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Aussicht auf das Jahr 2016 für die Tätigkeit des Kulturvereins BOLLWERK. Teil 1.

 

Aufgrund finanzieller Engpässe konnte dieses Jahr zwar eine Reihe geplant, einiges halbwegs vorbereitet, aber nur wenig produziert werden. Hinzu kommt, dass sich die Orientierung nun nach außerhalb (u.a. Wien, aber auch Deutschland) verlagert hat.

 

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Held, der Soldat. Video: Rüdiger Rohde, Lyrik: Christian Ropez. Am 6. Dezember 2015 im Rahmen des „Art Visuals & Poetry Festivals“ in Wien, METRO-Kino.

 

Nachdem sich außerdem herausgestellt hat, dass die Stadt Wr. Neustadt für anspruchsvolle Kultur mit Herz und Hirn nicht (mehr) in Frage kommt sowie eine private Anmietung von Räumen extrem kostspielig ist, wird zukünftig von uns davon abgesehen werden, dort mit Projekten an den Start zu gehen.

Letzterer Entschluss hat natürlich mit einer gewissen Zwangsläufigkeit zu tun. An einer derzeit in der Stadt grassierenden Schleimerei, um an kleine vermeintliche Kulturgaben oder an kaum vorhandene Räume zu kommen, werden wir uns definitiv nicht beteiligen. Keine Packeleien mit Geistlosigkeit, Inkompetenz und dubiosen Charakteren bei den städtischen Amtsträgern. Keine Anbiederung an Leute, die unter dem Vorwand, den Schuldenberg der Stadt abzubauen, die verbliebenen Teile und Reste an Kulturarbeit, Bildung und Sozialwesen zu vernichten gedenken. Und mit ihnen auch Personal abzuschieben versuchen, welches nicht stromlinienförmig, aber bislang intelligenter und effektiver als die Verursacher des Ab- und Raubbaus in Erscheinung getreten ist. Das bezieht sich übrigens nicht nur auf die desaströse Entscheidung der aktuellen Stadtregierung, das wertvolle Jugendkulturreferat aufzulösen.

 

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Nichts hält ewig. Ewigkeit, auf der 6. BANALE im kommenden Jahr.

 

Das heißt nicht, dass wir uns gänzlich von der Stadt abwenden werden. Das heißt auch nicht, dass wir den kulturellen und intellektuellen Niedergang, der bereits vor der neuen Stadtregierung eingesetzt hatte, forthin nur ignorieren werden. Wir werden in Zukunft sehen, was sich auf einer anderen Ebene und abseits der Stadt organisieren lassen könnte. Vielleicht in Kooperation mit anderen, angefangen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, vielleicht auch ohne. Denn auf irgendetwas angewiesen sind wir hier glücklicherweise nicht.

 

Mittwoch
11
November 2015

Kunstkörper II

 

Die begnadete Künstlerin Ini K. hat exclusiv für BOLLWERK eine weitere Arbeit aus der Reihe „Kunstkörper“ vorgestellt. Abseits von Blümchenparaden, Blasmusik und provinzieller Wandkritzeleien hatten wir die Ehre, dieser Veröffentlichung im kompetenten Kreise beiwohnen zu dürfen.

Wir waren begeistert! Ini K. hat uns auch mit dem vorgelegten Sujet „Bettspannlaken“ ihre avantgardistische Genialität im Kontext einer unerreichten handwerklichen Geschicklichkeit erneut eindrucksvoll demonstriert. Der selbstbestimmende Charakter lässt auch hier die oberflächlich glatten Flächen der herrschenden Fremdbestimmung in einer formvollendeten Inclusion dividieren, die ihresgleichen sucht.

 

Kunstkörper II

Formvollendung endlos: das Sujet „Bettspanntuch“ von Ini K. (Alternativ: „Bettspanntuch mit Socke“).

 

Ini K. benötigt künstlerisch keine Vereinigung mit anderen, Ini K. vereinigt autark die Kunst in sich selbst und in ihren beeindruckenden Werken. Kunstfreiheit abseits des Glaubens an Gesagtes und Getue bekommt mit Ini K. eine neue Dimension, welche mit den ersten dreien kaum mehr zu erfassen sein dürfte.

 

 

Donnerstag
15
Oktober 2015

EIN ABEND FÜR PANZA PLATTE: TOTGEGLAUBT / GENERAL GUGLHUPF

Am Donnerstag, den 8. Oktober 2015, 21 Uhr, im CHELSEA, Wien.

Martin Panza, der österreichische Punk-Supporter erster Stunde und nebstbei auch “Entdecker” der Wr. Neustädter Szene, wird exakt an diesem Abend 55 Jahre alt!!!
Folgende Programmpunkte sind geplant:

Vorführung eines ca. 25 minütigen Teasers über die Musik-Doku
“Es fängt von Neuem an – das Leben + Sterben der Wr. Neustädter Musik-Szene in den 1980er Jahren” (Publishing April 2016)

(Der Teaser von Karin Neumüller sollte ursprünglich auf dem Wr. Neustädter Sommekino-Traum ausgestrahlt werden, welcher aus bekannten Gründen abgesagt werden musste).
15 minütiger Auftritt von GENERAL GUGLHUPF
30 minütiger Auftritt von TOTGEGLAUBT
TOTGEGLAUBT:
Diese Band rekrutiert sich aus den noch lebenden Resten der einstigen Wr. Neustädter Musik-Szene … d.h. …ehemalige Mitglieder von X-beliebig (Zoltan Daroczi, Bernd Bechtloff, Franz Heuschneider), Dämmerattacke (Thomas Guth, Erich Allinger) sowie der Bates Men (Dieter Nemetz, Hannes Eder) interpretieren alte Songs von X-beliebig, Dämmerattacke + Bates Men auf neue bzw. andere Weise.

Dj ALFI

 

EINTRITT FREI!

 

http://www.chelsea.co.at/concerts.php#concert_4644

Mittwoch
07
Oktober 2015

Schall und Raum

Innovative Klangskulpturen von Ulla Rauter und Andreas Trobollowitsch.

