Der KURIER gönnte sich in der selben Ausgabe vom 17. August 2018 gleich eine ganze Doppelseite, so wichtig schien ihr dieser Hochzeit-Vorfall. Angefüllt mit Tratsch, Gerüchten und Meinungen, welche substanzloser waren als in manchen professionellen Klatsch-Magazinen.
Die beiden Klatsch-Redakteurinnen Karoline Krause-Sandner und Ingrid Steiner-Gashi vermochten es nicht, irgendeine Anteilnahme für die österreichische Außenministerin Kneissl zu artikulieren, denn auch sie sorgten sich wegen diesem einen Gast aus Russland: Putin.
„Nicht überall in Europa ist Russlands Präsident so willkommen“,
befanden die KURIER-Damen, ohne allerdings die Orte in Europa zu benennen. Deutschland kann es nicht gewesen sein, denn dort hatte Putin noch einen Termin mit der deutschen Bundeskanzlerin. Stattdessen führten sie die „EU“ an, als wäre dieser mit Demokratie-Defiziten belastete Moloch in Brüssel das selbe.
„Erst vor wenigen Wochen verlängerte die EU erneut ihre Sanktionen gegen Moskau.“
Das sollte offenbar eine gewisse Abneigung demonstrieren, doch unterschlugen Krause-Sandner und Steiner-Gashi mal eben, dass es sich bei der EU-Behörde um einen direkten Konfliktpartner handelt, welcher aus der Gier, sich Grund und Boden der Ukraine zur Ausbeutung zu verschaffen, das dortige Desaster mit zubereitet hatte. Und sie unterschlugen des weiteren, dass diese Sanktionen auf Betreiben der USA und deren geopolitischen Motiven zustandegekommen waren.
Die KURIER-Damen gaben sich aber ahnungslos und schrieben:
„Eingeführt wurden sie im Juli 2014 als Reaktion auf die Annexion der bis dato ukrainischen Halbinsel Krim sowie die Destabilisierung der Ostukraine.“
Die offizielle Begründung hatte nur nichts mit der Realität zu tun. Die Vorgeschichte wurde in Propagandablättern wie den KURIER gerne weggelassen. Und das waren der von der EU und dann vor allem von den USA vollzogene blutige Putsch mit Hilfe von örtlichen Nazi-Verbänden und Hooligans, Massaker inklusive, und der schließlich von der ukrainischen Putsch-Junta erklärte „Terror“-Krieg gegen die unwillige Bevölkerung im Donbas und überhaupt gegen alles, was irgendwie russisch schien. Eine „Destabilisierung“ der Ostukraine durch Russland hat es nie gegeben, und auch der Begriff „Annexion“ der Krim ist nach der Abhaltung eines Referendum daselbst falsch.
Die KURIER sind nun von einer unvoreingenommen, unverzerrten, vollständigen Berichterstattung soweit entfernt wie Saudi-Arabien von Demokratie. Es sollte einfach nur antirussische Stimmung verbreitet werden, weswegen auch der lächerliche Skripal-Fall nochmal herhalten musste, welcher sich ohnehin bereits in Luft aufgelöst hatte.
Statt auf Fakten wurde wie bei einer Gratis-Klozeitung auf Meinung gesetzt. Nicht auf irgendeine, sondern auf die Meinung eines als besonders russophob aufgefallenen Hetzers aus den Reihen der Partie der „Grünen“. Reimon, der es sich in Brüssel gut bezahlt gemütlich gemacht hat und dessen Existenz dort nach der verheerenden Niederlage seiner Partei für uns hinterfragenswert ist, wurde vom KURIER zitiert:
„Österreich verspiele die „gute Reputation des Landes“, ärgert sich der Grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon über Putins Kurzbesuch bei Kneissls Hochzeit.“
Neben der Meinung einer Person ohne eine positive Reputation führten Sander-Krause und Steiner-Gashi sogar noch eine weitere Meinung ins Feld, um so etwas wie eine zweite Meinung anzubieten. Dieses Mal von Gerhard Mangott, angeblich „Russland-Experte“, der außer Stimmungsmache allerdings gleichfalls nichts anzubieten hatte.
„Man gewinnt den Eindruck, dass Österreich für Putin eine Art Trojanisches Pferd innerhalb der EU. Das ist für Österreich nachteilig.“
Nach dieser beeindruckenden Meinung mit angehängter Spekulation kam der KURIER nicht umhin, ihren Meinungsmacher zu entblößen:
„Das widerspreche der Russlandpolitik der EU.“
Zuerst hatte Mangott einen Eindruck, dann spekulierte er aufgrund dieses Eindruckes, um dann mit einer Spekulation zu einer eher einfältigen Feststellung zu kommen. Diese blieb dazu sinnentleert, weil die „Russlandpolitik der EU“ nicht hinterfragt wurde.
Mangott bekam eine weitere Gelegenheit, sich seinen Ruf als angeblicher Experte zu ruinieren. Der Redakteur Klaus Knittelfelder versuchte in einem Artikel die als positiv dargestellten Beziehungen zwischen der österreichischen FPÖ und der Regierung Russlands offen zu legen. Um diese in ein negatives Licht zu rücken, bediente er sich allerdings unlauterer Mittel. So schrieb er:
„So ist die FPÖ etwa jene Partei, die (wider europäische Interessen) fortwährend für ein Ende der Sanktionen wegen der Ukraine-Krise eintritt.“
Gelogen war hier die Behauptung, dass ein Ende der Sanktionen „wider den europäischen Interessen“ sei. Vorsätzlich falsch setzte Knittelfelder das Gebilde „EU“ mit Europa gleich. Die EU selbst agiert als Konfliktpartei und unter Anleitung der USA, während die Mehrheit der europäischen Bevölkerung wie auch die Wirtschaft diesen Konflikt nicht möchte und auch von diesem geschädigt wird.
„Zur umstrittenen Wahl nach der Annexion der Krim schickte die FPÖ Wahlbeobachter.“
„Umstritten“ war diese Wahl, das Referendum, natürlich nur bei den westlichen Aggressoren und der neuen Faschisten-Junta in Kiew, aber so genau nahm es Knittelfelder nicht. Er schien es stattdessen immer noch nicht zu fassen, dass ausgerechnet die FPÖ-Leute eine demokratische Wahl beaufsichtigten, nachdem der blutige Putsch in Kiew zu einer bei ihm überhaupt nicht „umstrittenen“ neuen Regierung geführt hatte, deren Premier die Russen in alter Tradition als „Untermenschen“ tituliert hatte.
„Und nun gipfelte die Freundschaft darin, dass Putin höchstselbst bei der FPÖ-nominierten Außenministerin Karin Kneissl erscheint…“
Knittelfelder empört und fühlbar mit diesem ekligen Schaum vor dem Mund. Nebenbei hatte er aber seinen Konsumenten in Erinnerung gebracht, dass Kneissl gar nicht der FPÖ angehört, sondern parteilos ist. Deswegen musste ein Instrument wie die Sippenhaftung eingebaut werden.
Der KURIER-Mann versuchte nach seiner Stimmungsmache schließlich noch sotwas wie „Recherche“ darzustellen, das heißt in seiner Niveaulosigkeit, kolportierte Gerüchte einzustreunen. So wollte er in Erfahrung gebracht haben, dass der Besuch von Putin bei der Hochzeitsfeier in „Teilen der ÖVP-Regierungsmannschaft für Unmut“ gesorgt haben soll. Freilich nur „hinter vorgehaltener Hand“.
Anschließend ließ Knittelfelder den oben erwähnten „Russland-Experten“ Mangott zu Wort kommen, der das Stöckchen gerne aufgenommen hatte und als Professor höchst unwissenschaftlich von angeblich freien westlichen Medien oder vermeintlichen „Anti-Amerikanismus“ auf russischer Seite schwafelte. Sein armseliges Speichellecken gipfelte in der Behauptung, dass der Besuch des russischen Staatspräsidenten bei der parteilosen Karin Kneissl die FPÖ aufwerte und gleichzeitig Putin begünstige.
„Denn Putin kann jetzt sagen, dass er in der EU derart willkommen ist, dass man ihn sogar auf private Feiern einlädt.“
Das ist die Sprache eines kleinen Kindes, eines dummen Kindes, einem Kind, dem ein „Großer“ etwas in den Mund gelegt hatte.
Die im KURIER abgedruckte Selbst-Demontage dieses Mannes hier:
Die österreichische Außenministerin Karin Kneissl heiratet. Für den KURIER ist dieser Umstand allerdings kein Grund zur Freude, soll Kneissl doch tatsächlich den russischen Präsidenten Putin zu ihrer Hochzeit eingeladen haben.
Das geht natürlich nicht, jedenfalls nicht in den Augen des Boulevard-Blattes KURIER, gehören ihrer Meinung nach alle Personen, welche sich US-Interessen in den Weg stellen, einem feindlichen Lager an. Für österreichische Interessen scheint das Blatt dagegen sichtlich weniger empfänglich zu sein.
Zweifellos darf die österreichische Außenministerin die Gäste zu ihrer Hochzeit selbst auswählen, ebenso zweifellos kann eine private Entscheidung öffentliches Aufsehen erregen, wenn es sich bei den Akteuren um jene der Öffentlichkeit handelt. Und man kann auch davon ausgehen, dass die Entscheidung, den russischen Staatspräsidenten einzuladen, auch einem politischen Kalkül gefolgt war.
Ist dies nun aber negativ zu bewerten?
Für den KURIER war es wenig überraschend eindeutig eine negative Angelegenheit. Weil sich dies aber nicht belegen ließ, musste in ihrer Printausgabe vom 17, August 2018 eine Konstruktion aus Unterstellung und Verdrehung herhalten, wie es für billige Propaganda-Blätter üblich ist:
„Putins Propaganda-Show“
stand es ganz groß auf Seite 1.
Die KURIER-Propagandisten unterstellten erst einmal eine durch ihr Feindbild getätigte Propaganda, um die eigene Propaganda zu verschleiern. Ungeachtet dessen, dass sich der russische Staatspräsident nicht selbst eingeladen hat, sondern von Karin Kneissl eingeladen wurde, wurde dessen Zusage als „Show“ diffamiert, als „Propaganda-Show.“
Es ist allerdings der KURIER, welcher aus der Hochzeit der österreichischen Außenministerin und dem russischen Ehrengast eine Propaganda-Show zu veranstalten versucht – und sonst niemand. Der nicht existierende „Qualitätsjournalismus“ ging erst gar nicht der Frage nach, welche Politiker und Gäste desweiteren eingeladen worden waren, damit sich ein neugieriges Klatschpublikum hätte informieren können.
KURIER-Herausgeber Brandstätter wurde nicht eingeladen, weswegen er seine Enttäuschung persönlich als Meinungs-„Leitartikel“ kundtun musste. Er befand:
Gleichzeitig glaubte er von sich, dass es sich bei ihm um einen guten Ratgeber handeln würde, denn anderen sprach er diese Befähigung ab:
„Frau Kneissl war schlecht beraten, den hoffentlich schönsten Tag ihres Lebens der Politik auszuliefern.“
Die konservative Beschränktheit, den schönsten Tag eines Lebens an einem Hochzeitstag zu verorten, billigen wir dem KURIER-Herausgeber als dessen Privatsache zu. Seinen Versuch, andere Menschen zu bevormunden und gleichzeitig in weiterer Beschränktheit von einer „Auslieferung“ (der Politik) zu sprechen, allerdings nicht. Denn Brandstätter hat keine Kenntnis über persönliche Beziehungen noch über Hintergründe.
Brandstätter, welcher zuvor noch vom „hoffentlich schönsten Tag ihres Lebens“ gequatscht hatte, hielt mit seiner Heuchelei nicht lange hinterm Berg.
„Das und alles persönliche Glück der Erde hätten wir auch Außenministerin Karin Kneissl gegönnt…“
Hätte. Aber ein russophober Brandstätter kann das einfach nicht wünschen, nicht unter diesen Umständen, nicht mit diesem Gast.
„… mit einer netten Hochzeitsfeier im Kreise der Lieben und von Arbeitskollegen.“
Kein Zweifel, Brandstätter hätte am liebsten die Gästeliste für Frau Kneissl selbst zusammengestellt und bestimmt, wer zu den „Lieben“ und den „Arbeitskollegen“ gehört. Der russische Präsident Putin, durchaus ebenfalls so etwas wie ein Arbeitskollege, möglicherweise sogar „lieb“, hätte natürlich nicht dazu gehört.
Leider kann der KURIER-Herausgeber seine ablehnende Haltung gegenüber einer Verständigung zu Russland innerhalb seiner Meinung nicht unterfüttern. Also stellt er eine Frage, die er nicht beantworten kann, in welcher er aber seine Diffamierung erneut verpackt:
„Warum also die Hochzeitsshow, die zur politischen Peinlichkeit wird?“
Brandstätter spekulierte in seiner Ahnungslosigkeit ein wenig herum, hat aber anschließend aus dem Nichts heraus eine Gewissheit:
„Wer als „Brückenbauer“ zwischen Russland und der Ukraine auftreten wollte, steht nun blamiert da…“
Leider gab der KURIER-Herausgeber nicht an, wer konkret blamiert worden sein soll, womöglich die österreichische Bundesregierung allgemein, noch konnte er benennen, worin sie die „Blamage“ begründete. Es drängte sich der Verdacht auf, dass Brandstätter nicht einmal von der genauen Definition des Begriffes „Blamage“ Kenntnis besaß. Auch außenpolitisch schien Brandstätter von einer bemerkenswerten Inkompetenz befallen: die Ukraine ist vom „Westen“ abhängig wie auch Verhandlungen nur über die USA laufen.
Sachlichkeit war noch nie das Feld für Propaganda-Akteure wie Brandstätter. Hohles Gerede wurde auch von ihm nur durch Polemik bereichert:
„… Ex-Geheimdienstler Putin bekommt seine große Show.“
Brandstätter wusste schon vorher, dass Putin eine „Show“ veranstalten wird. Das hatte der KURIER auch bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland schon vorher gewusst. Und dann waren sie enttäuscht gewesen, weil er keine Show veranstaltet hatte. Deswegen wurde dieses Nichts durch die Bezeichnung „Ex-Geheimdienstler“ ergänzt, um das Gefühl einer gewisse Hintertriebenheit zu vermitteln, also etwas, was bei den Ex-Geheimdienstlern wie George Bush oder Frank Steinmeier nie und nimmer Thema gewesen war.
Mit dem österreichischen Außenministerium möchte es sich Brandstätter allerdings nicht verscherzen. Er bescheinigte schleimig der Behörde „kluge Diplomaten“, die seiner Meinung nach „offenbar die Gefahr erkannt“ und sich um „Schadensbegrenzung“ bemüht hätten:
„Es ist in erster Linie eine private Feier und ein persönlicher Besuch und daraus ergibt sich keine Änderung der außenpolitischen Positionierung Österreichs.“
Diese Sachverhaltsdarstellung konterkarierte freilich Brandstätters Propagandastückchen, dem es offenbar nicht einmal aufgefallen war. Da war nichts von „Gefahr erkannt“ oder „Schadensbegrenzung“, da gab es nur eine Erklärung als Reaktion für mediale Hetze.
Brandstätter tat so, als habe er die Erklärung und den Kontext nicht verstanden, und vielleicht versteht er es auch tatsächlich nicht. Getrieben wird sein Handeln ohnehin von den ihn führenden Interessengruppen, und von der Sorge, diesen nicht zu genügen.
„Haben wir das notwendig gehabt, dass wir der ganzen Welt versichern müssen, dass wir eh ein verlässlicher Partner innerhalb der EU sind.“
Deutschland, so viel muss man der dortigen Bundesregierung lassen, ist den Nachweis einer sich auflösenden Rechtsstaatlichkeit auch über dem NSU-Schauprozess hinaus nicht schuldig geblieben. Das Bundesverfassungsgericht hatte am 18. Juli 2018 bezüglich der GEZ ebenfalls ein Schandurteil ausgesprochen und in diesem wahrheitswidrig behauptet, dass die Propagandasender des Staatsrundfunks- und fernsehens keine Propaganda ausstrahlen würden. In Nazi-Deutschland hatte man ähnliches behauptet: Propaganda ist „Information“.
Der ehemalige Bundesjustizminister Heiko Maas, seit März 2018 in der Rolle des deutschen Außenministers tätig, hatte wiederum öffentlich erklärt, einigen so genannten „Weißhelmen“ aus Syrien „Asyl“ anbieten zu wollen.
Das ist sehr nett von ihm, Maas scheint auch das lästige Asylverfahren umgehen zu wollen, um deren Aufnahme zu beschleunigen. Zweifellos würde ein reguläres Verfahren einige Probleme mit sich bringen, da eine Berufsbezeichnung wie „Terrorist“ kaum einen positiven Bescheid nach sich ziehen würde. Auch mit einer Tarnbezeichnung wie „Ersthelfer einer unabhängigen Hilfsorganisation ohne Berufsausbildung“ hätten wir unsere Zweifel.
