Author Archives: Ruediger

Passt auch nicht.

 

Man möchte meinen, Bauten aus weit vergangenen Zeiten – Mittelalter, Renaissance, Barock – hätten es als sichtbare Teile eines kulturellen Erbes verdient, entsprechend präsentiert zu werden. Zum Beispiel mit der Erschaffung einer „Schauseite“. 

Wr. Neustadt hat eine andere Lösung gefunden, wie ein Besuch an der südlichen Schauseite vermittelte. 

 

Passt-auch-nicht

 

Links das Gebäude des Tennisplatzes, rechts das neue chice Hotel im 70er-Retro-Look – und in der Mitte die Beton-Baustelle vor dem Kulturerbe.

Damit sich jeder Besucher selbst ein Bild von dem Charakter der Stadt und ihrer Entscheidungsträger machen kann. Und das kann auch nicht verkehrt sein. 

 

Montag
19
November 2018

Die Grünen und der UN-Migrationspakt.

 

Der Sprecher der „Grünen“, Werner Kogler, hatte offensichtlich das Bedürfnis gehabt, den ehemaligen Grün-Wählern aufzuzeigen, dass seine bei der letzten Bundeswahl hart abgestrafte Partei tatsächlich nicht wählbar ist.

„Grüne wollen gegen Nationalismus „alle Kräfte mobilisieren“.

https://derstandard.at/2000090901678/Gruene-wollen-gegen-Nationalismus-alle-Kraefte-mobilisieren

 

Im Standard und auf anderen Plattformen heißt es zumeist gleichlautend:

„Bregenz – Grünenbundessprecher Werner Kogler sieht das Nein zum UN-Migrationspakt Österreichs als „fatales Signal“. Das Land kopple sich damit vom pro-europäischen Kurs ab, öffne die Tür für eine antieuropäische Stimmung und stelle sich damit während der EU-Ratspräsidentschaft an den rechten Rand Europas und der Welt, sagte Kogler am Donnerstag in Bregenz bei der Vorstellung der Ziele bei der EU-Wahl.“

Bereits mit diesem einen Absatz zeigte Kogler auf, dass er nichts zu sagen hatte. Seine Meinung oder vielmehr das durch ihn artikulierte Anliegen bestand aus einer bloßen Aneinanderreihung von nichtssagenden Phrasen.

Kogler deklarierte sich als eifriger und unreflektierter Anhänger des Gebildes „EU“, welches er in den Mittelpunkt zu rücken trachtete, obwohl der erwähnte Migrationspakt ein Projekt der UN ist. Die „EU“ kommt darin nicht vor, gleichwohl tat Kogler so, als würde Brüssel das Maß aller Dinge sein, und der große, wenn auch etwas undemokratische Entscheider.

Ohne über auch nur ein einziges Argument zu verfügen, entblödete sich Kogler nicht in hohler Stimmungsmache. Er konstruierte künstlich aus einer UN-Angelegenheit einen „pro-europäischen“ Kurs. Allerdings existiert kein „pro-europäischer“ Kurs, denn was soll das sein, wer definiert derartiges? „Pro-Europäisch“ ist ein Propagandaschlagwort, hinter welchem sich die Meinung von Brüssel verbirgt, einem Ort, wo sich gerne auch die Grünen als Meinungsmacher und Gestalter im Dienste übergeordneter und transatlantischer Interessen profilieren möchten.

Eine eigenständige Beurteilung, wie sie von der aktuellen österreichischen Bundesregierung verlautbart worden war, sah Kogler somit als negativ an, weil diese nicht dem „Kurs“ anderer Entscheider entsprach. Er verurteilte die Entscheidung auch noch als Vorlage für eine „antieuropäische Stimmung“, was nicht mehr war als eine substanzlose, zusammenhanglose Verunglimpfung. Vielmehr zeigte Kogler, dass er die inhaltsleere Sprache der „EU“ verinnerlicht hatte, eine Sprache, in welcher die „EU“ fälschlicherweise mit Europa gleichgesetzt und Widerspruch zu Brüssel als „antieuropäisch“ gebrandmarkt wurde.

Zur Sachlichkeit trug der Grüne nichts bei, nichts über den Inhalt des Migrationspaktes, nichts über kritikwürdige Passagen, nichts über die Gründe der Ablehnung durch die Bundesregierung. Dies soll an dieser Stelle nachgeholt werden, so dass sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden kann.

https://juergenfritz.com/2018/10/24/un-migrationspakt/

 

Die Ablehnung war natürlich die richtige Entscheidung, alles andere hätte katastrophale Folgen. Die USA hielten sich als einer der Hauptverursacher von Migrationsbewegungen von Anfang an heraus – logisch.

Um im Duktus eines Kogler zu bleiben, ist dieser Pakt grundsätzlich antieuropäisch. Und Kogler ein von fremden Interessen gesteuerter „Anti-Europäer“, welche andere als „antieuropäisch“ zu verteufeln versucht, welche ihrer eigenen Zerstörung nicht zustimmen wollen. Da wird dann gerne von „Menschenrechten“, „Rechtsstaatlichkeit“ und „Sicherheit“ geschwafelt, von an den Haaren herbeigezogener „nationaler Kleinkrämerei“ durch die Bundesregierung, eine Brücke für Rechtsextreme… blah-blah-blah. Und ja, er würde die Zerstörung des Projektes „EU“ befürchten, als wäre er deren Sprachrohr.

Kogler meinte, dass „Europa“ starke Fürsprecher gegen Klimakrise, Kriege und humanitären Katastrophen bräuchte. Damit kann er allerdings weder sich selbst und seine Partei gemeint haben, denn erst Recht auf EU-Ebene sind bei den Grünen mittlerweile die eifrigsten Kriegstreiber zu finden.

Manchmal mögen bei aller Inhaltsleere die Umstände banaler sein und das Gebaren zumindest nachvollziehbar. Kogler erhofft sich einen durch Steuergelder überbezahlten Sitzplatz in der EU. Dort kann er dann unter dem Geschwätz, er wäre ein „Europäer“, die fremden, antieuropäischen Interessen womöglich besser bedienen. Im Austausch des russophoben Reimon.

https://derstandard.at/2000090336949/Werner-Kogler-bewirbt-sich-fuer-gruene-Spitzenkandidatur-bei-EU-Wahl

 

Samstag
10
November 2018

PASST NICHT.

 

Irgendetwas passt hier nicht in dieses Bild, einem Schnappschuss:

 

St. Peter & Beton

Richtig, es ist das geschmacklose gotische Bauwerk hinter dem Betonwürfel, einer wahrlich ästhetischen Meisterleistung. 

 

Donnerstag
08
November 2018

Bedürftig – 28. Kandidat: Chris D.

 

Unserem Bedürftigen-Reporter Bernd Bieglmayer gelang das Kunststück, in unserer Bedürftigen-Redaktion einen unsichtbaren Bedürftigen zu präsentieren, also eine Person, die nirgends zu sehen war oder auch sonstwie nicht auffiel.

So war es nachvollziehbar, dass sich diese Person, ein Herr Chris D., erst gar nicht überreden lassen musste, Herrn Bieglmayer in die Redaktion zu begleiten, bot dieser Besuch doch die Möglichkeit, aus dem Unsichtbaren hinaus in die öffentliche Wahrnehmung zu treten. Dorthin, wo der Narzissmus befriedigt werden konnte.

Wir von der Bedürftigen-Redaktion gaben diesem Mann nun die Gelegenheit, sich entsprechend vorzustellen. Herr D. verkündete sogleich mit einer gewissen Selbstsicherheit, dass es sich bei ihm um einen Schauspieler handeln würde. Wir waren überrascht, denn wir kannten ihn nicht. Selbst unsere Reinigungsdame, eine eingeschworene TV-Konsumentin, wusste weder mit seinem Namen noch mit seinem Gesicht etwas anzufangen.

Diese Tatsache ließ den unbekannten Schauspieler nicht nur die Selbstsicherheit verlieren, er verlor auch seine Contenance. In einem spontanen Anfall von Wut quetschte er unserer protokollierenden Sekretärin die Hand. Das war nicht schön anzusehen, erhöhte aber die Aussicht von Herrn D., in den wahrgenommenen Kreis der Bedürftigen aufgenommen zu werden.

Zur Versachlichung lenkten wir unser Gespräch auf die Frage, warum ausgerechnet er, der Schauspieler Chris D., zu den populären Bedürftigen zählen könnte. Das vermochte Herr D. allerdings so nicht zu beantworten. Er behauptete, zumindest populär zu sein und verwies auf eine Filmliste, welche uns nicht viel sagte. Als Höhepunkt eines Weges mochten hier noch sechs Sekunden in der Rolle eines Nazi-Soldaten gelten, das schien international, handelte es sich bei dem Streifen um eine US-Pathos-Produktion.

 

Bedürftiger Chris D. 1

 

 

Für uns war das schlichtweg zu wenig; zu wenig, um bekannt zu sein, zu wenig, um bedürftig zu sein. Herr D. reagierte daraufhin ein wenig ungehalten und führte schließlich an, dass es sich bei ihm um einen „Festival-Direktor“ handeln würde. Leider ohne Festival, was nun zumindest bei unserer Reinigungsdame ein wenig Mitleid erregte.

Wir konnten es drehen und wenden, wie wir wollten: wir fanden nichts, was Herrn D. aufgrund von nicht sichtbaren Kompetenzen auch nur den geringsten Anspruch erlaubt hätte. Wir waren ihm sogar noch entgegengekommen und hatten ihm vorgeschlagen, sich wenigstens als „arbeitslos“ zu bezeichnen. Aber davon hatte Herr D. ebenfalls nichts wissen wollen.

Uns in der Bedürftigen-Redaktion blieb schließlich nichts anderes übrig, als dem unsichtbaren Schauspieler mitzuteilen, dass wir ihm eine Rolle als Bedürftigen der Woche nicht anzubieten vermochten. Unsere Sekretärin, auf Herrn D. nicht mehr gut zu sprechen, bestärkte uns in dem Entschluss. Sie wollte erfahren haben, dass Herr D. sein Geltungsbedürfnis erfolglos als Gemeindebediensteter in einem kleinen Provinzstädtchen ausüben durfte. Gönner in der Stadtverwaltung sollen ihn dort mit einem Gehalt versorgt haben, welches zehn echte Bedürftige aus ihrer Bedürftigkeit gerettet hätte.