 

Schall & Raum

 

 

„Die künstlerische Herangehensweise von Ulla Rauter und Andreas Trobollowitsch bewegt sich gewissermaßen diametral: Beide verwenden für ihre selbstgebauten Instrumente eigens entwickelte Technologien zur Klangerzeugung – hier mittels digitaler Vertonung von physischen Signalen, dort durch Übertragung elektronischer Bewegung auf einen realen Klangkörper.“

 

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Feedbackbox (Hintergrund), Walkmanpaintings (Vordergrund).

 

Am Sonntag, den 27. September ist der letzte Tag dieser Ausstellung! Die beiden Künstler werden ab 11.00 Uhr am Vormittag vor Ort sein und eine Vorführung geben.

Absolut sehens- und hörenswert!!!

St. Peter an der Sperr, Wr. Neustadt.

 

Schall & Raum 1

 

Donnerstag
24
September 2015

Die, die sich „Identitäre“ nennen – eine weitere Unkultur?

 

Derzeit wird in Wr. Neustadt etwas Wind um eine Gruppierung gemacht, die sich wenig originell politisch am äußeren rechten Rand positioniert hat und von dort Stimmung gegen Flüchtlinge/Asylanten/Migranten macht.

Die Gruppe nennt sich die „Identitären“, was bei einer oberflächlichen Betrachtung etwas kurios anmutet, scheinen deren Mitglieder äußerlich einer gewissen US-Affinität nachzuhängen. Der Zusammenhang zwischen den kulturlosen Vorbildern und einer vorgeblichen österreichischen Heimat wirkt befremdlich.

Ein Blick auf die österreichische Homepage dieser „Identitären“ zeigt auf, dass sich diese in erster Linie an junge und jüngere Menschen wendet, also an jene Bevölkerungsgruppe, die noch formbar ist. Der Inhalt der Seite besitzt einen ideologischen Überbau „völkischer“ Art und damit eine Nähe zur Nazi-Ideologie. Womit die Betreiber dieser Seite, die aus dieser Ecke kommen, allerdings nichts zu tun haben wollen.

Eine Fremdenfeindlichkeit wird bestritten, obwohl sich die Rhetorik in erster Linie gegen diese richtet. Es wird von „Ethnopluralismus“ geredet, ein Begriff, mit dem schon zu Zeiten Nazideutschlands deren Reichs-Redakteure gerne hantiert hatten. Ethno nach der „Säuberung von Schädlingen“, Pluralismus nur unter Kontrolle des NS-Regimes und seiner Rasse-Konstruktionen.

Konsequenterweise wird zwischen Flüchtlingen/Asylanten/Einwanderer nicht differenziert. Mitmenschliche Aspekte gegenüber diesen Menschen sucht man vergeblich. Zwar wird die Flüchtlingspolitik in Österreich und in der EU – zu recht – kritisiert, aber es wird nicht einmal hinterfragt, warum dem so ist. So bleibt die Kritik an der EU auch nur verschwommen und alles andere als konkret.

Hintergründe über die Flüchtlingsbewegung gibt es nicht; nichts über die Kriegsursachen, nichts über die wirtschaftliche Lage in den jeweiligen Ländern, nichts über Interessen, Zusammenhänge und Verantwortlichkeiten. Somit wird auch die Rolle der USA komplett ausgeblendet. Es ist geradezu verräterisch, diesen wichtigsten Aspekt außen vor zu lassen, denn die Masse der Flüchtlinge kommen aus jenen Ländern, in denen die USA Krieg führten oder noch führen.

Die Beleuchtung dieser Hintergründe würde den „Identitären“, die vorgeben, sich Sorgen um ihre Identität zu machen, den Boden entziehen. Der Gegner, der Verursacher der menschlichen Tragödie, der Verursacher der Massenflucht, würde auf genau der anderen Seite der Agitation vorzufinden sein. Genau das ist offensichtlich nicht gewünscht.

So bleibt der Eindruck übrig, dass es sich bei den „Identitären“ nicht nur um eine „Bewegung“ der Bauernfängerei handelt, welche zumeist jüngere Leute aufklaubt, die sich „irgendwie verarscht fühlen“, ohne aufgrund niedrigen Bildungsgrades zu einer genaueren Definition fähig zu sein und sich in eine Richtung motivieren lassen, die sie bei eigener Unkenntnis weiterhin und noch besser verarschen lässt. Sondern auch um eine Organisation, deren rechtsgerichtete Initiatoren bestimmte Interessengruppen bedienen. Nazi-Gruppen dienten schon immer als Fußvolk für faschistisch orientiere Eliten. Und es sind die USA, welche sich hierin in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart dieser Mittel weltweit mit einer unglaublichen Penetranz bedient haben.

Da diese USA wiederum auf ihre Verbündeten/Vasallen/Marionetten in der NATO/EU usw. zurückgreifen können und die Betrachtungen der letzten 30 Jahre an geheimdienstlicher Tätigkeit allein in Deutschland einen gewissen Rückschluss erlauben, wäre es sehr verwunderlich, wenn den „Identitären“ keine geheimdientliche Struktur zugrunde liegen würde – wie bei allen anderen.

Der österreichische Verfassungsschutz hat derzeit jedenfalls nichts dagegen. Möglicherweise wissen sie und ihre Masterminds über die Identitäten der „Identitären“ besser Bescheid als wir.

 

 

 

Textbeispiele von der österreichischen Homepage der „Identitären“:

 

„In den letzten Jahrzehnten wurde von Konzernen, Politikern und linken Medien eine Entwicklung in Gang gesetzt, die heute ihren schrecklichen Höhepunkt erreicht. Es findet ein „großer Austausch“ statt…“

Von welchen Medien ist hier die Rede? Wo sind in Österreich „linke“ Medien zu finden? Dazu ausgerechnet „Konzerne“ in einem Satz mit dem Begriff „links“ zu verbinden (Unterstellung einer gleichen Interessenslage) weist auf den verlogenen Hintergrund der „Identitären“.

 

„Überall erleben wir eine rasende Islamisierung. Dschihad-Netzwerke bilden sich in den Multikulti-Ghettos. Unser Land ist ein Pulverfass.“

Das klingt dramatisch und für schlichte Gemüter bedrohlich. „Dschihad-Netzwerke“, zu denen sich die „Identitären“ wahrscheinlich nicht zählen möchten, bilden sich nicht nur in, sondern auch außerhalb von „Multikulti-Ghettos“, so auf Facebook, in den Massenmedien, bei den Sicherheitsbehörden und in der US-Botschaft. Die Frage ist, woher der Betreiber der Seite es genau mit den Ghettos wissen will, wenn es sich nicht nur um eine bloße böswillige Unterstellung handelt. Denn im Bilde, wie es sich mit den islamistischen Söldnern verhält, ist der Autor sichtlich nicht.

