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Corona. Und das, was bleibt. Teil 23.

Rauchermaske 23

 

Heute, am 16. Januar 2021, wird bei Kälte in Wien demonstriert werden. Zuvor hatte die österreichische Bundesregierung durchblicken lassen, dass der bestehende „Lockdown“ verlängert und verschärft werden würde, was abermals viele Existenzen vernichten dürfte. Als Grund sollte – wie erwartet – neben den „Fallzahlen“ ein vermeintlich ganz neuer Corona-Virus bzw. eine „Mutation“ herhalten, angeblich noch gefährlicher, noch infektiöser, nachdem bereits vor Monaten erklärt worden war, dass dies aufgrund der „Stabilität des Corona-Stammes“ kaum eintreffen würde.

Es hat den Anschein, dass die Impfunwilligen mit einer neu entfachten Angst-Kampagne zu den Injektions-Stationen getrieben werden sollen – ohne Rücksicht auf Verluste. Schreckensmeldungen auf allen Kanälen.

Es war eine hübsche Inszenierung gewesen, Ende des vergangenen Jahres, um das Produkt an den Mann zu bringen. Die erste Lieferung des Impfstoffes nach Österreich wurde als ein besonderes Ereignis herausgestellt. Auch die Polizeieskorte wurde nicht vergessen, die sonst bei Gefahrengut zum Einsatz kommt. Hier diente sie als Begleitschutz für eine als wertvoll angepriesene Fracht. Vor wem eigentlich?

https://kurier.at/chronik/oesterreich/erste-corona-impfstoff-lieferung-gut-in-wien-angekommen/401139849

Theresa H., 84 Jahre alt, erhielt als erste Österreicherin eine erste Teilimpfung. Der KURIER titelte am 28. Dezember: „Impfung hat gar nicht weh getan.“

Das war die Botschaft. Überflüssig, kindisch, aber emotional. Ängste sollten genommen werden bei den Kleinen da draußen. Daraus wurde gar ein: „Historischer Tag.“

https://kurier.at/politik/inland/corona-groesste-impfaktion-in-oesterreichs-geschichte-startet-am-sonntag/401140164

 

Eine vermeintlich gewonnene Schlacht gegen das Böse soll der Auftakt zur Eliminierung desselben gewesen sein. Der Kampf ginge zwar weiter, aber es wäre

„Der Anfang vom Sieg gegen die Pandemie“

gewesen.

https://kurier.at/politik/inland/covid-impfstart-in-oesterreich-der-anfang-vom-sieg-gegen-die-pandemie/401140518

Seit jenem Sonntag, dem 27. Dezember, bekamen nicht nur ältere Freiwillige eine Impfung, sondern in einer Art Vorbildfunktion auch die Leiterin eines Pflegeheimes und der „Vorstand“ der CoVid-19-Intensivstation des Wiener AKH. Mit von der Impf-Partie auch der Primar Christoph Wenisch aus der Klink Favoriten, welcher in der Vergangenheit die Impfkampagne im TV, Hörfunk und in den Printmedien massiv beworben hatte.

Bundeskanzler Kurz erblickte ebenfalls einen historischen Tag, überhaupt war er es gewesen, der von dem Beginn des Sieges gegen das Virus sprach. Inmitten einer medial inszenierten Verimpfung befand sich Kurz zwar nicht unter den Impf-Freiwilligen, denn die Vorreiter-Rolle überließ er doch lieber anderen, aber für die Pressekonferenz stand er zur Verfügung. „Gamechanger„!

Martin Gebhart sekundierte per Leitartikel: „Ein Stich Hoffnung“.

„Diese Impfung ist auch jener Hoffnungszweig, an den sich die Gesellschaft klammert, um endlich aus den Krallen der Corona-Pandemie befreit zu werden…“, behauptete er mit Pathos. Die Bevölkerung würde nach Botschaften gieren, glaubte er, und Hoffnung eine Inszenierung derselben und viel Aufmerksamkeit nötig haben. Die Impfung würde angeblich das „Weiterkommen“ ermöglichen.

https://www.pressreader.com/austria/kurier-3402/20201228/281981790201971

Gebhart war nicht der einzige Redakteur, der aus einem „Stich“ eine „Hoffnung“ konstruierte. Das lässt sich leicht über die Suchmaschine feststellen, ohne dass sich freilich der Urheber identifizieren ließe.

