Da wir die PRESSE wie auch den STANDARD immer verzögert erhalten, soll hier wieder einmal der KURIER im Vordergrund stehen. Diese Zeitung setzte konsequent ihren Kurs fort, dieses Mal innerhalb einer monatlichen Beilage in der Printausgabe vom 29. Januar 2021. Die Überschrift lautete „Zerreißprobe“ und im Untertitel:
„Die Corona-Pandemie und ihre Folgen nutzen radikale Trittbrettfahrer für Versuche, unsere Gesellschaft zu spalten. Der Verfassungsschutz in Österreich ist alarmiert.“
Da haben wir wieder die „Bedrohungslage“, dieses Mal durch „Trittbrettfahrer“, die „radikal“ sein sollen. Das ist etwas anderes als „Radikale“ und ihre Trittbrettfahrer, das ist eine Verschärfung mit dem Fokus auf das Umfeld.
Das Sujet der angeblichen „Spaltung der Gesellschaft“ wird von denselben Medien gerne auf dem Schauplatz USA breitgetreten und soll nun auf österreichische Verhältnisse umgelegt werden. Das setzt voraus, dass diese Gesellschaft aus einer homogenen Gruppe bestehen würde – und das ist falsch, weil eine Fiktion. Diese setzt sich immer aus Gewinner und Verlierer, aus reich und arm, aus gebildet und ungebildet, jung und alt, aus OVP- oder SPÖ-Wähler usw. zusammen. Innerhalb einer Familie gibt es unterschiedliche Meinungen und Ansichten, unterschiedliche Lebensmodelle, Lebensweisheiten etc.
Bei der angeblichen „Spaltung der Gesellschaft“, welche von den Autoren vorsichtshalber erst gar nicht definiert wird, handelt es sich um eine Erfindung, um Widersacher einer ihnen auferlegten oder aufgezwungenen „Ordnung“, welche logischerweise nicht deren Interessen bedient, als „Spalter“ zu diffamieren. Wie immer geht es hierbei um die Deutungshoheit bestimmter Vorgänge, für deren Durchsetzung die Massenmedien als Sprachrohr bestimmter Interessensgruppen und als deren Herrschaftsinstrument zuständig sind.
Diese Beilage nennt sich „Fakten“, was den naiven Leser zu der Annahme verleiten soll, derartiges innerhalb der sechs Seiten vorzufinden. Die Beilage widmet sich den eigenen Angaben nach um folgende Inhalte:
„Sicherheit. Analyse. Konsequenzen. Perspektiven.“
Herausgeber ist das „Kuratorium Sicheres Österreich“:
https://kuratorium-sicheres-oesterreich.at/
Die Themen befassen sich also mit militärischen Aspekten oder sicherheitspolitischen Anliegen. Das heißt, wir haben es mit einem Organ zu tun, welches für Bundesheer, Polizei, Geheimdienst, NATO, EU, US-Außenamt und Wirtschaftsmagnaten spricht. Deren Informationsdienste, und das wissen wir alle, haben mit „Fakten“ weniger zu tun als viel mehr mit Desinformation. Letztere funktioniert freilich nur, wenn diese als Fakten oder als „Wahrheit“ verkauft werden.
Interessant ist hier, dass die Autoren nicht etwa aus den Presse-Stäben der einzelnen Behörden oder Konzernen kommen, sondern diese sich aus den Redakteuren des KURIER zusammensetzen. Also aus jenen, die nicht müde werden zu behaupten, dass sie für eine „Qualitätszeitung“ arbeiten und etwas mit „Journalismus“ zu tun haben wollen. Dieselben Leute arbeiten hier offen für die obgenannten Behörden und Institutionen, und letztlich bieten sie nur das, was sie tagtäglich als „Qualitäts-Journalisten“ in ihrer „Qualitätszeitung“ als Diener ihrer Herren verzapfen. Von einem Interessenkonflikt keine Spur.