 

„Dabei hilft Einwanderung eigentlich niemandem. Weder uns, noch den ärmeren Ländern, aus denen die Fremden nach Europa strömen. Dennoch erhöhen  unsere Politiker den Massenzuzug von Ausländern Jahr für Jahr. Sie „importieren“ sich so ihre Wählerstimmen. Und die internationalen Konzerne wollen billiges Arbeitsmaterial, das bei uns die Löhne drückt. Jedes Jahr steigt die Belastung

Hier wird ein wenig Verständnis geheuchelt, bei dieser Gelegenheit die Flucht, Vertreibung und Aufnahme in der Not mit „Einwanderung“ gleichgesetzt und mit der zynischen Behauptung flankiert, dass die „Fremden“ aus „ärmeren Ländern“ kommen würden. Die Tatsache, dass in zahlreichen „ärmeren“ Ländern vor der Zerstörung ein relativ hoher Lebensstandart vorhanden gewesen war, wird geflissentlich unterschlagen. Der „Import“ von Wählerstimmen ohne Wahlberechtigung ist ein misslungener Witz.

 

Neben den vielen polemischen und ermüdend dämlichen Passagen, auf die wir hier nicht eingehen wollen, noch die folgende Zitatabfolge:

„Unsere Feinde sind nur jene die unsere Identität bedrohen, keine imaginären Achsen des Bösen oder Weltverschwörungen…“

Der Begriff der „Feindschaft“ gegenüber jenen, die eine nicht offensichtliche „Identität“ im US-Look angeblich bedrohen, lässt viel Spielraum und einige Interpretationen zu. Feindschaft bedeutet nebenbei das Ende der Diskursfähigkeit, deren Anfang bislang auch nicht beobachtet werden kann. Was das mit dem in US-Jargon bezeichneten „Achsen des Bösen“ (Oh, Gott, kommen nicht von dort die Flüchtlinge???) und der Plattheit einer dumpfen „Weltverschwörung“ zu tun haben soll, bleibt offenbar der kindlichen Phantasie eines Zurückgebliebenen überlassen.


„Wir lehnen jeden Antisemitismus ab ohne in eine pathologische Überidentifikation mit Israel zu kippen…“

Der Autor hatte es offenbar für nötig gehalten, die Ablehnung von Antisemitismus in seinen Text unterzubringen, um nicht über diesen Weg als Nazi hingestellt zu werden. Hat aber nichts mit dem Thema „Flüchtlinge“ und „Islam“ zu tun. Außerdem ist der Apartheitsstaat Israel, ebenfalls ein Bestandteil des Vertreibungsszenarios in Nahost, so schön rechtsextremistisch, dass ein derartiges Statement nur allzu leicht fallen dürfte.

 

„Dass Israel und USA ein strategisches Interesse daran haben, dass in Europa kein islamisches Kalifat entsteht ist nur verständlich…“

Aha, ein schöner Nullsatz. Verständnis wofür? Dass die meisten Moslems von den USA und ihren Lakaien bereits vor der Grenze umgelegt werden? Davon abgesehen haben auch wir ein strategisches Interesse daran, dass beispielsweise aus der Rente keine Sozialhilfe wird.

 

„Wir haben ein identitäres, existenzielles Interesse daran und freuen uns über jede Unterstützung. Wir wollen nicht zu einer willenlosen Schachfigur in einer transatlantischen, westlichen Allianz werden, sondern selbstbewusst und eigenständig auftreten. Unsere Probleme mit der galoppierenden Islamisierung stehen in keinem direkten Zusammenhang zur US-Politik im Nahen Osten und beides muss getrennt betrachtet und diskutiert werden.“

Dieser Schluss ist als Karikatur grandios. Keine willenlose Schachfigur in der westlichen Allianz sein wollen und deswegen die Flüchtlinge aufs Korn nehmen. Logisch. Die Angabe, dass die „Identitären“ ihre „Probleme“ in „keinen direkten Zusammenhang zur US-Politik im Nahen Osten“ sehen, wobei Afrika vergessen wurde, entzieht ihnen gleich selbst den Boden ihrer kaum vorhandenen Argumentation. „Eigenständig“ auftreten, um eigenständig die US-Intersssen zu vertreten, ja, als wenn irgendwelche Handlanger jemals eigenständig gewesen wären. Betrachtet wird vom in der Identitätskrise befindlichen Autor gar nichts, womit sich eine Diskussion erübrigt haben dürfte. Punkt. 

 

Freitag
28
August 2015

Syrische Flüchtlinge in Hittisau

 

In Syrien ist jeder Mensch mit seinem Leben bedroht. Sei es durch die direkte Konfrontation mit dem Krieg, durch Todesschwadronen, durch Terror. Selbst in den wenigen noch verbliebenen relativ ruhigen Gegenden ist die Bevölkerung einer ständigen Bedrohung durch Artillerieüberfälle und Autobomben ausgesetzt.

In Österreich dagegen ist es ruhig, dort herrscht Frieden und auch Wohlstand. Auf internationaler Ebene hält sich das Land politisch weitgehend zurück, auch wenn es als Mitglied der EU deren über den Staat Syrien verhängten Sanktionen mitträgt. Und vielleicht noch dies und das mehr…
Hittisau ist eine kleine Gemeinde mit rund 1.900 Einwohnern mitten im Bregenzerwald in Vorarlberg. Der Ort ist landwirtschaftlich geprägt und besitzt eine eigene Dorfsennerei. Mehrere klein- und mittelständische Handwerksbetriebe haben sich angesiedelt. Die vorhandene Infrastruktur mit Lebensmittel-, Kleider- und Sportgeschäften sowie einem Weltladen ist als gut zu bezeichnen, zumal die Gemeinde auch touristisch erschlossen ist. Zahlreiche Ferienwohnungen und Gästezimmer stehen für Gäste zur Verügung. Und wer sich gerne bekochen lassen möchte, kann gleich unter mehreren Haubenrestaurants auswählen.

www.hittisau.at

 

Als Ende 2014 das Bundesland Vorarlberg nach Unterkünften für Flüchtlinge suchte, hatte sich Manfred Felder aus Hittisau bei den Behörden gemeldet und seine Unterstützung angeboten. Herr Felder ist der Pächter des alten Gasthauses „Zum Goldenen Adler“ im Dorfzentrum von Hittisau, dessen Gastwirtschaft von ihm mit der Unterstützung der Kellnerin Sabine Dorner betrieben wird. Das Gasthaus besitzt im Obergeschoß eine Reihe von Gästezimmern, welche zu diesem Zeitpunkt nicht genutzt wurden.

