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Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 4 -2.

 

Warum sollte eine Kampagnen-Organisation wie Avaaz, die doch angeblich für ein Gemeinwohl eintreten würde, Kriegspropaganda betreiben wollen? Und für wen?

Werfen wir einen kurzen Blick zurück. Bei dem im Jahre 2011 geführten Angriff auf Libyen durch NATO-Staaten und ihren Verbündeten wie Katar hatte es sich um einen gewöhnlichen wie verbrecherischen Angriffskrieg gehandelt. Als Vorwand hatten angebliche demokratische Bewegungen im Land gedient, die der Regierungschef Gaddafi brutal bekämpft habe. Dieser Vorwand hatte allerdings nichts mit der libyschen Realität zu tun gehabt, es war schlichtweg eine Erfindung der Kriegstreiber gewesen. Neben einem Wirtschaftskrieg hatten die Aggressoren wie die USA, England, Israel, Saudi-Arabien bereits zuvor Jahrzehnte lang einen Kleinkrieg gegen Libyen mittels Söldner, Terroristen und Anschlägen geführt, von der Unterstützung und Aufrüstung von Oppositionellen ganz zu schweigen.

Es hatte in Libyen nie so etwas wie einen Volksaufstand gegeben, aber es hatte für die Kriegstreiber und den hinter ihnen stehenden vermeintlichen „Eliten“ genügend Gründe gegeben, den Staat Libyen zu zerstören und die Regierung zu beseitigen bzw. zu ermorden, welche die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich gehabt hatte.

Da gab erst einmal den Zugriff auf das libysche Öl, den die Briten mit British Patrol nach dem Sturz ihrer libyschen Marionette König Idris 1969 verloren hatten. Zugriff auf fremde Öl-Produktion hatte natürlich auch die Reduzierung der Öl-Kapazitäten bedeutet, was in den Zeiten der Überproduktion in Ländern wie den Staaten am Golf eine vorteilhaftere Preispolitik bedeutet hatte. Mit der Zerstörung von Einnahmequellen von Staaten, die sich der westlichen Hegemonie nicht hatten unterordnen wollen, und somit Zerstörung deren Grundlage für eine unabhängige Politik, hatte zudem ein unliebsamer Konkurrent ausgeschaltet werden können.

Libyen war vor dem Krieg fast schuldenfrei gewesen. Nach einem sozialistischen Modell waren Bildung und Krankenversorgung gut und kostenlos gewesen, die Lebenserwartung die höchste in allen arabischen Ländern, der Lebensstandard im Durchschnitt recht gut. Dank der Einnahmen aus dem Ölgeschäft hatte Gaddafi andere afrikanische Staaten gefördert, um deren Abhängigkeit von den ehemaligen europäischen Kolonialstaaten zu verringern. Dank ihm wurde auch der erste afrikanische Satellit gebaut, welcher zuvor hatte teuer im Westen angemietet werden müssen. Gaddafi war kurz davor gestanden, in Afrika ein neues Banksystem einzuführen und somit die gierigen „Bankster“ der US-dominierten Organisationen wie IWF, Weltbank und andere eine ernsthafte Konkurrenz zu bieten. Dazu gab es riesiges Süßwasser-Projekt, an welchem bereits seit den 80er Jahren gebaut worden war. Es hätte Libyen ermöglicht, die benötigten Nahrungsmittel selbst herzustellen und unter Umständen einen Teil in afrikanische Länder zu exportieren, das heißt, Abhängigkeiten weiter zu reduzieren.

Der damalige französische Präsident Sarkozy war damals in eine unangenehme Spendenaffäre verwickelt gewesen. Auch von Gaddafi hatten er und seine Partei Millionen erhalten. Die französische Regierung war dann ganz versessen darauf gewesen, Libyen von der Landkarte zu bomben.

 

 

Die Urheberschaft des Lockerbie-Attentats, dessen die Gaddafi-Regierung beschuldigt wurde, hatte letztlich nie bewiesen werden können, dennoch die Sanktionen der USA und der UNO zur Folge gehabt. Es existieren stattdessen eine Reihe von Hinweisen, dass es sich um einen durch den US-amerikanischen Geheimdienst CIA ausgeführten Anschlag handelte. Es wurde gefälscht, manipuliert, entlastende Beweise unterschlagen und Zeugen geschmiert, um die Täterschaft in Richtung Libyen zu verlegen. Die westliche Kriegspropaganda hatte dieses Verbrechen wieder medial aktiviert und verlogen gegen Libyen eingesetzt. 

Gaddafi war auch innerhalb des UNO-Gremiums ein unangenehmer Redner gewesen, welcher die permanenten Missstände angeprangert hatte. Wer sich die Mühe machen möchte, das Transcript einer Rede zu Gemüte zu führen, kann sich folgendes Video anschauen und eine in den westlichen Medien vollkommen unterschlagene Sichtweise kennen lernen:

 

 

Es hatte, wie erwähnt, genügend Gründe gegeben, die Regierung Gaddafi nicht nur zu stürzen, sondern auch gleich zu ermorden. Die Eliminierung der russischen und vor allem chinesischen Einflüsse – China hatte sich im vergangenen Jahrzehnt in Afrika großflächig eingekauft – war dann noch eine Randerscheinung gewesen.

Hier einige Artikel, die bei HINTERGRUND und der AG Friedensforschung erschienen waren. Diese stellen nur eine wenn auch erhebliche Auswahl über Vorgänge dar, welche – selbstverständlich – keinen Eingang in die westlichen Massenmedien gefunden hatten:

http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Libyen/henken2.html

Vom 1. März 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/libyen-befreiungsbewegung-oder-us-amerikanische-subversion/

Vom 10. März 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/kriegstrommeln-gegen-libyen-der-westen-ruestet-nicht-nur-verbal-auf/

Vom 18. März 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/mit-arabischen-despoten-gegen-gaddafi-der-westliche-libyen-feldzug-baut-auf-die-unterstuetzung-absolutistischer-herrscher-cliquen/

Vom 21. März 2011:

https://www.hintergrund.de/globales/kriege/bomben-treffen-zivilisten-internationale-kritik-an-westlicher-militaerintervention-in-libyen-waechst/

Vom 31. März 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/wer-sind-die-libyschen-freiheitskaempfer-und-ihre-goenner/

Vom 2. Mai 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/der-krieg-gegen-libyen-und-die-rekolonialisierung-afrikas/

Vom 9. Mai 2011:

http://www.uweness.eu/kriegsluegen.html

Vom 2. Juni 2011:

https://www.hintergrund.de/globales/kriege/den-krieg-in-libyen-verstehen/

Vom 24. August 2011.

https://www.hintergrund.de/politik/welt/krieg-gegen-libyen/

Eine Sammlung der bei AG Friedensforschung erschienen Artikel unter folgendem Link:

http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Libyen/Welcome.html

Und dazu noch bezüglich der Vorwürfe über die angeblichen Massenvergewaltigungen:

https://nocheinparteibuch.wordpress.com/2011/06/13/icc-vorwurf-der-massenvergewaltigungen-in-libyen-zusammengebrochen/

 

Wie vor jedem Angriffskrieg üblich, wurde dieser auf allen westlichen Kanälen mit dichter Propaganda vorbereitet, um das verbrecherische Vorhaben zu verschleiern. Das heißt, es wurde gelogen und verzerrt, um die eigenen Kriegs-Motive in vermeintlich humanitäres Töten zu transformieren. Die Person Gaddafi wurde dämonisiert und als verrückt dargestellt, unbewiesene Ereignisse als Fakten propagiert und schließlich Verbrechen behauptet, die sich nie ereignet hatten.

Von Anfang an wurde durch die NATO-Staaten, die sich als die „Guten“ darstellten, und ihre Verbündeten auf Eskalation gesetzt und sämtliche Versuche der Regierung Gaddafi und einer Reihe von Vermittlern, wie die Afrikanische Union, die um Deeskalation bemüht gewesen waren, ausgeschlagen. Der geplante Krieg wurde in die Wege geleitet, und das Ziel war eindeutig gewesen: organisierter Massenmord und die Zerstörung Libyens.

Das dann realisierte Töten wurde weiterhin von einer ekelhaften Kriegspropaganda begleitet, während gleichzeitig die NATO vor den Augen aller, die es sehen wollten, als Bodentruppen auf salafistische Söldner der Marke Al-Kaida setzte, welche sie an anderen Orten zu bekämpfen vorgaben. Und natürlich auf Special Forces der USA, England und Frankreich sowie von Katar gesponserte Söldnerverbände, unter anderem aus Kolumbien.

Zu den beliebten Kriegslügen der NATO gehörte seit den Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien/Serbien die Formel „schießt auf sein eigenes Volk“, mit welcher die Dringlichkeit einer in den 90ern erfundenen und völkerrechtlich nicht legalisierten „humanitären Intervention“ gerechtfertigt werden solle. Diese Lüge wurde auch kurz gegen die legitime ukrainische Regierung Janukowitsch angewandt und schließlich in einer Dauerschleife bis zum Erbrechen gegen Syrien.

In Libyen war es aber nie zum Einsatz von militärischen Kampfhubschraubern oder Kampffliegern gegen Zivilisten gekommen. Das war genau so gelogen gewesen, wie die Behauptung, Gaddafi hätte extra Viagra ausgeben lassen, um seine Soldaten zu besonders intensiven Vergewaltigungen zu ermutigen. Der angebliche Einsatz schwarzafrikanischer Söldner für die libysche Regierung war ebenso falsch gewesen wie die Verknüpfung mit weiteren Vergewaltigungsorgien durch Schwarze. Das hatte zur Folge, dass in Libyen massenweise Schwarzafrikaner durch rassistische Islamisten abgeschlachtet wurden – unter den schweigsamen Augen der westlichen Kriegstreiber. Diese waren mehr damit beschäftigt gewesen, ihre Al-Kaida-Sturmtruppen nach Tripolis zu bomben.

 

Eine entzückte ehemalige US-Außenministerin und Massenmörderin Hillary Clinton, nachdem sie von der bestialischen Ermordung Gaddafis erfahren hatte. 

 

Neben einigen echten wie auch vermeintlichen NGO’s hatte auch Avaaz sich mit Propaganda und Hetze an den Krieg gegen Libyen als Stimmungsmacher beteiligt.

 

Libyen Flugverbotszone 1

 

Libyen Flugverbotszone 2

Quelle: Avaaz.

https://www.avaaz.org/de/libya_no_fly_zone_1/?cl=979103338&v=8590

 

Avaaz hatte wie gewohnt keine Hintergründe geliefert, sondern nur eine Forderung in den Raum gestellt, die wiederum auf einer parteiischen Behauptung fußte. Die Forderung nach einer Flugverbotszone und deren Durchsetzung bedeutete allerdings Eskalation statt Deeskalation, sie bedeutete Krieg und Tod. Avaaz vertrat hier eine Forderung der Kriegstreiber, deren Lügen diese Organisation schlichtweg nur weitertransportierte.

 

Libyen Flugverbotszone 3

Libyen Flugverbotszone 4

Quelle: Avaaz.

https://www.avaaz.org/de/libya_no_fly_zone_3/

 

Es gab weder Angriffe des libyschen Militärs auf Zivilisten noch etwas, was als „Rebellion“ zu bezeichnen wäre. Die zumeist vom Ausland unterstützten islamistischen Gruppen wurden als „Zivilbevölkerung“ umdeklariert und die große Zustimmung in der Bevölkerung für die Regierung Gaddafi, die sich in zahlreichen riesigen Kundgebungen geäußert hatte, unterschlagen. Avaaz behauptete Anteilnahme seiner vermeintlichen Mitglieder, denen die Forderungen, Meinungen und Lügen des Westens bereits zuvor medial 24 Stunden am Tag um die Ohren geschlagen worden waren – für die Meinungsbildung. 

 

Blutvergiessen 1

 

Quelle: Avaaz.

https://www.avaaz.org/de/free_iman_al_obeidi/

 

Auch bei dieser als „Petition“ getarnten Stimmungsmache gegen Libyen trat Avaaz entschieden für die Eskalation und Krieg ein. Hier wieder die angebliche, weil unbewiesene Gewalt der libyschen Regierung gegen angebliche „Demonstranten“, als wenn die Salafisten und die nach Libyen verfrachteten Söldner irgendetwas mit Demokratie zu tun gehabt hätten. Es wurde unbewiesene Behauptungen dafür benutzt, um bei den zahlreichen faulen „Klick-Aktivisten“ eine Kriegsbegeisterung zu schüren oder zumindest eine Akzeptanz für Bombenteppiche, Marschflugkörper, islamistische Terror-Demonstranten und für viele Opfer zu generieren, welche der westlichen Expansion im Wege gestanden waren.

https://www.heise.de/tp/features/Kriegsluegen-und-die-Erosion-des-Voelkerrechts-3389528.html

 

Da es damals, im März und April 2011, bereits an Belegen für angebliche Verbrechen der libyschen Regierung gefehlt hatte und diese tatsächlich nicht aufzutreiben waren, hatte die westliche Kriegs-PR das Sujet „Massenvergewaltigungen“ und an Soldaten ausgegebene Viagra-Tabletten konstruiert. Im Zuge dieser falschen Behauptungen wurde ein angebliches Ereignis, welches sich Szenen gerecht vor Kameras ereignet hatte, auch von Avaaz verarbeitet. Beweise hatten keine Rolle gespielt.

https://www.avaaz.org/de/free_iman_al_obeidi/

 

Die Organisation Avaaz hatte beim Krieg gegen Libyen eindeutig gezeigt, dass sie an Verständigung und Frieden kein Interesse gehabt hatte. Avaaz hatte propagandistisch mit Verleumdungs-Kampagnen gegen Libyen den Krieg und das Morden unterstützt und die Interessen der Aggressoren USA, Frankreich, England und Katar vertreten. Avaaz war und ist Kriegspartei. Bei dem Krieg gegen Syrien hatte diese Organisation abermals plakativ demonstriert, wessen Interessen mit sehr ähnlichen Kampagnen vertreten wurden.

 

Dienstag
14
Februar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 4-1.

 

Avaaz.

 

In den so genannten Sozialen Medien ist unter anderem das Petitionsunternehmen „Avaaz“ besonders präsent. Es gehört derzeit neben „campact“ zu jener mit der größten Reichweite.

„Avaaz“ gibt vor, den Bürgern eine „Stimme“ zu verleihen, das heißt: diese Stimmen mittels Kampagnen zu organisieren, um anschließend in Form von Petitionen, Medienkampagnen, Protestaktionen etc. in die weitere öffentliche Wahrnehmung zu treten.

„So sorgen wir dafür, dass die Ansichten und Wertvorstellungen der Menschen rund um den Globus berücksichtigt werden, wenn es um Entscheidungen geht, die uns alle betreffen“, so die Organisation „Avaaz“, welche weiters behauptet, für das „Gemeinwohl“ einzutreten.

https://secure.avaaz.org/page/de/about/

 

Inwieweit diese Bürger, die ihre Stimme bequem per Mausklick abliefern können, tatsächlich in der Welt da draußen „berücksichtigt“ werden, muss dahingestellt werden. Ob es jemals zu politischen Handlungen von Entscheidungsträgern aufgrund einer „Avaaz“-Kampagne gekommen ist, wäre unter Umständen eine eigene Untersuchung wert. In einem Artikel des deutschen Magazin STERN hatte ein Autor seine Zweifel geäußert.

http://www.stern.de/politik/ausland/kampagnen-seite-avaaz-unterzeichnet–gutmenschen-dieser-welt–3915582.html

 

Die Themen der Kampagnen waren und sind vielfältig. Für den Schutz der Meere, für den Schutz von Bienen und Walen, für die Rettung von Flüchtlingen oder für den Erhalt von Wäldern und vieles mehr konnte auf diesem Wege eingetreten werden. Es waren zweifellos Anliegen, die zumeist befürwortet werden konnten.

Ob die Kampagnen den maßgeblichen politischen Entscheidungsträgern zuwiderliefen, steht auf einem anderen Blatt. Kampagnen mit einem größeren politischen Gewicht war jene gegen die israelische Besatzung in Palästina (2015), gegen die saudischen Bombardements im Jemen (2016) oder gegen den Monsanto-Konzern (2016).

Im starken Kontrast dazu stehen die Kampagnen gegen den neuen US-Präsidenten Donald Trump. „Avaaz“ schien offenbar unzufrieden mit der Entscheidung der US-Wähler, deren Auswahl ohnehin äußerst bescheiden gewesen war.

„Avaaz“ hatte zuletzt eine bemerkenswert dümmliche Kampagne gegen Trump kurz vor dessen Amtseinführung als US-Präsident am 20. Januar 2017 geführt, welche ein ganz anderes Licht auf diese Organisation wirft.

https://secure.avaaz.org/campaign/de/trump_nuclear_loc/?slideshow

 

Avaaz-Pedition Trump 11

Quelle: Facebook. 

 

Trump wurde hier als „unberechenbar“ und „launisch“ und somit als gefährlich hingestellt, weil er nun zukünftig Zugriff auf das US-Atomwaffenarsenal haben würde. Es wurde somit vollkommen unbelegt in den Raum gestellt, als wenn Trump zukünftig Amok laufen und bei dieser Gelegenheit Atomwaffen einsetzen könnte. Das war pure, faktenfreie Angstmacherei.

Die grundsätzliche Gefährlichkeit der Atomwaffen wurde von „Avaaz“ nicht beanstandet, auch nicht die Gefährlichkeit und Aggressionen aller US-Regierungen zuvor. Die Kampagne hatte sich auf Grundlage eines spekulativen und verleumderischen Szenarios ausschließlich gegen die Person Trump gewandt. Diese war in einem Appell ausgerechnet an den scheidenden US-Präsidenten Obama gemündet, der während seiner Amtszeit in sieben Staaten Krieg geführt und den Drohnenterror ausgeweitet hatte. Wie absurd.

Man kann Trump voreilig vorwerfen, was man will: einen Krieg hat er im Gegensatz zu den anderen – noch – nicht geführt. Doch „Avaaz“ hat ihn synchron zu den Medienkartellen, der Militär-, Finanz- und Israel-Lobby im Visier. Eine ähnliche Initiative gegenüber der Massenmörderin Hillary Clinton war zuvor nicht zu beobachten gewesen. Bei ihr hatte es sich um die Kandidatin der vorgenannten Lobbyverbände gehandelt.

Wir haben es hier also eindeutig mit Propaganda zu tun.

 

Derzeit wurde wieder eine neue Anti-Trump-Kampagne initiiert. Die sind schnell aus dem Hut gezaubert, zumal Trump selbst polarisiert und genügend Munition liefert. Die neueste Empörung richtete sich – gleichfalls parallel zur massenmedialen Ereiferung – gegen das von Trump unterzeichnete Dekret für ein Einreiseverbot für Bürger aus sieben überwiegend muslimischen Ländern in die USA.

https://secure.avaaz.org/campaign/de/president_trump_letter_loc/?slideshow

 

Anti-Trump-Kampagne 22

Quelle: Facebook.

 

Wie üblich hatte sich „Avaaz“ nicht die Mühe gemacht, einen Artikel über Hintergrundinformationen zu verfassen, um dem potentiellen Stimmvieh bestimmte Sachverhalte und Gründe für eine Petition näher zu bringen. Es sollten offenkundig nur „Meinungen“ irgendwelcher Menschen abgefischt werden, denen nicht mehr als eine Meinung vorgesetzt worden war.

Einige Hintergrundinformationen hätten dieser „Avaaz“-Kampagne sofort den Boden entzogen und als Propaganda entlarvt. Das von Trump am 28. Januar 2017 unterzeichnete Dekret richtete sich gegen Bürger der Staaten Irak, Syrien, Libyen, Iran, Jemen, Somalia und den Sudan. Es war befristet auf 3 Monate. Hinzu kam noch eine vorerst unbefristete Aufhebung der Flüchtlingsaufnahme von syrischen Staatsbürgern sowie eine auf 4 monate befristete für alle übrigen Flüchtlinge. Dies wurde mit der Abwehr einer Terrorgefahr begründet. Der Artikel von NBC-News vom 28. Januar 2017 gab genauere Auskünfte

http://www.nbcnews.com/news/us-news/trump-signs-two-executive-orders-expands-power-military-extreme-vetting-n713336

http://edition.cnn.com/2017/01/28/politics/text-of-trump-executive-order-nation-ban-refugees/

 

Die Sinnhaftigkeit dieses Dekrets war neben einer vermeintlichen Diskriminierung zweifelhaft, da Bürger aus diesen Staaten bei terroristischen Aktivitäten in den USA kaum in Erscheinung getreten waren bzw. dies nicht vor einem Gericht bewiesen werden konnte. Der Logik nach hätten unter Einbeziehung der offiziellen Legende von 9/11 eher den Bürgern aus Saudi-Arabien eine Einreise untersagt werden können. Doch gehört dieser Staat als Terroristen-Exporteur ersten Ranges zu den Verbündeten und Kriegskumpanen der USA mit besten Geschäftsbeziehungen.

Das genannte US-Dekret vermittelt dagegen eher den Eindruck, als würde es sich um eine präventive Maßnahme handeln. Denn in den aufgezählten Ländern waren die USA mit Krieg und Terror sehr präsent gewesen. Dazu gehörten die Kriege gegen den Irak, gegen Libyen, gegen Syrien wie auch der ab 1980 mit Hilfe des aufgerüsteten irakischen Regimes geführte Krieg gegen den Iran mit anschließendem Wirtschaftskrieg und Terrorismus. Der Krieg Saudi-Arabiens im Jemen wird von den USA unterstützt, die bereits zuvor dort aktiv gewesen waren. Auch in Somalia hatten die USA mitgemischt, doch beschränken sich Kriegshandlungen derzeit auf den Drohnen-Terror. Und im Sudan unterstützen die USA bei den dortigen bürgerkriegsähnlichen Zuständen die christlichen Milizen, um im Erdöl reichen Süd-Sudan den chinesischen Einfluss zurückzudrängen.

 

Diese Kriege und Kriegsbeteiligungen der USA sind der eigentliche Skandal, nicht die angebliche oder tatsächliche Diskriminierung.

Für „Avaaz“ war und ist dies aber kein Thema. Dieses Unternehmen unterschlug zudem die Tatsache, dass ähnliche Dekrete bereits von der Bush II.-Regierung und 2011 von der Obama-Regierung (gegen den Irak) erlassen worden sind. Das hatte aber keinerlei Mediengeschrei zur Folge gehabt. Donald Trump hatte mit der Unterzeichnung des aktuellen Dekrets ein Wahlversprechen umgesetzt, allerdings war dieses Dekret bereits von Präsident Obama ein Jahr zuvor, im Dezember 2015, mit dem „Visa Waiver Program Improvement and Terrorist Travel Prevention Act of 2015″ veranlasst worden.

https://www.congress.gov/bill/114th-congress/house-bill/158/text

 

Die Liste der „gebannten“ Länder war 2016 auf Libyen, Jemen und Somalia ausgeweitet worden, wie auch auf der Website der „Homeland Security“ zu lesen ist.

https://www.dhs.gov/news/2016/02/18/dhs-announces-further-travel-restrictions-visa-waiver-program

 

Diese Informationen fanden in den westlichen Medienkonzernen und bei „Avaaz“ keinen Eingang. Auch der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, konnte reden, was er wollte.

 

Quelle: You Tube.

 

Quelle: You Tube.

 

Es ist somit deutlich, dass „Avaaz“ der US-Partei „Demokraten“ um die korrupte und verbrecherische Clinton-Obama-Clique sehr nahe steht. Die hier festgestellte Täuschung und zur Schau gestellte Heuchelei aufgrund angeblicher Sorge um Diskriminierung durch „Trump-Trump-Trump“ lässt sich auch an einem ganz simplen Faktum festlegen. Die Kriege und der Terror der Obama-Administration gegen überwiegend muslimische Länder hatte zu keinerlei Empörung in den Massenmedien und ihren Partnern geführt. Tagtäglicher Mord, Totschlag, Raub und Zerstörung scheinen über eine größere Akzeptanz zu verfügen – zumindest in den Schreibstuben der westlichen Sprachrohre.

„Avaaz“ ist ein Teil dieses Systems, womit wir im folgenden Teil zu Kampagnen dieser Organisation kommen, deren Inhalt einzig die Verbreitung von Kriegspropaganda gewesen war und in denen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eine intensivere Gewalteskalation gefordert wurde. 

 

Teil 2 folgt.

 

Freitag
03
Februar 2017

Kleine Propagandaübersicht – 21/2/2016.

 

Ratte 0

 

„Europa ein Projekt der Eliten? Leider nicht!“ KURIER, 21. Februar 2016.

Helmut Brandstätter mit einem als „Leitartikel“ ausgewiesen Text, welcher Stimmung für die Organisation EU machen soll. Der Chefredakteur schreckte hierbei vor keiner Dümmlichkeit zurück, welche er allerdings nur bei anderen verortete – ein Phänomen bei dummen Menschen.

„Verhetzung im Internet, das sogenannte Cybermobbing, ist inzwischen strafbar“, meinte Brandstätter, der sein Blatt KURIER gerne als Plattform benutzt, um beispielsweise gegen Putin, Assad und Trump zu hetzen – auch über das Internet.

„Schlichte Blödheiten darf man weiter posten, richtigerweise, jeder darf sich auf seine Art blamieren“, stellte Brandstätter fest, womit er sich anscheinend schlicht selbst aus dem Schneider wähnte.

„Also werden wir auch künftig wieder von der „EU-Diktatur“ lesen“, meinte er, losgelöst von seiner eigenen Blamage.

Dass es sich bei der EU vor allem um ein Wirtschaftsprojekt handelt, welches massive demokratische Defizite aufweist, ist unstrittig, wurde aber von Brandstätter ignoriert. Weder der EU-Rat noch die EU-Kommission sind demokratisch legitimiert. Das lässt sich nur für das EU-Parlament feststellen, welches allerdings kaum etwas zu sagen hat. Die geheimen TTIP-Unterlagen wurden diesem Gremium konsequenterweise vorenthalten. Demokratische Befugnisse der einzelnen Ländern werden umgangen und ausgehöhlt.

In seiner eigenen Voreingenommenheit trat Brandstätter sodann als Oberlehrer auf, der kleinen Kindern dummes Zeug aufschwatzen möchte.

