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Schöne Neue Welt ? Teil 7.

Von René Triebl

 

 

Die Ereignisse der letzten Wochen haben den Trend eines Abflauens der Pandemie weiter bestätigt und langsam lichten sich in einigen Lebensbereichen die Nebel der durch Panikmache verursachten Verschleierung. Es führt uns in Ansätzen den sozialen und wirtschaftlichen Schaden vor Augen, der dadurch entstanden ist. Die Diskussion, wer nun wieder den Preis für alles zu zahlen hat, nimmt täglich mehr an Fahrt auf. Wie erwartet bringen sich bereits die ersten Konzerne, allen voran Lufthansa, in Stellung, um wieder gleich vor allen anderen den Großteil an öffentlichen Geldern dreist abzuschöpfen.

Im Rückblick fallen uns nun einige Dinge ganz besonders auf: Zum einen der Aspekt der absichtlichen Unschärfe in der Formulierung von Anordnungen und Verboten, die zur Verunsicherung und zu einem oft freiwilligen Verzicht auf Rechte aus Angst vor Bestrafung geführt hat. Zum anderen die dazu begleitend auftretende Welle von Denunziationen, die den Rückschluss nahelegt, dass auch bei uns bereits eine „selbstkontrollierende Neidgesellschaft“ weitgehend die Aufgabe der Exekutive übernommen hat, genau in der Art, wie es schon der berühmte französische Philosoph Michel Foucault (1926 – 1984) bereits in den 70er-jahren im Hinblick auf die Entwicklung unserer westlichen Gesellschaften prophezeit hatte.

 

Deutsche Ausgabe 1993 im Suhrkamp Verlag 1

 

Foucault erkannte als einer der ersten, dass Machtstrukturen überhaupt die Subjekte konstituieren, die dann eine Gesellschaft bilden.

Das aufgeblähte Beamtentum und das besonders etablierte Gerangel um Posten und Pöstchen in der Österreichischen Gesellschaft gibt davon entsprechend Zeugnis. In seinem bahnbrechenden Werk „Surveiller et punir“( Überwachen und strafen )1975, zeigte Foucault, wie sich die einzelnen Momente der Macht aus den Gefängnissen ausgelagert haben und immer mehr in allen Institutionen und Lebensbereichen wiederfinden lassen.

Unser öffentliches Leben gleicht in vieler Hinsicht des eines offenen Strafvollzuges. Äquivalent vertritt Foucault hier eine systemdarwinistische Position, das heißt, Systeme (zum Beispiel Staaten, Firmen), deren Überwachung effektiv sowohl die Produktivität steigert als auch die Kosten für Herrschaft reduziert, setzen sich gegenüber anderen Systemen zwangsläufig durch, was ja auch bei uns dementsprechend geschehen ist.

 

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Der Verzicht auf öffentliche Aufrufe zur Denunziation, wie diese etwa in den USA per TV geschehen, zeigt wiederum mit welcher perfider Eleganz in Österreich Manipulation praktiziert wird und wie sehr politisches „Spin doctoring“ bereits jeden Lebensbereich beherrscht.

 

 

Das ist angewandtes Herrschaftswissen auf höchstem Niveau im Dienste des Systemerhalts. Es ist offenbar bereits weitgehend gelungen, diesen Albtraum einer selbstkontrollierenden und selbstreglementierenden Spitzelgesellschaft á la DDR weitgehend unbemerkt auch bei uns zu etablieren. Der Dauerterror von politisch- wirtschaftlicher Augenauswischerei, Infantilisierung und Ablenkung hat uns so weit gebracht, selbst ureigene menschliche Instinkte zu verleugnen und zu verbiegen. Diese Zustandsbeschreibung wird auch von den Wahlergebnissen der letzten Jahre eindrucksvoll illustriert. Wie sonst ist es zu erklären, dass gerade die am meisten Ausgebeuteten ihre direkten Peiniger mit dümmlicher Trotzigkeit immer wieder wählen.

Vorauseilende Unterwürfigkeit und Autoritätshörigkeit sind offenbar in Österreich ganz besonders stark ausgeprägt, was sich ja auch schon sehr deutlich in den 30er- Jahren des vorigen Jahrhunderts gezeigt hat.

Unübersehbar ist weiters die dieser Tage nun wieder aggressiv auftretende Lobbyarbeit für mehr Digitalisierung im Alltag. Dies bezieht sich nicht nur auf die verstärkt beworbene Onlinebestellung oder die weitgehende Verlagerung von Unterhaltung auf die Heimbildschirme, sondern zeigt sich auch erneut wieder in den verstärkten Bemühungen zur Zurückdrängung von Bargeld ( wie bereits in Teil 4 erörtert ). Vordergründig dargereicht aus Gründen der „verstärkten Sicherheit“ und „Bequemlichkeit“. In Wahrheit jedoch ist dies eine vorbereitende Maßnahme zur noch weiterreichenden Überwachung und Kontrolle unserer privaten wie geschäftlichen Aktivitäten.

