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Alter weißer Mann.

 

Einer von ihnen heißt Paul Lendvai. Er schreibt Bücher, wird gerne medial herumgereicht und verfügt in der österreichischen Tageszeitung „Standard“, welche sich selbst als vermeintliche Qualitätszeitung anzupreisen sucht, eine eigene Kolumne. Lendvai vertritt natürlich die aktuellen Herrschaftsstrukturen, die von sich behaupten, „liberal“ und „demokratisch“ zu sein, freilich unter Ausblendung sämtlicher gegenteiliger Aspekte sowie der transatlantischen Orientierung, ohne die es im massenmedialen Geschäft nicht geht. 

Im vergangenen August hatte Lendvai seinen STANDARD-Lesern wissen lassen, dass er täglich die „FAZ“ und die „Süddeutsche“ sowie wöchentlich „Zeit“ und „SPIEGEL“ lesen würde. Er verkaufte dies als so etwas wie eine Horizonterweiterung seiner eigenen Person, weswegen er den Horizont anders darstellen musste, als dieser real existiert:

„Die freie Presse in Deutschland wird durch eine Vielfalt von Meinungen ausgezeichnet.“

Deutsche Wolken über Europa – Paul Lendvai – derStandard.at › Diskurs

Falsch. Der Berliner Journalist Matthias Bröckers bezeichnete einmal die angebliche Freiheit der Massenmedien als eine Freiheit zum Lügen, dem wir hier nur beipflichten können. In den von Lendvai angeführten Zeitungen und Magazinen ist von einer Meinungsvielfalt keine Spur vorhanden, denn sie vertreten nur eine Meinung, welche entsprechend unterfüttert wird. Es ist die Meinung der Herrschenden im NATO/EU-Raum. Eine Zeitung wie die „Junge Welt“, die tatsächlich eine andere Meinung vertritt, wird dagegen in Deutschland vom Inlandsgeheimdienst unter Beobachtung gestellt. 

Die Meinung von Lendvai ist folglich eine „richtige“ Meinung, weil die der Herrschaftsklasse. Andere Meinungen erscheinen massenmedial ohnehin nicht, woanders werden diese zunehmend zensiert, verboten, abgeschaltet und mittlerweile auch verfolgt. Die Meinung von Lendvai findet sich wenig überraschend auch in den von ihm genannten Blättern wieder, deren Meinung ist seine Meinung, so wie sich seine und deren Meinung auch in den österreichichen Gazetten wie „PRESSE“, „STANDARD“, „KURIER“ etc. wiederfindet. Sie alle verbreiten die gleichen Inhalte, lassen die gleiche Meinung verlauten – und alles andere verschwinden.

Das Gerede von Lendvai bezog sich übrigens im vergangenen August 2024 auf die bevorstehenden Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern. Er sorgte sich vor Wahlerfolgen der „Rechtsextremen“ (AfD) und den „Linksextremen“ (BSW).

Diese Opposition scheint sich außerhalb des transatlantischen Herrschaftsraumes zu bewegen, wobei unklar ist, inwieweit dem tatsächlich so ist. Und das ist der Punkt. Lendvai dagegen bewegt sich als alter, weißer Mann innerhalb der genannten Herrschaft, deren Diener er ist. Und diese ist – zur Einordnung – definitiv „rechts“. Weit, weit „rechts“.

 

Donnerstag
31
Oktober 2024
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