Wir boten Herrn D. noch eine Stellungnahme an, doch er schwieg. Nachdem Bernd Bieglmayer dann so nett gewesen war, ihn zur Tür hinaus zu geleiten, entbrannte in unserer Redaktion eine erregte Debatte. An deren Ende stand fest, den Herrn D. nachträglich zu einem Bedürftigen des Monats zu küren. Dies allerdings nur mit einer denkbar knappen Mehrheit.

Freitag
12
Oktober 2018

Endlich Sonntag.

 

Was hat sich diese Woche in Wr. Neustadt getan?

Die Kaufhauskette MÜLLER schließt nach Intervention der Stadtregierung ihre Innenstadt-Filiale doch nicht zum 30. September, sondern erst zum Jahresende. Somit wurde die Verödung der Innenstadt im Bereich der Wiener Straße zumindest hinausgeschoben. Die Mitarbeiter wurden freilich bis auf deren 15 bereits abgebaut, wie kolportiert wurde. Fatal.

Unterdessen hatte die Stadt am gestrigen Samstag versucht, am Ende der Herzog-Leopold-Straße für innerstädtische Belebung zu sorgen. Mit in der Fußgängerzone abgestellten Fahrzeugen eines hiesigen Autohauses. Innovativ.

Bei der ehemaligen städtischen Regierungspartei SPÖ hatte es einen Personalaustausch gegeben. Wegen schlechter Umfragewerte, wie versichert wurde. Die negative Meinung ist nicht neu, aber kein Grund, Personal auszuwechseln. Denn die Ursachen für die schlechten Umfragewerte wurden nicht einmal am Rande berührt, also das, was wesentlich ist. Die Beförderung der biederen Frau Sitz auf den ersten städtischen SPÖ-Platz kann nur als eine kosmetische Korrektur bezeichnet werden, denn Herr Karas wird im Stadtrat verbleiben – trotz der schlechten Umfragewerte. Angeblich sei dessen politische Erfahrung unentbehrlich. Lustig.

https://www.noen.at/wr-neustadt/wr-neustadt-wechsel-an-der-spoe-parteispitze-sitz-folgt-karas-spoe-wr-neustadt-margarete-sitz-horst-karas-114661943#

 

Und zuletzt die Causa um die „FRONTALE“. Wir hatten bereits vor Wochen per Mail an das Theater-Management die Frage gerichtet, ob die „FRONTALE“ dieses Jahr veranstaltet wird oder nicht. Eine Antwort haben wir allerdings als Ausdruck der dortigen Überforderung nie erhalten.

Nach einer langen Zeit des betretenen Schweigens haben nun kürzlich die NÖN wie auch der KURIER die Neuigkeit verkünden können: die „FRONTALE“ wird dieses Jahr ausgesetzt. Der KURIER titelte als Boulevardblatt, welches es nicht sein möchte, effektheischerisch mit „Personalkrimi um Filmfestival „Frontale“ in Wr. Neustadt“.

https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/personalkrimi-um-filmfestival-frontale-in-wiener-neustadt/400123913

https://www.noen.at/wr-neustadt/wiener-neustadt-filmfestival-frontale-findet-heuer-nicht-statt-filmfestival-kulturpolitik-christoph-gausch-reinhard-astleithner-115284280

 

Krimi ist dort allerdings gar nichts, wir haben es nur mit einer banalen Geschichte der Eitelkeit und Inkompetenz zu tun, von Leuten, die etwas sein wollen und nicht sind, und Leuten, die etwas übernehmen und ausbeuten wollen, wozu sie selbst niemals imstande sein werden.

Für den ÖVP-Kulturstadtrat Franz Piribauer kann diese Angelegenheit nur peinlich sein, hatte er zu Beginn seiner Amtszeit dem hiesigen Provinzstädtchen eine große Kino-Zukunft prophezeit. Für das nachfolgende Ende aller Kino-Projekte trägt er die politische Verantwortung.

Mit den Initiatoren der „Frontale“, Christoph Gausch und Reinhard Astleithner, soll verhandelt werden. Die scheinen nicht gänzlich abgeneigt zu sein, fordern aber das alleinige Gestaltungsrecht, das heißt ohne die Inkompetenz des aktuellen „künstlerischen Leiters“ des Stadttheaters. Das ist verständlich wie notwendig, doch darf nicht vergessen werden, dass es sich bei dem ehemaligen „Festival-Direktor“ auch nur um ein Rädchen in einem Getriebe handelt, welcher eine bestimmte Agenda zu verfolgen hat.

Die vom Kulturstadtrat hergestellte Verknüpfung der „Frontale“ mit der Landesausstellung im kommenden Jahr spricht jedenfalls Bände. Da es für die Stadt diesbezüglich kaum um Kino-Kultur, sondern um ihr Prestige geht, können wir nun mit Spannung verfolgen, welcher Akteur sich zwangsweise zurücknehmen muss.

 

Sonntag
23
September 2018

Sagenhaft

 

Am gestrigen Abend wurde eine große Vernissage der Wr. Neustädter Künstlervereinigung gefeiert – in Bad Fischau. 

 

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Das Publikum war wie so oft an diesem Ort zahlreich erschienen, ja, vielleicht zahlreicher als bei ähnlichen Veranstaltungen zuvor.  Bürgermeister Reinhard Knobloch freute sich zu recht. Und er stellte fest, dass zunehmend Wr. Neustädter Publikum, Kunst- und Kulturbegeisterte, den Weg von der Stadt ins Land finden würden. 

Andere würden dies auch als eine Abwanderung bezeichnen. Und es deutet nichts darauf hin, dass es sich ändern wird, unternimmt die politische Führung von Wr. Neustadt derzeit alles, diese Abwanderung zu unterstützen. 

Mittlerweile wirkt sich dies auf das Konsumverhalten aus. Die Schließung von „Müller“ wird den Niedergang beschleunigen, aber bereits zuvor fuhren Neustädter zum Einkaufen gerne auch nach außerhalb. Die Innenstadt von Baden beispielsweise floriert, nachdem sich der dortige ÖVP-Bürgermeister als cleverer erwiesen hatte.  Und in Sachen Kultur haben alle kleinen Örtchen um Neustadt herum die Nase weit vorn. Das wird auch die Flugveranstaltung eines Milliardärs nicht ändern. Ein kurzer Spaß, mehr nicht. 

 

Freitag
14
September 2018

Feindbilder in der ORF-Expertenrunde.

 

Das mediale Spektakel und die Stimmungsmache um die Hochzeit der österreichischen Außenministerin Kneissl und deren Ehrengast aus Russland, zu dem auch ein Gerhard Mangott seinen Teil beitrug, ließ uns einen Blick auf dessen Homepage werfen. Dort befindet sich das Video über das ORF-Format „Runder Tisch“ vom 7. April 2017.

Thema war hier der Giftgas-Vorfall von Khan-Sheikhoun in der syrischen Provinz Idlib gewesen, welcher sich am Morgen des 4. April ereignet haben soll. Neben Mangott waren als Diskussionsteilnehmer folgende Personen geladen: Petra Ramsauer, die als Autorin und „Journalistin“ vorgestellt wurde, Michael Linhart, Generalsekretär im österreichischen Außenministerium, sowie Walter Feichtinger vom Bundesheer.

 

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Von links nach rechts: Feichtginger, Mangott, der Moderator, Ramsauer, Linhart. Quelle: ORF 2, Screenshot. 

 

Der Moderater fragte nach dem Verursacher des Chemiewaffeneinsatzes, und er fragte auch, welche Beweise es geben würde, dass das „Regime Assad“ dafür verantwortlich sei.

Frau Ramsauer stellte erst einmal fest, dass keine Fakten („vom Boden“) existieren würden, was sie gleichwohl nicht daran hinderte, Bilder (!) in eine Richtung zu deuten, welche als Urheber auf die syrische Regierung weisen würden. Die Quelle dieser Bilder, die Terrorvereinigung Al-Kaida, wurde von ihr unterschlagen, wie sie auch verschwieg, wer diese finanzierte und ausrüstete. Sie vermied gleichfalls, die Interessen der einzelnen Konfliktparteien in den Raum zu stellen, um einen echten Diskurs zu ermöglichen. Stattdessen versuchte sie, ihre Meinung mit der Lüge zu untermauern, dass der Giftgasangriff von 2013 durch die syrische Armee („Regime“) erwiesen sei.

Ramsauer versuchte ihre faktenfreie Meinung anschließend wieder abzuschwächen, indem sie auf angeblich „starke Indizien“ verwies, die freilich nicht existierten, und betonte abermals, dass man Fakten „vom Boden“ bräuchte. Gleichzeitig stellte sie sich als eine Person hin, welche sich anscheinend um Fakten kümmern könnte, allerdings nicht im Al-Kaida-Territorium oder gar am Tatort. Wo genau in Syrien ließ sie außen vor.

Sie beteuerte, sich als „Journalistin“ seit Monaten um eine Einreise nach Syrien zu bemühen, und zwar ins „Regime-Gebiet“, was auch immer das sein soll. Diese Einreise würde ihr den eigenen Angaben nach verweigert werden, was nicht wirklich erstaunt, zeigte sie sich im ORF in nur kurzer Zeit als eine NATO-Sprechpuppe mit entsprechender Voreingenommenheit und entsprechendem Vokabular, deren Meinung jener des Pentagon und der von ihr nicht erwähnten Al-Kaida glich. Im weiteren Verlauf der Sendung fiel die Frau nur noch dadurch auf, mit Lügen angereicherte Kriegshetze zu verbreiten.

Als nächster durfte sich Gerhard Mangott äußern. Dieser stellte eingangs ebenfalls fest, dass die Belege fehlen. Aus dieser Feststellung heraus hätte wenigstens er die Konfliktparteien bei Namen nennen, die Interessenlage vor Ort und den Nutzen jedweder Akteure bei einem Giftgas-Vorfall darstellen können. Doch weit gefehlt, der „Experte“ verbreitete die Propaganda der Syrien-Invasoren:

„Aber mutmaßlich war es das syrische Regime und sehr wahrscheinlich ist die russische Begründung, dass es sich hier um ein Versehen habe, weil man ein oppositionelles Lager für Giftgas versehentlich bombardiert habe, nicht sehr glaubwürdig.“

Das war Meinung und Stimmungsmache, es gab nicht den geringsten Beleg für diese Behauptung. Auch Mangott bediente sich dem NATO-Jargon vom „Regime“ und formte die Al-Kaida-Formation „Jabhat al-Nusra“/“HTS“ zu einer „Opposition“ um. Die russischen Angaben wollte er ohne Begründung für unglaubwürdig erachten, was allerdings nichts anderes bedeutete, dass er die Darstellung einer Terrororganisation, bei der es sich um die einzige Quelle handelte, als glaubwürdig erachtete. Wenn Mangott schon nichts wusste, so wusste er eine plausiblere Möglichkeit von vorne herein auszuschließen.

