritikfähigkeit inzwischen von einer ihnen ständig schmeichelnden Werbeindustrie wegtrainiert wurde, einer Industrie, die den Alltag inzwischen völlig dominiert und sie ständig weiter von der eigentlichen Wahrheit entfremdet. „Geiz ist geil“ und mit ihm die Rücksichtslosigkeit, der Egozentrismus, die Radikalisierung und ungenierte Nabelschau, die Fixierung auf den totalen Wettbewerb „jeder gegen jeden“ und das rein Materielle.

Es obsiegen nun die, die sie mit neuesten Techniken der Massenpsychologie, oft direkt entlehnt aus der NS-Zeit, scheinbar trösten und ihnen noch weiter schmeicheln anstatt sie als Bedrängte und Manipulierte zu benennen, sie zum Widerstand und Solidarität gegen diese dreiste Art der Manipulation auffordern, sie in dieser Weise jedoch auch ernst nehmen, Ihnen die wirklichen Verhältnisse und deren Verursacher darzustellen und ihnen realistische Vorschläge zur Verbesserung anzubieten.

Die Massen werden stattdessen mit plumpem Patriotismus und Angstmacherei durch Feindbildkonstruktionen samt zugehöriger Hysterisierung von ihren wirklichen Problemen abgelenkt und mit billiger, oft genug völlig inhaltsleerer Propaganda abgespeist.

 

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Hat außer Leere nichts zu bieten – und das weiß er auch, wie uns sein Gesichtsausdruck verrät. Für zahlreiche Wiener Neustädter war das Nichts bereits genug.

 

 

Noch leben unter uns Zeitzeugen, die sich mit Schaudern auf diese Art Personenfixierung und Propaganda erinnern können, mit all ihren nachfolgenden, hinlänglich bekannten katastrophalen Folgen, welche zu einem veritablen Totalzusammenbruch der Zivilisation geführt haben.

Doskozil (SPÖ) hat die Wahl im Burgenland im Wesentlichen wohl auch nur gewonnen weil er sich mehr als alle anderen Kandidaten als hemdsärmeliger, „bäriger“ Mann, als Marke vom Typ „einfacher Zupacker“, „hilfsbereiter Nachbar“ etc., im Grunde jedoch letztlich als auch nur „starker Mann“ entsprechend glaubwürdig in Szene setzen konnte.

 

Freitag
31
Januar 2020
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Wahlkampfkunst

 

Gedanken zu den „Tagen der offenen Tür“ in den Kasematten Wiener Neustadt, 18 & 19. Jänner 2020.

von Archimbaldo

 

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Der Initiative des Wochenendes: der Bürgermeister. 

 

 

Es ist an der Zeit die Kultur in Verruf zu bringen,

damit es sich nicht mehr lohnt,

sie im Dienste der Politik oder der Industrie zu erniedrigen.“

Nicolás Gómez Dávila ( 1913 – 1994)

 

 

Der Wahlkampf um die Macht in Wiener Neustadt und damit auch um die Deutungshoheit über Kunst und Kultur ging in diesen Tagen in die heiße Endphase, und so ließ natürlich auch die derzeitige Schwarz-Blaue- Stadtregierung unter Bürgermeister Schneeberger keine Gelegenheit aus, sich wieder einmal als scheinbar so vielfältig und „bunt“ zu präsentieren.

Um sich dem im öffentlichen Bewusstsein doch angekommenen Eindruck einer langsam völlig zubetonierten, verdichteten Stadt entgegen zu treten, wurde die Stadtregierung angesichts des bevorstehenden Wahltermins aktiv: die mit vielen Millionen renovierten Kasematten wurden nun zur Schauplatz politischer Inszenierung.

 

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Eine Breitseite „Kunst“ aus künstlichem Interesse.

 

 

Wie mehrmals zuvor, wurden erneut auch „Kunst und Kultur“, bekanntermaßen ja ansonsten durchwegs marginalisiert, plötzlich ins Rampenlicht gestellt, um sie im Dienste der aktuellen Verschränkung von Politik und Kapital als Imageverbesserer einzusetzen.

Bereits bei der sogenannten „Kunst in Bewegung“- Ausstellung in der Sparkassenfiliale Neunkirchnerstraße im Juli des vorherigen Jahres wurde versucht, Kunst in eindeutiger Absicht zu missbrauchen.

http://www.bollwerk.co.at/2019/05/16/des-kaisers-neue-kleider-ii-teil-1/

http://www.bollwerk.co.at/2019/05/19/des-kaisers-neue-kleider-ii-teil-2/

So auch dieses Mal.

Jene Verheerungen, die ein rein profitorientiertes Kapitalwesen in der Stadt angerichtet hat, sollten durch eine aus der Versenkung hervorgeholten „Kunst“ aufgelockert, weichgezeichnet und kaschiert werden. Ihrem eigentlichen Charakter entstellt, sollte „Kunst“ als Aufhübschung der strukturellen Tristesse benutzt werden.

 

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Hübsch.

 

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Stimmiges Arrangement. 

 

 

Im weiteren Sinn wird, so die Absicht, von der dramatischen Tatsache abgelenkt, dass sich Wiener Neustadt zunehmend zu einer freudlosen Schlafstadt entwickelt, wo man sein Menschsein nur mehr durch überteuerten Edelkonsum – wie etwa am Marienmarkt – erleben soll. Brav sich den neoliberalen Gegebenheiten fügen, sich im Dienste des Kapitals aufreiben und im Hochleistungswettbewerb seine kostbare Lebenszeit zügig und ohne weitere Ansprüche „verarbeiten“.

Die letzten 5 Jahre haben in aller Deutlichkeit deutlich gezeigt, wie sich eine neoliberal- rechtsgerichtete Stadtregierung auf unser aller Alltag auswirkt.

Eine radikale Welle der aggressiven Gentrifizierung und Bewirtschaftung hat fast alle Teile der Stadt erfasst und droht die letzten Freiräume und leistbaren Möglichkeiten zum Erleben und Benützen der Stadt sukzessiv hinwegzufegen.

