Ebenfalls ein Klassiker: NEW ORDER mit „Blue Monday“ aus dem Jahre 1983:
Ebenfalls ein Klassiker: NEW ORDER mit „Blue Monday“ aus dem Jahre 1983:
Wie wir zuvor festgestellt haben, beruht der Vorfall von Khan Sheikhoun auf einer Geschichte, die von Al-Kaida präsentiert wurde. Für alle, die es vergessen haben: bei Al-Kaida handelt es sich um eine Terrororganisation mit mehreren Filialen und Labeln, die in Syrien eine besonders hohe Mannschaftsstärke und eine großartige ausländische Gemeinschaft an Unterstützern aufweist.
Wie gingen die österreichischen Tageszeitungen „KURIER“, „STANDARD“ und „PRESSE“, die sich so gerne selbst als „Qualitätsmedien“ bezeichnen, mit dieser Meldung um?
Der „KURIER“ hatte am Tag des Vorfalls, am 4. April 2017, am späten Nachmittag einen Artikel dazu online gestellt, welcher den Titel „Syrien: Klinik mit Opfern des Giftgasangriffs mit Rakete beschossen.“ Der Text war bereits mit fünf Fotos der Agenturen Reuters und AFP wohl versorgt, deren Fotografen ihre Tätigkeit auf den Machtbereich von Al-Kaida beschränken.
https://kurier.at/politik/ausland/zivilisten-bei-giftgas-angriff-in-syrien-getoetet/256.256.175
Die Unterzeile lautete:
„58 Zivilisten bei Giftgas-Angriff getötet, darunter elf Kinder. EU-Außenbeauftragte macht Assad-Regierung für Angriff verantwortlich.“
Das Problem war nur, dass es für den Tod von 58 Menschen durch Giftgas keine Bestätigung durch eine unabhängige Quelle gab. Al-Kaida behauptete dies, der „KURIER“ konstruierte daraus soetwas wie eine Tatsache, ohne es überprüfen zu können, und die EU-Außenbeauftragte wies vollkommen verantwortungslos und – wenn nicht in krimineller Absicht – die Schuld dem syrischen Staat zu. Wie Al-Kaida, wenn auch mit anderen Worten.
Die EU-Außenbeauftrage Frederica Mogherini mit Al.Kaida voll auf Linie. Hier als Sprachrohr für deren Unterstützer. Quelle: YouTube/Tagesschau (Screenshot).
Der KURIER zitierte diese Frau mit folgenden Worten, die sich auch in anderen Quellen wiederfinden:
„Der Angriff sei eine „Erinnerung an die Tatsache, dass die Lage vor Ort weiter dramatisch ist“, sagte Mogherini am Rande eines Gesprächs zu einer Syrien-Hilfskonferenz am Dienstag und Mittwoch in Brüssel. Die Verantwortung für die Tat liege „offensichtlich“ beim „Regime“ Assads, weil es die Verantwortung habe, „sein Volks zu schützen und nicht sein Volk anzugreifen“.
https://guardian.ng/news/eu-says-assad-bears-primary-responsibility-after-syria-attack/
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Erst einmal wurde der syrischen Regierung fälschlich unterstellt, das „eigene Volk“ anzugreifen, obwohl diese um deren Schutz bemüht ist. Dann wurde gegen die syrische Regierung von genau jenen Leuten, die gegen diesen Staat und das Land einen barbarischen Krieg führen, der Vorwurf formuliert, er würde die Bevölkerung nicht schützen. Zynischer und verlogener geht es nicht mehr.
Bei dieser Gelegenheit soll an dieser Stelle noch einmal in Erinnerung gerufen werden, dass einige Staaten der EU – vor allem England, Frankreich und Deutschland – in dem Krieg gegen Syrien involviert sind. Die EU selbst als Institution ist Kriegspartei. Sie führt mit Sanktionen einen Wirtschaftskrieg gegen Syrien. Das Gerede eines Erdogan wiederum war wiederum so leer wie eine ausgelutschte Auster, weil „seiner“ Türkei ein Hauptanteil an dem wenig verdeckten Krieg gegen Syrien zukommt. Die Türkei erledigt neben eigenen verbrecherischen Ambitionen einen großen Teil der Drecksarbeit und dienst zudem als logistische Drehscheibe für alle Söldner- und Terrorverbände in der nördlichen Hälfte Syriens, einschließlich jenen, die unter dem Label „IS“ agieren.
Ein deutscher Freiwilliger, der sich der kurdischen YPG angeschlossen hatte, meint in diesem Video, dass der türkische Präsident Erdogan der größte Terrorist wäre. Er präsentiert zwei aufgefundene Pässe von IS-Söldnern, die über die Türkei eingereist waren.
German YPG volunteer in #Tabqa city finds passport of ISIS fighter with a stamp showing entrance at Turkey's Istanbul airport. pic.twitter.com/zQ97jXhhPT
— Dr Partizan (@Dr_Partizan) April 29, 2017
Der KURIER verhehlte seine „Quellen“ nicht und nannte anonyme „Aktivisten“ aus dem Al-Kaida-Reich und den ihr „nahe stehender“ Propagandaverteiler „SOHR“ als Überbringer der Botschaften, die ein Geschehen beschreiben sollten. Ein Blick auf die von Al-Kaida vermittelten stümperhaften Videos und das Erwähnen von Bildern und oberflächlichen Eindrücken rundete das Qualitätsgebaren des KURIER ab.
Immerhin teilte das Blatt seinen Lesern noch mit, dass der größte Teil der syrischen Provinz Idlib von einem „Rebellenbündnis“ unter Führung der „Nusra-Front“ kontrolliert werde, also von Al-Kaida und seinen Helfern. Und die haben mit „Rebellen“ rein gar nichts zu tun.
„Eigentlich gilt in dem Bürgerkriegsland seit Ende des vergangenen Jahres eine von Russland und der Türkei ausgehandelte Waffenruhe. Diese ist jedoch brüchig. Ausgenommen von der Waffenruhe sind die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die Al-Kaida-nahe Organisation Tahrir al-Sham. Diese ist besonders in der Provinz Idlib stark“, so der KURIER weiter.
Die UN-Resolutionen 2249 und 2254 hatten zwar erst spät, dann aber ausdrücklich die Terrororganisationen „IS“, Nusra“ und alle anderen mit Al-Kaida verbundenen Gruppierungen und Personen von Waffenruhen ausgeschlossen. Genau diese wurden von der syrische Armee und seinen Verbündeten bekämpft, auch in der von Al-Kaida besonders stark besetzten Provinz Idlib.
http://www.un.org/depts/german/sr/sr_15/sr2249.pdf
http://www.un.org/depts/german/sr/sr_15/sr2254.pdf
Al-Kaida hatte in der Vergangenheit mehrmals kurzlebigen Waffenruhen zugestimmt, wenn die Terroristen ins Hintertreffen geraten waren. Nach Umgruppierungen und neuer Versorgung mit Waffen, Munition und Mannschaften durch die freundlichen Unterstützerstaaten aus dem Westen und der Golf-Region war es dann regelmäßig wieder vorbei gewesen mit einer Waffenruhe. Der KURIER unterschlug hier, dass erst am 21. März etwa 10.000 Al-Kaida-Söldner und ihre Helfershelfer eine Offensive im Norden der syrischen Provinz Hama gestartet hatten.
https://www.almasdarnews.com/article/jihadist-rebels-capture-key-village-northern-hama/
Allerdings hatte die Syrische Armee diesen Angriff mit Unterstützung der russischen Luftwaffe abfangen und die verlorenen Gebiete wieder zurückerobern können. Der Giftgas-Vorfall in Khan Sheikhoun erfolgte, als diese Al-Kaida-Offensive bereits gescheitert war.
Bei der vom KURIER genannten „Organisation“ mit dem Namen „Tahrir al-Sham“ handelt es sich um einen neuen Zusammenschluss einiger Al-Kaida- und Söldner-Gruppierungen. Relevant sind die neuen Namen nicht, weil der Inhalt mit Al-Kaida immer der selbe bleibt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Tahrir_al-Sham
Allerdings existieren in Syrien keine nennenswerte Formationen, die nicht Bestandteil von Al-Kaida sind. Deswegen war den westlichen Kriegstreibern wichtig gewesen, vermeintliche „moderate Rebellen“ zu erfinden, welche mit Waffen beliefert werden konnten. Dadurch sollte der richtige Eindruck verwischt werden, dass in Wirklichkeit Al-Kaida ständig beliefert wurde.
Diese Augenwischerei wurde auch vom KURIER betrieben. Interessant ist hier die Beobachtung, dass dieses Blatt die Al-Kaida-Filiale „IS“ mit dem Begriff „Terrormiliz“ verknüpfte, dies aber bei den übrigen Al-Kaida-Filialen unterließ.
Weiters versuchte der KURIER in seinem Text eine Verbindung zwischen Giftgas-Angriffen und syrischer Regierung herzustellen, in dem sie von Al-Kaida platzierte und einige wenige von der UNO übernommene, aber unbewiesene Behauptungen in den Raum stellte. Zum Giftgas-Massaker von Ghouta beschränkte sich der KURIER auf die Behauptungen von Seiten der Kriegstreiber. Während der Einsatz von Giftgas ansonsten noch dem „IS“ angelastet wurde, wurden die realen oder vorgetäuschten Giftgas-Attacken der übrigen Al-Kaida-Filialen wie auch aufgeflogene Giftgas-Transporte aus der Türkei zur „Nusra“ vollkommen ausgeblendet und verschwiegen.
Ein seltenes Bild: ein „Nusra“-Terrorist wird von der türkischen Polizei in Adana abgeführt, 2013. Er wurde allerdings wie die übrigen Verhafteten später wieder freigelassen.
Hier nur ein Fall von mehreren:
http://t24.com.tr/haber/adanada-el-nusra-uyelerine-sarin-gazi-degilmis-tahliyesi,239226
http://www.politaia.org/terror/turken-erwischen-al-nusra-mit-sarin/
http://www.soldefter.com/2015/12/29/adana-el-kaide-davasinda-karar-sarin-gazi-iddialari-dogrulandi/
Der KURIER betrieb somit auch in diesem konkreten Fall Kriegspropaganda, indem sie Al-Kaida-Behauptungen unreflektiert transportierte, die Meinungen von anti-syrischen Kriegsparteien verbreitete und einen angeblich wahren Hintergrund durch Unterschlagung von Informationen zu konstruieren versuchte. Der Artikel war Al-Kaida insofern entgegengekommen, dass Vorfälle und Handlungen mit Giftgas, die eindeutig „Jabhat al-Nusra“ als Täter darstellten, unterschlagen wurden. Das Anliegen, die syrische Regierung zu diskreditieren, war offensichtlich.
HUMAN LEAGUE mit „Being Boiled“ aus dem Jahr 1978 war noch viele Jahre lang ein Lieblingssong in vielen Clubs.
Neben dem ersten Video-Szenario „Angebliche Sarin-Opfer auf einem Platz“ und dem zweiten, „Der Arzt vom Höhlen-Feldlazarett“, wurde ein drittes Sujet verbreitet, in welcher ein Mann den Tod zweier Kinder beklagte, die seine gewesen sein sollen.
Quelle: YouTube.
Ohne Zweifel handelte es sich hierbei um ergreifende Szenen, die auch gerne über Massenmedien durchgereicht wurden, damit alle Medienkonsumenten an der Trauer teilhaben zu konnten. Zum Beispiel beim US-Kanal „CBS“ oder bei „Al-Jazeera“, dem Staatssender von Katar, deren Regierungen beim Krieg gegen den syrischen Staat ganz stark engagiert sind.
Quelle: YouTube.
Quelle: YouTube.
Auch US-Regierungs-„NGOs“ wie das Petitionsunternehmen „AVAAZ“ griffen auf dieses Sujet zurück, um mit unbewiesenen wie unwahrscheinlichen Behauptungen aus dem Al-Kaida-Medien-Center noch einmal kräftig Kriegshetze gegen die syrische Regierung zu betreiben und die Eskalationsschraube anzuziehen.
