im Gespräch

Freischwimmer!

 

Von René Triebl.

 

P2360526-top-3-a

 

Was in den Medien im Zuge diverser Imagekampagen regelmäßig und mit Nachdruck behauptet wird, jedoch leider meist ohne Entsprechung bleibt, wurde nun einmal tatsächlich vergangenen Mittwoch im Museum St Peter a.d. Sperr grandiose Realität: Wiener Neustadt löste Versprechungen ein, sprengte die Ketten provinzieller Perspektive und präsentierte sich, wohl auch wegen des aussergewöhnlichen und großherzigen Engagements von dessen Direktorin Frau Mag. Eveline Klein, als Weltstadt und Kulturstadt: die Stadt zeigt in der Kirche von St. Peter an der Sperr große, lokale Kunst von internationlem Format.

Von vielen Kunstliebhabern und Kulturschaffenden bereits seit Jahren mit großer Sehnsucht und Spannung erwartet, ging nun am 31. August die Vernisssage zu „Freischwimmer“, der neuen Ausstellung von Skulpturen der Wiener Neustädter Bildhauerin Claudia Presoly, über die Bühne.

 

Ckaudsch-Ausstellung-2

 

Schon das sinnliche Plakat einer schwebenden, eleganten Figur, lösgelöst wirkend und wunderbar photographiert von Rüdiger Rohde, ließ uns frohlocken und, zusammen mit dem vieldeutigen Titel ahnen, daß wohl schon wie bei ihrer ersten Ausstellung vor 16 Jahren, wieder der Mensch, nicht nur als ästhetisierte Hülle, sondern in all seiner Innerlichkeit, seiner Verwundbarkeit und mit all seinen oft im Alltag unterdrückten Facetten im Vordergrund dieser Ausstellung stehen wird.

Tatsächlich ist man bereits kurz nach dem Eintritt in das Kirchenschiff völlig ergriffen, überwältigt von der sinnlichen Schönheit und haptischen Eleganz ihrer Figuren aus mit Sägemehl vermischten Pappmaché und ihrer weitausholenden dynamischen Gestik, deren expressive Kraft einen unmittelbar erreicht. Fast sofort vergisst man den Lärm des gerade noch erfahreren Alltags, eine große Ruhe stellt sich ein, und angeregt von den langsam, immer mehr sichtbaren Details kommt man zusehends in eine Art phantastisches, fast surreales „Zwischenreich“.

Nach einer ersten Runde des Staunens und Fühlens wird langsam deutlich: Claudia Presoly öffnet hier sichtbar ihre Seele, entführt uns in dieser Ausstellung in ihre eigene Innenwelt, ladet uns ein, sich auch persönlich vollkommen darauf einzulassen und diese gemeinsam auszuloten, teilzuhaben an ihrem Frausein, ihren Sehnsüchten, Widersprüchen und Ängsten. Sie spiegelt aber damit gleichzeitig das Menschsein an sich, zeigt den Menschen völlig reduziert und nackt, als das große Mysterium in all seiner Zerbrechlichkeit, seiner Ausgesetzheit, seiner Zärtlichkeit, aber auch seiner unerklärlichen und hoffnungslosen Geworfenheit zum Tode.

 

P2360688-top-2

 

Ein Hauch von Melancholie und „Memento Mori“ weht durch das Kirchenschiff, religiöse Gedanken oszillieren mit eigenen Erinnerungen und Zitaten aus der Kunstgeschichte: Emblematische Bilder von Dominikos Theotokópoulos (El Greco), Ernst Ludwig Kirchner, Egon Schiele, George Minne, Alfred Kubin, Hans Holbein u.a. ziehen immer wieder im Geist vorüber.

Jedes Kunstwerk ist eine vorweggenommene Antwort auf den Tod.

Man hat dafür eine Zeit, dann läuft die Zeit ab.

Was bleibt ist ein bewusst gesetztes Zeichen des Lebens, Lebenszeichen“

Markus Prachensky (1932- 2011)

Kunst ist ja bekannlich eine Verdichtungsleistung, eine Vermittlung, eine Übersetzung in eine persönliche Sprache, und Claudia Presoly führt uns hier in grandioser Weise vor Augen, auf welche subtile und überaus sensible Art und Weise sie Inhalte auch aus den Untiefen ihrer Seele bis hin zum teilweise Unbewussten sie in dieser Werkreihe zum Sprechen bringen kann.

Ihre Figuren erscheinen wie sichtbar gemachte Seelenlagen, und auch ihre Herzen spiegeln diese in ihrer Symbolik wieder, strecken sich wie angebotene Opfergaben dem Betrachter entgegen, in ihrer Offenheit wie entrissen, wie ein Aufbegehren gegen soziale Kälte und den Wahnsinn der Welt, wie Anklagen gegen diese vom Kapitalismus völlig devastierte, herzlos gewordene Gesellschaft.

 

Presoly-5c

 

Kunst erscheint hier in seiner eigentlichen Funktion als wesentlichste und ureigendste Manifestation des Menschseins, die weit über vordergründige Ästhetisierung hinausreicht.

Trotz dieser so überaus sensiblen Hinweise auf die Zerbrechlichkeit des Lebens wirken die Figuren dennoch nicht wirklich verloren, bäumen sich kraftvoll auf, „schwimmen sich frei“, fliegen am Ende in die Höhen der Apsis und weisen somit auf eine mögliche Erlösung hin.

In ihrer Ernsthaftigkeit und klaren Linie ist diese Ausstellung auch ein bewusst gesetzter Gegenpol zur oft üblicher Ablenkung durch Farbe, Beliebigkeit durch totale Abstraktion oder demonstativ aufdringlichen Positivismus in der Kunst. Sie ist ein mit größter persönlicher Hingabe gestaltetes Kaleidoskop von Gefühlen und gleichzeitig mutiges Zeichen, menschliches Leben in seiner Besonderheit und Einmaligkeit ernst zu nehmen und in einem persönlichen Ringen mit seinen Dämonen auch vollständig erfassen zu wollen, Zweifel, Widersprüche und Kränkungen auszuhalten und nicht auszublenden.

Statt uns zu zersteuen fokussiert uns Claudia Presoly auf wirklich wesentliche Elemente unseres Daseins, vertieft unsere eigentliche Existenz.