Für die Bundesrepublik Deutschland aber, als ein Krieg führender Staat, und dem neuen Außenminister Maas zweifellos eine konsequente Handlung, handelt es sich bei diesen Weißhelm-Terroristen um auch von ihnen bezahltes Al-Kaida-Spezial-Personal. Und dieses gilt es zu retten, während billige 30-Dollar-Islamisten-Söldner zu den Abschreibungsposten ohne weitere Sozialkosten gehören.
Quelle: Vanessa Beeley/YouTube.
Die angebliche Zivilschutz-Organisation „Weißhelme“, finanziert durch gegen Syrien Krieg führende NATO-Staaten, operiert ausschließlich im Al-Kaida-Gebiet, deren Söldner und Terroristen ebenfalls zum Teil durch NATO-Staaten gestützt werden. Es handelt sich dabei um eine reine Kriegspropaganda-Formation, welche anti-russische und anti-syrische Materialien und Kriegsgründe zu liefern hatte – am besten selbst hergestellt. Das Morden mit Schusswaffen, Messern und Giftgas war ein Teil dieses Geschäftes. Schauspielerisch waren die Leistungen dagegen immer sehr dürftig gewesen, weswegen Al-Kaida-Fotografen vor allem auf Fotomaterial gesetzt haben. Lieblingsmotiv: Kinder auf den Armen, um die Herzen von westlichen Hausfrauen und Müttern in chicen Einbauküchen zu stimulieren.
Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.
Manchmal schienen allerdings die Ressourcen für die Kriegspropaganda beschränkt.
Auch Terroristen möchten sich Geltung verschaffen, zum Beispiel in den sozialen Medien, weswegen einige von ihnen zu identifizieren sind.
Quelle: Al-Kaida.
Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.
Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.
Quelle: Nusra-Front/Weißhelme.
Maas hatte sich 2015 dafür eingesetzt, unter anderem einen neuen Straftatbestand hinsichtlich der Finanzierung von Terrororganisationen zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt war er noch Bundesjustizminister gewesen, denn zum heutigen Zeitpunkt würde sein Außenministerium diesen Straftatbestand vollauf entsprechen. Der Mann müsste sich nun – neben vielen anderen – selbst verhaften lassen und wegen Unterstützung des Terrorismus angeklagt werden.
Al-Kaida-Terroristen und Weißhelme.
Ein Terrorist mit blutiger Hand, privat.
Der freundliche Terrorist öffentlich – für die westlichen Schwachköpfe auf den weichen Sofas daheim.
Stumpfsinnig wirkende Billig-Terroristen in Doppelrollen.
Zuerst Köpfe abschneiden, dann für das West-TV „helfen“.
Von derartigen Aufnahmen gibt es hunderte, wenn nicht tausende. Und jeder kann sie selbst in den sozialen Netzwerken ausfindig machen. Hier die „Helferlein“, gar in der Verkleidung von medizinischem Personal, dort mit abgeschnitten Köpfen in den Händen, Kalaschnikows, Macheten, Panzerabwehrwaffen, Nusra-Fahnen oder gerade beim Wegschaffen von soeben exekutierten Opfern.
Ihre Aufgabe ist in der Doppelfunktion stets die selbe: Im Auftrag ihrer Finanziers in der NATO und den Golf-Diktaturen sowie Israel den Krieg auf beiden Ebenen zu führen, der militärischen und der propagandistischen.
Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.
Vom Hauptberuf ist der Hauptdarsteller allerdings ein entweder US-amerikanisch oder türkisch bezahlter FSA-Söldner.
Im hiesigen kleinen Blätterwald wie „PRESSE“, „STANDARD“ und „KURIER“, laut Eigendefinition angeblich „Qualitätsmedien“, betätigten sich als Kollaborateure des Deutschen Außenamtes, indem sie deren (positive) Meinung über die „Weißhelme“ wiedergeben, welche sich wiederum mit der Meinung der NATO und der Selbstdarstellung von Al-Kaidas „Weißhelmen“ deckte. Und ja, sie gehören schließlich alle zusammen. Gleichzeitig wurde die Meldung der israelischen Armee, gleichfalls Kriegspartei, unreflektiert übernommen.
Eine Lissy Kaufmann beispielsweise verbreitete für den STANDARD die besonders dreiste Lüge, dass Israel angeblich 5.000 Syrern geholfen habe. Bei diesen „Syrern“ hatte es sich allerdings um internationales Terroristenvolk von Al-Kaida und IS gehandelt, was bereits zigfach belegt worden war. Ihre speichelleckerische Dienlichkeit gegenüber den Aggressoren und Verbrechern fand natürlich auch in ihrem Propaganda-Vokabular ihren Niederschlag – von „Machthaber“ bis zum gewohnten Textbaustein „Russland unterstützt…“
Bei der Behauptung, dass die „Weißhelme“ bei dem weiteren Vordringen der syrischen Armee und ihrer Verbündeten gegen die terroristischen Formationen besonders gefährdet sein sollen, handelt es sich natürlich nur um dummes Zeug. Dies läuft sämtlichen Eigenangaben zuwider, und dies erst recht in Anbetracht des Umstandes, dass die syrische Regierung und Russland sogar Bewaffnete in Versöhnungsprozesse einzugliedern versuchen. Alle anderen durften bislang in die Provinz Idlib zu den anderen Terroristen ausreisen.
Man wird hier eher annehmen dürfen, dass es sich bei den Verlautbarungen ebenfalls nur um Propaganda handelt. Welche Personen tatsächlich evakuiert werden sollen oder bereits wurden, steht überhaupt nicht fest. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die syrische Armee die Provinz Daraa fast wieder unter ihre Kontrolle gebracht hat.
Hier wird ganz deutlich, dass bestimmte Terroristen am von Israel okkupierten Golan nur über Israel evakuiert werden können, im Süden wiederum über Jordanien. Wir dürfen weiter annehmen, dass in erster Linie geheimdienstliches und militärisches Personal aus Israel und den NATO-Staaten vor einer möglichen Gefangennahme abgezogen werden dürfte. Vielleicht befinden sich auch einige – wichtige – „Weißhelme“ darunter.
In dieser Ecke bleibt schließlich nur noch ein von IS-Terroristen besetztes Territorium übrig. Dort hatte man es sich in guter Nachbarschaft bislang gemütlich gemacht. Die israelische Armee ist auch mehr damit beschäftigt, auf der anderen Seite unbewaffnete Palästinenser zu massakrieren.
Somit demnächst Terroristen in bundesdeutscher Nachbarschaft. Oder besser gesagt: noch mehr Terroristen. „Unsere“ Terroristen.
Zum Schluss noch ein interessantes Video von der bolivianischen Schauspielerin und „echten“ Aktivisten Carla Ortiz während ihres Besuches Aleppo, welche unter andrem das Hauptquartier der „Weißhelme“ gleich neben jenes der „Jabhat al-Nusra“ und anderen Terrorformationen vorfand.
Deutschland-Urlauber aufgepasst! Nach dem totalen Zusammenbruch der dortigen, bereits zuvor beschädigten Rechtsstaatlichkeit muss eine Urlaubs-Warnung ausgesprochen werden. Wir können Ihnen leider auch nicht das dort zuletzt stark beworbene Urlaubsland Saudi-Arabien oder andere Provinzen mit Al-Kaida-Flair empfehlen, möchten aber mit Kolumbien oder dem Kongo zwei Alternativen anbieten.
Der so genannte „NSU-Prozess“ in München, der keiner gewesen war, hat es endgültig allen deutschen Bundesbürgern gezeigt. In Deutschland ist auch eine „Verurteilung“ ohne Beweise möglich, also das, was sich unterem anderen die katholische Kirche und diverse Diktaturen in vergangenen Jahrhunderten herausgenommen hatten.
Quelle: YouTube.
In der als „Prozess“ bezeichneten Farce konnte weder die Existenz einer „NSU“ belegt werden noch die dieser angeblichen Gruppe zur Last gelegten Verbrechen. Der Tod zweier ihrer vermeintlichen Protagonisten, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, wurde damals von der Polizei sofort und ohne Untersuchung als „Selbstmord“ bezeichnet, obwohl es dafür nicht den geringsten Hinweis gab. Es war der erste und widerlegbare Bestandteil einer von der deutschen Justiz dargestellten Geschichte, an welcher so gut wie nichts stimmte. Die Vorverurteilung hatte bereits am ersten Tag des Jahres 2011 begonnen, die Unschuldsvermutung als einem Träger des Rechtsstaates, war aufgehoben.
Beate Zschäpe, angeblich die dritte Person der angeblichen NSU, eingebettet in einem äußerst dichten Umfeld von Geheimdienst und Polizei, wurde vom Gericht für schuldig gesprochen, obwohl die Staatsanwaltschaft ihr außer der Brandstiftung in ihrer Wohnung hatte nichts nachweisen können. Sie selbst als mutmaßliche Akteurin der Dienste hatte der korrupten Staatsanwaltschaft nach Jahren mit einer Aussage 2015 ein Entgegenkommen gezeigt – in Form einer angeblichen, unbewiesenen Mitwisserschaft über unbewiesene Behauptungen, um diese Farce am Leben zu erhalten.
Der Schauprozess in München hätte den ehemaligen Spezialisten Roland Freisler, den Präsidenten des damaligen „Volksgerichtshofes“ Nazi-Deutschlands, zu Tränen gerührt. „Politische Gerichtsbarkeit“, Rechtsbeugung bis zum Bruch und ein vor dem Schauspiel feststehendes Ergebnis, wie es der „Blutrichter“ zu Lebzeiten im Dienste des damaligen Verbrecheregimes vollzogen hatte, hätte Freisler freilich nur auf ganz wenige Prozesstage beschränkt.
Doch so konnte die deutsche Bevölkerung mit viel Zeit Zeuge einer Farce werden, in welcher eindeutig wie nie zuvor die Verbrecher in der Justiz, in der Polizei, in den Diensten und in den Innenministerien sitzen, von denen sich nicht wenige nebenbei in diesem Zeitraum an Steuergeldern bereichert haben.
Das Ziel dieser Schauveranstaltung wurde anscheinend bei der Masse der deutschen Bevölkerung, den Minderbemittelten und Desinteressierten, erreicht. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder von der CSU meinte, dass das Urteil „Lebenslänglich“ für Zschäpe dem Gerechtigkeitsempfinden der meisten Menschen entsprechen würde. Also den Minderbemittelten und Desinteressierten. „Mit dem Urteil können die Menschen gut leben und stehen auch dahinter“, so Söder. Mit „Recht“ hatte das alles natürlich nichts zu tun gehabt.
Die staatliche Verbrecherbande hatte im Rahmen ihrer Theaterveranstaltung öffentlich agiert und sich sogar selbst bezichtigt, indem sie die Akten, von denen Bestände vorsichtshalber vernichtet worden waren, für noch nie da gewesene 120 Jahre gesperrt haben. Zweifellos würden in einem Rechtsstaat und bei einer unabhängigen Justiz die Ankläger, Richter sowie die Akteure in der Polizei, in den Diensten und in politischen Kreisen mit „lebenslänglich“ in die Gefängnisse wandern – wegen mehrfachen Mordes, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verschwörung, organisiertem Verbrechen, Strafvereitelung im Amt, Korruption.
Von einigen Ausnahmen abgesehen wird der deutsche Michel wahrscheinlich weiterhin alkoholisiert vor den TV-Geräten dahindämmern, anstatt eine Massenflucht aus Deutschland vorzubereiten. Die Nichtreaktion wird deutlich machen, warum es damals in Nazi-Deutschland möglich gewesen war, zehntausende SPDler, Kommunisten, Juden, Sinti und Roma, Kriegsgegner, Antifaschisten, Widerständler und angeblich „lebensunwerte“ Menschen durch Polizei, Gestapo und SD abholen zu lassen, um sie anschließend verschwinden zu lassen.
Wir sind gespannt darauf, wie lange es noch dauern wird, bis der Nichtglaube an das NSU-Märchen zu einem Straftatbestand erklärt wird. In „Wikipedia“ wurde die durch und durch verlogene Geschichte von interessierter Seite als Tatsache zementiert, was nebenbei einen gewissen Rückschluss auf dieses vermeintliche „Online-Lexikon“ erlaubt.
Junge bewaffnete Milizsoldaten vor einem Umspannwerk – mit diesem Plakatsujet betreibt das Bundesheer derzeit Werbung für die Miliz. Eine Zugehörigkeit zur Miliz, so wird potentiellen Bewerbern vermittelt, soll diese mit Stolz erfüllen.
Wir wissen nicht, was man den Darstellern auf dem Foto gesagt haben wird, ob pures Marketing das Thema gewesen war oder eine fiktive Bedrohungslage; es spielt ohnehin eine untergeordnete Rolle, denn der Soldat hat das zu tun, was ihm gesagt wird. Eigenständiges Denken ist beim Militär seit jeher hinderlich für die gewünschte Funktionalität.
Das Plakatsujet des Bundesheeres provoziert tatsächlich eine Reihe von Überlegungen, die über die dargestellte und simple Botschaft hinausgehen.
„Wasser und Strom: Das schützen wir.“
Die abgebildete Behauptung lässt sich hinterfragen. Tatsächlich droht die größte Gefahr derzeit durch die EU mit ihrer Zentrale in Brüssel, welcher auch Österreich angehört. Dort möchte man gerne auch das Wasser privatisieren, weswegen ein bestimmtes Abkommen unter bestimmter Geheimhaltung und bestimmter antidemokratischer Gesinnung verabschiedet werden soll: JAFTA.
Vor dieser Gefahrt wird uns die österreichische Miliz nicht beschützen, ebensowenig vor den für die Konsumenten überteuerten Strommarkt und den auch durch die EU – im Gefolge der USA – provozierten Konflikte mit Russland, einem der großen Energielieferanten.
Diese Form der Bedrohung hatte die Marketingabteilung des Bundesheeres natürlich nicht im Sinn gehabt. Hier geht es eindeutig um die Bedrohungslage „Terror“, für welche allerdings das Bundesheer nicht zuständig ist, sondern das Innenministerium mit Polizei und Inlandsgeheimdienst.
Doch kann im Rahmen einer „Notbestimmung“ das Militär auf Anweisung der Bundesregierung und des Innenministerums für verschiedene Einsätze auch im Inneren eingesetzt werden – zu einem so genannten „Asisstenzeinsatz“.
Ausdrücklich war hier vom Schutz relevanter Strukturen die Rede und nicht von einer Strafverfolgung. Zweifellos handelt es sich – glücklicherweise – um ein fiktives Szenario, auf welches man sich vorzubereiten vermeint. Das bedeutet, dass es zuerst zu einem Ereignis wie einen Anschlag kommen müsste, woraufhin dann geschützt werden würde. Und dann könnte ein „sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz“ – und hier auch zum Schutz „kritischer Infrastruktur – (nur) unter dem Oberbefehl des Innenministeriums erfolgen.
Es gibt aber Pläne, welche den Einsatz von Militär gegen beispielsweise Demonstrationen etc., also auch gegen die eigenen Bürger, in den Raum stellen. Tatsächlich existiert ein gewisser Graubereich, der in der Vergangenheit auch von Peter Pilz im Parlament angesprochen worden war:
Es kann beruhigend wirken, dass in einem Staat wie Österreich die Möglichkeit eines derartigen Ereignisses sehr gering erscheint. Österreich gehört zu den sichersten Ländern dieses Planeten und hat den Vorteil, dass deren Regierungen nicht an Kriegen im Ausland involviert waren und sind. Das heißt, dass eine mögliche Vergeltung durch Opfer deswegen keinen rationalen Hintergrund besitzt.
Bedrohungen können natürlich nie ganz ausgeschlossen werden. Sei es durch irgendwelche verirrte Menschen, sei es durch eine Verschwörung im Inneren, durch welche ein Vorfall inszeniert werden könnte, um bestehende Gesetze zu verstümmeln und die Entwicklung zu einem Polizeistaat zu vollziehen. Deutschland, Frankreich, England oder die USA stehen für die letztere Entwicklung.
Hier befindet sich das eigentliche Problem. Grundsätzlich kann ja nichts dagegen einzuwenden sein, wenn die Bürger, Infrastrukturen etc. durch wen auch immer geschützt werden. Die Frage ist nur, wer vor einen Missbrauch schützen könnte.
Terror ist seit dem Jahr 2001 medial ein großes Thema, als in New York die Twin-Towers eingeäschert wurden. Dieser gewaltige Terrorakt wurde trotz seiner ungeheuren Dimension einschließlich der gesetzlichen, politischen und militärischen Folgen bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt. Die angebliche Aufklärung wurde nur von der US-Administration und den Massenmedien penetrant behauptet. Es wurde mit „Al-Kaida“ eine Tätergruppe genannt, mit der man zuvor noch zusammengearbeitet hatte und mit welcher noch heute für alle, die es sehen wollen, in Syrien operiert wird.
Für Österreich als ein Teil Europas erscheinen Terrorakte in Europa natürlich unmittelbarer. Tatsächlich wird hier nach den Ereignissen der letzten Jahre eher auf die Anschläge in Paris 2015 verwiesen sowie auf jene in Brüssel 2016, um eine mögliche Bedrohungslage zu skizzieren
So werden diese Anschläge im „Truppendienst“, einem Magazin des Bundesheeres, immer wieder dahingehend thematisiert.