Nachdem die Gemeinde das Angebot von Herrn Felder angenommen und die Caritas die Unterkünfte auf die vorgeschriebenen Anforderungen hin mit einem positiven Befund überprüft hatte, waren im Januar 2015 acht männliche Flüchtlinge aus Syrien in den „Goldenen Adler“ eingezogen. Deren Zimmer werden durch die Caritas finanziert, während für die Verpflegung die Flüchtlinge eigenverantwortlich sind. Das entspricht dem in Vorarlberg weitgehend übliche Modell. Die acht Syrer sind somit in der Lage, sich ihr Essen in der ihnen gewohnten Weise zuzubereiten. Das wird von ihnen selbst auch bevorzugt.

Bei den Flüchtligen aus Syrien handelt es sich um

Ya., einem Landwirt, dessen Familie noch in der Türkei festsitzt
Ba., von Beruf Seifensieder
Ad., Französischlehrer
Im., Tischler
Ach., Chemiker
Sh., Fernsehtechniker
sowie die Brüder Khalil und Yasan, von denen der Letztere in seinem Maturaabschlußjahr aufgrund der Kriegsumstände flüchten musste und daher leider über keinen Abschluß verfügt.

 

Hittisau-001Foto: S. Dorner

 

Sechs von den Syrern haben mittlerweile einen Aufenthaltstitel (Konventionsflüchtlingspass) und somit Zugang zum Arbeitsmarkt, zwei von ihnen befinden sich noch im Asylverfahren.

Spannend war zweifellos die Antwort auf die Frage, wie die Unterbringung von Flüchtlingen in Hittisau von den eher konservativen Einheimischen aufgenommen werden würde. Natürlich gab es die unterschiedlichsten Reaktionen und somit auch negative. Aber insgesamt sollte sich die Aufregung als nicht allzugroß darstellen.

Es zeigte sich, dass es sehr von Vorteil war, die Flüchtlinge nicht irgendwo an den Rand des Dorfes zu isolieren, sondern sie mitten in den Ort einzuquartieren. Dadurch bekam die Bevölkerung die Gelegenheit, die syrischen Männer, von denen nun zwei auf geringfügiger Basis im Gasthaus servieren, direkt kennen zu lernen. Das trug entschieden dazu bei, Vorurteile niederzureißen und einen Umgang zu pflegen, der so normal ist, wie alle Beteiligten es selbst sind.

 

Hittisau-002Foto: C. Nenning

 

Die Akzeptanz gegenüber den Flüchtlingen und deren Integration hatte dann gute Fortschritte gemacht. Aus der Bevölkerung wurden unter anderem Fahrräder gespendet, um die Mobilität der syrischen Männer zu erhöhen, Ausflüge wurden organisiert. Es gab sogar Anfragen für kleinere Arbeiten, womit die Syrer hätten sich ein wenig dazu verdienen können. Dies scheiterte aber trotz Arbeitsbewilligungen (sechs der Flüchtlinge) bislang an bürokratischen Hürden. Die Flüchtlinge, die alle fleißig an einem Deutschunterricht teilnehmen, hatten im Gegenzug bisher drei syrische Abende im Gasthaus gestaltet und jewerils ein syrisches Buffet gekocht. Diese Abende wurden erfreulicherweise von den Einwohnern in Hittisau äußerst gut besucht.

 

Hittisau-003Foto: S. Dorner

 

Tatsache ist allerding auch, dass der gute Verlauf vor allem dem persönlichen Engagement des Herrn Felder und auch der Frau Dorner zu verdanken ist. Die mobile Betreuung der Flüchtlinge erfolgt durch die Caritas nur zweimal die Woche. Die Hauptlast der Betreuung und auch der Verantwortung liegt bei Herrn Felder und Frau Dorner, die mittlerweile in der Gemeinde eine Arbeitsgruppe gebildet haben, um die Aufgaben ein wenig auzuteilen. Die Flüchtlinge benötigen nach wie vor Unterstützung bei den allgemeinen Abläufen, bei der Übersetzung, bei dem Ausfüllen von behördlichen Dokumenten usw. Da Herr Felder in seinem Gasthaus auch wohnt, ist er als erster und unmittelbarer Ansprechpartner für die Flüchtlinge immer präsent. Und die danken es ihm aus ganzem Herzen.

 

Christine Nenning

 

Hittisau-004Foto: S. Dorner

 

 

Mittwoch
12
August 2015

DISASTER MOVIES, REQUIEMS AND REMIXES • TEXTFILM MADE IN AUSTRIA

Im Rahmen des dotdotdot-Filmfestivals unter der Leitung von Lisa Neumann in Wien ist am Samstag, den 8. August 2015, 21.30 Uhr, ein sehenswertes „Special“ zu sehen.

Das Art Visuals & Poetry Filmfestival unter der Leitung von Sigrun Höllrigl hat hier den Raum bekommen, um die besten Beiträge des Vorjahres abermals zu präsentieren.

 

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„Disaster Movies“ ist keine leichte, aber dafür eine wunderschöne und schwermütige Kost. Wir sind mit den „Ostfrontsuppen“ dabei, aber alle Filme sind absolut sehenswert!!!

http://www.dotdotdot.at/programm/disaster-movies/

 

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Hier der Link zur Festival-Seite von dotdotdot mit den weiterführenden Informationen:

http://www.dotdotdot.at/wann-wo/

Mittwoch
05
August 2015

Kunstkörper

 

Lange hatte Wr. Neustadt auf echte Mitbewerber in der heimischen Kunstszene warten müssen.  Jetzt ist sie endlich – auf der Durchreise – bei uns angekommen: Ini K.