 

P2360667-top-2

 

Dadurch erreicht sie die höchste Stufe und ihre Kunst tritt schonungslos in die Mitte des wirklichen Lebens, macht sie dadurch nachvollziehbar, ja fast körperlich spürbar, spendet gerade damit Trost und gibt Anlass zu Hoffnung. Auch die bewusst gesetzte Einbindung von Olbildern ihrer jüngeren Verwandschaft in das Gesamtbild setzt ein Zeichen dieser Hoffnung und weist in eine mögliche, vielleicht doch noch menschenwürdige und lebbare Zukunft.

Freischwimmer“ ist ohne Frage eine der bedeutensten Ausstellungen der letzten Jahre, spannend, eindringlich, schonungslos und mit dem Potential, Grenzen im Verstehen von Kunst zu erweitern und in sich neue Horizonte zu erschließen. Die Stadt öffnete dafür völlig zu recht ihren wichtigsten Austellungsort um Claudia Presolys kompromisslose Kunst auch in dafür entsprechendem Rahmen zu voller Entfaltung bringen zu können.

Die zurecht aussergewöhnlich gut besuchte und vom anwesenden Publikum mit großer Begeisterung aufgenommene Vernissage wurde dann zur Sternstunde dieses Sommers und auch zu einer der sicher noch lange in Erinnerung bleibenden, kulturellen Höhepunkte in dieser Stadt. 

 

(Fotos: René Triebl). 

 

Sonntag
04
September 2022
Kommentare deaktiviert für Freischwimmer!

Die Musik-Video-Ecke 72

 

„All Heroes“ von BORIS DZANECK aus den Niederlanden, 1983:

 

 

 

Sonntag
18
April 2021
Kommentare deaktiviert für Die Musik-Video-Ecke 72

Art Visuals & Poetry – Festivalnews

 

Wir möchten an dieser Stelle noch die Gewinner des Poetry-Film-Festivals nennen, unter denen – bei aller Bescheidenheit – auch wir zu finden sind:

 

Unbenannt

(Zum Vergrößern bitte auf die Abbildung klicken). 

 

Herzlichen Glückwunsch!

 

 

Montag
09
Dezember 2019
Kommentare deaktiviert für Art Visuals & Poetry – Festivalnews

Die Karmeliter-Kirche in Wr. Neustadt. Teil 2: Der letzte Mieter.

 

Mit dem Übernahme-/Übergabevertrag vom 21. November 2007 zwischen Stadt und Land hatte sich erstere Partei verpflichtet, das gesamte Karmeliter-Areal bestandsfrei zu bekommen. Das heißt, ohne Mietparteien, das Bürgerkorps ausdrücklich ausgenommen. Die Stadtregierung wiederum, so auch der ehemalige Stadtrat Trofa, hatte den Mietern zugesagt, ihnen alternative Wohnungen bzw. Ersatzräumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und auch beim Umzug mit Transportmitteln behilflich zu sein.

Diese Zusage wurde in der Folgezeit umgesetzt. Sämtliche Mieter aus den Sozialwohnungen erhielten neue Wohnungen innerhalb der Stadt, so dass der Süd- und der Westtrakt des ehemaligen Klostergebäudes in relativ kurzer Zeit, vielleicht innerhalb von zwei Jahren, tatsächlich als bestandsfrei vermeldet werden konnte. (Abgesehen vom Bürgerkorps neben der Einfahrt zum Hof).

Langwieriger hatte es sich mit den Mietern in der Karmeliterkirche gestaltet. Aber schließlich erhielt auch die Familie W. eine neue Wohnung, erhielten die Naturfreunde eine neue Bleibe, zog, das Büro des Denkmalschutzes aus, starb Herr S., der das Mineralienmuseum geführt hatte. Die Anzahl der Mieter hatte sich reduziert, wenn auch über einen längeren Zeitraum. Schwierig hatte es mit einer Ersatzräumlichkeit für den Männergesangsverein ausgesehen, weil dieser gewisse Anforderungen – wie eine bestimmte Raumhöhe – gestellt hatte.

Die Mietpartei Rohde (Fotolabor sowie Depot für Fototechnik und Requisite) erhielt einen Besichtigungstermin in der Fischauer Straße, wo von Herrn F. ein Objekt gezeigt wurde. Da die Räumlichkeit geeignet schien, bekundete die Mietpartei Rohde ihr Interesse. Aufgrund fehlender Fußböden, die erst hergestellt und gelegt werden mussten, wurde diese Angelegenheit aufgeschoben. Eine spätere Nachfrage ergab, dass die Räumlichkeit eine andere Person erhalten hatte.

Im Sommer 2015 existierten nur noch zwei Mietverhältnisse in der Karmeliterkirche, der Männergesangsverein sowie die Mietpartei Rohde.

Ein unschöner Vorfall hatte zu diesem Zeitpunkt, Anfang August 2015, angezeigt, dass der Landeskliniken-Holding über letztere Mietpartei aus ungeklärter Ursache nicht mehr im Bilde gewesen war. Unbekannte waren in sämtliche Räume eingebrochen und hatte auch unter Anwendung grober Gewalt wie bei dem Mietgegenstand Rohde die Schlösser und Rahmen zerstört, gar ganze Türen einschließlich Türrahmen eingetreten.

 

Einbruch 1

 

Einbruch 3

 

Einbruch 2

Screenshots vom Dokumentations-Video, August 2015. 

 

Peinlicherweise stellte sich anschließend heraus, dass es sich bei den Tätern um Bedienstete der Landeskliniken-Holding gehandelt hatte. Die Verwaltung entschuldigte sich bei der Mietpartei Rohde und ließ zumindest die Tür zum Mietgegenstand reparieren.