Doch auch in diesen Fällen wird das Problem ganz deutlich, dass es zu einer tatsächlichen Aufklärung – aus welchen Gründen auch immer – abermals nicht gekommen war. Stattdessen ließen sich eine ganze Reihe von Diskrepanzen feststellen, welche die Tätergruppe (auch) in den Reihen von Polizei und Geheimdienst mutmaßen lassen.
Angeblich sollen die Drahtzieher in dem noch relativ jungen Terrorlabel „Islamischer Staat“ zu finden sein, welcher in der medialen Terrorhysterie des Westens das etablierte Konstrukt „Al-Kaida“ abgelöst hat. Zumindest behaupten dies westliche Politiker, Militärs, Polizei und Geheimdienste. Das behauptet sogar der „IS“ selbst – auf seiner in Californien gehosteten Website.
Das ist insofern interessant, weil es sich – wie bei Al-Kaida – auch beim „IS“ um eine extremistische Söldnerarmee handelt, welche zuerst noch den Interessen der USA und Saudi-Arabiens (sowie Israels) diente, um die konfessionelle Spaltung im Irak zu betreiben, und dann mit internationalem Kriegsvolk aufgefüllt wurde, um den Krieg gegen Syrien (sowie kurdische Autonomie-Bestrebungen) zu führen.
Jene, die also behaupten, die Täterschaft beim „IS“ zu sehen, sind die gleichen, welche den „IS“ gebildet, aufgerüstet, personell versorgt und finanziert haben. Wie praktisch.
„Wasser und Strom: Das schützen wir.“ Aber vor wem?
Wenn man so will: vor uns selbst. Die reale Bedrohungslage kommt aus dem Inneren, wo Interessensgruppen das starke Bedürfnis hegen, Volksvermögen und Gemeingut weiterhin unter ihre Nägel zu reißen, Macht, Einfluss und Monopole auszubauen, Märkte zu kontrollieren. Manchmal gehört dazu ein „Katalysator“, wie es der ehemalige und mittlerweile verstorben US-Sicherheitsberater und Autor Zbigniew Brzezinski in dem PNAC-Papieren einst gewünscht hatte. Dieser Wunsch wurde nur wenig später erfüllt – 2001.
Die von uns beobachteten Tageszeitungen KURIER, STANDARD und PRESSE betrieben im Fall Khan Sheikhoun (und in zahllosen weiteren Fällen) konsequent transatlantische Propaganda, als wären sie ihr geradezu verpflichtet oder in einem Abhängigkeitsverhältnis befindlich.
Die einzelnen Artikel unterschieden sich von Zeit zu Zeit in ihrer propagandistischen Dichte. Mal wurden „nur“ einige propagandistische Elemente hinzugefügt, mal verschleiert und manipuliert, mal dreist gelogen und offene Kriegshetze betrieben. Durchwegs wurden relevante Informationen unterschlagen, welche dem Ziel der Kriegspropaganda zuwiderliefen.
Bereits eine oberflächliche Betrachtung ließ deutlich erkennen, dass die Inhalte aller drei hier beobachteten Blätter identisch waren (und sind). Die Beiträge waren rhetorisch einer potentiellen Kundschaft angepasst, wobei der KURIER ähnlich wie die KRONEN-Zeitung das untere intellektuelle Segment zu bedienen versucht, die beiden übrigen Blätter wiederum das mittlere. Inhalte und Aussagen/Meinungen blieben dennoch gleich.
Diese Gleichschaltung bei außenpolitischen Themen ist natürlich nicht nur in Österreich zu beobachten, sondern umfasst den gesamten NATO- und EU-Raum. So spielt es auch in Deutschland keine Rolle, ob der Interessierte sein Geld für den SPIEGEL, die FAZ, die SÜDDEUTSCHE, ZEIT, WELT etc. oder nur die BILD ausgibt.
Die heutigen Massenmedien erinnern stark an einen Zustand, wie sie nach der Verabschiedung des Reichspressegesetzes von 1933 in Nazi-Deutschland vorzufinden gewesen waren.
In unserem Fall, dem Fall Khan Sheikhoun, war den medialen Kriegstreibern aus den Staaten der NATO und der EU kein unlogisches und stümperhaftes Szenenbild zu dämlich, um bar jeglicher seriösen Recherche und Ausgewogenheit augenblicklich den Kriegsmodus höher zu fahren und eine weitere Eskalation förmlich herauszuschreien. Beweise spielten keine Rolle, sie durften als Handlanger der Kriegstreiber auch keine Rolle spielen, wie eindeutig zu beobachten gewesen war.
Syrien sollte in Schutt und Asche gebombt werden und seine widerspenstige Bevölkerung gleich mit, um den zumeist islamistischen Söldnern-Verbänden wieder Luft zu verschaffen und ihnen in ihrer Bedrängung eine Aussicht auf einen Endsieg zu ermöglichen.
Kriminelle an der Heimatfront, Politiker und Militärs sowie ihre Helfer in den Redaktionsstuben, bedienten sich bei ihrem aktiv geführten Krieg gegen Syrien (und im Zuge dessen auch indirekt gegen den Iran und Russland) fest zementieren Narrativen, welche sie ihren Zuschauern vor den TV-Geräten, im Hörfunk oder in den Printmedien ins Gesicht logen.
Dazu gehört die Behauptung, dass es sich bei dem bederängten Staat Syrien und dessen Regierung um Täter handeln würde und nicht etwa um das Opfer, welches von einem ausländischen Militärbündnis politisch, wirtschaftlich und militärisch (sowie medial zur Manipulation der öffentlichen Meinung) angegriffen wird: die klassische Täter-Opfer-Umkehr. Die Phrase, dass die syrische Regierung „ihr eigenes Volk ermorden“ würde, entbehrt zwar jeder Logik, weil dieses Volk vor allem ins Ausland oder in von der Regierung gehaltene Gebiete geflohen war, eignete sich aber zur Entmenschlichung, Gerüchte um primitive Fassbomben und exclusive Al-Kaida-Bilder inklusive.
Dazu gehört die sich ständig wiederholende Behauptung, dass es sich bei dem Krieg in Syrien um einen Bürgerkrieg handeln würde, um die aus dem Ausland vor allem mit Proxytruppen (Söldnern und islamistischen Terroristen) durchgeführte Invasion zu verschleiern. Bereits in den ersten Tagen des zu diesem Zeitpunkt noch verdeckt geführten Krieges hatten bewaffnete Banden mörderische Gewalt gesucht. Die Eskalation hatte nicht umsonst in Städten begonnen, die sich nahe der Grenzen zur Türkei oder Jordanien befinden – den Ausbildungsstätten der Terroristen.
Dazu gehört die Behauptung, dass es sich bei den in Syrien operierenden Mörderbanden um eine „Opposition“ oder um „Rebellen“ handeln würde, während islamistische Verbände angeblich nur sekundär vorhanden sein sollen. Nachdem zeitweise hatte nicht mehr verborgen werden können, dass es sich bei der Masse um islamistische Terroristen handelte, war daraufhin im Westen der „moderate“ Islamist erfunden worden, um diesen – irgendwie – einen Anstrich der Legitimität zu geben. Die verschiedenen Al-Kaida-Formationen, gegliedert in Gefechtshaufen ihres jeweiligen ausländischen Kriegsfürsten, kamen bestenfalls nur noch am Rande vor.
Dazu gehörte die Behauptung, dass es sich bei dem sogenannten „Islamischen Staat“ um eine angeblich „unabhängige“ Terrororganisation handeln würde, die allerdings unter dem Schirm der USA und Saudi-Arabiens neben der Türkei genau deren Kriegsziele verfolgte und gleichzeitig als Argument diente (und noch dient), widerrechtlich auf syrischem Staatsgebiet Militärbasen zu errichten, Ostsyrien zu besetzen, Krieg zu führen und Bodenschätze zu rauben.
Die einfach feststellbare, eindeutige Tatsache, dass nicht Syrien gegen einen anderen Staat Krieg führt, sondern Syrien auf deren Territorium durch ein Bündnis von Staaten (USA, Saudi-Arabien, Katar mit weiteren Helfern aus der Golf-Region, Türkei, Jordanien, Israel, NATO und EU) angegriffen wurde, existierte in den Massenmedien nicht. Und wenn doch, versuchten die Kriegstreiber ihre nachweisliche Unterstützung für ihr Kriegsvolk als angebliche Schutzverantwortung der „syrischen Bevölkerung“ zu legitimieren – die es freilich nie gab, denn diese war auch das Ziel von Mord, Verstümmelung, Vergewaltigung, Raub, Zerstörung, Entwurzelung und Vertreibung.
Wie in Folge 29 dargestellt, bedient sich die Gruppe der Aggressoren einer Unmenge an Söldnergruppen, Todesschwadrone und Terroristen der übelsten Sorte, um den syrischen Staat zu zerschlagen. Terroristen stellen vor Ort Propaganda-Materialien her, um diese über örtliche und von den Kriegstreibern finanzierte Medienstationen in die heimischen, westlichen und mit den Aggressoren verbandelten Massenmedien und Propagandasprachrohre einzuspeisen. Deren Kriegsgeschrei soll einerseits das Opfer dämonisieren und eine Akzeptanz für dessen Eliminierung generieren, andererseits für die Aggressoren als Rechtfertigung für weiteren Krieg und Terror dienen.
Das ist der logische Kreislauf, welcher überhaupt nicht kompliziert und zudem offen sichtbar ist. Es sind die Massenmedien, die ihren Lesern und Zuschauern eine Unübersichtlichkeit suggerieren wollen.
Um das Märchen von der angeblich bösen syrischen Regierung und den vermeintlich guten westlichen Militärmächten (mit ihrer wahrlich schlechten Vita), deren Verbündete im Nahen Osten aus diktatorischen, rassistischen Regimes besteht, aufrecht zu erhalten, wurde auch im Fall Khan Sheikhoun alles dafür getan, um einen simplen Zusammenhang zu verschleiern.
Die Frage nach möglichen Motiven und Interessenslagen der einzelnen Akteure wurde erst gar nicht erörtert, eine Schuldzuweisung bereits vor Eruierung der Sachlage platziert, die Herkunft der gegen die syrische Regierung gerichteten Behauptungen und der Bildmaterialien unterschlagen, stümperhafte Inszenierungen (von Al-Kaida) zusammen mit unbewiesenen Behauptungen als authentisch verkauft, die Präsenz von Al-Kaida und anderen Terroristen in der Provinz Idlib verschleiert oder marginalisiert, bezeugtes Hantieren mit Giftgas von Al-Kaida-Mitgliedern verschwiegen, Beziehungen der Akteure untereinander, die Verquickung der Kriegstreiber mit den Söldnern und Terroristen wie auch die Finanzströme wurden weggelassen.
Beträchtliche logische Lücken in der Darstellung von vermeintlichen Ereignissen wurden ignoriert oder mit Kriegsgeschrei und Hetze weggelärmt. Dazu gehören Umstände wie angeblicher Tatort und die grotesken Ortswechsel, die falsche Handhabe bei chemischen Kampfstoffen, der Umstand, dass als Opfer immer nur Zivilisten und vor allem Kinder präsentiert wurden, aber nie Bewaffnete, die Form der Eigendarstellung von Akteuren, falsche Zeiträume etc.
Für die Massenmedien als Teil des massenmörderischen Komplotts natürlich kein Thema.
Im Oktober des vergangenen Jahres hatten wir noch ein wenig über das Direktoren-Stadl der FRONTALE gelästert. Die neue Stadtregierung von Wr. Neustadt hatte den Initiatoren und Organisatoren Christoph Gausch und Reinhard Astleithner einen fremden Menschen vor die Nase gesetzt, der mit den Titel „Festival-Direktor“ hausieren gehen durfte. Konsequenterweise mussten sich die eigentlichen Macher ebenfalls Direktoren-Titel verpassen, was aber nichts daran änderte, dass der neue „Festival-Direktor“ als der obere „Direktor“ agieren durfte.
Dieser neue „Direktor“, Christoph Dostal, trat seine neue Stelle als „künstlerischer Leiter“ des Stadttheaters mit nur einer uns bekannten Referenz an: er ist von Beruf Schauspieler.
Das Kalkül hinter dieser Entscheidung war sichtlich getragen von dem Vorhaben, ein kommerzielles „Gesicht“ ins Schaufenster zu stellen, um minderbemittelte oder nicht vorhandene Kulturpolitik nach Möglichkeit besser verkaufen zu können. Die vergangen zwei Jahre haben tatsächlich nachgewiesen, dass nur die Oberflächlichkeit und Leere zugenommen hat, so lärmend diese auch zelebriert werden mag. Zweifellos ein Verkaufserfolg gegenüber der entsprechenden Klientel.
Nun handelt es sich bei Herrn Dostal nicht um den großen Entscheider mit einer verblüffend geringen Sichtbarkeit, denn als Schauspieler ist er anderen „Direktoren“ untergeordnet, die auch dirigieren möchten. Und obwohl dies nichts mit Kompetenzen zu tun hat, möchten alle Einfluss nehmen, um ihre geschäftlichen Ziele oder ihren anti-kulturellen Auftrag durchzusetzen. In diesem Falle im gravierenden Widerspruch zu den Intentionen und Ansprüchen des Gespanns Gausch/Astleithner.
Einige Umstände hatten äußerlich eine Entwicklung der Infrastruktur für die FRONTALE bedeutet. Dazu gehörten der Umzug ins schöne Stadttheater und die dortige Anschaffung eines digitalen Kinoprojektors sowie die weitere Finanzierung. Tatsächlich hatten bei der 7. FRONTALE überaus zahlreiche Zuschauer erreicht werden können, doch intern hatten sich tiefe Gräben gebildet. Nun scheint die Bombe geplatzt, Gausch und Astleithner sowie die ehrenamtliche Jury und Helfer sind zurückgetreten.
Wer angenommen hatte, der „Festival-Direktor“ würde nun sein Gesicht zeigen und ein Stellungnahme zu den Vorgängen veröffentlichen, wurde enttäuscht. Wir fanden keine. Laut der NÖN soll Dostal einen Kommentar verweigert haben. Offensichtlich weiß der Mann nun nicht weiter, er wirkt überfordert und mag plötzlich keine Öffentlichkeit mehr.
Es ist nicht neu, dass Verantwortliche in der Stadt eine gut gehende Veranstaltungsreihe zu übernehmen und nach ihrem Gutdünken umzuwandeln trachteten, um sie, bar jeglicher ideeller Einstellung, anschließend gegen die Wand zu fahren.
Zumindest wir hatten der letzten FRONTALE kein einziges Mal beigewohnt. Die Veranstaltung hatte zu aufgebläht gewirkt, war – ganz im städtischen Sinne – kostenpflichtig gewesen, und hatte den interessanten Kurzfilm-Bereich nur noch als einen sekundären, zerfaserten Charakter dargeboten. Diese Zeit haben wir schlichtweg nicht mehr.
Über die städtischen Einnahmen sowie Kosten im Zuge der FRONTALE sind wir nicht informiert. Zweifellos zählt für die Stadt vor allem der wirtschaftliche Aspekt und nicht der Inhalt. Teure Anschaffungen, hohe Kosten und Direktoren-Gehälter sollen ausgeglichen werden, was nur mit einer Erweiterung der Veranstaltung funktionieren kann, die nach Möglichkeit noch mehr zahlende Zuschauer generieren muss.
Das ist ein Kreislauf der Kommerzialisierung – und ihr Tod. Das versteht allerdings nicht jeder. Bei den Verantwortlichen in dieser Stadt offenbar kein einziger.
Die laut Reinhard Astleithner von der Stadt durchgeführte „Patentierung“ des Namens „FRONTALE“ mutet sicherlich schäbig an, entspricht aber dem üblichen und geschäftlichen Ratio.
Die FRONTALE war von Anfang an, das heißt ab der ersten Veranstaltung im Jahre 2011, ein Projekt der Stadt Wr. Neustadt. Erfunden, initiiert und organisiert durch das leider mittlerweile aufgelöste städtische Jugendreferat mit Christoph Gausch und Stefan Kumnig sowie – als Externen – Reinhard Astleithner. Der Großteil der Finanzierung erfolgte logischerweise durch die Stadt, plus Landesförderung und einigen Sponsoren.
Bei der FRONTALE hatte es sich um ein von der Stadt abhängiges Projekt gehandelt. Die Stadt Wr. Neustadt war somit bislang der eigentliche Veranstalter der Filmveranstaltung, wobei es keine Rolle spielt, inwieweit die Organisatoren um Gausch, Astleithner und Kumnig freie Hand bei den Gestaltungsmöglichkeiten besessen haben.
Das mag im Nachhinein weh tun, ändert aber nichts an der obigen Tatsache. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt und ihre „Direktoren“ mit der neuen Situation umgehen werden. Es bleibt ihr noch ein wenig Zeit, um die nun vakanten Stellen neu zu besetzen. Fragt sich nur: mit wem. Aber wir fragen uns nicht, weil es uns nicht interessiert.
