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Ukraine. Teil 6.

 

Nach der gewaltlosen Eingliederung der Krim in die Russische Förderation folgte im NATO- und EU-Raum eine verstärkte antirussische Kampagne in der üblichen Handhabung der doppelten Standards. Westliche Massenmedien überboten sich in Heuchelei, nachdem sie sämtliche von den Westmächten betriebenen Umstürze, Kriege und Abspaltungen zuvor beklatscht hatten. Timoschenko malte sich öffentlich aus, Putin in die Stirn zu schießen und wünschte sich ein Russland als verbrannten Boden. Die EU verhängte Sanktionen.

Die Putsch-Regierung in Kiew bestand nicht nur aus Handlangern des Westens und rechtsextremen Akteuren, sondern auch aus Vertretern der Oligarchen. Der vertriebene ehemalige Regierungschef Januskowitsch, sein Mentor Rinat Achmetow, ebenfalls Oligarch, und ihr Anhang hatten die demokratisch legitimierte Regierungzeit genutzt, um Bereiche des ukrainischen Volksvermögens umzuverteilen. Unter anderem in die eigenen Taschen, womit sie anderen Oligarchen auf die Füße getreten waren. Diese sortierten ihre Machtverhältnisse neu, zumal Achmetow nach dem Maidan geschwächt war. An dem System der Oligarchie änderte sich nichts, nur die Kräfteverhältnisse der konkurrierenden Oligarchen änderte sich. Neben Pedro Poroschenko rückte nun vor allem der Oligarch Igor Kolomoijski in den Vordergrund.

Auf dem Maidan in Kiew wurden die letzten 1.000 Protestler vertrieben, die nun nicht mehr benötigt und auch nicht mehr von ihren Sponsoren ausgehalten wurden. Oligarchen sicherten sich ihre neu gewonnenen Pfründe und lieferten sich einen Machtkampf mit rechtsradikalen Gruppierungen, die ihrerseits an die Futtertröge wollten. Die Ermordung des kriminellen Funktionärs Sasche Muzhycko aus dem Rechten Sektor gehörte dazu.

Machtverhältnisse wurden neu sortiert. Die Putsch-Regierung in Kiew musste sich einrichten, erhielt aber Widerstand in verschiedenen Regionen der Ukraine, wo der Putsch nicht akzeptiert wurde. Dieser Widerstand wurde von den neuen Machthabern auf jede erdenkliche Weise augenblicklich bekämpft. Nazi-Banden sorgten für Terror und Gewalt. Igor Kolomoijski ließ das Nazi-Bataillon „Asow“ als militärischen Arm der Neonazi-Organisation „Sozial-Nationale-Versammlung“ aufstellen und ausrüsten. Kommandant wurde Andrij Bilezkij. Nazi-Symbolik wie Wolfsangel (Divisionsabzeichen bis 1945 der SS-Division „Das Reich“), Schwarze Sonne und Runen waren (und sind) dort populär. Der Nazi Andrij Parubij, zuvor „Kommandant des Maidan“ wurde Leiter des „Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine“, welcher die Nazi-Schläger des Maidans in eine neu geschaffene „Nationalgarde“ integrierte.

Nazi-Hundertschaften, die nun versuchten, die „Ordnung“ in dem Land wieder herzustellen, überfielen Zentralen der Kommunistischen Partei, und gingen gegen Linke und Antifaschisten sowie „Russen und Juden“ mit Gewalt vor. Mitte März wurden in Charkiw jugendliche Antifaschisten erschossen.

Im Osten der Ukraine, im Donbass mit seiner überwiegend russisch-stämmigen Bevölkerung, formierte sich nun der bewaffnete Widerstand gegenüber dem Putsch-Regime, gegenüber den mordenden bewaffneten Nazi-Truppen, gegen den extrem antirussischen Nationalismus und die politisch und medial eröffnete „Russen-Hatz“, die auch vom Westen befeuert wurde. Hinzu kam, dass Kiew aufgrund des Widerstands im Donbass die Zahlung von Sozialleistungen und Renten eingestellt hatte.

Bürgerwehren begannen bereits ab März 2014 öffentliche Gebäude in Lugansk, Donezk, Slowjansk und Mariupol zu besetzen. Der Widerstand war in der Anfangsphase groteils noch unorganisiert und auch unbewaffnet, doch konnte dieser vorerst von den Machthabern in Kiew nicht unterbunden werden. Zu irgendwelchen Zugeständnissen war man dort allerdings auch nicht bereit, stattdessen sandte Kiew das Militär. Diese regulären Truppen konnten dort aber nichts bewirken, sie wurden mit einem gewaltfreien Widerstand der Bevölkerung konfrontiert und weigerten sich, das Feuer auf ihre Landsleute zu eröffnen. Stattdessen lösten sich eine Reihe von Verbänden auf, setzten sich ab und ließen ihr Gerät stehen.

Unterdessen waren die Nazi-Truppen, die „Nationalgarde“, damit beschäftigt, die Oblaste Charkow und Odessa unter ihre Kontrolle zu bringen. Protestbewegungen, nicht selten durch die Arbeiterschaft durchgeführt, wurden brutal unterbunden. In Slawansk und in Mariupol kamen bei diesen Aktionen zahlreiche Zivilisten ums Leben. Die Bevölkerung, sofern nicht dem Putsch-Regime und den Nazis anhängend, wurde bedroht und eingeschüchtert.

 

Mittwoch
30
März 2022
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