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Zwickl – Gausch / Ein Kommentar

 

Die ÖVP wartete kürzlich mit einem „Eklat“, einem „Skandal“ auf, einer wunderschönen kleinkarierte Geschichte, die auch im Sommerloch überflüssig gewesen wäre.

 

Über das städtische Jugendreferat, Megafon und SUB wurde das Jugendforum vorerst als Pilotprojekt iniiiert. Angesprochen werden sollten ausdrücklich „Jugendliche“ im Alter von 15 bis immerhin 25 Jahren.

 

Der dort am 7. Mai erschienenen Frau Annegret Zwickl, 29 Jahre alt oder jung, wurde durch den Veranstalter, dem Jugenbeauftragten Christoph Gausch, die Teilnahme an der Veranstaltung verwehrt. Wegen ihrem (zu hohen) Alter.

 

Die Empörung folgte regional-medial prompt. Aus Betroffenheit und verletzter Eitelkeit wurde öffentlich ob dieser Zurückweisung geweint, aber auch ein politisches Motiv unterstellt. Frau Zwickl verstieg sich sogar in der Vermutung, dass die Veranstalter „etwas zu verbergen“ hätten oder gar – mit ihrer öffentlichen Veranstaltung und ihrer permanenten Öffentlichkeitsarbeit – die Öffentlichkeit „fürchten“ würden. Auch die Feststellung, dass Christoph Gausch ebenfalls älter als 25 Jahre ist, war ein Griff ins Nichts, denn Gausch war und ist der Veranstalter. Nicht Zwickl.

 

Mit derartigen Aussagen hätte Frau Zwickl durchaus an der Veranstaltung teilnehmen können, ihr tatsächliches Alter wäre gemäß ihrer eigenen Einstufung sicherlich nurmehr sekundär von Interesse gewesen. Denn wer kennt eigentlich die Frau Zwickl? Wer ist das?

 

Frau Zwickl ist als ÖVP-Gemeinderätin bei der Stadt registriert, ihr Anliegen soll die Jugend sein. Das macht nichts. Da aber auch derartiges „Getöse“ parteipolitisch konstruiert wird, köterten und bellten die Parteifreunde gleich mit. Aus Solidarität natürlich. Die Forderung allerdings, deswegen gleich die Planstelle des Jugendbeauftragten ersatzlos zu streichen, zeugt von einer bestimmten Geisteshaltung: Kommunikation? Nein, Danke. Gute Jugendarbeit? Uninteressant. Aktive Auseinandersetzungen, Geist und Kultur? Was ist das? Luxus? Und wie ist das mit dem Arbeitsauftrag. Habe ich diese Leute schon gesehen?

Christoph Gausch

 

Man kann Christoph Gausch mögen oder nicht, aber er leistet meiner Ansicht nach eine nachweislich gute Arbeit, was allerdings wahrscheinlich nur möglich, weil es eben nicht nur ein „Arbeitsauftrag“ ist, sondern für ihn eine Berufung. Das ist etwas, was den meisten anderen vollkommen abgeht – der Sinn. Die Frage, wer hier in der Stadt überflüssig ist, sollten die Forderer der ersatzlosen Streichung vielleicht auf sich selbst reflektieren. Die Antwort wird überraschend klar ausfallen.

 

Wie wichtig vernünftige Jugendarbeit ist, zeigt in diesem Fall die städtische Politriege aller dort befindlichen Parteien. Seien wir doch ehrlich: möchten Sie, werte Leser, so werden wie die dort?

 

Bleibt nur die Frage: was sollte der Mist?

 

Hier der Link zum Artikel in der NÖN:

http://www.noen.at/lokales/noe-uebersicht/wiener-neustadt/aktuell/Zwickl-gegen-Gausch;art2575,461895

 

Nachtrag:

Megafon bzw. Christoph Gausch und Stefan Kumnig haben eine Stellungsnahme zu diesem Theater veröffentlicht, die doch sehr erhellend ist.

Hier der Link:

http://megafon-wn.at/megafon-stellungnahme-zum-non-kw20-artikel-zwickl-gegen-gausch/

Interessant zu lesen, wenn da jemand, mit einem „politischen“ Jugendanliegen deklariert, selbsteinladend auf einer Jugendveranstaltung erscheint und noch angibt, (nur) in Vertretung des politischen Chefs dort zu sein, von dem derlei (tatsächliche) Ambitionen (Jugend und Kultur) gänzlich unbekannt sind.

Aber was soll’s, die NÖN ist ja nicht unabhängig, das wissen wir alle.

 

 

Donnerstag
16
Mai 2013
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