„Dazu ein kleiner Hinweis: Wer die Europäische Union als Diktatur empfindet, soll bitte nach Grozny, in die Hauptstadt Tschetscheniens fahren, oder irgendwo in Nordkorea oder in Simbabwe die dortigen Regime kritisieren. So könnte man lernen, was eine Diktatur ist.“

Brandstätter nun wieder als dumpfer Demagoge, welcher für negative Beispiele diffamierend andere Staaten heranzuziehen versucht, damit das Negative an der EU verschwinden soll. Das änderte allerdings nichts an den Defiziten der EU, zeigte aber die begrenzten Möglichkeiten eines Brandstätters auf. Oh, da fehlt ein Arm? Zeigen wir den Leuten doch den Mann, der keine Arme besitzt.

„Ein weiterer Unsinn: Das vereinte Europa sei ein Elitenprojekt. Eine Gruppe von Männern, die sich an das Völkermorden im 1. Weltkrieg erinnerte und den Wahnsinn des 2. Weltkriegs selbst erlebt hat, wollte den giftigen Nationalismus, der zum mörderischen Hass geführt hat, beenden.“

Der Leser durfte es sich aussuchen: der Herausgeber des KURIER ist entweder verlogen bis in die Zehenspitzen oder dumm wie Brot. Vielleicht auch beides.

Natürlich ist die EU ein „Elitenprojekt“, denn nur diese wirtschaftliche und politische Elite konnten dieses Projekt organisieren, in welchem es zudem um ihre eigenen Interessen gegangen war. Zuvor hieß die Organisation im kleineren Maßstab „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“, um die es auch gegangen war. Die Wirtschaft und die Konzerne sowie deren starke Lobbyverbände in den Gremien und die politischen Einflussnahmen existierten bei Brandstätter erst gar nicht. Er lenkte ab mit einem Friedensprojekt, den die EU angeblich darstellen würde, und band seinen bedauernswerten Lesern die Mär auf, dass eine Gruppe von Männern etwas beenden wollten, was 1945 bereits beendet worden war.

Sogar mit seinem Pathos lag Brandstätter wie ein dummer Schuljunge daneben. Im 1. Weltkrieg hatte es in Europa kein „Völkermorden“ gegeben, weil keinen Völkermord. Das war schlichtweg Krieg zwischen einer ganzen Anzahl von Ländern. Ein Völkermord hatte sich 1915/1916 außerhalb Europas ereignet. Und zwar jener gegenüber den Armeniern auf den Territorium der Türkei und mit Unterstützung der dortigen Militärmission des Deutschen Reiches.

Das Ereignis „2. Weltkrieg“ führte Brandstätter dagegen plump und falsch auf „giftigen Nationalismus“ und „Hass“ zurück und nicht etwa, wie bei fast jedem Krieg, auf Herrschaft und Hegemonie sowie wirtschaftliche Ausbeutung anderer zurück. Im Geschichtsunterricht wäre ein Brandstätter mit der Note 6 noch gut bedient gewesen, weil dies noch ein sehr schmeichelhaftes „Mangelhaft“ bedeutet hätte.

„Dieser Elite verdanken wir eine Konstruktion, die jedenfalls im EU-Europa Kriege unmöglich macht.“

Eben noch war die EU kein Eliten-Projekt, doch plötzlich waren diese Eliten wieder da. Und falsch war es erneut. Denn da hatte es tatsächlich noch den verdeckten NATO-Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien gegeben und schließlich 1999 den offenen Angriffskrieg gegen Serbien, unter massiver Beihilfe friedlicher EU-Staaten wie Deutschland und England. Mochte Brandstätter den Balkan außerhalb Europas verortet haben? Wollte er seinen Lesern einreden, dass der Krieg, den EU-Staaten in andere Länder brachten, kein Krieg sei, weil die Aggressoren sich nicht mehr auf EU-Boden gegenseitig an die Gurgel gingen?

Ja, die schöne EU. Kein Zweifel, Brandstätter war über den britischen Premier Cameron verärgert, für den er den Begriff „Feigling“ übernahm. Dessen Feilscherei um Vorteile für Großbritannien und ggf. Reformen auf EU-Ebene, zu denen es ohne den vorherigen EU-bedingten Verlust von Souveränitätsrechten gar nicht gekommen wäre, und die Kopplung an ein Referendum, um die Vertrauensfrage gegenüber der britischen Bevölkerung zu klären, missfielen Brandstätter zutiefst. Er machte deutlich, dass ihm, dem angeblich antidiktatorischen Qualitäts-Journalisten, auch ein demokratisches Referendum nicht gefiel. Er attestierte Cameron die Angst vor den EU-Gegnern und keinerlei historische Größe, die der Premier zuvor allerdings auch nie besessen hatte. Da musste sogar der nun ehemalige Null-Kanzler Faymann für Brandstätter in die Bresche springen, um einen positiven EU-Aspekt zu finden. Dafür brauchte es nicht viel:

„Kanzler Faymann hat sich als Europäer bewährt…“

Brandstätter hatte ein Problem mit den vermeintlichen Eliten, weil es sich in seinen Augen um keine wirklichen handelte. Hier hatte er ausnahmsweise einmal nicht unrecht. Dennoch ließ der KURIER-Herausgeber in einem nachfolgenden Appell keinen Zweifel daran, wie wichtig für ihn eine EU war, auch wenn diese von Pappnasen geführt wurde. Die Wichtigkeit dieser angeblichen Gemeinschaft versuchte er mit der Kriegslage im Nahen Osten zu unterstreichen. Er überlegte sich, dass diese Kriege sich über die Türkei nach Europa ausbreiten könnten. Wie er auf diese Idee kam, blieb schleierhaft, zumal auch europäische NATO-Staaten den Krieg über die Türkei in die umgekehrte Richtung, in den Irak und nach Syrien, getragen hatten. Sein Appell gipfelte schlussendlich in einer dumm-dreisten Behauptung:

„Wer die EU zerstört, liefert uns an fremde Mächte aus, die weder Frieden noch Freiheit wollen.“

An welche Macht mag Brandstätter gedacht haben? An die Macht Islands? An die Macht der Schweiz? Vielleicht Russland? Welche „Macht“ Brandstätter gemeint haben mag, er nannte sie nicht. Und das aus gutem Grund, denn die Nennung eines Namens, gekoppelt mit der Behauptung, dass diese weder Frieden noch Freiheit wollen, also stattdessen Krieg und Unfreiheit, wäre wieder eine dieser ekelhaften Verhetzungen gewesen.

Dabei können wir ihn beruhigen. Die Macht, die wenig an Frieden und Freiheit interessiert ist, die ist schon lange da. Die hatte unter anderem das Drecksblatt KURIER gegründet, damals noch unter dem Namen „Wiener Kurier“.

https://kurier.at/meinung/kommentare/innenpolitik/europa-ein-projekt-der-eliten-leider-nicht/182.157.213

 

„In Camerons Team rüsten sich EU-Gegner.“ KURIER, 21. Februar 2016.

Nicht nur dort.

https://kurier.at/politik/ausland/in-camerons-team-ruesten-sich-eu-gegner/182.182.340

 

„Die Rüge an Österreich geht von Berlin aus.“ KURIER, 21. Februar 2016.

Doch ist der, der rügt, auch der, welche alle Gesetze bricht. Natürlich nur für eine gemeinsame Lösung, die sich bereits zu diesem Zeitpunkt als eine einsame darstellte.

https://kurier.at/politik/ausland/die-ruege-an-oesterreich-geht-von-berlin-aus/182.183.033

 

„Welches Europa wollen wir?“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Christian Ultsch mit einem überraschend neutralen Leitartikel, teilweise sogar amüsant.

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/4930173/Welches-Europa-wollen-wir

 

„Zeit der Entscheidung.“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Die Possenspiele des britischen Premierminister Cameron und der Termin für das Referendum.

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/4930137/Brexit-oder-nicht-Die-Zeit-der-Entscheidung-

 

„Ich halte mich für den nettesten Menschen.“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Oliver Grimm auf einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump in South Carolina.

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/4930198/Wahlkampf-mit-Trump_Halte-mich-fuer-den-nettesten-Menschen

 

„Weiße Wut, verunsichertes Amerika: Goldwater säte 1964, was Trum 2016 erntet.“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Oliver Grimm erzählte hier ein wenig über den Republikaner Barry Goldwater und dessen desaströsen Verlauf der US-Präsidentschaftskandidatur 1964, um anschließend einige vermeintliche Parallelen zu Donald Trump zu präsentieren.

http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/4930178/Weisse-Wut-verunsichertes-Amerika_Trump-erntet-was-Goldwater-1964

 

STANDARD fehlt.

 

Ratte 0

 

 

Freitag
27
Januar 2017

Die Musik-Video-Ecke – 28

 

„The passion of lovers“ von BAUHAUS aus dem Jahre 1981:

 

 

Hier live im Jahre 1998:

 

 

Und aus den frühen 80ern:

 

 

 

Sonntag
22
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-7.

 

Fortsetzung zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“. Teil 7.

 

In diesem letzten Teil zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ beschäftigen wir uns mit einzelnen Punkten, welche wir hier nur noch aneinanderreihen und zwecks Übersichtlichkeit nummerieren werden.

1.

Stichwort: Tretminen.

 

Minengeschichte

Quelle: Facebook. 

 

Davon abgesehen, dass die gezeigten „Barrikaden“ eher lächerlich wirken, zweifeln wir auch die Darstellung von „6.000 Tretminen um Madaya“ an. Die genannte Zahl stammt wahrscheinlich vom Helferlein „Ahmad“, welcher es vom „Local Revolutionary Councel“ zu haben scheint. Worauf diese Angabe beruht und was beobachtet worden sein konnte, lässt sich hier nicht klären.

Die Zahl von 6.000 Minen mag für einen Laien hoch klingen, wäre allerdings denkbar gering für einen behaupteten Minengürtel um die Stadt herum. Der Raum ist schlichtweg viel zu groß.

Bei den hier gemeinten so genannten Schützenminen bzw. Anti-Personen-Minen handelt es sich um eine Defensivwaffe, so schrecklich diese auch sind. Das heißt, diese werden in der Regel als Annäherungshindernisse vor den eigenen Stellungen vergraben. Wir wissen es nicht, aber es ist durchaus möglich, dass die SAA und die Hisbollah tatsächlich Minen verlegt haben, um ihre Stützpunkte und Basen vor Überraschungen zu schützen.

Allerdings ist das Verlegen von Minen auch durch die in Madaya befindlichen Takfiri-Söldner ebenso wahrscheinlich, um bestimmte Zufahrtswege zu sperren und ihre eigenen Stützpunkte vor syrischen Spezialkommandos zu schützen. Logischerweise sollten dann deren Minen näher an der Stadt zu finden sein als jene der syrischen Armee. Sollte es tatsächlich zu Minenopfern in Madaya gekommen sein, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um durch Terroristen ausgelegte Minen handelte, ungleich höher als umgekehrt.

Die auf der Facebook-Seite dargestellten angeblichen Opfer sind nicht als solche zu erkennen, und letztlich muss die Frage erlaubt sein, warum gerade diese der Wahrheit entsprechen müssen, wenn es viele andere nachweislich nicht sind.

 

Fake Minenopfer

Echt oder falsch? Spielt keine Rolle, weil ohnehin nichts zu sehen ist. Quelle: YouTube. 

 

 

Zudem würde das Präsentieren vermeintlicher Opfer in Madaya eher darauf schließen lassen, dass es in unmittelbarer Umgebung zu Explosionen gekommen sein muss, aber nicht in der Nähe der SAA-Stützpunkte, denn dann wären diese Menschen von den Soldaten geborgen worden.

Grotesk mutet auch die Behauptung an, dass angeblich bereits 2.000 Minen „gefunden und „entschärft“ werden konnten. Doch wo sollen diese ausgegraben worden sein? Vor den Läufen der SAA und Hisbollah? Und womit? Das Bergen von Minen setzt spezielle Kenntnisse und auch technisches Gerät voraus. Es besteht somit der Verdacht, dass es sich bei den abgebildeten Minen um Waffen der „Ahrar al-Sham“ und „Nusra“ handelt.

 

 

2.

Stichwort: Hisbollah-Miliz vertreibt Einwohner.

 

 

Evakuierung

Quelle: Facebook. 

 

Unserer Ansicht nach handelte es sich aber um einen Vorgang, bei welchem syrische Militär die Zone zwischen den Fronten geräumt haben dürfte. Das heißt: Evakuierung der Bewohner zu deren eigener Sicherheit und zur Gewinnung eines freien Schussfeldes vor den eigenen Stützpunkten. Die Behauptung, dass diese Bewohner in die Kleinstadt Madaya geschickt worden wären, ergibt keinen Sinn und ist durch nichts belegt.

 

3.

Stichwort: Artillerie.

 

Leuchtkugel

Quelle: Facebook. 

 

Auf dem gezeigten Bild ist nichts weiter als eine Leuchtkugel zu sehen, mit welcher in der Nacht eine kurzfristige Sicht ermöglicht werden sollte.

 

4.

Stichwort: Explosionen in Schule.

 

Mörser 1

Quelle: Facebook.

 

Mörser 2

Quelle: Facebook. 

 

Mörser 3

blob:https://www.facebook.com/58d393b3-e93c-4636-986f-1ff4b89585ee

Quelle: Facebook. 

 

Was dort geschehen sein könnte, lässt sich nicht klären, da es an weiteren und unabhängigen Quellen mangelt. Zweifellos musste die Situation einem sehr großen Zufall geschuldet sein. An einemOrt, welcher zuvor größte mediale Aufmerksamkeit erfahren hatte, an welchem aber ansonsten kaum etwas geschah, soll es just zum Zeitpunkt einer Videoaufnahme genau an dieser Örtlichkeit zu einer Explosion gekommen sein. Und das auch noch in einer Schule mit Kindern, welches sich seitens Al-Kaida propagandistisch hervorragend verarbeiten ließ.

Bei Betrachtung des auf der Facebook-Seite platziertenVideos waren einige Auffälligkeiten zu beobachten. Es waren Kinder zu sehen, allerdings kein Schulunterricht. Von dem Mädchen, welches in die Kamera redete, wurde nur die untere Gesichtshälfte gezeigt. Da ein Schnitt erfolgte, fehlten Sequenzen. Anschließend waren fortlaufende Kinder zu sehen und nur eine männliche Person im Hintergrund, welche offensichtlich nicht identifiziert werden sollte. Dieser Mann trug ein Tuch vor dem Gesicht und stand in der zur Schau gestellten Situation eher ungerührt herum.

Kurzum: das Video ist nicht glaubwürdig.

 

5.

Stichwort: Frau Schmid wird unsichtbar.

Die Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ ist noch immer online, doch von Frau Schmid ist nichts mehr zu hören. Irgendetwas muss vorgefallen sein oder sie hatte einfach das Interesse verloren. Ihre Spender und Interessierten darüber informiert hatte sie allerdings nicht.

Bereits ab dem 1. März 2016 waren die Einträge weniger geworden. Nach einem „Post“ am 13. März folgte der nächste erst am 30. März, dann eine Antwort am 1. April, aus welcher hervorging, dass eine Kooperation mit der schweizerischen Hilfsorgansiation NOAH bezüglich Kinder-Patenschaften geplatzt war. Doch niemand der Interessierten hakte hier nach, obwohl offensichtlich war, dass NOAH die Frau Schmidt fallen gelassen hatte.

Nach einem Eintrag am 1. April, der Erwiderung einer lancierten Anfrage am 4. April 2016 und einem geteilten Video am 9. April war plötzlich Schluss gewesen. Erst einen Monat später, am 8. und am 10. Mai gab zwei weitere „Post“ ohne Begleittexte, bei denen zweifelhaft ist, ob diese überhaupt noch von Frau Schmid auf ihre Seite gesetzt worden waren.

Dann hatte sich auch ihre vermeintliche „Supporterin“ und Hardcore-Islamisten-Sympathiesantin, aber auch Spenderin „Ruth Buchli“ Sorgen gemacht. Am 9. Mai hatte sie eine Bitte um Rückmeldung an Frau Schmid hinterlassen. Am 29. Mai schrieb sie dann im Kommentarbereich:

 

Ruth 12

Quelle: Facebook. 

 

„Ruth Buchli“ erhielt keine Antwort, weswegen sie nach einem weiteren Monat, bei dem nur ein einziger geteilten Beitrag auf der Seite „Wärme für Madaya“ erschienen war, noch einmal nachfragte. Das war am 13. Juni 2016 gewesen.

 

Fehlender Post vom 6. Juni 2016 - 1

Quelle: Facebook.

 

(Der Beitrag vom 6. Juni 2016, geteilt durch „Abd Alwahab D.“, wurde kürzlich gelöscht. Daher hier nur eine Kopie vom Kommentar aus unserer Sicherung).

 

Und wieder war keine Antwort von „Wärme für Madaya“ erfolgt. Das war ein Affront nicht nur gegenüber der Frau Buchli, sondern auch jeder anderen Person, welche an Frau Schmid Geld überwiesen hatte. Diese trat nicht mehr in Erscheinung, auch nicht im Kommentar-Bereich. Die Seite wurde unterdessen mehr schlecht als recht mit geteilten Beiträgen gefüllt.

Erst am 11. September 2016 gab es einen Eintrag, der mit einem Begleit-Text versehen worden war. Dabei handelte es sich aber nur um ein Propaganda-Pamphlet, welcher sogar auf dieser Seite wie ein Fremdkörper wirkte.

 

Propaganda-Pamphlet von Unbekannt

Quelle: Facebook. 

 

Ob dieser Text auf Frau Schmid – als ihr letztes Lebenszeichen daselbst – zurückzuführen war, ist unklar. Der Text scheint uns sprachlich gegenüber früheren Beiträgen einer veränderten Struktur zu unterliegen. .

Nach einer Reihe von geteilten Beiträgen wurde noch im September deutlich, dass mindestens eine weitere Person über die Admin-Rechte der Facebook-Seite „Wärme für Madaya“ verfügen musste. Diese Person war der deutschen Sprache kaum mächtig oder hatte mehrfach ein Übersetzungsprogramm benutzt.

Am 21. und 24. September 2016 zum Beispiel mehrere „Posts“ von einer eindeutig anderen Person als jene Frau Schmid, zusammen mit einem Kampagnen-Bild und neuen Facebook-Links:

 

Nix richtig deutsche Sprache 1

Quelle: Facebook.

 

Nix richtig deutsche Sprache 2

Quelle: Facebook.

 

Nix richtig deutsche Sprache 4

Quelle: Facebook. 

 

Nix richtig deutsche Sprache 5

Quelle: Facebook.

 

Als wir im Dezember des Vorjahres auf das von Frau Schmid angegebene Facebook-Profil „Michelle Dayika Noura“ hatten schauen wollen, um dort vielleicht mehr über die Hintergründe ihres Abgangs zu erfahren, fanden wir nichts vor. Die Seite existierte nicht mehr.

Frau Schmid besitzt allerdings ein weiteres Facebook-Profil, wo sie ihre „Freunde“ mit Belanglosigkeiten und eingestreuter Propaganda unterhielt.

https://www.facebook.com/mi.nou.927?fref=ts

 

 

6.

Stichwort: „Ahmad“ aka Abdul Wahab Ahmed, der Islamisten-Reporter.

Auf dem persönlichen Facebook-Profil der Frau Schmid war am 1. Juli 2016 die Meldung platziert, dass „Ahmad“ einen Tag zuvor angeschossen worden wäre. Jedenfalls zeigt das Foto ihn einem Bett liegend, mehr allerdings auch nicht. Obwohl dies ein einschneidendes Erlebnis gewesen sein müsste, hatte diese Meldung keinen Eingang auf der Seite „Wärme für Madaya“ gefunden, nicht einmal bei „Amrha“.

 

Ahmad im Bett

Quelle: Facebook. 

 

Spätestens am 7. Oktober 2016 war es ihm anscheinend wieder gut gegangen, denn er hatte einen Artikel beim Propaganda-Portal „Umayya-Press“ unterbringen können.

http://www.umayyapress.com/no-way-out-of-madaya-only-death-or-approaching-it-and-a-person-who-looks-like-you-in-the-specification/?lang=en

 

 

Am 7. November 2016 erschien auf „Wärme für Madaya“ ein geteilter Beitrag, der ebenfalls von Abdel Wahab Ahmed verfasst worden war. Dieses Mal für den „Syrien Observer“, einer Online-Nachrichtenseite, die von Jihad Yazigi betrieben wird.

 

Syrian Oberver

Quelle: Facebook. 

 

Bei Yazigi handelt es sich um einen syrischen Wirtschaftsjournalisten, der sich selbst als Anhänger der – nicht existenten – „syrischen Revolution“ bezeichnet.

https://jihadyazigi.com/about/

 

Abdel Wahab Ahmed ging es in seinem Artikel um das 4-Städte-Abkommen zwischen der syrischen Regierung und der Al-Kaida-Filiale „Jabhat al-Nusra“ (umbenannt in „Jaish al-Fatah“), in welcher bei einer Versorgung von Madaya/Zabadini auch jene der von Al-Kaida belagerten Städtchen Kefraya und Foua gewährleistet sein sollte.

Ahmed befand hier, dass die in Madaya befindliche „Opposition“ von einem iranischen Unterhändler zum Vorteil für die Menschen in Kefraya und Foua erpresst werden würde. Auch befand er, dass die Belagerungen nicht miteinander verglichen werden könnten, da Kefraya und Foua manchmal durch die syrische Regierung Versorgungsgüter aus der Luft erhalten würde. Außerdem behauptete Ahmed, dass der Einschließungsring der Al-Kaida-Armee „Jaish al-Fatah“ nicht so engmaschig wäre wie jener der Hisbollah um Madaya, so dass sich die dort Eingeschlossenen eher durchschlüpfen und sich von außerhalb außerhalb versorgen könnten.

Deren Lebensgefahr spielte bei einem äußerst zynisch aufgelegten Ahmed keine Rolle. Er erwähnte, dass die Al-Kaida-Truppen sich mit dem Mangel an Flugabwehrwaffen entschuldigen würden und beklagte sich, dass eben diese Al-Kaida so wenig Druck auf Kefraya und Foua ausüben würde, um ein Gleichgewicht zur Situation in Madaya herzustellen.

Helferlein „Ahmad“ machte hier öffentlich keinen Hehl daraus, dass es sich bei ihm zumindest um einen Sympathisanten der sektiererischen Terrorfraktion Al-Kaida handelte und seine Mitmenschlichkeit eine äußert selektive war.

Interessant war hier noch seine Angabe, dass Madaya von angeblich mehr als 165 Stützpunkten der SAA und Hisbollah umgeben wäre. Und um das Dramatische herauszustreichen: diese wären angeblich nur alle 20 Meter voneinander entfernt. Letzteres kann zwar in Anbetracht des Raumes nicht Wahrheit entsprechen, sollte aber jeden potentiellen Spender der Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ abermals aufzeigen, dass es bei der Geschichte um die „Aktivisten“, die mit Spendengeldern Lebensmittel von außerhalb besorgen würden, nur um eine Erfindung gehandelt haben kann. „Ahmad“ widerlegte somit die Angaben der Frau Schmid.

Und so befindet sich „Ahmad“ offensichtlich immer noch in Madaya, weil die dortigen Terroristen der „Ahrar al-Sham“ und „Nusra“ an der Kleinstadt krampfhaft festzuhalten gedenken. Das Angebot der syrischen Regierung, sich in die von Al-Kaida besetzte Provinz evakuieren zu lassen, wurde genau so wenig angenommen wie das Amnestie-Angebot für die Terrorhelfer syrischer Nationalität.

http://en.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13941013000614

 

Ahrar al-Sham lehnt Evakuierung ab - Twitter, 6.1.2016

Quelle: Twitter. 

 

 

7.

Stichwort: Das letzte Wort.

Eine hatte es auch im Dezember 2016 immer noch nicht kapiert:

Dumme Ruth

Quelle: Facebook. 

 

Die hier besprochene Facebook-Seite hat eher etwas mit der versuchten Finanzierung von Al-Kaida nahe stehenden Gruppen zu tun, aber nichts mit Kindern. Diese wurden und werden nur benutzt.

 

 

Mittwoch
18
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-6.

 

Fortsetzung zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“. Teil 6.

 

Wir hatten im vorherigen Teil aufgezeigt, dass (auch) auf der Facebook-Seite „Wärme für Madaya“, welche angeblich eingesammelte Spenden den Hilfsbedürftigen in Madaya zukommen lassen würde, mit nicht authentischen, älteren oder falschem Bildmaterial arbeitete.

Dieser Betrug und die damit verbundenen Lügen waren keinem Versehen und keinen denkbaren Ungeschicklichkeiten geschuldet, sondern Teil einer systematischen Propaganda und Denunzierung, die wenig auf Fakten und Plausibilität setzte als auf umfassende, falsche, unbewiesene, aber sich ständig wiederholende Behauptungen.

Wir hatten uns hier nicht mehr die Mühe gemacht, sämtliches Bildmaterial auf der Seite „Wärme für Madaya“ abzugleichen, möchten hier aber zwei weitere Beispiele anführen, welche den dort platzierten Betrug und die Propaganda aufzeigen sollen.

Dazu gehörte der folgende Eintrag am 8. Januar 2016:

 

Fakefotos ohne Ende

Quelle: Facebook.

 

Auch hier wurde seitens Frau Schmid behauptet, dass sich dieses Geschehen in Madaya abgespielt habe. Wir haben uns das linke Bild angeschaut, welches hier vollständig zu sehen ist:

 

Schwächeanfall-1

Quelle: Haber Journal.

 

Aus der genaueren Betrachtung dieses Bildes ergibt sich allerdings eines, welches sehr gestellt wirkt. (Abgewandtes Gesicht der Frau auf der Trage gegenüber allen Beteiligten, hält den Ausweis eines Mannes in ihrer Hand (!), Helfer hat demonstrativ eine Hand auf ihren Kopf gelegt, was in Anbetracht der behaupteten Situation kontraproduktiv ist, Frau im Hintergrund blickt in die Kamera). Dazu schienen die vier Einschusslöcher (je zwei unterschiedlicher Kaliber, horizontale Schussrichtung) in Madaya deplatziert zu sein, war es in dieser Stadt nie zu Kampfhandlungen gekommen.