Die neoliberalen Rahmenbedingungen und die nun ungeniert geförderten Vorrechte des Großkapitals erschweren massiv die Entwicklung niederpreisiger Geschäfts- und Freizeitmöglichkeiten und haben bereits fast dir ganze Innenstadt in ein Geisterhaus verwandelt.

Kein Wunder, wenn allein der Prozentsatz, den man in dieser Stadt für Wohnen ausgeben muss, für viele Mitbürger bereits bei über 50% ihres Einkommens liegt. Die meisten werden, um diese Forderungen erfüllen zu können, in einen gnadenlosen Hochleistungswettbewerb gehetzt, der ihnen überhaupt wenig Raum, Kraft und Zeit überlässt – Zeit zum Nachdenken, um Interesessen und eigene Bestimmungen zu suchen und zu finden.

Für die nun solcherart Zugerichteten werden nun von dieser Stadtregierung, insbesondere vor Wahlen, in kalkulierter Absicht ein paar Gnadengeschenke verteilt, Gratifikationen, wie etwa diese ohnedies nur auf zwei Tage beschränkten „Tage der offenen Tür“, wo man dann scheinbar eine Art vorgeblicher „Stadtkultur“ instant konsumieren darf und soll.

 

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Bereit zum Konsumieren. Das geht schnell. Ganz schnell. 

 

 

Wie bereits in allen ähnlichen zum „Event“ hochgepuschten Lappalien dieser Art, wird dann in immer der gleichen Art versucht, Kunst ihres eigentlichen fordernden, anregenden und kritischen Charakters zu entledigen und uns in dreister Manier Kitsch als Kunst zu verkaufen. Kunst soll uns als bessere Dekoration erscheinen, als zierliche Behübschung, als Möglichkeit zur Harmonisierung einer durch die neoliberalen Drangsalierungen des Alltags bereits völlig zum Erliegen gekommenen persönlichen Lebenskultur.

Es tut wenig zur Sache, hier die erneut völlig unzureichende und klar misslungene Präsentation zu diskutieren oder gar näher auf die einzelnen ausgestellten Werke einzugehen. Ohnedies handelt es sich dabei um den seit Jahren immer wieder dazu herangezogenen Einheitsbrei aus mehr oder minder talentierten malenden Hausfrauen, Stadt- Parade und anderen HobbykünstlerInnen, die kreatives Werken für sich als Möglichkeit für eine Freizeitgestaltung oder gar zum Auffüllen innerer Leere entdeckt haben und sich nun in diesem Rahmen privilegiert fühlen, auch andere mit ihren therapeutischen Ergebnissen beglücken zu dürfen.

 

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Wie eine Auftragsarbeit vom Bürgermeister an seine Urenkel. 

 

In raffinierter Weise werden diese vermeintlichen „Kulturperlen“ jedoch auch immer wieder durch das wohl gezielte Einstreuen von tatsächlicher Kunst, in diesem Fall etwa mit mächtigen und beeindruckenden Werken von Hannes Winkler und Kurt Foith aufgelockert.

 

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Von Kurt Foith.

 

Vielleicht auch um etwas Verwirrung zu stiften und das sonst so dominierende, grellbunte Unvermögen des mehrheitlich Dargebrachten wenigsten etwas zu kontrastieren, wird hier stets auch versucht, einen gewissen Schein zu waren und den Gesamtcharakter dann doch noch als irgendwie „künstlerisch“ zu legitimieren.

 

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Von Hannes Winkler.

 

In jedem Fall ist es immer die gleiche Augenauswischerei, mit der hier in fast schon „orwellscher Manier“ versucht wird unsere Wahrnehmung zu manipulieren, uns das Wesentliche vorzuenthalten, uns mit Substiuten abzuspeisen und aus uns allen bloß willfährige und angepasste Konsumenten zu machen.

Wohltätigkeit ist das Ersaufen des Rechts im Mistloch der Gnade“

Johann Heinrich Pestalozzi ( 1746 – 1827)

 

Freitag
24
Januar 2020
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Musik-Video-Ecke 67

 

AND ALSO THE TREES mit „Midnight Garden“ aus dem Jahre 1984:

 

 

 

 

 

Mittwoch
15
Januar 2020
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Musik-Video-Ecke 66

 

An einem Neujahrstag schaut man gerne nach vorne. Oder auch nicht, weil es einem grauen könnte. Zu Silvester wird dagegen gerne zurückgeschaut. 1979 erschien von A CERTAIN RATIO die Nummer „Wildparty“. 

Hier die beste Version aus der Peel-Session:

 

 

Und als LP-Version:

 

 

 

Mittwoch
01
Januar 2020
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„Vom Leben im ganz Falschen“ – Zum 50. Todestag von Theodor W. Adorno. Teil 2

 

Von „Archimbaldo“. 

 

Die ärgsten Feinde der Freiheit sind die glücklichen Sklaven“

Marie von Ebner Eschenbach

 

Es ist bitter zusehen zu müssen, wie der einstige Sieg über die Unterdrückung durch Humanismus, Aufklärung und Französische Revolution heute wieder über den Umweg der Konsumverblödung im Kapitalismus ausgehebelt wird und diese so neu entsteht. Die ehemals Befreiten fallen heute ihren einstigen Befreiern durch Dummheit und Arroganz ungeniert in den Rücken, in einer Art einfältigem Versuch, dadurch ein richtiges Leben im Falschen zu vollbringen.

Diese neuen (Konsum)-sklaven vergreifen sich jedoch drastisch, verschulden sich zudem an ihren Mitmenschen, am allermeisten dadurch, dass sie ihre Konsumsucht tatsächlich mit persönlicher Freiheit verwechseln und damit gleichzeitig für solidarischen Widerstand ausfallen, sich durch ihre Angepasstheit und ihr erzwungenes Schweigen zu Misständen andere Menschen in ihrem verzweifelten Kampf um eine gerechtere und bessere Welt sabotieren.