Im Grunde reicht dies schon, um Mangott als angeblichen „Experten“ zu diskreditieren und ihn als NATO-Handlanger bloß zu stellen, der mit Wissenschaft („Politologe“) nichts zu tun hat, sondern die Meinung einer Kriegspartei zu verkaufen trachtete. Mit seiner unwissenschaftlichen Vorgehensweise beschämte er weiterhin:  

„Politisch relevant aber ist, dass Russland durch den Giftgasanschlag, der, wie gesagt, mutmaßlich von Assad durchgeführt wurde, vorgeführt wurde. Denn Russland hat beim letzten großen Sarin-Angriff 2013 zusammen mit den Vereinigten Staaten einen Kompromiß geschnürt, dass die Chemiewaffen aus Syrien abgezogen werden. Und Syrien ist damals der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen beigetreten als Nichtchemiewaffenstaat. Und Russland war so etwas wie die Garantiemacht, dass es nicht mehr zum Einsatz von solchen Chemiewaffen kommen würde, und dass tatsächlich alle Chemiewaffenbestände aus Syrien abgezogen worden sind.“

Erstaunlich war hier die erneut zur Schau gestellte Beschränktheit, in welcher Chemiewaffen alleine mit dem Staat Syrien in Verbindung gebracht wurde. Auch andere Staaten operieren in Syrien, von den Söldnerverbänden und Terrorformationen ganz abgesehen, und die fummelten gerne mit Kampfgasen herum. 

Und nun plötzlich dieser Anschlag. Das ist für Russland eine sehr peinliche Situation…“

Mangott entdeckte hier zumindest, dass Russland kein Interesse an einen Giftgasangriff haben konnte, doch entbehrte sein Rückschluss jeglicher Grundlage:

„… und zeigt meines Erachtens etwas, was häufig nicht beachtet wird, dass nämlich Russland Assad nicht immer in Griff hat und dass Russland in Syrien andere Kriegsziele verfolgt als al-Assad, und das ist eigentlich für Russland die große politische Katastrophe gewesen und schadet den russischen Vermittlungsbemühungen… den Verhandlungen zusammen mit der Türkei und dem Iran und der Opposition, die seit langem jetzt in der kasachischen Hauptstadt Astana durchgeführt worden sind.“

Mangott spekulierte und unterstellte – „mutmaßlich“ – der syrischen Regierung einen Giftgasanschlag, um anschließend auf dieser Spekulation eine weitere anzufügen. Das war nur heiße Luft, das war Verleumdung, das war Propaganda.

Bemerkenswert war hier allein die gezeigte Ignoranz, dass – ausgerechnet – Al-Kaida nicht einmal in die Nähe einer Mutmaßung kam. Ein rationaler wie kriminalistischer Ansatz, beide Seiten zu beleuchten und in Unkenntnis eines tatsächlichen Geschehens zu fragen, wer aus dem Giftgas-Vorfall einen Nutzen ziehen würde, wurde nicht einmal erwähnt.

Diese Antwort würde sofort in eine gegensätzliche Richtung deuten, und es war offensichtlich, dass dies penetrant vermieden werden sollte. Al-Kaida kam daher nicht vor, gab es einfach nicht, genauso wenig wie die ausländischen Mächte, die mit Hilfe dieser Söldner und Terroristen ihre Interessen in Syrien durchzusetzen trachteten.

Während sich Linhart – der Mann war einmal österreichischer Botschafter in Damaskus gewesen –  als eher einfältiger Geist präsentierte, der an A-Kaida-Bilder glaubte, bot Feichtinger als einziger einen rationalen Ansatz. Er stellte fest, dass ein kleiner Einsatz mit einer Chemiewaffe weder militärisch noch politisch für die syrische Regierung einen Sinn machen würde.

Obwohl natürlich auch er nicht sagen konnte, wie rational die Akteure vor Ort handeln würde, löste seine Aussage für einen Moment sichtlich eine Bestürzung bei der „Journalistin“ aus. Petra Ramsauer versuchte dem erregt entgegenzuwirken und untermauerte ihre Rolle unerträglich als verlogene Hetzerin, welche die Forderungen von Al-Kaida & Co. („Flugverbots-Zone“) als ihre eigenen platzierte. Was zumindest uns noch bei dieser Frau in ihrer Rolle fehlte war ein schwarzer Bart. 

Wir bleiben aber bei Mangott, der vom Moderator die Gelegenheit bekam, sich zu dem Raketen-Überfall der USA auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt zu äußern.

„Was auch schon darauf hindeutet, dass der Militärschlag der Vereinigten Staaten Ausdruck einer fehlenden Syrien-Strategie ist, aber vergangene Woche haben sowohl Außenminister Tillerson als auch die amerikanische UN-Botschafterin Haley gesagt, dass die Beseitigung al-Assads nicht mehr das prioritäre Ziel der Vereinigten Staaten ist.“

Auch Mangott stand vor dem Problem, dass er eine „Syrien-Strategie“ der USA nicht zu erkennen vermochte, weswegen er es sich einfach machte und diese als „fehlend“ bezeichnete. Bedauerlich umriß er nicht die US-Interessen in Syrien, um den Blick ein wenig zu öffnen, und die Motive, die syrische Regierung „beseitigen“ zu wollen, von der nicht vorhandenen Rechtmäßigkeit einmal abgesehen. Wie wir wissen, wurden durch US-Akteure in der Vergangenheit bereits zahlreiche, fast zahllose Regierungen „beseitigt“.

Also, die amerikanische Regierung hat signalisiert, wir kämpfen gegen den IS, was in Damaskus passiert, wer dort reagiert, ist uns völlig egal.“

Was die US-Regierung sagt, ist allerdings unerheblich, weil diese anders handelt. Dazu gehört auch der angebliche Kampf gegen den „IS“, der sich maximal sporadisch ereignet hatte und deren Reste sich heute nicht zufällig im Umkreis der illegalen US-Basis Al Tanf in Syrien befinden – und von dieser geschützt werden.

Darum ging es aber nicht. Mangott versuchte nur die Feststellung von Feichtinger zu parieren, dass die syrische Regierung militärisch und politisch kein Motiv für einen kleinen Giftgas-Einsatz haben würde. Dabei ging er etwas geschickter vor als die billige Hetzerin Ramsauer, denn er stellte nun – nach Feichtinger – ebenfalls heraus, dass dieser Aktion keiner Rationalität geschuldet war.

„Fünf Tage später soll al-Assad, der doch dadurch eine Bestandsgarantie erhalten hat durch die Vereinigten Staaten – und da bin ich bei Ihnen (zu Feichtinger) – entgegen jeder Rationalität diesen Angriff gestartet haben.“

Ja, das schien äußerst dumm, wenn nicht gar verrückt. Mangott nun auf dem Weg eines eigenen rationalen Gedankentums? Zum Beispiel mit der Überlegung, dass die Gegner der syrischen Regierung in Form ihrer Söldnerverbände am Boden und den Hintermännern im Ausland ganz rational ein Massaker inszenieren könnten, um zu einem gewünschten Effekt zu kommen, dem heiß ersehnten Kriegsgrund.

Nein, Mangott tat beschränkt und versuchte stattdessen ein nicht rationales Handeln bei jenen zu erklären, denen er ohne Belege „mutmaßlich“ eine Tat unterstellte:

Es ist nicht immer so, dass, wenn etwas unsinnig ist, es nicht doch getan werden kann, es ist nicht auszuschließen, aber es widerspricht völlig der Rationalität, …“

Alles ist möglich, das ist wahr, aber nur eine Möglichkeit wurde versucht zu erklären, während auch von Mangott alles andere ignoriert wurde. Das geschah nicht zufällig, denn im gleichen Satz erzählte er genau das, was das Pentagon in die Medien streute:

„… und man muss feststellen, für Trump war al-Assad offensichtlich letzte Woche tragbar, obwohl er hunderttausende Menschen getötet hat, obwohl er mit seinen Fassbomben sehr viel Menschen… sehr viel mehr Menschen getötet, als auch durch diesen Giftgas-Einsatz. Jetzt, durch diesen grässlichen Giftgasangriff ist plötzlich für Trump die Rationalität ganz anders und jetzt soll al-Assad gestürzt werden.“

Das entsprach haargenau der unbelegten Kriegspropaganda der USA (und ihrer Verbündeten), welche übrigens (auch) in Syrien Kriegspartei ist. Diese Tatsache wurde aber nicht aufgezeigt. Stattdessen wurde von Mangott die Behauptung platziert, dass es sich dort um einen „Bürgerkrieg“ handeln würde, ohne Beleg unterstellt, dass es sich bei Russland auch um einen „Völkerrechtsbrecher“ handeln würde, seine Vermutung, dass die syrische Regierung hinter dem Giftgas-Einsatz stecken könne, zu einer Wahrheit, die Behauptung aufgestellt, dass Assad keine politische Lösung (gegenüber vom Ausland ausgehaltenen Terroristen) wolle und dieser Staatschef jedes brutales Mittel für einen „Machterhalt“ einsetzen würde.

Somit lassen sich auch in diesem Fall mediale Protagonisten zuordnen und deren dumpfe Einlassungen zu Ereignissen wie eine Hochzeit mit russischem Ehrengast verständlich erscheinen.

Widerlich.

 

Sonntag
26
August 2018

Feindbilder statt Hochzeit. Teil 2.

 

Der KURIER gönnte sich in der selben Ausgabe vom 17. August 2018 gleich eine ganze Doppelseite, so wichtig schien ihr dieser Hochzeit-Vorfall. Angefüllt mit Tratsch, Gerüchten und Meinungen, welche substanzloser waren als in manchen professionellen Klatsch-Magazinen.