Die Suchmaschine von Google zeigte schließlich, dass es sich bei diesem Foto um eines handelte, welches über zahlreiche Nachrichten-Portale verbreitet worden war.

 

Frau auf Gehweg vervielfältigt

Quelle: Google.

 

Dank dieser Suchfunktion bekamen wir auch eine Web-Site des türkischen Portals „Haber Journal“ präsentiert, auf welcher das obige Foto in einem Artikel vom 3. Februar 2014 eingebunden worden war. Es sollte aus dem Palästinenser-Stadtteil Jarmuk (Yarmouk) bei Damaskus stammen, welches zum Teil von den Al-Kaida-Terroristen der „IS“ und der „Nusra“ besetzt gehalten wird.

Ein zweites dort publiziertes Bild – ein Junge im Rollstuhl – zeigte eine gleiche Straßensituation an (Gehwegbreite, Randsteine, Farbe von Schutt und Staub).

http://www.haberjournal.at/dunya/yermuk-multeci-kampindaki-buyuk-dram-h1149.html

 

Als letztes Beispiel möchten wir einen Eintrag bei „Wärme für Madaya“ aufzeigen, welcher auf den ersten Blick eher banal wirken mag, weil das gezeigte Foto nichtssagend ist, dieses aber mit einer bestimmten Botschaft verknüpft worden war.

 

Dose

Quelle: Facebook. 

 

Eine Hand hält eine Konservendose, die nicht für den Verkauf bestimmt sein sollte und sichtlich aus dem WF-Programm stammt. Dieses Foto enthält selbst keine Information, weil nicht ersichtlich ist, wer diese Dose wo und wann in der Hand gehalten mag und in wessen Besitz diese gewesen sein mochte. Eine Bedeutung bekam diese Dose erst durch Frau Schmid von „Wärme für Madaya“. Sie behauptete, dass es sich um um Konserven handeln würde, welche von der syrischen Regierung unterschlagen worden wären.

Wie gewohnt hatte Frau Schmid auf einen Beleg für diese Behauptung verzichtet, dafür aber mit regelrechter Hetze noch einen aufgesetzt:

 

Dosen-Erklärung 1

Quelle: Facebook. 

 

„Regime“ und „Sympathiesanten“, wen immer Frau Schmid gemeint haben mag, sie sollen auch getarnt gewesen sein. Vielleicht als Terrorist, aber das wissen wir nicht. Das wusste nur Frau Schmid.

Wer hier allerdings kriminell aktiv war, wurde auch in diesem Fall schnell deutlich. Diese von einer Hand gehaltene Dose hatte bereits ein Vorleben gehabt. Nach einer Quelle wäre diese 2014 in Yarmouk gewesen.

 

Dose in Jarmuk

Quelle: Twitter. 

 

Woanders wurde die abgebildete Konserve – ebenfalls 2014 – in Jordanien gesichtet. So jedenfalls der britische Botschafter Peter Millett in Amman. Er hatte behauptet, dass die an syrische Flüchtlinge bestimmten Waren von der jordanischen Regierung unterschlagen werden würden.

 

Dose des britischen Botschafters in Jordanien

Quelle: Twitter.

 

Die erste Publikation dieses Fotos hatten wir in einem algerisch-marokkanischen Blog aus dem Jahre 2013 gefunden, wo es um Flüchtlinge in der Sahara gegangen war. Diese Konserve hatte demnach vor Frau Schmid bereits die Runde gemacht.

 

Dose in Marokko

Quelle: http://gherrabicom.unblog.fr/2013/11/10/

 

Aber wen kümmern schon die Betrügereien, Lügen und Verleumdungen. Hauptsache, naive Spender werden dazu bewegt, ihr Geld in zweifelhafte Hände zu geben. Mit einer weiteren Behauptung sollte „bewiesen“ werden, dass dieses Geld – irgendwie – in Madaya auch angekommen wäre, um damit zu helfen. Frau Schmid bedankte sich am 17. Januar 2016 bei ihren Gönnern mit drei nichtssagenden Bildern, in welchen die Geldauszahlung offenbar ganz ohne Geld vonstatten gegangen war.

 

Geldauszahlung ohne Geld

Quelle: Facebook. 

 

Da wurde es einem warm ums Herz! 100 privilegierte Familien sollten nun einkaufen können! Zum Beispiel bei dem Mann, der die UN-Hilfslieferungen verschachert, oder – noch besser – 100 Familien durften nun selbst und ganz nach der Madaya-Legende den Belagerungsring durchbrechen und Minenfelder überqueren, um sich außerhalb der Kleinstadt mit dem Notwendigsten einzudecken, sprich: einkaufen zu gehen.

 

Minen auf geheimen Wegen

Quelle: Facebook.

 

 

Freitag
13
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-5.

 

Fortsetzung zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“. Teil 5.

 

Bildmaterialien wie Fotos oder Videos waren und sind selbstverständlich Bestandteile der Kriegspropaganda. Gefälschte, nicht authentische Materialien werden ebenso eingesetzt wie „echte“ Aufnahmen, welche mit neuen Namen und Orten versehen werden. Auch können Ausschnitte von Bildern oder höchst subjektive Blickwinkel zur Manipulation beitragen.

Die Facebook-Seite „Wärme für Madaya“ hatte am 18. Dezember 2015 innerhalb einer Plakat-Serie ein Motiv auf die Facebook-Seite gesetzt und dies auch mit einem Spendenaufruf verbunden.

 

 

175-tag-der-belagerung-1

Quelle: Facebook.

 

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Quelle: Facebook. 

 

Frau Schmid nannte den abgemagerten Jungen „Omar“ und wusste auch über dessen Alter Bescheid.

Die aufmerksame Kommentatorin „Veronika Langstrumpf“ hatte es allerdings besser gewusst und am 6. Januar 2016 festgestellt, dass das Foto von „Omar“ eines aus dem Jahre 2013 war, aufgenommen in einem Flüchtlingscamp. Diese Entdeckung war mit einer Bilder-Suchfunktion von Google möglich gewesen.

 

175-tag-der-belagerung-falsches-foto

Quelle: Facebook. 

 

hinweis-auf-fake-foto-1

Quelle: Facebook.

 

Immerhin bedankte sich Frau Schmid für diesen für sie peinlichen Hinweis. Doch bereits am 4. Januar 2016 war von ihr ein weiteres falsches Foto auf die Seite gesetzt worden.

 

alter-mann-immer-noch-tot

Quelle: Facebook. 

 

Wieder war es die aufmerksame „Veronika Langstrumpf“, von welcher das alte Bild entlarvt wurde. Sie kommentierte dies mit beißendem Spott am 8. Januar 2016.

 

alter-mann-wieder-gestorben

Quelle: Facebook. 

 

Dieses Mal sollte sich Frau Schmid nicht für diesen Hinweis bedanken.

Es lief in westlichen Medien gerade die antisyrische Hunger-Kampagne Madaya an, und Frau Schmid von „Wärme für Madaya“ dachte offenbar gar nicht daran, eine seriöse Fassade aufrecht zu halten, so brüchig diese mit den ersten beiden falschen Fotos auch gewesen sein mochte.

Am 6. Januar 2016 folgte die nächste Täuschung:

 

kunta-kinte-1

Quelle: Facebook.

 

Dieses Propaganda-Video war mit zahlreichen falschen Aufnahmen gefüllt. Nach Mitleid erregenden naiven und dümmlichen Kommentaren diverser Teilnehmer fiel abermals „Veronika Langstrumpf“ mit ihrem Kommentar am 8. Januar 2016 aus der Reihe, die auf eines der falschen Bildmotive (in Videoformat) hindeutete :

 

kunta-kinte-2

Quelle: Facebook.

 

Auch hier gab es seitens der Frau Schmid bzw. „Wärme für Madaya“ keinen Kommentar, obwohl es um Madaya zweifellos kalt geworden sein musste.

Frau Schmid hatte sich somit auch an dieser Stelle zu einem Teil der durch westliche Medien verbreiteten Kriegspropaganda gemacht, welche auf Lügen, Verzerrung und dem Unterschlagen von Informationen beruhte. Die Dämonisierung der syrischen Regierung und ihrer Verbündeten war notwendig, um den Krieg zur Zerschlagung des syrischen Staates mit einer Rechtfertigung zu versehen und Verständnis für den Unterhalt der durch das Ausland gesteuerten Söldnerverbände und den als „Rebellen“ verharmlosten Terroristen zu generieren.

 

Allerdings geht es hier nicht um die Propaganda der auch medialen Kriegstreiber, sondern um die Initiative „Wärme für Madaya“, welche vorgab, mit einer Spendentätigkeit der Bevölkerung und vor allem Kinder in dieser Kleinstadt helfen zu wollen. Die Verwendung von falschen Fotos, um potentielle Spender zu motivieren, muss hier allerdings nicht nur als Irreführung, sondern als ein gewöhnlicher Betrug an den Interessenten gewertet werden.

Frau Schmid hatte mit falschen Fotos eine Authentizität vorgegaukelt, in dem sie zum Beispiel der oben erstgenannten Identität, einem Jungen, den Namen „Omar“ gegeben und auch dessen angebliches Alter genannt hatte. Ebenso gelogen war die Identität „Ahmed Abdul Karim Kawad“, der ihren Angaben mit 45 Jahren in Madaya gestorben sei, den Bildern nach aber mindestens über 60 Jahre gewesen sein dürfte.

Wenn sie sich diese Identitäten nicht selbst aus den Fingern gesaugt hatte, mussten diese Angaben von ihrem Projektpartner „Ahmad“ stammen. Also von der Person, an welche Spendengelder transferiert werden sollten. Da es sich um „Ahmad“ ebenfalls um einen hier bereits überführten Lügner/Betrüger handelt, ist es hier müssig zu eruieren, wer von ihnen was initiiert haben könnte.

Bemerkenswert ist der Aspekt, dass „Ahmad“ als ein Mann vor Ort offenbar keine Fotos zur Verfügung gestanden hatten, um Hunger und Tod abzubilden. „Wärme für Madaya“ hatte keine exclusiven Fotos erhalten, sondern nur falsche Bilder, welche auch international für die „Hunger-Kampagne“ eingesetzt wurden.

 

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Quelle: Google.

 

Verteiler von „Fakes“ war unter anderem das oben erwähnte „Local Revolutionary Councel of Madaya“ als Bestandteil eines verlogenen Mediennetzes gewesen, in welchem sich „Ahmad“ bewegte.

Deutlich wurde zudem, dass Frau Schmid von einer Sorgfaltspflicht den Spendern gegenüber offensichtlich nichts hielt, vor allem aber, dass sie nicht selbst einem Betrüger aufgesessen war. Die Fütterung mit falschen Fotos und erfundenen Angaben hätte sie sofort in einen Konflikt mit „Ahmad“ gebracht, wäre ihr Projekt ein ehrlich gemeintes gewesen. Stattdessen war eine vollständige Ignoranz zu beobachten, indem Frau Schmid den naiven Interessierten ihrer Seite weiterhin falsches Material untergeschoben hatte.

Dazu gehörte auch die am 10. Januar veröffentlichte Ankündigung von Kundgebungen, welche gleichfalls mit einem falschen Foto versehen worden war.

 

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Quelle: Facebook.

 

Die Nachrichtenagentur AP nannte als Quelle „Local Revolutionary Councel of Madaya“, das sich allerdings die Urheberschaft des Bildes nur widerrechtlich angeeignet hatte.

 

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bild: ap/local revolutionary council in madaya

 

Dazu das Nachrichtenportal „Watson“ aus der Schweiz am 11. Januar 2016:

Es wurde von der Nachrichtenagentur AP mit der folgenden Legende verbreitet: 

«Dieses undatierte Foto vom Lokalen Revolutionsrat in Madaya, das überprüft worden ist und mit anderen AP-Berichten übereinstimmt, zeigt einen verhungernden Jungen in Madaja, Syrien.»

Es wurde gelogen, was was das Zeug hält, denn die Aufnahme stammt von Mai 2015, offenbar aus Ost-Ghouta, wo sich eine große Gruppe von durch Saudi-Arabien finanzierter Söldner verschanzt hatte.

 

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Quelle: watson/Screenshot YouTube. 

 

Weiter „Watson“:

„watson entschied daraufhin, AP auf diese Unstimmigkeiten aufmerksam zu machen. Eine Antwort blieb aus, aber am Samstagabend zog die Nachrichtenagentur das Bild mit der Erklärung zurück, der Ort der Aufnahme könne nicht mit Sicherheit bestimmt werden. In der Folge entfernte auch watson das Bild aus seinen Berichten zu Madaja.“

 

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bild: ap/local revolutionary council in madaya

 

Die Facebook-Seite „Wärme für Madaya“ tat allerdings nichts dergleichen.

watson, 11. Januar 2016:

Das falsche Hungerbild aus Madaja und seine verheerende Wirkung auf die Solidarität mit der syrischen Zivilbevölkerung

http://www.watson.ch/International/Kommentar/805905616-Das-falsche-Hungerbild-aus-Madaja-und-seine-verheerende-Wirkung-auf-die-Solidarit%C3%A4t-mit-der-syrischen-Zivilbev%C3%B6lkerung

 

Das Online-Portal „Watson“ steht nicht in Verdacht, gegenüber der transatlantischen Propaganda kritisch eingestellt zu sein.

„Wie es zu dem Fehler kam, ist unklar (eine Anfrage über Facebook an den «Lokalen Revolutionsrat in Madaya» blieb bislang unbeantwortet) und dürfte angesichts der massiven Propaganda im Syrienkonflikt schwer zu eruieren sein…“

Dieser von „Watson“ naiv bezeichnete „Fehler“ war freilich einer mit System und nur ein kleiner Teil vieler anderer bewusst eingesetzten „Fehler“, um an der Heimatfront die Kriegsbegeisterung zu schüren.

 

Mit dem Betrug konfrontiert, hatte Frau Schmid gegenüber der Kommentatorin „Veronika Langstrumpf erwidert:

 

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Quelle: Facebook.

 

Frau Schmid log nachweislich, stellte dies aber vollkommen abwegig als „Pro-Assad-Propaganda“ hin, um von dieser Tatsache abzulenken. Außerdem befand sie, dass alle Gewalt gleichermaßen verabscheuen würde, nachdem sie zuvor ausschließlich die Gewalt der syrischen Regierung angeprangert hatte – mit Hilfe erfundener Geschichten.

 

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Quelle: Facebook. 

 

Besonders gut kannte sie sich trotz angeblich jahrelanger Beobachtung nicht aus, denn Deir Ez Zor wurde von den Al-Kaida-Truppen des Labels „IS“ belagert. Die Kommentatorin „Veronika Langstrumpf“ ließ sich nicht beirren.

 

pipi-3

Quelle: Facebook:

 

Frau Schmid sah sich abermals gezwungen, von der Wahrheit Abstand zu nehmen. Sie hatte weder an anderer Stelle noch mehrfach erwähnt, dass „einige Fotos wohl schon älter sind und nicht aus Madaya stammen“. Jedenfalls nicht auf ihrer „Wärme-für-Madaya“-Seite, was wesentlich war. Es ist dort nichts dergleichen dokumentiert. Die Behauptung, dass das, was auf falschen Fotos zu sehen wäre, auch in Madaya so sein könnte, war dann wieder amüsant. Würde aber nicht einmal an einer Supermarkt-Kasse funktionieren.

 

pipi-5

Quelle: Facebook.

 

Die Kommentatorin „Veronika“ schlug der Frau Schmid ihre eigenen Fetzen um die Ohren:

 

pipi-6

Quelle: Facebook. 

 

Frau Schmid war in Bedrängnis geraten und hatte dann einen offensiven Weg gewählt. Sie spielte die Empörte, welche die Geduld zu verlieren vorgab.

 

pipi-7

Quelle: Facebook.

 

Frau Schmid entblödete sich somit nicht, frech ihre Lügengeschichte fortzusetzen. Ihr genannter Punkt 1 konnte hier gänzlich widerlegt werden. Ebenso Punkt 2, denn sie hatte an ihrer Intention von Anfang an keinen Zweifel gelassen. Punkt 3 hatte nichts mit der Sache zu tun. Und Punkt 4 wurde verzerrt dargestellt, da es Al-Kaida gewesen war, welche das Versorgungsabkommen im Oktober 2015 hatte platzen lassen.

 

 

Dienstag
10
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-4.

 

Fortsetzung zum Thema: Facebook-Seite von „Amrha und Wärme für Madaya“. Teil 4.

 

An der ganzen Geschichte, wie sie von „Wärme für Madaya“ bzw. Frau Schmid erzählt wurde, war so gut wie gar nichts belegt, und logisch war auch nichts. Logisch und nachvollziehbar war dagegen, dass nach Auflösung der staatlichen Struktur diese durch eine andere Struktur ersetzt worden war: nämlich durch jene der „Ahrar al-Sham“ (und „Nusra“), deren Bewaffnete natürlich das Gewaltmonopol besessen haben. Da deren Anzahl auf etwa 600 Mann geschätzt wurde, sollten diese sich wiederum auf örtliche Kollaborateure (ob freiwillig oder genötigt) gestützt haben, um ihre Form der Ordnung aufrecht zu erhalten.

Zwangsläufig musste – und erst recht in ihrer Situation – es im Interesse der Bewaffneten sein, die Kontrolle über diese Güter zu erlangen. Was in Anbetracht ihrer Bewaffnung kein Problem darstellen sollte. Dass es sich in ähnlichen Szenarios genau so verhält, wurde in der Vergangenheit in aufgelassenen Al-Kaida-Stützpunkten mehrfach festgestellt, zuletzt in Ost-Aleppo.

„Wärme für Madaya“ berichtete dann auch tatsächlich fleißig weiter von der Notlage und den drastischen Folgen. So über den Gesundheitszustand der „kleinen Sahaar“ am 22. Januar, über den Tod eines „Yassin Abd Ar-Rahman“ am 23. Januar als bereits „10. Todesopfer seit dem Eintreffen der Hilfslieferung“.

 

yasser-abd-ar-rahman

Quelle: Facebook. 

 

Am 25. Januar nochmals zwei Tote wegen Unterernährung, weitere zwei Tote am 27. Januar, drei Tage später der nächste usw. – als hätte es nie eine Hilfslieferung gegeben.

 

tote-fuer-den-27-januar-2016

 

Quelle: Facebook.

 

Einen weiteren Hinweis lieferte „Wärme für Madaya“ bzw. Frau Schmid, als sie am 24. Januar 2016 im Kommentar-Bereich nach den Kosten für eine Packung Milchpulver gefragt wurde. Frau Schmid antwortete darauf:

„Es schwankt sehr sehr stark. Gestern wurde mir gesagt ca 50 Dollar pro Kilo, es waren aber auch schon fast 300.“

Unbeabsichtigt hatte Frau Schmid mitgeteilt, dass das zuvor nicht vorhandene Milchpulver nach der UN-Hilfslieferung an die Bevölkerung nun genau an diese verkauft wurde. Und man muss nicht lange rätseln, wer letztlich über diese Hilfslieferung verfügte und die einzelnen Güter verkaufte, sofern diese nicht einbehalten und eingelagert wurden.

Es konnte sich nur um die neue Ordnung handeln, die vertreten wurde durch die bewaffneten Söldner der „Ahrar al-Sham“. Und diese wiederum hatten zusammen mit ihren „Sponsoren“ und Auftraggebern aus den Golf-Diktaturen ein natürliches Interesse daran, den Hungertod in Madaya am Kochen zu halten, um die angebliche Unmenschlichkeit der syrischen Regierung demonstrieren zu können. So mussten zu deren Dämonisierung regelmäßige Hungertote – ob nun echt oder gefälscht – ganz gelegen kommen.

 

Es existieren somit eine Reihe von Hinweise darauf, dass diese Versorgungsaktionen der Organisation „Amrha“ nicht der Wahrheit entsprechen. Was aber nicht bedeutet, dass einige es versucht haben könnten oder diese sich gänzlich abzusetzen versucht hätten. Diese spielen hier aber keine Rolle. Stattdessen deutet vieles darauf hin, dass sämtliche auf dem Fotos zur Schau gestellten Güter aus von den Terroristen konfiszierten Lagern stammen bzw. aus von der UN angelieferten Lieferungen.

 

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„Aktivisten“ sollen angeblich ihr Leben riskiert haben, um mit Spendengeldern viele Schokoriegel nach Madaya zu schmuggeln.  Hochgeladen am 9. Januar 2016. Quelle: Facebook. 

 

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Milchpulver der Marke „NIDO“ sowie schwere Säcke mit unbekanntem Inhalt, welche angeblich von „Aktivisten“ nach Madaya geschleust worden sein sollen.  Hochgeladen am 29. Dezember 2015. Quelle: Facebook. 

 

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Weiteres Milchpulver von anderen Firmen. Quelle: Facebook.

 

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Neues Milchpulver, nur acht Tage nach der UN-Hilfslieferung. Zum Kaufen! Quelle: Facebook. 

 

Ein Foto von „Mädchen mit Milchpulver in der Hand“ war dann eines für die gutgläubigen Spender an der Medien-Front. Kinderschicksale waren und sind für emotionale Bindungen und Spendenbereitschaft besonders attraktiv.

 

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Quelle: Facebook.

 

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Gezielt fotografiert: Kind mit Milchpulver. Quelle: Facebook. 

 

Ein Friedrich Küchler war skeptisch gewesen, da er auch einen Bericht aus einer anderen Quelle gesehen hatte. Am 25. Januar hatte er gefragt:

„Ist es zutreffend, dass die Rebellen Hilfsgüter konfiszieren und für ein vielfaches verkaufen?“

Die in der Schweiz sitzende Frau Schmid war sich ganz sicher mit ihrer Erwiderung:

„Nicht in Madaya.“

Herr Küchler hatte daraufhin einen Videobeitrag platziert: „Habt ihr keinen Hunger? – Wir haben Hunger!“, welche von der Plattform „Bürgerinitiative für Frieden in Syrien“ stammte. Inhalt dieses Videos war die Darstellung, dass die „Rebellen“ keine Nahrungsmittel in das von ihnen kontrollierte Gebiet lassen und andererseits den Bewohnern verbieten würden, die Stadt zu verlassen, um sie weiterhin als Schutzschilde zu benutzen.

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1008288299229959&id=569327766459350&hc_location=ufi

 

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Quelle: Facebook. 

 

Herr Küchler fragte dazu:

„Ist dieses Video nicht aus Madaya?“

Da die gezeigten Aufnahmen tatsächlich aus Madaya stammten und dies nicht abgestritten werden konnte, versuchte Frau Schmid die Entschärfung des Themas auf eine andere Weise:

„Oh bitte nicht diese Seite. Das ist gelogen. Und lächerlich dazu. Die „Rebellen“ befinden sich nach wie vor in Zabadani, nicht in Madaya.“

Neben Unsachlichkeit („bitte nicht diese Seite“/“gelogen“/“lächerlich“) hatte Frau Schmid ihr Heil in einer Flucht nach vorne gesucht – mit einer dreisten Lüge, mit der sie sich selbst lächerlich machen musste. Sie behauptete tatsächlich, dass sich in Madaya überhaupt keine „Rebellen“ (Terroristen) aufhalten würden.

 

Am 5. Januar hatte Frau Schmid einer Interessierten es noch ein wenig anders erklärt:

„… Madaya und die Nachbarstadt Zabadani waren von Oppositionellen kontrolliert. Zabadani wurde darauf von Regime-Truppen angegriffen, viele Zivilisten flohen während der Gefechte nach Madaya. Darauf wurden beide Städte von Regime-Truppen und der vom Iran unterstützten libanesischen Hezbollah-Miliz eingezäunt und abgeriegelt…“

Madaya wurde demnach ihren eigenen Worten nach von „Oppositionellen“ kontrolliert, aber dann müssen sie… irgendwie… verschwunden sein.

Frau Schmid hatte ihre Behauptung, dass es in Madaya angeblich keine „Rebellen“ geben würde, am 14. Januar 2016 wiederholt, nachdem sie mit einer aufmerksamen Kommentatorin („Veronika Langstrumpf“) in einen für sie unangenehmen Disput geraten war.

 

 

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Quelle: Facebook.

 

Wo diese abhanden gekommenen „Rebellen“ abgeblieben sein sollen, wurde nicht erwähnt. Frau Schmid selbst hatte einen Hinweis genannt, welchen sie – konträr zu ihrer Behauptung – in ihrer Sinnhaftigkeit offenbar nicht einzuordnen vermochte. In einer Erwiderung vom 11. Januar 2016 hatte sie geschrieben:

„Es wurden ja auch in 4 Städten gleichzeitig Hilfslieferungen gebracht. In Madaya und Zabadani sowie in den durch die Al-Nusra belagerten Städte Kafraya und Fouaa. Dies war ein Teil des Abkommens, da in diesen zwei Städten Anhänger des Regimes belagert werden.“

 

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Es war damals tatsächlich zu einem Abkommen zwischen der Terrororganisation „Jabhat al-Nusra“ und der syrischen Regierung gekommen, wobei letztere Hilfslieferungen zu den von „Ahrar al-Sham“ und „Nusra“ besetzten Zabadani und Madaya mit der Versorgung der von den Terroristen belagerten Ortschaften Kafraya und Fouaa gekoppelt hatte. Die dort bedrängte Bevölkerung war freilich medial im Westen unterprivilegiert gewesen. Dieses Abkommen machte natürlich nur Sinn, wenn die Terroristen vor Kafraya/Fouaa sowie in Zabadani/Madaya den selben Organisationen angehören.

Das Intellekt der Frau Schmid schien überfordert und gleichzeitig bösartig genug, um gemäß der Al-Kaida-Propaganda aus den syrischen Bewohnern von Kafraya/Fouaa abwertend „Anhänger des Regimes“ zu bilden. Das Wohl deren Frauen und Kinder schien innerhalb dieser Doppelmoral vernachlässigbar. Frau Schmid hatte zudem vergessen zu erwähnen, dass die Bevölkerung von Kafraya/Fouaa überwiegend shiitisch geprägt ist und somit einer Glaubensrichtung anhängt, denen die Takfiri-Terroristen nach ihren eigenen Bekundungen das Licht ausblasen wollen. Deren Widerstand hatte also rein gar nichts mit einer wie immer gearteten Anhängerschaft zu tun.