 

Im Januar 2016 war in den regionalen Medien die Rede gewesen, dass das Karmeliter-Areal an die Fachhochschule Wr. Neustadt übergehen würde, damit diese dort eine FH-Filiale errichten könne. Aus diesem Grund sollten, so wurde zusammen mit der Darstellung eines Architekturmodells von der Karmiliterkirche (und dem Vorplatz) kolportiert, umfangreiche Bau- und auch Umbaumaßnahmen vorgenommen werden.

http://noe.orf.at/news/stories/2752994/

 

Am 28. Juni 2016 wurde per Pressemitteilung seitens der Stadtregierung Wr. Neustadt mitgeteilt, dass die Errichtung des „City Campus“ auf dem Karmeliterareal beschlossen, d.h. von der NÖ-Landesregierung und der Stadt Wr. Neustadt genehmigt worden sei. Als (zukünftiger) Bauherr wurde die Fachhochschul-Immobilien GmbH (FHI) genannt, als Architekt die Bietergemeinschaft Scheibenreif ZT GmbH / Strixner ZT GmbH.

http://www.wiener-neustadt.at/presse/presseaussendung/presseaussendungen-aktuelle/107-presseaussendungen-archiv/juni2016/1088-errichtung-des-city-campus-beschlossen

 

Für die verbliebenen Mieter in der Karmeliterkirche, Männergesangsverein und Mietpartei Rohde, war somit deutlich, dass es in absehbarer Zeit zu einer Umsiedelung kommen würde. Kommissionen kamen zur Begutachtung und erbaten Zugang, den sie auch bekamen. Statiker schlugen Löcher in Decken und Wände.

Anschließend geschah für mehrere Monate nichts. Noch im Sommer 2016 hatte der damalige Obmann des Männergesangsvereins geäußert, dass er keinerlei Informationen von der Gebäudeverwaltung erhalten habe. Die Mietpartei Rohde sollte auch in der Folgezeit keinerlei Nachrichten erhalten, weder vom Land NÖ noch von der Stadt Wr. Neustadt.

Doch gab es ganz konkrete Entwicklungen. Wie konkret, war am 9. Mai 2017 ersichtlich, als vor der Karmeliterkirche plötzlich ein Bauzaun errichtet und eine sog. Schuttmulde abgestellt worden war.

 

Karmeliter-Baustelle-1

 

Im Kirchenbau erfuhr die Mietpartei Rohde noch am selben Tag von dem neuen Obmann des Männergesangsvereins unter anderen von deren Auszug und gleichzeitigen Umzug in ihnen zur Verfügung gestellte Räumlichkeiten. Diese wären von der FH-Immobiliengesellschaft organisiert worden. Der Obmann wusste auch von den kurz bevorstehenden Bautätigkeiten, deren Anzeichen vor der Kirche bereits sichtbar geworden waren.

Deutlich wurde hiermit, dass die Mietpartei Rohde ganz offensichtlich abermals übersehen oder „vergessen“ worden war, wobei schleierhaft blieb, wie soetwas geschehen konnte. Unklar war zudem das aktuelle Eigentumsverhältnis, Land NÖ oder FHI.

Da als Bauherr die FH-Immobiliengesellschaft GmbH auftrat, kontaktierte Herr Rohde noch am 9. Mai den Geschäftsführer, Herrn E., via E-Mail, um diesem kurz den Sachverhalt über das aufrechte Mietverhältnis darzulegen. Außerdem fragte er wegen einer Ersatzräumlichkeit an.

Herr E. antwortete noch am selben Tag, wobei er erklärte, dass er von der Mietpartei Rohde zum ersten Male hören würde. Gleichzeitig sagte er freundlich die Bemühung für eine für beide Teile „gangbare Lösung“ zu.

Es kam zu weiterer Kommunikation via E-Mail und einem Telefonat mit dem Geschäftsführer, welcher unter anderen berichtete, dass er die Gebäudeverwaltung des Landes NÖ informiert habe. Ihm gegenüber wurde nach eigenem Bekunden gesagt, dass allen Mietern gekündigt worden wäre.

Diese Aussage der Gebäudeverwaltung NÖ war allerdings falsch. Tage später muss sie aber den Mietvertrag mit der Mietpartei plötzlich aufgefunden, so dass von der Gebäudeverwaltung am 16. Mai eine Kündigung der Räumlichkeit in automatisierter Form erstellt wurde. Diese erhielt die Mietpartei Rohde am folgenden Tag. Die Kündigung erfolgte zum 30. Juni 2017, was laut Mietvertrag zulässig war.

Irritierend war für die Mietpartei Rohde nicht die Kündigung selbst, sondern die Tatsache, dass darüber hinaus von der Gebäudeverwaltung NÖ kein Gespräch gesucht wurde. Denn ein Auszug, welcher auch noch relativ kurzfristig terminiert war, bedeutete in der Regel immer ein Problem für den Mieter, wenn sich keine Alternative in Sichtweite befand.

Die Mietpartei Rohde setzte nach Erhalt dieser Kündigung, 17. Mai 2017, erst einmal den Geschäftsführer der FH Immobiliengesellschaft davon in Kenntnis und erinnerte an die vormals an alle Mietparteien gerichtete Zusage, ihnen bei alternativen Räumlichkeiten und auch dem Umzug behilflich zu sein. Die Mietpartei Rohde äußerte bei dieser Gelegenheit seinen Ärger und stellte fest, dass offenbar der Fehler der Gebäudeverwaltung NÖ auf ihn abgewälzt werden sollten. Gleichzeitig betonte die Mietpartei Rohde, an einer geräuschlosen Umsiedelung interessiert zu sein.

Der Geschäftsführer der FHI, Herr E., bedauerte noch am selben Tag die Vorkommnisse, musste aber angeben, dass er, unvorbereitet wie er sei, derzeit leider keine Ersatzflächen anbieten könne.

 

Sonntag
11
Juni 2017

Kulturpreise Wr. Neustadt 2014

 

Manchmal gibt es auch gute Nachrichten.

In Venezuela wurde wieder einmal ein Putschversuch durch das von den USA unterstützte rechte Lager vereiltet.