„Heikler Hochzeitstanz.“

https://kurier.at/politik/inland/heikler-hochzeitstanz-mit-praesident-putin/400091720

 

Die beiden Klatsch-Redakteurinnen Karoline Krause-Sandner und Ingrid Steiner-Gashi vermochten es nicht, irgendeine Anteilnahme für die österreichische Außenministerin Kneissl zu artikulieren, denn auch sie sorgten sich wegen diesem einen Gast aus Russland: Putin.

„Nicht überall in Europa ist Russlands Präsident so willkommen“,

befanden die KURIER-Damen, ohne allerdings die Orte in Europa zu benennen. Deutschland kann es nicht gewesen sein, denn dort hatte Putin noch einen Termin mit der deutschen Bundeskanzlerin. Stattdessen führten sie die „EU“ an, als wäre dieser mit Demokratie-Defiziten belastete Moloch in Brüssel das selbe.

„Erst vor wenigen Wochen verlängerte die EU erneut ihre Sanktionen gegen Moskau.“

Das sollte offenbar eine gewisse Abneigung demonstrieren, doch unterschlugen Krause-Sandner und Steiner-Gashi mal eben, dass es sich bei der EU-Behörde um einen direkten Konfliktpartner handelt, welcher aus der Gier, sich Grund und Boden der Ukraine zur Ausbeutung zu verschaffen, das dortige Desaster mit zubereitet hatte. Und sie unterschlugen des weiteren, dass diese Sanktionen auf Betreiben der USA und deren geopolitischen Motiven zustandegekommen waren.

Die KURIER-Damen gaben sich aber ahnungslos und schrieben:

„Eingeführt wurden sie im Juli 2014 als Reaktion auf die Annexion der bis dato ukrainischen Halbinsel Krim sowie die Destabilisierung der Ostukraine.“

Die offizielle Begründung hatte nur nichts mit der Realität zu tun. Die Vorgeschichte wurde in Propagandablättern wie den KURIER gerne weggelassen. Und das waren der von der EU und dann vor allem von den USA vollzogene blutige Putsch mit Hilfe von örtlichen Nazi-Verbänden und Hooligans, Massaker inklusive, und der schließlich von der ukrainischen Putsch-Junta erklärte „Terror“-Krieg gegen die unwillige Bevölkerung im Donbas und überhaupt gegen alles, was irgendwie russisch schien. Eine „Destabilisierung“ der Ostukraine durch Russland hat es nie gegeben, und auch der Begriff „Annexion“ der Krim ist nach der Abhaltung eines Referendum daselbst falsch.

Die KURIER sind nun von einer unvoreingenommen, unverzerrten, vollständigen Berichterstattung soweit entfernt wie Saudi-Arabien von Demokratie. Es sollte einfach nur antirussische Stimmung verbreitet werden, weswegen auch der lächerliche Skripal-Fall nochmal herhalten musste, welcher sich ohnehin bereits in Luft aufgelöst hatte.

Statt auf Fakten wurde wie bei einer Gratis-Klozeitung auf Meinung gesetzt. Nicht auf irgendeine, sondern auf die Meinung eines als besonders russophob aufgefallenen Hetzers aus den Reihen der Partie der „Grünen“. Reimon, der es sich in Brüssel gut bezahlt gemütlich gemacht hat und dessen Existenz dort nach der verheerenden Niederlage seiner Partei für uns hinterfragenswert ist, wurde vom KURIER zitiert:

„Österreich verspiele die „gute Reputation des Landes“, ärgert sich der Grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon über Putins Kurzbesuch bei Kneissls Hochzeit.“

Neben der Meinung einer Person ohne eine positive Reputation führten Sander-Krause und Steiner-Gashi sogar noch eine weitere Meinung ins Feld, um so etwas wie eine zweite Meinung anzubieten. Dieses Mal von Gerhard Mangott, angeblich „Russland-Experte“, der außer Stimmungsmache allerdings gleichfalls nichts anzubieten hatte.

„Man gewinnt den Eindruck, dass Österreich für Putin eine Art Trojanisches Pferd innerhalb der EU. Das ist für Österreich nachteilig.“

Nach dieser beeindruckenden Meinung mit angehängter Spekulation kam der KURIER nicht umhin, ihren Meinungsmacher zu entblößen:

„Das widerspreche der Russlandpolitik der EU.“

Zuerst hatte Mangott einen Eindruck, dann spekulierte er aufgrund dieses Eindruckes, um dann mit einer Spekulation zu einer eher einfältigen Feststellung zu kommen. Diese blieb dazu sinnentleert, weil die „Russlandpolitik der EU“ nicht hinterfragt wurde.

Mangott bekam eine weitere Gelegenheit, sich seinen Ruf als angeblicher Experte zu ruinieren. Der Redakteur Klaus Knittelfelder versuchte in einem Artikel die als positiv dargestellten Beziehungen zwischen der österreichischen FPÖ und der Regierung Russlands offen zu legen. Um diese in ein negatives Licht zu rücken, bediente er sich allerdings unlauterer Mittel. So schrieb er:

„So ist die FPÖ etwa jene Partei, die (wider europäische Interessen) fortwährend für ein Ende der Sanktionen wegen der Ukraine-Krise eintritt.“

Gelogen war hier die Behauptung, dass ein Ende der Sanktionen „wider den europäischen Interessen“ sei. Vorsätzlich falsch setzte Knittelfelder das Gebilde „EU“ mit Europa gleich. Die EU selbst agiert als Konfliktpartei und unter Anleitung der USA, während die Mehrheit der europäischen Bevölkerung wie auch die Wirtschaft diesen Konflikt nicht möchte und auch von diesem geschädigt wird.

„Zur umstrittenen Wahl nach der Annexion der Krim schickte die FPÖ Wahlbeobachter.“

„Umstritten“ war diese Wahl, das Referendum, natürlich nur bei den westlichen Aggressoren und der neuen Faschisten-Junta in Kiew, aber so genau nahm es Knittelfelder nicht. Er schien es stattdessen immer noch nicht zu fassen, dass ausgerechnet die FPÖ-Leute eine demokratische Wahl beaufsichtigten, nachdem der blutige Putsch in Kiew zu einer bei ihm überhaupt nicht „umstrittenen“ neuen Regierung geführt hatte, deren Premier die Russen in alter Tradition als „Untermenschen“ tituliert hatte.

„Und nun gipfelte die Freundschaft darin, dass Putin höchstselbst bei der FPÖ-nominierten Außenministerin Karin Kneissl erscheint…“

Knittelfelder empört und fühlbar mit diesem ekligen Schaum vor dem Mund. Nebenbei hatte er aber seinen Konsumenten in Erinnerung gebracht, dass Kneissl gar nicht der FPÖ angehört, sondern parteilos ist. Deswegen musste ein Instrument wie die Sippenhaftung eingebaut werden.

Der KURIER-Mann versuchte nach seiner Stimmungsmache schließlich noch sotwas wie „Recherche“ darzustellen, das heißt in seiner Niveaulosigkeit, kolportierte Gerüchte einzustreunen. So wollte er in Erfahrung gebracht haben, dass der Besuch von Putin bei der Hochzeitsfeier in „Teilen der ÖVP-Regierungsmannschaft für Unmut“ gesorgt haben soll. Freilich nur „hinter vorgehaltener Hand“.

Anschließend ließ Knittelfelder den oben erwähnten „Russland-Experten“ Mangott zu Wort kommen, der das Stöckchen gerne aufgenommen hatte und als Professor höchst unwissenschaftlich von angeblich freien westlichen Medien oder vermeintlichen „Anti-Amerikanismus“ auf russischer Seite schwafelte. Sein armseliges Speichellecken gipfelte in der Behauptung, dass der Besuch des russischen Staatspräsidenten bei der parteilosen Karin Kneissl die FPÖ aufwerte und gleichzeitig Putin begünstige.

„Denn Putin kann jetzt sagen, dass er in der EU derart willkommen ist, dass man ihn sogar auf private Feiern einlädt.“

Das ist die Sprache eines kleinen Kindes, eines dummen Kindes, einem Kind, dem ein „Großer“ etwas in den Mund gelegt hatte. 

Die im KURIER abgedruckte Selbst-Demontage dieses Mannes hier:

https://kurier.at/politik/inland/warum-sich-die-freiheitlichen-zu-putin-hingezogen-fuehlen/400091807

 

Übrigens war auch der Bundeskanzler Sebastian Kurz zur Hochzeit geladen und auch anwesend. Trotz Putin. Erwähnt wurde dies nicht.

 

 

 

 

 

Dienstag
21
August 2018

Feindbilder statt Hochzeit.

 

Die österreichische Außenministerin Karin Kneissl heiratet. Für den KURIER ist dieser Umstand allerdings kein Grund zur Freude, soll Kneissl doch tatsächlich den russischen Präsidenten Putin zu ihrer Hochzeit eingeladen haben.

Das geht natürlich nicht, jedenfalls nicht in den Augen des Boulevard-Blattes KURIER, gehören ihrer Meinung nach alle Personen, welche sich US-Interessen in den Weg stellen, einem feindlichen Lager an. Für österreichische Interessen scheint das Blatt dagegen sichtlich weniger empfänglich zu sein.

Zweifellos darf die österreichische Außenministerin die Gäste zu ihrer Hochzeit selbst auswählen, ebenso zweifellos kann eine private Entscheidung öffentliches Aufsehen erregen, wenn es sich bei den Akteuren um jene der Öffentlichkeit handelt. Und man kann auch davon ausgehen, dass die Entscheidung, den russischen Staatspräsidenten einzuladen, auch einem politischen Kalkül gefolgt war.

Ist dies nun aber negativ zu bewerten?

Für den KURIER war es wenig überraschend eindeutig eine negative Angelegenheit. Weil sich dies aber nicht belegen ließ, musste in ihrer Printausgabe vom 17, August 2018 eine Konstruktion aus Unterstellung und Verdrehung herhalten, wie es für billige Propaganda-Blätter üblich ist:

„Putins Propaganda-Show“

stand es ganz groß auf Seite 1.

Die KURIER-Propagandisten unterstellten erst einmal eine durch ihr Feindbild getätigte Propaganda, um die eigene Propaganda zu verschleiern. Ungeachtet dessen, dass sich der russische Staatspräsident nicht selbst eingeladen hat, sondern von Karin Kneissl eingeladen wurde, wurde dessen Zusage als „Show“ diffamiert, als „Propaganda-Show.“

Es ist allerdings der KURIER, welcher aus der Hochzeit der österreichischen Außenministerin und dem russischen Ehrengast eine Propaganda-Show zu veranstalten versucht – und sonst niemand. Der nicht existierende „Qualitätsjournalismus“ ging erst gar nicht der Frage nach, welche Politiker und Gäste desweiteren eingeladen worden waren, damit sich ein neugieriges Klatschpublikum hätte informieren können.

