Blog

Propaganda um Madaya, Teil 4.

 

Der Medienkampagne um den Schauplatz Madaya lag eine bedenkliche Quellenlage zugrunde. Sie beruhte wie so oft auf die dubiose wie „Oppositions“-nahe so genannte „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ (SOHR) mit Sitz in England. Deren angeblich einziger „Mitarbeiter“ Ossama Suleiman, der sich für die Medien den Namen Rami Abdul Rahman zugelegt hatte, versorgt die westliche Welt wie aus einer Monopolstellung heraus mit „Nachrichten“. Und mit Propaganda und Falschmeldungen. Es kann davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei um ein kleines Medienunternehmen des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 handelt.

 

Rami Abdul Rahmani 1

Mit einem Output von ganz vielen Rami Abdul Rahmanis: gezeigt wird nur ein und der selbe. (Quelle: Screenshot Google). 

 

Diese eine einzige Quelle reicht für die westlichen Nachrichten- und Medienkonzerne aus, um „Wahrheiten“ unters Volk zu bringen. Seit einiger Zeit werden diese „Nachrichten“ von standardisierten Entschuldigungsklauseln begleitet, nach denen diese Meldungen angeblich „unabhängig nicht überprüft“ werden könnten.

Standard-online, 7. Januar 2016:

http://derstandard.at/2000028635630/UNO-Syriens-Regierung-stimmte-Hilfstransport-fuer-belagerte-Stadt-zu

 

Der Punkt ist der, dass die „Überprüfung“ erst gar nicht erfolgt. Ebenso werden andere Quellen, ob unabhängig oder nicht, erst gar nicht herangezogen. Das macht das, was als „Information“ unter dem Deckmantel angeblicher seriöser und neutraler Medien publiziert oder gesendet wird, entgültig absurd.

Jeder Privatmensch ist in der Lage, sich mit ein wenig Eigenengagement bessere Informationen zu recherchieren. SPIEGELKABINETT hatte am 15. Januar 2016 in diesem Zusammenhang einen Artikel gebracht, in welcher anhand eines Beispiels mit angeblichen „Nachrichten“ von SOHR permanente Meinungsmache betrieben wurde. Am Ende wird auch kurz der Schauplatz Madaya erwähnt.

http://spiegelkabinett-blog.blogspot.co.at/2016/01/wie-aus-einer-meldung-wahrheit-wird.html

 

Über „SOHR“ werden die großen US-Nachrichten wie Reuters und AP gefüttert, deren Material wiederum von heimischen Agenturen wie DPA und AP verwurstet werden. Häufig ohne größere Bearbeitung, fast immer ohne Recherche. Dies kommt bereits einer Gleichschaltung gleich, ohne dass diese speziell für jedes Verteiler-Medium als Redakteursarbeit angeordnet werden muss. Einfach kopieren, hier und das etwas umformulieren, fertig.

Zu den weiteren medialen Akteuren gehören auch die Menchenrechtsorganisationen „Human Right Watch“ sowie „Amnestie International“. Diese beiden US-finanzierten Organsisationen hatten sich auch in der Vergangenheit (Jugoslawien, Irak, Libyen) als willige Lakaien und Propagandisten der US-Militärmaschinerie gezeigt und als Türöffner für die angeblichen humanitären Dauerbombardemts gedient. Unvergessen der Versuch, Gebäudetrümmer mit angeblich „Assad“ seinen „Fassbomben“ in Verbindung zu bringen, dafür aber Fotos aus von Israel zerbombten Gazastreifen zu verwenden.

 

Madaya - KURIER 1

Der KURIER und sein „Madaya“. 

 

Apropos Bilder. Auch die Madaya-Kampagne wurde mit zahlreichen Fotos unterfüttert. Diese wurden durch den sauischen Sender Al-Arabiya (in den Vereinigten Arabischen Emiraten) und den kartarischen Sender Al-Jazeera geliefert, also durch die hauseigenen Propagandasender zweier Staaten, welche mit anderen Verbündeten den Krieg gegen Syrien führen. Diese Bilder wurden wiederum in den westlichen Medien herumgereicht, ohne dass die Quelle recherchiert wurde. Manchmal fand sich ein Begleitsatz, dass die Herkunft des Fotos nicht überprüft werden könne. Gedruckt und gezeigt wurde es dennoch und damit die antisyrische Kampagne visuell unterstützt.

 

Syrian-Girl_1

Ein Mädchen aus Madaya, wie behauptet? Nein. 

 

Tatsächlich gab es schnell erste Anzeichen von Bildmanipulationen, mit denen die Medienkonsumenten an der Nase herumgeführt werden, aber auch in die richtige Stimmung versetzt werden sollten. Aufmerksame Beobachter stellten fest, dass eine Reihe von Fotos zu früheren Zeiten publiziert und dass diese nachträglich bearbeitet worden waren. Mit Madaya hatte es nichts zu tun gehabt.

 

madaya-recycled-1

Einige Beispiele. Dank Google-Bildersuche ist zudem jeder selbst in der Lage, Zeit und Medium der Publizierungen zu eruieren.

 

Natürlich geht es den Menschen in den Kriegsgebieten denkbar schlecht, aber das ist hier nicht das Thema. Hier geht es um die durch die Massenmedien verbreitete Manipulation. Das Perverse daran ist, dass diese Medien den Krieg, Tod, Zerstörung und alles Leid der Menschen weiterhin befeuern und auf deren Kosten, also Kosten der Opfer, Propaganda betreiben.

Beim KURIER war man allerdings nur dämlich. Offenbar war die Redaktion nicht rechtzeitig mit falschen Bildern versorgt worden.

 

Madaya - KURIER 1

 

Denn diese Foto stammt zwar aus Madaya, allerdings aus Madaya in Myanmar aus dem Jahre 2014. Das asiatische Gesicht der abgebildeten Frau hatte offenbar niemanden gestört.

https://widerimage.reuters.com/story/the-buddha-factory

 

Donnerstag
03
März 2016
This entry was posted in Blog, Neuigkeiten. Bookmark the permalink.

Comments are closed.