In Syrien konnte die Syrische Arabische Armee endlich die in Teilen von Aleppo befindlichen und von den USA, der NATO und den GCC-Staaten unterstützten Terroristen von ihren Nachschubwegen abschneiden, indem sie im Norden die Blockade durchbrach.

http://www.almanar.com.lb/english/adetails.php?eid=196029&cid=23&fromval=1&frid=23&seccatid=20&s1=1

http://www.sana.sy/en/?p=28861

In der Ukraine ist es den Volksverteidigungskräften des Donbass gelungen, den Kessel von Debalzewo zu schließen, die von den USA, NATO und EU unterstützen Nazi-Verbände einzukesseln und teilweise aufzureiben.

http://www.nytimes.com/2015/02/19/world/europe/ukraine-conflict-debaltseve.html?_r=0

http://rt.com/news/233363-ukraine-debaltsevo-surrender-withdrawal/

http://de.sputniknews.com/militar/20150218/301184728.html

http://de.sputniknews.com/politik/20150219/301190477.html

 

Und in der österreichischen Provinz, im Stadtmuseum von Wr. Neustadt, wurden im Zuge einer offiziellen Ehrung die Kulturpreise 2014 in der Sparte „Darstellende Kunst“ vergeben.

 

Helmut A. Puritscher hielt die Laudatio.

 

Den Hauptpreis erhielt Dr. Werner Schulze, die Anerkennungspreise Rüdiger Rohde und Dagmar Leitner, den Förderpreis Markus Dinhobl und den Sonderpreis Stefan Holoubek.

 

Horst Karas als Vertreter der Stadtregierung, Markus Dinhobl, Dagmar Leitner, Stefan Holoubek, Rüdiger Rohde, die scheidende Kulturstadträtin Isabella Siedl und Werner Schulze.

 

Wir bedanken uns bei dieser Gelegenheit im Namen des Vereins BOLLWERK bei der Stadt Wr. Neustadt für diese Ehrung.

 

Noch ein Bild für die örtlichen Medien.

 

Rüdiger Rohde erhielt den Preis, aber nicht den Raum für eine eigene Rede. Er spricht daher an dieser Stelle allen Mitstreitern innerhalb und außerhalb des Vereins bei den einzelnen Projekten, ohne die das bisher Geschaffene nicht möglich gewesen wäre, seinen oberallerherzlichsten Dank aus.

Alles weitere wird an anderer Stelle gesagt werden.

 

Freitag
20
Februar 2015

Homepage Banale

 

Es war eine schwere Geburt. So schwer, dass sie immer noch anhält. Aber nun ist sie online: die Homepage für die BANALE.

 

Ganz fertig ist sie noch nicht, trotz dieser schlichten Anmuth, vor allem fehlt noch die Masse der Verknüpfungen. Außerdem läuft noch zur Zeit das Einladen der 3. Banale. „Die Knarre“ wird dort allerdings nicht erscheinen, u. a. weil mit 67 Minuten zu lang.

Hier der Link:

www.banale.at

Der Rest folgt.

Mittwoch
24
Juli 2013

www.antikrieg.com

Hier ein Artikel, bei dem ich nicht umhin kam, diesen auf diese Seite zu stellen.

Mit Kultur hat dieser Artikel durchaus zu tun, genauer gesagt: mit der Unkultur der politisch Verantwortlichen und deren Handlanger aus der Verblödungsmaschinerie „Massenmedien“.

Demzufolge schreibt Paul Craig Roberts indirekt auch über uns, den Kindern der Massenmedien.

 

Können die Amerikaner der Täuschung entkommen?

Paul Craig Roberts

 

Heute ist heißer-Luft-Tag. Am 4. Juli wird im ganzen Land heiße Luft abgelassen, wenn Würdenträger Predigten halten über unsere „Freiheit und Demokratie“ und „unsere tapferen Soldaten“ loben, die unsere Freiheit verteidigen, indem „sie die dort töten, ehe sie zu uns kommen.“

Keine einzige dieser Ansprachen wird ein wahres Wort enthalten. Kein Redner wird den Tod der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika beklagen oder seine Zuhörer auffordern, dieses einzige Dokument wiederherzustellen, das ihre Freiheit schützt. Kein Redner wird sagen, dass im 21. Jahrhundert das Bush/Obama-Regime mit den Komplizen Justizministerium, Bundesgerichte, Kongress, Medienhuren, Rechtsfakultäten, Anwaltsvereinigungen und einer unbekümmerten Öffentlichkeit die Verfassung im Namen des „Kriegs gegen den Terror“ umgebracht haben.

Wie in Zeiten des Mittelalters können amerikanische Bürger in Kerker geworfen werden und verschwunden bleiben. Keine Beweise oder Anklagen müssen einem Gericht vorgelegt werden. Kein Verfahren ist erforderlich, und keine Verurteilung.

Wie in Diktaturen können Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika aufgrund des Ermessens des Despoten im Oval Office hingerichtet werden, der dort sitzt und Listen von Leuten aufstellt, die umgebacht werden müssen.

Demonstranten, die ihre verfassungsmäßig garantierten Rechte auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit ausüben, werden von bewaffneter Polizei angegriffen, geschlagen, getasert, mit Tränengas und Pfefferspray gequält und eingesperrt.

Whistleblower, die die Verbrechen der Regierung öffentlich bekannt machen, werden verfolgt ungeachtet der Verfassung, die sie beschützt.

Der Soldat der Vereinigten Staaten von Amerika Bradley Manning, der angeblich die Dokumente an WikiLeaks weiterleitete, welche Kriegsverbrechen der Vereinigten Staaten von Amerika enthüllten, unter ihnen das Video von Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika in einem Kampfhubschrauber, die sich eine Hetz daraus machen, Zivilisten abzuknallen, die auf der Straße gehen, als spielten sie ein Videospiel, wurde verhaftet und unter foltermäßigen Bedingungen eingesperrt, während die Regierung versucht, eine Anklage gegen ihn zu erfinden.

Gemäß dem Militärgesetz der Vereinigten Staaten von Amerika sind Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika verpflichtet, Kriegsverbrechen bekanntzugeben. Wie auch immer, das Gesetz in den Büchern schützte Bradley Manning in keiner Weise, und konservative Republikaner, die ich kenne, schäumen, dass Manning hingerichtet werden soll, weil er die Wahrheit bekannt gemacht hat. Die Wahrheit, was ist schon die Wahrheit im Vergleich zu der „Einzigartigkeit des großen amerikanischen Volkes“? Amerika hat einen Freibrief, mit den nicht Einzigartigen zu tun, was immer es wünscht. Manning verdient den Tod, so sagen sie, weil er Partei für die Unterdrückten ergriffen hat und nicht für die amerikanischen Unterdrücker.

