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Der Terrorstaat. 2.

 

Das Volksbegehren wurde von einem Verein eingeleitet, der sich „MRIJA“ nennt – „Traum“. Die Vereinsanmeldung erfolgte am 1. Juli 2022 in Wien.

MRIJA Sport-, Kultur-, Wirtschaft- und Integrationsverein, Kurzbezeichnung: MRIJA (MRIJA – übersetzend aus Ukrainisch: Traum) in 1150 Wien | firmeninfo.at

Das Bedürfnis, Russland als einen „Terrorstaat“ zu brandmarken, wurde bereits am Oktober 2022 über die Plattform „change.org“ lanciert. Der Zuspruch für eine Petition war allerdings äußerst bescheiden, laut dem auf der Seite befindlichen Zählwerk konnten seitdem nur 2.399 Befürworter (Stichtag 21. Aug. 2023) generiert werden.

Petition · Russland – Terrorstaat · Change.org.pdf

Der nachfolgende Text ist durchaus aufschlussreich. Er beginnt mit den Forderungen, Russland als „Terrorstaat“ „anzuerkennen“ sowie sämtliche und kaum definierte „Verbindungen“ zu Russland als strafbar einzustufen, um jegliche Beziehungen zu unterbinden. Mit anderen Worten: es wird die totale Konfrontation gefordert.

Weiters wird behauptet, dass Geschäfte mit Russland diesem Staat nur für dem Nachschub von Waffen und auch „menschlichen Kampfreserven“ dienen würden „im Krieg gegen die moderne Welt.“ Die Behauptung der Autoren, dass Russland angeblich einen Krieg gegen die moderne Welt führen würde, wurde bereits 1941 von Nazi-Deutschland angeführt. Denn dort hatte man sich nicht nur als „Rasse“ überlegen gewähnt, sondern auch in technischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht – als Teil einer „modernen“ Welt (in Europa).

Der restliche Text beinhaltet schließlich nur noch unbelegte Behauptungen oder nachweisliche Lügen, bei welcher Gelegenheit es nicht einmal zu dumm erschien, das hanebüchene 9/11-Sujet anzuführen, um schließlich gegen Ende des Pamphlets in ein aufrichtig-kindliches Gemüt zu verfallen.

Über den Pressedienst von OTS ist zu erfahren, dass es bereits im Januar/Februar eine Kampagne durch den Verein MRIJA gestartet wurde, welcher der aktuellen gleicht und zur Unterstützung der Petition veranlasst wurde. Diese wird als „Labyrinth des Friedens – Volksbegehren-Tour“ bezeichnet. Die „Ausstellung“ nennt sich folglich „Labyrinth des Friedens.“

Labyrinth des Friedens – Volksbegehren Tour | Ukrainische Bevölkerung Österreichs, 12.01.2023 (ots.at)

Tatsächlich ist von Frieden nirgendwo etwas zu sehen, weder in der manipulativen „Ausstellung“ noch innerhalb der abermals angeführten Forderungen an die österreichische Bundesregierung. Deren Ziel ist eher der Krieg, denn nichts anderes beinhaltet der Wille nach einem Abbruch sämtlicher Verbindungen sowie die Forderung, den Gegner offiziell als Terroristen zu deklarieren. Mit Terroristen wird nicht verhandelt, Terroristen werden bekämpft. Das ist Krieg.

In dem kurzen, nur aus zwei Sätzen bestehenden Pressetext wird im ersten Satz behauptet:

„Dieses Volksbegehren ermöglicht indirekt, den Frieden und die gewohnte Lebensqualität zu sichern und günstige Preise für Strom, Gas und Lebensmittel dauerhaft beizubehalten.“

Hierbei handelt es sich um eine dreiste, weil besonders dümmliche Bauernfängerei. Mit den Forderungen des Vereins MRIJA wird keinerlei Frieden geschaffen, geschweige denn „gesichert“ werden. Dem interessierten Österreicher soll hier suggeriert werden, als wäre der Krieg in der Ukraine und Russland für die gestiegenen Preise (in Österreich) verantwortlich. Das ist grundlegend falsch, um nicht zu sagen: das ist gelogen.

Zum einen wird vorenthalten, dass bereits vor dem Krieg die Energiepreise aus überprüfbaren Gründen (Koppelungen, Börsenorientierung, „Markt-Liberalisierung“ etc.) stark angezogen hatten, um den Energiekonzernen/Finanzkonzernen und Spekulanten maximalen Profit zu ermöglichen, zum anderen die wirtschaftliche Situation nach den verursachten Schäden der „Corona-Zeit“, Inflation durch das massenweise Drucken von Geld, Handelskonflikte mit China (Zölle) etc. Mit Russland hatte dies alles nichts zu tun, im Gegenteil. Russland war zuvor jener relativ günstige Energielieferant gewesen, welcher zu einem Wohlstand in der EU beigetragen hatte.

Die USA haben nie einen Hehl daraus gemacht, genau das zu unterbinden. Neben weiteren Aspekten wird dies in die Tat umgesetzt – zum Schaden aller, nur nicht für die erwähnte Macht aus Übersee und dem Großkapital. Sie erhalten den Profit und verfügen über die Möglichkeiten, es skrupellos in die Wege zu leiten.

 

Dienstag
22
August 2023
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