Bei allem Verständnis über die komplex inszenierten Zusammenhänge kann man sich immer noch nicht eines gewissen Staunens erwehren, wie dummdreist sich die dieser Art Zugerichteten in ihrer verordneten Freiheit suhlen, und mit welcher Leichtfertigkeit sie unter massenpsychologischer Manipulation den Eindruck gewinnen, sie wären sogar irgendwie privilegiert, am allgemein erzwungenen Rattenrennen teilnehmen zu dürfen. Es ist in der Tat tragisch-komisch, ihnen zusehen zu müssen, mit welcher Begeisterung sie in ihr Verderben rennen, ähnlich wie schon mehrfach am Beginn und Mitte des 20. Jahrhunderts. Ähnlich wie bei Drogensüchtigen erkennen sie dies erst, wenn eine Neuorientierung zu aufwendig und zu schmerzhaft erscheint, wenn es zu spät ist und die Resignation obsiegt. Aus Gewohnheit wird Schicksal.

Wenn es dem System manchmal nicht gelingt, den Blick auf die Metaebenen, auf das „Gesamtbild“, entsprechend zu verschleiern, ist das erklärte Ziel dieses Systems, einen möglicherweise aufkeimenden Widerstand, gleich im Keim zu ersticken.

Dies wird durch drastische Bestrafung und Drohungen aller Art erreicht, die von der Kriminalisierung von Bagatellen bis hin zum sozialen Ausschluss reicht. Unser oft sauer verdiente Geld soll uns weitgehend für den Betrieb eines minimal geregelten Alltags aus der Tasche gezogen werden, damit wir kein Kapital, kein Vermögen anhäufen können, womit wir es eventuell unseren neoliberalen Peinigern gleichtun könnten. Hätte eigenes Kapital das Vermögen, uns unter entsprechendem Einsatz aus der Abhängigkeit und den daraus resultierenden Drangsalierungen befreien zu können. Unter diesem Eindruck entbehrt es nicht einer gewissen Nonchalance, wenn Sebastian Kurz einmal sagte: Die beste Absicherung gegen Altersarmut ist das Anschaffen von Vermögen(!).

Durch ständig mehr Verbote und Verordnungen, wie etwa durch die schrittweise Bewirtschaftung der letzten Freiräume und eine angestrebte flächendeckende Überwachung, die selbst banale Verfehlungen derart drastischen Geldstrafen unterwirft, in einer Höhe, die im Einzelfall oft sogar zu existentieller Bedrohung wird und jeden Raum für die Realisierung von Widerstand nimmt. Wir erinnern uns noch an den Tierschützerskandal am Landgericht von Wiener Neustadt!

Spätestens seit den Wahlergebnissen der letzten Jahre wird nun auch deutlich, dass sich diese „Auslagerung“ der Mechanismen, die so elegant vom Wesentlichen ablenken, auch politisch voll ausgezahlt hat, verwechseln doch die dermaßen Dressierten zunehmend Ursache und Wirkung, verwechseln in ihrer verordneten Orientierungslosigkeit ständig Freund und Feind, verwechseln die Scheinwelt der Reklameindustrie mit der Realität und lassen sich beliebig in Sündenbockszenarien hetzen. Die meisten dieser sich so im Normalen Wähnenden scheinen nicht im Geringsten zu erkennen, dass sie all die Drangsalierungen und Entrechtungen durch ihre gedankenlose Anpassung an die Ersatzkultur mitverursachen, mitfinanzieren und politisch durch ihr Wahlverhalten erst möglich gemacht haben.

Es gibt aber eben doch kein „richtiges“ Leben im Falschen!

 

 

 

Montag
16
Dezember 2019
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Vom Leben im ganz Falschen – Zum 50. Todestag von Theodor W. Adorno. Teil 1

 

Schattenkabinett-v-Plato---

 

Von „Archimbaldo“.

 

Gefährlich wird’s dann, wenn der Unterschied zwischen veröffentlichter Meinung und öffentlicher Meinung zu groß wird, wenn klassische Medien sich mit anderen Themen auseinandersetzen als für die Bevölkerung relevant ist, das ist sicher eine problematische Entwicklung.“

Sebastian Kurz 2019 ( in einem Interview mit ARTE )

 

Im Spätkapitalismus neoliberaler Prägung, wie wir sie gerade in Wiener Neustadt besonders deutlich am eigenen Leib erfahren, wird alles über die Geldschiene gespielt, um die systemische Unterdrückung, Ausgrenzung von Minderheiten und das Vorantreiben einer Zwei-Klassen-Gesellschaft nicht allzu offen darbieten zu müssen. Politische Unterdrückung wird damit „ausgelagert“, wird an die Ökonomie verschoben in der Hoffnung, sie damit weniger erkenntlich zu machen.

Man lässt dabei die offizielle Diktion möglichst neutral erklingen, geht zusehends dazu über, Politik weitgehend zu personifizieren („Komitee für Bgm. Schneeberger“, nicht für die ÖVP, Personenkult um Sebastian Kurz) ), um Inhalte eher zu verbergen und Absichten nicht offen präsentieren zu müssen. Man gibt diese heiklen Bereiche elegant ab, zerstückelt sie zudem in viele kleine Teile, so dass das Gesamtbild nicht mehr deutlich zu erkennen ist.

So wird vermehrt versucht, selbstverständliche Notwendigkeiten und sogar Rechte des einzelnen zu Privilegien umzudeuten, und Güter des täglichen Bedarfs, wie etwa Brot, schrittweise zu Luxusgütern zu stilisieren. Dies wird zumeist mit dem medialen Dauerterror einer völlig entfesselten und schamlos ungezügelten Werbeindustrie erreicht, die uns tagtäglich Probleme einreden, die an sich keine sind, und ein Qualitätsbewusstsein antrainiert, das völlig überzogen, ja dekadent ist, und die verschiedenen Gruppen in der Bevölkerung permanent über Neid gegeneinander ausspielt.

Durch lächerlichen, ja meist infantil anmutenden Markenfetischismus wird zudem immer aggressiver versucht, eine Ersatzkultur zu etablieren, die wirkliche Werte in den Hintergrund stellt, jeden Tand als wertvoll, jeden Blödsinn als edel und es zudem normal erscheinen lässt, das oft letzte Geld dafür auszugeben. Willenloses Tanzen nach der Pfeife der Industrie, ungenierte Huldigung eines primitiven Materialismus, aufgesetztes Glaubensbekenntnis eines vermeintlichen Privilegs als Füllstoff für eine geschickt umgeleitete Leere und Hoffnungslosigkeit.

