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Nur ein Spiel. Teil 1.

 

Geste

 

Es ist nur ein Spiel, aber nicht alle spielen mit. Einige haben nur in ihrer Kindheit gespielt, andere spielen heute im Erwachsenenalter mit Bällen, wiederum andere mit dem Massenpublikum. Relativ neu sind Ballspieler, die sich für ein politisches Spiel einspannen lassen, wobei keine Anzeichen darauf hindeuten, dass dieses von den genannten Spielern verstanden wird.

Die aktuelle Fußball-WM interessiert uns nicht, aber die Spiele Deutschland gegen Costa Rica sowie Spanien gegen Japan haben wir uns angeschaut. Wir haben gehofft, dass die Underdogs Costa Rica und Japan gewinnen, damit Deutschland und Spanien heimfahren dürfen. Letztere verloren nach einem einfallslosen Spiel gegen Japan und hätten unserer Ansicht nach kein Weiterkommen verdient, kamen aber weiter dank der besseren Tordifferenz. Die deutsche Mannschaft begann drückend überlegen, stellte aber aus unerfindlichen Gründen das Spiel nach dem 1:0 ein, als wolle man dieses Ergebnis über die Zeit bringen. Das war der Moment, in welchem diese Mannschaft verlor. Alles, was danach kam, war bereits ohne Belang.

Wir als im Ausland lebende Deutsche haben vor dem TV-Gerät keinerlei Mitleid empfunden und stattdessen untereinander gewitzelt, ob die Gen-Therapie den Deutschen offenbar nicht gut getan haben mag. Ein Wille war nur in Schüben erkennbar gewesen, ansonsten waren Leichtsinnigkeit, Stockfehler, Fehlpässe und ein uninspiriertes, häufig einfältiges Spiel durch die verstopfte Mitte oder auch Ballgeschiebe zu erkennen gewesen.

Daran hatte auch der von uns geschätzte Spieler Kimmich nichts ändern können. Das ist der Mann, der es damals gewagt hatte, eine selbstbewusste Eigenverantwortung an den Tag zu legen. Für seine öffentliche Äußerung, erst einmal Erkundigen einziehen zu wollen, bevor er sich einer Gen-Therapie im Probestadium unterziehen werde, war er auf sämtlichen vereinheitlichten deutschen Medienkanälen angeklagt und zerrissen worden. Man hatte ihm eine fehlende Vorbildfunktion vorgeworfen, die da lautete, unreflektiert alles zu tun, was andere sagen und selbst die Klappe zu halten.

Das ist Deutschland. Und so hat auch deren Nationalmannschaft gespielt. Bereits vor dem ersten Gruppenspiel gegen die Mannschaft aus Japan hatte sie sich lächerlich gemacht, als sie sich hatte außenpolitisch vor den Karren spannen lassen. Man hatte von dem deutschen Kickern verlangt, ein unzweifelhaft gegen das Gastgeberland Katar gerichtetes „Zeichen“ zu setzen, ein Zeichen mit einer sog. „One-Love-Kapitänsbinde“, welche angeblich auf „Toleranz“ und „Diversität“ hinweisen sollte. Also auf etwas, wo man so ganz, ganz plötzlich einen gewissen Mangel in Katar festgestellt haben wollte. Als dies aus durchaus verständlichen Gründen von der FIFA verboten wurde, kam der DFB dieser Anweisung nach, fand aber einen Raum für den stillen Protest: Die elf Spieler hielten sich vor dem Spiel gegen Japan für das Mannschaftsfoto ihre Münder zu. „Ihr könnt uns nicht den Mund verbieten“, zitierte der „Kicker“ diese Aktion als Geste in Richtung FIFA.

https://www.kicker.de/wir-wollten-unbedingt-was-machen-dfb-team-setzt-zeichen-beim-mannschaftsfoto-926889/artikel

Natürlich können sie es, was das Foto noch lächerlicher macht. Es suggeriert zudem, dass die Spieler etwas zum Sagen hätten. Der Fall des Spielers Kimmich zeigte, was es hieß, eine von der Bundesregierung, EU, Pharma-Lobby und dem massenmedialem Konsortium gar vorsichtig zuwiderlaufende Meinung öffentlich zu äußern und daraufhin medial hingerichtet zu werden. Das Maulhalten steht insofern für gewünschte Konformität, nicht für irgendeine Form des Widerstands.

Der DFB verlor anschließend mit seinen Maulhelden das Spiel gegen Japan 1:2.

 

Montag
05
Dezember 2022
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