Hier noch ein recht ausführlicher Bericht vom STANDARD:

https://www.derstandard.at/story/2000122786071/corona-impfungen-in-oesterreich-offiziell-angelaufen

Am folgenden Tag, dem 29. Dezember 2020, wagte der KURIER als Titelüberschrift bereits eine Prognose:

„Impfung: Rasche Entspannung in Heimen, dann Schulen.“

Im Untertitel wurde dies begleitet mit:

„Experten optimistisch. Für jeden Geimpften wird sich das Leben sicherer anfühlen.“

Ob das Leben auch sicherer sein wird, und darauf kommt es ja an, wurde nicht gesagt. Man weiß es auch nicht. Hier wurde nur das Gefühl verkauft.

https://www.pressreader.com/austria/kurier-3402/20201229/281938840530809

Auf Seite 3 wurde „das Leben“ in eines vor und eines nach der Impfung unterteilt. Abermals bekam der glühende Impfwerber Christoph Wenisch samt Foto in Siegerpose eine Bühne. Dem dort platzierten Artikel gelang es allerdings nicht, den Unterschied bei der selbst aufgestellten neuen Einteilung von Leben herauszufiltern.

Ein Rudolf Anschober in der Rolle des Gesundheitsministers, der behauptete, dass es sich um einen „großen Tag im Kampf gegen die Pandemie“ gehandelt habe, beschränkte sich wie der Kanzler auf pathetisches Gerede. Der KURIER sprach von einer angeblichen „kollektiven Hoffnung auf eine Rückkehr zu jener Normalität, die den Menschen durch das Coronavirus abhanden kam.“

Im selben Artikel wurde nämlich festgestellt, dass aktuell unklar sei, „ob Geimpfte zur Weitergabe des Virus fähig sind.“ Oder mit anderen Worten: Geimpfte könnten durchaus noch ansteckend sein. Resultierend aus dieser Unbekannten, würden somit sämtliche „Schutz- und Hygienemaßnahmen“ bestehen bleiben. Maske auf und alles wie gehabt, von dem möglichen, aber auch nicht sicheren persönlichen Schutz einmal abgesehen. Das soll das Leben danach sein.

Ein schönes Leben im sicheren Gefühl und mit der Mitverantwortung für nicht geimpfte Mitmenschen, so Infektiologe Herwig Kollaritsch im KURIER. Kollaritsch und Rudolf Schmitzberger, den Leiter des Impfreferats der Ärztekammer, zeichneten „das Leben danach“ weniger prickelnd. Sie äußerten die Prognose, dass die Maske uns noch lange kennzeichnen werde und machten eine Entledigung derselben von einer Impfbereitschaft in der Bevölkerung abhängig.

https://kurier.at/wissen/gesundheit/das-leben-danach-geimpft-und-jetzt/401141511

 

Da diese Impfbereitschaft in der Bevölkerung allerdings nicht sonderlich ausgeprägt ist und die Maske anscheinend so etwas wie ein ungesundes Dauer-Accessoire der Zukunft zu werden scheint, wird bei dieser Gelegenheit das Thema Impfpflicht diskutiert und die verfassungsrechtlichen Möglichkeiten ausgelotet. Eine Kommentar-Funktion war übrigens online auch hier nicht zu finden.

https://kurier.at/politik/inland/impfpflicht-haengt-an-der-frage-ob-geimpfte-das-virus-weitergeben/401141541

 

Eine weitere zur Sprache gekommene Möglichkeit beinhaltete die Ausschließung nicht geimpfter Personen aus „bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens.“ Zum Beispiel Kulturveranstaltungen. Nebenbei deutet einiges daraufhin, dass Reisen künftig von einem entsprechend bestückten Gesundheitspass abhängig gemacht sein wird.

Vielleicht sollte man sich langsam in seinem Leben davor die Frage stellen, welches Land Ziel einer letzten Reise sein könnte.

Der erwähnte Dr. Wenisch soll angeblich sein „altes Leben“ zurückhaben. „Ohne Angst vor Ansteckung können der Leiter der „Corona-Station“ in der Klinik Favoriten und seine Mitarbeiter in die Arbeit fahren“, heißt es im KURIER.

https://kurier.at/wissen/gesundheit/nach-der-impfung-infektiologe-wenisch-hat-sein-altes-leben-zurueck/401148312

Wie wir vorher erfahren konnten, ist es mit der Ansteckung/Nichtansteckung auch als Geimpfter noch gar nicht erwiesen. Aber die Angst soll verschwunden sein. Bravo!

 

Samstag
16
Januar 2021
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