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Ukraine. Teil 2.

 

Nach Bekanntgabe der Regierung Janukowitsch, das extrem nachteilige Assoziierungsabkommen mit der EU abzulehnen, begannen in der Ukraine – vor allem in der Hauptstadt Kiew – die Proteste. Diese wurden in der Anfangsphase aufgrund sozialer Unzufriedenheit von einer verarmten Mittelschicht getragen, die offensichtlich nicht darüber informiert worden war, dass das genannte Abkommen mit der EU ihre Sozialleistungen drastisch reduziert hätte. Zudem machte die gezielt gestreute Behauptung die Runde, es ginge um eine Mitgliedschaft in der EU, was gelogen war. In den westlichen Massenmedien wurden die geradezu obzönen Bedingungen seitens der EU nicht thematisiert, wie auch die damals stattfindenden Gegendemonstrationen nicht erwähnt wurden.

Eine größere Demonstartion in Kiew am 29./30. November 2013 wurde von der Regierung verboten und von der Polizei brutal aufgelöst. Dies löste Empörung aus und gereichte jenen Kräften zu einem Vorteil, die im Hintergrund auf diese Momente gewartet, aber auch provoziert hatten. Unter den von der Polizei verhafteten Demonstranten hatten sich bereits Ausländer befunden, wie vom Innenministerium bekannt gegeben wurde.

Die USA/NATO/EU hatten nicht daran gedacht, ihre Expansion in Richtung der Grenze Russlands aufzugeben. Zwar war das Assoziierungsabkommen gescheitert, welche die Ukraine vom Westen abhängig gemacht hätte, doch wurde dafür nun eine Operation in Gang gesetzt, um die ukrainische Regierung wegzuputschen.

Die Geheimdienste der NATO-Staaten und die vermeintlichen NGO’s (zumeist US-Stiftungen) hatten bereits die dafür vorgesehenen Strukturen geschaffen. Victoria Nuland, die Beauftragte des US-Außenministeriums für die Ukraine (und andere östliche Länder), erklärte auf einer Pressekonferenz am 13. Dezember 2013, dass (allein) die USA um die 5 Milliarden Dollar in die Ukraine investiert hätten.

 

 

Die Proteste wurden zügig von den mehr oder weniger aus dem Hintergrund wirkenden Kräften gekapert. Eine Opposition wurde gegen die ukrainische Regierung in Stellung gebracht. Das war einmal die nationale „Vaterlandspartei“ mit der NATO-freundlichen, kriminellen und zu diesem Zeitpunkt noch inhaftierten Oligarchin Timoschenko, dann die Partei UDAR unter dem ehemaligen Boxer Witali Klitschko, die maßgeblich von Deutschland und somit aus dem Ausland aufgebaut worden war, und die Nazi-Partei „Svoboda“ unter der Führung von Oleg Tjagnibok.

Mit ihnen wurde in Kiew die Demonstration am 1. Dezember 2013 gewalttätig, während sich die Polizei nun zurückgehalten hatte. Die Regierung Deutschlands mischte sich am folgenden Tag offen in die Angelegenheiten der Ukraine ein und ergriff Partei für die Opposition. Allerdings, und das muss deutlich herausgestellt werden, nicht für die berechtigten Anliegen der unteren sozialen Schichten, sondern für die reaktionären und treibenden Kräfte der EU-freundlichen Nationalisten, der Nazis und den von ihnen selbst finanzierten Handlangern. Diese Gruppierungen wurden als „pro-europäisch“ tituliert.

Im Westen wurde daraufhin verstärkt eine Medien-Kampagne losgetreten, welche die ukrainische Regierung zu diskreditieren suchte und angefüllt war mit antirussischen Bezugspunkten. Gleichzeitig wurde alles dafür getan, um den EU-Bürgern den Charakter der von ihnen unterstützten und finanzierten Gruppierungen zu verschleiern. Demokratie und Freiheit waren leeren Worthülsen für die Massen, während die Intention und die Handlungen der USA und NATO-/EU-Staaten als das genaue Gegenteil zu konstatieren war.

http://www.bollwerk.co.at/2014/09/17/die-ukraine-als-ein-mittel-zum-zweck-teil-2/

Nachdem bereits der deutsche Botschafter in Kiew im April 2013 sich mit der Nazi-Partei „Svoboda“ besprochen/abgesprochen hatte, trafen sich Anfang Dezember 2013 Diplomaten aus den USA und der EU offen mit den Vertretern von „UDAR“, „Svoboda“ und „Vaterlandspartei“. Da sich Timoschenko noch im Gefängnis befand, wurde letztere von Arseni Jazenjuk angeführt, einem Faschisten, der von den USA finanziert wurde und in die beabsichtigte neue Regierung gebracht werden sollte.

Der ehemalige deutsche Außenminister Westerwelle hatte keine Hemmungen, nach Kiew zu reisen und sich dort am 4. Dezember mit Jazenjuk und Klitschko zu zeigen, auch wenn er ein Trefen mit dem Nazi Tjagnibok vermied, welcher zuvor allerdings noch von der EU zu einem Gipfel nach Vilnius eingeladen worden war.

Zu Westerwelles unsäglichem Auftritt und das Bestreben, die Souveränität der Ukraine und ihrer demokratisch gewählten Regierung konfrontativ zu demontieren, siehe hier:

http://www.bollwerk.co.at/2014/09/24/die-ukraine-als-ein-mittel-zum-zweck-teil-3/

 

(Anmerkung: Dieser Text wurde am 15. März 2022 in einem Absatz korrigiert und mit dem richtigen Video-Link versehen).

 

Montag
14
März 2022
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