Quelle: Avaaz (Screenshot).
https://secure.avaaz.org/campaign/de/syria_idlib_gas_attack_loc/?slideshow
Der angebliche Familienvater, ein eher dunkler und schwarzhaariger Mann, soll Abdel Hameed al-Yousef heißen. Sein Alter wurde mit 29 Jahre und sein Beruf als „Shop-Owner“ angegeben. Seine beiden Kinder besitzen erstaunlicherweise blonde Haare; zuerst trägt er die leblosen Körper noch auf seinen Armen, dann weint er an einem Ort, der nach einem improvisierten Friedhof aussieht. Die angeblich ebenfalls getötete Mutter dieser Kinder kommt in dieser Geschichte visuell nicht vor. Es sind bei allen Videos, welche dieses Sujet zum Inhalt haben, ausschließlich mehr oder minder mitfühlende Männer zu sehen.
Quelle: YouTube.
Diese Tragödie wurde auch in tragischen Theater-Videos verarbeitet, einschließlich einem weiteren Sujet, im besten Englisch und peinlich stark nach Script klingend, mit deutschen Untertiteln.
Quelle: YouTube.
Quelle: YouTube.
Doch war das Gezeigte tatsächlich authentisch? Sämtliche und oben bereits aufgeführten Umstände sprechen eindeutig dagegen. Es handelte sich um eine Produktion aus der Al-Kaida-Film-Werkstatt.
Dieser Abdel Hameed Al-Yousef – und keine anderen der angeblich zahlreichen Angehörigen von Opfern – stand dann im Interesse von Filmern und Interviewpartnern vor Ort. Der Mann sollte seine Geschichte erzählen, weswegen für Trauer nicht viel Zeit blieb.
Quelle: YouTube. Hochgeladen am 6. April 2017, dem Tag, der angeblichen Beerdigung seiner Angehörigen.
Quelle: YouTube. Hochgeladen am 6. April 2017, dem Tag, der angeblichen Beerdigung seiner Angehörigen.
Quelle: YouTube. Hochgeladen am 6. April 2017, dem Tag, der angeblichen Beerdigung seiner Angehörigen.
Quelle: YouTube. Hochgeladen am 5. April 2017.
Quelle: YouTube. Hochgeladen am 5. April 2017. Abdel Hameed al-Yousef im Gespräch mit dem Al-Kaida-Reporter.
Er sollte erzählen, wie es gewesen war. Abdel Hameed Al-Yousef hat weder Zeit, sich weitere Familienmitglieder zu kümmern, noch sich frische Kleidung anzuziehen. Dafür hat jemand anders die Zeit gefunden, von einer angebliche Verletzung an der gesunden rechten Hand (Verband) zu einer angepflasterten wie sinnlosen Kanüle an der linken Hand zu wechseln.
Und wie dumm muss man sein, um eine auf den 6. April datierte Beerdigung der Angehörigen bereits am 5. April auf YouTube hochzuladen. Selbst bei einer Beerdigung am 5. April samt Interviews zu einem fertig gestellten Video am gleichen Tag wäre es unglaubwürdig gewesen.
Bleibt noch der unmittelbare Tatort. Da sich dieser mitten im Al-Kaida-Territorium befindet, sollte Al-Kaida am besten darüber informiert sein. Deren Sprachrohr, Hadi al Abdallah, sollte sich auskennen, war er doch immer an Tatorten zu finden. Leider hatte dieser außer Propaganda, unbewiesene Anschuldigungen und Lügen nichts zu bieten. Einzig das Loch in der Straße, in welchem eine Rakete mit einer Sarin-Kartusche eingeschlagen sein soll, könnte etwas hergeben. Hadi al Abdallah berichtete für das Video von dem Loch, von der Rakete, von dem Giftgas. Er fühlte sich sicher, seine lächerliche Staubmaske schützte ihn. Auch der Weißhelm von der Sanitätsabteilung schützte sich mit einem Atemschutz vor Staub und Körperflüssigkeiten. Er hüstelte zweimal überzeugend während seiner Ausführung. Das Kampfgas, Sarin, alles klar.
Quelle: YouTube.
In dem Loch steckt Metallschrott. Al-Kaida-Mann Hadi al Abdallah erzählt dazu dies und das, aber nicht, warum dieser Schrott trotz einer Explosion dort aufrecht stehen kann. Dazu ist dieser Schrott an einer Stelle sichtlich eingebeult, was ein Ding der physikalischen Unmöglichkeit ist, da die Explosion und der Druck von innen nach außen erfolgen sollte – und nicht umgekehrt.
Quelle: YouTube (Screenshot).
Die Kulisse im Video ist trostlos. Zerstörte und verlassen wirkende Gebäude in der unmittelbaren Umgebung, erst weiter hinten intakte Häuser beidseitig einer Landstraße. Hadi al Abdallah nennt es „das Herz von Khan Sheikhoun“, allerdings meinte er nicht die Häuserzeile im Hintergrund, sondern die Einöde um ihn herum. Es bleibt rätselhaft, wo sich in dieser Umgebung die vielen Opfer befunden haben, in welchen Häusern sie überrascht worden sein sollen. Die Bilder zeigen nichts, aus denen es ersichtlich geworden wäre.
Ein anderes Video zeigt dem Interessierten erneut das Loch in der Straße. Der zerbeulte Schrott liegt nun nicht weniger lächerlich darinnen, ergänzt durch ein „Gift“-Schildchen für die Kamera. Damit sich jeder, der sich über die angebliche Sarin-Grube beugen würde, sofort Bescheid weiß.
In einer anderen Szene zeigt ein beschäftigter Mann, der weder Telefon noch Gasmaske aus der Hand legen kann, einen leeren Raum mit einer Decke und einem Tatort. Es sieht aus, als hätte jemand schnell etwas in die Leere hinein geschoben.
Quelle: YouTube.
Von dem durchgängigen Fehlverhalten aller Darsteller einmal abgesehen: wo befanden sich die durch extrem tödliches Sarin vor Ort umgekommene Menschen vor Ort? Verletzte? Fehlanzeige. Spuren von medizinischen Einsätzen, Müll auf der Straße, wie sonst üblich? Nein, da war nichts. Nichts weiter als eine leere Kulisse. Die Opfer müssen es irgendwie alle alleine zum Stützpunkt der „Weißhelme“ geschafft haben.
Dieser muss sich außerhalb der Ortschaft befinden. Die Kulisse hat Ähnlichkeit mit einem Steinbruch, wo in den Felsen ein Stollen gegraben wurde und möglicherweise etwas daneben ein zweiter, kleinerer. Die Menschen, die es zu diesem Stützpunkt geschafft hatten, müssen sich auf einem beliebigen Platz hingelegt haben. Oder sie wurden dort abgelegt. Nur nicht nahe dem Stolleneingang und der innen befindlichen vermuteten medizinischen Versorgung, um den dortigen Betrieb ja nicht zu stören. Vielleicht wegen dem Sarin und dessen tödlicher Wirkung, welche sich nur auf die Liegenden zu konzentrieren schien. Bei anderen Personen schien es wiederum nicht so schlimm oder so tödlich zu sein, diese durften hinein, durften auch gefilmt werden, um das Sarin zu dokumentieren.
Quelle: YouTube.
Wer soll sich bei diesen Widersprüchen noch auskennen? Und wie stand es um den Schauplatz der Tragödie eines Abdel Hameed Al-Yousef? Leider erfuhr der neugierige Zuschauer nichts von seinem Geschäft als „shop-owner“ und nichts von dem Umstand, warum trotz seiner von ihm selbst berichteten Anwesenheit angeblich seine Frau und seine Kinder umgekommen sein sollen, aber nicht er? Was war nochmal Sarin gewesen? Richtig, Abdel Hameed A-Yousef wollte etwas gerochen haben. Sarin ist nicht nur geruchlos, sondern absolut tödlich. Auch für ihn.
„Es geht mir gut, ich komme bald“
Österreicher als Kriegsgefangene in Turkestan 1914-1920
(Ö 2016, 60 min)
von Doris Kittler und Benjamin Epp
Idee und wissenschaftliche Beratung: Peter Felch
Moderation: Kurt Brazda
Stadtkino im Künstlerhaus
Akademiestr. 13, 1010 Wien
18. April 2017, 19 Uhr
Vergessene Geschichte – Dokumentarfilm
Erster Weltkrieg, März 1915: Die österreichische Festung Przemy?l fällt in die Hände der Russen. Ein Großteil ihrer Besatzung landet als Kriegsgefangene im tausende Kilometer entfernten Turkestan, in Lagern auf dem Gebiet der heutigen Staaten Usbekistan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan.
So sehr ist das Schicksal von 200.000 österreichisch-ungarischen Gefangenen im russischen Orient in Vergessenheit geraten, dass bisher kaum von ihnen Notiz genommen wird. „Es geht mir gut. Ich komme bald“ – so beruhigen sie ihre Angehörigen und halten die Hoffnung auf eine Heimkehr aufrecht. Mehr lässt die Briefzensur selten zu.
Wie aber erleben und überleben sie wochenlangen Transport, Lagerleben, Zwangsarbeit, Heimweh, Revolution und Bürgerkrieg in einer fremden, orientalischen Umgebung?
Welche Spuren hinterlässt ihre Anwesenheit in Zentralasien und welche Erinnerungen geben sie ihren Nachkommen weiter?
Eine außergewöhnliche Reise in eine vergessene Episode österreichischer Geschichte und durch exotische Gegenden, die uns heute nicht weniger fremd sind als den Gefangenen von damals.
Hergestellt mit Unterstützung des Österreichischen Zukunftsfonds, der Vorarlberger Landesregierung und des Österreichischen Außenministeriums.
KURIER, STANDARD und PRESSE hatten in ihren Artikeln einige Bilder der oben genannten Fotografen unterbringen können, aber keine Videos gezeigt. Dafür wurde beschrieben, was dort zu sehen gewesen sein soll.
„Aufnahmen aus der Klinik zeigten Rettungskräfte der syrischen Weißhelme, die Verletzte mit Wasser abwuschen“, so der KURIER und im selben Wortlaut der STANDARD. Die PRESSE hatte dagegen Fotos im Internet gefunden, die etwas zeigen sollen. „Fotos im Internet zeigten Leichen von Mädchen und Buben auf der Ladefläche eines Pick-ups. Erstickte Erwachsene, die zusammengekrümmt auf der Straße lagen, hatten Schaum vor dem Mund. Weißhelme mit Gasmasken wollten Vergiftete retten, indem sie ihnen die Kleider vom Leib rissen und die Haut mit Wasser abspritzten“, heißt es dort.
Was dort beschrieben wurde, lässt sich überprüfen, weil dieses Video auf YouTube unter dem Logo von Smart-News, ein den Terroristen nahe stehender US-Kanal, hochgeladen wurde.
Quelle: Smart News, YouTube.
Nach diesem Anschauungsunterricht kann zuerst festgestellt werden, dass die Laien-Truppe „Weißhelme“ sehr unprofessionell agiert und von einem Giftgas des Typs „Sarin“ keine Rede sein kann. Erkundigungen beim Heer wie auch beim Roten Kreuz ergaben das gleiche Resultat.
Bei „Sarin“ handelt es sich um ein extrem tödliches Giftgas. Schutz bietet einzig ein Ganzkörper-Schutzanzug und Gasmaske.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sarin
Alle auf dem Video zu beobachtenden Personen haben sichtlich nichts mit „Sarin“ zu tun. Sie wären allesamt des Todes.
Das gezeigte Szenario selbst ist stümperhaft inszeniert. Die Personen sind, wo auch immer sie herkommen sein mögen, sind übersichtlich auf nur einem einzigen Platz verteilt und zumeist männlich. Einem Jungen wird noch mal eben sein Platz für die Kamera zugewiesen, aus dem Mund einiger „Erstickter“ strömt in sichtlich frischer Luft der Atem, einem alten Mann wird noch schnell das Kopftuch weggenommen, die „Wasserspülung ist ein Witz“ und zudem auch bei einer richtigen Spülung absolut wirkungslos.