Dieser „Rausch“ treibt seltsame Blüten, denn solcherart „Konsumisten“ verschulden sich häufig, um Dinge zu kaufen, die sie nicht benötigen, die sie sich nicht leisten können, um in einer Absurdität gerne Menschen zu beeindrucken, welche sie nicht mögen. Ein irrwitziger Kreislauf, der sie immer tiefer in die Abhängigkeit des Systems führt, sie immer angreifbarer und abhängiger macht. Immer dreister werden Spiel-, Konsum-, Sex- und Drogensucht als normal hingestellt und vielfältig öffentlich propagiert und zur Teilnahme daran aufgefordert. Und deren Teilnahme, ähnlich wie in einem System der USA, als freiwillige Wahlmöglichkeit, als Mitbestimmung am eigenen Schicksal, als persönliche Freiheit verkauft wird.

Die Umstände lassen sich nicht nur auf die Gruppe der Angepassten beschränken. Einst wollten sich die Deliquenten aus Trägheit und Mangel an Neugierde in Platons Schattenkabinett den Weg ans Licht ersparen, heute gibt es die sog. „demokratischen Wahlen“, um auf politische Geschicke einen gewissen Einfluss zu nehmen.

Platon hätte womöglich nie daran gedacht, jemals seinen nur durch Schatten beschäftigten und in ihrer Ersatzwelt verharrenden Gefangenen so etwas wie ein Wahlrecht zu verleihen. Im antiken Rom hatte man es nicht anders gesehen. Sklaven waren vom Wahlrecht prinzipiell ausgeschlossen, die politische Wahl nur den Bürgern von Rom vorbehalten gewesen. Durch „Brot und Spiele“ gesellschaftlich abgerichtet und bei Laune gehalten, hatten Sklaven nur ihren persönlichen Vorteil im Sinn. Sie galten daher als ungebildet, ungeeignet und somit als unmündig, eine entsprechende Verantwortung aufzubringen und sich mit einem Mitbestimmungsrecht einzubringen.

Die große historische Errungenschaft des allgemeinen Wahlrechts, lange und opferreich erkämpft, wird in der Neuzeit durch den Einsatz von Kapital und Massenpsychologie auf perfide Art und Weise manipuliert und in ihrer ursprünglichen Absicht unterlaufen.Wieder einmal, nein, unausgesetzt, bahnt sich eine Gruppe Unterdrücker ihren Weg, um ihren elitären Anspruch durchzusetzen und eine Klassengesellschaft aufzubauen. Die untere Klasse ist selbstverständlich jene, welche für die obere arbeitet und produziert, um anschließend ihren Lohn über billigen Konsum zurückzutransferieren.

Wurde früher dieser Anspruch als gottgegeben dargestellt, bedienen sich die Unterdrücker heute perfiderweise der einstigen Instrumente der Befreier, um ihren elitären Anspruch erneut zu legitimieren.

 

 

Freitag
13
Dezember 2019
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Musik-Video-Ecke 65.

 

Es ist an der Zeit: „Break“ von The Cure, 1982:

 

 

 

Freitag
13
Dezember 2019
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Art Visuals & Poetry – Festivalnews

 

Wir möchten an dieser Stelle noch die Gewinner des Poetry-Film-Festivals nennen, unter denen – bei aller Bescheidenheit – auch wir zu finden sind:

 

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(Zum Vergrößern bitte auf die Abbildung klicken). 

 

Herzlichen Glückwunsch!

 

 

Montag
09
Dezember 2019
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Art Visuals & Poetry Film Festival vom 29. NOV. BIS 1. DEZ. 2019

 

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Das absolut empfehlens- wie sehenswerte Art Visuals & Poetry Film Festival startet in seiner 5. Ausgabe am 29. November und läuft bis zum 1. Dezember 2019 im Metro-Kulturhaus-Kino (Johannesgasse 4) in Wien. 

Wie mittlerweile üblich, wurde dieses von Sigrun Höllriegl mit aller Liebe und Leidenschaft organisierte Festival in mehrere Sparten unterteilt. Hier ein Überblick:

29. NOV 17:00  – POETRY FILME DER ANGEWANDTEN HAUPTSAAL

29. NOV 19:00  FOKUS USA – SPECIAL GUESTS ZEBRA FESTIVAL (D) HAUPTSAAL

29. NOV 21:30 WETTBEWERB  I – DOKS/REISEN HAUPTSAAL

30. NOV 17:00 WETTBEWERB II – ÖSTERREICH HAUPTSAAL

30. NOV 19:00 POETRY PERFORMANCE MIT SAXOPHON PLESKOW SAAL

30. NOV 19:30 FOKUS USA – MOTIONPOEMS HAUPTSAAL

30. NOV 20:00 FOKUS USA – THE BEAT GENERATION – DOKU PLESKOW SAAL

30. NOV 21:30 INTERNATIONALER PUBLIKUMSPREIS LIVE VOTING! HAUPTSAAL

1. DEZ 17:00 GEDICHTFILMWETTBEWERB SOPHIE REYER  HAUPTSAAL

1. DEZ 20:00 WETTBEWERB III – DEUTSCHLAND – SIEGEREHRUNG HAUPTSAAL

 

Eine genaue Programmübersicht gibt es hier:

https://www.poetryfilm-vienna.com/de/zeitplan/2019

Alles andere zum Festival dort:

https://www.poetryfilm-vienna.com/

Und speziell zu 2019:

https://www.poetryfilm-vienna.com/de/node/235

 

Wir sind mit dem Film „Desorientiert“ in der „Competition II – Austria“ vertreten (Samstag, 30. Nov., 17 Uhr, Hauptsaal):

https://www.poetryfilm-vienna.com/de/node/237

 

Das Festival endet am Sonntag, den 1. Dezember, mit der „Competition III – Deutschland“ ab 20 Uhr und der nachfolgenden Siegerehrung, bei welcher Gelegenheit die prämierten Filme nochmals ausgestrahlt werden. 

 

Gutes Gelingen für die einen, viel nachdenklicher Spaß für die anderen…

 

 

 

Donnerstag
28
November 2019
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FilTa – Die Filmtage im SUB am 22. und 23. November 2019.

