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Tag der Heuchler. Teil 4.

 

In diesem Teil nun der STANDARD mit seiner „Informationsoffensive“ in der Ausgabe vom 12./13. September 2015. Es ist nur ein Beispiel für die Fülle an Propagandadreck, der in diesem Blatt tagtäglich besonders massiert an die Medienkonsumenten ausgeschüttet wird.

Das begann schon auf der Titelseite mit dem Meinungsmacher Hans Rauscher, welcher die Behauptung, dass die USA den IS unterstützen, mit dem besonders geistlosen und inhaltsleeren „verschwörungstheoretisch“ zu entkräften versucht. Mehr hat er nicht zu bieten.

 

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US-Fabrikat: BGM-71-TOW. 

 

 

In dem Artikel „Syrien: Moskau setzt auf Assad-Clan“ liefert André Ballin ein naives Geschreibsel, welches kühn als „Analyse“ beschrieben wird. Bei ihm werden bekannte Informationen plötzlich „geheim“, weil er einiges nicht mitbekommen zu haben scheint. Geheimniskrämer sind natürlich die Russen, auch wenn diese die einzigen Akteure sind, die tatsächlich eine Informationspolitik betreiben.

http://derstandard.at/2000022115091/Moskau-setzt-im-Syrien-Krieg-wieder-staerker-auf-Assad

 

Ballin versucht ohnehin nur über den auch für ihn und seine Auftraggeber peinlichen Umstand hinwegzuschreiben, dass es Russland ist, das sich jetzt in Syrien gegen den Terrorismus – hier wieder nur auf „IS“ reduziert – engagieren möchte. Weil die westlichen Militärmächte komischerweise auch nach einem Jahr kein Ergebnis ihrer angeblichen Terrorbekämpfung vorweisen können. Im Gegenteil, es wurden immer mehr Terroristen. Das ist ein Umstand, der sogar in uns bekannten Militärkreisen mittlerweile für Lacher sorgt.

Und jetzt ist es schon wieder Russland, welches nicht nur unangenehmerweise ständig um Deeskalation und Verhandlungen bemüht ist, sondern aktiv einzugreifen gedenkt, wo doch alle anderen ganz offensichtlich versagt haben. Dabei zielt Russland aber gar nicht auf einen Alleingang ab, sondern versucht, eine Koalition für dieses Unternehmen zu bilden, also unter Einbindung aller anderen Staaten.

Die Forderung von Russlands, die Syrische Armee und die syrischen Kurden als „Bodentruppen des Antiterrorkampfes anzuerkennen“ ist im Grunde lächerlich, weil diese tatsächlich die einzigen sind, welche den Terror bekämpfen – in ihrer Heimat. Aber darum geht es nicht. Ballin registriert, dass die syrische Regierung dann plötzlich ein „Verbündeter des Westens“ sein würde. Und richtig, das findet in Washington und im nicht genauer definierten „arabischen Raum“ wenig Gegenliebe.

Denn es kollidiert definitiv mit den Kriegszielen dieser Lieblosen.

 

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Der STANDARD-Redakteur André versucht seine Hilflosigkeit zu kaschieren, aber es gelingt ihm nicht.

„Der Alleingang ist ein Indiz dafür, dass Moskau seine diplomatische Offensive als gescheitert ansieht. Klar ist, ein zweiten Afghanistankrieg kann sich Russland nicht leisten“, schreibt er und verdreht damit die Sachlage.

Sogar zwischen seinen eigenen Zeilen wird nämlich deutlich, dass offenbar niemand außer Russland und Syrien das Interesse daran hat, die Terrorarmeen zu bekämpfen. Diplomatisch agieren nur die Russen, wie die ganze Zeit zuvor. Es ist auch kein Alleingang, da Russland von China und Iran unterstützt wird, also von jenen Staaten, welche ihre Souveränität noch nicht an Washington abgegeben haben. Ballins Bemerkung zum Afghanistankrieg ist nichts weiter als ein Hohlkörper und tut nichts zur Sache, es dient nur einer Stimmungsmache.

Nachdem sich die russische Regierung in Syrien bislang nur auf diplomatischer Ebene engagiert hatte, soll nun – sehr spät allerdings – die Regierung von Syrien im Kampf gegen die Terrorarmeen militärisch unterstützt werden. Im welchen Umfang sei einmal dahin gestellt. Doch hat dieses angekündigte Vorhaben in Verbindung mit einer regen diplomatischen Tätigkeit einen PR-Effekt bewirkt.

Die westlichen Militärmächte und die Golf-Dikataturen stehen mit heruntergelassenen Hosen da. Sie sind öffentlich demaskiert, weil sie, die angeblich den Terror bekämpfen, trotz der weltweit stärksten Militärmacht leider, leider, leider aus mysteriösen Gründen keinen Erfolg erzielt hatten. Und nun haben sie ein Problem damit, diesen Terror mit den Russen gemeinsam zu bekämpfen.

Genau, es sind ja auch ihre eigenen mörderischen Söldner- und Terroristenhaufen. Schreiberlinge wie Ballin versuchen dies irgendwie wegzuschreiben, doch geraten nun die Kriegstreiber unter Zugzwang. Eine neue Situation ist entstanden, es hat sich eine andere Militärmacht gefunden, um wenigstens die Ausbreitung der Terrorarmeen aufzuhalten. Und die scheint es nun ernst zu meinen.

In den westlichen Geheimdiensten dürfte es nun hektisch zugehen. Der westliche Steuerzahler darf sich dagegen die Hoffnung machen, dass sich die von uns bezahlten Kosten für die Soldzahlungen ein wenig reduzieren werden.

 

 

Dienstag
29
September 2015
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