KURIER-Herausgeber Brandstätter wurde nicht eingeladen, weswegen er seine Enttäuschung persönlich als Meinungs-„Leitartikel“ kundtun musste. Er befand:

„Eine Hochzeitsfeier als Politpeinlichkeit“.

https://kurier.at/meinung/eine-hochzeitsfeier-als-polit-peinlichkeit/400091822

 

Gleichzeitig glaubte er von sich, dass es sich bei ihm um einen guten Ratgeber handeln würde, denn anderen sprach er diese Befähigung ab:

„Frau Kneissl war schlecht beraten, den hoffentlich schönsten Tag ihres Lebens der Politik auszuliefern.“

Die konservative Beschränktheit, den schönsten Tag eines Lebens an einem Hochzeitstag zu verorten, billigen wir dem KURIER-Herausgeber als dessen Privatsache zu. Seinen Versuch, andere Menschen zu bevormunden und gleichzeitig in weiterer Beschränktheit von einer „Auslieferung“ (der Politik) zu sprechen, allerdings nicht. Denn Brandstätter hat keine Kenntnis über persönliche Beziehungen noch über Hintergründe.

Brandstätter, welcher zuvor noch vom „hoffentlich schönsten Tag ihres Lebens“ gequatscht hatte, hielt mit seiner Heuchelei nicht lange hinterm Berg.

„Das und alles persönliche Glück der Erde hätten wir auch Außenministerin Karin Kneissl gegönnt…“

Hätte. Aber ein russophober Brandstätter kann das einfach nicht wünschen, nicht unter diesen Umständen, nicht mit diesem Gast.

„… mit einer netten Hochzeitsfeier im Kreise der Lieben und von Arbeitskollegen.“

Kein Zweifel, Brandstätter hätte am liebsten die Gästeliste für Frau Kneissl selbst zusammengestellt und bestimmt, wer zu den „Lieben“ und den „Arbeitskollegen“ gehört. Der russische Präsident Putin, durchaus ebenfalls so etwas wie ein Arbeitskollege, möglicherweise sogar „lieb“, hätte natürlich nicht dazu gehört.

Leider kann der KURIER-Herausgeber seine ablehnende Haltung gegenüber einer Verständigung zu Russland innerhalb seiner Meinung nicht unterfüttern. Also stellt er eine Frage, die er nicht beantworten kann, in welcher er aber seine Diffamierung erneut verpackt:

„Warum also die Hochzeitsshow, die zur politischen Peinlichkeit wird?“

Brandstätter spekulierte in seiner Ahnungslosigkeit ein wenig herum, hat aber anschließend aus dem Nichts heraus eine Gewissheit:

„Wer als „Brückenbauer“ zwischen Russland und der Ukraine auftreten wollte, steht nun blamiert da…“

Leider gab der KURIER-Herausgeber nicht an, wer konkret blamiert worden sein soll, womöglich die österreichische Bundesregierung allgemein, noch konnte er benennen, worin sie die „Blamage“ begründete. Es drängte sich der Verdacht auf, dass Brandstätter nicht einmal von der genauen Definition des Begriffes „Blamage“ Kenntnis besaß. Auch außenpolitisch schien Brandstätter von einer bemerkenswerten Inkompetenz befallen: die Ukraine ist vom „Westen“ abhängig wie auch Verhandlungen nur über die USA laufen.

Sachlichkeit war noch nie das Feld für Propaganda-Akteure wie Brandstätter. Hohles Gerede wurde auch von ihm nur durch Polemik bereichert:

„… Ex-Geheimdienstler Putin bekommt seine große Show.“

Brandstätter wusste schon vorher, dass Putin eine „Show“ veranstalten wird. Das hatte der KURIER auch bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland schon vorher gewusst. Und dann waren sie enttäuscht gewesen, weil er keine Show veranstaltet hatte. Deswegen wurde dieses Nichts durch die Bezeichnung „Ex-Geheimdienstler“ ergänzt, um das Gefühl einer gewisse Hintertriebenheit zu vermitteln, also etwas, was bei den Ex-Geheimdienstlern wie George Bush oder Frank Steinmeier nie und nimmer Thema gewesen war.

Mit dem österreichischen Außenministerium möchte es sich Brandstätter allerdings nicht verscherzen. Er bescheinigte schleimig der Behörde „kluge Diplomaten“, die seiner Meinung nach „offenbar die Gefahr erkannt“ und sich um „Schadensbegrenzung“ bemüht hätten:

„Es ist in erster Linie eine private Feier und ein persönlicher Besuch und daraus ergibt sich keine Änderung der außenpolitischen Positionierung Österreichs.“

Diese Sachverhaltsdarstellung konterkarierte freilich Brandstätters Propagandastückchen, dem es offenbar nicht einmal aufgefallen war. Da war nichts von „Gefahr erkannt“ oder „Schadensbegrenzung“, da gab es nur eine Erklärung als Reaktion für mediale Hetze.

Brandstätter tat so, als habe er die Erklärung und den Kontext nicht verstanden, und vielleicht versteht er es auch tatsächlich nicht. Getrieben wird sein Handeln ohnehin von den ihn führenden Interessengruppen, und von der Sorge, diesen nicht zu genügen.

„Haben wir das notwendig gehabt, dass wir der ganzen Welt versichern müssen, dass wir eh ein verlässlicher Partner innerhalb der EU sind.“

 

Samstag
18
August 2018

Weitere Reisewarnung: abermals Deutschland.

 

Deutschland, so viel muss man der dortigen Bundesregierung lassen, ist den Nachweis einer sich auflösenden Rechtsstaatlichkeit auch über dem NSU-Schauprozess hinaus nicht schuldig geblieben. Das Bundesverfassungsgericht hatte am 18. Juli 2018 bezüglich der GEZ ebenfalls ein Schandurteil ausgesprochen und in diesem wahrheitswidrig behauptet, dass die Propagandasender des Staatsrundfunks- und fernsehens keine Propaganda ausstrahlen würden. In Nazi-Deutschland hatte man ähnliches behauptet: Propaganda ist „Information“.

https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2018/07/rs20180718_1bvr167516.html

 

Der ehemalige Bundesjustizminister Heiko Maas, seit März 2018 in der Rolle des deutschen Außenministers tätig, hatte wiederum öffentlich erklärt, einigen so genannten „Weißhelmen“ aus Syrien „Asyl“ anbieten zu wollen.

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/syrien-node/weisshelme-evakuierung/2121324

 

Quelle: RT/YouTube.

 

Das ist sehr nett von ihm, Maas scheint auch das lästige Asylverfahren umgehen zu wollen, um deren Aufnahme zu beschleunigen. Zweifellos würde ein reguläres Verfahren einige Probleme mit sich bringen, da eine Berufsbezeichnung wie „Terrorist“ kaum einen positiven Bescheid nach sich ziehen würde. Auch mit einer Tarnbezeichnung wie „Ersthelfer einer unabhängigen Hilfsorganisation ohne Berufsausbildung“ hätten wir unsere Zweifel.

Für die Bundesrepublik Deutschland aber, als ein Krieg führender Staat, und dem neuen Außenminister Maas zweifellos eine konsequente Handlung, handelt es sich bei diesen Weißhelm-Terroristen um auch von ihnen bezahltes Al-Kaida-Spezial-Personal. Und dieses gilt es zu retten, während billige 30-Dollar-Islamisten-Söldner zu den Abschreibungsposten ohne weitere Sozialkosten gehören.

 

Quelle: Vanessa Beeley/YouTube.

 

Die angebliche Zivilschutz-Organisation „Weißhelme“, finanziert durch gegen Syrien Krieg führende NATO-Staaten, operiert ausschließlich im Al-Kaida-Gebiet, deren Söldner und Terroristen ebenfalls zum Teil durch NATO-Staaten gestützt werden. Es handelt sich dabei um eine reine Kriegspropaganda-Formation, welche anti-russische und anti-syrische Materialien und Kriegsgründe zu liefern hatte – am besten selbst hergestellt. Das Morden mit Schusswaffen, Messern und Giftgas war ein Teil dieses Geschäftes. Schauspielerisch waren die Leistungen dagegen immer sehr dürftig gewesen, weswegen Al-Kaida-Fotografen vor allem auf Fotomaterial gesetzt haben. Lieblingsmotiv: Kinder auf den Armen, um die Herzen von westlichen Hausfrauen und Müttern in chicen Einbauküchen zu stimulieren. 

 

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Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.

 

Manchmal schienen allerdings die Ressourcen für die Kriegspropaganda beschränkt.

 

Quelle: Al-Kaida/Weißhelme/YouTube.

 

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Quelle: Blauer Bote (aus Al-Kaida-Weißhelm-Materialien).

 

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Quelle: Blauer Bote (aus Al-Kaida-Weißhelm-Materialien).

 

Auch Terroristen möchten sich Geltung verschaffen, zum Beispiel in den sozialen Medien, weswegen einige von ihnen zu identifizieren sind.

 

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Quelle: Al-Kaida.

 

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Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.

 

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Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.

 

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Quelle: Nusra-Front/Weißhelme.

 

Maas hatte sich 2015 dafür eingesetzt, unter anderem einen neuen Straftatbestand hinsichtlich der Finanzierung von Terrororganisationen zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt war er noch Bundesjustizminister gewesen, denn zum heutigen Zeitpunkt würde sein Außenministerium diesen Straftatbestand vollauf entsprechen. Der Mann müsste sich nun – neben vielen anderen – selbst verhaften lassen und wegen Unterstützung des Terrorismus angeklagt werden.

 

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Al-Kaida-Terroristen und Weißhelme. 

 

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Ein Terrorist mit blutiger Hand, privat.

 

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Der freundliche Terrorist öffentlich – für die westlichen Schwachköpfe auf den weichen Sofas daheim. 

 

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Stumpfsinnig wirkende Billig-Terroristen in Doppelrollen.

 

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Zuerst Köpfe abschneiden, dann für das West-TV „helfen“.