 

Bei einem Dialog im Kommentarbereich hatte eine Interessierte am 16. Februar 2016 ihr Unverständnis gegenüber dem angeblichen Beschuss durch syrische Truppen geäußert, weil doch – wie von Frau Schmid behauptet – keine „Rebellen“ mehr in der Stadt wären. Natürlich war das sinnlos, aber Frau Schmid wusste auch diese Sinnlosigkeit zu erklären:

„Gott sei Dank wurde beim gestrigen Beschuss niemand verletzt. Nein, es sind keine Rebellen mehr in der Stadt, nur Zivilisten. Jedesmal wenn es den menschen in Madaya einige Tage etwas besser ging, werden sie wieder beschossen… Ja, es ist total feige und sinnlos und die Befehlshaber haben mit Sicherheit nicht mehr alle Tassen im Schrank. Auch was gestern in Nordsyrien passiert ist, Krankenhäuser und Schulen bombardiert, das ist einfach furchtbar und ein Verbrechen dazu. In Syrien tobt ein ganzer Weltkrieg, in einem einzigen Land.“

Nach Frau Schmid hatte die Sinnlosigkeit Methode, weil die Befehlshaber der SAA oder Hisbollah schlichtweg verrückt waren.

Daraufhin hatte am 19. Februar 2016 ein „RüRo“ nachgehakt (Posting vom 15. Februar).

„Woher haben Sie das: „Nein es sind keine Rebellen in der Stadt, nur Zivilisten…“ Haben sich diese „Rebellen“ in Luft aufgelöst?“

Frau Schmid beantwortete diese Frage in der erwarteten Weise:

1. Die Rebellen waren vor allem in der Nachbarstadt Zabadani. Dort wurde anfangs Sommer 2015 schwer gekämpft, viele Zivilisten von Zabadani flohen nach Madaya, kurz darauf wurde die Belagerung beider Städte begonnen. 2. Die Rebellen mussten aus beiden Städten abziehen, das war Teil der Abmachungen für den Zugang der Hilfslieferungen.“

 

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Quelle: Facebook. 

 

Auf die zu Punkt 2 von Frau Schmid platzierte Lüge erwiderte „RüRo“:

„Zu 2: Es gibt bislang keinerlei Meldungen, dass aus Madaya die „Rebellen“ abgezogen sind. Eine „Belagerung“ Unbewaffneter durch Bewaffnete ergibt auch wenig Sinn.“

Frau Schmid geriet ins Schwimmen und versuchte, mit einer weiteren, wenn auch sehr dümmlichen Erfindung (Motiv: Rache wegen flüchtenden Zivilisten) aus der Sache herauszukommen.

„Im Krieg in Syrien ergibt so einiges keinen Sinn. Die Madaya-Belagerung wurde aus Rache für das Aufnehmen der flüchtenden Zivilisten aus Zabadani begonnen. Natürlich gibt es sehr viele Angehörige von Rebellen in beiden Städten. Dies setzt die Rebellen im ganzen Land unter Druck.“

 

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Quelle: Facebook. 

 

Aber der Kommentator „RüRo“ ließ nicht locker:

„Es hat alles einen Sinn, zumindest für die jeweiligen Akteure und Verantwortlichen. Ich muss Ihnen leider widersprechen. Die Anwesenheit von bewaffneten „Rebellen“ werden von allen Quellen gemeldet. Mögliche Angehörige (unbewaffnet) sind ein anderes Thema. Offizielle Quellen gehen von rund 600 Bewaffneten aus (Stand Januar 2016).“

Und Frau Schmid daraufhin, als wäre es für sie eine Neuigkeit gewesen:

„Dann darf ich Sie sicher um eine Quellenangabe bitten…?“

„RüRo“ kam dem gerne nach und nannte einige Quellen:

„Vom 6.-bis 13. Jan. 2016 wurde massiv es in sämtlichen westlichen Massenmedien gemeldet, sicherlich auch in der NZZ: in Madaya eingeschlossenen Zivilisten und „Rebellen“. Vom 6.-8. Jan. gar mit der vollkommen übertriebenen Zahl von: 40.000 Personen, davon die Häfte Zivilisten. SOHR machte daraus 125 „Rebellen“, die Hisbollah nannte die Zahl 600. Evakuierung von „Rebellen“ aus Zabadani Ende Dezember 2015. Aus Madaya nur Evakuierung von Schwerkranken/Schwerverwundeten in geringer Anzahl laut UN (Link). Unter anderem Madaya vom 28. Dezember 2015 (Link).“

 

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Quelle: Facebook.

 

„RüRo“ war auch noch so freundlich, das Communique der Hisbollah darzubieten:

„Hier die Veröffentlichung von der Hisbollah, wenn auch nur noch auf Twitter. Wurde aber im Libanon publiziert. Link.“

Und schießlich auch noch einen Artikel eines unabhängigen Nachrichtenmagazins:

„Hilfreich sind immer die Artikel von Hintergrund, einem der besten Nachrichtenmagazine in Deutschland, weil es keinem Konzern angehört. In diesem Fall zum Thema: Link.“

 

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Quelle: Facebook. 

 

Frau Schmid war in Schwierigkeiten und sichtlich nicht in der Lage, darauf eine Antwort zu finden. Da keine Reaktion erfolgte, fragte „RüRo“ am 23. Februar noch einmal nach:

„Wie schaut es mit ihrer Quelle aus?“

Immerhin antwortete Frau Schmid noch auf diese Frage:

„Sie dürfen gerne mit Ahmad aus Madaya sprechen. Er ist die Quelle.“

 

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Quelle: Facebook. 

 

Vielleicht hätte Frau Schmid eine andere Option zur Verfügung gehabt, um ihrer Überführung als Lügnerin zu entgehen. Aber einen derartigen Propaganda-Apparat auf ihrer Seite aufzubauen und sich anschließend als vollkommen ahnungslos geben, um alles auf eine einzige Quelle – Ahmad – zu schieben, war an dreister Armseligkeit kaum zu überbieten. Er sollte demnach der „Informant“ und Lügner sein und sie, Frau Schmid, die Dumme. Wobei letztere das Spendengeld einsammelte, um es an den ersteren zu transferieren.

 

Die FB-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ soll 788 Abonnenten besitzen, darunter potentielle Spender. Kein einziger war in der Lage gewesen, sich an dem Diskurs zu beteiligen, kein einziger, der auf die Demütigung der Frau Schmid reagiert, kein einziger, der Fragen gestellt hatte. 788 mehr oder minder gutmütige Mitmenschen, die von Anfang an trotz aller Offensichtlichkeit nichts begriffen hatten.

 

 

Freitag
06
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-3.

 

Fortsetzung zum Thema: Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“, Teil 3.

 

Uns hatte natürlich interessiert, wie unter den bisher genannten Aspekten das gespendete Geld zu den Hilfsbedürftigen gelangen konnte. Letztlich ging es auch um die Frage, in wieweit die bedauernswerten Menschen von der Hilfe tatsächlich profitierten. Und ob unter Umständen auch andere von den Geldern profitieren könnten, wenn nicht sogar ausschließlich.

Das angegebene Spenden-Konto lief unter den Namen der Michelle Schmid im schweizerischen Embrach. Stichwort „Madaya“.

Diese Spenden-Aktion war nicht durch eine Vereinsbildung juristisch abgesichert. Auf diesbezügliche Anfrage einer Interessierten, bekam diese von Frau Schmid am 22. Dezember 2015 die Antwort, dass noch kein Verein gebildet worden wäre. Dieses wurde allerdings mit einem eingeklammerten „noch“ zumindest in Aussicht gestellt. Dass dies anschließend jemals geschehen war, geht auf der Facebook-Seite „Wärme für Madaya“ allerdings zu keinem Zeitpunkt hervor, womit abermals ein höchst unseriöses Gebaren an den Tag gelegt wurde.

 

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Quelle: Facebook.

 

Es wurde von der Betreiberin, Frau Schmid, angegeben, dass die Spenden an die in Madaya befindliche Hilfsorganisation „Amrha“ weitergeleitet werden würden. Wie hatte sie nach Anfragen von Interessierten den Weg des Geldes erklärt?

21. Dezember 2015:

„Wärme für Madaya“: „Via WesternUnion Überweisung.“

Und auf die Frage, wer dieses Geld entgegennehmen würde:

„Wärme für Madaya“: „Ahmad von der kleinen örtlichen Hilfsorganisation Amrha.“

2. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Mit WesternUnion über eine Drittperson im Libanon, welche das Geld dann weiter überweist an Ahmad in Madaya.“

4. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Ich überweise das Geld an meinen Projekt-Partner in Madaya. Es gibt dort Aktivisten, die ihr Leben riskieren, um Lebensmittel in die Stadt zu schmuggeln auf geheimen Wegen.“

5. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Hilfsgüter kommen keine rein, das ist richtig. Ich sammle Geld und schicke es mit WesternUnion an einen engen Freund von meinem Projekt-Partner Ahmad in Madaya. Dieser überweist es sofort weiter an Ahmad, so kann Ahmad das Geld in Madaya am nächsten Tag abheben…“

5. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Ja, die Spenden sammle ich und schicke sie an Ahmad, meinen Projekt-Partner in Madaya, der mein vollstes Vertrauen hat. Er ist Mitglied der kleinen örtlichen Hilfsorganisation „Amrha“…“

10. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Wir arbeiten mit der kleinen, aus Einheimischen bestehenden Hilfsorganisation „Amrha“ in Madaya zusammen. Das sind junge Aktivisten, welche in Madaya leben. Bisher haben keine auswärtigen NGOs Zugang zu Madaya. Wir lassen „Amrha“ die Spenden zukommen und die Aktivisten besorgen damit unter Lebensgefahr die Nahrungsmittel.“

11. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Unsere Spenden werden mit WesternUnion an eine Drittperson im Libanon geschickt, welche eng mit meinem Projekt-Partner Ahmad aus Madaya befreundet ist. Diese Drittperson überweist das Geld sofort weiter an Ahmad nach Madaya, so kann Ahmad es am nächsten es am nächsten Tag abheben. Ahmad und die Aktivisten von „Amrha“ organisieren damit Lebensmittel…“

Bei den Besucherbeiträgen meldete sich am 4. April ein Frank Streicher:

„Hallo! Eine super Seite und eine hervorragende Aktion! Gerne würde ich auch etwas spenden, frage mich aber schon, wie denn das Geld dann überhaupt dorthin kommt. Wer soll es denn da noch auszahlen? Eine Bank? Oder wird das etwa auf dem Postweg geschickt? Mit freundlichen Grüßen Frank aus Deutschland.“

 

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Quelle: Facebook.

 

„Wärme für Madaya“ noch am 4. April:

„Vielen Dank für die lieben Worte! Ich arbeite eng mit den humanitären Aktivisten von Amrha in Madaya zusammen. Mein Projekt-Partner Ahmad lebt in Madaya und ist Mitglied von Amrha. Wir sammeln das gespendete Geld auf einem Konto und ich schicke es jeweils per Western Union an einen engen Freund von Ahmad in den Libanon, der überweist es sofort weiter an Ahmad nach Madaya, so kann Ahmad das Geld am nächsten Tag ganz normal auf der Bank in Madaya abheben. Das klappt sehr gut so. Liebe Grüße, Michelle.“

 

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Quelle: Facebook.

 

Frau Schmid behauptete, dass „Ahmad“ in Madaya „ganz normal“ das gespendete Geld von der Bank abheben könne.

Wir dagegen fragten uns: von welcher Bank?

In Madaya existieren seit geraumer Zeit keine staatlichen Strukturen wie staatliche Banken oder die staatliche Post. Von privaten Banken ist ebenfalls nichts bekannt, und sie konnten von uns auch nicht mit Hilfe der heimischen Geldinstitute ausfindig gemacht werden.

Internationaler Geldverkehr in rechtsfreie Räume oder an außerhalb des Zahlungssystems befindliche „Institutionen“ sind nicht möglich. Wer sollte zudem nach der Auflösung der staatlichen Strukturen für die unabdingbare Rechtssicherheit und auch den Schutz sorgen?

Frau Schmid hatte nie von einer direkten Überweisung nach Madaya gesprochen, sondern angegeben, dass diese über einen Mittelsmann im Libanon abgewickelt werden würde. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es sich um einen internationalen Geldtransfer handeln musste.

Tatsächlich existiert kein einziger Beleg dafür, in welche Hände das gespendete Geld gekommen war. Eine Dokumentation des „Ahmad“ über eine reale Bank, über das Personal, über den Transfer und vor allem über die Belege etc. erfolgte nie.

 

Abgesehen von dem Thema über den Verbleib der Spendengelder, musste die Frage im Raum stehen, wie es der „Selbsthilfe-Organisation Amrha“ möglich sein konnte, diverse Hilfsgüter innerhalb Madayas zu organisieren oder diese in die von der syrischen Armee und Verbänden der Hisbollah umzingelten Stadt zu transportieren.

Auch hier lassen wir „Wärme für Madaya“ bzw. Frau Schmid zu Wort kommen:

4. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Es gibt dort Aktivisten, die ihr Leben riskieren, um Lebensmittel in die Stadt zu schmuggeln auf geheimen Wegen.“

5. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Er (Ahmad) organisiert dann (nach Erhalt des Geldes) mit anderen Aktivisten Lebensmittel. Die jungen Männer riskieren dabei ihr Leben. Einige wurden bereits erschossen oder verhaftet oder durch Minen schwer verletzt.“

5. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Diese mutigen jungen Männer (Anm.: von Amrha) riskieren ihr Leben, indem sie versuchen auf geheimen, verminten Wegen Lebensmittel in die Stadt zu bringen. Einige wurden dabei schon erschossen oder verhaftet, oder wurden durch Minen schwer verletzt…“

 

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Quelle: Facebook.

 

Nach der Darstellung von Frau Schmid würden sich „Aktivisten“ mit dem Geld heimlich aus Madaya und auch durch die Sicherungen der SAA oder Hisbollah schleichen. Dann würden sie an nicht genannten Orten Waren (nebenan? 20 Kilometer entfernt?) einkaufen, um mit diesen wieder zurück in die Stadt und abermals durch die militärischen Sicherungen zu schleichen.

Wie sollte man sich das vorstellen? Mit dem Auto wohl kaum. Mit Lasttieren? Zu Fuß? Wohin überhaupt? Und wieviele „junge Männer“ sollen daran beteiligt sein? Wieviel konnte jeder tragen? Welcher Umfang an Waren konnte überhaupt unbemerkt transportiert werden?

Es wurde die Gefährlichkeit dieser Unternehmungen herausgestellt, da auch „geheime“ Wege nicht so geheim gewesen wären, da laut Frau Schmid vermint. Einige „Aktivisten“ sollen auch erschossen worden sein, andere verhaftet, was auch den Verlust von Waren und Geld zur Folge gehabt haben sollte. Die Verluste mussten schwer wiegen in Anbetracht einer relativ geringen Gütermenge pro „Aktivist“ und der Rettung einer anderen Person. Das dürfte sich auch auf die Moral von „Freiwilligen“ niedergeschlagen haben. Wenn dem so wäre.

Dann aber hatte „Wärme für Madaya“ einen anderen Weg zur Beschaffung von Nahrung genannt, welcher eher ungefährlich gewesen sein sollte:

22. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Die Aktivisten von Amrha benuten Wege über verminte Felder, was sehr gefährlich ist. Oder bestechen die Milizen am Checkpoint, welche ihnen dann kleine Mengen Güter geben zu völlig gestörten Preisen. Die UN hat 1 Tonne Milchpulver gebracht für ca 850 Kinder. Das waren knapp 1,2 kg pro Kind.“

24. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Wir sammeln Geld und schicken es nach Madaya, die Aktivisten von Amrha organisieren dann Milchpulver. Es gibt Wege über die verminten Felder, was aber sehr gefährlich ist, oder die Möglichkeit der Bestechung der Milizen am Checkpoint.“

30. Januar 2016:

Auf Anfrage wegen der Versorgung:

„Wärme für Madaya“: „Zur Zeit gelangen fast täglich Nahrungsmittel nach Madaya, diese müssen dann allerdings zu überhöhten Preisen gekauft werden. Leider sind sehr viele Bewohner durch die lange Unterernährung schwach und sehr krank, ihre Körper mögen die Nahrung gar nicht mehr vertragen…“

 

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Viele Nahrungsmittel, aber nur zum Kauf. Viele Nahrungsmittel von wo und Verkauf durch wen? Quelle: Facebook.

 

Davon abgesehen, dass sich kein Mensch über offene Felder bewegt, wenn er nicht gesehen werden möchte, wurde hier die Möglichkeit genannt, „Milizen“ am „Checkpoint“ zu bestechen, welche der syrischen Armee oder der Hisbollah angehören würden. Das musste natürlich sehr teuer sein, sollte dies einer Realität entsprechen. Aber auf jeden Fall ohne Verluste an „Aktivisten“ einhergehen, weswegen dieser Weg der bessere gewesen sein dürfte. Das bedeutete nebenbei aber auch, dass die Soldaten, die angeblich gerne Leute beim Rupfen von Gras aus der Distanz erschießen würden, andere Leute auf ihren „Checkpoint“ zukommen ließen, um mit ihren zu deren Nachteil zu handeln.

 

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Angeblich einer der „Checkpoints“: sichtlich improvisiert, klein und innerhalb eines Stadtgebietes befindlich. Quelle: Facebook, Amrha und Wärme für Madaya.

 

Interessant ist hier der Umstand, dass das Sujet der bestechlichen „Milizen“ erst nach dem Eintreffen der UN-Hilfskonvois in Madaya in die Geschichte eingeführt wurde. Diese „Milizionäre“ wurden nun indirekt als korrupte Händler dargestellt, als hätten diese sich UN-Güter unter ihre Nägel gerissen – worüber es keinerlei Beweise gibt. Belegt sind aber die Hilfskonvois nach Madaya hinein, so dass die Notwendigkeit, sich gleich anschließend an den „Checkpoints“ mit Lebensmittel einzudecken, nicht schlüssig sein konnte.

 

 

Dienstag
03
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-2.

 

Im Januar 2016 war es in den westlichen Medien zu einer massiven „Madaya-Kampagne“ gekommen, mit der wir uns rückblickend im Februar 2016 befasst hatten. In dieser Kampagne wurde die syrische Regierung (fast allein) für „Belagerungen“ von Ortschaften und den Nöten der Zivilbevölkerung samt Hungertoten verantwortlich gemacht.

http://www.bollwerk.co.at/2016/02/16/propaganda-um-madaya-teil-1/

http://www.bollwerk.co.at/2016/02/17/propaganda-um-madaya-teil-2/

http://www.bollwerk.co.at/2016/02/23/propaganda-um-madaya-teil-3/

http://www.bollwerk.co.at/2016/03/03/propaganda-um-madaya-teil-4/

http://www.bollwerk.co.at/2016/03/10/propaganda-um-madaya-teil-5/

http://www.bollwerk.co.at/2016/03/18/propaganda-um-madaya-teil-6/

http://www.bollwerk.co.at/2016/04/02/propaganda-um-madaya-teil-7/

http://www.bollwerk.co.at/2016/04/18/propaganda-um-madaya-teil-8/

http://www.bollwerk.co.at/2016/04/21/propaganda-um-madaya-teil-9/

 

Diese Madaya-Kampagne hatte natürlich auch Eingang auf der Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ gefunden. Eine Durchsicht aller weiteren Einträge ließ tatsächlich keinen Zweifel daran, dass sich die an mitfühlende potentielle Spender gerichteten Einträge extrem parteiisch gestalteten. Wir hatten nicht eine einzige „Meldung“ oder „Information“ finden können, die ein differenziertes Bild zugelassen hätte. Stattdessen wurden auf „Wärme für Madaya“ ausschließlich mediale Propaganda-Kanäle der Kriegstreiber oder entsprechende Facebook-Seiten in Anspruch genommen.

 

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Eine typische Madaya-Suppe. Quelle: Facebook. 

 

Dabei handelt es sich um Organisationen wie „Syria-Direct“ (des US-Departement of State, welche aus dem jordanischen Amman operiert) oder „Adopt a revolution“ (USA) oder „The Syria Campaign“ (GB), welche zumindest zum Teil vom Milliardär Ayman Asfari finanziert wird. Als britischer Staatsbürger hatte er sein Geld mit Öl und Gas gemacht.

Verlinkt wurden auch Berichte von Organisationen, die vorgeben, um humanitäre Hilfe bemüht zu sein, wie „Hand in Hand für Syria“ (GB) oder „Save Syrian Children“ (GB, Muslimbruderschaft). Sie produzieren sich als vermeintlich moralische Organisationen, welche allerdings nur dazu dienen, die Kriegspropaganda der Kriegstreiber aus den NATO-Staaten und Golf-Diktaturen zu verbreiten und eine Eskalation des Krieges voranzutreiben. Die angebliche US-NGO „SAMS“ ist ebenfalls Teil dieser Farce, wie zahlreiche weitere Organisationen. Sie alle sind Kriegspartei.

Neben vereinzelt verlinkten Artikeln aus dem deutschen (die transatlantischen Blätter BILD, ZEIT und SPIEGEL) und dem US-/britischen (CNN, ABC-News, BBC) Sprachraum wurde häufiger auf der syrischen Regierung und ihren Verbündeten feindlich gesinnten und Al-Kaida-freundlichen Portale wie „Orient News“ (finanziert von Katar und der VAE), „Al-Monitor“ (USA), Smartnews-Agency (FR) und der „pro-oppositionellen“ „Umayya Press“ (USA) zurückgegriffen, die allesamt in Staaten beheimatet sind, welche am Krieg gegen Syrien beteiligt sind.

Stimmung wurde zudem gemacht mit Organisationen wie „AVAAZ“ (USA), die unter Vorwänden mit mehreren Propaganda-Kampagnen für eine Eskalation des Krieges eintrat.

„Wärme für Madaya“ hatte auch auf einige Facebook-Seiten verwiesen. So auf die Al-Kaida-Seiten „Kafranbel Syrian Revolution“, „Syrian Break Siege“ oder „AssadWarCrimes“. Einige der aufgeführten Seiten waren bereits gelöscht (z.B. #Vertreibt_russische_Botschafter, #Putin_brennen_Aleppo, #fortsetzung_unserer_revolution).

 

Wie war die Frau Schmid aus der Schweiz mit ihrem Spenden-Projekt „Wärme für Madaya“ mit „Ahmad“ von der angeblichen Hilfsorganisation „Amrha“ in Madaya zusammengekommen?

Frau Schmid hatte sich am 5. Januar 2016 dazu geäußert:

„Ich engagiere mich schon seit über 4 Jahren für Syrien und habe immer mehr Kontakte zu Syrern geknüpft, zu solchen in Europa sowie in Syrien. Ahmad hat mir eine Freundschaftsanfrage geschickt und wir führten lange Gespräche über die Lage in Madaya. Es liess mir keine Ruhe mehr und ich wollte etwas tun. So ist das Wärme für Madaya Projekt entstanden…“

Es handelte sich bei „Ahmad“ demnach nur um eine Facebook-Bekanntschaft.

 

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Rechts im Bild: „Ahmad“. Quelle: Facebook. 

 

Auf eine am 31. Januar 2016 an Frau Schmid gerichtete Frage, ob sie die (angebliche Selbsthilfe-Organisation) „Amrha“ persönlich kennen würde, antwortete diese:

„Nur übers Internet. Aber mit Ahmad habe ich sehr engen Kontakt, wir sprechen täglich und es hat sich eine wunderbare Freundschaft entwickelt. Wir haben einen gemeinsamen Freund, der ihn persönlich kennt…“

Sonderlich Vertrauen erweckend war auch dies nicht. Immerhin wurde „Ahmad“ an anderer Stelle mit etwas umfangreicheren Namen genannt: „Abd Alwahab Ahmad D“. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um ein Pseudonym, welches sich an den islamischen Gelehrten „Muhammad ibn ?Abd al-Wahh?b“ anlehnen könnte, auf dessen Name der Begriff Wahhabismus zurückgeht – der Staatsreligion Saudi-Arabiens. Somit konnte ein weiterer Faktor gefunden werden, welcher ein Vertrauen gegenüber „Ahmad“ drastisch sinken lassen sollte.

 

Die angebliche Selbsthilfeorganisation „Amrha“ verfügte über eine eigene Facebook-Seite:

https://www.facebook.com/amrha.madaya/?hc_ref=PAGES_TIMELINE&fref=nf   

sowie über einen YOU-TUBE-Kanal. 

 

https://www.youtube.com/channel/UCAbSNMlhY7ZoXnsEhsdD8SA

 

Dieser Kanal war allerdings nicht gerade üppig gefüllt. Die beiden von „Wärme für Madaya“ verlinkten Videos mit Datum 16. und 17. November 2015, welche die Hilfsbereitschaft von „Amrha“ bezeugen sollten, waren dann allerdings auch schon die letzten gewesen. Obwohl „Amrha“ angeblich mit den Geldspenden die Hilfeleistung in Madaya finanzieren sollte, war die „Selbsthilfe-Organisation“ bemerkenswert früh ins mediale Nirwana geschickt worden. Zumindest von „Wärme für Madaya“. 

 

Folglich hatte „Wärme für Madaya“ auch nichts mehr zu „Amrha“ zu verlinken gehabt und stattdessen auf andere Facebook-Seiten und deren Beiträge zurückgegriffen, die miteinander verknüpft waren/sind. Deren Inhalte und vor allem die Ausrichtung war ohnehin die gleiche. Das fiel nicht großartig auf, da auch die Protagonisten die selben waren.

https://www.facebook.com/photosmadaya/?hc_ref=PAGES_TIMELINE&fref=nf

https://www.facebook.com/hashtag/save_madaya?source=feed_text&story_id=1188959164509991

 

„Ahmad“, der nebenbei für US-Onlineportale auftreten durfte, hatte auch eine ganz persönliche Facebook-Seite:

https://www.facebook.com/ahmad.abdalwahab.372?hc_ref=PAGES_TIMELINE&fref=nf

 

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Die zwischen den Propagandabeiträgen zur Schau gestellte Hilfsbereitschaft bekam freilich einen weiteren Dämpfer, weil die selbsternannte Selbsthilfeorganisation offenbart ein Teil eines „Local Revolutionary Council of Madaya“ war und somit darüber hinaus gehende Interessen vorhanden waren.

https://www.facebook.com/lrcmadaya/?hc_ref=PAGES_TIMELINE

 

Der allgemeine und identische Tenor, die Verquickung von Hilfe, Kinder, Nöte und Tod mit Al-Kaida-freundlicher Kriegspropaganda war allgegenwärtig. Offensichtlich hatte sich unter den angeführten 40.000 Menschen in Madaya kein einziger gefunden, der eine andere Sicht der Dinge vertrat.