Nachdem die schwedische Staatsanwaltschaft den Fall gegen Julian Assange von WikiLeaks eingestellt hat mit der Begründung, die Beschuldigungen wegen Vergewaltigung entbehrten der Grundlage, verlangte ein anderer Staatsanwalt, auf Drängen der Vereinigten Staaten von Amerika, wie viele glauben, dass Assange vom Vereinigten Königreich ausgeliefert werden müsse, um ihn zu vernehmen. Normalerweise findet eine Auslieferung nur in Fällen statt, wo eine Anklage wegen eines Verbrechens erhoben und ein Haftbefehl ausgestellt worden ist, was bei Assange fast sicher nicht der Fall ist. Wenn allerdings Washington Assange haben will, dann wird Washington natürlich sicherstellen, dass jedes Gesetz gebrochen oder gebeugt wird, bis sie ihn haben. Die schwedische Marionette wird den Willen des einzigartigen Landes erfüllen und für seinen Dienst gut bezahlt werden.

Die Wohnungen von Friedensaktivisten in einigen Bundesstaaten wurden vom FBI überfallen, Computer und persönliche Aufzeichnungen wurden beschlagnahmt und eine Grand Jury wurde einberufen, um sie anzuklagen wegen Unterstützung von Terrorismus aufgrund ihrer Proteste gegen Washingtons illegale Kriege, Kriege, die Kriegsverbrechen gemäß dem Nürnberger Standard sind, der von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika selbst eingeführt worden ist.

Nichts davon wird in den patriotischen Reden am 4. Juli erwähnt werden. Die berauschten Massen werden sich in Fahnen hüllen und heimgehen im vollen Gefühl einer Überheblichkeit, welche auf minderwertigere Fremde wie Moslems, Araber, Chinesen und die Franzosen mit Geringschätzung hinunterschaut.

Und kein Würdenträger wird erwähnen, dass diejenigen, „die wir dort töten“ in erster Linie Frauen, Kinder, alte Menschen und Helfer sind. Die Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika scheinen sich auf weiche Ziele wie Hochzeiten, Begräbnisse, fussballspielende Kinder, Bauernhäuser und Schulen zu spezialisieren.

Vor kurzem reduzierte Washington das Ausmaß des „Kollateralschadens“ dadurch, dass es jeden umgebrachten Mann im militärfähigen Alter zum Talibankämpfer oder Terroristen erklärt. Offensichtlich hat Washington keine Möglichkeit herauszufinden, ob sie das tatsächlich waren oder nicht, aber diese Erklärung Washingtons wird als grünes Licht für die Ermordung von männlichen Afghanen im Militäralter betrachtet.

Zur Zeit betreibt Washington Kriege oder Okkupationen oder verstößt gegen die Souveränität von Ländern mit Drohnen und/oder Soldaten in sieben muslimischen Ländern und bewaffnet Rebellen in Syrien. Alles das wird gemacht ohne die von der Verfassung geforderte Ermächtigung durch den Kongress, in dem angeblich die Vertreter des Volkes sitzen. Wie lustig!

Kurz gesagt, im Amerika von „Freiheit und Demokratie” haben die Menschen keine Stimme und keine Rechte und keine Vertreter.

Über diesen Mangel an Demokratie und Freiheit wird man von den Rednern am 4. Juli nichts hören.

Die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, der Abbau der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika und die Missachtung der Gesetze im Inland und auf internationaler Ebene, die das Amerika des 21. Jahrhunderts kennzeichnen, sind Ergebnisse des 11. Septembers 2001.

Washingtons Darstellung des 9/11 ist die wüsteste Verschwörungstheorie, die die Menschheit kennt. So absurd ist das, was Washington uns vorsetzt: Ein paar Saudiaraber ohne jegliche Unterstützung durch eine Regierung oder einen Geheimdienst tricksten nicht nur CIA und FBI aus, sondern alle 16 Geheimdienste der Vereinigten Staaten von Amerika, sogar die Behörden für Verteidigungsgeheimdienste und nationale Sicherheit, zusammen mit den Geheimdiensten aller Washingtoner NATO-HiWis und Israels Mossad, der jede radikale muslimische Gruppe infiltriert hat. Diese bescheidenen Saudis ohne bekannte Qualifikation oder Macht überlisteten zu gleicher Zeit auch den Nationalen Sicherheitsrat, NORAD, das Pentagon, die Luftverkehrsüberwachung, und brachten zustande, dass die Flughafensicherheitsbehörden vier Mal in einer Stunde am gleichen Morgen versagten.

Anders gesagt, jeder Teil von Amerikas Verteidigung versagte zum selben Zeitpunkt.

Denken Sie eine Minute darüber nach. Wenn so etwas tatsächlich stattgefunden hätte, hätten der Präsident, Vizepräsident, Kongress und die Medien zu erfahren verlangt, wie es zu so einem totalen Versagen jedes Teilbereichs der nationalen Verteidigungsbereitschaft kommen konnte. Eine Untersuchung wäre sofort in die Wege geleitet worden, nicht erst nach mehr als einem Jahr auf Druck von Familien von 9/11-Opfern, die sich nicht mit Geld kaufen ließen. Ein derartiges umfassendes und totales Versagen jedes Aspektes der Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika würde bedeuten, dass die Amerikaner keine Minute lang sicher waren in der 40-jährigen verfahrenen Situation mit der Sowjetunion. Zu jedem Zeitpunkt hätten die Sowjets die Vereinigten Staaten von Amerika völlig vernichten können und wir hätten niemals herausbekommen, was uns getroffen hat.

In einer wirklichen Untersuchung wären die 9/11-Beweise nicht illegal vernichtet worden, und die Untersuchung wäre von Fachleuten durchgeführt worden, nicht von Regierungsbehörden mit Vertuschungsauftrag und Parteisoldaten. Der NIST-Bericht (Nationales Institut für Technologie) ist ein erbärmlicher Unsinn. Er erklärt gar nichts. Es handelt sich bei ihm um eine zusammengebastelte Computersimulation eines Nicht-Ereignisses. Der Mitvorsitzende und der Rechtsberater der 9/11-Kommission schrieben später Bücher, in denen sie feststellten, dass der Kommission Informationen vorenthalten wurden, dass das Militär die Kommission belog, und dass die Kommission „so angelegt wurde, um zu scheitern.“ Nicht einmal diese erstaunlichen Zugeständnisse der Leiter der 9/11-Kommission hatten Auswirkungen auf den Kongress, die Medienhuren oder die Öffentlichkeit. Alle Köpfe steckten im Sand. Bitte lasst uns zartbesaiteten Schwächlinge mit den Tatsachen in Ruhe, was immer ihr auch macht!