 

Von derartigen Aufnahmen gibt es hunderte, wenn nicht tausende. Und jeder kann sie selbst in den sozialen Netzwerken ausfindig machen. Hier die „Helferlein“, gar in der Verkleidung von medizinischem Personal, dort mit abgeschnitten Köpfen in den Händen, Kalaschnikows, Macheten, Panzerabwehrwaffen, Nusra-Fahnen oder gerade beim Wegschaffen von soeben exekutierten Opfern. 

Ihre Aufgabe ist in der Doppelfunktion stets die selbe: Im Auftrag ihrer Finanziers in der NATO und den Golf-Diktaturen sowie Israel den Krieg auf beiden Ebenen zu führen, der militärischen und der propagandistischen.

 

Quelle: Al-Kaida/Weißhelme. 

 

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Vom Hauptberuf ist der Hauptdarsteller allerdings ein entweder US-amerikanisch oder türkisch bezahlter FSA-Söldner.

 

Im hiesigen kleinen Blätterwald wie „PRESSE“, „STANDARD“ und „KURIER“, laut Eigendefinition angeblich „Qualitätsmedien“, betätigten sich als Kollaborateure des Deutschen Außenamtes, indem sie deren (positive) Meinung über die „Weißhelme“ wiedergeben, welche sich wiederum mit der Meinung der NATO und der Selbstdarstellung von Al-Kaidas „Weißhelmen“ deckte. Und ja, sie gehören schließlich alle zusammen. Gleichzeitig wurde die Meldung der israelischen Armee, gleichfalls Kriegspartei, unreflektiert übernommen.

https://kurier.at/politik/ausland/israel-brachte-hunderte-syrische-weisshelme-in-sicherheit/400069955

https://derstandard.at/2000083919394/Isreal-evakuiert-hunderte-Weisshelme-aus-dem-Suedwesten-Syriens

https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5468325/Aussergewoehnliche-humanitaere-Geste_Israel-rettet-syrische

https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5468429/Israel-rettet-Hunderte-syrische-Helfer

 

Eine Lissy Kaufmann beispielsweise verbreitete für den STANDARD die besonders dreiste Lüge, dass Israel angeblich 5.000 Syrern geholfen habe. Bei diesen „Syrern“ hatte es sich allerdings um internationales Terroristenvolk von Al-Kaida und IS gehandelt, was bereits zigfach belegt worden war. Ihre speichelleckerische Dienlichkeit gegenüber den Aggressoren und Verbrechern fand natürlich auch in ihrem Propaganda-Vokabular ihren Niederschlag – von „Machthaber“ bis zum gewohnten Textbaustein „Russland unterstützt…“

Bei der Behauptung, dass die „Weißhelme“ bei dem weiteren Vordringen der syrischen Armee und ihrer Verbündeten gegen die terroristischen Formationen besonders gefährdet sein sollen, handelt es sich natürlich nur um dummes Zeug. Dies läuft sämtlichen Eigenangaben zuwider, und dies erst recht in Anbetracht des Umstandes, dass die syrische Regierung und Russland sogar Bewaffnete in  Versöhnungsprozesse einzugliedern versuchen. Alle anderen durften bislang in die Provinz Idlib zu den anderen Terroristen ausreisen.

Man wird hier eher annehmen dürfen, dass es sich bei den Verlautbarungen ebenfalls nur um Propaganda handelt. Welche Personen tatsächlich evakuiert werden sollen oder bereits wurden, steht überhaupt nicht fest. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die syrische Armee die Provinz Daraa fast wieder unter ihre Kontrolle gebracht hat.

 

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Hier wird ganz deutlich, dass bestimmte Terroristen am von Israel okkupierten Golan nur über Israel evakuiert werden können, im Süden wiederum über Jordanien. Wir dürfen weiter annehmen, dass in erster Linie geheimdienstliches und militärisches Personal aus Israel und den NATO-Staaten vor einer möglichen Gefangennahme abgezogen werden dürfte. Vielleicht befinden sich auch einige – wichtige – „Weißhelme“ darunter.

In dieser Ecke bleibt schließlich nur noch ein von IS-Terroristen besetztes Territorium übrig. Dort hatte man es sich in guter Nachbarschaft bislang gemütlich gemacht. Die israelische Armee ist auch mehr damit beschäftigt, auf der anderen Seite unbewaffnete Palästinenser zu massakrieren.

Somit demnächst Terroristen in bundesdeutscher Nachbarschaft. Oder besser gesagt: noch mehr Terroristen. „Unsere“ Terroristen.

Zum Schluss noch ein interessantes Video von der bolivianischen Schauspielerin und „echten“ Aktivisten Carla Ortiz während ihres Besuches Aleppo, welche unter andrem das Hauptquartier der „Weißhelme“ gleich neben jenes der „Jabhat al-Nusra“ und anderen Terrorformationen vorfand.

 

Quelle: RT/YouTube. 

 

 

Donnerstag
26
Juli 2018

Aktuelle Urlaubs-Warnung: Deutschland.

 

Deutschland-Urlauber aufgepasst! Nach dem totalen Zusammenbruch der dortigen, bereits zuvor beschädigten Rechtsstaatlichkeit muss eine Urlaubs-Warnung ausgesprochen werden. Wir können Ihnen leider auch nicht das dort zuletzt stark beworbene Urlaubsland Saudi-Arabien oder andere Provinzen mit Al-Kaida-Flair empfehlen, möchten aber mit Kolumbien oder dem Kongo zwei Alternativen anbieten.

Der so genannte „NSU-Prozess“ in München, der keiner gewesen war, hat es endgültig allen deutschen Bundesbürgern gezeigt. In Deutschland ist auch eine „Verurteilung“ ohne Beweise möglich, also das, was sich unterem anderen die katholische Kirche und diverse Diktaturen in vergangenen Jahrhunderten herausgenommen hatten.

 

Quelle: YouTube.

 

 

In der als „Prozess“ bezeichneten Farce konnte weder die Existenz einer „NSU“ belegt werden noch die dieser angeblichen Gruppe zur Last gelegten Verbrechen. Der Tod zweier ihrer vermeintlichen Protagonisten, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, wurde damals von der Polizei sofort und ohne Untersuchung als „Selbstmord“ bezeichnet, obwohl es dafür nicht den geringsten Hinweis gab. Es war der erste und widerlegbare Bestandteil einer von der deutschen Justiz dargestellten Geschichte, an welcher so gut wie nichts stimmte. Die Vorverurteilung hatte bereits am ersten Tag des Jahres 2011 begonnen, die Unschuldsvermutung als einem Träger des Rechtsstaates, war aufgehoben.

Beate Zschäpe, angeblich die dritte Person der angeblichen NSU, eingebettet in einem äußerst dichten Umfeld von Geheimdienst und Polizei, wurde vom Gericht für schuldig gesprochen, obwohl die Staatsanwaltschaft ihr außer der Brandstiftung in ihrer Wohnung hatte nichts nachweisen können. Sie selbst als mutmaßliche Akteurin der Dienste hatte der korrupten Staatsanwaltschaft nach Jahren mit einer Aussage 2015 ein Entgegenkommen gezeigt – in Form einer angeblichen, unbewiesenen Mitwisserschaft über unbewiesene Behauptungen, um diese Farce am Leben zu erhalten.

Der Schauprozess in München hätte den ehemaligen Spezialisten Roland Freisler, den Präsidenten des damaligen „Volksgerichtshofes“ Nazi-Deutschlands, zu Tränen gerührt. „Politische Gerichtsbarkeit“, Rechtsbeugung bis zum Bruch und ein vor dem Schauspiel feststehendes Ergebnis, wie es der „Blutrichter“ zu Lebzeiten im Dienste des damaligen Verbrecheregimes vollzogen hatte, hätte Freisler freilich nur auf ganz wenige Prozesstage beschränkt.

Doch so konnte die deutsche Bevölkerung mit viel Zeit Zeuge einer Farce werden, in welcher eindeutig wie nie zuvor die Verbrecher in der Justiz, in der Polizei, in den Diensten und in den Innenministerien sitzen, von denen sich nicht wenige nebenbei in diesem Zeitraum an Steuergeldern bereichert haben.

Das Ziel dieser Schauveranstaltung wurde anscheinend bei der Masse der deutschen Bevölkerung, den Minderbemittelten und Desinteressierten, erreicht. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder von der CSU meinte, dass das Urteil „Lebenslänglich“ für Zschäpe dem Gerechtigkeitsempfinden der meisten Menschen entsprechen würde. Also den Minderbemittelten und Desinteressierten.Mit dem Urteil können die Menschen gut leben und stehen auch dahinter“, so Söder. Mit „Recht“ hatte das alles natürlich nichts zu tun gehabt.

Die staatliche Verbrecherbande hatte im Rahmen ihrer Theaterveranstaltung öffentlich agiert und sich sogar selbst bezichtigt, indem sie die Akten, von denen Bestände vorsichtshalber vernichtet worden waren, für noch nie da gewesene 120 Jahre gesperrt haben. Zweifellos würden in einem Rechtsstaat und bei einer unabhängigen Justiz die Ankläger, Richter sowie die Akteure in der Polizei, in den Diensten und in politischen Kreisen mit „lebenslänglich“ in die Gefängnisse wandern – wegen mehrfachen Mordes, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verschwörung, organisiertem Verbrechen, Strafvereitelung im Amt, Korruption.

Von einigen Ausnahmen abgesehen wird der deutsche Michel wahrscheinlich weiterhin alkoholisiert vor den TV-Geräten dahindämmern, anstatt eine Massenflucht aus Deutschland vorzubereiten. Die Nichtreaktion wird deutlich machen, warum es damals in Nazi-Deutschland möglich gewesen war, zehntausende SPDler, Kommunisten, Juden, Sinti und Roma, Kriegsgegner, Antifaschisten, Widerständler und angeblich „lebensunwerte“ Menschen durch Polizei, Gestapo und SD abholen zu lassen, um sie anschließend verschwinden zu lassen.

Wir sind gespannt darauf, wie lange es noch dauern wird, bis der Nichtglaube an das NSU-Märchen zu einem Straftatbestand erklärt wird. In „Wikipedia“ wurde die durch und durch verlogene Geschichte von interessierter Seite als Tatsache zementiert, was nebenbei einen gewissen Rückschluss auf dieses vermeintliche „Online-Lexikon“ erlaubt. 

 

Montag
16
Juli 2018

Bundesheer – Wasser und Strom.