Abseits jeglicher hausfräulichen Nebenbeschäftigung und nichtssagender Mediendiskurse in der Klatschpresse bringt sie ihr gesellschaftliches Anliegen auf den Punkt.

 

INI-2_bearbeitet-02-0Formvollendete Körper: das Sujet „Matratzenschoner“ von Ini K.

 

Das Herunterleiern unwichtiger Persönlichkeiten vor einer Ausstellung haben mit den Objekten von Ini K. entgültig in der Mülltonne der selbstverliebten Konservativen ihren gerechten Platz gefunden. Diese Kraft und Wucht der Objekte von Ini K. entlarven geheucheltes Interesse und Vermögen noch vor Ort. Sie reduzieren auf das selbstbestimme Wesentliche und entblößen gnadenlos die Scheinheiligkeit der glatten Oberfläche. Unserer Oberfläche.

 

INI-1_bearbeitet-01-0Selbstbestimmende Abstraktion der Tatsächlichkeit: das Sujet „Matratzenschoner“ von Ini K.

 

Wir freuen uns auf weitere Arbeiten von Ini K. und hoffen, sie eines Tages mit einer großen Werkschau in Wr. Neustadt begrüßen zu dürfen.

 

Donnerstag
16
Juli 2015

Stellungnahme zum Artikel „Für 2016 werden Filmpläne gewälzt“ in der NÖN.

 

Mit Verwunderung registrierten wir den heute in der NÖN erschienenen Artikel „Für 2016 werden Filmpläne gewälzt“. In diesem zeigte sich der neue Kulturstadtrat Franz Piribauer überrascht über das (diesjährige) Aus des Sommer-Kino(T)raums in Wr. Neustadt.

Wir vom Verein BOLLWERK sind überrascht ob dieser Ahnungslosigkeit innerhalb des überschaubaren Kulturressorts. Machbarkeiten hängen gewöhnlich auch von finanziellen Rahmenumständen ab. Sollten diese nicht zustandekommen, ist es um die Machbarkeit schlecht beschieden. Deutlich wird dies immer am Ende, nie am Anfang.
Der neue Kulturstadtrat spricht ungeachtet dessen davon, dass er das Thema „Film 2016“ weiterentwickeln und Wr. Neustadt „noch mehr“ als „Filmstadt“ positionieren wolle. Er schwelgt in der Vergangenheit und nennt mit C. Dostal ausgerechnet einen wenig erfolgreichen Darsteller, der bereits vor langer Zeit nach Übersee ausgewandert ist. Mehr fällt ihm in dem NÖN-Artikel dazu nicht ein, freut sich aber, wenn eine externe Produktionsgesellschaft einen Dreh auf dem hiesigen Hauptplatz vornimmt, um es als Erfolg zu verkaufen. Für wen eigentlich?

Mit der Stadt selbst hat das real alles nichts zu tun. Die städtische Bilanz in Sachen „Film“ ist nach der Amtsübernahme des neuen Kulturstadtrates ernüchternd. Dieses Jahr wird es weder den Sommer-Kino(T)raum noch die BANALE in Wr. Neustadt geben. Und vielleicht auch nicht mehr darüber hinaus.

 

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Wir stellen fest, dass Wr. Neustadt keine „Filmstadt“ war, keine „Filmstadt“ ist und unter den gegebenen Umständen auch niemals sein wird. Wer Film in der Stadtverwaltung weiterentwickeln möchte, ist uns ebenfalls ein Rätsel. Das setzt eine gewisse Kompetenz und vor allem Interesse voraus, dazu Organisationstalent und eine Vision. Wie soll etwas weiterentwickelt werden, was von städtischer Seite auch in der Vergangenheit nie entwickelt worden war?

Entwickelt“ wurde „Film“ in Wr. Neustadt allein nur durch Privatinitiative. Das waren Paagida um Bernd Breitfellner und Helmut Puritscher mit dem Sommer-Kino(T)raum, welcher gleichzeitig auch eine Plattform für regionale Filmer geboten hatte. Das war und ist Winfried Koppensteiner mit dem Filmverein DEAKARTE, spezialisiert auf „Nischen-Filme“. Und es war der Kulturverein BOLLWERK mit seiner No-Budget-Filmreihe BANALE, welche als einzige Veranstaltung in der Stadt auch inhaltlich von und mit zumeist städtischen oder regionalem Stab vor Ort produziert worden ist. Und das unter widrigsten Umständen.

Auch die Behauptung des neuen Kulturstadtrates, in erster Linie die heimischen Kulturschaffenden oder auch Filmschaffenden zu unterstützen, erweist sich nun als eine leere Worthülse. Die BANALE, obwohl Bestandteil eines hiesigen Kulturpreises, wurde erst gar nicht thematisiert. Die Ignoranz gegenüber den innerstädtischen Filmern passt nicht so recht zu den öffentlichen Behauptungen.

Der einzige Austragungsort für die 6. BANALE in Wr. Neustadt, das Stadttheater, würde dem Verein BOLLWERK etwa 1.800,- Euro an Miete für einen Abend kosten. Das ist einfach zu viel für ausschließlich ehrenamtlich tätige Wr. Neustädter/innen, zu viel für nichtkommerzielle Filmkultur. Das Ansuchen um Mietnachlaß durch unseren Obmann, Rüdiger Rohde, wurde allerdings erst gar nicht beantwortet. Auch nicht auf Nachfrage.

Die erst nach der 2. BANALE entstandene 1. FRONTALE wiederum ist zwar eine durch das Jugendreferat aufgestellte städtische und somit bezahlte Veranstaltungsreihe, diese wurde allerdings auch erst aufgrund der persönlichen Initiative des von uns sehr geschätzten Teams um Christoph Gausch und Stefan Kumnig sowie Reinhard „Asti“ Astleitner“ möglich. Immerhin wird die FRONTALE in dem genannten Artikel von dem neuen Kulturstadtrat erwähnt, wenn auch nur als „so ein Segment“.

Das ist für uns eine unverständliche Abwertung. Sicher, Lizenzen für auch internationale Filme werden durch einen Wettbewerb erworben oder angekauft, im Gegensatz zur heimisch produzierten BANALE, doch sind der FRONTALE auch die Jungens von Doomsday-Films angeschlossen – und die sind aus Wr. Neustadt.