Wr. Neustadt ist definitiv wieder um ein Stück Kultur ärmer geworden. Das aus dem Kultur-Ressort stammende Gerede 2016, Wr. Neustadt als „Filmstadt“ etablieren zu wollen, hatte bereits zu diesem Zeitpunkt dummes Zeug beinhaltet. Einen Artikel aus der NÖN hatten wir an dieser Stelle sarkastisch kommentiert:
Wir hoffen, dass es Christoph Gausch und Reinhard Astleithner an einem anderen Ort gelingen mag, ein erfolgreiches Filmfestival aufzuziehen. Irgendwo außerhalb dieser Provinz. Wien ist leider derzeit reichlich überfüllt. Wir sind auch schon dorthin abgewandert. Aber wer weiß…
Das Interesse an der Veranstaltung „Die Kasematten“ etc. hatte sich erfreulicherweise mehr als rege erwiesen. Das Stadtarchiv war im Obergeschoss über den letzten Platz hinaus gefüllt gewesen.
Die Befundung der archäologischen Untersuchung der Kasematten und an den Überbleibseln der Stadtbefestigung im Raume des Jakobinerturmes wurde vom Bauhistoriker Ronald Woldron leidenschaftlich referiert. Zahlreiche neue Erkenntnisse, die sich auch auf die Arbeit seiner anwesenden Kollegen, der Archäologin Doris Schön und dem Kunsthistoriker Günther Buchinger, stützen, wurden dem Publikum dargeboten.
Da diese im Rahmen der kommenden Landesausstellung publiziert werden, soll an dieser Stelle nicht genauer darauf eingegangen werden.
Von links nach rechts: Gerhard Geissl (Archiv-Leiter), Ronald Woldron (Bauhistoriker), Eveline Klein (Museums-Leiterin), Doris Schön (Archäologin), Günther Buchinger (Kunsthistoriker) sowie die Rückansicht von Karl Kreska (Bezirksblätter).
Bezüglich der mittelalterlichen Stadtbefestigung und Stadtgeschichte war der Nachweis von Interesse, dass der Großteil des Jakobinerturmes, die diesen flankierende Stadtmauer sowie die Zwingermauer, an welcher sich an der Ecke ein polygones Türmchen befunden hatte, in den Jahren 1488/89 wieder aufgebaut worden war. Eine nur mehr schwach erkennbare Einmeißelung oben am Turm, das spätgotische Mauerwerk über jene der Spätromanik sowie der tadellos erhaltene wie unbeschädigte originale Verputz der noch erhaltenen Zwingermauer geben darüber Auskunft, dass das vorherige Gemäuer zerstört worden war.
Links im Bild der mittelalterliche Jakobiner-Turm, davor das Stück der bis 1489 wiederaufgebauten Zwingermauer mit unbeschädigtem Putz. Rechts im Bild der Überrest der Renaissance-Bastei.
Tatsächlich war diese Ecke der Stadtbefestigung während der Belagerung durch Truppen des ungarischen Königs Mathias Hunyadi 1486/87 massiv beschossen worden. Für die Belagerer war diese Stelle für den Einsatz von Kanonen recht günstig gewesen, weil sich in der Verlängerung der Eckachse, im Bereich des heutigen Geländes der Post, das Areal der befestigten Kirche Sankt Ulrich befunden hatte. Die Angreifer hatten somit eine Stellung besetzt, in welcher sie sich hätten zur Not verteidigen wie auch ihre Kanonen schützen können.
Der in ungarischen Diensten stehende italienische Chronist Antoni Bonfini schildert in seiner zeitgenössischen Chronik einige Details zur Belagerung und den Beschuss der Stadt.
In diesem Zusammenhang ist ein Mauerverlauf außerhalb des nicht mehr sichtbaren mittelalterlichen Grabens interessant, welcher den Rand der ehemaligen Bastei aus der Barock-Zeit markiert. In diesem ist an einer Stelle anscheinend eine ältere Mauer integriert worden, dessen Datierung allerdings noch aussteht. Es ist möglich, dass es sich hierbei um einen der letzten Reste eines Vorwerkes handelt, welches im 15. Jahrhundert außerhalb des alten Grabens an der Ecke errichtet worden war.
In der unteren Bildmitte noch gut erkennbar der im Mauerverband spitzwinkelig integrierte Teil einer älteren Mauer.
Eine weitere Untersuchung wäre hier zweifellos wünschenswert, da sich an den Ecken situierte und sicherlich massiv gebaute Vorwerke der spätgotischen Stadtbefestigung bislang in schriftlichen Quellen nicht nachweisen ließen. (Von Bonfini abgesehen).
Belegen lässt sich dagegen eine „Bastei“ vor dem westlichen Fleischhacker-Tor, die zur damaligen Zeit eine eher rundliche Form gehabt hatten. Außerdem ein „Bollwerk“ beim Neunkirchener-Tor. Bei ihnen hatte es sich um massive Erdaufschüttungen gehandelt, befestigt mit Hölzern und Steinen, die oben eine angemessene Wehrplatte besessen hatten, gleichzeitig aber durch Kanonenbeschuss kaum zu zerstören gewesen waren. Wir können davon ausgehen, dass auch diese massiven Vorwerke jeweils durch einen Graben gesichert gewesen waren.
Die noch recht junge Sandra Lumetsberger vom KURIER versuchte in ihrem Artikel „Merkel und Putin: Weiße Rosen am Schwarzen Meer“ in der Printausgabe vom Samstag, den 19. Mai 2018, über den Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel beim russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi zu berichten. Doch bei aller Lernfähigkeit innerhalb westlicher Massenmedien kam ein neutral gehaltener Bericht einfach nicht zustande.
(Ein Online-Artikel war bis zum heutigen Tag, 22. Mai 2018, nicht verfügbar).
Merkel bei Putin, eine Dienstreise, was sonst. Und dazu eine, die bei Merkel schlechte Erinnerungen an vorherige beinhalten solle, wenn es nach Lumetsberger ging. Putins Labrador in der Nähe der „hundescheuen Kanzlerin“ oder „unterkühlte Stimmung“, wie es eben nach jahrelanger anti-russischer Propaganda auch zu erwarten sein musste. Aber manchmal müssen die Dienstreisen sein, es nützt ja nichts.
Quelle: „RT“, YouTube.
Nach dieser stimmigen Einleitung sah die „Berichterstatterin“ des KURIER eine Ursache in der schlechten Stimmung:
„Seit Russlands Annexion der Krim, die Deutschland als völkerrechtswidrig einstuft, ist es um die deutsch-russischen Beziehungen schlecht bestellt. Hackerangriffe auf das Außenamt, der Fall Skripal und der russische Militäreinsatz in Syrien entfremdeten.“
Wir wissen nicht, ob dies auch die Ansicht der Kanzlerin war, ganz unabhängig von dem, was sie bislang geredet hatte, wir wissen aber, dass es sich damit um eine von Fakten befreite Meinung des KURIER handelte, die auch von den Werbeabteilungen in Washington verbreitet wurde.
Was Lumetsberger als Ursache für schlechte Stimmung zu verkaufen versuchte, ließe sich auch anders beschreiben.
Seit der Beteiligung Deutschlands an dem verfassungswidrigen und gewalttätigen wie mörderischen Putsch gegen die demokratisch legitimierte ukrainische Regierung, ihrer Unterstützung für Nazi-Gruppierungen sowie den Krieg gegen die Bevölkerung der Ostukraine einschließlich der Doppelmoral bezüglich „Annexionen“ ist es um die deutsch-russischen Beziehungen schlecht bestellt. Verleumdungen wegen angeblicher Hackerangriffe auf das Außenamt, unbewiesene Beschuldigungen und Hetze wie im Fall Skripal und die Beteiligung Deutschlands an den Krieg gegen Syrien samt Unterstützung von Terroristen… entfremdeten.
Das Bild, welches Lumetsberger von Russland und Putin zu zeichnen versuchte, nämlich als angebliche Verursacher der „schlechten Stimmung“, beschrieb somit indirekt ihre eigene „Qualität“.
Quelle: Screenshot, YouTube.
„Doch gestern kam er ihr mit einem Strauß Rosen entgegen.“
Putin – ein Schelm. Jedenfalls hinterließ Lumetsberger den Eindruck, als würde sie diese Höflichkeit überfordern. Aber da war ja noch diese Angelegenheit, die über allen anderen stehen würde:
„Denn trotz der Konflikte gibt es noch drängendere Fragen, die beide näher zusammenrücken lassen könnte: eine Lösung mit dem Iran. Merkel und Putin wollen nach Trumps Ausstieg an dem Abkommen festhalten.“
Ein Jammer, dass der vom Westen bekämpfte Russe plötzlich eine relevante Rolle auf dem internationalen Parkett spielte, und das auch noch an einer Stelle, die zuvor nicht vermutet worden war: in dem Konflikt zwischen Merkel-EU und dem großen egozentrischen Schutzpatron und Bevormunder aus Übersee, den USA.
„Vor der Presse in Sotschi rief Merkel den Iran auf, sich dazu zu bekennen.“
Lumetsberger hatte dies für wichtig gehalten, allerdings hatte der Iran schon vorher bekundet, nach wie vor den Vertrag bestehen zu lassen und sich an die getroffenen Vereinbarungen zu halten.
Die KURIER-Schreiberin kannte sich anscheinend nicht gut aus mit dem, was sie hatte zusammenschreiben sollen. Also schrieb sie irgendetwas, zum Beispiel über das, was Merkel angeblich wissen und denken würde.
„Aber sie weiß auch, dass nur der Mann neben ihr den guten Draht hat und einwirken kann.“
Davon abgesehen, dass der russische Präsident im Iran nichts „einzuwirken“ hat, war es nicht zuletzt die Regierung Merkel gewesen, die sich dank ihrer vorherigen Vasallentreue gegenüber den USA den guten Draht zerstört hatte.
Lumetsberger reicherte ihr Geschwätz mit verlogener Propaganda an, die sie möglicherweise zuvor im KURIER gelesen hatte:
„Genauso wie im Syrien-Konflikt. Wenn es darum geht, dass syrische Flüchtlinge bei ihrer Rückkehr nicht enteignet werden, müsse Russland Einfluss auf seinen verbündeten Assad nehmen.“
Dieser Dreck war ein Bestandteil westlicher Kriegspropaganda gewesen, wozu hier auf folgende Artikel verwiesen sei:
Merkel, die als rührend besorgt um syrische Flüchtlinge geschildert wurde, ist allerdings mitverantwortlich dafür, dass sie hatten flüchten müssen. Egal, aus einem höheren Interesse, welches übrigens wirtschaftlicher Natur ist, würde sie nun auf „gute Beziehungen“ setzen.
Und dies trotz aller Beunruhigungen, zum Beispiel wegen der Pressefreiheit, die Merkel beeinträchtigt sah. Natürlich in Russland, nicht etwa in Deutschland oder im sonstigen Westen, wo die Pressefreiheit aus der Freiheit zu Lügen (@ Mathias Bröckers) besteht, gleichzeitig russischen Sendern derzeit massiv Schwierigkeiten bereitet wurden und. (Einen iranischen Kanal hatte man bereits abgeschaltet).
Nein, in Russland würden – vermeintliche – Journalisten bei ihrer Arbeit behindert werden. So soll eine Fachkraft des staatlichen Propagandakanals ARD davon betroffen sein, bei welcher uns kein einziger „Journalist“ bekannt ist, der diese Berufsbezeichung auch verdient.
„Davon war zuletzt ein ARD-Journalist betroffen, der zur WM einreisen darf, aber von der Justiz vernommen werden soll.“
Lumetsberger unterschlug wohlweislich Hintergründe und Informationen um den ARD-Mann und Berufslügner Hajo Seppelt, weswegen hier folgende Artikel dazu angeboten werden:
Wenn man nichts zu „berichten“ weiß, übt man sich gerne in Wiederholungen, um den zur Verfügung stehenden Platz irgendwie zu füllen. Zum Beispiel mit Propaganda. Das macht Sinn, denn ein Wesen der Propaganda ist die ständige Wiederholung unbewiesener Behauptungen und Lügen.
„Andere Ansichten gibt es auch beim Giftgasanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Skripal, der gestern aus dem Spital kam.“
Mit „Ansichten“ hatte der Fall Skripal allerdings nichts zu schaffen, sondern nur mit Beweisen. Verkommene Politiker des Westens hatten zusammen mit dem Medienbordell eine anti-russische und hetzerische Verleumdungskampagne entfacht, Russland hatte nach Beweisen gefragt. Wie wir wissen, existieren diese auch im Fall Skripal nicht.
Es sind diese sattsam bekannten geschichtsrevisionistischen Formulierungen, die immer wieder übel aufstoßen.
Günther Haller, in der PRESSE der Mann für „“Dokumentation, Recherche, Archiv“, hatte am 7. Februar 2018 online einen Artikel über den US-Fotografen Eddie Adams und dessen bekanntestes Foto veröffentlicht. (In der Printausgabe bereits am 4. Februar 2018). Dieses stammt vom 1. Februar 1968 und zeigt die Erschießung eines Vietnamesen namens Nguyen Van Lem durch den damaligen Polizeichef von Saigon, Nguyen Ngoc Loan, auf offener Straße.
Foto.
Quelle: Screenshot PRESSE-online, 7. Februar 2018.
Die von uns nicht geteilte Behauptung, dass dieses Foto angeblich einen ganzen Krieg abbilden würde, hatte Haller allerdings von Ansgar Graw übernommen, der diese bereits 10 Jahre zuvor in der WELT als Überschrift gesetzt hatte. Und der damals gleichzeitig versuchte hatte, das gezeigte Verbrechen abzuschwächen und zu verharmlosen.
Bekanntlich gehört auch die PRESSE nicht zu jenen Blättern, welche US-Aggressionen herausstellen und diese als solche benennen. Haller wählte eine Formulierung, mit welcher er sich an vergangene Diskussionen über die Entstehung der Eskalation zum 1. Weltkrieg anlehnte. Statt in den Krieg „geschlafwandelt“ sollen die USA im Zuge der kolonialen Auseinandersetzungen in Indochina in den dortigen Krieg „hineingetaumelt“ sein.
„Seit Anfang der Sechszigerjahre wütete der Konflikt bereits, ein typischer Stellvertreterkrieg, langsam und schrittweise waren die Amerikaner hineingetaumelt…“
Unterschlagen wurden hier in dem angeblich „typischen Stellvertreterkrieg“ die handfesten Interessen der USA auf dem asiatischen Kontinent wie auch der Umstand, dass die USA von Anfang an als Aggressor aufgetreten waren und den Krieg bis 1964 weitgehend verdeckt mitbetrieben hatten. Der sog. „Tonkin-Zwischenfall“ diente Anfang August 1464 den USA als Vorwand, um nun mit offiziellen Streitkräften den gewünschten Krieg zu bestreiten.
Die Begrifflichkeit des angeblichen Hineintaumelns sollte die US-Aggression verbergen. Ähnlich wie in den letzten Jahren bei kriegerischen US-Aggressionen in den Massenmedien immer gerne behauptet wurde, dass die USA in die Kriege – in ihre Kriege – irgendwie hineingezogen werden würden. So, als würde man dafür gar nichts können und es sich um ein einzigartige Phänomen handeln würde, dass die weltweite stärkste Militärmacht, die sich über den Globus ausgebreitet hat, ständig in Konflikt mit ihr hoffnungslos unterlegenden Staaten geraten würde, gegen die sie sich angeblich nur „verteidigen“ würden.
Und sollte einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden sein, dass ein Krieg unter vorgetäuschten und verlogenen Vorwänden geführt worden war wie jener Angriffskrieg der USA und seiner Verbündeten gegen den Irak 2003, so wird bis zum heutigen Tag von den westlichen massenmedialen Redakteuren und Meinungsmachern dieses gigantische Verbrechen – 1 Million Menschen tot, das Land ausgeraubt und beträchtlich zerstört und verseucht – grotesk zu einem „Fehler“ reduziert.
Nur ein „Fehler“ – na, wenn es nicht mehr gewesen ist…
Offenbar kein Fehler war die von Haller zitierte und reichlich abgebrühte Meinung des US-Fotografen Adams, welche sich zumindest in einigen Publikationen und Wikipedia wiederfindet:
„Die Empörung, die das Bild auslöste, habe er nie verstanden, sagte Adams später:“ Während eines Krieges sterben nun einmal Menschen“, sagte er in einem Interview. Nguyen Van Lem habe zuvor bereits acht Vietnamesen auf diese Art liquidiert.““
Der Nachweis, ob der als Angehöriger des Vietcong genannte Nguyen Van Lem irgendwelche Menschen ermordet hatte, wurde allerdings nie erbracht. Dafür ist der Mord an seiner Person durch Nguyen Ngoc Loan belegt. Als Mörder der US-gestützten südvietnamesischen Diktatur war er allerdings ein Mann der USA gewesen und hatte somit in der typischen Doppelmoral zu den „guten“ Mördern gehört. Er durfte folglich seinen Lebensabend in den USA verbringen.
Also alles wie gehabt, einschließlich dem Schlaglicht auf das mediale US-Personal mit einem Eddie Adams im Fokus, bei welcher Lynchjustiz durch die eigene Partei eine Normalität darstellte. Bis zum heutigen Tage.
Der KURIER hatte am 2. Mai 2018 ein Interview ausgerechnet auf der Kulturseite deplatziert, in welchem versucht wurde, Massenmedien als einen Hort der Seriösität darzustellen; das heißt, es wurde versucht, gegen den Verlust der massenmedialen Deutungshoheit anzukämpfen.
