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Kleine Propagandaübersicht – 6/2/2016. Teil 2.

 

Ratte 0

 

 

„Julian Assange feiert seinen „Sieg“.“ PRESSE, 6. Februar 2016.

Hätte sich doch Julia Raabe ebenso viel Zeit für einen Artikel über das willkürliche Morden im Irak durch US-Militärs genommen, welches die Enthüllungsplattform Wikileaks nur anhand weniger exemplarischer Beispiele dargelegt hatte.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4920001/WikiLeaks_Julian-Assange-feiert-seinen-Sieg

 

„Die Eindämmung des IS“. PRESSE, 6. Februar 2016.

Es ist nicht überraschend, dass US-Politologen und Propagandisten in der PRESSE eine Stimme haben, erschreckend ist dagegen der Umstand, was für Leute an österreichischen Universitäten eine Anstellung bekommen und mit Steuergeldern gefüttert werden. Trok ist ein Bestandteil der Sicherheitsindustrie, wenn auch als „Wissenschaftler“, wo er unter anderem für das Bundesheer „forscht“. Er schlug in seinem Kommentar vor, die Terroristen des „IS“ weitgehend in Ruhe zu lassen. Die Sache ist nur die, dass die westlichen Kriegstreiber es ähnlich sehen, aller gegenteiligen Bekundungen zum Trotz.

Einer der besten Sätze dieses „Wissenschaftlers“ Jodok Troy:

„Vielmehr sind es Akteure wie Saudiarabien, die – aufgrund einer ähnlichen Interpretation von Religion oder ähnlicher geopolitischer Interessen in der Region – den IS beeinflussen könnten.“

Die Interpretationen sind allerdings nicht ähnlich, sondern gleich.

http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/4920044/Die-Eindaemmung-des-IS

 

„Der arabische Weg durchs tiefe Tal.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.

Propagandistin Gudrun Harrer begann ihre vermeintliche „Analyse“ mit folgendem Einstieg:

„Der Arabische Frühling“, der 2011 den Nahen Osten und Nordafrika erfasste, ließ tatsächlich keinen Stein auf den anderen: Aber die Region sieht heute ganz anders aus, als es sich die Menschen diesseits und jenseits des Mittelmeers damals erträumten. Aber auch wenn fast fünf Jahre danach fast alles im Argen liegt: Aus der Geschichte weiß man, wie lange und chaotische politische Übergangsprozesse sein können.“

Menschen, die sich damals etwas erträumt hätten – das klingt schön, das klingt nach zerstörter Romantik. Nur welche Menschen sollen geträumt haben? Und was sollen diese Menschen erträumt haben? Harrer blieb diese Antwort schuldig und wollte sie offensichtlich auch nie geben. Dieser Satz sollte nur dazu dienen, das Gefühl einer richtig großen Bewegung zu vermitteln. Doch die gab es nie. Die einzige von Belang (und dennoch einer Minderheit) war jene in Ägypten, welche – zumindest für eine Weile – die Muslimbruderschaft an die Macht gebracht hatte – mit freundlicher Unterstützung von Katar.

Dazu der Nullsatz von Harrer, dass „man“ – nicht Harrer – aus der Geschichte wisse blah-blah-blah… Chaotisch sollen sie sein, die „politischen Übergangsprozesse“, wie Harrer verharmlosend darstellt, denn sie bedeuteten und bedeuten Krieg, Zerstörung und Massensterben in Syrien, im Jemen und in Libyen. Und sie bedeuten eine Reihe von Akteuren mit vielerlei Interessen, welche sich genau diese „Übergänge“ wünschen.

Diese kamen bei Harrer in ihrem Text allerdings nicht vor. Da gab es nur „Präsidenten“ oder „Diktatoren“ sowie „Demonstranten“. Ebenso wurden die genannten drei Länder mit den Entwicklungen im Irak, in Tunesien, Ägypten und Bahrain unzulässig über einen Kamm geschert.

Harrer hatte in ihrem Hausblatt STANDARD eine Doppelseite zur Verfügung gestellt bekommen, um vor allem zwei verlogene Botschaften zu platzieren.

„Es ist die übliche maßlose Überschätzung der Gestaltungsfähigkeit der USA und des Westens insgesamt: In Wahrheit waren und sind sie im Nahen Osten überforderte Zuschauer.“

Diese „Wahrheit“ wollte Harrer den STANDARD-Lesern näher bringen. Nach Harrarschen „Wahrheit“ soll es demnach keine koloniale Vergangenheit des Westens gegeben haben, keine durch die USA motivierte Militär-Putsche, um willfährige Marionetten auf die Regierungsstühle zu bringen, kein PNAC (Project for the New American Century) und die im Zuge dessen angestrebte „Neuordnung“ des Nahen Ostens, keine US-„Abschussliste“ von als „Schurkenstaaten“ deklarierten Ländern, welche die US-Oberhoheit nicht auf sich gelegt wissen wollen, nicht die Spur einer brutal durchgesetzten US-Hegemonie, keine US-Verbündete als weitere Akteure, keine Kriege, Umstürze, Proxy-Truppen, Terroristen, nein, nach Harrer hätte Washington nur zugeschaut, immer nur zugeschaut, die Armen.