Nahe dem Stützpunkt „Weißhelme“ und dem Al-Kaida-Militärhospital das Set: gleich geht es rund!
Erschreckend und irritierend ist die Beobachtung, dass allein die Kinder mit ihren Symptomen authentisch wirken.
Im bereits oben verlinkten Video werden verstorbene (oder betäubte?) Kinder gezeigt, doch ist nicht ersichtlich, ob diese mit dem Ort Khan Sheikhun im Zusammenhang stehen. Kurz zu sehen ist eine Hand, welches einem der Kinderopfer den Kopf wie ein Stück Obst für die Kamera zurechtrückt.
Quelle: YouTube.
Dass diese gezeigten Kinder in Khan Sheikhun ums Leben gekommen wären, wird von dem Reporter mit dem sinnlosen Atemschutz behauptet. Bei diesem Mann handelt es sich um Hadi al Abdallah, einem bereits seit Jahren berüchtigten Al-Kaida-„Reporter“ und Propagandisten. Dessen Beteiligung an unzähligen Verbrechen wurde in der Vergangenheit bei „Urs 1798″ zur Genüge dokumentiert.
Hadi al Abdallah ganz dicke mit dem vollgefressenen Nusra-Chef Mhausni. Quelle: URS 1798, Screenshot.
Das Filmmaterial stammt konsequenterweise von Al-Kaida selbst, siehe Logos:
Quelle: Al-Kaida/Jabhat al-Nusra, YouTube.
Wenn auch etwas unübersichlich, so bietet Urs 1798 eine Fülle von Informationen. Aber Vorsicht, die gezeigten Bilder sind teilweise entsetzlich:
Außerdem sei noch eine Quelle genannt, die sich ganz konkret in allen Einzelheiten mit dem Vorfall auseinandersetzt:
Al-Kaida, gleichgültig unter welchem Label, sind allerdings für Entführungen auch von vielen Kindern berüchtigt. Skrupel, einige von ihnen für propagandistische Zwecke zu ermorden, war in anderen Fällen auch nicht zu beobachten gewesen. Einer der perversen Höhepunkte war die Enthauptung eines 12-jährigen Jungen vor laufender Kamera in Aleppo durch Angehörige der US-gestützten Zenki-Brigade im Juli 2016 gewesen.
https://www.heise.de/tp/features/Kindsenthauptung-durch-moderate-Rebellen-3276710.html
Doch kehren wir zu den Artikeln zurück, welche die drei selbsternannten österreichischen „Qualitätsmedien“ am 4. April 2017 aufgelegt hatten.
Der KURIER und der STANDARD hatten offensichtlich auch die selben vorgefertigten Bestandteile übernommen, als sie Szenen aus einem Video schilderten wie folgt:
„In einem Video berichtete ein Arzt, es habe einen sehr schweren Angriff mit Giftgas gegeben. Es gebe in seiner Klinik drei Patienten mit eindeutigen Symptomen eines Giftgaseinsatzes. Auf Bilden waren zahlreiche Leichen zu sehen. Aufnahmen zeigten, wie Verletzte mit Sauerstoffmasken behandelt wurden.“
Die PRESSE berichtete folgendermaßen:
„Auf anderen Videosequenzen sind Ärzte des örtlichen Krankenhauses zu sehen, die mit künstlicher Beatmung um das Leben der Opfer kämpfen. Zu Mittag schlugen Raketen auch in das Hospital ein, in dem Überlebende liegen. Ein benachbarter Stützpunkt der Weißhelme, einer syrischen Zivilschutzorganisation, wurde ebenfalls getroffen.“
Dieser Arzt, soviel wird nach dem Abgleich weiterer Berichte deutlich, dient als Träger der angeblichen Informationen. Zum einen geht um die Zuweisung einer Schuld, zum anderen um die Behauptung, dass Giftgas eingesetzt worden wäre. Dieser Mann nennt sich Dr. Shajul Islam und ist im folgenden Video zu sehen:
Laut YouTube soll dieses Video von Ammar Abdullah stammen, jenem oben erwähnten Reuters-Fotografen, welcher demnach frühzeitig vor Ort gewesen sein sollte – wenn nicht bereits von Anfang an.
Es wird schnell deutlich, dass dieses Video etwas zeigen soll, was nicht existiert. Shajul Islam ist während einer angeblichen Notlage, die jedes Ärzteteam überfordern sollte, vor allem damit beschäftigt, etwas darzustellen. Dazu gehört seine Behauptung, dass es sich nicht um Chlorgas handeln würde. Das Abzielen auf das Gas „Sarin“ konterkariert allerdings die gezeigten „Maßnahmen“ sowie der nicht vorhandene Schutz vor diesem Gift. Der dickliche Brillenträger im Hintergrund trägt zuerst noch eine Kunstlederjacke, dann plötzlich einen weißen Anzug sowie einen Atemschutz. Der Komparse ist offensichtlich ein Idiot, denn er trägt diesen unterhalb der Nase.
Derlei Fehler sind häufiger in dem Video zu beobachten, welches über einen längeren Zeitraum (mindestens 8 Stunden) gefilmt worden sein muss (siehe die Lichteinfälle/Schattenbildungen), wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass es auch vor dem 4. April gewesen sein könnte. Wir haben selten ein derartig schlecht aufbereitetes und lächerliches Propaganda-Video gesehen wie dieses hier. Von einem Sarin-Szenario übrigens keine Spur, weder innerhalb des Gebäudes noch außerhalb. Nicht einmal Merkmale von Explosionswirkungen wie Staub waren zu entdecken gewesen.
Dieser Shajul Islam besitzt einen eigenen Twitter-Account, auf welchem er seine Botschaften an die westliche Welt sendet.
Quelle: Twitter (Screenshot).
https://twitter.com/drshajulislam?lang=de
Er lässt hier keinen Zweifel darin, dass er, der Arzt, ein hartnäckiger Verfechter der Sarin-These ist, für die es keinen einzigen Beweis gibt. Er selbst ist der Beweis, dass es am Schauplatz niemals Sarin gab. Mit anderen Worten: er lügt mit einer erstaunlichen Offensichtlichkeit. Doch geht es hier nicht um diese Tatsache, wie nach Durchsicht verschiedener Massenmedien klar wurde, sondern allein um eine Platzierung des Giftgases.
Den Namen „Shajul Islam“ in eine Suchmaschine einzugeben, erbrachte sofort ein Resultat, welches weitere Bände spricht.
Shajul Islam war ein britischer Arzt, ist aber keiner mehr, weil ihm die Lizenz entzogen und er von der Ärztekammer ausgeschlossen wurde. Er war in einem Entführungsfall zweier Journalisten in Syrien verwickelt. Es handelt sich bei diesem Shajul Islam um einen Salafisten, welcher zuvor eifrig Propaganda gegenüber Russland und Syrien betrieben hatte. Der Artikel der MailOnline deutete zudem Geheimdienst-Verbindungen an, was nicht mehr erstaunen sollte.
Shajul Islam mit dem US-Amerikaner Bilal Abdul Kareem, den wir bereits an anderer Stelle als Al-Kaida-Reporter kennen gelernt hatte. Wahrscheinlich handelt es sich bei Kareem um einen Agenten der CIA oder/und des MI6.
Shajul Islam, der Zeuge aus der Firma „Nusra“ – für die österreichischen Massenblätter der glaubwürdige „Arzt“ Ihres Vertrauens.
Ergänzung vom 17. April 2017:
Wir haben an dieser Stelle eine Beobachtung übersehen, die wir hiermit nachreichen wollen. Von dem Video, welches die verstorbenen Kinder zeigen soll, existiert eine längere Version. In dieser werden zwei weitere Kinder gezeigt, die sich liegend unterhalb der ersten Reihe befinden.
Hier ist ganz deutlich zu erkennen, dass das Mädchen in dem rötlichen Pulli bei dem ersten Schwenk ihre Augen geschlossen hatte, bei dem Schwenk zurück allerdings geöffnet.
Wir können zumindest hoffen, dass die Kinder nur betäubt gewesen waren.
Wir wissen nicht, woher der österreichische Außenminister seine Indizien nahm, um eine vage Schuldzuweisung in Richtung syrische Regierung zu äußern. Er hatte diese nicht genannt. Das einzige, was von ihm zu hören gewesen war, beschränkte sich auf Bilder, die er gesehen habe. Bilder von Kindern. Sebastian Kurz wird möglicherweise an folgendes Video gedacht haben.
Quelle: YouTube.
Ohne Frage sind diese Bilder schrecklich, und sie bleiben es auch trotz alltäglicher Abstumpfungsprozesse. Denn diese Bilder gab es auch in den vergangenen Jahrzehnten überall dort, wo Krieg geführt wurde.
Bilder sagen allerdings nichts über den Urheber einer Tat aus. Deswegen werden Bilder in einen Kontext gesetzt und mit Texten oder mit einer begleitenden Sprache versehen. Was vor Ort tatsächlich geschehen war, lässt sich von einem Büroraum aus und tausende Kilometer entfernt erst einmal kaum nachvollziehen.
Einige österreichische Massenmedien, um nur die zu nennen, wollten sich dazu in der Lage gesehen haben. Sie verfügen zwar über keinerlei Personal am Ort des Geschehens, können sich aber Material über die internationalen Presseagenturen usw. beschaffen. Hier die online verfügbaren Artikel von KURIER, STANDARD und PRESSE vom 4. April 2017.
https://kurier.at/politik/ausland/zivilisten-bei-giftgas-angriff-in-syrien-getoetet/256.256.175
http://derstandard.at/2000055349488/Aktivisten-Mindestens-18-Tote-bei-Giftgasangriff-in-Syrien
http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5195776/SyrienKrieg_Das-Giftgasmassaker-von-Idlib
Nach diesen Artikeln soll es am 4. April 2017 in Khan Sheikhun, einer Ortschaft in der syrischen Provinz Idlib, zu einem Luftangriff mit Kampfgas gekommen sein, bei dem zahlreiche Menschen ums Leben und verletzt worden wären. Bei dem Kampfgas soll es sich angeblich um Sarin und Chlor gehandelt haben.
Die Provinz Idlib wird von Al-Kaida kontrolliert, gleichgültig unter welchem Namen das dortige Söldner- und Terrorbündnis dort firmiert: „Jabhat al-Nusra“, „Fatah al-Sham“ oder auch „Tahrir al-Sham.“
https://en.wikipedia.org/wiki/Tahrir_al-Sham
Immerhin schreibt auch der KURIER dazu:
„Khan Sheikhoun liegt im Süden der Provinz Idlib, die zu großen Teilen von einem Rebellenbündnis kontrolliert wird, das vom ehemaligen Al-Kaida-Ableger Al-Nusra-Front angeführt wird. Die Gruppe trägt mittlerweile den Namen Fatah al-Sham.
Eigentlich gilt in dem Bürgerkriegsland seit Ende des vergangenen Jahres eine von Russland und der Türkei ausgehandelte Waffenruhe. Diese ist jedoch brüchig. Ausgenommen von der Waffenruhe sind die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die Al-Kaida-nahe Organisation Tahrir al-Scam. Diese ist besonders in der Provinz Idlib stark.“
Oder der STANDARD, dessen erster Satz identisch mit jenem des KURIER ist:
„Khan Sheikhun liegt im Süden der Provinz Idlib, die zu großen Teilen von einem Rebellenbündnis kontrolliert wird. Dieses Bündnis wird von der Gruppe Fatah al-Sham angeführt, dem ehemaligen Al-Kaida-Ableger namens Al-Nusra-Front.“
Und die PRESSE:
„Die Provinz Idlib gilt als letzte Hochburg der Rebellen, unter denen die al-Qaida-nahe Allianz Hayat Tahrir al-Sham jetzt den Ton angibt.“
Mit „Rebellen“ hat das natürlich nichts zu tun. Es ist dagegen für die Berichterstattung nicht unwesentlich festzustellen, dass die ganze Gegend dort von Terroristen dominiert wird, was deren Glaubwürdigkeit von vorneherein zumindest zweifelhaft erscheinen lässt.
