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Österreich im Kampf gegen den Terror 6

 

Am 23. August 2014 meldete beispielsweise der Kurier die zuvor getätigten Angaben der Innenministerin Mikl-Leitner, welche die Zahl der vermeintlichen oder auch echten „Dschihadisten“ aus Österreich von 100 auf 130 Personen nach oben korrigierte. Außerdem wurde unter Berufung auf den Verfassungsschutz angegeben, dass „auffällig“ und „viele“ von diesen Tschetschenen wären.

http://kurier.at/chronik/oesterreich/warum-so-viele-tschetschenen-in-den-dschihad-ziehen/81.766.269

Es wurde im Kurier auch die Frage nach der Ursache gestellt.

„Warum zieht der IS ausgerechnet Tschetschenen aus Wien oder Graz an? Die Meldung über die verhafteten Dschihad-Touristen wunderte Siegfried Stupnig nicht. „Das Problem ist längst bekannt.“ Es seien „die Spätfolgen der Tschetschenien-Kriege“.“

Genau so ist es. Doch dann wurde es schwammig.

„Der Kärntner Traumapsychologe spannt den Bogen von der einst nationalistisch geprägten Unabhängigkeitsbewegung bis zum Erstarken einer wahhabitischen Strömung in Tschetschenien. „Es wuchs eine neue Generation heran, die gar keine Chance hatte, sich zu bilden.“ In der Hauptstadt Grosny lagen Schulen in Schutt und Asche.“

Der entscheidende Punkt ist hier die „wahhabitische Strömung“, was aus gutem Grund in diesem Zeitungsartikel nicht weiter erklärt wird. Denn es würde sich daraus ein ganz anderer Rückschluss ergeben. Ein Rückschluss, der nicht erwünscht ist.

Eine „wahhabitische Strömung“ hat es in Tschetschenien wörtlich nie gegeben, da es sich um die radikale wie faschistoide saudische Staatsreligion handelt, die nach Tschetschenien quasi importiert worden war. Die US-Geheimdienste und Militärs hatten seinerzeit die dort aufgebrochene Unabhängigkeitsbewegung gekapert und, aufgerüstet, für die eigenen geopolitischen Ziele instrumentalisiert. Finanziert durch die Saudis waren nicht nur fremde Söldner und Terroristen in den Kaukasus verlegt worden, auch die tschetschenischen Seperatisten waren zu einem Großteil in die fundamentalistische Struktur eingepasst worden. Dies hatte durchaus Sinn gemacht, denn was eignete sich besser zur Zerstörung einer russischen und christlich-orthodoxen Gesellschaft als der Import von faschistischen Söldnern mit einer Ideologie, die alles an Leben und Kulturgut vernichteten, welche nicht ihren Vorstellungen entsprach.

 

Schamil Salmanowitsch Bassajew


Anführer der Terroristen waren unter anderem Schamil Salmanowitsch Bassajew und die Saudis Ibn al-Chattab und ,Abu l-Walid al-Ghamidi, auf der al-Qaida-Liste stehende moslemische, wahhabitische Söldner und Interessensvertreter der USA und Saudi-Arabiens.

 

Ibn al-Chattab


Ziel war es gewesen, Tschetschenien und auch Dagestan aus dem postsowjetischen Staatenverband herauszubrechen, ein Ziel, welches Russland damals allein wegen ihrer dortigen Pipelinetrassen hatte nicht zulassen können. Russland hatte diesen Krieg für sich entscheiden können, teilweise mit nicht minder brutalen Methoden. Im Zuge dessen hatten viele der Seperatisten und auch Terroristen das Land verlassen müssen, von denen sich wiederum viele in Österreich wiederfanden.

Mit diesen Hintergrundinformationen lässt sich nun auch die Frage des KURIER beantworten, welcher selbst keine gefunden zu haben vorgibt. Es müssen nicht nur die altern Veteranen sein, die wieder in den Krieg ziehen, sondern auch deren Kinder. Der Personalpool bleibt derselbe, die Strukturen ebenfalls. Die Rekrutierung aus diesem Reservoir, terroristische Aktionen unter fundamentalistische Flagge und Teilnahme an einem durch die USA organisierten und mehr oder minder verdeckten Krieg gegen ein Land, welches den US-Interessen nicht Genüge getan hatte.

Die Nichtverfolgung dieser angeblichen „Dschihadisten“ durch die Behörden ist folglich nur das Resultat einer Anpassung der Gegebenheiten, deren Beeinflussung ganz offensichtlich nicht möglich oder politisch nicht gewollt ist.


Samstag
08
November 2014
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