Bereits das vorangestellte Foto, eine Papierhaube mit dem verzerrten Konterfei des US-Präsidenten Trump und dem Begriff „Lügenpresse“ auf dem Kopf eines Demonstranten, hatte einen manipulativen Charakter. Die Koppelung Trump/Lügenpresse wurde durch die Überschrift des Artikel noch verstärkt:
Quelle: Screenshot vom KURIER-Artikel, online, 2. Mai 2018.
Hier sollte suggeriert werden, dass offenbar irgendwie extreme Menschen oder Menschen mit extremen Auffassungen besonders misstrauisch sein würden, also in etwa wie Trump. Hier wurde eine komplexe Angelegenheit, die Bekämpfung von Trump durch die dem Clinton-Lager zugehörigen Massenmedien sowie Trumps öffentliches Abwehr-Gebaren, auf ein unsachliches, primitives Minimum reduziert.
Welche Botschaft sollte mit der obigen Behauptung transportiert werden? Zum Beispiel jene, dass misstrauische Menschen angeblich auch extreme Menschen sein würden? Und wie begründete sich und äußerte sich dieses Misstrauen wem genau gegenüber?
Und wollte uns die Überschrift vielleicht auch indirekt via Umkehrschluss darüber Auskunft geben, dass jene Menschen, die grundsätzlich nicht misstrauisch sein würden, eher gleichförmig, angepasst und naiv sein würden? Davon war allerdings nirgends etwas im Artikel zu lesen, das heißt, der Widerpart fehlte gänzlich und entwertete somit eine aufgestellte These von Beginn an.
Nach dem ersten Manipulationsversuch mit Hilfe von Foto und Überschrift wurde darauf wert gelegt, dass es sich bei dem Folgenden um eine „Forschung“ handeln würde. Die Unterzeile gab schließlich über das angebliche Forschungsergebnis Auskunft:
„Forschung. In Österreich haben FPÖ-Wähler wenig Vertrauen in Medien, in Großbritannien ist das ein linkes Phänomen.“
Da haben wir es schon, jetzt wissen wir, wer zu den Extremen und Misstrauischen gehört: der FPÖ-Wähler in Österreich und die „Linken“ in England. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass „Linke“ in Österreich kaum vertreten sind und die FPÖ in England gar nicht.
Wer gelangte nun wie zu dieser Erkenntnis? Und was in unseren Augen doch besonders spannend sein sollte, war die Frage nach der Ursache für ein Misstrauen, also dem grundsätzlichen Anliegen einer richtigen Forschung.
Als Interviewpartner und Forschungsmensch wurde ein gewisser Jakob-Moritz Eberl präsentiert, ein – laut Vita – an der Uni Wien tätiger Kommunikationswissenschaftler. Dieser hatte eine Doktorarbeit abgeliefert, welche online leider nur bezahlpflichtig einzusehen ist. Daher müssen wir uns auf das Interview beschränken.
Nina Oberbucher vom KURIER befragte den Wissenschaftler. Wissenschaftler klingt gut, Wissenschaftler forschen.
„Viele meinen, dass Medien zu einseitig berichten und politisch beeinflusst seien. Warum ist das so?“
Frau Oberbucher hielt sich angenehm zurück. Nicht sie meinte, sondern viele, also andere, denn sie selbst kann kaum ihre eigene Meinung offen legen. Die Meinung dieser vielen Menschen lässt sich nachvollziehen, also machte die Frage Sinn. Interessant war hier die Antwort von Eberl, dem forschenden Wissenschaftler:
„Medienvertrauen hat meist wenig mit den tatsächlichen Inhalten der Berichterstattung zu tun. Vor allem Personen, die extreme politische Einstellungen vertreten, nehmen Medien eher als parteiisch wahr.“
Das ist eine interessante Behauptung, die Eberl hier präsentierte. Denn seiner Meinung nach soll Misstrauen einer Gesinnung, einer Ideologie, einer „extremen politischen Einstellung“ geschuldet sein, welche der „Forscher“ im FPÖ-Milieu und bei „Linken“ verortete. Diese beiden Gruppen waren hier zweifellos eher negativ beurteilt wie auch der Begriff „Misstrauen“ kaum als wertfrei bezeichnet werden kann.
Der neutrale Begriff „Kritik“ wurde von Eberl nicht verwendet, denn dies hätte dessen Meinung einen anderen Anstrich verpasst. Gegenüber Medien kritisch eingestellte Menschen wären in diesem „erforschten“ Fall vor allem bei der FPÖ-Wählerschaft und den „Linken“ zu finden gewesen.
Bei einer FPÖ- sowie einer politisch eher links eingestellte Wählerschaft handelt es sich allerdings nicht um eine homogene Gruppe. Die FPÖ hatte zuletzt erheblichen Zulauf aufgrund einer umfangreichen Protestwählerschaft bekommen, die Partei „Die Grünen“ wiederum vertritt innenpolitisch eher als links bezeichnete Ansichten, außenpolitisch dagegen rechts.
Für den Forscher Eberl, welcher offenbar innerhalb eines anderen Milieus agiert, waren in den beiden genannten Gruppen die extremen politischen Einstellungen zu finden, ohne dass in dem Interview das Extreme weiter definiert wurde.
Eberls Behauptung könnte demnach in eine Richtung interpretiert werden, in welcher pauschal FPÖ-Wähler oder jene von eher linksorientierten Gruppierungen zu den kritischen Menschen gehören, alle anderen aber zu den unkritischen und gutgläubigen. Doch lässt sich das bestätigen?
Forscher Eberl hatte jedenfalls seine eigene Auffassung dazu, die bedenklich schlicht anmutet:
„Denn die ausgewogene Darstellung eines Ereignisses oder Themas ist so weit von ihrer eigenen Wahrnehmung entfernt, dass sie diese als parteiisch ansehen.“
Mit anderen Worten: Eberl hält die FPÖ-Wähler (und sekundär auch „Linke“) für beschränkt, für wahrnehmungsbeeinträchtigt. Und weil diese Beschränkten in ihrer eigenen Wahrnehmung verhaftet sein sollen, würden sie – trotz aller Rückständigkeit ganz konkret – massenmediale Inhalte als parteiisch ansehen.
Diesen Schwachsinn möchte „Forscher“ Eberl (und aus interessierten Gründen der KURIER) als „Wissenschaft“ verkaufen. Die zentrale Frage wurde erst gar nicht gestellt: warum wurde das Vertrauen in die (Massen-)Medien erschüttert? Und um welche Inhalte war es bei der Kritik („Misstrauen“) gegangen?
Statt einer Analyse der Ursachen hatte Eberl, der Forscher, nichts weiter anzubieten als eine neue Behauptung, als würde es sich bei seiner Person um einen besonders naiven Idioten handeln. Diese Behauptung, dass in den (Massen-) Medien eine „ausgewogene Darstellung eines Ereignisses oder Themas“ zu finden sein würde, bildete die Grundlage seiner unwissenschaftlichen These.
Natürlich sind die Massenmedien parteiisch, das ist allein schon ihrer Struktur, den Nachrichtenkanälen, den Geldgebern und den politischen Verflechtungen geschuldet. Bei innenpolitschen Themen eingefärbt, bei außenpolitischen Themen der transatlantischen Agenda verpflichtet. Dies lässt sich tagtäglich nachweisen.
In dem gesamten Interview wurde die Frage nach den Ursachen für „Mistrauen“ peinlich ausgeklammert. Eberl zeigte sich fixiert auf die FPÖ-Wähler, ohne deren Motivation zu eruieren. Es ging ihm alleine um die Darstellung, diese als Dumpfbacken abzufertigen, welche ihr „Misstrauen“ auch noch allein von der Partei FPÖ quasi vorgekaut bekommen würden.
„Ja, das liegt unter anderem daran, dass es ihnen von ihrer Partei so kommuniziert wird.“
So sollen sie sein, die FPÖ-Wähler. Zuerst „misstrauisch“ wie der Bauer gegenüber dem nicht bestellten Versicherungsmakler, dann plötzlich an den Lippen von mittelmäßigen FPÖ-Gurus hängend. Beschränkt eben.
Zum Glück gehören wir nicht dazu.
Der hier vorgestellte angeblich forschende Forscher hielt mit seinen eigenen Wahrnehmungsdefiziten nicht hinter dem Berg. So wollte er das „Medienmisstrauen“ vor allem 2015 ausgemacht haben, mit der „Flüchtlingsbewegung“ und der „Pegida-Bewegung“ als Höhepunkt. Die übergreifende kritische Wahrnehmung gegenüber den Massenmedien begann allerdings deutlich bereits 2011 während des Krieges der NATO gegen Libyen, gefolgt von dem Nazi-Putsch in der Ukraine, der Hetze gegen Russland und der penetranten Kriegspropaganda gegenüber Syrien.
Eberl versuchte sich in dem Interview noch besonders lächerlich abzusichern:
„Das Problem ist: Die eigene, oft sehr emotional aufgeladene Meinung wird nie dem entsprechen, wie ein Journalist berichtet.“
So einfach können die Dinge sein, jedenfalls bei Eberl. Die einen, die „Extremisten“, mit erhitzter Meinung, der „Journalist“ mit einem Bericht – und beides kann nicht zusammenpassen.
„Denn Medien sollten verschiedene Standpunkte zeigen, abstrahieren und das große Ganze sehen.“
Da hatte Eberl ausnahmsweise recht, doch leider verschwieg er, wie es in der Realität aussah. Das interessierte diesen „Forscher“ nicht, denn seine vorgefertigte Meinung beschränkte sich abermals nur auf eine Gruppe von Beschränkten, zu welcher er nicht gehören will. Beschränkt sollen die anderen sein, nicht der „Wissenschaftler“:
„Das kommt bei Menschen mit extremen Einstellungen nicht gut an.“
Auch an anderer Stelle zeigte „Wissenschaftler“ Eberl seine Beschränkungen auf. So versuchte er die Massenmedien als qualitativ wertvoll und vertrauenswürdig zu verkaufen, um gleichzeitig „alternative“ Medien als parteiisch und amateurhaft hinzustellen. Oder er redete von einer gewissen und erwünschten Medienvielfalt, weil diese angeblich nicht gleich sein würden, ignorierte aber den Umstand, dass diese Medien tatsächlich gleiche Inhalte zu verkaufen trachteten. Eberl konterkarierte sein eigenes Gerede, indem er „alternative“ Medien nicht in dieser Vielfalt einen Platz geben wollte.
Forscher Eberl hatte augenscheinlich eine Gefälligkeitsarbeit abgeliefert, um in den gut bezahlten massenmedialen Rattennestern willkommen geheißen zu werden und dort sein warmes Auskommen zu finden, zum Beispiel als „Experte“. Jakob-Moritz Eberl ist eine Beleidigung für jeden echten Wissenschaftler, der forscht und sich nicht verkauft.
Das Ereignis von Khan Sheikhoun vom April 2017 sowie der Kriegsakt seitens der USA gegen Syrien liegen mittlerweile ein Jahr zurück. Währenddessen erlebten wir derzeit ein neues Szenario in Syrien, welches sich fast ident zeigte mit jenem in Khan-Sheikhoun vor einem Jahr. Die Örtlichkeit ist mit der Stadt Douma in Ost-Ghouta eine andere, ansonsten waren die Akteure und Darsteller die selben. Die gleiche Kriegstreiberei und die gleiche Parteinahme für Terroristen seitens des angeblichen „Wertewestens“, welche so offensichtlich mit dem Terrorismus verschmolzen ist, wie es deutlicher nicht mehr sein kann. Dazu der selbe Apparat an Kriegspropaganda, die gleichen Lügen und die selben kriminellen Handlanger und Hetzer in den Medien – nur noch offensichtlicher gekauft, verkommen und primitiver als je zuvor.
Dieses Geschehen ist um so bemerkenswerter, weil nun auch den Dümmsten unter den Mitmenschen angezeigt wurde und wird, wo sich das über Leichen gehende Verbrecherpack befindet: er befindet sich (auch) unter uns.
Doch zurück zu Khan-Sheikhoun und dem nachfolgenden Raketenüberfall auf eine syrische Luftwaffenbasis durch die USA im April 2017.
Der angebliche Giftgasangriff auf die Ortschaft Khan-Sheikhoun in der von einem Al-Kaida-Bündnis besetzten Provinz Idlib hatte von Anfang an einen Mangel an Logik gezeigt. Die chemischen Kampfstoffe der syrischen Armee waren 2013/2014 vollständig unter internationaler Aufsicht abtransportiert und vernichtet worden. Einen Beweis für zurückgehaltene und nicht deklarierte syrische Kampfstoffe gibt es bis zum heutigen Tage nicht.
(Pikanterweise soll unter anderem die US-Navy zu den letzten Besitzern der syrischen Chemiewaffen gehört haben. Siehe hier bezüglich der Vernichtung der Kampfstoffe auf dem US-Spezialschiff „Cape Ray“).
In militärischer Hinsicht hätte die syrische Armee von einer (einzigen) mit Giftgas gefüllten Bombe keinerlei Nutzen gehabt. Im Gegenteil, die überflüssige Verwendung eines chemischen Kampfmittels hätte die syrische Armee, die just gerade einige Siege gegen vom Ausland bezahltes Kriegsvolk und Terroristen errungen hatte, international sofort diskreditiert und zudem als Lügner dargestellt. Die syrische Regierung wäre wegen einem derartigen Unsinn sofort entblößt gewesen.
Außerdem hätte sich die syrische Regierung augenblicklich der bereits in den Raum gestellten Kriegsandrohung (mit regulären Streitkräften) durch die USA förmlich angeboten. Da diese stärkste Militärmacht sich grundsätzlich und ungestraft über jedes Recht stellt und ständig Krieg führt, um ihre Hegemonialansprüche gewohnt brutal durchsetzen, konnten derartige Drohungen kaum als leeres Gerede verstanden werden.
Es gab nur eine Seite, die aus einem derartigen Vorfall ihren Nutzen ziehen konnte: weniger die aus Söldnern und Al-Kaida-Banden bestehenden Proxy-Truppen am Boden als vielmehr für die hinter ihnen stehenden Auftraggeber und Finanziers aus den NATO- und Golfstaaten sowie Israel. Konfrontiert mit der Situation, den in und gegen Syrien (und dessen Verbündete) geführten Krieg zu verlieren, wurden immer wieder Anlässe durch Aggressoren geschaffen bzw. konstruiert, um zuerst auf politisch-medialer Ebene eine erneute Eskalation in Gang zu setzen. Und sei es nur in der Hoffnung, wie in Syrien die Niederlage zumindest soweit hinauszuzögern, bis an anderer Stelle ein Vorteil erreicht sein würde.
Tatsächlich war es den USA gelungen, die syrischen Gebiete östlich des Euphrat mit Hilfe ihrer unterstützten Söldnerverbände der YPG und der SDF unter ihre Kontrolle zu bekommen. Es handelt sich dabei um jenes Gebiet, welches zuvor vom so genannten „Islamischen Staat“ okkupiert worden war – unter US-Lufthoheit. Der „IS“ löste sich dort erst auf, als syrische Truppen den Euphrat erreichten, woraufhin es plötzlich den YPG- und SDF-Kräften gelungen sein soll, auf dem gegenüberliegenden Ufer den „IS“ zu vertreiben und einen Keil hineinzustoßen. Syrische Truppen wurden anschließend daran gehindert, über den Fluss zu setzen. Selbstverständlich alles unter US-Lufthoheit und auch unter Einsatz desselben. „IS“-Kämpfer durften unter US-Geleit Raqqa verlassen und wurden in einen neuen Einsatzraum weiter südlich verfrachtet, um dort unter US-Aufsicht unverzüglich syrische Truppen anzugreifen.
Es hatte sich dabei um nichts weiter als um einen Austausch der für die USA operierende Söldnertruppen gehandelt, denn der „IS“ war als Terrororganisation auch durch die USA gebrandmarkt, während die YPG und SDF als „legitim“ verkauft wurden.
Der angebliche Giftgasvorfall von Khan Sheikhoun im April 2017, welcher von den politischen Kriegstreibern und den ihnen angeschlossenen Massenmedien augenblicklich für eine neue Welle der Hetze und Eskalationssteigerung benutzt wurde, war extrem stümperhaft inszeniert worden, ja geradezu lächerlich, da sich die Behauptungen noch nicht einmal mit den gezeigten Bildern und Videos deckten.
Das kleine dumme Arrangement auf der Straße mit dem Titel „Einschlagloch“ und das Opfer-Szenario ganz woanders in einem Steinbruch sowie das ganze „Handling“ drumherum waren schlichtweg absurd. Von Sarin war ebenfalls nichts zu entdecken gewesen wie auch die Diskussion um Chlorgas in Nichtkenntnis dieser Mittel nur noch als dämlich zu bezeichnen war. Dabei hätte es Al-Kaida besser wissen müssen, hatten Terroristen die einzige syrische Chlorgasfabrik bereits vor Jahren erobert gehabt.