Als Quelle für ihre Informationen geben die obigen drei Blätter „Aktivisten“ an, wobei nicht näher beschrieben wird, in welchen Bereichen diese aktivistisch sein sollen. Rückblickend auf die vergangenen Jahre könnte hier angenommen werden, dass es sich bei diesen erwähnten „Aktivisten“ um Menschen handeln soll, die sich um demokratische Strukturen und Menschenrechte etc. bemühen. Wie sehr dieser Begriff zu einer ewig wiederholten Phrase verkommen ist, wird dadurch deutlich, dass dies innerhalb eines Territoriums einer salafistischen Terrororganisation ausgeschlossen werden kann. Daher können diese „Aktivisten“ als Al-Kaida zugehörig definiert werden, was in den hier genannten Medien natürlich nicht der Fall ist.
Diese nennen als weitere Quelle die von ihnen seit Jahren genutzte Organisation „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ („Sohr“) aus England, eine den Rebellen/Söldnern/Terroristen nahe stehende Informationsverteilungszentrale des britschen Geheimdienstes. Deren Meldungen werden seit einiger Zeit mit folgenden Zusatz versehen:
„Die Organisation mit Sitz in England, die den bewaffneten Rebellen nahe steht, stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Von unabhängiger Seite sind ihre Angaben nur schwer zu überprüfen.“ (KURIER gleich mit STANDARD).
Davon, dass wenigstens versucht wird, diese Angaben zu überprüfen, steht dort genau so wenig wie das Ergebnis tatsächlich unabhängiger Recherchen. Qualitätsjournalismus hat offenbar einen Preis, der für die genannten Blätter zu hoch ist.
Was ist innerhalb einer Semantik die Wortsprache wert, ohne diese mit einer Bildsprache zu unterfüttern?
Quelle: PRESSE (Screenshot).
Quelle: KURIER (Screenshot).
Diese beiden Bilder – und viele andere auch – stammen von einem Mohamed Al-Bakour, der unter anderem für die französische Nachrichtenagentur AFP arbeitet. Dort wird er als ein „Freelance Photographer in Syria“ bezeichnet.
https://correspondent.afp.com/mohamed-al-bakour
Die beiden folgenden Fotos stammen von einem Ammar Abdullah, welcher für die US-Agentur REUTERS tätig ist.
Quelle: STANDARD (Screenshot).
Quelle: KURIER (Screenshot).
Es lässt sich mit ein wenig Recherche leicht nachweisen, dass sich beide Männer in der von Al-Kaida kontrollierten Provinz Idlib nicht nur aufhalten, sondern mit der Terrororganisation kooperieren.
https://twitter.com/ammarabdullh0?lang=de
Sie sind genau dort zu finden, wo gerade etwas geschieht. Und sollte einmal nichts geschehen, so findet sich immer Zeit, stimmige Helfer-Aufnahmen der Al-Kaida-Organisation „Weißhelme“ zu schießen.
https://www.hintergrund.de/globales/kriege/weisse-helme-ohne-weisse-westen/
Deren Fotos wandern dann schnell über die Nachrichtenagenturen an die westlichen Massenmedien, um die Sprache sowie die damit verbundene Botschaft entsprechend zu bebildern. Fotos von der anderen Seite finden dagegen keinen Weg in die Redaktionsstuben der westlichen Meinungsmacher.
In den von uns beobachteten österreichischen Massenmedien (KURIER, STANDARD, PRESSE sowie hier auch TV: ORF und ATV) waren übrigens rechtliche Bedenken über den Kriegsakt und den Morden durch die USA nicht zu finden gewesen. Das sagt bereits einiges über diese Medien und ihre Doppelmoral aus. Man möge sich nur vorstellen, was in diesen Medien vor Kriegseifer gespeichelt worden wäre, hätte es sich umgekehrt ereignet.
Den Raketenangriff auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt hatte der US-Präsident Donald Trump mit einem Giftgasvorfall vom 4. April 2017 in Khan Sheikhun in der syrischen Provinz Idlib begründet, deren Ausführung durch die USA der syrischen Regierung angelastet wurde. Diese Begründung diente allerdings nur als ein Vorwand. Dies wurde nicht nur durch das verbrecherische Handeln deutlich, mal eben ein anderes Land als angebliche „Vergeltung“ anzugreifen, in deren Angelegenheiten sie sich nicht einzumischen haben, sondern auch durch die Tatsache, dass die Täterschaft bis dato nicht untersucht geschweige denn geklärt gewesen war. Somit blieb der US-Raketenüberfall nichts weiter als ein Kriegsakt und Mord – aus anderen Gründen.
Rote Markierung: Khan Sheikhun in der Provinz Idlib. Quelle: Google.
Dieser blanke Kriegsakt mag für Trump innenpolitisch begründet sein, um seinen Widersachern ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auch außenpolitische Motive mögen eine Rolle gespielt haben, auch wenn diese nicht deutlich sind. Ein Effekt hat sich allerdings bereits gezeigt, doch dazu später.
Zunächst einmal möchten wir einen Blick auf diesen Giftgas-Vorfall werfen. Von denen gab es bereits einige, die allesamt von den westlichen Kriegstreibern, den Golf-Diktaturen und den in Syrien operierenden Terroristen gemeinschaftlich der syrischen Regierung zugeschrieben worden waren – und nie bewiesen werden konnten. Wir haben es mit einer Wiederholung der Wiederholung zu tun, deren Muster sich gleichen, aber mittlerweile die Spitze der Unglaubwürdigkeit erreicht haben.
Bevor wir einige Einzelheiten beleuchten, kann festgestellt haben, dass die syrische Regierung über keinen Grund verfügt, Chemiewaffen einzusetzen.
Einen Nutzen hätten allerdings die in Syrien operierenden und durch ausländische Mächte unterhaltenen Proxy-Truppen und Terroristen.
Beliebt bei Al-Kaida: echtes Giftgas wie Sarin. Quelle: YouTube.
Quelle: YouTube.
Dazu gibt es einen äußerlichen Rahmen, der aufschlussreich ist.
Wir stellen fest, dass derartige Vorkommnisse und die nachfolgenden Beschuldigungen – hier vorgetragen von aggressiven Kriegsparteien und Terrorformationen – mit größter Skepsis aufzunehmen sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass die verbreiteten Behauptungen einer Realität entspringen, sind äußerst gering.
Wenn ein österreichischer Außenminister von angeblichen Indizien spricht, die trotz aller fehlenden Logik auf eine Täterschaft der syrischen Regierung deuten würden, welche könnte er gemeint haben?
Ergänzung vom 10. April 2017:
Ein UNO-Bericht vom 25. August 2016 berichtete, dass die syrische Armee in zwei Fällen Gas als Kampfmittel eingesetzt habe. Die OPCW wäre zusammen mit der UN-JIM zu dem Ergebnis gekommen, dass einmal am 21. April 2014 und ein weiteres Mal am 16. März 2015 zu diesen Vorfällen in der Provinz Idlib gekommen sei, deren Urheber eindeutig belegt werden könnten. Der Bericht besagte, dass in einem Fall „alles“ auf Chlorgas „hindeute“, in den anderen Fall es gar nicht festgestellt werden konnte.
http://www.unric.org/de/uno-schlagzeilen/27812-un-bericht-bestaetigt-giftgaseinsatz-in-syrien
Ob nun die OPCW und die UNO mit einem Team im von der „Nusra-Front“/Al-Kaida kontrollierten Gebiet untersucht hatte, können wir nicht beantworten, weil wir genauere Angaben online nicht gefunden haben.
Die Formulierung lässt allerdings den Schluss zu, dass es nie eine Untersuchung vor Ort gegeben hatte, welche bestimmte Kampfgase hätten nachweisen können. Das „Hindeuten“ auf etwas ist nichts wert, das ist nicht einmal ein Indiz. Offenbar wurden nur Aussagen aus Al-Kaida-Territorien aufgenommen und verarbeitet.
Davon abgesehen, dass es sich bei der UNO um keine neutrale Organisation handelt und sich auch in dieser die Interessen ihrer Mitglieder wiederspiegeln, war eine Nachricht aus dem Jahr 2012 ganz konkret: die Eroberung der Chlorgasfabrik in Al-Safira, östlich von Aleppo durch Al-Kaida-Gruppen der „Nusra-Front“.
http://www.n-tv.de/politik/Regime-warnt-vor-Chemiewaffen-article9723946.html
Hierbei handelt es sich um folgende Firma:
https://en.wikipedia.org/wiki/SYSACCO
Interessant ist hier der Umstand, dass es sich bei dieser Chlorgasfabrik um die einzige in ganz Syrien handeln soll, wie auch bei Wikipedia ausgewiesen.
Der oben angeführte Artikel von n-TV berichtete zudem von Warnungen der USA und Englands an die syrische Regierung, chemische Kampfstoffe einzusetzen. Anzeichen gab es zwar keine, aber die Behauptung wurde kommuniziert. Gleichzeitig wurde deponiert, dass ein Einsatz von Chemiewaffen von syrischer Seite ein Eingreifen der drohenden Mächte zur Folge haben würde.
Auch bei diesem Szenario aus dem Jahre 2012 wird deutlich, wer kein Interesse haben kann, Chemiewaffen einzusetzen. Für die von den obigen Mächten unterhaltenen Terroristen dagegen konnte, ja, musste es allerdings als Einladung verstanden werden.
Der US-Angriff auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt Shayrat scheint sich aber nicht sonderlich effektiv gestaltet haben. Was dort zerstört worden sein soll, war vorerst unklar. Fluggeräte und Treibstofflager wurden als Ziele genannt. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums berichtete von sechs Flugzeugen, einer Radarbude, einem Lager und einer Kantine, die zerstört worden wären. Das syrische Militär meldete 4 getötete Luftwaffenangehörige, dann 6 sowie später weitere 9 umgekommenen Zivilisten in der Umgebung des Stützpunktes. Der tatsächliche Schaden dürfte allerdings der Geheimhaltung unterliegen.
Quelle: RT.com
Quelle: YouTube.
Ganze 59 Cruise Missiles (nach US-Angaben) und möglicherweise 15 Tote, was schlimm genug ist. Ein Geschäft wird es trotz gewisser Ineffizienz dennoch gewesen sein. Wie viel kostet ein Marschflugkörper des Typs „Tomahawk“ in etwa? Ungefähr 500.000 Dollar, unter Einbeziehung eines Mengenrabatts. Vielleicht waren diese älterer Bauart gewesen und zur Entsorgung freigegeben. Bum-bum-bum – mit einem Schlag nicht nur 29,5 Millionen Dollar verpulvert, sondern gleichzeitig auch verdient. Denn die Raketen werden beim US-Rüstungskonzern Raytheon nachbestellt. Bezahlt wird mit Steuergeldern. Schafft aber die angekündigten Arbeitsplätze oder sichert wenigstens die vorhandenen.
Verdient wird auch in der Finanzindustrie. Nach außen das am Morgen des 17. Aprils zeitgleich an die Medienkonsumenten gerichtete Gerede von Verunsicherung an den Börsen, nach innen die Wetten auf die richtigen Spieler. Insiderinformationen sind Gold wert. TV-Moderatoren verkauften parallel zu dem Raketenangriff einen steigenden Ölpreis. Das Öl kommt zwar nicht mehr aus Syrien, aber da ist ja die Verunsicherung wegen den Marschflugkörpern nach Syrien. Bum-bum-bum – und wieder mit einem Schlag sogar hunderte Millionen Dollar verdient. Und wer hat ein Interesse an einen steigenden Ölpreis? Es sind einige jener Akteure, die Syrien mit Krieg überziehen.