Mehr als hundert Feuerwehrmänner, Polizisten, Rettungshelfer und Hausmeister berichten, sie hätten Reihen von Explosionen in den zwei WTC-Türmen gehört und gespürt, einschließlich starker unterirdischer Explosionen vor dem Einsturz der Gebäude.

Angesehene Wissenschafter, Herausgeber von vielen in Fachkreisen verbreiteten wissenschaftlichen Zeitschriften, berichten über Funde von Nanothermit im Staub der Türme, das sie auf seine Explosivkraft und hitzeproduzierende Eigenschaft hin überprüften und gaben die eindeutigen Ergebnisse bekannt.

1.700 Architekten und Ingenieure bezeugten in einer Petition an den Kongress, dass die drei Gebäude des World Trade Centers nicht durch Feuer und Flugzeuge zum Einsturz gebracht worden sind und forderten eine tatsächlich wissenschaftliche Untersuchung der Ursache der Zerstörung der Gebäude.

Wir stehen also vor der paradoxen Situation, dass wissenschaftliche Meinung auf der Grundlage einer sorgfältigen Überprüfung der übriggebliebenen Beweise von den Ignoranten und Unbedarften als „Verschwörungstheorie” hingestellt worden ist, während Washingtons absurde Verschwörungstheorie als Wahrheit über das Ereignis feststeht.

Architekten und Ingenieure für Wahrheit über 9/11 unter dem Vorsitz des Hochhausarchitekten Richard Gage trieben den endgültigen Nagel in den Sarg von Washingtons zusammengebastelter Verschwörungstheorie mit dem neuen Film: „9/11: Explosive Evidence – Experts Speak Out“ (Explosive Beweise – Experten sprechen – auch in deutscher Version im Internet zu finden), und sie sagen es in der Tat.

Eine Reihe von Abbruchexperten und Fachleuten für Planung, Ausführung und Konstruktion von Hochhäusern mit Stahlstruktur liefern die wissenschaftlichen, architektonischen und technischen Begründungen, nach denen die drei WTC-Gebäude nur mit der Hilfe von Sprengstoffen einstürzten, die so platziert und gesteuert waren, dass sie die mächtige tragende Struktur zerstörten und zum plötzlichen Zusammenbruch der Gebäude führten. Nachdem die Gebäude gemäß den bekannten und erprobten Grundsätzen geplant und errichtet worden waren, welche absolut einen rapiden Einsturz verhindern, konnten Feuer und struktureller Schaden, den zwei der drei Wolkenkratzer durch Flugzeuge erlitten hatten, unmöglich die plötzliche Auflösung der drei Gebäude verursacht haben.

Ich sah den Film in Atlanta am 2. Juli. Atlanta war eine der 32 Städte, in denen die Premiere des Films lief. Der Film wurde gezeigt im Kino an der Euclid Avenue, dem ehemaligen Euclid-Theater, zu dem wir als Kinder mit unseren Fahrrädern fuhren, um Tarzan zu bewundern, wenn er mit Riesenreptilien kämpfte und auf Elefanten ritt, böse schwarze Stammesleute oder böse weiße Jäger besiegte, oder um Randolph Scott zu sehen, wie er mit seinem Colt Gerechtigkeit in eine von Ganoven beherrschte Stadt brachte, oder um tapfere amerikanische Soldaten zu sehen, die Europa von den Nazis befreiten. Es kam uns nie in den Sinn, dass wir Bewohner des „Landes der Freien“ von einem Gestapo-Polizeistaat bedroht werden könnten.

Amerikas Abgleiten in einen Gestapo-Polizeistaat könnte vielleicht abgefangen werden, wenn die Amerikaner in Hinblick auf die Wissenschaft nicht so ignorant wären oder auch nur in der Lage wären zu begreifen, dass das, was sie mit ihren eigenen Augen sehen, wenn sie die Videos über den Zusammenbruch der Twin Towers betrachten, eine Sprengung der Gebäude ist und nicht ein Einsturz aufgrund eines Strukturschadens. Die Zerstörung von Gebäude 7 bietet das totale und komplette Bild eines kontrollierten Abbruchs.

Am Ende des starken Films erklären Psychologen, warum der Mehrheit einer Bevölkerung die geistige und emotionale Kraft fehlt, sich höchst beunruhigenden Fakten zu stellen. Eine Regierung, die ihre Bevölkerung so ausspioniert, wie Washington das macht, kennt offensichtlich die Verfassung ihrer Bevölkerung und sieht nichts als Schwäche und Angst, die manipuliert werden kann.

Was kann denn noch beunruhigender sein als die wahrscheinliche Tatsache, dass 9/11 eine inszenierte Aktion war, um den Neokonservativen ihr „neues Pearl Harbor” zu verschaffen, um Washingtons Hegemonialkriege in den Mittleren Osten und von dort gegen den Iran und die Atommächte Russland und China zu tragen, welche mit Militärbasen der Vereinigten Staaten umstellt werden, wie es beim Iran der Fall war.

Was wir erleben ist eine Neuauflage der Französischen Revolution, dieses Mal auf einer weltweiten Ebene. Napoleon, der Erbe der Französischen Revolution, eroberte Europa mehrere Male, um die Neue Ordnung in Frankreich auf ganz Europa auszuweiten. Die Französische Revolution war der erste Anspruch auf eine neue Weltordnung, aber damals war die Welt Europa.

Washingtons „Befreiungskriege” sind Kriege, die um die Vorherrschaft auf der Welt und um massive Profite für den Militär/Sicherheitskomplex geführt werden. Die Kombination von Macht und Geld, welche die Motive für Washingtons ausgeheckte Kriege bildet, bleibt verborgen, eingewickelt in die Fahne, patriotische Gefühlsregungen und die Angst vor dunkelhäutigen dämonisierten Moslems.