 

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Die Filmtage – FilTa – stehen hier in Wiener Neustadt vor der Tür. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, auf einem derart problematischen, anti-kulturpolitischen sowie undankbaren Boden wie Wiener Neustadt ein neues Film-Festival an den Start zu bringen. Und wir danken Euch, den „Machern“, bereits vor dem eigentlichen Beginn dafür!

Unabhängig, ehrenamtlich, ehrlich und aus purer Leidenschaft haben begeisterte ehemalige Mitarbeiter der aufgelösten FRONTALE aufgrund des desaströsen Umfeldes ihre Köpfe nicht hängen lassen, sondern unter dem heilsamen Verzicht städtischer Inkompetenz, Geldgier und vollkommen unbegründeter Arroganz ein eigenes Format auf die Beine gestellt.

 

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Das FilTa-Team: Jan Hestmann, Antonia Bernkopf, Lukas Konlechner, Christian Hofer, Elena Schwarz. Nicht im Bild: Philipp Zoufal

 

Das FilTa-Team hat dafür einen neuen Verein gegründet, weil dies in der ungerechten Förderlandschaft eine Notwendigkeit bedeutet. Das Budget ist nun bescheiden, dafür die Lust und die Freude an der Sache um so größer.

Mit weitaus geringeren Mitteln ist es gelungen, eine bemerkenswert umfangreiche Veranstaltung zu kuratieren. Diese beginnt bereits am Donnerstag, den 20. November, mit einem „FilTa-Warm-up“ im Triebwerk, wo heimischer Horror-Trash serviert wird.

Am Freitag, 22. November, im SUB dann die FilTa ab 17 Uhr mit zwei Kurzfilm-Blöcken. Ab 20.15 Uhr folgt der Langfilm „Inland“, eine aktuelle Dokumentation von Ulli Gladik. Dazu FilTa:

„Darin begleitet die Filmemacherin drei FPÖ-WählerInnen während der Nationalratswahl durch deren Bezirke und Beisl – ein aufschlussreicher und teils auch humorvoller Diskurs auf Augenhöhe! Im Anschluss Gespräch mit Regieassistentin Anna Holl.“

 

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Der Samstag, 23. November, startet um 15 Uhr mit der Reise-Doku „Couch-Connection“, bei der es auch um die Herstellung einer guten Geschichte geht. Ab 16 Uhr geht es weiter mit einem Dokumentar-Kurzfilmblock, dem um 17.15 Uhr der Animations-Filmblock folgt. Die letzten Kurzfilme, nun aus Österreich, werden ab 18.30 Uhr zu sehen sein.

Auch der Samstag hat einen Langfilm zu bieten, der um 20.15 Uhr beginnen wird. Bei „Mid 90s“ handelt es sich um einen Film aus den USA. Es beinhaltet ein Drama in der Skater-Szene von Jonah Hill, und es ist laut Jan Hestmann einer der gefühlvollsten Filme in dieser Kino-Saison. Lassen wir uns überraschen!

 

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Die Abende werden am Freitag wie am Samstag jeweils mit einer Partie abgeschlossen. Am Freitag ab 22 Uhr mit „DJ LINE SUB O RAMA @ SUB CAFE“ und am Samstag ab 23 Uhr mit der „Sweet 90s Party“, passend zu „Mid 90s“. Vielleicht können sich darin auch noch etwas ältere „Säcke“ aus den 80ern wiederfinden…

Der Eintritt ist frei! Hier der Spielplan mit allen weiteren Angaben:

 

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Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

 

Wir freuen uns!

 

Montag
18
November 2019
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Neuer Wiener-Neustadt-Kalender 2020

 

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Der neue Kalender – für das Jahr 2020 – von René Triebl widmet sich den Mosaiken und Reliefs an Wiener Neustädter Fassaden, welche zwischen den 50er- und 70er-Jahren geschaffen worden sind. 

Aber lassen wir hier René Triebl selbst zu Wort kommen:

 

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(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken). 

 

Als Beispiel zeigen wir aus dem Inhalt das Motiv für den Monat Oktober 2020:

 

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Dieser schöne Kalender ist  für 18,- Euro zu erwerben, wobei wir gerne auch den bevorzugten Ort dieser Erwerbung nennen können:

BÜCHER HIKADE. Herzog-Leopold-Straße 23, 2700 Wiener Neustadt

http://www.buecher-hikade.at/

 

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Freitag
08
November 2019
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NÖ-Landesausstellung 2019 : Conclusio: Gedanken zur Metaebene. Teil 2

 

Von Arcimbaldo

 

 

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Manchem Leser mag derartige Betrachtung vielleicht überzogen und konstruiert vorkommen. Vergessen wir indes nicht, dass gerade Massenpsychologie, das Spiel mit Metaebenen, das bei weitem erfolgreichste Herrschaftsinstrument ist, was ja auch die neuesten Wahlergebnisse in unserem Land wieder eindrucksvoll bestätigen. Gewonnen hat erneut derjenige, der die Leute weniger mit Inhalten „belästigte“, sondern der ihnen die Teilnahme an etwas Größerem versprach, ohne auf Details allzu sehr einzugehen.

Der überwiegenden Teil der Bevölkerung sehnt sich nach wie vor nach einer Führerfigur, die ihnen die Arbeit einer eigenen Stellungnahme zur Welt abnimmt, sehnen sich nach Unterwerfung unter eine Struktur, die ihnen verspricht, ihre eigenen Defizite und ihre innere Leere aufzufüllen, sehnen sich nach einem Anrecht auf Schicksal.

Seit langem können wir beobachten dass stets immer derjenige/diejenige gewinnt, der/die auf diese traurigen Defizite eingeht (anstatt sie zu Recht zu kritisieren und zu versuchen, diese durch vermehrte Bildung zu eliminieren), und gleichzeitig verspricht, sie in all ihrer Unmündigkeit und Bequemlichkeit dennoch ernst zu nehmen, ihnen einen Lebensweg vorzeichnet, dem sie dann brav folgen können, auch wenn es sie ihre Freiheit und Selbstbestimmtheit, und wie im Fall der 30er Jahre, sogar ihr Leben kostet.

 

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Das Schattenkabinett von Platon ist dabei die historische Matrix und bereits ja seit der Antike bekannt.

