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Ukraine. Teil 7.

 

Im Donbass wurde am 7. April 2014 die seperatistische „Volksrepublik Donezk“ ausgerufen, der am 28. April die „Volksrepublik Lugansk“ folgte. Die Zahl der Freiwilligen in den bewaffneten Milizen hielt sich zuerst in Grenzen, da viele Familien es vorzogen, vor den heranrrückenden Nazi-Militärs über die Grenze nach Russland zu flüchten. Zwischen 15.000 und 20.000 Mann soll diese Miliz betragen haben, teilweise bewaffnet aus den verlassenen Polizeistationen und Kasernen und aufgefüllt durch russische Freiwillige und Abenteurer.

Reguläre russische Truppen ließen sich nicht verorten, auch wenn dies von westlichen Massenmedien täglich behauptet wurde. Der NATO-Ausschuss hielt in einem Papier fest, dass zumindest russische Ausbilder in Höhe von vielleicht 1.000 Mann im Donbass tätig sein könnten.

Die Ausnahme war eine öffentliche Präsentation von gefangen genommenen 30 russischen Fallschirmjägern durch Kiew im August 2014. Moskau hatte diesen Vorfall nicht dementiert, sondern wenig glaubhaft behauptet, dass sich diese Soldaten im Gelände „verirrt“ hätten. Grundsätzlich darf davon ausgegangen werden, dass geheimdienstliche Strukturen Russlands im Donbass eingewoben wurden und es in einigen Bereichen zu einem gewissen „Zuschub“ kam.

Politisch suchten russische Nationalisten, aus den beiden seperatistischen Regionen im Donbass ein „Neurussland“ zu formen. Dieses Vorhaben scheiterte mit dem Beginn der Offensive Kiews, scheiterte aber auch an der Bevölkerung im Donbass selbst, die sich zu einem Großteil als Ukrainer sah. Und nicht zuletzt wurde dieses Projekt nicht durch Moskau unterstützt.

Der Widerstand der Bevölkerung richtete sich gegen das durch das Ausland installierte Putschregime in Kiew, die auf ihrer Seite stehenden Oligarchen und deren Nazi-Truppen. Diese trugen nicht dazu bei, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Gespräche wurden abgewiesen, stattdessen wurde ins Kriegshorn geblasen. Clevere Kriegsverkäufer gaben der seperatistischen Bevölkerung im Donbass und anderswo die Bezeichnung „Prorusse“, als würde es sich bei ihnen um eine neue Spezie handeln. Hiermit ließ sich verbergen, dass Kiew einen Krieg gegen einen Teil der eigenen ukrainischen Bevölkerung führte. Jazenjuk erkärte öffentlich den „Prorussen“ zum „Untermenschen“, wie Poroschenko später die Bevölkerung im Donbass pauschal als „Terroristen“ titulierte. Dies diente dazu, die Existenz der Widersacher zu delegitimieren und die Kriegsmeute von der Leine zu lassen. Oligarchen wurden zu regionalen Gouverneuren ernannt, welche ihre privaten militärischen Verbände aufstellten.

Ein derartiges Gebaren musste den Widerstand im Donbass erhöhen statt zu mindern. Das Massaker von Odessa am 2. Mai 2014 trug erheblich dazu bei, den Widerstandswillen zu festigen. Nazis, Hooligans und ein Mob hatten Gegendemonstranten mit Eisenstangen, Baseballschlägern und auch Schusswaffen angegriffen und deren Protestlager verwüstet. Eine Reihe der Antifaschisten flüchtete in das Gewerkschaftshaus, welches daraufhin von den Nazis in Brand gesetzt wurde. Eine Flucht wurde verunmöglicht, Flüchtende erschlagen und erschossen, ebenso im Gewerkschaftshaus, wo zudem wenigstens zwei Frauen vergewaltigt und ermordet wurden, der Rest verbrannte. Über 100 Menschen wurden grausam ermordet. (Offizielle Zahlen sprechen von 48 Opfern, was eindeutig nicht der Richtigkeit entspricht).

 

 

 

Dieses Massaker hatte nicht nur hinsichtlich dem Widerstand gegen das Regime in Kiew Auswirkungen, sondern führte zu einer Fluchtwelle ins Ausland in jenen Bevölkerungsteilen, die um ihr Leben fürchten mussten. Auch die Auswanderung von jüdischen Ukrainern nahm um 50 Prozent zu.

Im Donbass wurde nach der Ausrufung der international nicht anerkannten „Volksrepubliken“ am 11. Mai ein Referendum abgehalten, in welchem sie nun die Mehrheit für die Abspaltung von der Ukraine aussprach. Zu diesem Zeitpunkt waren die Angriffe ukrainischer Verbände und Nazi-Bataillone auf Slawjansk und Kramatorsk bereits in Gange gewesen.

 

Montag
04
April 2022
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