Können die Architekten und Ingenieure für Wahrheit über 9/11 sich durchsetzen und die Amerikaner aus der künstlichen Realität befreien, die erfunden wurde von den Lügnern der Regierung und korrupten Medienhuren, oder sind die Amerikaner verdammt, in der Matrix zu enden, die für sie geschaffen worden ist?

Vielleicht besteht die Hoffnung darin, dass die Wirtschaft unter den Möchtegern-Führern zusammenbricht, und dass die Menschen, die nicht für Prinzipien und ihre Freiheit kämpfen, für ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen werden.

erschienen am 4. Juli 2012 auf > Paul Craig Roberts Website
Archiv > Artikel von Paul Craig Roberts auf antikrieg.com
Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!

 

Freitag
06
Juli 2012

In der Stadt tut sich ‚was!

 

In der Stadt tut sich ‚was.

Die zeitliche Ausweitung des kostenpflichtigen Parken in der Innenstadt hatte sich als Flop erwiesen. Auswärtige Gäste hatten es unter diesem Aspekt häufig vorgezogen, nicht länger in der Stadt zu verbleiben als nötig. So das Fazit der Stadt und des Unternehmervereins.

Nun soll diese Regelung wieder rückgängig gemacht, allerdings im Gegenzug die Parkgebühr auf 0,60 Euro je halber Stunde erhöht werden.

Wir sind skeptisch, ob diese Null-Rechnung aufgehen mag. Es könnten abends verlorene Gäste zurückgewonnen werden, doch möglicherweise könnte es sich um jene handeln, die nun tagsüber nicht mehr kommen.

 

Der Zusammenhang mit einer Innenstadtbelebung erschließt sich allerdings nicht. Da die Stadt angeblich bemüht sein soll, Maßnahmen für die Innenstadtbelebung zu finden, scheint die Frage gerechtfertigt, ob hier nicht kontraproduktiv den vermeintlichen Bemühungen entgegengewirkt wird. Mit dem weiteren Ausbau des Fischaparks wird diese Umverlagerung und Abwanderung von Gästen und Bewohnern definitiv weiterhin forciert.

Dieser Fischapark befindet sich zwar am Stadtrand, doch da es sich bei Wr. Neustadt um eine kleine Stadt handelt, ist dieses Einkaufzentrum alles andere als weit entfernt. Es befindet sich quasi nebenan. So ist es als shizophren zu bezeichnen, einerseits den Fischpark und gleichzeitig eine Kauflandschaft in der (gebührenpflichtigen) Innenstadt errichten zu wollen, andererseits genau diese mit mit dem Aufblasen des Fischparks zu boykottieren.

 

Beides kann man so nicht haben, jedenfalls nicht nebeneinander. Dies scheint nicht in die Köpfe der Stadtregierung zu gehen, weswegen eine Lösung für die Innenstadt auch nicht in Sicht ist. Weil sie nicht in den Sinn kommt. Weil es nicht verstanden wird, dass das eine logischerweise anders sein muss als das andere, um bestehen zu können. Weil in diesen Köpfen „Belebung“ abstrakt mit Kauf und Konsum gleichgestellt wird. Und dies auch noch vollkommen losgelöst von dem Umstand, dass sich gerade die Zeiten ändern.

Eine kostspielige politische Psydoumfrage versuchte soetwas wie einen Wohlfühleffekt zu erzielen, nach dem Motto: hey, wir fragen auch Sie und Dich. Nur: wonach? Eine kostspielige Beratungsagentur wurde bereits vor einiger Zeit laut Zeitungsmeldungen angeheuert, um den strukturellen Problemen auf den Grund zu gehen, insbesondere die Fußgängerzone Neunkirchener Straße betreffend. Von der haben wir nie wieder etwas gehört, nur die kolportierten Kosten von 20.000,- Euro sind im Gedächtnis geblieben. Dabei ist ja grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, teure Spezialisten von außerhalb anzuheuern, wenn man innerhalb des eigenen Beamten- und Angestelltenheeres zu keiner vernünftigen und kreativen Idee kommen kann.

Neunkirchner Straße von Süden.

 

Nachbarn aus der Neunkirchener-Straße und Umgebung gaben jedenfalls gratis und unbürokratisch schnell zur Auskunft, dass die Mieten dort viel zu hoch wären, und die Kosten und Abgaben überhaupt. Auch auf das wenig originelle Umfeld wurde hingewiesen, trotz der millionenteuren Sanierung der dortigen Fußgängerzone. Ganz abgesehen von den Parkgebühren, welche die Gäste permanent auf die Uhr schauen ließen. Filialen von Ketten und Konzernen würden sich noch eher die Mieten leisten können, doch würden diese natürlich klugerweise nebenan im – von der Stadt protegierten – Fischapark ansiedeln und auch locker mit dem Fahrrad zu erreichen sein.

 

Ist nun Schizophrenie heilbar? Das wissen wir nicht, halten es aber für vorteilhaft, wenn man dieses Faktum wenigstens anerkennt. Da wurde über ein 100.000,- Euro-Klo gequatscht, gleichzeitig aber der etablierte „Kinosommertraum“ abgewürgt und mit ihm logischerweise das ansonsten in Scharen einströmende Publikum. Zum Glück nur fast, wie wir heute wissen. Zumindest für dieses Jahr ist diese Veranstaltung gerettet worden, aber die Außendarstellung der Stadt war ein PR-Desaster.

Sollte Schizophenie in Wr. Neustadt doch nicht heilbar sein, sollte dem Unvermeintlichen auf anderem Wege begegnet, das bestehende innerstädtische Vakuum durch andere Inhalte gefüllt und gefördert werden. Originelle Kleinanbieter sind zwar mangels finanzieller Masse chancenlos, doch für den Gastronomiebetrieb sieht es dagegen recht gut aus. Würde man diesen zudem mit Inhalten koppeln, mit einem Kulturbetrieb, welcher in der Lage sein würde, immer wieder neue Reize und Neugierde zu schaffen, könnte nicht nur die Besucherzahl steigen, sondern diese auch gehalten werden. Nachhaltigkeit ist hier ein Schlüsselwort. In Verbindung mit Geist und Anspruch.