Von Unsicherheit dagegen keine Spur bei den Vertretern einiger sattsam berüchtigten Regierungen. Der erste Kaffee war an der Heimatfront noch nicht ausgetrunken, da liefen bereits die „Reaktionen“ über den TV-Schirm. Diese beinhalteten zuerst Statements der Regierungen Englands, Frankreichs und der Türkei, welche den US-Raketenüberfall befürworteten.
Das war natürlich nicht anders zu erwarten gewesen, handelte es sich bei diesen Ländern um US-Komplizen, welche aktiv im Krieg gegen Syrien involviert sind, allesamt erfahren hinsichtlich Imperialismus, Kolonialismus, Massenmord und Genozid. Hinzu gesellte sich schnell die deutsche Bundeskanzlerin Merkel, deren Regierung und der Staat (bzw. die Vorgängerstaaten) über haargenau die selben Merkmale verfügt. Das war Verbrecherpack unter sich, zu denen sich schließlich noch andere Schwerstkriminelle hinzu stießen, wie Natanjahu vom Apartheidsregime Israels und die Halsabschneider aus Saudi-Arabien. Folglich ist diese ganze Bande einer Meinung: Assad ist schuld.
http://www.politico.com/story/2017/04/trump-syria-missile-strike-international-reaction-236980
Mit ihnen freuten sich in Syrien einträchtig die Al-Kaida-Anführer mit ihren Söldnern und Terroristen. Welche wiederum – wie war das nochmal gewesen? – von wem ausgehalten werden? Medial wurde die Zustimmung der Al-Kaida- und ISIS-Banden freilich unterschlagen, da die offensichtliche Komplizenschaft den Medienkonsumenten nicht zumutbar erscheint. Das würde nur für Verwirrung sorgen.
Syrian rebels Ahrar Al Sham welcome any US intervention through surgical strikes that would deter regime capabilities to kill civilians
— Ayman Mohyeldin (@AymanM) April 7, 2017
Quelle: Twitter.
Für den Terroristen und Salafisten Mohammed Alloush, dem Kommandanten der von Saudi-Arabien unterhaltenen Al-Kaida-Söldnerarmee „Jaish al-Islam“ kann dies aber nur der Anfang von Luftschlägen gewesen sein, er erwartete einen größeren Beitrag durch die USA.
Der von Saudi-Arabien bezahlte Chef-Terrorist Mohammed Alloush, Freund der westlichen Kriegstreiber. Quelle: YouTube.
Und dann gab es in Österreich einen Sebastian Kurz, welcher derzeit das Amt des Außenministers inne hat. Auch er soll eine „Reaktion“ gezeigt haben. Die österreichischen Blätter wie KURIER oder PRESSE zitierten hier im gleichen Wortlaut eine APA-Meldung:
„Wir verstehen das militärische Eingreifen gegen das Flugfeld auch als vorbeugende Maßnahme, um in Zukunft Giftgasangriffe zu verhindern“, sagte Kurz nach Angaben eines Sprechers am Freitag gegenüber der APA. Kurz verwies aber gleichzeitig auf die UNO.
„Während wir die Motivation der USA verstehen, liegt es in der Verantwortung des UNO-Sicherheitsrates, derartige Maßnahmen zu beschließen und umzusetzen“, sagte Kurz.
https://kurier.at/politik/ausland/usa-greifen-syrische-luftwaffenbasis-an/256.876.653
Der KURIER hatte diesen Artikel allerdings etwas später überarbeitet und die angebliche Reaktion vom österreichischen Außenminister entfernt. Hier die gesicherten Screenshots:
In der PRESSE ist diese Passage derzeit noch vorhanden:
Auszug aus der PRESSE, 7. April 2017.
Der STANDARD brachte dieses angebliche Statement von Sebastian Kurz ebenfalls, wenn auch gekürzt:
http://derstandard.at/2000055578078/Viel-Rueckendeckung-aus-der-EU?ref=rec
Kurz erscheint in dieser Meldung nicht nur erschreckend dumm, sondern auch als moralisch verkommen genug, um mit sofortiger Wirkung seines Amtes entbunden und angezeigt zu werden. Seine hier kolportierten Sympathien gegenüber der Aufhebung jeglicher Rechtsordnung und für aggressive, tödliche Gewalt mögen privat ihm überlassen sein. Aber als Vertreter des Außenministeriums eines offiziell neutralen Landes wäre diese Aussage ein untragbarer Skandal.
Dieser Sebastian Kurz habe nach den Agentur-Meldungen und jener der österreichischen Massenmedien Verständnis für einen kriegerischen Akt der USA gegenüber einem anderen Land gehabt, mit dem diese nichts zu schaffen haben und nie bedroht wurden. Der von den USA angegebene Vorwand, ohnehin nichts weiter als eine unbewiesene Behauptung, spielt hier keine Rolle. Das betraf höchstens einen Eckpfeiler der bestehenden Rechtsordnung, die Unschuldsvermutung, so lange nicht das Gegenteil erwiesen wird. Hierbei handelte es sich offenbar um eine vernachlässigbare Kleinigkeit.
Um es noch einmal klar herauszustellen: dieser Amtsträger hatte laut Medien Verständnis für einen eindeutigen Kriegsakt, für Völkerrechtsbruch und für Mord geäußert! Die Meinung, dass der auch medial als „Vergeltung“ bezeichnete US-Anschlag als „vorbeugende Maßnahme“ verstanden werden wolle, macht diese Angelegenheit nicht besser. Darf der gemeine Österreicher nun ebenfalls auf Verständnis bei Sebastian Kurz hoffen, wenn er zukünftig in seiner Nachbarschaft mit der Schrotflinte vorbeugend aufzuräumen beginnt? Nach der hiesigen Rechtsordnung und dem Strafgesetzbuch ist und bleibt Mord allerdings eine Straftat, die in ihrer Schwere nicht verjährt.
Die österreichischen Massenmedien hatten somit ein ganz bestimmtes Bild über den österreichischen Außenminister dargestellt. Hier nochmal innerhalb eines Videos, in welcher die selben Zitate verwendet werden.
http://www.oe24.at/tv/news/Reaktionen-auf-US-Luftangriff/276845957
Es gibt allerdings auf dem Kanal „Ö24″ ein Interview zwischen dem Herausgeber des Schmierblattes ÖSTERREICH, Wolfgang Fellner, mit Sebastian Kurz. Es lohnt sich durchaus, hier einen Blick hineinzuwerfen, um zu überprüfen, was der junge Außenminister tatsächlich zu sagen hatte.
http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Das-sagt-Kurz-zum-US-Angriff-in-Syrien/276924640
Und siehe da, Fellner, der Terroristen zu „Rebellen“ verharmloste, versuchte die auch von ihm verbreitete verheerende mediale Darstellung dem Außenminister unter zu schieben. So versuchte er penetrant, von Kurz ein Verständnis für den US-Raketenüberfall herauszulocken. Doch dieser war geschickt nie darauf eingestiegen. Stattdessen äußerte Kurz kein grundsätzliches Verständnis für Angriffe und kriegerische Auseinandersetzungen. Dass der österreichische Außenminister von „Indizien“ wissen wollte, welche auf eine Verantwortung des letzten Giftgas-Angriffes beim „Assad-Regime“ deuten würden, war peinlich genug und wird hier noch Thema sein. Sebastian Kurz möchte es sich ganz offensichtlich mit den Mächtigen nicht verscherzen, weswegen ihm auch kein Wort über den von den USA begangenen Völkerrechtsbruch und falscher Lynchjustiz über die Lippen gekommen war.
Wie verhielt es sich mit der Rolle der Massenmedien? Hatten diese das österreichische Außenministerium falsch interpretiert? Hatten sie falsche Aussagen verbreitet und nie gesagte Worte dem Außenminister in den Mund gelegt, um eine im Interview vermiedene Positionierung herbeizulügen? War vielleicht einfach nur versucht worden, Hetze zu betreiben?
Eines wurde anschließend jedenfalls zum wiederholten deutlich: die mediale Hetz-Kampagne gegen Syrien hatte auch in den österreichischen Medien einen neuen Schub erhalten.
Eilmeldungen am Morgen hatten in den westlichen Massenmedien über ein Ereignis in berichtet, dem offenbar eine Relevanz beigemessen wurde. Denn die Meldung wurde ständig wiederholt wie auch eine kindliche Meinung des derzeitigen US-Präsidenten Donald Trump wiederholt wurde. Relevant war diese nicht, weil es nur eine Meinung war, die über einen aggressiven Befehl Auskunft geben sollte.
Die US-Regierung hatte am Vorabend den Befehl gegeben, eine syrische Luftwaffenbasis bei Homs, Shayrat“, mit Marschflugkörpern anzugreifen. Dies wurde in der Nacht mit angeblich 59 (!) „Cruise Missiles“ prompt erledigt.
Quelle: YouTube.
Eine Relevanz wurde von den Medien erfunden, weil diese behaupteten, dass es das erste Mal sei, dass die USA den Staat Syrien angreifen würden. Das war natürlich gelogen, denn die USA greifen mit Proxy-Truppen, Al-Kaida, ISIS & Co. seit Jahren Syrien an. Offenbar wollte man dem geneigten Medienkonsumenten noch einmal in Erinnerung bringen, dass die USA mit allem überhaupt nichts zu tun hatten und haben.
Zum Glück blieben in unserem Umfeld die Gemüter ruhig. Einige wussten nicht, dass in Syrien Krieg geführt wird, anderen war dies vollkommen egal. Ob nun aus Unwissenheit oder Hilflosigkeit. Egal. Und dann gab es einige Schlauberger, die meinten doch tatsächlich, dass diese Meldung über den US-Angriff nicht ungewöhnlich sei, sondern geradezu normal und somit gewohnt. Denn die machen das doch jeden Tag, so der Tenor der Schlauberger, die da drüben in Übersee. Auch wenn es nicht täglich gemeldet werden würde.
Quelle: YouTube.
In den westlichen Massenmedien freuten sich die Schreibtischtäter hinter vorgehaltener Hand. Seit seinem Wahlkampf war Trump für die Massenmedien das Arschloch in den eigenen Reihen schlechthin gewesen, wobei diese sich somit als Instrumente der US-Kriegs- und Finanzlobby sowie der US-Partei „Demokraten“ nahe stehend zum wiederholten Male demaskiert hatten. Trump mag vielleicht ein Arschloch sein, und ja, bei dem Amt eines US-Präsidenten sollte dies zwingend notwendig sein, Trump war aber kein Massenmörder wie Hillary Clinton gewesen. Bis jetzt. Doch nun – hatte jemand gehüstelt oder mit dem Finger geschnippt? – ist das tägliche Trump-Bashing verstummt. Er hatte persönlich einen Mordauftrag gegeben, er hatte es selbst erklärt. Hat Trump nun endlich Vernunft angenommen und ist er ein „Guter“ worden? Ist er nun endlich einer von „uns“?
Im Jahre 2006 wurde in den USA eine weitere Kampagne gestartet, die sich „Day for Darfur“ nannte und sich in vier Aktionstage aufgliedert hatte.
https://en.wikipedia.org/wiki/Day_for_Darfur
Die angezeigte Liste der Unterstützer, unter ihnen „24 Hours for Dafur“ von „Res Publika“, ist sehr groß und beinhaltet zahlreiche US-gestützte und einschlägig bekannte Organisationen wie das „Genocide Intervention Network“, wo sich im Vorstand mit Rabbi Steve Gutov der Präsident des „Jewish Council for Public Affairs“ wiederfindet. Alle genannten Organisationen und ihre Personen geben ein entsprechendes Bild über die durch die Regierungen der USA und Israels gesteuerten, dicht verwobenen Netzwerk ab.