Das alles verspricht für die Zukunft nichts Gutes. Weder für Film noch für andere Projekte. Das angebliche „Wälzen von Filmplänen für 2016″ allein deutet auf eine gewisse Unergiebigkeit hin. Wir erkennen keinen Plan. Und sollte es doch einen geben, von dem wir keine Kenntnis haben, dann ist dieser höchst destruktiv für Wr. Neustadt.

Der Kulturverein BOLLWERK, Wr. Neustadt.

www.bollwerk.co.at

Montag
06
Juli 2015

Ausgeträumt: Sommerkinotraum 2015.

Jetzt ist es – quasi – amtlich: der Sommerkinotraum in Wr. Neustadt ist ausgeträumt. Zumindest für dieses Jahr. Was nächstes Jahr sein würde, wisse er noch nicht, da könne alles möglich sein oder auch nicht, so Helmut A. Puritscher uns gegenüber. Er bildet zusammen mit Bernd Breitfellner das Veranstalter-Team, welches heuer nun nicht veranstaltet.

Was Sache ist, kann auf der Homepage des Kinosommertraums nachgelesen werden:

http://www.sommerkinotraum.at/

Dazu noch ein Artikel aus der NÖN:

http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/wiener_neustadt/Heuer-kein-Sommerkino;art2575,646097,F#artTabs

 

2094545_m3w460h260q75v9451_440_0008_6269102_wrn27p_Soki4spsFoto: Franz Baldauf.
Wir vom Kulturverein BOLLWERK bedauern diese Entscheidung sehr, weil der Sommerkinotraum auch für regionale Filmemacher und für nicht kommerzielle Filme eine Plattform geboten hatte. Vorbereitete Arbeiten feiern nun keine Premiere in Wr. Neustadt.

Auch um die Kurzfilmreihe BANALE steht es in diesem Jahr schlecht. Wie der Sommerkinotraum kann die 6. Banale in erster Linie aus wirtschaftlichen Gründen nicht veranstaltet werden. Auch wenn hier weitaus geringere Beträge eine Rolle spielen. Denn es handelt sich bei der BANALE um eine ehrenamtlich durchgeführte No-Budget-Veranstaltung, die immerhin Bestandteil eines Kulturpreises der Stadt gewesen war. Ärgerlich war nebenbei auch der Umstand, dass ein Ansuchen um Mietminderung für einen Abend im Stadttheater von der Stadt erst gar nicht beantwortet worden ist. Außerdem wurde von irgendeinem Schwachkopf die BANALE-Website gehackt, so dass diese vom Netz genommen werden musste.

 

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So soll es sein, haben wir uns gedacht und uns an die Arbeit gemacht, außerhalb von Stadt und Bezirk Wr. Neustadt den Raum zu suchen, der für uns notwendig ist. Die Gespräche und Kooperationsvorhaben mit anderen Veranstaltern sind in Gange.

 

Mittwoch
01
Juli 2015

Florian Jakowitsch – Fleisch und Transzendenz

Derzeit in St. Peter an der Sperr anzuschauen:

„Transzendenz und Fleisch“ von Florian Jakowitsch, der in seiner vermutlich letzten Ausstellung in Wr. Neustadt eine Art Querschnitt über sein Schaffen präsentiert.

 

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Bei der Eröffnung hatten wir leider nicht anwesend sein können, doch konnte zumindest die Besichtigung nachgeholt werden. Dies ist bis zum 12. Juli auch für alle anderen möglich. Danach wird es zu spät sein.

 

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Und für alle, die ebenfalls verhindert waren, hier noch zwei Links:

http://www.meinbezirk.at/wiener-neustadt/kultur/florian-jakowitsch-der-versprengte-wolf-in-st-peter-d1388929.html

http://www.wnkultur.at/news/118-fleisch-und-transzendenz

 

Freitag
19
Juni 2015

Silvio Sinzinger & Freedom im SUB

 

Silvio Sinzinger hat mit „Silence“ ein zweites Album fertiggestellt.  Zusammen mit der Band Freedom wird das Ergebnis am 15. Mai im SUB präsentiert.

Außerdem spielen „Handle with care“.  Diese Gruppe kommt auch aus Österreich, auch wenn sie offenbar nicht danach klingen möchte.

 

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Dienstag
12
Mai 2015

„The Joshua Trees“ im SUB

 

The Joshua Trees.

Freitag, 17. April 2015.

Im SUB.

Wr. Neustadt, Singergasse 6-8.

Einlass: 20.00 Uhr. Beginn: 21.00 Uhr.

Preis: 12,- Euro.

 

Montag
13
April 2015

Vernissage und Ausstellung „Augenschmaus“

 

 

 

Montag
06
April 2015

Mittelalterlicher Burgenbau und Herrschaftsbildung

 

Nur heute im Stadtarchiv von Wr. Neustadt:

Mittelalterlicher Burgenbau und Herrschaftsbildung zwischen Schneebergland, Steinfeld und Buckliger Welt.

Von Karin und Thomas Kühtreiber.

18.30 Uhr. Eintritt: 5,- Euro.

Freitag
27
März 2015

Wirkungswechsel

 

 

 

Sonntag
15
März 2015

KONKRET – am 17. März 2015 in Wr. Neustadt

 

 

Sonntag
08
März 2015

Kulturpreise Wr. Neustadt 2014

 

Manchmal gibt es auch gute Nachrichten.

In Venezuela wurde wieder einmal ein Putschversuch durch das von den USA unterstützte rechte Lager vereiltet.

In Syrien konnte die Syrische Arabische Armee endlich die in Teilen von Aleppo befindlichen und von den USA, der NATO und den GCC-Staaten unterstützten Terroristen von ihren Nachschubwegen abschneiden, indem sie im Norden die Blockade durchbrach.

http://www.almanar.com.lb/english/adetails.php?eid=196029&cid=23&fromval=1&frid=23&seccatid=20&s1=1

http://www.sana.sy/en/?p=28861

In der Ukraine ist es den Volksverteidigungskräften des Donbass gelungen, den Kessel von Debalzewo zu schließen, die von den USA, NATO und EU unterstützen Nazi-Verbände einzukesseln und teilweise aufzureiben.

http://www.nytimes.com/2015/02/19/world/europe/ukraine-conflict-debaltseve.html?_r=0

http://rt.com/news/233363-ukraine-debaltsevo-surrender-withdrawal/

http://de.sputniknews.com/militar/20150218/301184728.html

http://de.sputniknews.com/politik/20150219/301190477.html

 

Und in der österreichischen Provinz, im Stadtmuseum von Wr. Neustadt, wurden im Zuge einer offiziellen Ehrung die Kulturpreise 2014 in der Sparte „Darstellende Kunst“ vergeben.