Ein Wunder!

Abd Alwahab Ahmad aka Abdul Wahab Ahmed stellte sich insgesamt eher als „Medienaktivist“ dar und weniger als eine Person, welche sich um das Feuerholz oder die Nahrung anderer Personen kümmert. Das dürfte seiner Rolle auch gerecht werden, denn seine Zuneigung zu islamistischen Portalen wie „shaam.org“ und Flaggen-Motive der „FSA“ verbarg er auf seinem eigenen Account nicht. 

 

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Sonntag
01
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-1.

 

Für ein weiteres Beispiel wenden wir uns der FACEBOOK-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ zu, welche den Eindruck erweckt, als wäre diese einer privaten Initiative entsprungen.

 

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Als Betreiberin dieser Seite stellt sich eine Michelle Schmid aus Embrach in der Schweiz vor. Ihr Anliegen: Spenden zu sammeln, um mit diesen Mitteln die Bevölkerung von Madaya in Syrien mit dem Notwendigsten zu versorgen; anfänglich mit Heizmaterialien vor dem anstehenden Winter, dann mit schnell zunehmender Gewichtung auf Kindernahrung. Als ihr Partner vor Ort wurde eine in Madaya befindliche Selbsthilfe-Organisation, „Amrha“, genannt, und als Kontaktperson ein gewisser „Ahmad“.

So weit – so gut – so vorbildlich. Und auch so oberflächlich. Frau Schmid war mit ihrer Aktion sogar im schweizerischen Fernsehen gewesen. Sie hatte dort einem kleinen Kanal, dem „Tele Züri“, ein Interview gegeben. 

 

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Ausstrahlung am 12. Feruar 2016. Quelle: „Tele Züri“. 

 

http://www.telezueri.ch/63-show-zueriinfo/8713-episode-private-hilfsaktionen-fuer-syrien-shitstorm-wegen-buesifresser-video

 

Die Eröffnung der Facebook-Seite erfolgte mit einem ersten Eintrag am 27. Oktober 2015:

„Madaya gehört zu der syrischen Hauptstadt Damaskus, und steht seit 120 Tagen unter Belagerung durch die Truppen von Diktator Assad. Der Winter kommt immer näher und die Menschen dort sind dringendst auf existenzielle Güter angewiesen, um ihr Überleben zu sichern. 4500 Familien müssen mit Feuerholz zum Heizen und Kochen, mit Decken und warmen Kleidern, Milchpulver für die Kinder und Medikamenten versorgt werden.

Die dort tätige Organisation „Amrha“, welche von jungen Einheimischen gegründet wurde, braucht unsere Hilfe, um die nötigen finanziellen Mittel zu erhalten, um die Bewohner von Madaya mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen.“

Am 28. Oktober folgten zwei Bilder, von denen eines das Logo darstellte, das andere für Emotionen sorgte.

 

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Quelle: Facebook.

 

Diesen folgte am 2. November 2016 die Bitte um Spenden. 

 

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Quelle: Facebook.

 

 

Als Hinweis gab es dazu einen weiteren Eintrag:

„Madaya liegt ca 40km nord-westlich der syrischen Hauptstadt Damaskus auf 1350 Meter Höhe. Seit Regime-Truppen im Juli 2015 eine grosse Offensive auf Madaya und den Nachbarort Zabadani gestartet haben, befindet sich die Gegend unter Belagerung.

Aufgrund der hohen Lage ist das Klima von Madaya dem unseren hier in Mitteleuropa sehr ähnlich. Momentan herrschen Temperaturen von 5-15 Grad und es regnet häufig. In wenigen Wochen wird der erste Schnee fallen und die Temperatur in der Nacht unter den Gefrierpunkt sinken.“

Der Winter bedeutete nicht die alleinige Bedrohung, sondern auch Kriegshandlungen. So die Eintragung vom 4. November 2015:

„Gestern, am 3. November, wurden 35 Familien, die etwas ausserhalb der Stadt Madaya lebten und zum Teil Bauernhöfe betrieben, von Regime-Kräften gezwungen ihre Häuser zu verlassen und mit dem wenigen was sie tragen konnten in die Stadt zu ziehen. Daraufhin wurden einige der Häuser sowie die landwirtschaftlichen Felder gesprengt und zerstört. Dies geschieht mit der eiskalten Absicht, den Menschen jegliche Lebensgrundlage zu entziehen. Bitte helft uns mit, diese Menschen zu unterstützen und ihnen zu zeigen, dass die Welt sie nicht im Stich lässt.“

 

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Quelle: Facebook.

 

Auf eine umfassende Schilderung der Ereignisse wie im soeben genannten Fall, welche in sich nicht schlüssig waren, und auf genauere Hintergrundinformationen allgemein wurde allerdings verzichtet. Offenbar sollte vorausgesetzt werden, dass Interessierte ohnehin „informiert“ sein würden. Ein Verweis auf wenigstens einige Quellen war offenbar ebenfalls für unnötig erachtet worden. 

 

Bereits der Einstieg in diese FB-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ machte deutlich, dass es nicht allein um Schutzbedürftige ging, denen die Betreiberin zu helfen vorgab. Die Sprache war ganz der westlichen Kriegspropaganda angepasst. Was die Seite der syrischen Regierung und ihrer Militärs betraf, so wurde die Begrifflichkeit „Diktator“, „Regime-Truppen“ und „Regime-Kräfte“ verwendet. Die als „Belagerung“ von Madaya bezeichnete Abriegelung durch die syrische Armee wurde isoliert als ein Ereignis ohne Vorgeschichte dargestellt.

Der vorherige Einfall in diese Gegend von durch das Ausland unterhaltenen salafistischen und takfirischen Söldnerverbände wurde unterschlagen. Erwähnt wurde auch nicht, wer sich in Madaya verschanzt hatte: Bewaffnete der Terrorfraktion „Ahrar al-Sham“ sowie Gruppen der „Nusra-Front“. Folglich gab es auch keine Erklärung dafür, warum die syrische Armee die Kleinstadt Madaya nur umzingelt hatte, anstatt in die Stadt vorzustoßen und diese zurück in die Obhut des Staates zu bringen: die Zivilbevölkerung diente den Terroristen als Faustpfand für das eigene Überleben – als Schutzschild und als Geisel.

 

Es durften somit von Beginn an ernsthafte Zweifel an der Redlichkeit der Frau Schmid und ihrem „Projekt“ aufkommen. Sie vertrat keine neutrale Haltung, sondern trat für eine Position ein, die sich gegen die syrische Regierung und nebenbei gegen die gleichfalls unterschlagende überwältigende Mehrheit der syrischen Bevölkerung wendete und sich gleichzeitig für die Bewaffneten in Madaya aussprach – welche praktischerweise erst gar nicht erwähnt wurden. 

Da der Krieg in Syrien wegen dieser zahlreichen Proxy-Truppen (Truppen für die verdeckte Kriegsführung ausländischer Mächte) und sektiererischen Terroristen geführt wurde, musste die zur Schau gestellte Empörung über ein grauenhaftes Resultat etwas heuchlerisches an sich haben. Verlogen war es allemal.

Es schien unverständlich, dass die nette und besorgte Frau Schmid aus der Schweiz ihre Hilfsbereitschaft von Anfang an mit massiver Kriegspropaganda begleitete, anstatt eine Ausgewogenheit anzustreben oder wenigstens s oetwas wie eine stille Neutralität zu wahren. Sollte es nicht um die bedürftigen Menschen in Madaya gehen?

Die von Frau Schmid neben „Ahmad“ vorgestellte und als „Supporterin“ betitelte Ruth B. wurde als eine Person mit „engen Kontakten“ nach Syrien gepriesen. Ausdrücklich wurde hier der Kontakt zur Organisation „White Helmets“ genannt, die in den westlichen Medien gerne als neurale Hilfsorganisation dargestellt wurde. Doch handelt es sich bei den „Weißhelmen“ um eine Al-Kaida-Formation, die sich ausschließlich in von Terroristen besetzten Gebieten inszeniert. (Dazu an anderer Stelle mehr). Das Facebook-Profil dieser Ruth B. wies diese Person dann auch als besonders eifrige Streiterin aus, die unter dem Deckmantel einer angeblichen „syrischen Revolution“ die Propaganda der ausländischen und sektiererischen Terroristen vehement verbreitete.

https://www.facebook.com/profile.php?id=100008664484125&fref=ts

 

Es war unklar, ob es sich bei Frau Schmidt um eine erschreckend naive Frau handelte, welche die Propaganda der NATO-Staaten und der Golf-Diktaturen vollkommen unreflektiert verinnerlicht hatte und gleichzeitig ungebildet und unfähig genug war, sich mittels halbwegs methodischer Quellenauswertung umfassend zu informieren. Oder ob von Anfang an eine Spenden-Aktion initiiert werden sollte, der allein eine betrügerische Absicht zu Grunde lag.

Kein Zweifel: wir empfanden die Verquickung von humanitären Absichten mit Kriegspropaganda und Hetze als besonders abstoßend, weil der Krieg das Leid erst geschaffen hatte.

Immerhin schienen 788 Personen daran Gefallen gefunden haben, wenn der ausgewiesenen Statistik geglaubt werden darf.

 

Kriegspropaganda in Sozialen Medien – Teil 3-2 folgt.

 

Freitag
30
Dezember 2016

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 2.

 

Als weiteres Beispiel zu diesem Thema möchten wir hier eine Seite auf Facebook vorstellen, die sich „Helfen in Not“ nennt. Sie wendet sich in erster Linie an moslemisches Publikum und ist ganz darauf ausgelegt, Spenden zu lukrieren.

Kein Zweifel, der Kriegsschauplatz hat so neben Tod und Grauen so viel Zerstörung und Not hinterlassen, dass den Menschen vor Ort gar nicht genug geholfen werden kann. Spenden für Lebensmittel, Spenden für alltäglichen Bedarf, Spenden für Transporte, Spenden für Medikamente und medizintechnisches Gerät, Versorgung von Kindern und und und.

„Helfen in Not“ gibt an, die Gelder für Notleidende einzusammeln, den Bedarf einzukaufen und an die Bedürftigen zu verteilen. Für die Spender ist daher die Seite auch mit einer ganzen Reihe von Fotos und Videos gefüllt, welche diese Tätigkeit nachweisen sollen.

https://www.facebook.com/Helfen-in-Not-583728168308926/?ref=br_rs

Ferner unterhält „Helfen in Not“ eine weitere Facebook-Seite, die sich Waisenkindern annehmen möchte und „Helfen in Not – Waisenkinder“ nennt.

https://www.facebook.com/Waisenkinder.HiN/?ref=br_rs

 

Eine Homepage existiert ebenfalls.

http://helfeninnot.com/

Der dort gezeigte Promotion-Clip ist auf YouTube hochgeladen worden und natürlich auch mit der Facebook-Seite verknüpft.

https://www.youtube.com/channel/UCBsdm6pLwYkw8J2Q-7J8iiQ

 

 

Die Organisation und der Verein sind in Deutschland gemeldet, in Neuss. Hier stellte sich in einem Video der Vorstand vor:

Doch zurück zur Facebook-Seite, wo unter „Info“ das Anliegen der Organisation geschildert wird. Beginnend mit dem letzten Eintrag vom 21. Dezember 2016, einem LKW-Transport von der Türkei (Adana) bis zur Grenze nach Syrien, hatten wir uns die nachfolgenden durchgesehen, um uns eine Übersicht zu verschaffen.

Das hatte erst einmal recht gut ausgesehen. Am 16. Dezember 2016 hatte es dann folgenden Eintrag gegeben:

„Klamotten für die Bevölkerung von Aleppo. Wir werden die Klamotten in Idlip (Anm.: Idlib) verteilen inschahallah.“

Die Ursache, warum für Bedürftige in Aleppo bestimmte Kleidung nun nach Idlib umdirigiert wurde, erschloss sich nicht auf den ersten Blick. Denn in Aleppo wurde gerade zu diesem Zeitpunkt die Güter tatsächlich benötigt.

Am 15. Dezember 2016 hatte es folgenden Eintrag gegeben, zusammen mit einem Foto:

„Hier könnt ihr unsere arbeit sehen bei der Beförderung Aleppos Bürger. Unsere Krankenwagen waren im Einsatz bei der beförderung von Aleppo nach Idlip.“

 

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Von dieser ungelenken wie auch fehlerhaften Sprache einmal abgesehen, war diese „Arbeit“ nicht wirklich zu erkennen. Den Text nach bezog es sich auf Krankentransporte und einige abgebildete Krankenwagen in unterschiedlicher Lackierung.

Die Organisation „Helfen in Not“ bzw. ihre Partner sollen also mit Fahrzeugen bei der Evakuierung von Teilen Ost-Aleppos in Richtung Idlib involviert gewesen sein. Sichtbar wurde hier der Zusammenhang mit der nach Idlib umgeleiteten Kleidung.

Allerdings wurde keine „Bürger Aleppos“ transportiert, sondern Söldner, Terroristen, ihre lokalen Helfer, Kollaborateure und deren familiärer Anhang. Die Evakuierung erfolgte nach Idlib in ein von „Al-Kaida“ kontrolliertes Gebiet. „Helfen in Not“ unterstützte somit angeblich diese Evakuierung und leitete Versorgungsgüter an diese Personengruppen um.

Tatsächlich zeigte sich bei der weiteren Durchsicht, dass die „Partner“ der Organisation ganz offensichtlich nur auf Gebieten aktiv waren und sind, welche von „Al-Kaida“ besetzt gehalten werden, mit freundlicher Unterstützung unter anderem aus der Türkei. So war es nur als konsequent zu bezeichnen, dass „Helfen in Not“ am 13. Dezember 2016 auch einen Video-Beitrag des bekannten und seit langem tätigen Al-Kaida-Terroristen und Propaganda-Sprechers „Hadi Abdullah“ alias „Hadi Al-Abdallah“ auf die eigene Seite setzte. Zusammen mit dem Verweis auf „ihren“ Krankenwagen“ im Al-Kaida-Areal.

Danke für den Hinweis!

 

Wir haben es uns angetan, die Beiträge von „Helfen in Not“ bis Anfang Juli 2016 zurück zu verfolgen. Neben „Posts“, welche Hilfsmaßnahmen dokumentieren sollten, und immer neuen Spendenaufrufe, waren Beiträge der Kriegspropaganda beigefügt. Wir wollen hier den propagandistsichen Dreck weder aufbröseln noch dokumentieren, es reicht die Feststellung, dass „Helfen in Not“ für Hilfsbedürfte in „Al-Kaida“-Gebieten tätig ist, sich auch propagandistisch zu Gunsten der bewaffneten Sektierer engagiert und den in der Provinz Idlib befindlichen Terrorformationen ihre Hilfe zukommen lässt.

Offensichtlich war es auch deutschen Banken zu heiß geworden, denn nach diversen Konto-Schließungen – wer will schon in den Verdacht der Terrorfinanzierung geraten – ist das Spendenkonto in der Türkei platziert, wo Terrorunterstützern auf der „richtigen“ Seite keine Gefahr droht.

So war die Feststellug wenig überraschend, dass es sich bei „Helfen in Not“ um einen islamistischen Verein handelt, bei dem salafistische Prediger gerne gesehen wurden. Der „Verfassungsschutz“, der deutsche Inlandsgeheimdienst, „beobacht“ nach eigenen Angaben bereits seit 2013 die Organisation und äußerte Verdachtsmomente, die sich nicht verringerten.

Zum „Selbernachschauen“:

Die Welt, 19.9.2013, Verfassungsschutz warnt vor Verein „Helfen in Not.“

https://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article120173232/Verfassungsschutz-warnt-vor-Verein-Helfen-in-Not.html

Opinion Notes, 18.9.2013. Islamistischer Terror statt humanitärer Hilfe?

https://opinionnotes.info/2013/09/18/islamistischer-terror-statt-humanitarer-hilfe/#more-1351

22.9.2013, rp-online. „Helfen in Not“ droht mit Anzeige

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neuss/helfen-in-not-droht-mit-anzeige-aid-1.3690024

31.12.2014, rp-online:

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neuss/salafisten-weiter-in-neuss-aktiv-aid-1.4769508

SPIEGEL-online, 7. Oktober 2016. Spendengelder flossen offenbar an syrische Terrorgruppen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-helfen-in-not-spenden-gelangten-offenbar-an-terrorgruppen-a-1115613.html

RP-online, 23. November 2016.

Prozess in Düsseldorf. „Ich will nicht einen Tag länger für Lau im Gefängnis sitzen.“

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/sven-lau-prozess-gegen-salafisten-in-duesseldorf-aid-1.6415238

24. November 2016, Welt N24. Syrien-Rückkehrer packt über Sven Lau aus.

https://www.welt.de/regionales/nrw/article159725873/Syrien-Rueckkehrer-packt-ueber-Sven-Lau-aus.html

Zum Schluß noch eine kleine Kuriosität:

Bei dem folgenden Fahrzeug soll es sich laut „Helfen in Not“ um einen ihrer in den Kriegsläufen schwer beschädigten „Krankenwagen“ handeln.

 

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Der Tarnanstrich wäre angeblich „standardmäßig“ erfolgt, so die dazugehörige Erklärung. Genau, weil die Russen und syrische Regierungskräfte so gerne Krankenfahrzeuge bombardieren würden. Im Prozess gegen Sven Lau hatte ein Zeuge so etwas als einen „Mannschaftstransporter“ bezeichnet. 

Freitag
23
Dezember 2016

Kleine Propagandaübersicht – 20/2/2016. Teil 5.

 

Ratte 0

 

„Die Gründe für den vierten Massenexodus.“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Marlies Kastenhofer und Johannes Perterer erzählten ihren Lesern Geschichten. Das klang dann so:

„Zu beginn seiner Amtszeit, im September 2014, hatten viele Afghanen mit dem neuen Präsidenten Aschraf Ghani noch die Hoffnung auf Frieden verbunden.“

Wer immer diese vielen Afghanen gewesen sein mögen, wir kennen sie nicht. Worauf sich deren Hoffnung auf Frieden begründet haben soll, wurde von Kastenhofer/Perterer leider auch nicht genannt. Schleierhaft war zudem, was der afghanische Präsident damit zu tun haben sollte, denn dieser besitzt überhaupt nicht die Macht für eine Befriedung im Land und schon gar nicht einen entsprechenden politischen Rückhalt. Dieser Mann ist ein Präsident aus NATO’s Gnaden bzw. ein Vasall der USA. Und die USA wiederum führen zusammen mit einigen Verbündeten Krieg in Afghanistan – gegen mehrere Widerstandsgruppen, im Westen gemeinhin als „Taliban“ pauschalisiert.

„Umso größer ist heute die Entäuschung darüber, dass die Wirtschafts- und Sicherheitslage des Landes weiterhin katasprophal ist.“

Wir nennen soetwas eine überraschungsarme Zwangsläufigkeit.

„Im Vorjahr hat die Zahl getöteter oder verletzter Zivilisten im Konflikt mit 11.000 Opfern einen neuen Höchststand erreicht.“

Dieser Zahl ist allerdings zu misstrauen, wie wir anmerken möchten, weil die durch NATO-Operationen verursachte tatsächliche Opferzahl in diese Statistiken nicht aufgenommen werden. Dieser Opfer sind, von einigen Ausnahmen abgesehen, der Öffentlichkeit nicht bekannt.

„Die Wirtschaft liegt am Boden.“

Mit Ausnahme des Wirtschaftszweiges Schlafmohn/Opium/Heroin.

„Der Vertrauensverlust in die afghanische Regierung ist so groß, das Afghanistan derzeit die vierte Massenflucht in seiner Geschichte erlebt.“

Die vom Westen protegierte Regierung hatte allerdings nie das Vertrauen der afghanischen Bevölkerung in ihrer Gesamtheit besessen. Nicht umsonst war diese gerne als „Regierung von Kabul“ verspottet worden.

„Die erste wurde durch die sowjetische Besatzung ausgelöst…“

Es hatte schon früher in Afghanistan Kriege gegeben und damit einhergehende Fluchtbewegungen. Zum Beispiel die drei Kolonial-Kriege der Briten im 19. und 20. Jahrhundert. Zwei Umstürze in den Jahren 1973 und 1978 hatten auch ihren Teil dazu beigetragen. Geschenkt.

Die sowjetische „Besatzung“ dagegen hatte keine Fluchtbewegung ausgelöst, sondern die Eskalation des Krieges, da beiden Parteien – kommunistische Regierung von Afghanistan und russische Verbände einerseits sowie zahlreiche Mudschahedin-Verbände, die vor allem durch die USA, Pakistan und Saudi-Arabien unterstützt wurden, andererseits.

Der Kleinkrieg hatte auch nach dem Umsturz 1978, welcher ein kommunistisches Regime an die Macht gebracht hatte, angehalten. Die russische Intervention war erst nach einem erneuten blutigen Putsch innerhalb der afghanischen kommunistischen Partei, 1979, erfolgt, nachdem zuvor die Sowjetunion, gemäß eines Beistandspaktes, vergeblich um Waffenhilfe gegen die Mudschahedin gebeten worden war. Bei dieser Gelegenheit wurde die aktuelle kommunistische Regierung blutig ausgeschaltet und durch eine neue ersetzt.

 

„… die zweite durch den Bürgerkrieg…“

Richtig, eine Reihe von unterschiedlichen Fraktionen und Söldnergruppierungen hatten sich nach dem Abzug der sowjetischen Truppen im Jahr 1989 und dem Fall der kommunistischen afghanischen Regierung 1992 um die interne Vormachtstellung bekriegt.

„… die dritte durch das Taliban-Regime.“

Die Taliban hatten sich damals durch gesetzt und nach der Eroberung Kabuls 1996 ihr fundamentalistisches Regime etablieren können. Allerdings unter Ausnahme der nördlichen Regionen, wo sich ein anderes kampfstarkes Bündnis befunden hatte. Für die USA und ihre Verbündeten war dies aber kein Problem gewesen, waren die Taliban doch ursprünglich Teil ihrer eigenen Kreationen gewesen: geschult und bezahlt mit saudischen Geldern und Ideologen, geheimdienstlich organisiert und bewaffnet durch den US-Auslandsgeheimdienst CIA und dem pakistanischen Militärgeheimdienst ISI.

„Rund ein Fünftel der knapp eine Million Flüchtlinge, die 2015 über das Mittelmeer nach Europa reisten, waren Afghanen.“

Kastenhofer/Perterer sprachen hier von einer angeblich „vierten“ Flüchtlingswelle, die sich ihren Angaben nach somit 2015/16 ereignet haben soll.

Sollten diese beiden PRESSE-Möchtegernhistoriker hier nicht etwas verpasst haben?

Tatsächlich, der von den USA und seinen NATO-Verbündeten entfachte Angriffskrieg auf Afghanistan und gegen die Taliban fehlte. Und damit der richtig große Krieg mit dem großen Massensterben und einer entsprechenden Flüchtlingswelle. Dieses gigantische Verbrechen wurde einfach unterschlagen, weg geschwiegen.

Wer noch zu jung ist oder vergesslich: dem Angriff auf Afghanistan war ein anderes Verbrechen vorausgegangen: die spektakulären Attentate in den USA: „9/11″. Dieses Verbrechen ist bis zum heutigen Tage nicht aufgeklärt, weil daran kein politisches Interesse in den USA besteht. Der Auftraggeber und Drahtzieher wurde allerdings bereits 12 Stunden nach den Attentaten auch ohne Beweise ausgemacht: Osama Bin Laden, der unter den CIA-Decknamen „Tim Osman“ geführt wurde, und eine „Al-Kaida“-Terrororganisation, welche in Pakistan und Afghanistan als eine fundamentalistische Söldner-Plattform von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan für den Kampf gegen die russischen Militärs gebildet worden war. Afghanistan hatte zwar nichts mit alledem zu tun, doch diente der angebliche oder tatsächliche Aufenthalt Bin Ladens in Afghanistan als Vorwand, dieses Land zu überfallen. Die Vorbereitungen für den diesen Krieg hatten freilich vor dem 11. September 2001 begonnen, als es zwischen Washington und der Taliban-Regierung zu einem Zerwürfnis gekommen war. Der damalige US-Verteidigungsminister Rumsfeld hatte die Taliban mit einem Bombenteppich bedroht, sollte sich deren Regierung nicht den US-Interessen fügen. Nach den Terroranschlägen in den USA hatte die US-Administration formal die Auslieferung Bin Ladens von der Taliban-Regierung gefordert. Diese war allerdings frech genug gewesen, erst Beweise für dessen Täterschaft zu verlangen. Wie wir wissen, kamen daraufhin keine Beweise, sondern die Bombenteppiche. Wie viele Menschen alleine 2001/2002 ums Leben gekommen sind, weiß niemand.

„Verantwortlich für die meisten toten Zivilisten im Land sind die radikal-islamistischen Taliban, die seit dem Abzug der NATO-Truppen 2014 wieder an Macht gewinnen.“

Diese Behauptung von Kastenhofer/Perterer beruht allerdings auf Angaben der NATO und somit eines Kriegsteilnehmers. Nach deren Angaben waren und sind es immer die anderen. Belegt ist es nicht und zudem anzuzweifeln, weil die NATO-Opfer in der Regel nirgendwo aufscheinen. Unterschlagen wurde außerdem, dass in Afghanistan mehrere Widerstandsgruppen existieren, die ihren Krieg als einen gegen die NATO-Besatzung und das von ihr abhängige Kollaborateurs-Regime in Kabul ansehen.