Eine Reihe von mehr oder minder bekannten Prominenten hatten sich vor den Karren dieser Kampagne spannen lassen, wie der Hohlkopf George Clooney. Unter ihnen auch die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright, eine von keiner angeblichen Menschenrechtsorganisation angeklagte Massenmörderin, die im TV („60 Minutes“) ihren Genozid-Beitrag am irakischen Volk nicht einmal geleugnet hatte.
Massenmörder im TV.
2007 entstand in den USA (Washington) ein Projekt, welches als Betätigungsfeld neben dem Sudan auch den Kongo und die Zentralafrikanische Republik zu bearbeiten gedachte – wenn auch unter Ausklammerung der Rolle der USA. Es nannte sich „Enough!“ – Genug!.
https://en.wikipedia.org/wiki/Enough_Project
Als Mitbegründer werden abermals das „Center for American Progress“ sowie die Verbrecherbande um die „International Crisis Group“ angeführt.
„Res Publica“ bzw. „24 Hours For Darfur“ scheinen bei „Enough!“ nicht mehr auf. Aber das bedeutet allerdings nichts, weil die Marketing-Organisationen auch aufgrund ihrer Anzahl beliebig austauschbar sind. Jene, welche alles finanzieren und eine Menge Geld in den Umlauf bringen, sind dagegen immer die selben. Es sind auch genau die, welche auf der anderen Seite wieder profitieren, ob es nun aus Erölquellen im Sudan sein werden oder aus den Minen im Kongo. Und wie genial ist es, viel Geld vor der Steuer zu Organisationen zu verschieben, welche Gemeinnützigkeit behaupten und gleichzeitig im Ausland den Interessen der Geldgeber dienen. Sie gehören alle zusammen.
Die Petitionsorganisation „Avaaz“ wurde 2007 von Ricken Patel, Tom Perriello und einigen anderen „Berufsaktivisten“, auf die wir noch zu sprechen kommen, in New York gegründet. Wikipedia bezeichnet „Avaaz“ als „Bürgerbewegung mit links-liberaler Themenstellung“, was zumindest der Marketing-Fassade entspricht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Avaaz
„Res Publica“ soll einer der Gründungsorganisationen von „Avaaz“ gewesen sein. Allerdings finden wir in beiden Organisationen mit Patel, Perriello und Pravda die selben Leute vor. Sucht man über Google nach „Res Publica“, landet man automatisch bei „Avaaz“. Die Firmenanschrift ist ebenfalls die selbe. „Avaaz“ ist somit eine Modifikation von „Res Publica“.
Quelle: Google.
Unter den weiteren genannten Gründungsorganisation gehört die in den USA bekannte „MovOn.org“, die dort politische Kampagnen und auch Wahlkampf für die US-Partei „Demokraten“ durchführt. Sogar Wikipedia bezeichnet „MovOn“ als eine Vorfeldorganisation der so genannten „Demokraten“. Ricken Partel hat auch für diese Kampagnen-Firma gearbeitet und war an dem Wahlkampf für den ehemaligen US-Präsidenten Obama beteiligt gewesen. Unter den Geldgebern für „MovOn“ findet sich abermals der berüchtigte George Soros (und seine Frau) wieder.
Dazu ein interessanter Artikel aus der „Washington Post“:
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A44513-2004Mar9_2.html
Äußerst lesenswert ist der Artikel „The Progressive Movement is a PR Front für Rich Democrats“ von John Stauber, welcher die Entwicklung/Organisation der „Aktivisten-Bewegungen“, die Verknüpfungen untereinander und die Interessen der US-Akteure nachzeichnet.
http://www.counterpunch.org/2013/03/15/the-progressive-movement-is-a-pr-front-for-rich-democrats/
Zwei weitere Organisationen scheinen als Mitbegründer auf. Zum einen die Kampagnen-Firma „GetUp!“, die australische Version von „Avaaz“, sowie die US-kanadische-Gewerkschaft „Service Employees International Union“ aus Washington, welche als Anhänger der US-Partei „Demokraten“ aus den Beiträgen ihrer Arbeitnehmer ganze 28 Millionen Dollar für den Wahlkampf von Barack Obama gespendet hatte. Weitere 70 Millionen Dollar sollen in verschiedene Kampagnen der „Demokraten“ geflossen sein.
https://en.wikipedia.org/wiki/Service_Employees_International_Union
Und ja, auch „Avaaz“ hatte eine finanzielle Unterstützung vom „Open Society Institute“ bzw. der „Open Society Foundation“ erhalten. George Soros „hilft“ den US-Firmen, wo es ihm möglich ist. Und das scheint fast überall zu sein.
Teil 4-7 folgt.
Unvergessen ANNE CLARK mit ihrer Weg weisenden elektronischen Musik. Hier mit „Sleeper in Metropolis“ aus dem Jahre 1983.
Für die Übersicht nachfolgend ein kleines Schaubild, welches verdeutlicht, dass es sich bei der vermeintlichen NGO „Res Publica“ um eine Gründung mächtiger US-Milliardäre handelt, von denen besonders George Soros mit zahlreichen Organisationen außenpolitisch aktiv ist. Sie sind verquickt mit der US-Regierung und der Partei „Demokraten“, welche wiederum zu einem erheblichen Teil von ihnen selbst aufgestellt wird – von den US-Oligarchen. Die Organisation „International Crisis Group“ hat personell zahlreiche politische Verbrecher in ihren Reihen, die sich allesamt aus NATO-Ländern und ihren Verbündeten rekrutieren, Verbrecher, die eine Mitverantwortung für die Not tragen, für welche dann „Maßnahmen“ beratschlagt, empfohlen und in die Wege geleitet werden.
Die US-Organisation „Res Publica“ hatte nach ihrem Pilotprojekt in Sierra Leone im Jahre 2004 im von schweren Krisen und Nöten zerrütteten Sudan ein neues Betätigungsfeld gefunden. Dieses Land wurde nicht nur durch innere Konflikte erschüttert, sondern war auch ein Schauplatz für ausländische Interessen mit ihren Akteuren vor Ort. Diese fielen freilich bei dem lückenhaften Online-Lexikon Wikipedia unter den Tisch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Darfur-Konflikt
Dieses „Res-Publica“-Projekt nannte sich „Dafur Genocide“, nachdem die US-Regierung die sudanesische Regierung und die Dschandschawid-Milizen eines Genozides/Völkermordes beschuldigt hatte. Davon abgesehen, dass mit den USA ein Staat diese Beschuldigung erhob, welcher zuvor mit einem Angriffskrieg hunderttausende Iraker hatte sterben lassen, ließ sich ein Genozid der sudanesischen Regierung nicht nachweisen.
Propaganda.
Diese Anschuldigung war allerdings wichtig für die USA gewesen, weil dies das Einschreiten internationaler Mächte gegen die sudanesische Regierung veranlasst hätte, die 1948 die „Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes“ unterzeichnet hatten. Neben vielfältiger Bestrafung wäre dann auch eine offene militärische Intervention quasi legalisiert worden. Wer hätte diese dann durchführen können? Die Streitkräfte der ehemaligen Kolonialstaaten – wie sonst auch.
Die Autorisierung eines Internationalen Strafgerichtshofes durch die UN zur Untersuchung der Verbrechen war eines jener Manöver, die mit Vorliebe Afrikaner vor Gericht zu stellen versuchten. Die USA dagegen hatten (neben Israel, Russland und Sudan) den Vertrag nie ratifiziert. Der Internationale Strafgerichtshof war als parteiliche Einrichtung für Aggressoren immerhin nützlich genug, um diverse Gegner ihrer Interessen juristisch aus dem Weg zu räumen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Strafgerichtshof
Die Beschuldigungen der USA gegenüber der sudanesischen Regierung wurden begleitet von einer US-Medien-Kampagne, die sich „Save Dafur“ nannte. Es handelte sich hierbei um keine Protestbewegung des einfachen Bürgers, sondern um eine von US-Eliten und dem US-Außenministerium gesteuerte Aktion. Unter dem geheuchelten Deckmantel des humanitären Engagements wurde mit einem Propagandafeldzug die sudanesische Regierung dämonisiert und gleichzeitig die Aufrüstung der „Rebellen“ und die Zerlegung des Landes in verschiedene Gruppen vorangetrieben. Aktivitäten an den ethischen und religiösen Bruchstellen waren auch hier Teil einer Kolonialpolitik westlicher Mächte, an deren Ende die Kontrolle über den abgespalteten und an Erdöl reichen Süd-Sudan stehen sollte – einschließlich der Ausschaltung internationaler Konkurrenten wie China.
Kampagne „Save Darfur“.
Kaum überraschend berichteten westliche Massenmedien darüber nichts. Wie bei Wikipedia wurden die US-Interessen und jene Israels einschließlich ihrer verschiedenen Engagements (Menschenrechts-Kampagne einerseits, subversive Tätigkeiten bis hin zur Aufrüstung von „Rebellen“ andererseits) vollständig ausgeblendet.
Um diese Lücke zu füllen, sei hier auf einen Artikel von Bruce Dixon verwiesen, unter anderem beim unabhängigen Magazin „Hintergrund“ erschienen:
https://www.hintergrund.de/globales/kriege/gibt-es-einen-save-darfur-industriellen-komplex/
Ergänzend dazu das Buch von Mahmood Mamdani mit dem Titel „Selbsternannte Menschenrechtskrieger“:
Sowie weitere Artikel zu den Vorgängen im Sudan:
http://www.globalresearch.ca/die-balkanisierung-der-sudan-und-nord-afrika/24233
http://www.pravdareport.com/history/16-08-2011/118751-Burying_Dafur_genocide_myth-0/
Das verlogene „Dafur Genocide“ der vermeintlichen NGO „Res Publica“ war ein Bestandteil der US-Kampagne „Save Dafur“. „DarfurGenocide.org“ nennt sich mittlerweile „24 hours for Darfur“, mit dem Ableger „Darfurian Voices“.
http://www.24hoursfordarfur.org/
Genozid – meint der kompetente Partner in diesen Dingen: die USA.
Aufschlussreicher als die in schöne Worte gekleideten eigenen Angaben sind jene Organisationen, die als Förderer von „24 hours for Darfur“ und „Res Publika“ genannt werden. So ist mit dem US-Department of State ist das US-Außenministerium aufgeführt, welches noch nie bei der Verteidigung von „Menschenrechten“ aufgefallen war. Im Gegenteil. Bei der „National Endowment for Demokracy“ (NED) handelt es sich um eine halbstaatliche US-Organisation, die in Ländern außerhalb der USA angeblich um „Demokratie“ bemüht sein soll, vor Ort aber die subversive und destabilisierende Wühlarbeit verrichtet, an deren Ende willfährige Regierungs-Lakaien, freundlich gesinnte Diktatoren oder blutige Putsche stehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/National_Endowment_for_Democracy
http://www.voltairenet.org/article180540.html
Das „Open Society Institute“ von George Soros als Finanzier zahlreicher Organisationen ist überall dort zu finden, wo es gilt, einer von Washington Meinung und Oberhoheit abweichenden Tendenz entgegen zu wirken. Die weiteren genannten Stiftungen superreicher US-Oligarchen verfolgen unterschiedliche Motive, wozu banale Steuervorteile oder die Anhängerschaft zu den Milliardärs-Philanthropen gehören.
https://cabotwellington.com/philanthropy/virginia-wellington-cabot-foundation/
https://www.activistfacts.com/foundations/
Ein Blick auf die unter den Unterstützern angeführte US-Organisation „Humanity United“, wo man sich angeblich um Menschenrechte bemühe, offenbart ebenfalls ein beachtliches Desinteresse an US-Menschenrechtsverletzungen. Unter der Rubrik „Peacebuilding & Conflict Transformation“ findet sich bei dem Artikel „HU’s CEO Joins Global Centre For Responsibility to Protect Advisory Board“ der Link zu einer weiteren Information.
https://humanityunited.org/hu-ceo-joins-global-centre-responsibility-protect-advisory-board/
Hierbei geht es um die angebliche Schutzverantwortung westlicher Staaten, die allerdings nichts weiter war und ist, um unter diesen Deckmantel Interventionen in fremde Länder zu rechtfertigen – nachdem dortige Situationen von genau diesen westlichen Staaten erst geschaffen oder auch nur herbeigelogen worden waren. Der Rest ist das Marketing einer NATO-Militärdoktrin.