Das geht offenbar aber nur, wenn man diesen selbst besitzt.

 

In der Singergasse entsteht immerhin ein Kulturzentrum, das ist eine positive Nachricht. Freilich handelt es sich hier um eine aufwendige Privatinitiative, wird aber erfreulicherweise von der Stadt mit gefördert.

Städtische Liegenschaften werden dagegen weiterhin verscherbelt. Eine Reihe davon standen jahrelang leer und wurde nicht einmal befristet nutzbar gemacht, trotz laufender Kosten und Leasingverträgen. Das Gebäude des sog. „Alten Dorotheums“ sowie das ehemalige Gesundtheitsamt nebenan werden nun an Uhl verkauft (oder gegen ein weniger interessantes Areal „getauscht“ oder sonstwas). Zuvor war es nicht einmal möglich gewesen, für drei Tage eine Drehgenehmigung innerhalb des Gebäudes für einen innerstädtischen No-Budget-Film zu bekommen, der – natürlich – in der Stadt auch nur auf Veranstaltungen gezeigt werden kann, die einer Privatinitiative entspringen.

Die Stadtregierung hat für derartige Unternehmungen keinen Sinn und kein Interesse. Kultur ist eben doch noch ein Fremdwort und höchstens in Verbindung mit Volksfestveranstaltungen und diversen Saufständen akzeptabel. Geist ist hier nicht gefragt, Geist wird auch nicht gezeigt. Dass Kultur auch hergestellt muss, scheint man auch noch nicht begriffen zu haben. Stattdessen setzt auch hier in Zeiten des Sparens der städtische Kauftrieb ein: lieber teuer von außerhalb irgendetwas einkaufen als die eigenen städtischen Künstler mit nur 10% der Mittel zu unterstützen.

 

„Noch mehr Parkplätze für eine tote Stadt?“ war ein spontanes Zitat einer besorgten Bürgerin, als sie von dem angestrebten Verkauf des kleinen Szokoll-Parks durch die Stadt erfahren hatte.

Den Bürgern wird dies als eine grandiose Idee verkauft. Sicherlich, das Szokoll-Denkmal wurde erst 2009 mit großem Tam-Tam und erheblichen Kosten eingeweiht, sicherlich, ein Baum und das Denkmal werden (irgendwo) stehen bleiben, auch die Trafik an der Spitze des Areals, aber was ist gegen das Verschwinden einer weiteren Grünfläche einzuwenden, wenn dafür eine Tiefgarage mit rund 200 Stellplätzen ausgegraben werden könnte. Und was ist schon gegen das Kalkül einzuwenden, dass neben der bestehenden Theater-Tiefgarage und den beiden schlecht belegten Parkhäusern in der Ungargasse und in der Grazer-Straße das gehfaule Kaufvolk sich selbst auch aus nördlicher Richtung direkt in die Neunkirchener-Straße transportieren könnte! Um diese endlich zu beleben!

Der größenwahnsinnige Aspekt ist in Anbetracht der kleinen Stadt (8 Minuten zu Fuß an der Nord-Südachse, 6 Min. Ost-West-Achse) nicht von der Hand zu weisen. Nicht vergessen sollte man auch, dass auch diese Autostellplätze natürlich kostenpflichtig sein werden. Und an der Neunkirchener-Straße selbst ändert sich auf diese Weise ohnehin nichts.

Ja, gut, sie wird natürlich hässlicher werden und sich aus demselben Grund auf der anderen Seite in das ehemalige Ostblock-Design der Grazer-Straße einfügen. So, wie die Stadt nun auch ein Hotel in den Stadtpark setzen möchte, gleich neben dem baulichen Verbrechen „Leiner“. Nicht für das Stadtbild, sondern für das andere Stadtbild.

 

Bereits 2010 hatte die Stadt das Vorhaben eruiert, den Szokoll-Park an städtische Großgrundbesitzer zu veräußern, um an Geld zu kommen. Daher bleibt auch hier nicht der Verdacht aus, dass mit dem Verkauf des Parks und der auch überirdischen Bebauung ganz andere profitieren mögen, die mit der Neunkirchener-Straße nur etwas aus Bau- und Vermietersicht zu tun haben könnten. Und sonst nichts.

Deswegen wird dann gerne über die Nichtzeitung NÖN die doch sehr vage Hoffnung verbreitet, dass zum Beispiel die Errichtung eines Bürogebäudes für einen neuen Impuls der Neunkirchener-Straße sorgen könnte. Ein Bürogebäude!

Das ist ein totes Gebäude.

Es zeigt sich auch hier, dass man unter der „Innenstadtbelebung“ vor allem den Antransport von Menschen versteht, die nichts anderes im Sinn haben sollen, als ein stumpfsinniges kaufen, kaufen, kaufen. Und konsumieren. Am besten irgendeinen sinnlosen Scheißdreck. Dieser ist, von einigen Ausnahmen abgesehen, dort immerhin zu finden.

Im KRONE-Konkurrenzblatt „KURIER“ war am 22. Juni 2012 ein Artikel über Wr. Neustadt zu finden, welcher mit der Schlagzeile „Neues Konzept zur Belebung der City“ Hoffnungen erwecken sollte.

In dem Artikel war zu lesen, dass es nun die Stadtmarketing-Beratungsagentur „CIMA“ richten solle. Mit frischem Wind und einem Kozept. Von der Abgabe der Verantwortung an den „Willen“ (nicht „Können“) der Unternehmer und dem „Schicksal“, welches es in die eigene Hand zu nehmen gilt, wurde auch gleich berichtet. Und das für lumpige 40.000,- Euro, von denen die Stadt 24.000,- Euro übernehmen würde.

Für diese 40.000,- Euro gab es bereits eine theoretische Vorschußleistung: die Idee eines unerwechselbaren Gesichts für die Einkaufsstraße, die Idee eines „kulinarischen Schwerpunktes“ und nicht zuletzt auch die Idee von „bunten Sitzmöbeln“, die zum Verweilen einladen sollen.

Und natürlich zum Einkaufen, ist doch logisch! Am besten gleich mit den bunten Stühlen.

 

Dienstag
26
Juni 2012