 

Junge bewaffnete Milizsoldaten vor einem Umspannwerk – mit diesem Plakatsujet betreibt das Bundesheer derzeit Werbung für die Miliz. Eine Zugehörigkeit zur Miliz, so wird potentiellen Bewerbern vermittelt, soll diese mit Stolz erfüllen.

Wir wissen nicht, was man den Darstellern auf dem Foto gesagt haben wird, ob pures Marketing das Thema gewesen war oder eine fiktive Bedrohungslage; es spielt ohnehin eine untergeordnete Rolle, denn der Soldat hat das zu tun, was ihm gesagt wird. Eigenständiges Denken ist beim Militär seit jeher hinderlich für die gewünschte Funktionalität.

Das Plakatsujet des Bundesheeres provoziert tatsächlich eine Reihe von Überlegungen, die über die dargestellte und simple Botschaft hinausgehen.

„Wasser und Strom: Das schützen wir.“

 

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Die abgebildete Behauptung lässt sich hinterfragen. Tatsächlich droht die größte Gefahr derzeit durch die EU mit ihrer Zentrale in Brüssel, welcher auch Österreich angehört. Dort möchte man gerne auch das Wasser privatisieren, weswegen ein bestimmtes Abkommen unter bestimmter Geheimhaltung und bestimmter antidemokratischer Gesinnung verabschiedet werden soll: JAFTA.

https://www.attac.at/kampagnen/ttip-ceta-co-stoppen/archiv/petition-stopp-jefta/jefta-was-ist-das.html

https://www.presseportal.de/pm/64126/3989261

Vor dieser Gefahrt wird uns die österreichische Miliz nicht beschützen, ebensowenig vor den für die Konsumenten überteuerten Strommarkt und den auch durch die EU – im Gefolge der USA – provozierten Konflikte mit Russland, einem der großen Energielieferanten.

https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/Aktueller_Stand_der_Sanktionen_gegen_Russland_und_die_Ukrai.html

 

Diese Form der Bedrohung hatte die Marketingabteilung des Bundesheeres natürlich nicht im Sinn gehabt. Hier geht es eindeutig um die Bedrohungslage „Terror“, für welche allerdings das Bundesheer nicht zuständig ist, sondern das Innenministerium mit Polizei und Inlandsgeheimdienst.

Doch kann im Rahmen einer „Notbestimmung“ das Militär auf Anweisung der Bundesregierung und des Innenministerums für verschiedene Einsätze auch im Inneren eingesetzt werden – zu einem so genannten „Asisstenzeinsatz“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Notbestimmungen_der_%C3%96sterreichischen_Bundesverfassung

https://de.wikipedia.org/wiki/Assistenzeinsatz

So berichtete bereits 2011 der KURIER über eine Form dieses „Assistenzeinsatzes“, vorgetragen von dem Militär-Fan des Blattes, Wilhelm Theuretsbacher:

„Das Heer schützt die Erdölpipelines.“

https://kurier.at/politik/das-heer-schuetzt-die-erdoelpipelines/733.168

 

Ausdrücklich war hier vom Schutz relevanter Strukturen die Rede und nicht von einer Strafverfolgung. Zweifellos handelt es sich – glücklicherweise – um ein fiktives Szenario, auf welches man sich vorzubereiten vermeint. Das bedeutet, dass es zuerst zu einem Ereignis wie einen Anschlag kommen müsste, woraufhin dann geschützt werden würde. Und dann könnte ein „sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz“ – und hier auch zum Schutz „kritischer Infrastruktur – (nur) unter dem Oberbefehl des Innenministeriums erfolgen.

Die verfassungsrechtliche Gesetzeslage hier:

http://www.bundesheer.at/pdf_pool/gesetze/verfassungsrecht.pdf

https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Dokumentnummer=NOR40065430

 

Es gibt aber Pläne, welche den Einsatz von Militär gegen beispielsweise Demonstrationen etc., also auch gegen die eigenen Bürger, in den Raum stellen. Tatsächlich existiert ein gewisser Graubereich, der in der Vergangenheit auch von Peter Pilz im Parlament angesprochen worden war:

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/NRSITZ/NRSITZ_00148/SEITE_0077.html

 

Es kann beruhigend wirken, dass in einem Staat wie Österreich die Möglichkeit eines derartigen Ereignisses sehr gering erscheint. Österreich gehört zu den sichersten Ländern dieses Planeten und hat den Vorteil, dass deren Regierungen nicht an Kriegen im Ausland involviert waren und sind. Das heißt, dass eine mögliche Vergeltung durch Opfer deswegen keinen rationalen Hintergrund besitzt.

Bedrohungen können natürlich nie ganz ausgeschlossen werden. Sei es durch irgendwelche verirrte Menschen, sei es durch eine Verschwörung im Inneren, durch welche ein Vorfall inszeniert werden könnte, um bestehende Gesetze zu verstümmeln und die Entwicklung zu einem Polizeistaat zu vollziehen. Deutschland, Frankreich, England oder die USA stehen für die letztere Entwicklung.

Hier befindet sich das eigentliche Problem. Grundsätzlich kann ja nichts dagegen einzuwenden sein, wenn die Bürger, Infrastrukturen etc. durch wen auch immer geschützt werden. Die Frage ist nur, wer vor einen Missbrauch schützen könnte.

Terror ist seit dem Jahr 2001 medial ein großes Thema, als in New York die Twin-Towers eingeäschert wurden. Dieser gewaltige Terrorakt wurde trotz seiner ungeheuren Dimension einschließlich der gesetzlichen, politischen und militärischen Folgen bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt. Die angebliche Aufklärung wurde nur von der US-Administration und den Massenmedien penetrant behauptet. Es wurde mit „Al-Kaida“ eine Tätergruppe genannt, mit der man zuvor noch zusammengearbeitet hatte und mit welcher noch heute für alle, die es sehen wollen, in Syrien operiert wird.

Für Österreich als ein Teil Europas erscheinen Terrorakte in Europa natürlich unmittelbarer. Tatsächlich wird hier nach den Ereignissen der letzten Jahre eher auf die Anschläge in Paris 2015 verwiesen sowie auf jene in Brüssel 2016, um eine mögliche Bedrohungslage zu skizzieren

So werden diese Anschläge im „Truppendienst“, einem Magazin des Bundesheeres, immer wieder dahingehend thematisiert.

https://www.truppendienst.com/startseite/

 

Doch auch in diesen Fällen wird das Problem ganz deutlich, dass es zu einer tatsächlichen Aufklärung – aus welchen Gründen auch immer – abermals nicht gekommen war. Stattdessen ließen sich eine ganze Reihe von Diskrepanzen feststellen, welche die Tätergruppe (auch) in den Reihen von Polizei und Geheimdienst mutmaßen lassen.

http://www.bollwerk.co.at/paris-januar-2015/

http://www.bollwerk.co.at/paris-november-2015/

http://www.bollwerk.co.at/bruessel-2016/

 

Angeblich sollen die Drahtzieher in dem noch relativ jungen Terrorlabel „Islamischer Staat“ zu finden sein, welcher in der medialen Terrorhysterie des Westens das etablierte Konstrukt „Al-Kaida“ abgelöst hat. Zumindest behaupten dies westliche Politiker, Militärs, Polizei und Geheimdienste. Das behauptet sogar der „IS“ selbst – auf seiner in Californien gehosteten Website.

Das ist insofern interessant, weil es sich – wie bei Al-Kaida – auch beim „IS“ um eine extremistische Söldnerarmee handelt, welche zuerst noch den Interessen der USA und Saudi-Arabiens (sowie Israels) diente, um die konfessionelle Spaltung im Irak zu betreiben, und dann mit internationalem Kriegsvolk aufgefüllt wurde, um den Krieg gegen Syrien (sowie kurdische Autonomie-Bestrebungen) zu führen.

Jene, die also behaupten, die Täterschaft beim „IS“ zu sehen, sind die gleichen, welche den „IS“ gebildet, aufgerüstet, personell versorgt und finanziert haben. Wie praktisch.

„Wasser und Strom: Das schützen wir.“ Aber vor wem?

Wenn man so will: vor uns selbst. Die reale Bedrohungslage kommt aus dem Inneren, wo Interessensgruppen das starke Bedürfnis hegen, Volksvermögen und Gemeingut weiterhin unter ihre Nägel zu reißen, Macht, Einfluss und Monopole auszubauen, Märkte zu kontrollieren. Manchmal gehört dazu ein „Katalysator“, wie es der ehemalige und mittlerweile verstorben US-Sicherheitsberater und Autor Zbigniew Brzezinski in dem PNAC-Papieren einst gewünscht hatte. Dieser Wunsch wurde nur wenig später erfüllt – 2001. 

 

Montag
09
Juli 2018

Die Musik-Video-Ecke 57.

 

„Into the light“ von SIOUXSIE AND THE BANSHEES“ vom 1981 erschienenen, famosen Album „Juju“. 

 

(Peel-Session).

 

(Juju). 

Samstag
30
Juni 2018

Der Gesang der US-Marschflugkörper 30

 

Die von uns beobachteten Tageszeitungen KURIER, STANDARD und PRESSE betrieben im Fall Khan Sheikhoun (und in zahllosen weiteren Fällen) konsequent transatlantische Propaganda, als wären sie ihr geradezu verpflichtet oder in einem Abhängigkeitsverhältnis befindlich.

Die einzelnen Artikel unterschieden sich von Zeit zu Zeit in ihrer propagandistischen Dichte. Mal wurden „nur“ einige propagandistische Elemente hinzugefügt, mal verschleiert und manipuliert, mal dreist gelogen und offene Kriegshetze betrieben. Durchwegs wurden relevante Informationen unterschlagen, welche dem Ziel der Kriegspropaganda zuwiderliefen.

Bereits eine oberflächliche Betrachtung ließ deutlich erkennen, dass die Inhalte aller drei hier beobachteten Blätter identisch waren (und sind). Die Beiträge waren rhetorisch einer potentiellen Kundschaft angepasst, wobei der KURIER ähnlich wie die KRONEN-Zeitung das untere intellektuelle Segment zu bedienen versucht, die beiden übrigen Blätter wiederum das mittlere. Inhalte und Aussagen/Meinungen blieben dennoch gleich.