Der auf den Seiten 2 und 3 befindliche Werbeartikel für das österreichische Bundesheer von Armin Arbeiter („Der Dienst beim Heer wird gerecht entlohnt“) hat mit dem Thema „radikale Trittbrettfahrer“ genau so wenig zu tun wie jener zur NATO auf Seite 6 („Die NATO hat überlebt“) von Ingrid Steiner Gashi. Wir finden ihn auf Seite 4 mit dem Titel „Der große Graben?“.
Die Autoren Dominik Schreiber und Kid Möchel beziehen sich anfangs auf das vom Inlandsgeheimdienst geschaffene Szenario: Proteste gegen die „Corona-Maßnahmen“ würden angeblich „staatsgefährdendes Potenzial“ bergen, initiiert von „rechtsextremen Kräften“, welche bis zu „10.000 Personen“ auf die Straße gebracht haben sollen.
Dies wurde von Schreiber/Möchel weder hinterfragt noch beleuchtet, sie traten hier ausschließlich als Sprachrohr des Innenministeriums und der untergeordneten Behörden auf. Die Demonstrationsteilnehmer wurden auf eine „rechtsextreme Szene“ mit Verstärkung aus dem lächerlich geringen Umfeld der „Staatsverweigerer“ sowie „einige tausend radikalisierte Menschen“ reduziert und verunglimpft. Die übrigen Teilnehmer wurden als „Esoteriker“ und „Verschwörungstheoretiker“ verleumdet. Gipfel der Böswilligkeit war die Bezeichnung „sogenannte besorgte Bürger“.
Die hier überdeutlich als hetzende Propagandisten dienende KURIER-Redakteure fügten vermeintliche Ziele der Demonstranten in Form von Schlagwörtern bei, wozu der „Fall der Regierung“ (nicht etwa „Rücktritt“) und die Darstellung der Medien als „Lügenpresse“ dazugehören würden. Also das, dessen Nachweis die KURIER-Redakteure ohnehin täglich selbst erbringen.
Ärzte, welche sich im TV für das Impfen aussprechen, würden laut Schreiber/Möchel mit Drohungen rechnen. Das impliziert, dass es zu diesen (noch) gar nicht kam und hier nur eine Bedrohung herbeigeredet werden sollte. Ähnlich verhielt es sich mit Geschreibsel in „sozialen Medien“ wie „Facebook“ und „Twitter“, welches von den Autoren erwähnt, aber nicht angeführt wurde. Dieses sei in weiten Teilen nicht real und durch „Bots“ ausgeführt, wurde behauptet, so bei „wissenschaftlichen Diskussionen“. Auf „Facebook“/“Twitter“ wohlgemerkt! Die Frage, wer hier was in die Welt setzte, und wichtiger: wer daran ein Interesse haben könnte, wurde natürlich ausgespart.
Die vom Geheimdienst durch KURIER-Redakteure platzierten Szenarien wurde noch ergänzt durch einen Kommentar des Redakteurs Dominik Schreiber, in welchem er seine Meinung bzw. die Meinung seiner Auftraggeber kund tat:
„Die Fakten sind rasch erklärt: Bis heute gibt es keinen Nachweis für einen Todesfall als Folge der Corona-Impfung. 2,1 Millionen Menschen sind hingegen an und mit dem Virus gestorben.“
So ist das mit den „Fakten“ eines Schreibers in seiner Rolle als „Chef-Reporter“. Er manipuliert den Vergleich, so dass dieser – abgesehen von den falschen Zahlen – keiner mehr ist. Natürlich gibt es den Nachweis von mittlerweile zahlreichen Todesfällen, die „an und mit“ der Impfung gestorben sind, während der Nachweis von 2,1 Mio. Todesfällen „durch“ eine Corona-Infektion nie erbracht wurde – und ohnehin falsch ist, weil deren „Berechnung“ von Anfang an mehrere Manipulationen zugrunde lagen.
Seriöse Informationen sehen anders aus und sind im KURIER so wenig zu finden wie seriöse Redakteure.
https://kurier.at/meinung/corona-virus-es-steht-aktuell-21-millionen-zu-null/401172454
(Die Beilage liegt uns vor, doch waren weitere Links nicht auffindbar gewesen).