Der Präsident und Geschäftsführer von „Humanity United“, Randy Newcomb, trat laut eigenen Angaben der Organisation „Global Centre For Responsibility to Protect“ 2016 als Beirat bei. Dies verdeutlicht einmal mehr die Verzahnung aller einschlägigen Organisationen auf personeller, aber auch auf finanzieller Ebene. Bei den Militärstrategen dieser Organisationen finden wir ebenfalls George Soros und sein „Open Society Institut“ als einen der maßgeblichen Förderer.
Dazu mehr hier:
http://www.wnd.com/2011/03/281349/
Wer sich weiterhin überzeugen möchte, kann sich beispielsweise den „Report“ über Syrien zu Gemüte führen.
http://www.globalr2p.org/regions/syria
Hier werden die Sichtweisen des US-Außenministeriums übernommen und damit von einem der Aggressoren. Deren Interessen und Handlungen auf dem Kriegsschauplatz Syrien kommen genau so wenig vor wie jene seiner Verbündeten. Die Terrorformationen von Al-Kaida oder die ausländischen Söldner sind hier nicht existent oder werden als „Opposition“ verharmlost. Einzig ISIL wird angeführt. Verbrechen begingen nach „Global r2r“ nur Syrer und Russen, allerdings nur nach zumeist unbewiesenen Behauptungen von Al-Kaida-Medieneinrichtungen sowie dem Sprachrohr des britischen Geheimdienstes „SOHR“.
Es ist ein Spinnennetz aus unzähligen Organisationen, ein riesiges Netzwerk, die von der US-Regierung, von der US-Oligarchie und westlichen Geheimdiensten und den ihnen angeschlossenen Medieneinrichtungen (und die ihrer Verbündeten) gespeist werden, die alle nur dazu geschaffen wurden, der US-Hegemonie (und sekundär die ihrer Mittäter und Vasallen) weltweit den Weg zu ebnen – und es als etwas anderes zu verkaufen.
Teil 4-6 folgt.
Wir freuen uns, dass Stefan Peters hat seinen ersten Kriminalroman veröffentlicht hat. ERSTBEZUG erschien im Wiener PICUS-Verlag und ist für 22,- Euro zu erwerben.
Peters präsentiert seinen Debüt-Roman am Montag, den 20. März 2017, im „Ein Affe“ in der Schwendergasse 19, 1150 Wien. Beginn: 19.30 Uhr.
Hingehen. Hinfahren. Und wenn es nicht anders geht: hinkrabbeln!
Der Habsburger Maximilian I. war nie auf Rapottenstein, zumindest ist dies nicht überliefert. Wir hatten uns nur den Anfang der ersten Folge des Dreiteilers „Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe“ angesehen, doch dieser hatte uns bereits die Köpfe schütteln lassen.
Manch einer hatte sich Sorgen gemacht, dass die Nachbarn in Deutschland, wo „Maximilian“ ebenfalls ausgestrahlt worden war, ein falsches Bild gewinnen könnten. Der Film führt die Zuschauer auf das nass-kalte Areal, wo zuvor die Schlacht bei Nancy am 5. Januar 1477 geschlagen worden war. Das Heer der Burgunder hatte gegen den Herzog von Lothringen und dessen Verbündeten eine schreckliche Niederlage erlitten. Siegreiche Söldner streifen in gelungenen Bildern und monochromen Farben über das von Toten oder Sterbenden übersäte Feld und entdecken den Leichnam des burgundischen Herrschers, dem Herzog Karl dem Kühnen.
Quelle: ORF.
Karl der Kühne hatte allerdings nie eine Krone getragen, weil er sie schlichtweg nicht besessen hatte. Er war Herzog von Burgund gewesen, kein König. Beim Auffinden seiner Leiche, so ist überliefert, war diese bereits ausgeplündert und fast nackt, das Gesicht von einem Streich entstellt, der Körper von Wölfen angefressen gewesen. Mit anderen Worten, seine Leiche hatte ein entwürdigendes Bild abgeliefert und nichts mit der Filmszene gemein. Der letzte Kontrahent des Herzogs hatte vorher offenbar nicht gewusst, wen er gerade hatte erschlagen wollen, denn eine Gefangennahme hätte ein riesiges Lösegeld eingebracht. Dem Geld hatte sich auch damals alles andere untergeordnet.
Gravierender war es als Niederösterreicher festzustellen, was der Film als „Wiener Neustadt“ präsentierte. Es handelt sich dabei um die niederösterreichische Burg Rapottenstein. Diese wurde in einem wirklich schönen Bild gemalt, digital erweitert um einen weiteren Befestigungsring und kaum historisch mit Wald drumherum.
Quelle: ORF.
Für uns war es jedenfalls nicht verständlich, dass als Sitz von Friedrich III. eine große Burg in bewaldeter, hügeliger Umgebung gezeigt wurde. Seine Residenz hatte sich auf dem Steinfeld befunden, wo es flach ist, und in der Ecke einer Stadt, wo sich die viertürmige Burg befunden hatte. Das besagt auch der Name: „Stadt“. Wiener Neustadt hatte es damals ebenfalls nicht gegeben, es hatte geheißen: „Neuenstat“ (Neuenstadt/Neustadt). Auf dem damaligen Territorium des Herzogtums Steier (Steiermark) hatte die Stadt mit Wien nichts zu tun gehabt.
Vielleicht sollten wir nicht zu penibel sein mit den historischen Ansprüchen, denn im Film es soll sich ja eher um eine fiktive Geschichte gehandelt haben.
Die von „Avaaz“ initiierten Kampagnen beschränken sich in der Regel auch nur auf Appelle, die kaum von Informationen begleitet werden und erst recht nicht von Inhalten, welche Hintergründe beleuchten. Offensichtlich sollen hier nur Konsumenten auf einer Gefühlsebene angesprochen werden, die sich einbilden, mit einem Knopfdruck etwas bewirkt zu haben. Ein schneller Klick hier, aber für „Avaaz“ ein Name für die Statistik, das eigene Marketing und Meinungsmache dort.
Die Entscheidungsträger für eine Kampagnen-Auswahl befinden sich im Vorstand von „Avaaz“. Inwieweit diese unabhängig agieren können, muss dahingestellt bleiben. Die Umstände, die zur Gründung von „Avaaz“ führten, lassen weitere Entscheidungsträger im Hintergrund zumindest vermuten.
Eine der Organisationen, welche „Avaaz“ im Jahre 2007 mitbegründeten, nannte sich „Res Publica“. Gegründet 2003, soll ihr Anliegen „soziale Gerechtigkeit“ gewesen sein, wenn auch mit Hang zur katholischen US-Szene. Nach ihren eigenen Angaben habe „Res Publica“ 2003 beschlossen, sich auf die „politische Kommunikations-Infrastruktur für die religiöse Linke“ zu konzentrieren. Es wurden Formen von Kampagnen entwickelt, in diesem Fall für kirchliche Ziele. Der „National Catholic Reporter“ hatte 2004 darüber einen Bericht veröffentlicht.
http://www.ncrnews.org/washington/wnb122904.htm
„Res Publica“ zeigte sich in diesem Artikel bereits überraschend gut integriert in die politischen Strukturen. Erwähnt wurde eine Zusammenarbeit mit dem „Centre für American Progress“, einem der US-Partei „Demokraten“ nahe stehender „Thinktank“, dessen Personal sich wie deren Vorsitzender John Podesta vor allem aus ehemaligen Angehörigen der Regierung Bill Clinton zusammensetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Center_for_American_Progress
https://de.wikipedia.org/wiki/John_Podesta
„Res Publica“ wurde betrieben von Ricken Palet als Direktor sowie von Tom Perriello und Tom Pravda. Deren Lebensläufe und Tätigkeitsnachweise, sofern bekannt oder konkret, zeigen bereits auf, dass diese Männer nichts, aber auch gar nichts mit einer so genannten „Graswurzelbewegung“ zu tun haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Graswurzelbewegung
Ricken Palet soll im Ausland (Sierra Leone, Liberia, Sudan und Afghanistan) für mehrere Organisationen tätig gewesen sein, darunter für die „International Crisis Group“ (angeblich als Konfliktanalyst), die UN, für die „Rockefeller Foundation“, die „Gates-Foundation“, „Care International“ und dem „International Center of Transitional Justice“, einer US-NGO, welche Menschenrechtsverletzungen vor internationale Gerichte bringen möchte. (Vor allem in Schwarz-Afrika und nie in den USA). Zu nennen wäre auch noch die Simons-Foundation von James Simon, welcher der größte Spender der US-Partei „Demokraten“ sein soll.
https://en.wikipedia.org/wiki/Ricken_Patel
Ricken Patel. Quelle: Google.
Wer sich die Mühe machen möchte, die genannten Organisationen unter die Lupe zu nehmen, wird feststellen, dass Patel sich in Kreisen verschiedener US-Milliardäre und deren Stiftungen bewegt hatte. Überall mit von der Partie auch die Organisationen des vorbestraften Kriminellen, Großinvestors und Milliardärs George Soros, welcher beim Thinktank „International Crisis Group“ als „Treuhänder“ und „Executiv Consultant“ fungiert. Dort finden sich ein ganzes Sammelsurium von Verbrechern wie Carl Bildt, Joschka Fischer, Wesley Clark, Shimon Peres, Zbigniew Brzezinski, Shlomo Ben-Ami und andere.
Die „ICS“ ist nichts weiter als eine Interessenvertretung der USA, Israel und der NATO. Sie wird finanziert von westlichen Regierungen, Konzernen und diversen Stiftungen einiger Superreicher.
https://www.opensocietyfoundations.org/about
https://www.crisisgroup.org/who-we-are
Bei dem zweiten Mann der mittlerweile aufgelösten Organisation „Res Publica“ handelt es sich um Tom Perriello. Er ist Rechtsanwalt und ehemaliger US-Kongressabgeordneter, welcher der US-Partei „Demokraten“ angehört. Weiters scheint er auf als ehemaliger Präsident des „Center for American Progress Action Fund“ und als Berater des „Center for American Progress“ auf. Letztlich handelte es sich hier um US-Regierungseinrichtungen der US-Partei „Demokraten“. Perriello und der ehemalige US-Präsident Obama kennen sich gut und hatten sich gegenseitig unterstützt.
Obama und Perriello 2010. Quelle: Google.
Perriello gehörte außerdem der internationalen Staatsanwaltschaft an, die den liberianischen Diktator Charles Taylor angeklagt hatte. Er scheint wie Patel dem „International Center for Transitional Justice“ angehört zu haben. Im Jahre 2003 soll Perriello im Kosovo gewesen sein, dem mafiösen NATO-Protektorat, welches nach dem Krieg der Clinton-Regierung und der NATO gegen Serbien geschaffen worden war. 2005 soll er in Dafur und 2007 in Afghanistan gewesen sein. Dazu an anderer Stelle mehr.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Perriello
Tom Perriello. Quelle: Google.
Der „National Catholic Reporter“ befand noch 2009, dass die Lebensgeschichte des Perrriello von einem katholischen Aktivismus durchdrungen sei.
https://www.ncronline.org/news/people/congressman-steeped-catholic-activism
Hier erfährt der Leser auch, dass Perriello auch in Sierra Leone gewesen sein soll, wo er sich angeblich mit „Konfliktlösungsbemühungen“ beschäftigt habe. Als Kriegsgegner fiel Perriello allerdings nicht auf, im Gegenteil, er trat als Befürworter des endlosen „Krieges gegen den Terror“ und den Krieg in Afghanistan auf. Kurzum, Perriello war dort zu finden, wo US-Interessen häufig verbrannte Erde zurückgelassen hatten.
