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Martin Pollack und sein „Gängelband“.

 

Und weiter geht es mit dem Medienkartell und ihren Meinungsmachern. Erneut soll hier das österreichische Massenblatt „Der STANDARD“ zum Zuge kommen, der für die verbrecherische Propaganda der Kriegstreiber und Mörder so empfänglich daherkommt. Diese Zeitung konnte (abermals) den österreichischen Schriftsteller Martin Pollack anmieten, der die Gelegenheit bekam, sich in einem am 24. Mai 2014 erschienenen Artikel gleich auf einer Doppelseite als besonders plumpe und verlogene Propagandaschleuder darzustellen.

 

„Am Gängelband Putins“ nennt sich diese Meinungsmache. „Am Gängelband der russophoben Faschisten“ wäre allerdings bei diesem Autor zutreffender gewesen. Als Schriftsteller beginnt er seinen Text mit einer kleinen konstruierten Geschichte, in welcher er eine alte, liebenswürdige, patriotische wie mutige und friedliebende (freundlich, kokett, füttert Tauben) ukrainische Frau drei Burschen gegenüberstellt, die als primitive (finstere Blicke, spucken aus) Hooligans (Glatzen, Stiernacken, Bizepse) beschrieben werden. Diese werden aus einem naheliegenden Grund nicht als Ukrainer bezeichnet, gleichwohl indirekt als jene Typen hingestellt, die sich gegenüber der neuen „Regierung“ in Kiew so widerspenstig zeigen.

 

Pollack heuchelt von der „Auseinandersetzung mit der Vergangenheit“, was ihm nicht einmal in der Gegenwart zu gelingen scheint. Er lässt dann eine „Nelia“ reden, die sich angeblich Sorgen über die Entwicklung im „Osten“ machen würde. Es würde „Banden“ geben, aber nicht einfach so, sondern angeblich „aufgehetzt“ und „unterstützt“ von Russland, natürlich durchdrungen von „kriminellen“ Elementen“. Damit diese Worte nicht so platt erscheinen, wie sie sind, darf diese „Nelia“ auch eine „authentische Empörung“ erwähnen, aber auch nur, weil sich die Betreffenden diffus von Kiew „mißachtet“ fühlen. Und weil es sich bei den Bewohnern im ukrainischen Donbas um Dummköpfe handelt, würden sie „anfällig“ für „russische Propaganda“ sein, die doch tatsächlich behaupten würde, dass Faschisten die Macht in Kiew an sich gerissen hätten. Also genau das, was jeder Mensch mitverfolgen konnte, der noch nicht besachwaltet wird.

 

Pollack schildert dann einen Zwischenfall aus der Stadt Charkiw, von der er allerdings nur aus dem Fernsehen erfahren hatte, da er erst einen Tag später dort eingetroffen war. Er schildert von einem Mob, der auf wehrlose Menschen einschlägt, hat aber keine Kenntnis darüber, wer da wen verprügelt hatte. Das gibt er offen zu, auch, dass er es nicht einmal für wichtig hält, weil es angeblich ohnehin klar wäre. „Blinder Hass“ solle geschürt, „Exzesse provoziert“ werden. Dies trifft freilich – für jeden nachlesbar – auf Pollack selbst zu, der aber „Provokationen“ als einen Begriff zu definieren versucht, welcher einem „schmutzigen Spiel“ zugehörig erscheint, das wiederum – wer hätte das gedacht – der Kreml „meisterhaft beherrschen“ würde. Und damit die Spiele so schön gespielt werden können, hätten die Russen eine perfekt geölte Propagandamaschinerie, die auf Hochtouren laufen würde. Also das, was außerhalb der russischen Grenzen inexistent ist, möchte Pollack suggerieren. Militärische Aktionen, Morde, Entführungen, Folter, ja, die Russen sind von der anderen Seite der Grenze her wirklich mies. Und alle Menschen, welche der russichen Propaganda von Faschisten und Nazis in Kiew glauben würden, arme Vollidioten, die Putin nur noch darin bestärken würden, zukünftig alle Länder zu erobern, in welchen einige Russen leben.

 

Pollack verkehrt die Ereignisse wie alle anderen Lohnschreiber der Konzernmedien mal eben in das Gegenteil. Alles andere kommt nicht vor, darf nicht vorkommen. Kein Wort über die Erpressungsversuche seitens der EU gegenüber der vorherigen ukrainischen Regierung, kein Wort über den blutigen Putsch und dem Sturz einer korrupten aber gleichwohl demokratischen Regierung durch vom „Westen“ finanzierte Organisationen und lokalen Neonazis, kein Wort über die bekannten Drahtzieher und Finaziers, kein Wort über die Interessenslagen aller Beteiligten, kein Wort über den Faschisten Parabuij als Chef des „Nationalen Sicherheitsrates“ (ukr.), kein Wort über die Maidan-Morde, über das Massaker an Antifaschisten in Odessa und an anderen Orten, kein Wort über das Vorgehen mit Artillerie und Kampfflugzeugen des Militärs und der zur „Nationalgarde“ aufgerüsteten Nazibanden des Rechten Sektors gegen Teile der ukrainischen Bevölkerung.

 

Das soll hier an dieser Stelle reichen, es ist zu widerlich, sich weiterhin mit dem billigsten Propagandadreck zu beschäftigen, ohne den eigenen Mageninhalt zu gefährden. Den PR-Artikel von Pollack kann jeder selbst nachlesen oder sich auch über seine Person und mögliche Intentionen erkundigen.

 

http://derstandard.at/2000001510438/Am-Gaengelband-Putins

 

Pollack hatte für zwei Seiten den Raum bekommen, um den Lesern vielleicht eine differenzierte Sicht der Dinge darzulegen. Aber dafür wurde er offensichtlich nicht bezahlt. Und im STANDARD wäre er dann freilich auch nicht zu lesen gewesen.

 

Und doch kann man diesem Blatt durchaus dankbar dafür sein, diesem Pollack einen würdigen Platz für die eigene Demaskierung geboten zu haben. Sein Vater, Nazi-Scherge und SS-Killer (Gerhard Bast), wäre sicherlich stolz auf ihn gewesen. Der wurde zwar nach Kriegsende von einem Fluchthelfer ermordet, aber das kann Pollack ja als bloßer Schreibtischtäter nicht passieren. Dieser Apfel fiel in Sichtweite zum Stamm ins Trockene.

 

 

Mittwoch
23
Juli 2014
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