Nach wie vor neigen die Menschen im Verharren einer Scheinwelt, solange sie unterhalten und irgendwie bedient und bauchgepinselt werden ( panem et circenses !). Noch heute können wir mit Unglauben beobachten, wie sich ganze Bevölkerungsteile der Wahrheit verschließen und lieber im Rausch der Konsum- oder anderer Scheinwelten verharren, sich dem Gang zum Licht verweigern, weil dieser zumindest ein Minimum an Eigeninitiative von ihnen fordern würde.

Unterschätzen wir daher dieses Instrument der Massenpsychologie nicht in ihrer durchschlagenden Wirkung, auch wenn die Zusammenhänge nicht auf den ersten Blick ins Auge fallen. Die Selbstverständlichkeit solcher Ereignisse und die meist völlig willfährige Annahme und Rezension derartiger Ereignisse sollte uns jedoch wirklich alarmieren!

Wir stehen alle offenbar in einem Krieg reich gegen arm, der mit subtilen Waffen und großem Aufwand ausgetragen wird, und den die meisten zudem als gar nicht einmal als wirklichen Krieg erkennen. Vergessen wir dabei erneut nicht, dass letztlich alle Kriege aus ökonomischen Gründen geführt wurden und werden. So gesehen ist wirklich der „Krieg der Vater aller Dinge“ und somit auch der Entwicklung von Herrschaftswissen, Unterdrückung und Sklaverei in allen ihren Formen.

 

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Die LA 2019 steht daher als vornehmlich politische Propagandaschau ebenso in dieser großer historischen Tradition. Sie ist zudem eine Veranstaltung, die, um von ihren eigentlichen Absichten abzulenken, von uns nicht nur bezahlten Eintritt fordert, sondern überhaupt für deren Gesamtkosten wir letztlich genötigt sein werden durch die sich ständig steigenden Steuererhöhungen, Abgaben und aggressive Bewirtschaftung der letzten Freiräume. Wir bezahlen letztlich alles selbst, ohne diese Tatsache wirklich wahrzunehmen, im schönen Schein eines „Fortschritts“, der uns immer weiter von uns selbst entfremdet und uns letztlich zu ferngesteuerten Marionetten im Dienste anderer macht.

 

*

Ad Status quo:

Zum einen hat uns die neoliberale Betriebswirtschaft seit Jahrzehnten gelehrt, dem privaten Vorteil nachzujagen, um damit der Gesamtgesellschaft – auf indirektem Wege – Gutes zu tun, andererseits auch, dass wir uns von systemischen Überlegungen gar nicht bekümmern lassen dürfen, ohne das System (und seine Selbstreinigungskraft) grundlegend zu gefährden.

Übertragen auf das Politische hieße das dann etwa: „Mach dir keine Gedanken über das bestmögliche Funktionieren einer Gesellschaft, es könnte ihr bloß – und das nicht nur wirtschaftlich – schaden. Betreibe vielmehr dein persönliches Streben nach Glück, dein ganz privates „pursuit of happiness“. Dessen Durchsetzung darfst du dann von der Gemeinschaft, von den dich dabei behindernden Anderen (mit denen du ja immer im Wettbewerb stehst), politisch einfordern – oder, wenn rechtlich schon geregelt, auch einklagen …“

Hat man derart die Menschen von reflexionsfähigen Selbst- und Fremdbeobachtern (und seien diese noch so einfach!) zu bedürfnisbefriedigenden Regelbefolgern erniedrigt. Um den über die „Sachzwänge“ politisch Entmündigten (und das sind wir letztlich alle) so etwas wie eine persönliche politische Kompetenz vorzugaukeln, werden beispielsweise die Einzelnen dazu ermuntert, in ihren (möglichst freakhaften) privaten Marotten öffentlich aufzutreten, um dabei Wahlen und Rankings in Castingshows und in diversen Internetforen für sich zu entscheiden.

Damit soll offenbar den, gegenüber dem Meinungsbildungsprozess vorrangig erachteten, demokratischen Wahl- und Entscheidungsbedürfnissen Genüge getan werden: Hier werde – so meint man – Öffentlichkeit und Abstimmung, hier werde Demokratie geübt. Sie gewinnt damit einen gänzlich neuen, einen pervers- politischen Charakter: den der pseudopolitischen Idiotie.

Peter Moeschl, In : Der Standard, 12. Juni, 2013

 

Unsere Gesellschaft wird von Verrückten geführt, für verrückte Ziele. Ich glaube, wir werden von Wahnsinnigen gelenkt, zu einem wahnsinnigen Ende, und ich glaube, ich werde als Wahnsinniger eingesperrt, weil ich das sage.“

John Lennon, der von Verrückten ermordet wurde …

 

The modern world will not be punished. It is the punishment.”

Those sins that scandalize the public

are less grave than those it tolerates.“


„Es ist an der Zeit die Kultur in Verruf zu bringen,

damit es sich nicht mehr lohnt,

sie im Dienste der Politik oder der Industrie zu erniedrigen.“

Nicolás Gómez Dávila ( 1913 – 1994 )

Die sogenannten praktischen Menschen

sind nicht unbedingt zu erfolgreichen Aktionen fähige Menschen,

sondern zu theoretischen Überlegungen unfähige Menschen.

Was den praktischen Menschen auszeichnet,

ist in Wirklichkeit die Schwierigkeit sich auszudrücken

und die die Ungeschicklichkeit oder Unreife seiner Erklärungen.

Selbst der gesunde Menschenverstand verbirgt lediglich eine träge Vorstellungskraft,

die sich eines ärmlichen Wortschatzes bedient.

Niemand erinnert sich an die Katastrophen, die der praktische Mensch verursacht,

weil sie von keiner Theorie verteidigt werden.

Die Theorie ist in Wahrheit das Zeugnis gegen den Verdächtigen,

und weil der Mensch ohne Schuld alles Nutzbringende gutheißt,

erlangt die Theorie schließlich dank der Vorteile,

die die Technik bietet, die praktische Bedeutung, die sie mit dem bürgerlichen Argwohn versöhnt.

