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Terroristen-Spektakel 8

 

Kurz bevor die politisch Verantwortlichen des Westens und ihre Massenmedien den angeblichen Krieg gegen die große Bande „IS“ im September 2014 verkaufen wollten, erschienen einige wenige Artikel, welche zu einem gewissen Grad an der Sinnhaftigkeit des Krieges rüttelten.

Der Staat Türkei war als Unterstützer der Terrororganisation ins Gerede gekommen. Was zuvor immer bestritten worden war, hatte plötzlich Eingang in die Konzernmedien gefunden. Dies zwar fragmentiert, undeutlich und auch ohne den logischen Rückschluss, welcher allerdings ein mündiger Leser immerhin selbst zu schließen in der Lage sein sollte.

Wenn die Türkei als Unterstützer der Terrorarmee „Islamischer Staat“ (und anderer Formationen) agiert, gleichzeitig aber Bestandteil des westlichen Militärbündnisses NATO ist, dessen Mitglieder wiederum öffentlich den Kampf gegen Terroristen des „IS“ ankündigen, ohne aber ihren Bündnispartner Türkei (und alle anderen Unterstützer) zur Verantwortung zu ziehen, so wird das ganze Kriegsgeschrei des Westens bereits an diesem Punkt demaskiert.

 

101Noch schnell ein Gruppenfoto nach der öden Ausbildung in der Türkei.

 

Gebombt werden soll nicht in der Türkei, auch nicht in Saudi-Arabien, in Katar, in Jordanien, um diesen regionalen Kriegsfürsten die Rote Karte zu zeigen und, wie man vorgibt, den Terrorismus zu bekämpfen. Gebombt werden soll ausschließlich in Syrien und im Irak, dort, wohin die Terroristen verfrachtet worden sind. Das ist so, als würde – rein fiktiv und beispielsweise ins Jahr 1939 angesiedelt – ein faschistisches Ungarn das Land Polen mit Terroristen überfluten, damit Nazi-Deutschland in Polen ungehemmt bomben und intervenieren kann.

 

102Das englisch-türkische Kauderwelsch hatte doch sowieso kaum jemand verstanden.

 

Weil dem so ist, eiert die PRESSE-Redakteurin Susanne Güsten in ihrem Artikel „Türkei: Aus dem Herzen Anatoliens in den Jihad“ schwammig herum. Sie will etwas benennen, was ohnehin glasklar ist, und gleichzeitig verwischen.
Presse, 16.9.2014:
Türkei: Aus dem Herzen Anatoliens in den Jihad.
Susanne Güsten.
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/3870746/Turkei_Aus-dem-Herzen-Anatoliens-in-den-Jihad

 

103Los geht’s! Mit den neuen Pickups aus Japan ab ins Operationsgebiet. Für Sold und Beute.

 

Da wird von Güsten behauptet, dass die türkischen Behörden „lange weggeschaut“ hätten, was sich da an internationalem Kriegsvolk in der Türkei tummelt. Dann heißt es an anderer Stelle, dass die Türkei islamistische Gruppen im Krieg gegen Syrien seit Jahren unterstützt hätte. Deswegen wären die Terroristen „toleriert“ worden. Es wird auch von angeblichen „Bedenken“ der „westlichen Partner“ geredet, welche wiederum ausgerechnet der ehemalige US-Botschafter in der Türkei kundgetan hatte.

Auf diese Weise schwurbelt sich Güsten durch ihren verlogenen Artikel. Terroristen sollen sich angeblich nur im „Grenzgebiet“ aufhalten, einige Türken sollen sich der „IS“ angeschlossen haben – einfach so, Eigeninitiative sei Dank. Die Zahl der türkischen Terroristen wird bei dieser Gelegenheit klein gehalten und somit verharmlost. Eintausend hätten sich von der IS anwerben lassen. Das syrische Armee wiederum hat ihren Angaben nach weitaus mehr türkische Pässe bei getöteten Terroristen sicherstellen können. Teilweise mit Ausreisestempel.

 

109Pässe des internationalen Kriegsvolkes aus Saudi-Arabien, Türkei, Jordanien, Libyen, Sudan, Afghanistan, Pakistan, Katar, Tunesien, Ägypten, Tschetschenien…

 

Ebenso kleingehalten wird das große Geschäft mit der Plünderei, wobei Massen an syrischen Bodenschätzen, Kulturgüter, abgebaute Betriebe und anderes über die Grenze der Türkei verschoben und verschachert wird. Natürlich nur auf „Schmuggelpfaden“ und vorbei an den „wegschauenden“ Grenzern und logischerweise auch vorbei an dem dahinter postierten türkischen Militär, welches nicht erwähnt wird. Aber drei Jahre nach Kriegsbeginn weiß Güsten nun zu berichten, dass die zuvor nicht existierenden „Grenzkontrollen“ durch die türkischen Behörden „verschärft“ werden.

 

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106Verschärfung der Grenzkontrollen auf türkisch.

 

Die PRESSE-Redakteurin schwindelt sich etwas für die Leser zusammen, nur um nicht feststellen zu müssen, dass die Türkei einen nicht erklärten Krieg gegen Syrien führt. Und nebenbei auch gegen die kurdischen Autonomiebestrebungen. Die Terroristen, welche in Massen von der Türkei über die Grenze nach Syrien transportiert werden, sind das Mittel dazu. Gedeckt durch türkische Luftwaffe und unterstützt durch türkische Artillerie hatten diese Banden das – syrische – Grenzgebiet unter ihre Kontrolle bringen können. Nicht selten auch unter Einsatz von Panzerkampfwagen.