Die einzigen Quellen für diesen angeblichen Vorfall waren ausschließlich Terrororganisationen: „Jabhat al-Nusra“ bzw. „Jabhat Fath al-Sham“ bzw. das Al-Kaida-Bündnis „HTS“ („Hai’at at Tahrir asch Scham“), welche die syrische Provinz Idlib besetzt halten. Dies wurde in den Medien freilich unterschlagen, welche Terroristen zu „Aktivisten“ und „Rebellen“ umlogen. Allerdings wurden die „Reportagen“ vor Ort von berüchtigten Al-Kaida-Sprachrohren geliefert, bebildert von Fotografen, die ausschließlich für Al-Kaida arbeiten. Assistiert wurde die Kampagne wie so oft von den sog. „Weißhelmen“, die neben ihrem blutigen Terrorgeschäft die angeblichen Lebensretter von Zivilisten bei Al-Kaida mimten. Diese Al-Kaida-TV-Truppe wird vom britischen Auslandsgeheimdienst geführt und durch weitere NATO-Staaten finanziert. Auch die deutsche Regierung finanziert diese Al-Kaida-Truppe ganz offiziell.
Verbreitet wurden (und werden) die Al-Kaida-Propagandamaterialien unter anderem über das sog. „Idlib-Media-Center“, der medialen Al-Kaida-Verteilerzentrale in der gleichnamigen Provinz, welche ebenfalls von NATO-Staaten finanziell gestützt wird. Von dort wurde und wird das Material über die wenigen großen Nachrichtenagenturen AP und Reuters aus den USA oder der französischen AFP verteilt, von denen Al-Kaida-Bildermacher auch Honorare kassieren. Und schon fand sich das Al-Kaida-Material in den Händen westlicher Politiker, welche damit kriegshetzerisch hausieren gingen, als würde ihr Terroristenmaterial ein Ereignis real widerspiegeln.
Hier schließt sich der Kreis. Jene Regierungen und Militärs etc., welche daraufhin als Ankläger auftraten, waren genau jene, welche einerseits den mehr oder minder verdeckten Krieg gegen Syrien führen, und gleichfalls jene, welche die Söldner und Terroristen unterhielten, welche die Materialien inszeniert und fabriziert hatten. Den westlichen Massenmedien kam wiederum die Aufgabe zu, als transatlantische Propagandasprachrohre eben dieses Verbrecherpack zu unterstützen, die angegriffenen Opfer zu entmenschlichen und Kriegsbegeisterung in der eigenen Bevölkerung zu generieren. Das heißt, die medialen Akteure waren und sind immer ein Teil dieser gigantischen Verbrechen.
Zu den Kriegshetzern und Verbrechern gehören auch verschiedene Organisationen, die sich als NGOs deklarieren, aber zumeist durch das US-Außenamt und/oder über Lobbygruppen wie jene um George Soros finanziert werden. Dazu gehört beispielsweise „Avaaz“, das bezüglich Douma erneut aktive Kriegshetze betreibt. „Avaaz“ möchte allerdings auch unser Geld, unsere Spende – um die Al-Kaida-Darsteller mit den weißen Helmen für bessere Propaganda zu unterstützen.
In der KURIER-Ausgabe vom 11. April 2017 durfte Armin Arbeiter nachweisen, dass für sein Blatt echte Arbeit nicht notwendig war. Bereits der Titel zeigte auf, dass ein dummes Geschwätz des US-Außenministers für den KURIER so etwas wie ein wichtige Meldung sein würde.
Wer sich bereits an dieser Stelle gelangweilt abgewendet haben mochte, so bestand immer noch die Möglichkeit, den Begriff Inkompetenz in Zusammenhang mit Russland in Erinnerung zu behalten.
Armin Arbeiter breitete den Unsinn von Tillerson aus, der Russland vorgeworfen hatte, die vollständige Vernichtung der syrischen Chemiewaffen nicht durchgesetzt zu haben. Es gab keinen Beweis für die Behauptung, eine Verantwortlichkeit Russlands ohnehin nicht, aber das störte den KURIER-Arbeiter keineswegs.
Er wandte sich dem russischen Außenminister Lawrow zu, dem er einen „Drahtseilakt“ voraussagte, und wies auf die täglichen Kriegskosten Russlands hin, welche er in einer Schätzung aus dem Jahre 2015 gesehen haben will.
Doch was wollte Arbeiter hier seinen potentiellen Lesern mitteilen? Sorgte er sich um den Schwund an russischen Steuergeldern, was ihm bei NATO-Steuergeldern nicht in den Sinn kam? Und wo befand sich der „Drahtseilakt“? Der KURIER-Redakteur schien es selbst nicht zu wissen, denn er spekuliertes Haarsträubendes herbei, auch führte er das von ihm selbst aufgeworfene Thema nicht zu irgendeinen Schluss.
„Seit der Einnahme von Aleppo ist die syrische Armee landesweit auf dem Vormarsch“, meinte Arbeiter, obwohl von einer „Einnahme“ keine Rede sein konnte, sondern nur von einer Befreiung (vom Terrorismus) eines Teiles dieser Stadt. Er fuhr mit einer haarsträubenden Spekulation fort:
„…, ein US-Engagement gegen Assad könnte den russischen Einsatz massiv in die Länge ziehen.“
Arbeiter schien es entgangen zu sein, dass die USA bereits seit Jahren „engagiert“ waren, und er ließ auch offen, wie er sich seine Spekulation vorgestellt hatte: neue Terroristen- und Söldnerformationen nach Syrien schicken? Eine Invasion mit regulären Truppen oder gar ein direkter Kriegsakt gegen Russland? Gab es hier Wunschträume von interessierter Seite?
Arbeiter ließ seine potentiellen Leser mit diesem Mist alleine und bearbeitete daraufhin ein anderes Fragment, welches ebenfalls wie ein Hohlkörper liegen blieb.
„Gleichzeitig will Moskau keine Schwäche zeigen und beharrt darauf, dass der mutmaßliche Giftgasangriff auf Khan Shaykhun nicht von Assad begangen wurde.“
„Keine Schwäche zeigen“ in Verbindung mit „beharren“ ist eine Propagandasprache, zumal kein Beweis für die von Al-Kaida und dem Westen vorgetragene Beschuldigung existierte.
In Sachen Manipulation durch Sprache zeigte sich Arbeiter auch an anderer Stelle kompetent, in dem er die Lügen, Drohungen und Kriegshetze einer US-Botschafterin Haley als „emotional“ und „kritisch“ umdeutete.
Der STANDARD bot in der Printausgabe vom 11. April 2017 einen AFP-dpa-Reuters-Artikel an, welcher vor allem eine Ansammlung von Wiederholungen beinhaltete.
„G7: Russland von Unterstützung für Assad abbringen.“
Dieser unrealistische Wunsch war natürlich dem Umstand geschuldet, dass das Vorhaben, den syrischen Staat zu zerschlagen und gefällige Marionetten zu installieren, dank Russland gescheitert war. Dies wurde natürlich nicht so genannt, es wurde stattdessen behauptet, dass „nur Diplomatie“ zu einer Beendigung des Krieges führen könne, gleichzeitig aber die Kriegsziele weiter verfolgt.
Der Artikel gab sich bereits mit dem ersten Satz große Mühe, die Realitäten zu verschleiern:
„Nach der jüngsten Eskalation in Syrien will der Westen Russlands Präsident Wladimir Putin von seiner Unterstützung für Machthaber Bashar al-Assad abbringen.“
Dieser Satz erweckte den falschen Eindruck, als wäre es zu einer Eskalation von syrischer oder russischer Seite gekommen. Die Eskalation war allerdings mit dem Raketenangriff durch die USA vorangetrieben worden. Möglicherweise mochten dies die Autoren nicht als verbrecherischen Akt verstanden wissen und hatte sich auch den Vorfall in Khan Sheikhoun bezogen. Also auf das, was nicht bewiesen war bei Unterschlagung dessen, was bewiesen war zu Lasten Russlands und Syriens. Der Vorsatz, mit dieser Artikeleinführung nichts weiter als Kriegspropaganda abzuliefern, wurde bereits deutlich, dass der legitime Präsident Syriens abermals als „Machthaber“ verunglimpft wurde.
Aus diesem Grund wurde nicht irgendeine Meinung angefügt, sondern jene eines besonders parteiischen US-Pudels in Gestalt des britischen Außenministers Johnson, dessen Regierung stark in dem Krieg gegen Syrien involviert ist. Der STANDARD ließ ihn die altbekannten Verleumdungen wiederholen. Es ist der selbe Johnson, der unlängst im Zuge des Skripal-Falles fast schon erbärmlich mit faktenfreien wie durchsichtigen Anschuldigungen gegenüber Russland aktive Kriegshetze betreibt.
Der STANDARD bzw. die oben genannten Nachrichtenagenturen verbreiteten auch unreflektiert die Heuchelei eines US-Außenministers, welcher vorgab, dass sich das Böse außerhalb der USA befinden würde. Einschließlich der Ankündigung, noch viele weitere Verbrechen als Täter und Henker zugleich begehen zu wollen:
„Wir verschreiben uns wieder dem Ziel, jeden in der ganzen Welt zur Rechenschaft zu ziehen, der Verbrechen an Unschuldigen verübt.“
Geradezu lächerlich die Posse um den deutschen Außenminister Gabriel, der vom russischen Außenminister angeblich die Versicherung bekommen hätte, den Weg für eine Untersuchung in Khan Sheikhoun freizumachen. Diese Untersuchung hatte Russland von Anfang an gefordert, doch befand sich der Untersuchungsort mitten im Al-Kaida-Territorium. Bekanntlich werden diese Terroristen von Russland bekämpft und nicht unterstützt, was von Gabriels Freunden nicht behauptet werden konnte. In Berlin war man allerdings ohnehin nicht an einer Friedenslösung interessiert, nannte der verkommene Regierungssprecher Seibert ein Kriegsziel als Vorbedingung.
Der ganze Dreck hier auch als Online-Artikel beim KURIER, angereichert mit einem Foto des berüchtigten Al-Kaida-Propagandisten „Amer Almohibany“, der bestens mit seinen Sponsoren aus dem Westen vernetzt ist. Dieser Mann ist ein von NATO-Staaten bezahlter Terrorist.
Wieland Schneider und Jutta Sommerbauer ließen in der PRESSE in dem Artikel „Heikle US-Mission in Moskau“ keinen Zweifel daran, welcher der Kriegsparteien in Syrien ihnen nicht genehm war. Die syrische Regierung wurden ihnen mehrmals und ausschließlich als „Regime“ bezeichnet.
Innerhalb des PRESSE-Regimes wurden von ihnen auch einige Märchen gestreut, so die Behauptung, dass die USA und Russland gegen den „IS“, gegen den gemeinsamen Feind, kämpfen würde. Im Gegensatz zu Russland konnte dies bei den USA-Militärs kaum beobachtet werden, im Gegenteil, die USA hatten den sog. „IS“ für ihre eigene Interessen verwendet.
Oder die Behauptung, dass für „Washington der Schutz der NATO-Mitglieder Priorität“ habe, als wären diese in irgendeiner Weise bedroht. In der Realität freilich ist die NATO eine permanente Bedrohung für Staaten außerhalb dieses Kriegsbündnisses.
In dem Artikel „Ein Außenminister wider Willen: Rex Tillersons Jobtraining“ stellte Thomas Vieregge den russischen Außenminster Lawrow als „gerissen“ dar und holte „die Achse des Bösen“ des Massenmörders George W. Bush aus der Kiste, die mit dem Raketenangriff auf die bekannte syrische Luftwaffenbasis eine „Warnung“ erhalten haben würden.
Die verleumderische Überschrift „Assad in jeder Hinsicht giftig“ sprach für sich. Der britische Außenminister Boris Johnson durfte auch in der PRESSE unreflektiert seine Hetze ausbreiten
Der STANDARD meinte auf der Titel-Seite vom 12. April, dass um die Zukunft Assads gepokert werden würde. Leider vermochte das Blatt nicht mitzuteilen, wer genau angeblich „pokern“ würde. Uns ist jedenfalls niemand bekannt.
Gudrun Harrer versuchte sich auf Seite 8 wieder einmal mit einer „Analyse“, hatte allerdings – fast – recht mit der Überschrift:
„Trump schweißt Russland, Iran und Assad zusammen.“
Richtig sollte es hier „Syrien“ heißen statt „Assad“, weil dieser Mann nicht irgendwo alleine in der Wüste steht, sondern dem syrischen Staat vorsteht. Ansonsten bediente Harrer gängige Muster, selbst bei den Wünschen der sog. G7-Staaten gegenüber der Lage in Syrien. Nach diesen Wünschen soll sich bei dem „Militärschlag“ der USA „Entschlossenheit und Härte“ aufgezeigt haben anstatt das wahnsinnig große kriminelle Potential der Aggressoren. Nach diesen Wünschen soll es sich bei der syrischen Regierung – wie immer seit Kriegsbeginn – um ein „Regime“ handeln, obwohl hier als Opfer zu bezeichnen. Ein Opfer, welches einmal mehr in diesen Wunschträumen „einmal mehr als Kriegsverbrecher entlarvt“ worden wäre, um dem Opfer den Mantel des Täters anzukleiden.
Nach Gerede folgte Gerede, während nebenan in einem kleinen Artikel von AFP/dpa/Reuters immerhin Realitäten berührt wurden. Da wurde unter den Außenministern der G7-Staaten „Einigkeit signalisiert“ und zwar bezüglich einer „Einschätzung“, wie eine Friedenslösung in Syrien gefunden werden solle. Hier wurde allerdings nicht darüber nachgedacht, den Krieg gegen Syrien einzustellen und auch die Unterstützung der dort operierenden Söldnerverbände und Terroristen einzustellen, um einen Frieden zu ermöglichen. Nein, die syrische Regierung sollte verschwinden, welche wieder einmal auf den verunglimpften „Machthaber“ reduziert wurde. Soviel zur Heuchelei der Verantwortlichen in den G-7-Staaten.
Dazu noch ein wenig Text über den Suppenkasper Tillerson, der als Vertreter der Aggressoren und Terroristen in Moskau bitten möchte, diese Terroristen wieder unangetastet zu lassen.
„Tillerson fordert Assads Abgang.“
Thomas Vieregge von der PRESSE wusste auch, wie man im Weißen Haus, im Pentagon und in Langley den legitimen syrischen Staatschef Assad zu nennen pflegte: Diktator. Deswegen sagt er es auch. Dann suchte er nach negativen Hinweisen, die er der russischen Regierung irgendwie unterschieben konnte. Hier ein angeblicher Bruch mit diplomatischen Gepflogenheiten, dort ein frostiger Empfang und zuletzt eine bedenkliche Einstufung beider Staaten seitens des russischen Außenministeriums. Den US-Außenminister Tillerson, der als Vertreter der Aggressoren in Moskau erschien, sah Vieregge nur als unerfahren an, der womöglich eingeschüchtert werden könnte.
Und dann noch Putin und seine „Umgebung“, die sollen die laut Vieregge auch noch „eingeschnappt“ gewesen sein, wegen einem feigen Raketenüberfall, einer Kriegseskalation, wegen Mord und Totschlag gegenüber „Bashar al Assad“, von Vieregge als „US-Militärschlag“ bezeichnet und sonst nichts.
Aber dann kam von Vieregge nicht nur leeres Gelaber, sondern etwas, von dem wir uns fragten, ob dies von der PRESSE-Zensur übersehen worden war.
„Russland besteht auf einer vermutlich langwierigen UN-Untersuchung des mutmaßlichen syrischen Giftgasangriffs…“
Es war noch nicht einmal mutmaßlich, denn die Beschuldigung stammte von Al-Kaida und somit von einer Terrororganisation, welche kaum als seriös angesehen werden konnte. Vieregge nannte hier aber richtig, dass Russland auf eine – unabhängige – Untersuchung bestehe, wie es auch die Regel sein sollte. Und was hatten jene anzubieten, die nur davon redeten, etwas aufklären zu wollen, aber bereits den Kriegszielen entsprechend den Schuldigen ausgemacht und verleumdet haben? Nun, Tillerson hatte wie ein gefährlicher Hohlkopf nichts anderes zu bieten, als auf eine unbewiesene Behauptung eine ebenso unbewiesene neue Behauptung zu stapeln.
An Primitivität kaum noch zu unterbieten, schien es immer noch nicht primitiv genug, um von den übrigen G-7-Außenministern ewige dumpfe Vasallentreue zu erhalten. Bei dieser Gelegenheit wurde mal wieder über eine Ausweitung des Wirtschaftskrieges gegen Russland nachgedacht.
Hiermit wollen wir die Beobachtung der drei in Österreich angesiedelten Printmedien „PRESSE“, „STANDARD“ und KURIER beenden. Sie ließe sich mit den selben Befunden endlos weiterführen, denn es änderte sich nichts.
Die Berichte am 13. April 2017 hatten ihren Schwerpunkt bei dem Besuch Tillerson in Moskau. In „Schwierige Paarung, schwierige Zeiten“ hegte Konrad Kramar ein gewisses Mitgefühl für den US-Außenminister Tillerson, der von seinem Chef Donald Trump nur die zweitklassigen und unangenehmen Aufgaben übermittelt bekam und sich in Moskau demütigen lassen musste. Nun, Tillerson hätte auch von seinem Amt zurücktreten können, um sich nicht mehr weiter lächerlich zu machen.
