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Nachbar in Not! Welcher Nachbar? Teil 2.

 

„Nachbar in Not“ hatte eine Mailadresse angegeben, welcher dem Rotem Kreuz Österreich zuzuordnen ist: nachbarinnot@roteskreuz.at

Eine Antwort auf unsere Frage traf bis dato nicht ein.

Wir wissen nicht, ob man beim Roten Kreuz nun ein Problem erkannt hat oder ob wegen der „Corona-Welle“ eine Überlastung in der Verwaltung herrscht und die Spendenanliegen für die Nachbarn in Syrien nicht mehr jene Priorität genießen, die man ihnen hatte zuvor zubilligen wollen.

Ohne eine vom Roten Kreuz erhaltene Erklärung versuchten wir, für unser Anliegen eine eigene Antwort zu finden. Auf der Homepage vom Roten Kreuz Österreich werden für Afrika zwei Kampagnen von „Nachbar in Not“ aufgelistet:

https://www.roteskreuz.at/katastrophenhilfe/wo-wir-helfen/hunger-in-afrika/

Unter der Rubrik „Rotkreuzhilfe in der Syrien-Krise“ findet sich dagegen aus irgendeinem Grund keine Kampagne von „Nachbar in Not“:

https://www.roteskreuz.at/katastrophenhilfe/wo-wir-helfen/hilfe-in-der-syrien-krise/

Es war nur eine vergangene von Oktober 2016 zu finden.

https://www.roteskreuz.at/news/datum/2016/10/05/nachbar-in-not-bittet-um-spenden-fuer-kriegsopfer-in-syrien/

Die Seite vom Roten Kreuz bezog sich allgemein auf die Lage in Syrien, ohne auf die Provinz Idlib fixiert zu sein, und weist auch ein Spendenkonto aus.

Auf der Suche nach dem Verbleib von „Nachbar in Not“ schauten wir nun bei dem Internationalen Roten Kreuz nach, welcher in Syrien mit dem arabischen Gegenstück, dem Roten Halbmond, engagiert ist. Grundsätzliche Information über diese beiden Organisationen der Einfachheit halber hier auf Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Rotkreuz-_und_Rothalbmond-Bewegung

 

 

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat auf der Hauptseite der Webseite einen Spendenaufruf für den Irak:

https://www.icrc.org/de

Unter „Wo wir arbeiten“ findet sich bei „Syrien“ die Rubrik „Syrien im Fokus“, wo ebenfalls ein Spendenaufruf zu finden ist:

https://www.icrc.org/de/wo-wir-arbeiten/naher-osten/syrien

Hier gab es einige zumeist überholte Artikel, von denen der neueste vom 20. Januar 2020 stammt: Syrien: „Eine Welle von zivilen Opfern, Massenvertreibungen im Nordwesten des Landes“:

https://www.icrc.org/de/document/syrien-welle-von-zivilen-opfern

Oben in der Menü-Leiste führte uns die Rubrik „Helfen Sie uns“ zu einem aktuellen Spendenaufruf für Syrien: Dringender Spendenaufruf für Syrien:

https://www.icrc.org/de/spende/dringender-aufruf-fur-syrien

Hier bezog man sich auf die „Region Idlib“ und auf die eingeschlossenen Flüchtlinge. Der Text ist knapp gehalten und bewahrt eine Neutralität, indem die Kriegsparteien nicht genannt werden. Nicht genannt werden auch die genauen Umstände der Flucht sowie die Ursache einer für Flüchtlinge „eingeschlossenen“ Situation.

Leider wird auch hier nicht aufgeklärt, wie innerhalb der Provinz Idlib geholfen werden könnte. Von der Aktion „Nachbar in Not“ war auch nichts mehr zu entdecken gewesen.

Das „Schweizerische Rote Kreuz“ unterhält mit dem „Roten Halbmond“ ihren Angaben nach u. a.  Stützpunkte in Damaskus, bei Aleppo, bei Ar-Raqqa und im Süden bei As-Suwaida an der jordanischen Grenze:

https://www.redcross.ch/de/katastrophen-chronologie/syrien-konflikt/hilfe-fuer-die-opfer-des-buergerkriegs

Hier wurde auch eine „Nothilfe für Idlib“ erwähnt, mehr aber auch nicht:

https://www.redcross.ch/de/gesundheit/wasserversorgung/das-srk-baut-die-hilfe-im-norden-syriens-aus

 

 

Idlib ist auf dieser Seite des SRK das Thema:

https://www.redcross.ch/de/organisation/fluechtlinge/ein-nicht-enden-wollender-krieg

Bedauerlicherweise behauptet hier das Schweizerische Rote Kreuz, dass es sich bei der Provinz Idlib um den letzten Rückzugsort der „Opposition“ handeln würde. Bei dieser „Opposition“ handelt es sich allerdings, wie wir wissen, um Al-Kaida. 

Ansonsten ist zu erfahren, dass der Syrisch-Arabische Rote Halbmond (SARC) unter anderem in der Provinz Idlib Hilfe geleistet haben soll:

„2019 hat der SARC 23 000 Familien in verschiedenen Bezirken der Provinz Idlib mit Nahrungsmitteln, Wasser, Material und Zugang zu medizinischen Leistungen unterstützt. 3 000 Familien haben insgesamt 5 000 Nahrungsmittelpakete erhalten und dank einer Gemeinschaftsküche konnten 750 000 Mahlzeiten abgegeben werden. In den beiden Gesundheitszentren und Erste-Hilfe-Stationen sowie in der Neugeborenen-Station des SARC wurden 19 000 Menschen medizinisch versorgt. Das SRK beteiligt sich an der Finanzierung dieser Hilfe. Zudem hat (sic!) einen Beitrag an die Verlegung des Büros des SARC geleistet. Denn die Situation war derart gefährlich, dass das Personal der Regionalstelle in Idlib in Sicherheit gebracht werden musste.“

Wie und wo diese Hilfe geleistet wurde, wird nicht beschrieben. Auch wird nicht erklärt, warum es in Idlib für das Personal von SARC so gefährlich gewesen sein soll, hatten wir doch zuvor gehört, dass sich dort doch nur die „Opposition“ konzentriert haben soll.

Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland weiß mehr. In ihrer Reisewarnung bezüglich Syrien heißt es dort:

„Die Al-Kaida-nahe Hayat Tahrir al-Sham (vormals Dschabhat Fatah al-Sham bzw. Dschabhat al-Nusra) kontrolliert insbesondere weitgehend die Provinz Idlib sowie nördliche Gebiete der Provinz Hama und westliche Gebiete der Provinz Aleppo.“

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/syrien-node/syriensicherheit/204278

Das ist erstaunlich ehrlich, denn die BRD gehört zu den Unterstützern des dortigen islamistischen Kriegsvolkes, vor dem gleichzeitig gewarnt wird.

 

Fortsetzung folgt.

 

Mittwoch
25
März 2020
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