 

Helmut A. Puritscher hielt die Laudatio.

 

Den Hauptpreis erhielt Dr. Werner Schulze, die Anerkennungspreise Rüdiger Rohde und Dagmar Leitner, den Förderpreis Markus Dinhobl und den Sonderpreis Stefan Holoubek.

 

Horst Karas als Vertreter der Stadtregierung, Markus Dinhobl, Dagmar Leitner, Stefan Holoubek, Rüdiger Rohde, die scheidende Kulturstadträtin Isabella Siedl und Werner Schulze.

 

Wir bedanken uns bei dieser Gelegenheit im Namen des Vereins BOLLWERK bei der Stadt Wr. Neustadt für diese Ehrung.

 

Noch ein Bild für die örtlichen Medien.

 

Rüdiger Rohde erhielt den Preis, aber nicht den Raum für eine eigene Rede. Er spricht daher an dieser Stelle allen Mitstreitern innerhalb und außerhalb des Vereins bei den einzelnen Projekten, ohne die das bisher Geschaffene nicht möglich gewesen wäre, seinen oberallerherzlichsten Dank aus.

Alles weitere wird an anderer Stelle gesagt werden.

 

Freitag
20
Februar 2015

Richtigstellung: „neustädter perspektiven“.

 

In der anlässlich der Wahlen in Wr. Neustadt von der SPÖ herausgegebenen Sonderausgabe 2015 der „neustädter perspektiven“ fanden wir uns unter der Auflistung einer „Erfolgsbilanz“ (der Stadtregierung) im Abschnitt „Kinder & Jugend“ wieder. Aus irgendeinem Grund wurde unter „Veranstaltung von Spezialevents“ auch die BANALE genannt.

 

Hierzu stellen wir fest:

 

  • Die Kurzfilmveranstaltung BANALE wurde n i e von der Stadt Wr. Neustadt veranstaltet, sondern von Rüdiger Rohde und dem Kulturverein BOLLWERK. Bei der 1. BANALE wurde lediglich ein Raum von der Stadt zur Verfügung gestellt und der Flyer gesponsert. Das Stadtheater musste für die 2., 3. und 4. BANALE von der Stadt angemietet werden, abzüglich einer Subvention.
  • Bei der Kurzfilmveranstaltung BANALE handelt es sich ausschließlich um eine Privatinitiative, die in gewisser Hinsicht als Gegenveranstaltung zu den häufig üblichen Veranstaltungen (viel Geld für Scheißdreck) geschaffen wurde – noch vor der städtischen FRONTALE.
  • Bei der Kurzfilmveranstaltung BANALE handelt es sich n i c h t um eine Veranstaltung für Kinder und nur sehr eingeschränkt für Jugendliche. Es ist eine Veranstaltung für Erwachsene.
  • Die Kurzfilmveranstaltung BANALE wie auch der Verein BOLLWERK sind parteipolitisch ausdrücklich n i c h t engagiert, worauf großer Wert gelegt wird.
  • Die 5. BANALE wurde bereits nicht mehr in Wr. Neustadt veranstaltet, weil die im Vorjahr eingeführte Mieterhöhung des Stadttheaters unsere Möglichkeiten bei einer nichtkommerziellen Kulturveranstaltung definitiv übersteigt.
  • Der Verein BOLLWERK wurde nicht um Erlaubnis für die Erwähnung bei einer „Erfolgsbilanz“ gefragt.

 

 

Mittwoch
28
Januar 2015

Bedürftig – 23. Kandidat: Christian W.

Es war purer Zufall. Unser Bedürftigen-Reporter Bernd Bieglmaier hatte nach seinen anstrengenden Weihnachtstagen und dem exessiven Silvesterumtrunk nur mal eben einen ganzen Berg von überflüssigen Verpackungen zu dem Mülleimern bringen wollen, als er genau dort ihn gefunden hatte. Ihn, ausgerechnet ihn.

 

Christian W. hieß er, ein vom himmlischen Vater bestellter Weihnachtsmann, verantwortlich für die Kleinstadt Baden südlich von Wien. Aber da war nichts von einem großen Schlitten zu sehen, von einem großen Jutesack, von edlen Rentieren oder einer kitschigen Schnee- und Sterneaura. Christian W., der örtliche Weihnachtsmann, lag im Müll.

 

Bernd Bieglmaier war froh, dass er nicht – wie sonst – seine Kinder dazu verdonnert hatte, den Müll nach draußen zu bringen. Sie hätten ein für allemal ihre kindlichen Illusionen über den einzig wahren Weihnachtsmann, den gütigen Opa mit Rauschebart, verloren.

 

Auch Christian W., der örtliche Weihnachtsmann, war nicht glücklich über das Erlebte. Ausgeplündert von der Gier, ausgesogen von Konsumzombies, verhauen von den Entäuschten, als sein Sack leer gewesen war, entsorgt von dem aufgeputschten Verbraucher-Mob.

 

Bernd Bieglmaier war sofort deutlich, dass er mit Christian W. einen Bedürftigen vor sich hatte. Christian W. stand stellvertretend für alle anderen gebeutelten Weihnachtsmänner, welche jedes Jahr am 24. Dezember ihre zugeteilten Bezirke bearbeiteten und beschenkten und, wo immer sie waren, die gleichen Erfahrungen machten. Christian W. hatte es satt, er hatte es sogar richtig satt und fragte, ob er sich das nächstes Jahr nochmal geben solle.

 

Es lag nun an Bernd Biegmaier als Bedürftigen-Reporter, dem ausgemusterten Weihnachtsmann eine Bescherung zu unterbreiten und ihm die Wahl zum Bedürftigen der Woche in Aussicht zu stellen. Allerdings bat er ihn auch, doch bitte die Müllkippe zu verlassen, bevor er von seinen Kindern gesehen werden könnte.

