Blog

Stiftung Neue Verantwortung, Teil 1.

 

Wir schweifen hier ein wenig von #allesdichtmachen ab und werfen einen kurzen Blick auf den vom WDR aufgebotenen Medienwissenschaftler A. Sängerlaub, welcher mit seiner kaum qualifizierten Meinung natürlich den Erwartungen des Senders entsprochen hatte. Wikipedia gibt darüber Auskunft, dass Sängerlaub seit 2017 der Leiter einer Abteilung „Stärkung der öffentlichen Digitalität“ im Think Tank „Stiftung Neue Verantwortung“ ist. Diese Stiftung mit dem bedeutungsschwangeren Namen hat folgende Präsenz im Internet.

https://www.stiftung-nv.de/de

Die Stiftung behauptet, inhaltlich unabhängig zu sein und begründet dies mit „möglichst viele(n) unterschiedliche(n)“ Geldgebern.

„Um unsere inhaltliche Unabhängigkeit zu gewährleisten und unserer Arbeit zugleich einen stabilen institutionellen Rahmen zu geben, haben wir uns für eine Mischfinanzierung durch möglichst viele unterschiedliche Geldgeber entschieden. Im Jahr 2019 kamen rund 88 Prozent des Gesamtbudgets aus Fördermitteln und Spenden gemeinnütziger Stiftungen und öffentlicher Institutionen. Etwa 12 Prozent des Budgets wurden durch Unternehmensspenden gedeckt.“

Doch wie unterschiedlich sind diese Geldgeber tatsächlich? Diese werden auf der Homepage der Stiftung offen gelegt, so dass eine kleine Überprüfung erfolgen kann. Auf dem ersten Blick auffallend ist der Umstand, dass es sich bei den drei größten Spendern um Stiftungen aus den USA handelt, die aus irgendeinem Grund Interesse an der Finanzierung einer „neuen Verantwortung“ in Berlin haben.

https://www.stiftung-nv.de/de/finanzierung#collapse-newsletter_banner_bottom

Der bekannteste Spender befindet sich nach der Höhe der Zuwendung auf Platz 2. Es handelt sich um die US-Organisation „Open Society Foundation“ des Milliardärs George Soros. In den westlichen Massenmedien zumeist als „Philanthrop“ verniedlicht, handelt es sich bei diesem Mann im Gegensatz dazu um einen Kapitalisten und vorbestraften Spekulanten mit einem Hang zur Vorbereitung von Regierungsumstürzen. Selbstredend in Ländern, wo Washington ein Interesse daran hat, seine Kandidaten an die Macht zu bringen. Die „Open Society Foundation“ von Soros unterhält eine Vielzahl von Organisationen, in welchen NGOs geformt werden, um diese für subversive Wühlarbeit im Ausland zu platzieren und dort eine „Opposition“ zu generieren. Angeblich zur Demokratieförderung, wahlweise aber auch als CIA-Vorfeldorganisationen. Die „Open Society Foundation“ fördert vor allem dort, wo es dem U.S. Department of State nützlich erscheint. Da dies einer etwas breiteren Öffentlichkeit bekannt ist, soll es hier nicht weiter vertieft werden.

Nach der angegebenen Auflistung aus dem Jahr 2019 erhielt die „Stiftung Neue Verantwortung“ von einer Organisation mit dem Namen „Luminate“ die größte Finanzierung. Auf deren Homepage werden großartige Ambitionen vorgestellt:

„Wir arbeiten mit unseren Partnern zusammen, um in vier Bereichen Wirkung zu erzielen, die eine starke Gesellschaft unterstützen: Civic Empowerment, Daten- und digitale Rechte, finanzielle Transparenz und unabhängige Medien. Unsere Arbeit in all diesen Bereichen konzentriert sich darauf, langfristige Veränderungen herbeizuführen und gleichzeitig agil genug zu bleiben, um auf politische und soziale Veränderungen zu reagieren, sobald diese entstehen.“

https://luminategroup.com/work

Die Selbstdarstellung klingt ähnlich wie jene der US-Organisation „Avaaz“, die unter dem falschen Anschein einer Unabhängigkeit und bei ihrer vorgeblichen „Verteidigung von Menschenrechten“ die US-Interessen im Ausland vertritt. Oder wie jene der zuvor genannten „Open Society Foundation“.

Es werden die Länder aufgezählt, in welchen die Organisation „Luminate“ tätig sein soll:

„Argentinien·Brasilien·Kolumbien·Frankreich·Georgien·Deutschland·Indien·

Indonesien·Kenia·Malaysia·Mexiko·Nigeria·Polen·Südafrika·Ukraine·

Vereinigtes Königreich·Vereinigte Staaten.“

Hier ließe sich unken, dass „Luminate“ mit ihren Zielen gescheitert ist, da nirgends ein Erfolg ersichtlich zu sein scheint. Statt angeblicher „Stärkung der Demokratie“ ist durchwegs der Abbau derselben festzustellen, soweit diese halbwegs bestanden haben mag. Die Regierungsumstürze in Georgien und der Ukraine sind noch in guter Erinnerung. Ukraine, politisch und militärisch von den USA sowie NATO und EU abhängig, gehört zudem zu jenen Staaten, in welchen unabhängige Medien bis dato vollständig zerschlagen und verboten worden sind. Ukraine und Mexiko gehören zu jenen Staaten, in welchen die meisten Morde an Journalisten zu verzeichnen sind.

Wer sich die Mühe macht, durch die einzelnen Seiten zu blättern, der kann unter anderem feststellen, dass „Luminate“ unter anderem ein besonderes Interesse an Nigeria, einem der weltweit größten Ölproduzenten, hat. Unter anderem soll dort Demokratie durch Meinungsbildung unterstützt werden.

https://luminategroup.com/posts/blog/ptcij-deepening-democracy-in-nigeria-through-investigative-and-data-journalism

Ausgiebig wird von „Medien von öffentlichem Interesse“ gesprochen, ohne diese zu definieren und zu benennen. Aber unabhängig sollen diese sein und somit förderungswürdig. Man möchte auch – pauschal – gegen „Falschinformationen“ vorgehen. 

https://luminategroup.com/independent-media/en

https://luminategroup.com/posts/opinion/saving-journalism-will-require-money-organisation-and-legitimacy

„Luminate“ unterstützt und finanziert unter anderem die Organisation „International Consortium of Investigative Journalists“ (ICIJ), welche bei den sog. „Panama-Papers“ an die Öffentlichkeit gekommen war.

https://luminategroup.com/posts/blog/icij-cross-border-investigative-journalism-a-remarkable-agent-of-change

Diese Enthüllung hatte nur wenigen geschmerzt, zumal die Massenmedien sich damals auf Putin konzentriert hatten, der sich allerdings in den Papieren nicht findet. Diese angeblich einzigartige Organisation hat ihren Sitz in den USA und stellt sich hier vor:

https://www.icij.org/about/

Unter den Unterstützern finden sich ähnliche Stiftungen von Superreichen mit ähnlich artikulierten Zielen, die sich wiederum in weitere Stiftungen und Organisationen aufspalten. Man glaubt es kaum, wie viele superreiche Kapitalisten sich um Demokratie, Menschenrechte und unabhängigen Journalismus sorgen, was – sprechen wir es ruhig aus – einer gewaltigen Vermögensbildung eher kontraproduktiv erscheint:

https://www.icij.org/about/our-supporters/

 

 

Dienstag
04
Mai 2021
Kommentare deaktiviert für Stiftung Neue Verantwortung, Teil 1.
This entry was posted in Blog, Neuigkeiten. Bookmark the permalink.

Comments are closed.