Im STANDARD hieß die Überschrift „Russland hält trotz Ultimatums an Assad fest“, als wäre dies nach dieser destruktiven Frechheit eine Überraschung gewesen. André Ballin gab das schwammige Gerede der politischen Akteure wieder und stellte möglicherweise ungewollt Tillerson als Schwachkopf dar, der von Beweisen quatschte, ohne diese zu besitzen. Wer nur die Überschrift überflogen hatte: der Artikel von Ballin ließ tatsächlich keinen Zweifel daran, welche Seite sich vernünftig und nebenbei gesetzeskonform zeigte: Russland. Das wurde nicht direkt gesagt, konnte aber jedem Leser deutlich werden, welcher den Text unvoreingenommen in Anspruch nahm.
Die PRESSE hatte für ihren Artikel eine ähnlich gelagerte Überschrift wie der STANDARD, welcher unfreundliche Russen anzeigen sollte:
„Wladimir Putin ließ Tillerson warten.“
Der Russe ein Fuchs, wie Lawrow, und mit kühler Miene, der andere, der Zar, gönnerhaft zum Schluß. Tillerson wusste Jutta Sommerbauer nicht zu beschreiben, stattdessen stellte sie ihn als einen Mann dar, der sich angeblich Sorgen machen würde.
„Sie, sowie die Unterredung der Minister untereinander, ergab etwa den Befund, dass die bilateralen Beziehungen auf ein „gefährlich niedriges Niveau“ gesunken seien, das den Weltfrieden bedrohe. So gehe es nicht weiter, sagte Tillerson später.“
Allerdings hatte es sich hier um den Befund des russischen Außenministers gehandelt, das es so nicht weitergehen könne, war dagegen ein leeres Gerede von Tillerson gewesen, der jenen Staat vertrat, der erst dafür gesorgt hatte.
Interessant im weiteren Verlauf des Textes eine kleine Neuigkeit, die allerdings keine war:
„Vor dem Treffen gab es neuen Stoff. In Washington wurde ein Dokument veröffentlicht, das Beweise für den Einsatz chemischer Waffen und Aussagen von Opfern enthalten soll. Die USA seien „sicher“, dass das syrische Regime einen Sarin-Angriff durchgeführt habe „gegen seine eigene Bevölkerung“.
Soll. Es war aber nichts mit Beweisen. Ansonsten berichtete Sommerbauer von dem gegenseitigen „Beharken“ der Kontrahenten.
Die unvergessenen PIXIES, hier mit „Gouge away“ aus dem Jahre 1989:
Und live 1990:
Nach der Auferstehung und einer Umbesetzung am Bass hier die Pixies mit einem Black Francis alias Frank Black alias…, auf jeden Fall älter geworden und auch ein wenig ähh, fülliger, live im Jahre 2014:
Der Besuch des neuen österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz in Moskau gehörte sicherlich nicht zu den weltbewegenden Ereignissen in den vergangenen zwei Wochen. Für das Land Österreich und seine Bevölkerung konnten vertiefende Wirtschaftsbeziehungen zweifellos von großem Interesse sein, und auch in politischer Hinsicht konnte eine ohnehin knapp bemessene Zusammenkunft zwischen Kurz und Putin aufgrund ihrer Ämter nicht verkehrt sein, wurde den Beziehungen zwischen beiden Ländern in den letzten Jahren erheblicher Schaden zugefügt.
In der österreichischen Medienlandschaft gab es jedoch Tendenzen, die ihre Befürchtung für eine Verständigung der Politiker zum Ausdruck brachten. Hans Rauscher vom STANDARD, ein Typ, der sich bereits in der Vergangenheit ungezählte Male als russophober Vertreter von regierungsamtlichen US-Verschwörungstheorien aufgefallen war, nutzte die Gelegenheit, um ein besonders üble und verlogene als „Meinung“ deklarierte Hetze gegenüber Russland, Russen und Putin auszukotzen.
Das selbe Blatt hatte mit einem Beitrag von Manuela Honsig-Erlenburg einen weiteren Kommentar platziert, welche in die gleiche Richtung zielte, wenn auch nicht verhetzend wie der widerliche Rauscher, aber immer noch verlogen genug, um ein negatives Bild von Russland bzw. der russischen Politik zu zeichnen. Russland als „Störfaktor“, Russland mit einem ausschließlich dort verorteten Propagandaapparat, im Westen dagegen die „demokratische Gesellschaftsordnung“, Russland mit einem Stellvertreterkrieg im Osten, als würde Russland dort Krieg führen, und ja, als wenn Russland dafür verantwortlich sei, den blutigen Nazi-Putsch und alles weitere in der Ukraine angezettelt zu haben.
Auch Jutta Sommerbauer von der PRESSE hatte sich im Vorfeld Sorgen gemacht. Der österreichische Kanzler auf EU-Linie und dennoch sich als Mittler anbietend, Sommerbauer sah eine „Gratwanderung“, weil Moskau angeblich Europa gezielt spalten würde, also dort, wo in einigen Ländern „Putin-Versteher“ hausen würden.
Nun, die Position von Sebastian Kurz war außenpolitisch in ihrer Unklarheit klar genug gewesen: nicht bei den Mächtigen in der EU anecken, aber gleichzeitig dennoch eine Dialogbereitschaft mit Russland zeigen. Zweifellos hatte sich der neue Kanzler in der Vergangenheit insgesamt nicht ungeschickt gezeigt und wenig Angriffsflächen geboten.
Sein Kurzbesuch in Moskau und das Gespräch mit Putin am 28. Februar 2018 hatte Kurz dann doch ein wenig anders dastehen lassen. Der Österreicher war daran nicht unschuldig gewesen, aber der KURIER hatte sich Mühe gegeben, Kurz als Handlanger anderer herauszustellen. Dies wahrscheinlich nicht aus dem Bedürfnis heraus, ihn zu entblößen, sondern eher, um ihn als feste Größe des herrschenden Systems darzustellen.
Wie wir wissen, ist die Darstellung in den massenmedialen Blättern immer kritisch zu betrachten. Wenn sie „berichten“, dann bestenfalls selektiv, aber kaum ausgewogen informativ. Besonders die außenpolitischen Themen sind grundsätzlich einer transatlantischen Agenda verpflichtet, deren Nachweis diese Medien tagtäglich nicht schuldig bleiben. Nicht anders verhielt es sich bei dem Auftritt von Kurz in Moskau.
Was dem österreichischen KURIER wichtig erschien, wurde in dem Artikel von Stefan Kaltenbrunner bereits in der Überschrift deutlich:
„Kurz mit klarer EU-Position bei Putin.“
Wir wissen nicht, ob sich der Herausgeber des KURIER Sorgen darüber gemacht haben könnte, dass dem nicht so sein würde. Auf jeden Fall wurde dem potentiellen Leser signalisiert, dass diese Position wichtig, richtig und gut sein sollte. Und ja, es handelte sich hierbei auch um die Position des KURIERS.
Kaltenbrunner erzählte davon, dass in Russland „einige Medien“ Sebastian Kurz als „Rebell der EU“ bezeichneten und sich „Russland“ angeblich hinsichtlich Lockerung der EU-Sanktionen etwas erhoffen würden. Dieser Unsinn hatte freilich keinerlei Grundlage, doch soll Kurz in einem „Interview“, dessen Existenz (wann und mit wem?) ansonsten nirgendwo genannt wurde, darauf angesprochen worden sein.
Das interessiert maximal vielleicht oberflächlichen Boulevard-Konsumenten, aber sonst niemanden, doch diente diese Belanglosigkeit dazu, um eine Meinung des neuen Bundeskanzlers herauszustellen:
„Kurz wollte die Medienberichte im Interview nicht kommentieren, „da man weiß, was von russischen Medien zu halten ist.““
Nur darum ging es: um die Platzierung eines negativen Bildes über „russische Medien“, ausgesprochen vom österreichischen Bundeskanzler. Sollte sich dieses Zitat tatsächlich ereignet haben, entsprach dies kaum den diplomatischen Gepflogenheiten beim Gastgeber vor Ort. Vor allem offenbarte sie eine unfassbare Einfältigkeit, denn das Diskreditieren ausschließlich russischer Medien bedeutete gleichzeitig, dass für Kurz andere Medien, ganz offensichtlich im Westen und auch in Österreich, angeblich seriös agieren würden – ganz abgesehen von der Schwäche einer Pauschalisierung.
Nachdem Kaltenbrunner an „unzähligen Sicherheitskontrollen“ wegen ihrer „Laschheit“ Anstoß genomme hatte, kam er auf die Pressekonferenz zu sprechen, bei welcher die versammelte Medienmeute die Gelegenheit bekommen habe, nur wenige Fragen zu stellen. Putin soll nach Kaltenbrunner etwas grimmig gewirkt, aber die freundschaftlichen Beziehungen zu Österreich betont und geschäftliche Interessen thematisiert haben.
Wie Sebastian Kurz gewirkt haben soll, wusste Kaltenbrunner dagegen nicht zu berichten. Kurz soll nur „konkreter“ geworden sein, zumindest für den KURIER-Redakteur. Das war möglicherweise den Themen geschuldet, die für ihn eher von Interesse waren. So wurde Kurz bezüglich der EU-Sanktionen gegen Russland zitiert:
„… dass sie solange aufrecht erhalten bleiben, bis sich Russland im Ukraine-Konflikt zu einer klaren Friedenslösung bekennt und auch die entsprechenden Schritte setzt.“
Das klang ganz danach, als hätte der neue österreichische Bundeskanzler irgendetwas zu sagen. Hat er aber nicht, denn es handelt sich bei ihm nur um ein kleines Rädchen innerhalb der EU, welche wiederum die Sanktionen erst auf Veranlassung der USA in Gang gesetzt hatten. Zudem zeigte sich hier ein selbstgefälliges, aber ungebildetes Gehabe, schien es Kurz entgangen zu sein, dass nicht Russland den Krieg in der Ukraine angezettelt hatte, sondern seine „Partner“ in der EU und in Übersee. Ohne Russland wäre auch das Minsk-II-Abkommen niemals zustande gekommen.
Sebastian Kurz muss es darauf angelegt haben, in der neuen Rolle als österreichischer Kanzler endlich ein Profil mit Ecken und Kanten zu zeigen. Für wen, soll Kurz selbst den interessierten Medien zum besten gegeben haben. Zum Thema Syrien, wo angeblich ein „Bürgerkrieg“ stattfinden würde, soll er eine „ebenso klare EU-Position“ vertreten haben.
Vertrat der neue Kanzler damit auch die österreichischen Interessen? Das ist eine spannende Frage, zumal die EU in diesem Konflikt eine Kriegspartei darstellt. Neutral war und ist die „EU-Position“ natürlich nicht. Diese eher unangenehmen zur Schau gestellten Ecken und Kanten waren allerdings auch nur eine Fassade, denn Kurz musste sich seine Instruktionen zuvor bei der EU-Führungsmacht in Berlin einholen. Kurz wurde folgendermaßen zitiert:
„Ich habe mich vorab mit Kanzlerin Angela Merkel abgesprochen.“
Zweifellos klingt dies nach einem Gespräch auf Augenhöhe, wenn etwas „abgesprochen“ wird, wozu aus deutscher Regierungssicht allerdings auf allen Ebenen kein Anlass besteht. Kurz bestätigte dann, dass er als Laufbursche diente, denn er durfte Sätze der großen Kanzlerin als seine eigenen ausgeben:
„Russland hat hier eine Verantwortung, dass das Blutvergießen beendet wird.“
Hierbei handelt es sich um eine Sprechblase, die nichts besagt, denn „Verantwortung“ sollte auch den vielen weiteren Staaten zukommen, die in dem Krieg in Syrien involviert sind. Diese „Verantwortung“ war allerdings in Russland am wenigsten zu finden, weil es sich nicht um den Aggressor handelte.
In seiner dümmlichen Überheblichkeit machte sich der Österreicher entgültig zum beschämenden Büttel der NATO/EU-Kriegstreiber.
„Ich habe an ihn (Anm.: Putin) apelliert, dass er seinen Einfluß auf Assad geltend macht und die Kampfhandlungen beendet.“
Kurz sah Kampfhandlungen nur auf der Seite des syrischen Staates, aber keine seitens der Al-Kaida-Truppen, sonstigen durch das Ausland finanzierten islamisischen Söldnergruppierungen bis hin zu auf syrischem Staatsgebiet operierenden NATO-Verbänden etc.
Es ist kaum zu glauben, dass sich Sebastian Kurz jahrelang nur bei der deutschen BILD-Zeitung oder österreichischen Blättern wie KRONE und KURIER „informiert“ haben könnte, ganz abseits der ihm zur Verfügung stehenden Infrastruktur, um sich mit dieser Form einer geBILDeten Meinung als Schwachkopf zu outen. Was der neue kleine Kanzler hier betrieb, war nichts weiter als NATO-Propaganda für die westlichen Medien und für Leute, die unter anderem den KURIER lesen.
Die PRESSE lieferte mit „Die Gratwanderung des Kanzlers“ einen Artikel von Jutta Sommerbauer, deren Unterzeilen über das Auskunft gaben, was der „PRESSE“ wichtig war. Und der PRESSE war zufällig das wichtig, was auch dem KURIER und dem STANDARD als wichtig erschien.
„Russland. Sebastian Kurz erinnert Putin im Kreml an dessen weltpolitische Verantwortung.“
Das dürfte zwar überflüssig gewesen sein, aber egal, es vermittelte den Eindruck, als würde es sich bei Kurz um einen auf internationalem Parkett agierende wichtige Persönlichkeit handeln. Unklar schien allerdings in der PRESSE-Readktion, warum der russische Präsident nicht richtig zugehört zu haben schien:
„Die Message kommt teilweise an.“
Das ließ sich vielleicht als kleiner Erfolg beim heimischen Publikum verkaufen, zumindest für die PRESSE, denn Russland hatte andere Interessen, als von einem Laufburschen dümmliche Phrasen entgegenzunehmen.
„Doch noch lieber reden die Russen über Energiedeals.“
Darum ging es, und auch Sommerbauer ließ in ihrem Text keinen Zweifel daran, dass sich Russland für gute Geschäftsbeziehungen interessierte. Der neue Kanzler aus Österreich hatte aber auch außenpolitische Anliegen:
„Kurz wollte bei seinem Besuch aber auch gemeinsame politische Interessen mit Moskau ausloten. Es sei notwendig, auch in schwierigen Zeiten den Dialog mit Russland fortzusetzen, erklärte er vor seinem Treffen im Kreml.“
Daran gab es nichts auszusetzen, allerdings sah Jutta Sommerbauer einen Dialog mit Russland etwas skeptisch, wenn sie auch keine Alternative anzubieten hatte.
„Russland als Partner in Krisenherden – eine knifflige Aufgabe, wenn man an Syrien und die Ukraine denkt.“
Natürlich dachte nicht „man“ an Syrien und die Ukraine, sondern Sommerbauer selbst oder ihre Auftraggeber. Sie schien ein wenig verwirrt, denn ein „Dialog“ war nicht gleichbedeutend mit einer „Partnerschaft“. Mit der Vorstellung, dass gerade bei „kniffligen“ Situationen geredet werden sollte, schien sie ebenfalls nicht zu verstehen.
Nach einigen Sätzen zum Konflikt in und um die Ukraine folgte das Thema Syrien. Kurz wurde auch von Sommerbauer als Bote präsentiert, der die Meinung anderer vortrug, während seine eigene unbekannt blieb:
„Auch bezüglich des Bürgerkriegslandes Syrien wollte der ÖVP-Politiker die EU-Position im Kreml vertreten.“
Sicherheitshalber soll er sich zuvor vergewissert haben, dass die EU-Meinung bzw. die Meinung der Anführer immer noch die selbe war:
„Er hatte sich vorab vorab mit europäischen Partnern abgesprochen.“
Und diese „Partner“ dürften ihm dann erlaubt haben, sie zitieren zu dürfen. Zum Beispiel mit der bereits oben erwähnten Phrase:
„Moskau hat hier eine Verantwortung, dass das Blutvergießen beendet wird…“
Vorgetragen mit ein wenig Schmeichelei, bevor das Anliegen der NATO angeknüpft wurde:
„… sagte Kurz, der an Russland als „Supermacht mit großem Einfluss auf das Assad-Regime“ appellierte.“
Kurz soll sogar einen Plan anderer Leute artig vorgetragen haben, abseits jeglicher Kenntnis über die syrischen Verhältnisse.
„Benötigt würden humanitäre Korridore im Kriegsgebiet.“
Die bestanden bereits, konnten aber nicht genutzt werden, weil die vom Ausland bezahlten Al-Kaida-Verbände gar kein Interesse daran hatten. Denn die sind auf Zivilisten als Schutzschilde angewiesen. Angesichts dieser zur Schau gestellten Dummheit des neuen Österreich-Kanzlers soll sein Gesprächspartner Putin „unwillig“ reagiert haben. Verständlich. Dennoch habe er sich Mühe gegeben, dem zumindest uninformierten Kurz etwas über die Terroristen zu erklären. Ob diese „Message“ bei Kurz wenigstens teilweise angekommen sein mochte, wissen wir nicht.