 

Wir in der Bedürftigen-Redaktion sahen ebenfalls keinen Grund, Herrn Christian W., den örtlichen Weihnachtsmann, das von Herrn Biegelmaier formulierte Angebot zu verwehren. Denn auch der Weihnachtsmann ist nur ein Mensch. Wir haben es im TV gesehen, den Weihnachtsmann als Polizisten (unvergessen: Gene Hackmann in der Polizistenrolle als „Popey“ Doyle in „French Connection“), oder als Einbrecher (im Weihnachtskostüm) in einem französischen Krimi. Und nicht zu vergessen das billige wie nicht jugendfreie Filmchen „Der fickenden Weihnachtsmann“, zu haben für nur 4,75 Euro als Download.

Ja, auch Weihnachtsmänner haben Gefühle. Dem wollen, dem können wir uns nicht verschließen.

Lieber Herr Christian W., lieber Weihnachtsmann, Sie sind dabei!

 

 

Dienstag
13
Januar 2015

BOLLWERK 2015

Das Jahr 2014 ist für den Kulturverein BOLLWERK eher durchwachsen zu Ende gegangen. Experimente wurden mit einem Für und Wider beurteilt, die Produktivität hatte sich etwas gesenkt, was allerdings auch einer inneren Umstrukturierung und Umorientierung geschuldet war. Diese Prozesse erwiesen sich als sehr schwerfällig, weil es an finanziellen Mitteln fehlt, die bislang auch mit einem großen Zeitaufwand noch nicht zufriedenstellend kompensiert werden konnten. Dies betraf auch einzelne Projekte selbst, die nicht umgesetzt werden konnten.

 

Die bisherige Tätigkeit kann sich dennoch sehen lassen. Es wurden über die Jahre eine Reihe von Filmen, Filmveranstaltungen, Medieninstallationen und Musik vor Publikum „auf Schiene“ gebracht. Diese entsprachen weitgehend nicht dem „Mainstream“ und konnten dennoch eine zwar schwankende, aber dennoch insgesamt ansehnliche Besucherzahl verbuchen. In Anbetracht des Standortes, einer konservativen provinziellen Kleinstadt mit einer nicht existenten Kulturpolitik auf der einen Seite, und der nicht vorhandenen Mittel/Eigenmittel andererseits, kann und muss die bisherige Arbeit als großer Erfolg gewertet werden.

 

Der Stein ist ins Rollen gebracht worden, oder besser gesagt: die Murmel.

 

 

Die weitere Veranstaltungsaktivität in der Wr. Neustadt wird derzeit vereinsintern noch diskutiert und erst im Februar 2015 beschlossen werden. Vorerst sollen die Gemeinderatswahlen in diesem Jänner und mögliche personelle Änderungen in der Stadtverwaltung abgewartet werden.

 

Die Aussichten sind allerdings nicht sonderlich gut, weil die Stadt Wr. Neustadt kaum über bespielbare Räumlichkeiten verfügt. Der wunderschöne Raum in St. Peter an der Sperr kann nur in wärmeren Monaten bespielt werden, weil ungeheizt. Zudem ist dieser Ort bis Ende 2016 ausgebucht, was ein Engagement dort als wenig reizvoll erscheinen lässt. Für aktuelle Themen sind zwei Jahre Wartezeit ohnehin nicht akzeptabel.

 

Das schöne Stadttheater als Bespielungsort für die 6. BANALE ist ebenfalls in weite Ferne gerückt, weil die Stadt im vergangenen Jahr die Miete für einen Abend auf 2.500,- Euro angehoben hatte. Abzüglich einer städtischen Subvention von 761,- Euro hätte der Verein immer noch 1.739,- Euro aufzubringen. Eine Landesförderung wird nach den letzten Informationen die 500,- Euro kaum übersteigen, ob diese bewilligt wird, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt. Es ist besser, diese in Kalkulationen außen vor zu lassen.

 

Der Verein hätte demnach nur im besten Falle immer noch 1.239,- Euro an Miete aufzubringen, was bei einer nichtkommerziellen Veranstaltung, dessen Inhalte ebenfalls durch den Verein und die Mitglieder produziert und aufgebracht werden, ein Ding der Unmöglichkeit darstellt.

Andere Alternativen gibt es in der Stadt nicht.

 

 

Auch aus anderen Gründen wird das Jahr 2015 von dem Vorhaben begleitet werden, Video-, Performance- und Musikveranstaltungen sowie Medieninstallationen in andere niederösterreichische Orte zu bringen. Es werden zudem Kooperationen in Wien und in Graz verhandelt, aber auch in Hamburg und Berlin.

 

Gesucht wird ebenfalls. Neben Sponsoren zum Beispiel einen Web-Designer, der mit Word-Press arbeiten kann, um die Webseiten umzubauen und auch zu reparieren. Außerdem soll eine neue Seite für das Mittelalter-Projekt konstruiert werden.

 

Gesucht werden auch Spezialisten für Videoanimationen und digitale Bauten, die mit Adobe After Effects oder Cinema 4d arbeiten können.

 

Denn es soll weiterhin geschaffen werden: die Filme „Whistblower“ und „Schreibtischtäter“, die relativ umfangreich und aufwendig sein werden, sowie die Medieninstallation „Die Installation des Rausches“. Dazu noch einige kleinere Projekte, für welche die Entwürfe bestehen oder die bereits begonnen wurden.

 

Gehen wir es an!

 

 

 

 

Sonntag
04
Januar 2015

Sinnlos

 

Der neueste Film von Rüdiger Rohde heißt „SINNLOS“.  Dieser im Retrostil gehaltene Kurzfilm (21 Minuten) geht der Frage der eigenen Sinnhaftigkeit nach.  Dies mit letzter Konsequenz.

 

 

Die musikalische Untermalung (Piano) durch Christian Ropez im Studio der „HITFABRIK“ von Franz Groihs befindet sich noch in Arbeit.

 

Besetzung:

Günter Neuhauser als „Herr Belanglos“, Martin Fussek, Daniela Bastian, Harald Ziegelmayer, Veronika Neugebauer, Claudia Presoly, Alexander Carniel und David Stickler.

 

Produktion: Rohde/Presoly

Kamera/Schnitt/Regie: Rüdiger Rohde

Copyright Wr. Neustadt/Payerbach 2014

 

 

Donnerstag
04
Dezember 2014
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