Interessanterweise war auch hier von der türkischen Unterstützung von Al-Kaida-Truppen, Nusra-Front etc. keine Rede, das scheint in Ordnung. Ausbildung, Bewaffnung, Bezahlung, Logistik und medizinische Versorgung für Al-Kaida in der Türkei kein Grund zum Anstoß, am besten gleich ganz ohne Erwähnung.

Die politische und mediale Kampagne reduzierte sich auf die Terroristen vom sog. „Islamischen Staat“, welche tatsächlich von den sunnitisch-wahhabitischen Saudis unterhalten wird, während zum Beispiel Nusra-Front und Islamische Front dem militärischen Arm der Muslimbruderschaft zugehörig sind, welche wiederum von dem türkischen Regime und Katar ausgehalten wird. Das Ziel dieser Terrorhaufen ist so ähnlich wie die Interessen der dahinter stehenden Staaten, aber sie konkurrieren untereinander.

 

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Beim zeitgleich im Standard erschienen Kommentar von Markus Bernath schaut der türkische Staat auch „weg“, wenn auch „aktiv“. Bernath hat keinen Zweifel daran, dass die Türkei den „IS“ unterstützt und dass deren Terroroperationen ohne die Türken gar nicht möglich wäre.
Standard, 16.9.2014:
Türkei und IS-Terroristen: Aktiv wegschauen
Standard, 17.9.2015:
Kommentar: Markus Bernath
http://derstandard.at/2000005671047/Tuerkei-und-IS-Terroristen-Aktiv-wegschauen
Ansonsten gibt er sich ähnlich ahnungslos wie Güsten und gibt dummdreist eine Behauptung der USA wider, nach welcher der türkische Geheimdienst „anscheinend“ die „Islamisten“ (und nicht: Terroristen) bewaffnet habe. Das wird offiziell von jenem Staat aus Übersee „gemunkelt“, welcher seit seiner Staatengründung im Zuge seines globalen Führungsanspruches weltweit wirklich jedes Gesindel aufgerüstet hatte, um die eigenen Interessen gewaltsam durchzusetzen.

Dabei hatte sogar der deutsche staatliche Propagandasender ZDF im Februar 2014 bereits einen Bericht über den türkischen Geheimdienst gebracht. Da hatten offensichtlich nicht korrupte türkische Polizisten (Gendarmen) einen aus mehreren Lastzügen bestehenden Transport des Geheimdienstes gestoppt und statt der deklarierten Hilfsgüter ein ganzes Waffenarsenal vorgefunden. Der dem türk. Verbrecher-Regime vorstehende Erdogan hatte daraufhin sofort eine Nachrichtensperre verhängt und sich mächtig aufgeregt.

Hier ein Bericht darüber auf YouTube, welcher diesen Vorfall genauer beleuchtet und gleichzeitig aufzeigt, dass die Justiz der Türkei sich unter dem Level einer Bananenrepublik befindet.
https://www.youtube.com/watch?v=n-3tG6tAATQ

 

Zurück zu den beiden Artikeln aus PRESSE und STANDARD. Das Interessante an diesen beiden Artikeln (und stellvertretend für einige andere) ist die Tatsache, dass die Türkei nun offiziell als Aggressor gegenüber Syrien genannt wurde, welcher, auch wenn alles andere vertuscht und vernebelt wurde, in erster Linie mit einer Söldnerarmee von Terroristen geführt wurde und noch wird. Das Ganze ist aber bereits ein alter Hut, nur bei Güsten und Bernath als Vertreter der österreichischen Qualitätssprachrohre scheint es immer noch nicht richtig durchgedrungen zu sein.

Das türkische Regime hatte von Anfang an kerinen Hehl daraus gemacht, die syrische Regierung um Assad „beseitigen“ zu wollen. Es hatte auch einiges unternommen, um den Krieg auch auf offizieller Ebene eskalieren zu lassen. Bildung einer legitimationsbefreiten „syrischen“ Gegenregierung durch den türkischen Geheimdienst, Verletzung des syrischen Luftraumes mit einer alten Phantom-Maschine als Provokation (22. Juni 2012), Errichtung des FSA-Stützpunktes in Antakya, Artillerieüberfälle auf syrische Armee- und Grenzposten, Abschüsse von syrischen Luftwaffeneinheiten über syrischem Territorium, Mörserangriff auf ein „eigenes“, türkisches Dorf, um dafür die syrische Armee zu beschuldigen (auch noch, als NATO-Munition gefunden wurde, Anfang 2012), und nicht zuletzt der verheerende Bombenanschlag mit 51 Toten in Reyhanli (Mai 2013), für den sofort seitens des türkischen Regimes der syrische Geheimdienst bezichtigt wurde. Monate später hatte sich dazu die Al-Nusra-Front bekannt, welche durch das türkische Regime unterstützt wird. Bekannt geworden waren zuvor allerdings geleakte Dokumente des türkischen Geheimdienstes, welche zumindest nachwiesen, dass alles tatlos durch die Schlapphüte beobachtet worden war. Mindestens. Und und und…

Soviel zur Türkei unter diesem einen Aspekt, dessen Regime im Jahre 2015 auch innenpolitisch entgültig zu einem Terrorregime geworden ist.

 

Freitag
07
August 2015
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