„Res Publica“ soll 2001/2002 als ein Pilotprojekt in Sierra Leone gelaufen sein, weswegen sich die Begründer dort auch für eine Weile aufgehalten haben sollen.
Quelle: SourceWatch.
Der folgende Artikel gibt einen Hinweis darauf, um was es in Sierra Leone tatsächlich gegangen war: um die Wahrung von Interessen.
https://www.wsws.org/de/articles/2000/05/sier-m27.html
2015 finden wir Tom Perriello als Mitarbeiter des US-Außenministeriums wieder, der für das US-Departement of State und die USAID (US-Agentur für Internationale Entwicklung) arbeitet. Er wurde zudem von Obama im Juli 2015 zum US-Sondergesandten der schwarzafrikanischen Länder demokratische Republik Kongo, Burundi und Ruanda ernannt. (Wir wollen hier aber nicht auf die Rolle der USA in den genannten Ländern eingehen).
https://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Perriello#U.S._House_of_Representatives
Über den dritten im Bunde als Mitbegründer von „Res Publica“, Tom Pravda, ist so gut wie nichts bekannt. Er scheint auch bei Wikipedia nicht auf. An Fotos konnte genau nur eines gefunden werden – auf der Seite „Linked in“:
Quelle: Linked in.
Die Seite „Source Watch“ hatte einen Artikel zu seiner Person, wenn auch leider ohne Quellenangabe. Der unten angegebene Link führte zwar zu „Avaaz“, doch existierte die verlinkte Seite nicht mehr.
http://www.sourcewatch.org/index.php/Tom_Pravda
Deutsche Übersetzung:
„Tom hat einen akademischen Abschluss in Philosophie, Politik und Wirtschaft des Balliol College, Oxford. Er bekam dort verschiedene Stipendien und Preise. Er arbeitete für das UN Entwicklungsprogramm in New York und als Diplomat für die britische Regierung mit der Europäischen Union zur politischen Entwicklung und den Beziehungen zum Nahen Osten und Afrika. Er entwickelte und beaufsichtigte für das International Center for Transitional Justice ein Forschungsprojekt, das sich mit dem Gerechtigkeitsempfinden von ehemaligen Kämpfern im damaligen Bürgerkrieg in Sierra Leone beschäftigt. Er schrieb über afrikanische Politik für die internationale Beratungsagentur Oxford Analytica und assistierte für „Global Witness“ und „World Development Movement“.
Wir stellen fest, dass auch diesem Tom Pravda hier ein Profil gegeben wurde, welches sich ähnlich der beiden vorgenannten gestaltete. Der Unterschied lag nur in der Nationalität, denn Pravda ist ein Brite. Allerdings hatte England in Sierra Leone damals rasch mit seinem Militär für Verhältnisse zur Wahrung der eigenen Interessen gesorgt, als „Res Publica“ anschließend daselbst auf einer anderen Ebene aktiv geworden war.
Teil 4-5 folgt.
Aus den 80er Jahren nun einige Stücke Elektromusik, allen voran DEPECHE MODE, hier mit „People Are People“ aus dem Jahr 1983.
Die Motive für die Avaaz-Kampagnen gegen Donald Trump und Staaten, die US-Interessen im Wege stehen und gegen welche meistens irgendeine Form von Krieg geführt wurden bzw. werden, lassen sich besser nachvollziehen, wenn man einen Blick hinter die „Gemeinwohl“-Kulisse wirft.
Zuerst einmal weist die Homepage von „Avaaz“ einige Aspekte auf, die als unseriös zu bezeichnen sind. Es fehlt das Impressum, die Finanzierung ist unklar, das Unterzeichnen einer Petition erfolgt nur durch eine Einklick-Methode (keine E-Mail-Abfrage), welche Mehrfachunterzeichnungen Vorschub leistet, und die Bezeichnung jeder Person als „Mitglied“, die einmal an einer Petition teilgenommen hat, hat mehr mit Täuschung/Selbsttäuschung und dreistem Marketing zu tun als mit einer Realität. Es gibt – von den Mitarbeitern abgesehen – keine keine „Mitglieder“, sondern nur E-Mail-Verteiler.
Neben der fehlenden Transparenz behauptet „Avaaz“, sich nach den Wünschen ihrer „Mitglieder“ bzw. innerhalb ihrer Verteilerliste zu richten – mittels Umfragen. Ob jene überhaupt existieren und ausgesendet wurden/werden, konnte von uns nicht ermittelt werden.
Avvaz selbst hatte für 2010 das Ergebnis einer angeblichen Umfrage unter seinen „Mitgliedern“ bzw. innerhalb des Verteilers veröffentlicht, an der sich nach eigenem Zählwerk (siehe unten) 48.138 Personen beteiligt haben sollen. Das war nicht viel innerhalb einer Millionen-Gemeinde. In einem Interview hatte Patel die Zahl jener, die befragt werden würden, gar nur mit 10.000 angegeben.
https://de.scribd.com/doc/48808533/The-Times-profile-of-Avaaz-and-Ricken-Patel-Feb-9-2011
Bei den Themen handelte es sich allerdings nur um grobe und oberflächlich gehaltene Ausrichtungen. Bemerkenswert ist der Umstand, dass das Themenfeld „Klimawandel und Umweltschutz“ höher bewertet wurde als organisierter Massenmord.
https://avaaz.org/de/people_power_in_2010/
Quelle: Avaaz.
Das spricht nicht unbedingt für die Avaaz-Anhängerschaft, sollte diese Umfrage jemals stattgefunden haben. Allerdings war das Thema „Klimawandel“ nicht nur eines der beliebtesten Themen von „Avaaz“ gewesen, die Organisation war damit sogar gestartet. Gleich nach der Gründung 2007 hatte „Avaaz“ mit einer sofortigen Etablierung und Einbettung in die politischen Strukturen der US-Partei „Demokraten“ die Klimawandel-Kampagne von Al Gore als dessen Partner begleitet. (Das Thema Klimawandel selbst ist umstritten, die politischen Konsequenzen durchaus weitreichend, doch soll dies hier nicht thematisiert werden).
Quelle: YouTube.
In einem anderen Feld soll in Hinblick auf das Jahr 2011 von „Avaaz“ gefragt worden sein, welche „spezifischen“ Kampagnen „Avaaz“ unbedingt durchführen solle. Darunter waren einige Vorschläge, die natürlich befürwortet werden konnten: Armutsbeseitigung, Widerstand gegen die Abholzung der tropischen Wälder und Schutz der indigenen Bevölkerung, Bildung etc.
Allerdings fällt auf, dass das „Avaaz“-Lieblingsthema „Klimaschutz“ den Platz 1 erzielt hatte. Andere Vorschläge waren als grotesk zu bezeichnen, wie das schwammige „Druck auf China, eine verantwortungsvolle Rolle in der Welt einzunehmen“. Auf was konkret sollte hier hingearbeitet werden? Und welche „Mitglieder“ sollte einen derartigen Vorschlag machen, welcher nichts aussagte? Außer dem unbestimmten wie oberflächlichen Eindruck, dass mit China einiges nicht „okay“ sein und es an „Verantwortung“ mangeln könnte, handelte es sich hierbei nur um eine leere Hülse.
Erfreulicherweise zeigte dies aber auf, dass die US-Heimatfront – von „Guantanamo abgesehen – komplett ausgeblendet wurde. Weltweite US-Kriege, eine Million Tote allein in dem Zeitraum 2001-2010, Terror, Mord, Folter, Entführungen, Putsche, systematische und massenweise Verletzung aller Menschenrechte, Wirtschaftskriege, Raub und Ausplünderungen usw. sollen die „Avaaz“-Menschen nicht auf dem Schirm gehabt haben. Kein einziger?
Quelle: Avaaz.
Besonders widersinnig kam dieser Vorschlag daher: „Die Internationale Gemeinschaft auf eine Demilitarisierung in Afghanistan drängen.“ Diese „Internationale Gemeinschaft“, als welche sich vor allem die NATO-Staaten bezeichnen, führt dort allerdings Krieg. Die USA hatten 2001 zusammen mit einigen Handlangern Afghanistan mit einem Angriffskrieg überzogen gehabt. Tod und Zerstörung wird bis heutigen Tage importiert, Heroin exportiert. Das wurde hier aber nicht gesagt und dieser Konflikt somit vollkommen verzerrt. Wer sollte hier überhaupt „demilitarisiert“ werden? Die Afghanen, Paschtunen, Taliban, die Nord-Allianz, die arabischen Söldner? Und wer sollte dies kontrollieren? Die brutalen US-Besatzer und ihre Lakaien?
Hier wird deutlich, dass „Avaaz“ sich ganz offensichtlich scheute, die USA als Aggressor zu benennen. Der Vorschlag selbst war derartig absurd, dass fraglich ist, wer auf eine derartig schwachsinnige und weltfremde Idee kommen mochte. Etwa „Avaaz“-Anhänger oder doch „Avaaz“ selbst, um ein Interesse an diesen Schauplatz vorzuheucheln?
Die von „Avaaz“ publizierte Umfrage hatte mehr mit Marketing und einer Suggestion von Entscheidungsmöglichkeiten der „Mitglieder“ zu tun, welche aber effektiv keinen Einfluss ausüben können. Es ist auch keine Überprüfung oder Kontrolle möglich, eine Transparenz nicht gegeben.
Der Online-Kanal „gulli“ hatte 2013 ein Interview mit einem „Avaaz“-Mann geführt, um anschließend ein äußerst unbefriedigendes, skeptisches Fazit zu ziehen:
http://www.gulli.com/news/21284-das-kampagnen-netzwerk-avaaz-im-gulliinterview-2013-04-15
http://board.gulli.com/thread/1729375-das-kampagnen-netzwerk-avaaz-im-gulli-interview/
Bei der von „Avaaz“ geforderten und oben erwähnten Flugverbotszone beim Krieg gegen Libyen hatte sich das US-Kampagnen-Unternehmen ganz nach den Bedürfnissen der US-Außenministerin Hillary Clinton (Partei „Demokraten“) und dem damaligen britischen Premierminister Cameron gerichtet, welche zuvor ihren Wunsch nach einer eskalierenden Flugverbotszone öffentlich geäußert hatten. „Avaaz“ hatte sich anschließend in das Fahrwasser der Kriegstreiber begeben.
Wohnviertel in Tripolis, Juni 2011.
Das Verlangen nach Krieg werden die wenigsten „Mitglieder“ gehabt haben, wenn sie nur darum gewusst hätten. Nur ist eben keine Mitbestimmung bei „Avaaz“ wahrnehmbar, was trösten vermag. Und so bleibt auch die Meinung von „Mitgliedern“ nur eine Meinung ohne Öffentlichkeit. Auch die Möglichkeit, über diese Plattform eine eigene Petition zu starten, ist eine nichtige, weil diese schlichtweg nicht unterstützt werden, wenn sie der sichtbaren Avaaz-Agenda zuwiderlaufen. Dies wurde zum Beispiel bei dem Themenfeld Syrien überdeutlich. Die von Avaaz mit großer Werbetrommel initiierten Kampagnen hatten sich gegen Syrien gerichtet. Die Petitionen einiger „Mitglieder“ gegen den in Syrien wütenden und vom Ausland (u.a. USA, England, Frankreich, Türkei, Katar, Saudi-Arabien, Israel, Jordanien, Deutschland) unterstützten Terrorismus fristeten ihr Dasein dagegen unbemerkt. Diese können nur gezielt über eine Suchmaschine aufgespürt werden.
Übrigens war eine „Avaaz“-Umfrage für die nach 2010 folgenden Jahre von uns weder abrufbar noch auffindbar gewesen. So wichtig könne die Ergebnisse demnach nicht gewesen sein, um „Mitglieder“ damit zu behelligen.
Teil 4 – 4 folgt.
PUBLIC IMAGE LIMITED (PIL) mit „This is not a love song“ aus dem Jahre 1983: