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Terroristen-Spektakel, Teil 1.

 

Bei so vielem an wenig Aktionismus in Österreich durfte natürlich das mediale Schreckensszenario nicht fehlen. Manche werden sich an die Kampagnen aus den Jahren 2001-2003 erinnern. Damals hieß der Feind Al Kaida. Morgen könnte er Alpenfront heißen, spielt nämlich keine Rolle.

Am 23. und 24. August 2014 warteten so auch die österreichischen Massenblätter gleich mit einer ganzen Anzahl von Schlagzeilen und Artikeln auf, welche die Gefährlichkeit und Brutalität des auf den IS reduzierten Terrors aufzeigen sollten, was natürlich wiederum als Begründung für den Ausbau des „Staatsschutzes“ dienen musste.

(Siehe „Österreich im Kampf gegen den Terror 7″).

 

In der PRESSE, auf die wir uns hier beschränken wollen, gab es mal wieder einen Leittartikel von Christian Ultsch, an dessen bisherige Artikeln grundsätzlich nachvollziehbar war und ist, wessen Herren er dient. In seinem Artikel wird die Agenda seiner Auftraggeber deutlich, dessen Sprachrohr er ist: die IS sei eine „bestialische Bande“ (, was ihm vorher nicht sonderlich gestört hatte), die Festnahme von Möchtegern-Terroristen noch vor ihrer eigentlichen Tat wäre ein Erfolg der Polizei, polizeiliche Methoden alleine würden angeblich nicht helfen, die zurückgekehrten „Kämpfer“ könnten nun Terror über Europa bringen usw.

Seinen restlichen Dreck kann man hier nachlesen, wenn Bedarf daran besteht:

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/3858717/Osterreichs-Tschetschenen-mussen-selbst-Verantwortung-ubernehmen

 

Die PRESSE „ballerte“ ihre Ausgabe vom 23. August 2014 ihre Seiten voll mit Artikeln über Tschetschenien:

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/3858714/Oppositionslose-Bergrepublik

über die Foley-Hinrichtung:

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/3858715/Blutdurstige-Post-von-den-ISJihadisten

über ein Massaker im Irak:

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/3858711/Massaker-in-Moschee-sturzt-den-Irak-tiefer-ins-Chaos

über einen tschetschenischen IS-Kommandeur, der besonders brutal und mordgierig sei, gleichzeitig aber Luftangriffe der US-Militärs begrüßen würde:

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/3858716/Gespenst-mit-feuerrotem-Bart

 

Der letztere Artikel wurde abgerundet durch ganz wichtige „Nachrichten“ von Rami Abdel Rahman, den die PRESSE als „Direktor der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ nennt, dessen kleiner Snack-Shop in London aber bereits vor etwa zwei Jahren als kleine Sprechbude des britischen Geheimdienstes enttarnt worden war.

http://hinter-der-fichte.blogspot.co.at/2012/02/syriengrobritannien-die-drei-von-der.html

 

 

Neben einem Interview zum Thema „US-Luftschläge“ macht sich der für mehrere Blätter arbeitende „Journalist“ Martin Gehlen mit dem Artikel „IS-Jihadisten zwingen den USA ihre Agenda auf“ lächerlich. Logik scheint nicht Gehlens Stärke, aber um die geht es auch nicht. Es geht bei dieser verlogenen Aufbauschung nur um die Agenda der USA, welche ihre mit Krieg durchzusetzenden Interessen einen „gerechten“ Anstrich zu verleihen versucht. Demzufolge lässt Gehlen den US-Verteidigungsminister Chuck Hagel sprechen, der auf der anderen Seite des Erdballs von einer „Bedrohung völlig neuer Dimension“ faselt. Er verkauft wie viele vor ihm einen „langen, intensiven Kampf“, den die USA besonders nötig haben. Enden darf er nie. Und er deponiert bei dieser Gelegenheit das, um was es unter anderem geht: Luftschläge vielleicht auch in Syrien, also in jenem Land, gegen welches die USA durch ihre Lakaien Krieg führen. Luftschläge natürlich nur gegen „IS-Bastionen“, das versteht sich von selbst.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/3858735/ISJihadisten-zwingen-den-USA-ihre-Agenda-auf

Dabei werden diese Banden noch benötigt – oder etwa nicht? Scheinheilig wird darauf hingewiesen, dass allerdings Bodentruppen auch benötigt werden würden. Der Krieg aus der Luft ist seit einige Zeit in Gange. Wir hatten dazu bereits einen Kommentar verfasst.

http://www.bollwerk.co.at/2014/09/25/ein-bombenspektakel/

 

In Gehlens Artikel ist dann auch von einer „finanziell gut ausgestatteten“, „taktisch geschulten und „exzellent bewaffneten“ IS-Truppe die Rede, deren US-Ausstattung freilich unglaubwürdig mit der Erbeutung von Lagern in Mosul begründet wird. Gehlens Nachgeplapper der Pentagon-Botschaften enthüllt freilich nichts darüber, wer diese Banden trainiert und an den Waffen anlernt. Wurden die Ausbilder gleich miterbeutet? Es ist für unsere Medien nicht einfach, zwischen den nach Syrien reisenden Idioten und der dort agierenden professionellen Söldnerarmee einen Spagat hinzulegen.

 

Den Vogel an Plattheit schoss am 28. August 2014 der Kurier mit einem Artikel ab, der den Aufmacher trug: „Islamisten wollen Lady El Kaida zurück“.

http://kurier.at/politik/ausland/terror-islamisten-wollen-lady-el-kaida-zurueck/82.467.050

Diese Frau, eine Aafia Siddiqui aus Pakistan, die in den USA studiert hatte, kennt kein Mensch hier. Ihre im Unrechtsstaat USA verhängte Freiheitsstrafe zu 86 Jahren Gefängnis scheint eher daran zu liegen, dass sie sich ihrer Gefangennahme durch US-Söldner mit einer Waffe widersetzt hatte, wie überhaupt alles auf Widerstand gegen die Invasoren hindeutet.

http://www.pkhope.com/dr-aafia-siddiqui-her-ordeal-and-people-of-pakistan/

http://www.theweek.co.uk/people-news/11319/us-court-gives-pakistani-mother-86-years-terror

 

Mit „El Kaida“ hat das garantiert nichts zu tun, weil es sich bei diesen um „unsere Jungens“ handelt. In diesem Zusammenhang ist es geradezu grotesk, dieser Frau eine Verbindung zu 9/11 zu konstruieren, um sie auf eine Terrorliste zu setzen, auf welcher Osama Bin Laden in genau diesem Zusammenhang fehlt. Spätestens seit Occupy ist dafür einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, dass in diesem Staat USA Friedensaktivisten beim FBI als Terroristen geführt werden. In einem Terrorstaat macht dies auch Sinn.

 

Die Autorin dieses platzierten Schwachsinns-Artikels, Alexandra Koller, dürfte die letzten 13 Jahre offenbar im Keller verbracht haben. Für sie ist 9/11 eine Gegebenheit, wie sie von der US-Administration behauptet wird. Bewiesen hat diese bis heute aber nichts davon, ja, nicht einmal ein entsprechendes Gerichtsverfahren eingeleitet. Das sagt schon alles. Davon einmal abgesehen ist die Unschuldsvermutung in einem Rechtsstaat einer der verbindlichen juristischen Pfeiler. Frau Koller scheint davon nie gehört zu haben.

Und so schwafelt auch sie kurz die angebliche Geschichte des angeblichen „Masterminds“ Khalid Scheich Mohammed nach, von dem niemand weiß, ob dieser Mann noch existiert und was es sonst noch mit dem Mann auf sich haben könnte. Wen immer die CIA-Knechte ohne Ende gefoltert hatten, jeder Mensch hätte nicht nur alles, sondern noch viel mehr „gestanden“. Halt, der Name der Frau Siddiqui wurde ja nur „erwähnt“, weiß Frau Koller auch ohne nicht existierende Verhörprotokolle zu berichten.

So schaut sie aus, die heutige $Redakteursmischpoke$.

Mittwoch
19
November 2014
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