„Waren 2011 noch 140.000 Soldaten des Militärbündnisses im Land, sind heute nur mehr weniger als ein Zehntel davon für die Ausbildungs- und Beratungsmission der Nato namens „Resolute Support“ im Einsatz.“

Die Legende vom „Abzug“ der NATO-Militärs aus Afghanistan sollte durch eine Reduzierung der Streitkräfte aufgezeigt werden. Diese wurden zwar tatsächlich reduziert, aber von einem Abzug konnte keine Rede sein.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/nato-stoppt-truppenabzug-aus-afghanistan-a-1065544.html

 

Hier sollte verschleiert werden, dass die USA und ihre Verbündeten nach wie vor mit Kampfeinheiten Krieg führte, am Boden wie in der Luft. Darunter auch Teile der deutschen KSK, von denen niemand weiß, was die dort machen.

Dennoch musste im Artikel festgestellt werden, dass – angeblich – 115 von 407 Bezirken in Afghanistan von den „Taliban“ kontrolliert werden oder nahe einer Kontrolle sein würden. Dafür wurde unter anderem die „Korruption“ der afghanischen Behörden verantwortlich gemacht.

Kasten/Perterer gaben in ihrem Artikel an, dass viele Afghanen nicht nur vor dem Krieg, sondern auch vor der Armut flüchten würden. Die beiden Autoren schienen allerdings nicht begriffen zu haben, dass eine Folge des Krieges auch die Armut ist und es sich somit nicht um zwei voneinander unabhängige Faktoren handelt.

Tatsächlich wurde angedeutet, dass zahlreiche Afghanen ihre Arbeit verloren hatten, nachdem sie zuvor für die abgezogenen militärischen Strukturen der NATO und jenen zivilen von NGO’s gearbeitet hatten. Sie waren demnach zumeist von Geldern bezahlt worden, welches aus dem Topf westlicher Steuergelder stammte.

Die Unterstützung Afghanistans und ihrer Bevölkerung ist sicherlich wünschenswert, doch wurde der Krieg gegen andere Afghanen aus dem gleichen Topf der Krieg finanziert. Es war nachvollziehbar, dass jene Afghanen, welches für westliche Besatzungstruppen gearbeitet hatte, vom afghanischen Widerstand als Kollaborateure angesehen wurden. Auch das war ein hier ein nicht erwähntes Motiv für eine Flucht.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4929712/Afghanistan_Die-Gruende-fuer-den-vierten-Massenexodus

 

Ratte 0

 

 

Dienstag
20
Dezember 2016

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 1.

 

Massenmedien überziehen die westliche Bevölkerung mit einer einer unglaublichen Dichte und Penetration an Kriegspropaganda. Innerhalb dieses Dauerfeuers werden immer wieder spezielle Kampagnen organisiert und geschaltet. Der Endkampf der Terroristen in den letzten von ihnen besetzten Stadtvierteln von Ost-Aleppo diente abermals als Gelegenheit, deren Niederlage und auch jener der von den USA angeführten Kriegstreiber in eine abermals widerliche Diffamierungsschlacht umzumünzen.

Sämtliche ihnen zur Verfügung stehende Kanäle wurden und werden dafür benutzt, um die Medienkonsumenten weiterhin zu verblöden oder in eine Teilnahmslosigkeit zu drängen. Und das sind viele. Neben den kriminellen Brandstiftern in den Redaktionen der Massenmedien wurden und werden selbstverständlich auch soziale Organisationen und Soziale Medien mit Propaganda aller Art gespeist, um angebliche Informationen in Köpfe zu hämmern oder die Gutgläubigkeit von Massen an uninformierten Dummköpfen auszunutzen.

Wer einmal einen Folder des österreichischen Roten Kreuzes erhalten hatte, in welchem über Flüchtlinge und deren Herkunftsländer aufgeklärt werden wollte, weiß, dass in ihnen allein die Sicht Washingtons zu finden ist. Für echte Flüchtlinge wäre dies eine abstoßende Verhöhnung.

Wer glaubt, dass die CARITAS nur helfen möchte, muss erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass auch diese humanitäre Organisation bezüglich Syrien Propaganda betreibt.

Text auf der Facebook-Seite der CARITAS, 14. Dezember 2016:

Aleppo ist gefallen, in einzelnen Strassenzügen dauern die Kämpfe in diesen Stunden noch an. Der Krieg in Syrien ist damit aber nicht vorbei“ so Stefan Mayer, Nahost Experte der Caritas. „Wir haben Schilderungen von Hinrichtungen in Aleppo. Zivilisten, Frauen, Kinder, die erschossen werden. Gleichzeitig, nur ein paar Kilometer Luftlinie weiter freuen sich Menschen über den Sieg der Truppen Assads über die von den Rebellen kontrollierten Gebiete. Die Caritas ist weiterhin in Aleppo aktiv und hilft.“

 

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Da hatte die CARITAS sogar einen vermeintlichen „Nahost-Experten“, doch wie kam dieser Stefan Mayer darauf, dass Aleppo „gefallen“ sei? Aus der Sicht der Söldner und Terroristen sowie ihrer Auftraggeber war dies plausibel, aber sicherlich nicht aus der Sicht Syriens und seiner Bevölkerung. Mayer vertrat somit die Sicht der Kriegstreiber, die nichts von einer Befreiung Ost-Aleppos wissen wollen. Seine Parteinahme für die Aggressoren wurde auch in seinem weiteren Propaganda-Vokabular deutlich. Die syrische Armee wurde von ihm zu den „Truppen Assads“ personifiziert, schließlich soll dessen seit 2011 bestehende Dauerdiffamierung Früchte getragen haben („Diktator“, „Fassbomben“, „schießt auf sein eigenes Volk“, „Gasangriffe“, „Folter“ etc.). Im Gegenzug wurden aus den von Al-Kaida geführten Terroristen auch bei ihm zu „Rebellen“ umdeklariert. Abgerundet wurde dies von angeblichen und nicht bewiesenen „Massakern“ an Zivilisten aus den vertrauenswürdigen Quellen der „Nusra-Front“.

Stefan Mayer verbreitete hier im Namen der CARITAS Kriegspropaganda. Nicht etwa subtil, sondern ganz offen. Aber helfen möchten sie, allerdings in West-Aleppo, wo die Not und Hilfsbedürftigkeit von 1,5 Mio. Syrer der vergangenen Jahre wieder einmal keine Erwähnung fand. Sollten dort Menschen zweiter Klasse den Schutz der syrischen Regierung und ihrer Verbündeten gesucht haben?

 

Nach Angaben der CARITAS unterhält diese in verschiedenen Städten und Provinzen eine Reihe von Basen, so auch in West-Aleppo. Aber auch in der Provinz Idlib existieren zwei Stützpunkte. Genannt werden die Orte Atareb und Sarmada. Betrieben werden diese von „lokalen Partnern“.

http://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/syrien/humanitaere-hilfe-syrien

https://katholisch-fundraising.info/fundraising-aktuell-nachrichten/bistum-wuerzburg-unterstuetzt-fluechtlingshilfe.html

Bedauerlicherweise hatte der Facebook-Eintrag auch eine Verlinkung „#savealeppo“, wo diverse Propaganda-Communitis zu finden waren. Diese wurden teilweise mit Al-Kaida-Materialien aus Ost-Aleppo gespeist.

 

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Text auf der Facebook-Seite der CARITAS, 17. Dezember 2016:

„Wir verteilen täglich 8.000 warme Mahlzeiten an neu ankommende Flüchtlingsfamilien. Mit mehr internationaler Hilfe könnten wir sofort auf 16.000 verdoppeln.“

Das ist die gute Nachricht von unseren Kollegen aus Syrien, die neu ankommende Flüchtlinge aus Aleppo versorgen: „Wir haben noch Kapazitäten.“ Tausende sind in den letzten Tagen aus Aleppo in die westlichere Region Idlib geflüchtet. Die Region ist seit Jahren Zuflucht für Vertriebene. Sie grenzt an die Türkei, wo es derzeit aber kein Weiterkommen gibt. Laut UNO sind hier mittlerweile 1,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

In der Stadt Sarmada, etwa 15 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, hat die Caritas eine Feldküche, wo täglich für 8.000 Familien gekocht wird. Eine warme Mahlzeit täglich. Mütter mit Kleinkindern, kranke und behinderte Menschen erhalten auch öfter Essen. Das Essen wird via Minibus in der Region an 50 Ausgabestellen verteilt. Unter großer Gefahr – auch in dieser Region finden Gefechte statt.

Zusätzlich erschwert wird die Hilfe durch die Kälte. Letzte Nacht hatte es erneut Minusgrade.“

 

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Da war es wieder ganz deutlich zu erkennen: Falschinformationen und Propaganda. Es wurde angegeben, dass „Tausende“ aus Aleppo in die Provinz Idlib „geflüchtet“ wären. Es handelte sich aber um eine Evakuierung, welche die syrische und russische Regierung angeboten und veranlasst hatten. Deren Engagement und Maßnahmen zur Beendigung des Krieges wurden verschleiert  – wie auch verschwiegen wurde, wer trotz aussichtsloser Lage diesen Krieg fortzuführen gedachte.

Außerdem wurde suggeriert, dass es sich um Zivilbevölkerung aus Ost-Aleppo handeln würde, welche in die Provinz Idlib transportiert werden würde. Das ist falsch. Die Provinz Idlib befindet sich unter der Kontrolle der „Jabhat al-Nusra“, also „Al-Kaida“. Niemand „flüchtet“ freiwillig unter die Schreckensherrschaft von Terroristen. Evakuiert wurden vom Ausland ausgehaltene Söldner und Terroristen sowie ihr Anhang wie Familienmitglieder und syrische Kollaborateure, sofern diese nicht das Amnestie-Angebot der syrischen Regierung angenommen hatten.

Diese Umkehrung der Realität zu Gunsten von „Al-Kaida“ sollte durch die Behauptung gestützt werden, dass es sich bei der Provinz Idlib um eine Region handeln würde, welche „seit Jahren“ eine „Zuflucht für Vertriebene“ darstellen würde.

Dies war eine hier von der CARITAS besonders dreist deponierte Lüge. In Syrien als sekulären Staat hatte es nie Vertreibungen gegeben. Die Vertreibungen waren erst durch den Krieg und durch die salafistischen Söldner ausgelöst worden, welchen keinen Hehl aus ihrem Anliegen gemacht hatten, alle Nicht-Sunniten und sonstigen Widersacher auszulöschen. Logischerweise konnte ein von Al-Kaida und anderen Radikalen kontrolliertes Gebiet niemals als eine Zufluchtsstätte für „Vertriebene“ gelten, es sei denn, man war selbst ein Terrorist oder ein Helfershelfer.

Zur Information: die Provinz Idlib war erst Anfang 2015 von Al-Kaida-Truppen, tschetschenischen Wahhabiten-Brigaden, turkmenischen „Freischärlern“ und anderen Halsabschneidern überfallen worden. Sie waren dort nicht aus der Erde empor gekrochen, sondern aus der Türkei gekommen.

 

Am 16. Dezember 2016 positionierte die CARITAS auch einen Appell von Doris Knecht, welche für den österreichischen KURIER arbeitet. 

„Aleppo ist das Schlimmste. Es ist absolut grauenhaft. Man denkt immer, dass so etwas in einer Welt voller Sicherheitsräte, Schutztruppen, UNO-Beobachter und Kriegsgerichte nicht mehr passieren könnte. Vor allem: in dieser vollkommen transparenten Welt, in der jeder zu jeder Zeit alles, was passiert, live sehen kann.“

 

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Diese von Doris Knecht zitierten Worte sind an Naivität kaum noch zu überbieten. Diese Welt ist nicht transparent, transparent mag höchstens die suggerierte Scheinwelt sein, welche die Welt einer Doris Knecht zu sein scheint. Hätte sie sich die Zeit genommen, die letzten 15 Jahre auch nur kurz zu reflektieren, hätte auch ihr auffallen müssen, welche Akteure in dieser Welt wie handeln, in welchen Gremien sitzen, welche Mittel besitzen, welche Rechte brechen und wen vor Gerichte zitieren – ohne diese für sich selbst anzuerkennen.

Kein Zweifel, der Dauerkonsum von Blättern wie den KURIER kann nur geistigen Schaden anrichten.

 

Nachtrag:

http://www.ibtimes.com/syrian-rebel-group-jaysh-al-fatah-captures-ariha-takes-all-idlib-province-regime-1944273

 

idlib

Rebel fighters carry Ahrar Al-Sham (left), Free Syrian Army (center) and Nusra Front (right) flags in Idlib city in northern Syria, after they took control of the area March 29, 2015. Photo: Reuters/Ammar Abdallah

 

Und weil es wegen der Örtlichkeit Maarat al-Numan gerade passend war, wo Partner der CARITAS tätig sind:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2911241/The-execution-sickened-ISIS-Woman-accused-adultery-shot-Al-Qaeda-Syria.html

 

 

 

Montag
19
Dezember 2016

Kleine Propagandaübersicht – 20/2/2016. Teil 4.

 

Ratte 0

 

 

„Was die EU ohne Briten wäre.“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Sonderregelungen für England hier, keine Sonderregelungen für andere dort. Ausgesetzte Gleichbehandlung, das Bemühen der EU-Granden um den Verbleib Englands in der EU und ein britischer Premier, die mit einem Referendum für die britische Bevölkerung alles auf eine Karte. Dieser demokratische Zug wurde allerdings nicht gebilligt – wenig überraschend. Umfragen hatten ergeben, dass es in England mehr Befürworter eines Austritts aus der EU gab, weswegen eine demokratische Regelung für der EU-Etage nicht angebracht erschien.

http://diepresse.com/home/politik/eu/4929715/Was-die-EU-ohne-Briten-waere

 

„Stay, Britannia, stay!“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Oh, Rainer Novak hatte einiges Unschönes über die EU zu berichten. Versagen, das Messen mit zweierlei Maß, Kuhhandel statt Diskurs, Interessen einzelner vor den Interessen der Mehrheit, politische Anweisungen statt Rechtsprechung. Dennoch sprach er sich für einen Verbleib Englands in der EU aus und äußerte seine Hoffnungen auf bessere Zeiten.

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/4929760/Stay-Britannia-stay

 

„Camerons Schlacht hat erst begonnen.“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Der britische Premier hatte sich zwischen allen Stühlen positioniert und somit zwischen den Interessen einiger mächtiger Interessensgruppen.

http://diepresse.com/home/politik/eu/4929667/Grossbritannien_Camerons-Schlacht-hat-erst-begonnen

 

„Camerons Gipfel-Show artet zum Krimi aus.“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Aber es war ein Krimi ohne Ausgang.

http://diepresse.com/home/politik/eu/4929721/Camerons-EUGipfelShow-artet-zum-Krimi-aus

 

„Merkel verspricht Tsipras offene Grenzen bis März.“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Auch hier: unterschiedliche Interessen der einzelnen EU-Mitglieder, die sich allerdings auch in unterschiedlichen Situationen befanden. Das galt besonders für Griechenland am Ende der Abstiegskette. Zum Glück konnte Merkel, von ganz oben der Kette, auch außerhalb Deutschlands Anordnungen treffen. 

http://diepresse.com/home/politik/eu/4929718/Fluechtlinge_Merkel-verspricht-Tsipras-offene-Grenzen-bis-Maerz

 

„Was in Nevada auf dem Spiel steht.“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Oliver Grimm mochte den PRESSE-Lesern die unwichtigen US-Vorwahlen im Bundesstaat Nevada nicht vorenthalten, geschmückt mit einem besonders patriotisch gestalteten Bild einer „Killary“ Clinton inmitten ihrer Handlanger.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4929658/USAVorwahlen_Was-in-Nevada-auf-dem-Spiel-steht

 

„Riad will Syriens Rebellen Waffen gegen Jets geben.“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Riad schickte den Terroristen ohnehin schon sehr viel. Neben anderen Waffen und Munition auch Geld und Ideologie. Saudi-Arabien hegte den Wunsch nach verstärkter Eskalation, aber nicht ohne den Freunden aus Übersee.

http://www.pressreader.com/austria/die-presse/20160220/281590944628843

 

„USA fliegen Angriffe auf IS in Libyen.“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Mehr als 40 Tote soll es gegeben haben. Angeblich Leute vom sog. „IS“. Sagen die USA. Vielleicht auch etwas Kollateralschaden, wer weiß, das sagen sie nicht. Und wer sollen diese als „IS“ deklarierten Leute sein? Wessen Interessen standen diese im Weg? Es wurden Verdachtsmomente gegen einen Tunesier geäußert, aber kein Gerichtsurteil. Das hatte eine versuchte oder tatsächlich vollzogene Hinrichtung nicht im Wege der US-Amerikaner gestanden.

(Link nicht mehr auffindbar. Als Alternative:)

http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-02/islamischer-staat-usa-angriff-libyen

 

Ratte 0

 

 

 

 

Samstag
17
Dezember 2016

Kriegspropaganda der Petitions-Organisation „#aufstehen“.

 

Die Bürgerplattform „#aufstehen“ hatte unlängst eine Massenaussendung getätigt, in welcher zur „Rettung für Aleppo“ aufgerufen wurde. Es ging dieser Organisation um eine an den österreichischen Außenminister gerichtete Petition, damit sich dieser für eine Evakuierung von Zivilisten bei der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) einsetzen solle.

Die erste oberflächliche Kenntnisnahme des recht kurz gehaltenen Begleittextes offenbarte allerdings weniger ein humanitäres Engagement, als vielmehr eine primitive antisyrische Propaganda.

https://actions.aufstehn.at/rettet-aleppo?s=mail1&utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=14-12-2016+Aleppo&utm_content=Mailing_10294239

 

Bereits die Überschrift war nicht nur von einer (angeblichen oder tatsächlichen) Unkenntnis geprägt, sondern beinhaltete eine Täter-Opfer-Umkehr.

„Rettung für Aleppo – jetzt!“

Es wurde behauptet, dass „Aleppo“ gerettet werden müsse, also ganz pauschal als syrische Großstadt. Erst im weiteren Text wurde deutlich, dass es weder um Aleppo ging noch um eine angebliche Rettung. Die Überschrift hatte sinnentstellend nur als emotionalen Aufmacher gedient.

Der Text bezog sich nur auf einen Teil der Stadt, nämlich Ost-Aleppo, und zum Zeitpunkt der Aussendung (14. Dez. 2016) der Petitionsorganisation nur noch auf wenige Viertel daselbst. Es handelte sich um jene Gebiete, welche seit ihren Angriffen auf die Großstadt im Juli 2012 von Al-Kaida geführten salafistischen Söldnern und Terroristen besetzt gehalten wurde.

Diese terroristischen Verbände, unterteilt in mehrere Fraktionen wie „Jabhat al-Nusra“, „Ahrar al-Sham“ oder die „Zenki-Brigade“ werden im Raum Aleppo vor allem durch die USA, die Türkei und Saudi-Arabien finanziert, ausgebildet, bewaffnet und versorgt, um in Syrien als besonders grausame Proxy-Truppe für ihre Auftraggeber Krieg zu führen. Deren Stellung hatte sich allerdings in Ost-Aleppo als zunehmend schwierig gestaltet, nachdem es der syrischen Armee (SAA) mit Hilfe ihrer Verbündeten gelungen war, die von den Söldnern zernierte Stadt wieder zu öffnen. Nachdem schließlich im Juli 2016 die Terroristen nach mehreren Operationen der SAA und den kurdischen Volksverteidigungsmilizen der YPG ihre Nachschubwege aus der Türkei verloren hatten, waren diese in Ost-Aleppo eingekesselt gewesen.

Die syrische Regierung und die Armee waren allerdings vor dem Problem gestanden, die im Kessel befindlichen Terroristen kaum wirksam bekämpfen zu können, weil sich in den teilweise dicht bebauten Stadtteilen noch Teile der dort lebenden und zuvor nicht geflohenen Zivilbevölkerung befunden hatte. Diese bildete für die Terroristen eine Art Lebensversicherung – als Geisel. Deren in westlichen Kreisen angegebene Anzahl von 250.000 war allerdings viel zu hoch gewesen, denn die meisten Stadtviertel waren nach deren Rückgewinnung menschenleer vorgefunden worden. Nach der Befreiung von etwa 80% Ost-Aleppos hatte die syrische Regierung ihren eigenen (und russischen) Angaben nach rund 40.000 Menschen evakuieren können.

Was machte die Plattform „#aufstehen“ daraus?

„Die Lage in Aleppo ist dramatisch: Der Vormarsch der syrischen Truppen von Machthaber Assad ist nicht mehr zu bremsen.“

Die Begrifflichkeit weist bereits auf Propaganda hin: „Vormarsch“und „Machthaber“. Assad ist allerdings der legitime Präsident und Regierungschef des souveränen Staates Syrien. Die syrische Armee hielt auch keinen Vormarsch ab, sondern war darum bemüht, Ost-Aleppo zurückzuerobern – und zu befreien. Die Lage war in Aleppo auch vorher dramatisch gewesen, seit dem Einfall der vom Ausland unterhaltenen Söldner und Terroristen.

Das übrige Aleppo mit seinen rund 1,5 Millionen Bewohnern fand keine Erwähnung, weder durch den auch gegen sie zuvor geführten Krieg noch durch den bis zuletzt andauernden Beschuss der Terroristen aus Ost-Aleppo mit fast tagtäglichen Todesopfern. Humanitäre Katastrophe in West-Aleppo? Kein Thema. Diese Menschen existierten genau so wenig wie die Terroristen und Al-Kaida.

https://www.sott.net/article/325238-Western-corporate-media-disappears-over-1-5-million-Syrians-and-4000-doctors

 

„Die vormals von Rebellen kontrollierte Stadt wurde fast völlig eingenommen. Tausende ZivilistInnen – Frauen, Männer und Kinder – sitzen fest.“

Aleppo wurde nie von den hier als „Rebellen“ verharmlosten Al-Kaida-Halsabschneidern kontrolliert, sondern nur der Teil im Osten, wo es seinerzeit zu einer Massenflucht der Zivilbevölkerung gekommen war. Die Mehrheit hatte sich unter den Schutz der Regierung nach West-Aleppo begeben und sich dann einer Belagerung durch Söldnerhaufen gegenüber gesehen.

Das geheuchelte Mitgefühl der Organisation „#aufstehn“ galt allerdings nur jener Zivilbevölkerung, welche noch in den von Al-Kaida kontrollierten Arealen vegetieren musste. Unter Ausblendung sämtlicher Fakten wurde hier die syrische Armee als Aggressor deklariert, die sich erdreistete, auf syrischem Territorium eine syrische Stadt von fremdländischen Söldnern und Terroristen zu befreien. Die genannten Zivilisten waren bereits zuvor „fest gesessen“, was hier vergeblich zu verschleiern versucht wurde.

„Über die Sozialen Medien schicken sie verzweifelte Abschiedsbotschaften und Videos an die Welt, während nebenbei die Bomben einschlagen. Sie flehen die Internationale Gemeinschaft an, ihnen zu helfen und sie zu befreien.“

Der Kampf der noch verbliebenen Söldner und Terroristen (Teile von ihnen hatten kapituliert, hatten das Amnestie-Angebot der syrischen Regierung in Anspruch genommen oder sich gegen freies Geleit in die von Al-Kaida besetzte Provinz Idlib evakuieren lassen) war zwar aussichtslos und weiterhin verbrecherisch, weil trotz dieser Sinnlosigkeit weiter Menschen starben, taugte aber noch für flächendeckende Propaganda in den westlichen Kanälen.

Soziale Medien sind billig zu füllen, aber natürlich orchestriert durch entsprechende Al-Kaida-Medien-Einrichtungen und ihren westlichen Partnern. Als Beispiel: Die Propaganda-Station „Aleppo Media Center“ (Ableger befinden sich auch in anderen Al-Kaida-Gebieten in Idlib und Homs) wird durch die USA und durch das französische Außenamt finanziert, dazu existiert eine Kooperation mit der EU.

Dennoch scheint es ein Problem gegeben haben, genügend „Freiwillige“ für die vier Fotos aufzutreiben, mit denen geworben werden sollte.

 

aleppo_action_campaignion

„Aleppo-Action-Campagne.“ Quelle: #aufstehen.

 

Die Person rechts unten ist eindeutig nicht als Syrer zu identifizieren, sondern als Mann afrikanischer Herkunft mit typischen Jihadisten-Bart – somit ein mutmaßlicher Söldner.

Diese Personen sollen laut „#aufstehen“ die Internationale Gemeinschaft anflehen, um ihnen zu helfen und sie zu befreien. Doch wer ist das, diese „Internationale Gemeinschaft“? Es handelt sich dabei um eine Begrifflichkeit, die von westlichen Politikern gerne verwendet wurde und wird. Sie soll eine weltumfassende Gemeinschaft suggerieren, beschränkte sich aber in der Regel auf die Staaten innerhalb des Militärbündnisses NATO samt entsprechenden Medienanstalten.

Wer tatsächlich Hilfe oder Befreiung erhoffte, dürfte sich auf die Söldner, Terroristen und ihren familiären Anhang beschränken. Der mutmaßlich afrikanische Söldner gehört sicherlich dazu.

„Es kann nicht sein, dass wir länger zusehen! Wir fordern von Außenminister Sebatian Kurz, der jetzt auch den OSZE-Vorsitz übernimmt, sich umgehend aktiv für ihre sofortige Evakuierung einzusetzen.“

Das ist die logische Fortsetzung der hier verbreiteten Kriegspropaganda, auch wenn sie sich hier nur auf die Evakuierung der Zivilisten beschränkt. Und es ist eine besonders dummdreiste, welche die „#aufstehen“-Mannschaft in ihrer intellektuellen Beschränktheit allerdings auch nur aus anderen Propaganda-Quellen übernommen hatte.

Wohin soll die Bevölkerung in den verbliebenen Stadtteilen und von Al-Kaida kontrollierten Gebieten Ost-Aleppos evakuiert werden? Nach West-Aleppo? Genau darum bemühte sich die syrische Regierung, was dem dümmlichen Autor offenbar entgangen war. Oder hatte dieser etwa eine Evakuierung der Zivilisten zu den Menschenrechtlern und Sharia-Liebhabern der Nusra-Front nach Idlib angedacht? Bei denen wurde und wird allerdings kompromisslos aussortiert.