 

 

Die schicken Gadgets der großen Tech-Konzerne führen laufend Protokoll über unser Getanes, Gesagtes, Geschriebenes und Gedachtes. Überall installieren wir Mikrofone, Kameras und Sensoren, die uns wie im Strafvollzug 24/7 überwachen. Jedes Speichern ist Arrest, jede biometrische Erkennung eine Festnahme mit darauffolgender erkennungsdienstlicher Behandlung – eine automatisierte Leibesvisitation. Kommissar Technik sperrt uns in ein Gefängnis, das nicht einmal Mauern braucht, denn wir begeben uns freiwillig in den offenen Vollzug. Und mit von der Partie sind Siri, Alexa und Cortana – die freundlichsten Kerkermeister, die die Menschheit je hatte.

(Buchrezension zu : Adrian Lobe: „Speichern und Strafen“, C.H. Beck, 2019).

 

Ich möchte an dieser Stelle in aller Deutlichkeit erneut auf diese drohende Gefahr hinweisen! Wehret den Anfängen, meine lieben Freunde und Mitbürger! Die Abschaffung von Bargeld ist eine der größten Gefahren, die uns derzeit drohen und eine der Speerspitzen der perfiden Bevormundungs- und Ablenkungsindustrie im Dienste der Mächtigen.

Vergessen wir niemals, dass Bargeld „geprägte Freiheit“ ist und unsere persönlichen Freiräume essentiell definiert!

 

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Es tritt nun immer deutlicher zum Vorschein, dass das erklärte Fernziel der Finanzmächtigen, oft genug in unheiliger Verschränkung mit Politik, tatsächlich die weitgehende Beschneidung unserer Freiheit ist, eine Totalkontrolle, wie ja im Chinesischem Modell derzeit im Aufbau.

In dieser Absicht zeigt sich erneut die Maßlosigkeit kapitalistischer Denkweise:

Es reicht nicht, dass sie uns, insbesondere den Frauen, unseren Anteil an der Wertschöpfung einfach vorenthalten, nein, sie gehen noch weiter und wollen nun auch die Bedingungen festsetzen, innerhalb sie dieses Vorenthalten inszenieren! Unstillbar ist ihr Verlangen nach Ausweitung von Macht und Kontrolle.

Es ist ein Modell, was sich nach dieser Krise leider jetzt umso besser auch in aller Welt legitimieren und als notwendiges Übel verkaufen lässt, und legt den Schluss dringend nahe, dass, wenn diese ganze Krise nicht ohnehin direkt inszeniert wurde, zumindest jedoch die Reaktionen und Folgeerscheinungen ganz klar auf ein Ausnutzen der Umstände zu unser aller Ungunsten hindeuten, zur Vorbereitung einer neuen, modernen Sklaverei!

 

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Ich glaube nicht, dass wir auch hierzulande noch lange auf solche dystopische Visionen warten müssen, zu verlockend sind diese Möglichkeiten unter den derzeit noch gegebenen Möglichkeiten einer bereits derart infantilisierten, unterwürfigen und technikverliebten Gesellschaft.

Die Betreibung der Abschaffung von Bargeld ist ohnehin wieder nur ein weiterer Schritt einer Strategie zur völligen Unterwerfung und in eine Spirale existentieller Gängelung, Entrechtung und Unterdrückung. Diese Spirale wird sich indes immer weiter drehen, wenn wir sie nicht stoppen.

Leisten wir aktiven Widerstand! Jetzt und wo immer es nur geht! Verzichten wir auf Kreditkartenzahlung und tragen wir jeder in unserem Umfeld zur Aufklärung über diese Umstände bei!

Wehret den Anfängen liebe Freunde! Die autoritären Kräfte wollen letztlich nichts anderes als totale Unterwerfung, wollen uns alle restlos versklaven und in einem Foucaultschen Gefängnis gefügig halten. Die Maßnahmen, die uns im Zuge dieser Pandemie angetragen wurden und auch die Art, diese zu legitimieren, wurden sicher teilweise ganz bewusst in diese Richtung gesetzt. Sie waren und sind natürlich auch ein Testlauf für die Instrumente der Massenpsychologie und die Wirkung von Herrschaftswissen. Das Gelingen in der spontanen Herstellung von Gehorsam und weitgehender Unterwerfung war und ist ein in diesem Ausmaß wohl auch für die besten Spin- Doktoren ein unerwartetes Ereignis. Und wir können sicher sein, sie haben unsere Reaktionen genau analysiert und daraus ihre Schlüsse gezogen. Sie wissen nun noch genauer, mit welchen Methoden sie uns erfolgreich steuern können und dass das raffinierte Schüren von Angst wiederum darin die Hauptrolle spielt!

Das bedeutet jedoch auch leider wieder enormen Rückenwind für die perfiden Konzepte politischer Parteien der Rechten und Konservativen, darauf nun sofort weiter aufzubauen und ihre perfiden Absichten weiter voranzutreiben. Sie wollen schrittweise wieder unsere so mühsam und gegen extreme Widerstände erkämpften sozialen Errungenschaften aus der Französischen Revolution und der Aufklärung zurückdrängen, für ihre unstillbare Gier nach Dominanz. Am Ende wollen sie uns wieder soweit bringen, dass wir ihnen noch für unser nacktes Überleben dankbar sind. Das mag momentan noch so übertrieben klingen, aber ich stelle ganz bewusst daher ein Photo vom KZ Sachsenhausen an den Schluss dieses Artikels….ein Photo von 1944 ( ! ) …zur Verdeutlichung: das ist jetzt erst 76 Jahre her!!!!!!! … hoffentlich zur Mahnung!

 

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Freitag
15
Mai 2020
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