Idem der Techniker sie aus ihrem Ansehensverlust herausrettet, entfernt er sie aus dem Ort,

wo ständige Kontroversen an ihre ungewisse Herkunft erinnern,

und setzt sie bei Aufgaben aufs Spiel, deren Dringlichkeit sie zu einem Aberglauben versteinern lässt,

der an die Sturheit des Pöbels erinnert.“

Alle Zitate: Nicolás Gómez Dávila ( 1913 – 1994 )

 

 

Mittwoch
06
November 2019
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NÖ-Landesausstellung 2019 : Conclusio – Gedanken zur Metaebene. Teil 1

 

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Von Arcimbaldo

 

Historische Rückschau, deren kritische Aufarbeitung und Darstellung ist an sich stets ein sehr wesentlicher Aspekt jeder Landesausstellung und eine auch sehr wünschenswerte Sache, tritt doch in unserem Bildungssystem die Auseinandersetzung mit Geschichte ohnehin immer weiter in den Hintergrund.

Oberflächlich betrachtet scheint sich auch die LA 2019 in Wiener Neustadt dieser Tradition verpflichtet und uns einen breiten historischen Überblick der Stadt und der Landesgeschichte zu präsentieren.

Sieht man jedoch genauer hin, kann das ganze Brimborium aus Marketing und gehyptem Spektakel nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in dieser Schau wohl eine von vornherein klar kalkulierte Metaebene gibt, eine Art übergeordnete Generalbotschaft, die sich im weiten Bogen über die verschiedenen Schauplätze spannt. Nicht so sehr das Ausgestellte mit all seinen Details und die vielen Objekte stehen hier dabei im Vordergrund, sondern das nicht Sichtbare, das, was dabei wie nebenbei als eine Art „Stille Post“ mitschwingt, was ja bereits im Titel der Ausstellung zum Ausdruck kommt.

Welt in Bewegung“ ist ein nicht zufällig gewählter Titel der dynamisch und zeitgeistig klingt, sondern bringt mit seinem bewusst positiv besetztem Unterton eine politische Botschaft mit sich, eine Botschaft, die den eigentlichen Kern der Ausstellung bildet. Die tatsächliche Schau ist bloß dieser Botschaft untergeordnetes Beiwerk, dazu aufgeboten, diese zu illustrieren, von Widersprüchen abzulenken und positiv zu unterstreichen.

Die Landesausstellung 2019 ist im wesentlichen eine politische Werbeschau, die jedoch viel weiter geht als nur die Machtverhältnisse der Stadt-ÖVP zu zementieren und Bürgermeister Schneeberger in ein dynamisches Licht zur rücken, ihm ein Image als „Macher“ zu verleihen. Der Aspekt ist zwar offensichtlich, greift jedoch für ein Gesamtverständnis zu kurz.

Diese mit 37 Millionen Euro dotierte Veranstaltung ist weit größer gedacht und dazu inszeniert, um unsere gesamte neoliberale Arbeits- und Lebenswelt in eine positives Licht zu rücken. Und um die Tatsache weich zu spülen, dass diese uns immer weiter in einen Hochleistungswettbewerb hineinzwingt, dem wir nicht mehr gewachsen sind und den wir meist auch nicht mehr gewinnen können, der zunehmend die Selbstbestimmtheit unserer Lebensentwürfe verhindert, der immer mehr Verlierer als Sieger produziert.

Es ist der raffinierte Versuch, die derzeitigen überzogenen Verhältnisse zu normalisieren, Probleme und Widersprüche auszublenden oder sie in einem historischen Kontext so einzubauen, dass sie uns als Teil einer „natürlichen“ gesellschaftlichen Entwicklung erscheinen und so unsere Systemmüdigkeit und unsere berechtigten Zweifel zerstreuen soll. An dieser Art „Bewegung“ , die uns in heutiger Zeit zur Anpassung an ein Lebenskorsett zwingt, welches aus nichts anderem besteht, als den brutalen und rücksichtslosen Konsequenzen des globalisierten Kapitals.

Diese Landesausstellung ist daher im Grunde eine ziemlich unverblümte Leistungsschau des Turbokapitalismus, nur mäßig getarnt als Historienschau, erinnert in ihrer Anlage auch an diverse Weltausstellungen, in gewisser Hinsicht sogar an den „Park der Sozialistischen Errungenschaften VDNCh“ in Moskau, dort in den 1930er Jahren aus ähnlichen Erwägungen errichtet, um den „nationalen Zusammenhalt“ zu beschwören und um das dortige System zu legitimieren:

Die WDNCh (Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft der UdSSR, Moskau) war ein Abbild der idealisierten Sowjetunion: In diesem Miniatur-Wunderland gruppierten sich kunstvoll angelegte Pavillons der einzelnen Teilrepubliken mit deren exotischen Erzeugnissen und regionaltypischem Kunsthandwerk einträchtig hinter einem zentralen Palast. Den Besuchern wurde so ein utopisches Modell des idealen Staates präsentiert, wie ihn sich viele erträumten. Sie stand in der Tradition nationaler und internationaler Ausstellungen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa ein wichtiges Medium der Selbstdarstellung von Nationalstaaten und ein Instrument des“ nation building“ waren.

Die Ausstellungen sollten das Publikum durch Teilhabe an nationalen Symbolen und Institutionen erziehen, bilden und kulturell assimilieren. Ihre Funktionen reichten von der nationalen Identitätskonstruktion über die Austragung von Rivalitäten bis hin zur Volksbildung und zum Laboratorium für Zukunftstechnologien für die „Welt von morgen“.

Textzitat:Monica Rüthers aus dem Internet Blog „Dekoder“

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Diese politische Absicht wurde schon bei der Eröffnungsfeier in nicht zu übersehender Weise deutlich. (Siehe auch: Arcimbaldo : Des Kaisers neue Kleider, Teil II. ). Hier wie dort können wir jedoch auch sehen, dass den jeweils Herrschenden, wo sie sonst um jeden Heller feilschen, nichts zu aufwändig und zu teuer ist, ja Geld auf einmal keine Rolle spielt, wenn es darum geht, das Bewusstsein der allgemeinen Bevölkerung systemkonform zu manipulieren und ideologisch einzufärben.