Der verlogene Dreck war derartig hanebüchen und dumm, dass es eine Beleidigung für alle Petitions-Konsumenten darstellen sollte. Unterschlagen wurden hier die Bemühungen der syrischen Armee vor Ort und dem russischen Außenministerium auf diplomatischer Ebene, den Krieg in Aleppo zu beenden. Unterschlagen wurde die Weigerung der Al-Kaida-geführten Gruppierungen, das Morden zu beenden. Unterschlagen wurde die Tatsache, dass die Terroristen Gewalt angewendet hatten, um die Flucht der in ihrer Geiselhaft befindlichen Bevölkerung zu verhindern. Unterschlagen wurde die Tatsache, dass die im Oktober von Russland und der syrischen Armee einseitig ausgerufenen Waffenruhe für eine humanitäre Versorgung von den Terroristen mit Dekreten und Beschuss abgelehnt wurde.

Mit anderen Worten: eine komplette Verzerrung und Verdrehung der Tatsachen sowie eine eindeutige Parteinahme für die Terroristen und die hinter diesen stehenden Kriegstreibern. Somit bekam der Leitspruch der Organsiation „#aufstehen“ einen ganz anderen Sinn: „Gesellschaft gemeinsam verändern.“ Offenbar mit Al-Kaida.

Auf eine an die Organsiation gerichtete Beschwerde hin wurde durch eine „Maria“ eine Antwort zugestellt.

Zitat:

Hallo,

unsere Forderung ist ein sicherer Korridor zur Evakuierung der Zivilbevölkerung. Das hat nichts mit Krieg oder IS-Unterstützung zu tun. 

Zur aktuellen Lage: http://orf.at/stories/2371001/ 

Herzliche Grüße,

Maria

Für die freundliche „Maria“ (anscheinend Frau Maria Mayrhofer, Geschäftsführerin) hatte die getätigte Kriegspropaganda demnach nichts mit Krieg zu tun. Allerdings hatte sie sich auch nicht befähigt gesehen, zwischen „Al-Kaida“ etc. und „IS“ zu unterscheiden. Verbände des so genannten „Islamischen Staates“ hatten nie innerhalb Aleppos operiert, sondern östlich und nordöstlich der Stadt – wie Al-Kaida gleichfalls versorgt über die Türkei, was allein auf eine gewisse Zusammengehörigkeit schließen lässt.

Der Verweis der besagten „Maria“ auf eine Nachrichten-Seite des ORF war geradezu lächerlich. Der ORF als Staatsfernsehen mag nach ihren gesetzlichen Bestimmungen dem Gebote der Neutralität verpflichtet sein, aber das ist nur Papier. Der Link zu dem ORF-Artikel führte uns zu einem Artikel, welcher Proapaganda-Elemente beinhaltete.

http://orf.at/stories/2371001/2371003/

 

Dazu gehörte die Verharmlosung von Terroristen zu „Rebellen“, die viel zu hoch angenommene Zahl der Zivilisten in viel zu kleinen Gebieten wie auch die grandiose ORF-Quelle „Oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ und seinem „Direktor“ Rami Abdelrahman, einem angeblichen 1-Mann-Unternehmen im englischen Coventry – mit besten Beziehungen zum britischen Auslandsgeheimdienst.

Der Vergleich zwischen dem ORF-Artikel und dem „#aufstehen“-Text lässt nebenbei erkennen, welche Organsiation die nachdrücklichere Kriegspropaganda betreibt.

Eine von uns an „#aufstehen“ abgesendete Erwiderung mit einer grob gehaltenen Sachverhaltsdarstellung blieb unbeantwortet.

 

Nachtrag vom 22. Dezember 2016:

Bei der oben auf dem Kampagnen-Plakat abgebildeten vierten Person, die von uns als mutmaßlicher Söldner bezeichnet wurde, handelt es sich um den US-Staatsbürger „Bilal Abdul Kareem“.

Kareem gibt sich als „Journalist“ aus, betreibt aber Kriegs-Propaganda für Al-Kaida, unter deren Fahne er sich bewegt. Er berichtet unter anderem regelmäßig für den US-Propagandakanal „CNN“. 

 

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Quelle: YouTube

 

Es existiert ein eigener YouTube-Kanal:

https://www.youtube.com/channel/UCarQLZFoaViNp9QNH2-ZWqg

sowie ein Twitter-Account:

https://twitter.com/bilalkareem?lang=en

 

Bei der abgebildeten Frau handelt es sich um eine gewisse Lina Al-Shamy. Wie Kareem gehört auch sie zu den so genannten „Medien-Aktivisten“ von Al-Kaida. Sie erzählt den westlichen Massenmedien und jenen der Golf-Diktaturen genau das, was diese hören wollen. 

 

Lina Shami 2

Quelle: Twitter.

 

 

Quelle: You Tube.

 

Lina al-Shamy 0

 

Bei der Person rechts oben handelt es sich um einen gewissen „Abdulkafi Alhamdo“, hier im einem Interview der BBC. 

 

Quelle: YouTube/BBC. 

 

Alhamdo 2

 

Dieser Mann verfügt über einen Twitter-Account, welcher erst im Oktober 2016 eröffnet wurde. 

https://twitter.com/mr_alhamdo?lang=de

 

Sein Facebook-Account verrät ebenfalls, dass es sich bei ihm um keinen durchschnittlichen, aber irgendwie im Westfernsehen gern gesehenen syrischen Bürger handelt, sondern um eine Person mit Nähe zur von den Feinden Syriens unterhaltenen Söldnergruppierung FSA und letztlich Al-Kaida. 

https://www.facebook.com/people/Abdulkafi-Alhamdo/100011674889464

 

Und hier ist dieser Al-Kaida-Medienaktivist auf Sendung bei Al-Jazeera, dem Staatsfernsehen von Katar. Katar führt übrigens Krieg gegen Syrien, mit Hilfe von Proxy-Truppen der Marke „Al-Kaida“.  Hier berichtete er von „Fassbomben“ („barrel bombs“), die eigens in den westlichen PR-Studios kreiert worden waren.  Dieser Propagandist quatschte auf sämtlichen Kanälen ganz nach vorgelegtem Script. 

 

Quelle: YouTube. 

 

Alhamdo 1

 

 

Freitag
16
Dezember 2016

Kleine Propagandaübersicht – 20/2/2016. Teil 3.

 

Ratte 0

 

„Der Arzt Ihres Feindes ist nicht Ihr Feind.“ STANDARD, 20. Februar 2016.

Die Präsidentin der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“, Joanne Liu, bekam ebenfalls reichlich Raum für ihren teilweise recht naiven Kommentar, welcher gleichzeitig einen Appell beinhaltete.

Keine Frage, Krieg ist schrecklich, Krieg ist das maximale Verbrechen schlechthin und Angriffe auf medizinische Einrichtungen grundsätzlich nochmals verbrecherisch – wer immer diese wissentlich unternommen hatte.

Von „Ärzte ohne Grenzen“ als eine humanitäre Organisation könnte als Durchschnittsbürger angenommen werden, dass diese weitgehend neutral agieren würde. Neutral in Form von Hilfeleistungen gegenüber allen Parteien und Menschen, neutral aber auch in politischer Hinsicht. Sollten also Verbrechen aufgezeigt und angeklagt werden, müsste dies gegenüber jeder Partei der Fall sein.

Bei Frau Liu als Präsidentin war dies leider nicht der Fall. Womit auch sie sich offensichtlich qualifiziert hatte, um in dem Propagandablättchen STANDARD einen Kommentar veröffentlichen zu dürfen.

Ihre Anklage beschränkt sich grundsätzlich auf Luftangriffe, die syrische oder russische Kampfjets geflogen haben sollen. Angeblich auf Krankenhäuser und auf „Zivilisten“ ohnehin, denn diese Behauptung beinhaltete von Anfang an die Propaganda der westlichen Kriegstreiber. Zivilisten, immer wieder Zivilisten, ausschließlich Zivilisten – um das Geschrei: „bombardiert das eigene Volk“ zu untermauern.

Das am 15. Februar 2016 bombardierte Objekt befand sich in Maarat al Numan, welches von der Al-Kaida-Fraktion „Nusra-Front“ besetzt gehalten wird, welche die syrische Provinz Idlib beherrschen. „Jabhat al-Nusra“ berichtete von dort und hatte auch ihr Personal vor Ort. Frau Liu erwähnt diese Tatsache mit keinem einzigen Wort, womit auch die weitere Tatsache, dass es sich bei diesen Personen um Terroristen handelte, unter den Tisch fiel.

Tatsächlich gab Frau Liu auch nur das wieder, was zwei zutiefst unseriöse Quellen (türk. Nachrichtenagentur & Al Kaida) behauptet hatten. Liu wusste nichts, sondern ging nur davon aus. Operationen der US-Luftwaffe schienen ihr unbekannt, um noch eine weitere Möglichkeit der Täterschaft zu benennen.

Liu vertrat somit eindeutig die Kriegspartei der Aggressoren (NATO-Staaten im Bündnis mit Golf-Diktaturen sowie ihre Proxys von Al-Kaida). Das von ihr benannte „Krankenhaus“ wurde ihren eigenen Angaben nach nur „unterstützt“, aber offensichtlich nicht gemeldet oder als solches deklariert.

Die ganze Geschichte löste sich auf, weil nichts bewiesen werden konnte, reichte aber für einen Beitag der tagtäglichen Propaganda.

SPIEGELKABINETT hatte dazu einen im Kontext befindlichen Artikel von Wolfgang Jungmann aufgelegt, bei dem auch die ergänzenden Kommentare lesenswert sind.

http://spiegelkabinett-blog.blogspot.co.at/2016/02/uble-meinungsmache-bei-ard-tagesschau.html

 

Dass Frau Liu im STANDARD und anderen Massenmedien nichts weiter als Propaganda für die Kriegstreiber betrieb, wurde auch an anderen Stellen deutlich. Wir wollen hier nur eine davon zitieren:

„Die Türkei hat beachtliche Anstrengungen unternommen, um Millionen syrische Flüchtlinge aufzunehmen; doch jetzt droht eine zivile Katastrophe an der Grenze des Landes. Im Süden droht ein ähnliches Szenario an der nun geschlossenen Grenze zu Jordanien. Insgesamt befinden sich derzeit zwischen 1,6 und 1,9 Millionen Syrer in belagerten Gebieten – sie können nicht vor den willkürlichen, verheerenden Luftangriffen fliehen. Sie benötigen dringend Medikamente, Nahrung und andere Hilfsgüter…“

Frau Liu setzte die Flucht von Syrern in den Kontext von „willkürlichen Luftangriffen“, die natürlich nicht den US-geführten Bomberflotten zugerechnet wurden, da Frau Liu sich unwissend gab, sondern uninformierte Leser an syrische und russische Jets denken lassen mussten. Dass Menschen einfach nur vor den Krieg flüchteten, vollkommen gleichgültig, von welcher Seite dieser kam, war kein Bestandteil ihrer parteiischen Meinung. Eine nicht belegbare Schuldzuweisung hatte herhalten müssen, um die kriegsgeile Propagandafront zu bedienen.

Dazu gehörte auch die von Frau Liu erwähnte Türkei, welche als gastfreundliche Flüchtlingsretter dargestellt wurde, um gleichzeitig die Tatsache zu unterschlagen, dass die Türkei Krieg gegen Syrien, auch speziell gegen syrische Kurden, führt und somit einer der Hauptverantwortlichen Staaten für Krieg, Terror, Vertreibung und Flucht ist.

Frau Liu verbreitete eine für ihre Organisation peinliche Propaganda, sonst nichts. Und der STANDARD war und ist eine Plattform dafür.

http://derstandard.at/2000031463056/Der-Arzt-Ihres-Feindes-ist-nicht-Ihr-Feind

 

Ratte 0

 

 

Donnerstag
15
Dezember 2016

Kleine Propagandaübersicht – 20/2/2016. Teil 2.

 

Ratte 0

 

 

„Russland wird nicht weichen.“ STANDARD, 20. Februar 2016.

In der Rubrik „Kommentar der anderen“ bekam Gerhard Mangott von der Uni Innsbruck etwas Raum zur Verfügung gestellt, um seine Einschätzungen als Experte für russische Politik über die Russen und deren Handlungen kund zu tun.

Mangott vertritt überwiegend eine recht ausgewogene Sicht, doch um sich für ein Blatt wie den STANDARD zu qualifizieren, mussten offenbar einige Voraussetzungen erfüllt sein.

Dazu gehörte die Sprache: „Assad-Regime“ auf der einen, „bewaffnete Opposition“ oder „sunnitische Verbände“ auf der anderen Seite. Vom Ausland unterhaltene salafistische Söldner oder Terroristen wie jene von Al-Kaida kamen dagegen nicht vor, obwohl von genau diesen die Rede gewesen war.

Dazu gehörte die einseitige Darstellung einer angeblichen Situation: die angebliche Bombardierung eines angeblichen Krankenhauses durch einen syrischen Jet auf der einen Seite, das Verschweigen der Kampfhandlungen und des Terrors der Islamisten auf der anderen Seite.

Um den 20. Februar 2016 herum wurden zwei als Krankenhäuser bezeichnete Objekte zerstört. Eines in Maarat al Numan in der Provinz Idlib und eines in Aziz, nahe der syrisch-türkischen Grenze, wo auch türkische Streitkräfte bombten.

Mangott behauptete, dass es an der Bombardierung durch „syrische Truppen kaum Zweifel“ geben würde. Er wusste es allerdings gar nicht, sondern gab hier nur Meinungen und Meldungen anderer wieder. Die Urheberschaft der Gewalt konnte nämlich gar nicht ermittelt werden.

Mangott speiste seine Behauptung ausschließlich aus dubiosen und parteiischen Quellen. Eine davon war übrigens „Jabhat al-Nusra“, welche die syrische Provinz Idlib besetzt hält. Im Gegensatz zu Mangott möchten wir die Seriosität einer Terrororganisation wie Al-Kaida in Zweifel ziehen.

 

Im Bild der Schauplatz Maarat al Numan: Unter dem Logo der Jabhat al-Nusra unter anderem diverse, teilweise bewaffnete Militante sowie die so genannten „Weißhelme“, einer Aufräum- und Propaganda-Organisation von Al-Kaida mit nebenberuflichen „Helfern“. 

 

Die Existenz eines Krankenhauses in Maarat al Numan konnte übrigens ebenfalls nicht belegt werden. Nicht ausgeschlossen werden kann allerdings eine nicht gemeldete Versorgungseinrichtung oder ein provisorisches Feldlazarett von Al-Kaida.

Dies sollte in der Regel reichen, um Mangott bereits an dieser Stelle zu disqualifizieren und als Propagandisten zu outen.

Dieser nahm sich anschließend die Zeit, um über die Interessen Russlands zu schreiben.

„In Syrien will Russland eine sunnitisch dominierte Regierung verhindern, vor allem eine, an der radikale sunnitische Kräfte beteiligt sind“, schrieb Mangold.

Das war richtig und falsch zugleich. Richtig war, dass Russland bestrebt war, den Staat Syrien und dessen legitime Regierung zu erhalten. Der russische Standpunkt war der, dass die syrische Bevölkerung ihre Regierung selbst bestimmen sollte. Diese beinhaltete bereits Sunniten, die syrische Armee bestand zudem mehrheitlich aus Sunniten. Die Mehrheit der syrischen Bevölkerung stand und steht hinter ihrer Regierung. Die unter Kriegsbedingungen abgehaltene Wahl 2014 hatte Assad in seinem Amt bestätigt. Die konfessionelle Spaltung wurde ausschließlich von außen nach Syrien getragen. Es war im Grunde nichts zu verhindern, wenn eine Regierungsbildung regulär verlaufen würde. Und das ist auch der Grund, warum in Syrien Krieg geführt wurde. Mangott ließ unzulässigerweise die Information beiseite, dass eine „sunnitisch dominierte Regierung“ mit Radikalen nur eine sein konnte, welche ausländische Mächte nur mit Krieg an die Macht gebracht haben würde. Abgesehen davon, dass ausländische sunnitische Söldner keine Wahlberechtigung haben.

„Die Konsequenzen einer extremistischen sunnitischen Regierung in Damaskus – unter dem Einfluss Saudi-Arabiens – für die islamistische Szene im russischen Nordkaukasus stehen dabei im Zentrum der Sorgen Russlands.“

Diese „extremistische sunnitische Regierung“ wäre natürlich nicht gewählt. Es wäre eine Diktatur und eine Marionette zugleich, um deren Bildung und Zusammensetzung die Aggressoren aus dem Westen und den Golfstaaten sich streiten würden. Die Sorge Russlands bezüglich des Schauplatzes Nordkaukasus war mehr als berechtigt. Einerseits hatte Saudi-Arabien zuvor jahrelang im Interesse der USA mit islamistischen Söldnern einen Kleinkrieg führen lassen, andererseits waren zahlreiche dieser Söldner als Proxy-Truppe der Saudis in Syrien zu finden.

„Dabei sieht Russland oppositionelle Gruppen als extremistisch an, die vom Westen und regionalen Akteuren wie der Türkei und Saudi-Arabien als legitime Verhandlungspartner angesehen werden – allen voran Ahrar al-Sham und Jaish al-Islam.“

Für eine Person mit Lehrauftrag war diese Darstellung bemerkenswert fehlerhaft. Die Verallgemeinerung „oppositionelle Gruppen“ in dem genannten Kontext war schlichtweg falsch. Natürlich gab und gibt es diese, diese werden aber auch von Russland nicht pauschal als extremistisch angesehen, weil sie es zumeist nicht sind. Es ging auch Russland allein um die bewaffneten extremistischen Gruppierungen, um Söldner und Terroristen, die nicht als verharmlosende „Opposition“ bezeichnet werden können. Bei den von Mangoltt genannten Gruppierungen „Ahrar al-Sham“ und „Jaish al-Islam“ handelte es sich um vor allem um durch die Türkei, Saudi-Arabien und den USA gestützte Söldner- und Terroristen-Verbände. Dass diese von den erwähnten beiden ersteren  Staaten wie auch von den übrigen Aggressoren als „legitime Verhandlungspartner angesehen werden“, ist einer logischen Konsequenz geschuldet. Mangott hatte somit eine Sichtweise gegenüber gestellt, ohne diese genauer zu definieren, und die Realität verzerrt.

„In der Region will Russland mit seinem militärischen Engagement den Einfluss der Türkei und Saudi-Arabiens zurückdrängen und beschneiden.“

Dieser Satz fand sich ein Stück weiter in einem anderen Absatz. Mangott arbeitete auch hier mit einem doppelten Boden. Während „Russland“ mit einem „militärischen Engagement“ verknüpft wurde, deutete er bezüglich Türkei und Saudi-Arabien deren Angriffskrieg gegen Syrien mit Hilfe von Proxy-Truppen zu einem „Einfluss“ um, den Russland „zurückdrängen und beschneiden“ wolle. Das Verb „Beschneiden“ implizierte hier allerdings irgendwelche Ansprüche der Türkei und Saudi-Arabiens, welchen Russland demnach wegzunehmen („beschneiden“) gedachten. Diesen Anspruch gab und gibt es freilich nicht.

Es war nun die Frage, ob Mangott hier subtile Propaganda betrieb oder schlichtweg zu dumm war, die Bedeutung der von ihm gewählten Worte richtig einzuordnen. Das Publizieren in einem transatlantischen Propagandablatt wie den STANDARD lässt natürlich erstere Möglichkeit vermuten.

Gegen Ende seines Kommentars deutete Mangott allerdings an, dass der „Westen“ eine höchst aktive Rolle in den Kriegen inne hatte.

„Zum anderen dient das russische militärische Engagement in Syrien auch dazu, die westliche Neigung, Regime zu stürzen, zurückzudrängen.“

Angriffskriege und gewaltsame, von Massakern begleitete Regierungsumstürze als „Neigung“ zu bezeichnen, war eine interessante Umschreibung. Leider baute Mangott mit dem Begriff „Regime“ eine pauschale Verunglimpfung und eine propagandistische Bezeichnung ein. Dazu schien er vergessen zu haben, dass die westliche „Neigung“ auch vor demokratisch gewählten Regierungen nie Halt gemacht hatte.

http://derstandard.at/2000031453038/Russland-wird-nicht-weichen

 

Ratte 0

 

 

 

Montag
12
Dezember 2016

Kleine Propagandaübersicht – 20/2/2016. Teil 1.

 

Ratte 0

 

 

„Waffenhandel. Deutsche Rüstungsexporte haben sich fast verdoppelt.“ KURIER, 20. Februar 2016.

Was ein Sigmar Gabriel von der SPD auch immer versprechen wird, es ist nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben sein könnte. Hauptsache die Rüstungsindustrie „brummt“. Platz 4 in der Liste der Militärexporteure. Gabriel log sich etwas von „Verteidigungsgerät“ zusammen. Haubitzen und Panzer an Katar gehörten freilich nicht dazu. Gabriel hatte gemeint, dass dieses Geschäft von der Vorgängerregierung abgeschlossen worden wäre. Es wurde darauf hingewiesen, dass sich Katar an den Krieg im Jemen beteiligen würde. Gleichzeitig wurde verschwiegen, dass Katar auch Krieg gegen Syrien führt und zuvor maßgeblich an dem Krieg gegen Libyen beteiligt gewesen war. So sind sie, unsere Partner am Golf. Und so sind die anderen, die „Wertegemenschafts-Personen“ bei uns zu Hause.

(Link nicht mehr auffindbar).

 

„Keine Mehrheit und keine Reformen.“ KURIER, 20. Februar 2016.

Stefan Schocher meinte, dass die Umfragewerte des von den USA deponierten Premiers Jazenjuk im Keller gewesen wären. Hatte dieser Mann jemals einen positiven Umfragewert erhalten? Lustig, dass sich ukrainische Politiker jeglicher zugelassener Partei gegenseitig der Korruption beschuldigten. Sie alle sind wiederum seit dem Putsch vom Westen abhängig. Wer soll also Korruption bekämpfen, wenn alle korrupt sind? Hübsches Possenspiel, aber kein Gedanke an einen neuen Putsch. Gegen die Korruption und für die Freiheit.

https://kurier.at/politik/ausland/ukraine-keine-mehrheit-keine-reformen/181.997.785

 

„Kreml-Kritiker Michail Kasjanow fürchtet nach Attacken um sein Leben.“ KURIER, 20. Februar 2016.

Eier und eine Torte sollen der Auslöser für diese Furcht gewesen sein, vom KURIER in Gestalt von Alexandra Uccusic erfreut aufbereitet. Der ehemalige Premier Kasjanow befindet sich in einer Oppositionspartei, die keine Rolle spielt. Aber „Kreml-Kritiker“ passte immer gut.

https://kurier.at/chronik/weltchronik/russland-kreml-kritiker-michail-kasjanow-fuerchtet-nach-attacken-um-sein-leben/181.994.443

 

„Russen lassen Gaspreis purzeln.“ KURIER, 20. Februar 2016.

Russland übte sich im Preiskampf, um andere Anbieter abzuhängen. Die EU-Handlanger wollten, dass ihre EU-Bürger lieber mehr Geld für Gas zahlen, welches nach Möglichkeit nicht aus Russland bezogen wird. Und die europäischen Energieriesen knöpften ihren Kunden trotz geringerer Eigenleistung immer noch den selben hohen Betrag ab. EU-Handlanger wiederum unterstützen die Energie-Konzerne, haben aber gleichzeitig den Auftrag aus Washington, der russischen Wirtschaft zu schaden, auch unter Inkaufnahme eigener Schäden. Europäischer Schäden, keine transatlantischen, das versteht sich von selbst.

https://kurier.at/wirtschaft/russen-lassen-gaspreis-purzeln/182.129.868

 

„Wenn Frühstück, Brunch, Lunch zum Dinner werden.“ STANDARD, 20. Februar 2016.

Nur eine Mahlzeit am Tag ist in weiten Teilen des Planeten verbreitet. Manchmal auch keine. Mitleid war bei den vollgefressenen EU-Figuren nicht angebracht.

http://derstandard.at/2000031460916/Bruesseler-Ringen-um-Briten-Deal-Wenn-Fruehstueck-Brunch-Lunch-zum

 

„Donald Trump, Mauer- statt Brückenbauer.“ STANDARD, 20. Februar 2016.

Was auch immer, wir wissen es nicht. Im Wahlkampf wird immer viel gequatscht – und so gut wie nichts von dem Gequatsche umgesetzt.

http://derstandard.at/2000031457782/Donald-Trump-Mauer-statt-Brueckenbauer

 

„Die Partner in der NATO bremsen die Türkei.“ STANDARD, 20. Februar 2016.

Die Türkei will den Krieg gegen Syrien auch mit offiziellen Streitkräften. Der luxemburgische Außenminister Asselborn kritisierte aber nicht den verbrecherischen Plan, sondern stellte fest, dass die NATO-Mitglieder da nicht mitmachen würden. Der mit keinem Rechtsverständnis gesegnete Luxemburger soll stattdessen den Konflikt zwischen der Türkei und Russland im Auge haben. Also jene Russen, welche dem „Regime“ in Syrien helfen und zu „Rebellen“ umgetaufte Terroristen bombardieren würde. Das musste noch einmal gesagt werden. Nicht gesagt wurde, dass die Türkei in Syrien nichts zu suchen hatte und dennoch dort einen wenig verdeckten Krieg führte. Keine Beanstandung durch die selbst ernannte „Wertegemeinschaft“. Das radikale Saudi-Arabien kündigte an, die anscheinend irgendwo von ihnen entdeckte „gemäßigte Opposition“ mit Flugabwehrwaffen zu beliefern. Wer bewaffnete dann die radikalen Salafisten-Söldner?

http://derstandard.at/2000031459188/Die-Partner-in-der-Nato-bremsen-die-Tuerkei

 

„Noch setzen die USA in Libyen weiter auf Eindämmung.“ STANDARD, 20. Februar 2016.

Nachdem die USA dort hatten alle Dämme brechen lassen, was nicht erwähnt wurde. Es wurde hier und da wieder in Libyen gebombt, angeblich gegen den dort auch befindlichen „IS“, welchen sie selbst geschaffen hatten. Gudrun tat so, als würde sie das Gerede von Leuten ernst nehmen. Das heißt, vielleicht gab sie es gar nicht vor, denn wir wissen es nicht. Der „IS“ ist jedenfalls eine Erfolgsgeschichte. Eine Krankheit, die medial ihre westliche Verbreitung fand, und eine Krankheit, deren Bekämpfung nach Belieben vorgetäuscht werden konnte.

http://derstandard.at/2000031460323/Noch-setzen-die-USA-in-Libyen-weiter-auf-Eindaemmung

 

„Österreich als Buhmann, aber Griechenland der Verlierer.“ STANDARD, 20. Februar 2016.