Ost-Ghouta: Zivilisten in Käfigen als Schutzschilde für Terroristen – ungeeignet für die gewünschten „humanitären Korridore“ des österreichischen Kanzlers.
Zum Glück ist ein Video von der Pressekonferenz in Moskau vom 28. Februar 2018 online, so dass sich jeder seine eigene Meinung über deren Verlauf und Inhalt bilden kann. Sie dauerte fast eine halbe Stunde.
Nach der Erfahrung, dieser Pressekonferenz als Beobachter beigewohnt zu haben, wird klar, dass Medien versucht haben, eine antirussische Stimmung zu erzeugen, die sich in der Pressekonferenz n i c h t wiederspiegelte. Selektiv wurden Bestandteile aus der Pressekonferenz und auch außerhalb zusammengefügt, um ein Bild zu konstruieren, welches propagandistischen Ansprüchen genügen sollte – ein durch EU und NATO gewünschtes Bild. Die wesentlichen und informativen Aspekte von russischer Seite wurden grundsätzlich unterschlagen, während die österreichische Seite im Grunde nichts anzubieten gehabt hatte.
Deutlich wurde, dass Putin die ihm gestellten Fragen konkret, teilweise umfassend und informativ beantworten konnte. Konkret und informiert war der russische Präsident gewesen, nicht aber der neue österreichische Bundeskanzler, welcher den Eindruck hinterließ, seine Sprechzeit vor allem mit Worthülsen über die Runden zu bringen. Geradezu peinlich die Worte von Kurz, dass er gegenüber Putin die Möglichkeit genutzt hätte, „unsere“ (?) Erwartungshaltungen zu artikulieren im Bereich Rechtsstaatlichkeit und Völkerrecht. Mit Blick auf seine „Partner“ EU, USA und NATO musste sich Kurz in der Adresse geirrt haben, sollte er Kenntnis über die Begrifflichkeiten besitzen.
An „Vertretern der Zivilgesellschaft“, die der neue österreichische Bundeskanzler außerdem getroffen habe, wurden drei Organisationen in den Presseartikeln genannt. Alle drei wurden vom russischen Staat als „ausländische Agenten“ deklariert, weil deren Finanzierung durch ausländische Staaten erfolgte.
Dazu gehörte die „Menschenrechtsorganisation Memorial“ und auch die „Wahlbeobachter“-NGO „Golos“, welche unter anderem durch das US-Außenministerium finanziert werden. Neben diesen durch die USA gesteuerten Frontorganisationen zur versuchten politischen Einflussnahme in Russland ist dieser Status bei dem „unabhängigen Umfrageinstitut Lewada-Zentrum“ zumindest strittig. Das russische Staatsmedium „Russia Today“ hatte dazu einen Artikel aufgelegt:
Die Textbausteine „Assad-Regime“ und Russland als „engster Verbündeter“ durften offensichtlich nicht fehlen, ansonsten beschränkte sich der Inhalt auf ein Deeskalationsbemühen seitens Russlands, welches allerdings nicht von allen Kriegsbeteiligten erwünscht wurde und wird. Der britische Außenminister gehört dazu.
Die PRESSE dagegen vermittelte abermals den Eindruck, als würde es sich um eine Briefkastenfirma mit einer Anschrift in Wien handeln, deren Sitz in Langley zu suchen sein muss.
Auf der Titelseite nutzte Christian Ultsch den Anschlag in Schweden, um neben der unbewiesenen Behauptung, der sog. „IS“ hätte damit etwas zu tun, die dämliche US-regierungsamtliche Verschwörungstheorie von Bin Laden, Al-Kaida und „9/11″ zu verbreiten. Dem Mann ist nichts zu peinlich, hatte er doch erst am Vortag die in Syrien operierenden Al-Kaida-Filialen nicht als Bösewichte ausmachen können, sondern im Gegenteil seine schützende Hand über diese Terroristen gehalten.
Den Artikel zu Syrien übernahm Oliver Grimm, denn dieser weiß Begriffe wie „Machthaber“ und „Regime“ zu benutzen, um die Gegner seiner Herren zu diskreditieren. Tatsächlich kreisten seine Sätze – von Überlegungen wollen wir hier nicht sprechen – um die US-Sichtweise, die Grimm allerdings eher zu Ratespielen und Spekulationen verleitete. Al-Kaida und andere Terroristen spielten keine Rolle wie auch die rechtlichen Umstände von Krieg und Verbrechen seitens der USA und Verbündeten. Verbrechen wurden allein nur auf der syrischen Regierungsseite ausgemacht, gerne wieder mit „Fassbomben“ und „Chlorgas“ – „offenbar“. Braver Bub.
(Von der PRESSE lustig als „Premium-Artikel“ deklariert und somit bezahlpflichtig).
Während der KURIER am Montag, den 10. April, in ihrer Zeitung keinen Artikel zu dem hier behandelten Thema gebracht hatte, hatte offensichtlich der STANDARD, welcher sonntags nicht erscheint, großes Aufholbedürfnis. Der erste Artikel stammte von Frank Herrmann, wie immer „aus Washington“: „Das Rätseln nach Trumps Raketenschlag.“
Herrmann glaubte, dass „die Welt“ und sogar „Washington“ darüber rätseln würden, was die US-Regierung – in Washington – weiterhin zu unternehmen vermochte. Rechtliche Fragen interessierten auch hier nicht, Herrmann präsentierte nur winzige Ausschnitte der Grabenkämpfe innerhalb der US-Politik und einige ihrer Akteure, in dem er einige Meinungen wiedergab. Dazu Gerede der Hetzerin Nikki Haley und dem derzeitigen US-Außenminister Tillerson, welcher den Raketenangriff als „Warnung“ verstanden haben wollte. Interessant war hier nur die Erwähnung von Robert Ford, dem ehemaligen US-Botschafter in Syrien. Dieser habe sich an die Zeit erinnert gefühlt, als der damalige US-Präsident Bill Clinton in den neunziger Jahren ab und an einen Marschflugkörper in den Irak abgeschossen habe, „ohne dass es Saddam Hussein groß beeindruckt hätte“.
Herrmann hätte bei dieser Gelegenheit herausstellen können, dass die USA auch nach dem zweiten Golf-Krieg einen unerklärten Krieg gegen den Irak geführt hatten, bei dem nach groben Schätzungen einschließlich dem Sanktionsregime etwa 700.000 Menschen ums Leben gekommen waren. Für den Schwerverbrecher Robert Ford offenbar nur eine Kleinigkeit, trat er doch für eine totale Eskalation ein. In Syrien hatte er zuvor aus der US-Botschaft heraus den Krieg gegen Syrien fleißig vorbereitet.
Ein kleiner Artikel nannte sich „Assad warnt die USA: „Rote Linie überschritten““, was eher ein Gefühl von „Schabernack“ hervorrief. Hier wurde ein klein wenig die Sicht der Regierungen Syriens, Irans und Russlands angedeutet.
„Trumps Spielerin auf einer ungeliebten Nebenbühne“ nannte sich der Artikel von Gudrun Harrer, die ihr Geschreibsel nach wie vor als „Analyse“ deklariert, als wüsste sie nicht um die Bedeutung dieses Begriffes.
Thema war Nikki Haley, die kriegstreiberische und wenig diplomatische US-Botschafterin bei der UNO, welche sich innerhalb des politischen Taktierens der US-Regierung genötigt sah, ebenfalls zu taktieren. Der Nachrichtenwert war – wie so oft bei Harrer – sehr gering, es drehte sich eher um Verhaltensmuster unter Kriminellen und Laufburschen.
Immerhin nannte Harrer in ihrem Artikel eine Ursache für das russische Mißtrauen gegenüber der von den westlichen Militärmächten vorgebrachten UN-Resolutionen: der von der NATO geführte Krieg gegen Libyen unter dem Vorwand einer UN-Resoluton. Bedauerlicheweise ging sie aber nicht auf die damaligen näheren Umstände ein, wie sie es auch versäumte, das Resolutionsgebahren der USA & Co. und dessen Inhalte genauer zu beleuchten. Dann wäre die Ablehnung Russlands verständlich und logisch gewesen. Das war aber zweifellos nicht das Ziel.
Stattdessen kippte Harrer in eine propagandistische Meinungsmache:
„In Wahrheit verfolgt Moskau in Syrien natürlich von Anfang an seine eigenen Interessen, was im Herbst 2015, als die Rebellen Assad zu nahe rückten, zu einer direkten militärischen Intervention zu seinen Gunsten führte.“
Harrer mit der „Wahrheit“ in einer „Analyse“, hier mit der Wahrheit von eigenen Interessen. Die Interessen besitzt zwar jeder, doch nur jene von „Moskau“ werden genannt. Um welche Interessen es sich gehandelt haben dürfte, konnte Harrer leider nicht „analysieren“, denn sie schrieb nichts darüber. Sie schrieb auch nichts über diese ominösen „Rebellen“, womit außer einem kindlichen Gerede über „Wahrheit“ hinter der Fassade nichts zu finden war.
Harrers Geschreibsel kann nicht zum Nachdenken anregen, denn es führt zu nichts. Die Autorin hinterließ auch in der Vergangenheit häufig nicht den Eindruck, als wäre dies jemals ein Ziel oder ein Anliegen gewesen. Nach der Binsenweisheit über die „eigenen Interessen“ ließ Harrer eine Behauptung folgen, welche sie inhaltsleer stehen ließ:
„Die Person Assad ist für Moskau eigentlich eher Mittel zum Zweck der Machtausübung, anders als für den Assad-Unterstützer Iran, der in Syrien für das Überleben seiner „Achse des Widerstands“ kämpft.
Diese „Machtausübung“ wirkte natürlich negativ, und um mehr als das Erzielen einer primitiv gehaltenen Wirkung ging es auch nicht, weil hier die Definition, Ursache, aber auch der Beleg für die Behauptung fehlte. Wer real über den Staat Syrien eine Macht auszuüben versuchte, und das waren die Aggressoren mit ihren Krieg führenden Proxytruppen ud Halsabschneidern vor Ort, wurde erst gar nicht erwähnt.
In der Chefetage des STANDARD war man offenbar mit der Propaganda auf denkbar niedrigem Niveau zufrieden genug, um Gudrun Harrer auch die Möglichkeit eines Kommentares auf der letzten Seite zu geben.
Hier stellte sie in Frage, ob der US-Raketenüberfall „als Mittel zum Zweck“ ausreichen würde, um „einen russisch-iranisch-syrischen Kurswechsel auf dem Weg zu einer syrischen Nachkriegsordnung“ zu erzwingen. Allerdings erläuterte sie nicht, wie dieser „Kurswechsel“ aussehen könnte abseits einer Kapitulation vor Al-Kaida-Terroristen und ihrer Sponsoren aus dem Westen und dem Golf.
Dann stellte Harrer fest, dass in der vorherrschenden Propaganda (Harrer: „Debatten“) die Legalität keine Rolle spielen würde. Sie regte sich – ein klein wenig – darüber auf, dass sogar Politiker „westlicher Demokratien“ den „Militärschlag“ offen begrüßt hätten. Eben von der angeblichen Vorzeigedemokratie aus den USA übrigens. Harrer nannte hier die deutsche Bundeskanzlerin Merkel, die sie für einen „Leuchtturm für Korrektheit und Rechtsstaatlichkeit“ hielt.
Harrer entblößte sich hier zweifellos als unfassbar ungebildet, der es offenbar auch nach Jahren entgangen schien, dass Merkel, die schon den Krieg und das Massaker gegen den Irak 2003 begrüßt hatte, mit ihrer Regierung einen wirtschaftlichen, politischen und teilweise militärischen Krieg gegen Syrien führt. Erst heute (23. Febr. 2018) hatte Merkel ganz offen gegen Syrien gehetzt und sich auf die Seite der von ihr geschützten Terroristen der Alloush-Bande gestellt. Von Korrektheit und Rechtsstaatlichkeit keine Spur bei einer Person, die wie andere Beteiligte vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wegen Beihilfe zum Massenmord stehen sollte.
Harrers Kommentar unterschied sich von anderen Meinungen insofern, dass hier einige kritische Überlegungen vorgegeben wurden. Doch es war nur Fassade. Die Rechtslage, die Harrer als „schwierig“ darstellte, ist eindeutig. Der Gebrauch der Begrifflichkeit seitens der NATO von einer angeblichen Schutzverantwortung, welche die USA übrigens gar nichts erst als Vorwand ins Feld geführt hatte, überflüssig. Harrer phantasierte stattdessen einen Grund herbei, warum der US-Raktenüberfall so viel Begeisterung in westlichen Regierungen ausgelöst haben könnte: wegen einer angeblichen Frustration und Hilflosigkeit, mit der sie dem Schlachten in Syrien zugeschaut haben würden.
Zum widerholten Male wurde diese Lüge platziert: sie würden nur zuschauen. Nur ist es für jeden Menschen außerhalb Harrers Welt deutlich sichtbar dass diese erfreuten Regierungen sämtlich innerhalb der Kriegstreiber organisiert sind und sich zum Teil aktiv an dem Krieg beteiligen – auf allen Ebenen. Folglich bezeichneten die Täter die syrische Regierung (Harrer: „Regime“) als Urheber, wie Harrer feststellte, ohne auch nur eine Überlegung in Richtung Aufklärung zu verschwenden. Sie ließ ihre schlecht sitzende Maske schließlich fallen:
„Eine Kritik an der mangelnden Rechtsbasis anzubringen, wäre als Verrat an den Opfern von Khan Shaykhoun und des ganzen Krieges empfunden worden und hätte auch den erwünschten Droheffekt… abgeschwächt.“
Es war natürlich nur eine Meinung, es war die Meinung anderer, die wir nicht kennen, die aber Harrer herbeigeschrieben hatte. Und es war die Meinung, mörderische Gewaltexsesse über jegliche Rechtsordnung und Mitmenschlichkeit zu stellen – unter dem Deckmantel letzterer. Die selbsternannte „Rechtsexpertin“ Harrer hatte noch anderes auf Lager, um nicht vorhandene Legalitäten irgendwie herbeizulügen.
„Auch der rechtliche Hintergrund für das Eingreifen der USA und ihrer Partner im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ in Syrien ist gar nichts so klar, wie sich das manche vielleicht vorstellen.“
Die rechtliche Lage ist auch in diesem Fall glasklar: die USA und ihre Verbündeten halten sich mit ihren Militärs illegal in Syrien auf. Sie führen dort sogar Krieg, allerdings nur dekorativ gegen die Söldnertruppe „IS“, welche sie selbst nach Syrien auf den Weg gebracht hatten, als vielmehr gegen den Staat Syrien. Aber das mochte Harrer nicht erzählen, es widersprach der Legende aus Washington und Brüssel zutiefst, und somit ihrer Auftraggeber.
„Es gibt – anders als im Irak – keine Einladung einer syrischen Regierung und ebenfalls kein eindeutiges Mandat des UNO-Sicherheitsrates.“
Wieder falsch: es gab und gibt überhaupt kein Mandat. Die USA und ihre Verbündeten führen Krieg gegen ein Mitglied der UNO.
Zu schlechter Letzt kam im STANDARD in der Rubrik „Kommentar der anderen“ die ehemalige israelische Justiz- und Außenministerin Tzipi Livni den Raum, um ihrer Kriegshetze gegen Syrien und der Begeisterung für Mord und Totschlag kund zu tun. Livni soll sich angeblich für einen Friedensprozess eingesetzt haben, wie innerhalb ihrer ultrakurzen Vita angemerkt worden war. Das schien nach ihrem Aufruf zur Gewalt auch nötig gewesen zu sein.
An Hohn und Heuchelei war der Dreck nicht zu überbieten, befand sich Livi zuvor in der Regierung eines brutalen, rassistischen, nationalistischen Apartheidsregimes, welcher erst im letzten Krieg im Gazastreifen wahllos Zivilisten ermordet hatte – auch mit geächteten Phosphorbomben. Die israelische Regierung hat ein handfestes Interesse daran, den syrischen Staat zu zerstören, bombt folglich dort nach Belieben und unterstützt Al-Kaida-Terroristen.
Die PRESSE hatte sich am 10. April 2017 eher mit der US-Regierung und der Person Trump als US-Präsident beschäftigt. Der Zubarbeiter („Mitarbeiter“) Thomas Seibert, der sich die Al-Kaida-Behauptungen von „Giftgas durch Flugzeuge“ zu eigen machte, hatte als deren medialer Handlanger das Problem, dass er nicht um die tatsächliche Position der US-Regierung wusste.
Seibert verzichtete auf eigene Überlegungen und stellte nur Verlautbarungen von US-Offiziellen wie Haley, Tillerson und Murphy aneinander, die teilweise widersprüchlich klangen, ohne an den grundsätzlichen Lügen freilich etwas zu ändern („Bürgerkrieg“, USA hätten sich heraushalten wollen, „Rebellen“ etc.). Unterm Strich fühlte sich Seibert durch Washington nicht mehr informiert, wie es in der Vor-Trump-Ära gewesen war.
Und eine Stelle als „Journalist“, der eigene Text erarbeiten und recherchieren könnte, gibt es bei einem Blatt wie der PRESSE nicht.