So soll uns mit dieser Darbietung ein gesellschaftliches System einseitiger Ausbeutung schmackhaft gemacht werden, das kein „genug“ kennt, dessen Anforderungen und Tempo sich immer weiter steigern, dessen Entlohnung jedoch gleichzeitig seit geraumer Zeit stagniert. Sie soll beitragen, ein System zu legitimieren, das die meisten von uns zunehmend in fast unlebbare Situationen bringt, wo nicht der Tüchtige als Sieger hervorgeht, sondern derjenige, der das meiste Kapital besitzt.

Sie ist eine von der Industrie und der ihr angeschlossenen politischen Partei finanzierte Augenauswischerei, eine Art „moderner Propaganda“, welche die Struktur von Landesausstellungen in Geiselhaft nimmt, unsere Stadtgeschichte für ihre Ziele dreist missbraucht und deren Würdigung uns noch dazu als eine Art „lokalpatriotische Pflicht“ angetragen wird. Sie huldigt dabei nicht nur dem technischen Fortschritt, sondern feiert auch völlig distanzlos den derzeitigen „Status Quo“*, also die ja bereits zügellose Dominanz der Ökonomie über alle Lebensbereiche. Ein Umstand, der sich nicht zuletzt besonders an den Firmenpräsentationen zeigt, die uns nicht zufällig gerade im Kirchenschiff von St. Peter an der Sperr (!) als eine Art zur Apsis aufsteigender „Ikonostase“ (!) präsentiert werden, damit ungeniert und in nie dagewesener Direktheit die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse und deren Bewertung als „sakrosankt“ vor Augen führt!

 

Fortsetung folgt.

 

 

Donnerstag
31
Oktober 2019
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Vom Äußersten

 

Gedanken zur Ausstellung „SIC“ mit Werken von Friedrich Bastl in der Stadtgalerie Wiener Neustadt.

Von René Triebl. 

 

Prof. Gotthard Fellerer ist ja bereits seit geraumer Zeit als unermüdlicher Mahner gegen die Drohungen von Unformität und Deformierungen eines meist kommerziell dominierten Mainstreams sowie als Kämpfer für die Erweiterung von künstlerischen Horizonten bekannt.

Dieser Tradition würdig folgend tritt er nun wieder als Kurator einer Ausstellung in der Stadtgalerie Wiener Neustadt in Erscheinung. Er bringt uns den etwas in Vergessenheit geratenen Wiener Neustädter Künstler Friedrich Bastl, Jahrgang 1944, mit einer sorgfältig kuratierten kleinen Werkschau wieder ins Bewusstsein, welche auch von einem von ihm verfassten Katalog begleitet wird.

 

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Bastl, bereits seit Mitte der 70er Jahre auch schon mit Gotthard Fellerer befreundet und zusammen mit Kurt Ingerl bereits damals in der Künstlergruppe FBI ( Fellerer- Bastl- Ingerl ) tätig, ist Vertreter einer Künstlergeneration die auch besonders mit ihrem experimentellen, offenen Zugang und ihren Aktionen einen wesentlichen Beitrag leistete, Kunst im öffentlichen Bewusstsein zu etablieren und die bleiernen Jahre der Nachkriegszeit aufzulockern. Sein Werk aus Zeichen und Symbolen fesselt sowohl durch seine asketische Strenge wie auch in seiner emotionalen Hingabe und weist ihn als einen der wichtigsten Vertreter des Neo-Expressionismus oder abstrakten Expressionismus in Österreich aus.

Sie leistete einen entscheidenden Beitrag, die Grenzen nationaler Kunst zu erweitern und Anschluss an die sich international immer weiter differenzierenden Kunstszene der Moderne zu finden.

 

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Ohne Rücksicht auf den immer mehr in Richtung Dekorations-Kitsch ausfransenden Massengeschmack, werden hier Werke mit großer Sensibilität und höchstem Anspruch gezeigt, zeitlos in ihrem Ausdruck, der auch im internationalen Vergleich besteht.

 

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Spannend und aufregend der Gegensatz von wunderbar leichten, dynamischen und nervösen Zeichnungen, Montagen und Graphiken, verspielten Masken mit besonders ansprechender Haptik und magischen und fast ikonographisch anmutenden Lehmbildern und Steinskulpturen, die in ihrer asketischen Strenge an archaische Urformen wie etwa an die Moai Stauten auf der Osterinsel oder die Funde aus der antiken Cucuteni-Tripolje-Kultur im Südosten Europas ( 5000 – 2750 v. Chr. ) erinnern. Bastl setzt radikale Zeichen und greift tief in unser Unbewusstes. Seine Werke wirken spontan und aus innerer Eingebung kommend, erinnern in ihrer Maltechnik und Formensprache etwa an den berühmten New Yorker Graffitikünstler Jean Michel Basquiat (1960- 1988 ) oder einer der Ikonen des Informell, Cy Twombly (1928- 2011). Kunst als die eigentliche Darstellung von ExistenzStatische Anmut im steten Wechsel mit rauschhafter Extase, die in ihrer Konsequenz begeistert.

 

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Eine Ausstellung von internationalem Format, wie es in Wiener Neustadt leider viel zu selten zu sehen ist. Mit einer Kunst, die uns neue Horizonte eröffnet, die uns auffordert, sich einzulassen, die uns einlädt, auch in uns neue innere Freiräume zu entdecken. Kunst im besten, im eigentlichen Sinn, in der Lage, die Grenzen unseres Geschmacks zu fordern und unser Bild der Welt zu erweitern.

 

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Nach bereits einigen Ausstellungen in dieser neuen Galerie ist diese nun wohl ein wirklicher Höhepunkt im kulturellen Leben der Stadt. Es ist sehr zu hoffen, dass sich diese Galerie letztlich nicht nur als eine flüchtige Fassade im Dienste von Parteienwerbung und Imageaufbau zur Wiederwahl entpuppt, sondern uns auch noch nach der Gemeinderatswahl im Jänner 2020 erhalten bleibt.

 

Stadtgalerie Wiener Neustadt, Herzog Leopold-Straße 21.

Noch bis 18. Oktober, geöffnet täglich außer Montag 16 – 18 Uhr, Sa, So und Feiertag 10 – 18Uhr

 

 

Samstag
28
September 2019
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