Griechenland hatte von Anfang an verloren. Davon abgesehen versuchten alle anderen EU-Akteure ihre Haut zu retten – vor allem innenpolitisch. Unklare Rechtslage, egoistische Umtriebe, Aussetzung von bestehenden Gesetzen, kein politischer Wille, um die Ursachen der Fluchtbewegung zu beseitigen. Erbärmlich.

http://derstandard.at/2000031452670/Asyl-Oesterreich-als-Buhmann-Griechenland-der-Verlierer

 

„Türkei-Journalisten spüren Druck.“ STANDARD, 20. Februar 2016.

Natürlich bekamen diese den Druck, wenn sie Themen publizierten, welche die türkische Regierung als eine Bande von Räubern und Mördern darstellten. Interessanterweise schien es in der Türkei immerhin noch kritische Journalisten zu geben, auch wenn deren Anzahl derzeit weiter reduziert wurde. Manchmal auch mit Hilfe eines „Unfalls“. Und in Österreich? Ja, da schreiben sie alle das gleiche. Brav.

http://derstandard.at/2000031447726/Tuerkei-Journalisten-spueren-Druck

 

Ratte 0

 

 

Freitag
09
Dezember 2016

Das Ableben von Fidel Castro und ein kleiner kläffender Köter. Teil 2.

 

Die bestimmten Handlungen vorgelagerten Ausgangssituationen wurden von Christian Ultsch unterschlagen, um sein Pamphlet, denn um mehr handelte es sich hierbei nicht, in eine bestimmte Bahn zu lenken. Dazu gehörte auch die Meinung, dass die Bedingungen, wie ein Staat außerhalb der USA zu funktionieren habe, von eben diesen USA bestimmt werde.

Ein gesellschaftliches Model wie der Sozialismus gehörte nicht dazu, weil dieses die so genannten Eliten, die alte Herrschaftsklasse, und das Kapital zum Gemeinwohl unterordnen ließ. Was für Ultsch als einen Vertreter des US-Raub-Kapitalismus ein „ideologischer Starrsinn“ gewesen sein soll, war Fidel Castros Vorstellung eines gesellschaftlichen Ideals gewesen, in welchem die Menschen in der Bevölkerung innerhalb einer sozialen Gerechtigkeit untereinander „gleich“ sein sollten. Im Zuge dessen hatte Kuba ein kostenloses Bildungssystem aufgebaut und den vor 1959 herrschenden Analphabetismus von sage und schreibe rund 70% auf einen besseren Stand bringen können als jenen in den USA. Als vorbildlich galt auch das damals neu geschaffene und für die Kubaner ebenfalls kostenlose Gesundheitssystem mit vorzüglich ausgebildetem Personal. Kuba hatte daraufhin in Afrika und Süd- sowie Lateinamerika medizinische Einrichtungen solidarisch zur Verfügung gestellt, wo es einen großen Mangel gegeben hatte. Das neue Gesellschaftssystem hatte übrigens auch das Ende des zuvor ausgeübten Rassismus bedeutet.

Richtig ist der Umstand, dass Kuba unter den Brüdern Castro ein Ein-Parteien-System etabliert hatte und somit eine autokratische Regierung. Die von Ultsch behauptete „unterdrückerische Despotie“, wobei „Despotie“ erst in der Neuzeit als Begriff für eine Willkürherrschaft verwendet wird, war keine gewesen, denn die Regierung hatte die Mehrheit der Bevölkerung immer hinter sich gewusst. Sie hätte sich andernfalls auch niemals so lange halten können.

Natürlich hatte es eine Fluchtbewegung von der Karibikinsel gegeben. Die zuvor herrschende weiße Oberschicht und die Akteure der Diktatur hatten mit ihren Familien Kuba verlassen, wie überhaupt alle, die aufgrund vergangener Umtriebe die Aussicht auf ein Gerichtsverfahren gehabt hatten.

Es ließe sich einiges auch an der Regierung Castro kritisieren und diskutieren, aber darum ging es Ultsch gar nicht, da er nur auf einseitige Diffamierung setzte. Die besondere Situation der kubanischen Regierung unter Castro lag in der grenzenlosen Aggressivität der USA begründet, welche die Existenz Kubas als freien und souveränen Staat permanent bedroht hatte. Dies wurde von Ultsch wohlweislich komplett ausgeblendet, weil seine US-Dienstherren dann als antidemokratische, despotische und kriegerische Gewaltmenschen da stehen würden. PRESSE-Leser mussten daher bei Interesse selbst in Erfahrungen bringen, dass bestimmte Handlungen wie jene der Castro-Regierung auch einem bestimmten Umfeld geschuldet waren.

Dass die von Ultsch behauptete „Despotie“ über einen sehr großen Rückhalt in der kubanischen Bevölkerung verfügt hatte, wurde auch dadurch deutlich, dass die USA trotz Kriegshandlungen wie Bombardierungen, einer – gescheiterten – Invasion („Schweinebucht“), Terroranschlägen, Morden und Mordversuchen, Sabotage, Handelskrieg und totale Blockade sowie einer permanenten subversiven Wühlarbeit und Manipulationen der Bevölkerung nicht gelungen war, die Regierung Castro zu stürzen und Kuba unter die eigene Gewaltherrschaft zurückzubringen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Mongoose

Das durch und durch kriminellen Kapazitäten wurden auch in anderen Plänen deutlich:

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Northwoods

 

Dies war für Ultsch kein Thema, gehört aber dazu, um differenzieren zu können. Kuba hat ungleich mehr Gründe, Menschenrechte in den USA anzumahnen, die – rechtlich abgesichert – sogar auf Kuba noch ein KZ unterhalten. Ultsch versuchte hier die Sichtweise des US-Verbrecherpacks unter die Leute zu bringen, und dies nicht sonderlich intelligent.

Natürlich hatte die Regierung Castro nicht die „Zuckerrohrinsel in den wirtschaftlichen Ruin“ getrieben. Würde Ultsch hier seinen Maßstab für alle gleich anlegen, wären die USA mehr als „ruiniert“. Das zieht demnach nicht. Da es wiederum die USA waren, welche im Verein mit ihren Verbündeten Kuba mit einer vollständigen wie widerrechtlichen Handels-Blockade versehen hatten, waren verschiedene Entwicklungen – vor allem technischer Natur – nicht möglich gewesen. Die Regierung Castro hatte nichts verboten oder abgeriegelt, aber sie war dann genötigt gewesen, ihre Wirtschaft unter sehr schlechten Bedingungen halbwegs autark zu gestalten.

Was Castro angeblich an der Entwicklung Kubas „gestohlen“ haben soll, blieb hier der alleinigen Phantasie Ultsch überlassen. Er teilte es seinen Lesern auch nicht mit. Eine gegensätzliche Sichtweise ist auf jeden Fall zulässig: die verhinderte Unterordnung und Ausplünderung der USA und die Wahrung der Souveränität Kubas mit einem sozialistischen Gesellschaftsmodell zum Preis eines relativ niedrigen Einkommens und überschaubaren Konsummöglichkeiten. Und dies auch noch bei einer hohen Lebenserwartung. Oder auch das Ringen eines soziales Systems gegenüber einem korrupten und kriminellen, welches nur die Klientel einer bestimmten Oberschicht bedient.

Diese Sichtweise dürften US-Lohnschreibern wie Ultsch natürlich überfordern, weil sie mit echten Werten und Haltungen, mit Moral, Anstand und Selbstbestimmung nichts anfangen können. Die einzige Grundlage ihres Berufsstandes besteht aus gewissen Talenten als bezahlte Sprachrohre und ansonsten aus amoralischer Verkommenheit – und sonst nichts. Ultsch trat den Nachweis sogleich an.

„Statt den Ausgleich mit dem reichen Nachbarn zu suchen, pflegte Castro die Feindschaft zu den USA, in die er sich nach der Revolution mit Enteignungen und seiner Verbrüderung mit der Sowjetunion ritt. Das brachte die Welt nach der Stationierung russischer Raketen auf Kuba 1962 an den Rand eines Atomkrieges.“

Ein Ausgleich setzt immer noch die Befähigung beider Seiten voraus, ein bestimmtes Problem zu lösen. Diesen Ausgleich hatten die USA allerdings nie gesucht. Die Masse der Verstaatlichungen von ausländischer Industrie geschah erst nach den US-Aggressionen bis 1962. Da die USA auch Drittstaaten genötigt und erpresst hatten, damit diese ihre Handelsbeziehungen zu Kuba abbrechen, war eine wirtschaftliche Annäherung Kubas an die Sowjetunion eine zwangsläufige gewesen. Diese Entwicklungen wurden von Ultsch unterschlagen, um ein einseitiges Zerrbild zu entwerfen. Ebenso unterschlug er, dass der Stationierung von sowjetischen Raketen auf Kuba ein anderes Ereignis vorausgegangen war: die USA hatten damals in der Türkei gegen die Sowjetunion gerichtete Jupiter-Atom-Raketen installiert. Das Vorhaben, sowjetische Raketen auf Kuba zu stationieren, war eine Reaktion darauf gewesen.

Ultsch ließ somit aggressives und bedrohliches Handeln der USA weg, um Reaktionen darauf als „Aggression“ darzustellen. Wie wir wissen, haben die USA nicht die geringsten Probleme damit, weltweit etwa 800 Militärbasen zu unterhalten und an den Grenzen anderer Länder schweres Kriegsgerät auffahren zu lassen. Aber wehe, irgendjemand kommt auf eine ähnliche Idee. Dann tat auch ein Ultsch empört, der dafür zuständig ist, die Anliegen, Meinungen und Verbrechen Washingtons als normal, gerecht, demokratisch oder als Wahrheit zu verkaufen.

„Vom unseligen Handelsembargo, dass die USA schon zwei Jahre zuvor verhängt hatten, profitierte Castro letztlich politisch. Er hatte von da an eine bequeme Patenterklärung, um von seiner Verantwortung für die Misere in Kuba abzulenken.“

Ultsch empfand hier das Handelsembargo als „unselig“, aber nicht, weil es sich um einen kriminellen Akt handelte und noch handelt, sondern weil es die Castro-Regierung unbeabsichtigt innenpolitisch unterstützt hatte. Das kriminelle Agieren der USA hatte sich aber nicht nur auf eine Blockade beschränkt, sondern sämtliches verbrecherisches Potenzial beinhaltet, was von Ultsch nicht erwähnt wurde. Der wies Castro nur die „Schuld“ an einer angeblichen „Misere“ zu, die freilich von anderen initiiert wurde.

 

Montag
05
Dezember 2016

Das Ableben von Fidel Castro und ein kleiner kläffender Köter. Teil 1.

 

Es ist kaum erträglich, sich jeden Tag die österreichischen Massenblätter anzutun geschweige denn zu kaufen. Besonders was im außenpolitischen Bereich an transatlantischen Dreck abgesondert wird, passt auf keine Kuhhaut – und mag sie noch so fett sein. Es erfordert eine eigene Redaktion, die tagtäglich nur dafür arbeiten müssten, diese Lügen, Verdrehungen, Unterschlagungen, Manipulationen und Propaganda aufzuzeigen und deren Verfasser als eine besonders verkommene Gruppe von Schreibtischtätern und Kriminellen bloß zu stellen. Sofern sie selbst ihren verbliebenen Lesern nicht den geringsten Zweifel daran lassen. Die Masken fallen jeden Monat ein wenig mehr.

Zweifellos gehört Christian Ultsch von der österreichischen PRESSE zu jenen Schreiberlingen, die nicht verhehlen, als wessen Meinungsmacher und Sprachrohre sie dienen. Seine Attitüde als US-Lakai ist bekannt und seit Jahren in seinen Artikeln nachvollziehbar.

Das Ableben von Fidel Castro hatte für ihn wieder einmal eine Gelegenheit gegeben, um auf der ersten Seite der PRESSE (Ausgabe vom 27. November 2016) einen so genannten Leitartikel zu platzieren, eine Meinung, die ganz sicher eine des US-State-Departement ist, und welche er möglicherweise bereits verinnerlicht hat, so dass er sie als eigene Meinung verkaufen kann. Im Grunde spielt dies aber keine Rolle.

Zuerst teilte Ultsch seinen Lesern seine Wahrnehmungen in der Welt mit Hilfe einer Aufzählung mit, um dann darüber zu spekulieren, warum was ausgelöst haben könnte. Als Resultat nannte er dies eine verunsichernde Endzeitstimmung; aber wie gesagt, es war seine Meinung, vielleicht auch sein ängstliches Empfinden, welches (von seinen Lesern) nicht nachempfunden werden musste.

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/5125038/Anmerkungen-zum-Tod-eines-Diktators

 

Fidel Castro verbannte Ultsch anschließend als anachronistisches Etwas in die Vergangenheit, um anschließend verständnislos über verschiedene Nachrufe einiger Politiker zu mokieren, in welchen er eine Art „Revolutionsromantik“ verortete.

„Europäische Sozialdemokraten wie etwa auch Österreichs Nationalratspräsidentin Doris Bures erwähnten zwar pflichtschuldig die Verletzung von Menschenrechten und demokratischen Werten auf Kuba, doch auch bei ihr klang Bewunderung durch.“

Das Erwähnen von Menschenrechtsverletzungen als „pflichtschuldig“ zu bezeichnen, entsprang natürlich hier der armseligen wie heuchlerischen Geisteshaltung eines Ultsch. Denn dieser „Pflichtschuldigkeit“ kam er gegenüber seinen Dienstherren natürlich nicht nach, die sogar auf Kuba Menschen ohne Anklage wegsperren und foltern ließen und lassen – von allen anderen Massenverbrechen einmal abgesehen. Deren Opfer hatten bei Ultsch nie ein Menschenrecht erhalten. Ähnlich verhielt es sich mit den „demokratischen Werten“, zu denen sich jedes Volk immer noch selber entscheiden sollte. In den US-Oligarchie konnte von „demokratischen Werten“ keine Rede sein, es waren und sind auch – nicht nur – die USA, welche reihenweise demokratische Regierungen gestürzt hatten, um sie mit willfährigen und teilweise bei ihnen ausgebildeten Diktatoren zu ersetzen.

Das alles ist bekannt, nur Ultsch tat in seiner Doppelmoral so, als wüsste er nichts davon. Und das musste er auch, weil seine Propaganda sonst nicht greifen würde. Er konnte nur hoffen, dass seine Leser so dumm sein würden, um es nicht zu bemerken.

„Wie kaum ein anderer habe Castro die Hoffnungen von Millionen auf eine gerechtere Welt verkörpert, merkte die SPÖ-Politikerin an. Was immer sich die Millionen, zu denen sich offenbar auch Bures zählt, erträumt haben: In Kuba haben sich diese Hoffnungen nicht erfüllt. Castro errichtete einer unterdrückerische Despotie, sperrte Kritiker ein und trieb die Zuckerinsel in den wirtschaftlichen Ruin. Mit seinem ideologischen Starrsinn stahl er Kuba Jahrzehnte der Entwicklung.“

So jedenfalls Ultsch gewohnt einseitig, aber auch falsch und verlogen. Die kubanische Welt war vor dem Sturz des Diktators Filgencio Batista alles andere als gerecht gewesen. Die Bevölkerung war, von der reichen Oberschicht abgesehen, verelendet. Das Land wurde auch von der US-Industrie ausgebeutet. Drogenhandel, Glückspiel und Prostitution hatte sich in der Hand der US-Mafia befunden. Havanna war in dieser Zeit für weiße US-Amerikaner die Stadt gewesen, in welcher sie ungestraft Kinder missbrauchen konnten. Die Diktatur Batista hatte Oppositionelle wegsperren oder ermorden lassen. Das war für die US-Regierung kein Problem gewesen, schließlich war das korrupte kubanische Regime eine Filiale für US-amerikanische Interessen gewesen, und Kuba nicht viel mehr als eine verkappte US-Kolonie.

Die Konfrontation war mit den USA erst entstanden, als sich die kubanische Revolution unter ihren Anführer Fidel und Raul Castro sowie Che Guevara durchgesetzt hatte und der Diktator Batista am 1. Januar 1959 mit seinem Anhang und 40 Millionen Dollar in bar aus Kuba geflohen war.

Für die USA hatte dies in ihren Bemühungen, sämtliche südamerikanische, lateinamerikanische und karibische Staaten als Bestandteile ihre „Hinterhofes“ unter ihre hegemoniale Knute zu zwingen, einen Rückschlag bedeutet. US-amerikanische Großgrundbesitzer wurden enteignet und die US-Mafia um sehr lukrative Geschäfte gebracht. Außerdem wurde auf Kuba ein sozialistisches und von den USA unabhängiges Gesellschaftsmodell eingeführt, welche von den US-Regierungen grundsätzlich weltweit mit allen Mittel bekämpft und eliminiert wurden.

 

Teil 2 folgt.

 

Sonntag
04
Dezember 2016

Kleine Propagandaübersicht – 19/2/2016. Teil 2.

 

Ratte 0

 

 

„EU protestiert gegen Obergrenzen.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Neben Ungarn sollte nun auch Österreich schuld daran sein, dass sich Flüchtlinge möglicherweise auf dem Balkan rückstauen würden. Meinte die „EU“, welche wenig vertraut mit den eigenen Richtlinien schien und zudem mit verantwortlich an der Flüchtlingsbewegung.

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4928922/EU-protestiert-gegen-Obergrenzen

 

„Es wird in Syrien noch schlimmer werden als bisher.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Wieland Schneider hatte im Jahre 2016 scharfsinnig erkannt, dass die Ursachen von Massenflucht aus der Welt geschafft werden müssten, um dem Flüchtlingsproblem wirksam gegenübertreten zu können. Nach Schneider sollen sich darin alle EU-Staaten angeblich einig sein. Genau das ist falsch, da einige der EU-Staaten in den Kriegen (Syrien, Afghanistan, Irak) militärisch involviert sind und nahezu alle auch politisch. Das heißt, sie waren und sind Akteure, welche Kriegszustände und Massenflucht ausgelöst hatten. Der PRESSE-Leser durfte sich hier aussuchen, ob es sich bei Schneider um naiven und ungebildeten Autor handelte oder ob dieser nichts weiter war, als ein gewöhnlicher Propagandist, der versuchte, die schmutzigen Hände anderer reinzuwaschen. Und natürlich auch seine eigenen.

„Doch nach einem Ende der syrischen Tragödie sieht es derzeit nicht aus. Im Gegenteil: externe Mächte wie Russland, der Iran, die Türkei oder Saudiarabien, die in Syrien einen Stellvertreterkrieg ausfechten, rüsten zum Showdown.“

Natürlich ist Wieland Schneider genau so wenig neutral wie das Blatt, für welches er arbeitet. Er stellte einige der staatlichen Akteure auf die gleiche Ebene, um „Stellvertreter“ zu zeichnen, freilich ohne zu benennen, wen diese vertraten. Gleichfalls verzichtete er auf die Klarstellung, dass es sich bei der Türkei und Saudiarabien um die Angreifer auf Syrien handelte, während Russland nebst Verbündeten dem Völkerrecht konform das angegriffene Land bei der Verteidigung unterstützte.

Schneider zeichnete Bedrohunsszenarios mit der Türkei als Mittelpunkt, er erwähnte sogar, dass die Terroristen in Aleppo, die er wiederholt als „Rebellen“ verharmloste, von der Türkei unterstützt werden würden. Aber nein, nicht die Türkei oder deren Regierung wurde für Krieg, Tod und Zerstörung gebrandmarkt, sondern die Verteidiger in Syrien. Dort verortete der Propagandist ein „Regime“ sowie einen syrischen „Machthaber“ in der Gestalt von Assad, der sich erdreistete, seinen „Herrschaftsbereich auszuweiten“. In Syrien.

Billiger und dümmer ging es kaum noch. Konsequenterweise bezeichnete der Propagandist Schneider den weiteren kriegerischen Einsatz der Türkei und Saudi-Arabiens auf syrischem Territorium nur als „Gegenmaßnahmen“ und nicht als das, um was es sich handelte: um einen verbrecherischen Angriffskrieg und um Terror, an dem auch Wieland seinen Anteil hatte.

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/4928918/Es-wird-in-Syrien-noch-schlimmer-werden-als-bisher

 

„Türkische Regierung droht mit Vergeltung.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Susanne Güsten befand ebenfalls, dass die türkischen Behörden verblüffend schnell einen Schuldigen für das Bombenattentat in Ankara gefunden haben wollen. Und dazu noch einen, der gut in ihre Agenda passte. Erfreulich, dass Güsten auch eine Meinung von kurdischer Seite gelten ließ, welche in Erwägung zog, dass die Bombe von den Türken selbst gezündet worden wäre, um eine Intervention nach Nord-Syrien zu rechtfertigen.

Das war auch gar nicht weit her geholt. Die Türkei führte seit Jahren mit Proxy-Truppen gegen Syrien wie auch gegen die Kurden Krieg. Und tatsächlich schaffte die türkische Regierung neue Proxy-Truppen heran, um sie nach Syrien zu werfen. Eine internationale Ächtung und Verurteilung der Türkei durch die angebliche „Wertegemeinschaft“ des Westens gab es nicht.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4928917/Anschlag_Turkische-Regierung-droht-mit-Vergeltung

 

„UN-Hilfskonvois erreichen Notleidende in Syrien.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Andreas Zumach kannte sich aus: bei den Al-Kaida-Terroristen, welche Foua und Kafraya belagerten, würde es sich um „Rebellen-Milizen“ handeln, genauer gesagt: um „sunnitische Rebellen“. Er nannte die vom Ausland unterhaltenen Terroristen wie Al-Kaida „Bürgerkriegspartei“. Er wusste auch, dass sich in Madaya ein Krankenhaus mit Personal befand, nachdem zuvor gerne auch durch die PRESSE behauptet wurde, dass es dort keine Ärzte geben würde. Und natürlich würde die syrische Regierung der Hauptschuldige sein, welche gegen die Genfer Konvention und gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen würde. Das war natürlich die klassische Täter-Opfer-Umkehr, denn der Krieg gegen Syrien durch verschiedene Staaten mit Hilfe ihrer Proxy-Truppen wurde nicht als Rechtsbruch beanstandet. Humanitär verpackte Kriegspropaganda.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4928919/UNHilfskonvois-erreichen-Notleidende-in-Syrien

 

„Erdogan spielt Tür auf und Tür zu nach Belieben.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Erdogan wird noch immer als Präsident bezeichnet und nicht als Kriegsfürst oder „Machthaber“, obwohl er Krieg führen, Terroristen steuern, rauben und morden lässt. Gleichzeitig versuchte er die EU mit dem Flüchtlingsstrom zu erpressen. Das eigentliche Problem wurde nicht genannt: im Westen konnte zwar Empörung artikuliert werden, aber nicht viel mehr, da zu viele Regierungen an den Verbrechen beteiligt sind.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4928920/Turkei_Erdogan-spielt-Tur-auf-und-Tur-zu-nach-Belieben

 

„Deal mit Vorbehalt.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Es wurde gefragt, ob dann auch andere EU-Mitglieder die Sonderregeln nutzen dürften. Warum nicht, was sprach dagegen?

http://diepresse.com/home/politik/eu/4928924/Grossbritannien_EUDeal-mit-Vorbehalt

 

„Die Erdölversorgung nach 2020 ist gefährdet.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Das hatten wir schon häufiger gehört. Nun auch noch vom russischen Energieminister, dessen Interesse ident ist mit allen anderen Förderstaaten: Profit.

http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/4928931/Die-Erdolversorgung-nach-2020-ist-gefaehrdet

 

„Barrack Obama und sein Traum vom Cuba Libre.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Thomas Vieregge phantasierte sich seine US-Welt zusammen. Ein erster verbaler Schritt einer US-Regierung auf Kuba zu wurde als Sensation verkauft und von Vieregge arrogant-frech als eine „Etappe in der Demokratisierung“ Kubas bezeichnet. Dass die US-Oligarchie den Staat Kuba von einer „Terrorliste“ gestrichen haben sollen, war aufgrund des Umstandes, dass hier Terroristen ein Land als solche deklariert hatten, bedeutungslos und lächerlich. An dem Vorhaben, Kuba in ihre Hegemonie zu bringen/zwingen, hatte sich nichts geändert. Aber möglicherweise einige Methoden, abseits von Mord und Totschlag. Nicht erwähnt wurde die Tatsache, dass die USA mit ihrer aggressiven Kuba-Politik mittlerweile international vollkommen isoliert waren.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4928933/Barack-Obama-und-sein-Traum-vom-Cuba-Libre

 

„Verbrechen gegen alle auf der Welt.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Und noch einmal ein Artikel über das Gerichtsurteil gegen ein beschränktes 17-jähriges Mädchen. Wir warten nun auf die Prozesse gegen die tatsächlichen Verbrecher, denn gegenüber diesen ist dieses dumme Mädchen gar nichts. 

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4928876/Terror_Verbrechen-gegen-alle-auf-der-Welt

 

„OMV: Der Neustart aus dem Milliardenloch.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Ein Konzern, ein feudales Missmanagement, aber keine Verfahren. Und die US-Lobby in der EU wiederum versuchte Vereinbarungen zwischen der OMV und russischen Konzernen zu stören. Auch hier: die EU ist ein kostspieliges Pflaster für Österreich bzw. dem Steuerzahler.

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4928894/OMV_Der-Neustart-aus-dem-Milliardenloch

 

„Schwarzmarkt für Arbeitsmigration.“ PRESSE, 19. Februar 2016.

Ein guter, weil richtiger Artikel von Josef Urschitz. Kosten werden sozialisiert, dieses Sozialgefüge aber gesprengt. Die Profiteure reduzierte Urschitz zum Schluss leider auf die Schlepper. Die Profiteure sind aber vor allem beim Kapital zu suchen, welche mit dem Migrationsdruck hervorragend sämtliche gewerkschaftlichen Errungenschaften weiter nach unten drücken können.

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/diebilanz/4928892/Schwarzmarkt-fur-Arbeitsmigration

 

Ratte 0

 

Mittwoch
30
November 2016