Harrer möchte ihre Leser für dümmer als für dumm verkaufen. Ihren Auftraggebern war offensichtlich sehr wichtig gewesen, es über ihr bezahltes Lügenmaul den Medienkonsumenten ihre künstliche Sichtweise ein für alle mal einzubläuen. Handfeste Interessen des Westens im Nahen Osten wären somit auch nur eine „Verschwörungstheorie“ und diese wiederum nur eine Zuflucht. Also eine Flucht offenbar Minderbemittelter, von denen es leider mittlerweile recht viele gebe.

„In dieses Schema wird auch das Auftauchen des „Islamischen Staats“ oft gepresst. Dabei ist der IS ein typisches Zerfallsprodukt, er besitzt die Räume, die die korrupte Ordnung hinterlassen hat. Der Westen lenkt und beherrscht da rein gar nichts.“

Harrer befand sich offenbar mit dem Rücken zur Wand im propagandistischen Bodensatz der dort krebsenden Dreckschleudern. Die syrischen Kurden wissen es besser, denn die „IS“-Truppen hatten bei Kobani auch von der türkischen Seite aus in die Zange genommen – unter Protektion der USA.

http://derstandard.at/2000030424107/Der-arabische-Weg-durchs-tiefe-Tal

 

„Berlin: Polizei prüft Verbindung zu Pariser Terror.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.

Das hatte einen ähnlichen Nachrichtenwert wie eine Überprüfung der Geschlechtsreife, nur ließe sich damit nicht „Terror“ verkaufen. Angebliche Kontakte zum „IS“ gehörten dazu, weil das eine Marke ist, während die Marke „Al Kaida“, die der Westen unlängst wieder neu aufgefüllt und ausgerüstet hatte, nun zu den „Moderaten“, also zu den fast „Guten“ gehört. Angstmacherei wegen angeblicher Pläne irgendwelcher Individuen, aber ja keine Angst vor dem Tun der westlichen Kriegstreiber.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4920047/Berlin-pruft-Verbindungen-zu-ParisTerror

 

„Je länger das Duell, desto schärfer der Ton.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.

Frank Herrmann mit einem Propagandabericht aus der US-Vorwahlkampfstätte der US-Oligarchie.

http://www.pressreader.com/austria/der-standard/20160206/281655369112961

 

„Saudi-Arabien für Bodenoffensive im Kampf gegen Assad.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.

Das wäre ein Verbrechen, welches der STANDARD aber nicht benannte. Im Text war allerdings vom Kampf gegen den „IS“ die Rede, was sich offenbar propagandistisch weniger bezahlt zu machen schien. Fortsetzung der Maskerade, während eben auch diese Terroristen von den „Terrorbekämpfern“ unterhalten werden.

http://derstandard.at/2000030405439/Saudi-Arabien-Waeren-bei-Bodenoffensive-gegen-IS-in-Syrien-dabei

 

„EU und NATO vor einem weiteren Libyen-Einsatz.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.

Da lachen Kriegerherzen und Konzerne. Zuerst alles in Schutt und Asche legen und anschließend den Rest am Köcheln halten. Und da Al-Kaida zufällig eher die Interessen der NATO wahrzunehmen gedachte, musste wieder einmal die Marke „IS“ als das Böse vor Ort herhalten. Schließlich wurde dafür jahrelang geworben.

http://derstandard.at/2000030468453/EU-und-Nato-vor-weiterem-Libyen-Einsatz

 

„Man muss auf alles gefasst sein.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.

Das Interview mit den Autoren Karl Schlögel und Irina Scherbakowa diente dazu, deren Publikation „Der Russland-Reflex“ bekannt zu machen.

Wir haben dieses „Interview“ dreimal gelesen, um nach Inhalten zu suchen. Vergeblich. Ein Nichts, stumpfe Mutmaßungen, aber angereichert mit anti-russischen Elementen. Scherbakowa gehört der Organisation „Memorial“ in Russland an, welche maßgeblich von US-Umsturzfirmen finanziert werden. 

http://derstandard.at/2000030446275/Karl-Schloegel-Man-muss-auf-alles-gefasst-sein

 

 

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Mittwoch
27
Juli 2016
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