Diese Gleichschaltung bei außenpolitischen Themen ist natürlich nicht nur in Österreich zu beobachten, sondern umfasst den gesamten NATO- und EU-Raum. So spielt es auch in Deutschland keine Rolle, ob der Interessierte sein Geld für den SPIEGEL, die FAZ, die SÜDDEUTSCHE, ZEIT, WELT etc. oder nur die BILD ausgibt.

Die heutigen Massenmedien erinnern stark an einen Zustand, wie sie nach der Verabschiedung des Reichspressegesetzes von 1933 in Nazi-Deutschland vorzufinden gewesen waren. 

In unserem Fall, dem Fall Khan Sheikhoun, war den medialen Kriegstreibern aus den Staaten der NATO und der EU kein unlogisches und stümperhaftes Szenenbild zu dämlich, um bar jeglicher seriösen Recherche und Ausgewogenheit augenblicklich den Kriegsmodus höher zu fahren und eine weitere Eskalation förmlich herauszuschreien. Beweise spielten keine Rolle, sie durften als Handlanger der Kriegstreiber auch keine Rolle spielen, wie eindeutig zu beobachten gewesen war.

Syrien sollte in Schutt und Asche gebombt werden und seine widerspenstige Bevölkerung gleich mit, um den zumeist islamistischen Söldnern-Verbänden wieder Luft zu verschaffen und ihnen in ihrer Bedrängung eine Aussicht auf einen Endsieg zu ermöglichen.

Kriminelle an der Heimatfront, Politiker und Militärs sowie ihre Helfer in den Redaktionsstuben, bedienten sich bei ihrem aktiv geführten Krieg gegen Syrien (und im Zuge dessen auch indirekt gegen den Iran und Russland) fest zementieren Narrativen, welche sie ihren Zuschauern vor den TV-Geräten, im Hörfunk oder in den Printmedien ins Gesicht logen.

Dazu gehört die Behauptung, dass es sich bei dem bederängten Staat Syrien und dessen Regierung um Täter handeln würde und nicht etwa um das Opfer, welches von einem ausländischen Militärbündnis politisch, wirtschaftlich und militärisch (sowie medial zur Manipulation der öffentlichen Meinung) angegriffen wird: die klassische Täter-Opfer-Umkehr. Die Phrase, dass die syrische Regierung „ihr eigenes Volk ermorden“ würde, entbehrt zwar jeder Logik, weil dieses Volk vor allem ins Ausland oder in von der Regierung gehaltene Gebiete geflohen war, eignete sich aber zur Entmenschlichung, Gerüchte um primitive Fassbomben und exclusive Al-Kaida-Bilder inklusive.

Dazu gehört die sich ständig wiederholende Behauptung, dass es sich bei dem Krieg in Syrien um einen Bürgerkrieg handeln würde, um die aus dem Ausland vor allem mit Proxytruppen (Söldnern und islamistischen Terroristen) durchgeführte Invasion zu verschleiern. Bereits in den ersten Tagen des zu diesem Zeitpunkt noch verdeckt geführten Krieges hatten bewaffnete Banden mörderische Gewalt gesucht. Die Eskalation hatte nicht umsonst in Städten begonnen, die sich nahe der Grenzen zur Türkei oder Jordanien befinden – den Ausbildungsstätten der Terroristen. 

Dazu gehört die Behauptung, dass es sich bei den in Syrien operierenden Mörderbanden um eine „Opposition“ oder um „Rebellen“ handeln würde, während islamistische Verbände angeblich nur sekundär vorhanden sein sollen. Nachdem zeitweise hatte nicht mehr verborgen werden können, dass es sich bei der Masse um islamistische Terroristen handelte, war daraufhin im Westen der „moderate“ Islamist erfunden worden, um diesen – irgendwie – einen Anstrich der Legitimität zu geben. Die verschiedenen Al-Kaida-Formationen, gegliedert in Gefechtshaufen ihres jeweiligen ausländischen Kriegsfürsten, kamen bestenfalls nur noch am Rande vor.

Dazu gehörte die Behauptung, dass es sich bei dem sogenannten „Islamischen Staat“ um eine angeblich „unabhängige“ Terrororganisation handeln würde, die allerdings unter dem Schirm der USA und Saudi-Arabiens neben der Türkei genau deren Kriegsziele verfolgte und gleichzeitig als Argument diente (und noch dient), widerrechtlich auf syrischem Staatsgebiet Militärbasen zu errichten, Ostsyrien zu besetzen, Krieg zu führen und Bodenschätze zu rauben.

Die einfach feststellbare, eindeutige Tatsache, dass nicht Syrien gegen einen anderen Staat Krieg führt, sondern Syrien auf deren Territorium durch ein Bündnis von Staaten (USA, Saudi-Arabien, Katar mit weiteren Helfern aus der Golf-Region, Türkei, Jordanien, Israel, NATO und EU) angegriffen wurde, existierte in den Massenmedien nicht. Und wenn doch, versuchten die Kriegstreiber ihre nachweisliche Unterstützung für ihr Kriegsvolk als angebliche Schutzverantwortung der „syrischen Bevölkerung“ zu legitimieren – die es freilich nie gab, denn diese war auch das Ziel von Mord, Verstümmelung, Vergewaltigung, Raub, Zerstörung, Entwurzelung und Vertreibung.

Wie in Folge 29 dargestellt, bedient sich die Gruppe der Aggressoren einer Unmenge an Söldnergruppen, Todesschwadrone und Terroristen der übelsten Sorte, um den syrischen Staat zu zerschlagen. Terroristen stellen vor Ort Propaganda-Materialien her, um diese über örtliche und von den Kriegstreibern finanzierte Medienstationen in die heimischen, westlichen und mit den Aggressoren verbandelten Massenmedien und Propagandasprachrohre einzuspeisen. Deren Kriegsgeschrei soll einerseits das Opfer dämonisieren und eine Akzeptanz für dessen Eliminierung generieren, andererseits für die Aggressoren als Rechtfertigung für weiteren Krieg und Terror dienen.

Das ist der logische Kreislauf, welcher überhaupt nicht kompliziert und zudem offen sichtbar ist. Es sind die Massenmedien, die ihren Lesern und Zuschauern eine Unübersichtlichkeit suggerieren wollen.

Um das Märchen von der angeblich bösen syrischen Regierung und den vermeintlich guten westlichen Militärmächten (mit ihrer wahrlich schlechten Vita), deren Verbündete im Nahen Osten aus diktatorischen, rassistischen Regimes besteht, aufrecht zu erhalten, wurde auch im Fall Khan Sheikhoun alles dafür getan, um einen simplen Zusammenhang zu verschleiern.

Die Frage nach möglichen Motiven und Interessenslagen der einzelnen Akteure wurde erst gar nicht erörtert, eine Schuldzuweisung bereits vor Eruierung der Sachlage platziert, die Herkunft der gegen die syrische Regierung gerichteten Behauptungen und der Bildmaterialien unterschlagen, stümperhafte Inszenierungen (von Al-Kaida) zusammen mit unbewiesenen Behauptungen als authentisch verkauft, die Präsenz von Al-Kaida und anderen Terroristen in der Provinz Idlib verschleiert oder marginalisiert, bezeugtes Hantieren mit Giftgas von Al-Kaida-Mitgliedern verschwiegen, Beziehungen der Akteure untereinander, die Verquickung der Kriegstreiber mit den Söldnern und Terroristen wie auch die Finanzströme wurden weggelassen.

Beträchtliche logische Lücken in der Darstellung von vermeintlichen Ereignissen wurden ignoriert oder mit Kriegsgeschrei und Hetze weggelärmt. Dazu gehören Umstände wie angeblicher Tatort und die grotesken Ortswechsel, die falsche Handhabe bei chemischen Kampfstoffen, der Umstand, dass als Opfer immer nur Zivilisten und vor allem Kinder präsentiert wurden, aber nie Bewaffnete, die Form der Eigendarstellung von Akteuren, falsche Zeiträume etc.

Für die Massenmedien als Teil des massenmörderischen Komplotts natürlich kein Thema.

 

 

Donnerstag
28
Juni 2018

FRONTALE frontal.

 

Im Oktober des vergangenen Jahres hatten wir noch ein wenig über das Direktoren-Stadl der FRONTALE gelästert. Die neue Stadtregierung von Wr. Neustadt hatte den Initiatoren und Organisatoren Christoph Gausch und Reinhard Astleithner einen fremden Menschen vor die Nase gesetzt, der mit den Titel „Festival-Direktor“ hausieren gehen durfte. Konsequenterweise mussten sich die eigentlichen Macher ebenfalls Direktoren-Titel verpassen, was aber nichts daran änderte, dass der neue „Festival-Direktor“ als der obere „Direktor“ agieren durfte.

http://www.bollwerk.co.at/2017/10/07/direktoren-inflation/

 

Dieser neue „Direktor“, Christoph Dostal, trat seine neue Stelle als „künstlerischer Leiter“ des Stadttheaters mit nur einer uns bekannten Referenz an: er ist von Beruf Schauspieler.

Das Kalkül hinter dieser Entscheidung war sichtlich getragen von dem Vorhaben, ein kommerzielles „Gesicht“ ins Schaufenster zu stellen, um minderbemittelte oder nicht vorhandene Kulturpolitik nach Möglichkeit besser verkaufen zu können. Die vergangen zwei Jahre haben tatsächlich nachgewiesen, dass nur die Oberflächlichkeit und Leere zugenommen hat, so lärmend diese auch zelebriert werden mag. Zweifellos ein Verkaufserfolg gegenüber der entsprechenden Klientel. 

Nun handelt es sich bei Herrn Dostal nicht um den großen Entscheider mit einer verblüffend geringen Sichtbarkeit, denn als Schauspieler ist er anderen „Direktoren“ untergeordnet, die auch dirigieren möchten. Und obwohl dies nichts mit Kompetenzen zu tun hat, möchten alle Einfluss nehmen, um ihre geschäftlichen Ziele oder ihren anti-kulturellen Auftrag durchzusetzen. In diesem Falle im gravierenden Widerspruch zu den Intentionen und Ansprüchen des Gespanns Gausch/Astleithner.

Hier das Statement von Reinhard Astleithner.

https://www.facebook.com/nofestivalpage/posts/2201683666515229

 

Einige Umstände hatten äußerlich eine Entwicklung der Infrastruktur für die FRONTALE bedeutet. Dazu gehörten der Umzug ins schöne Stadttheater und die dortige Anschaffung eines digitalen Kinoprojektors sowie die weitere Finanzierung. Tatsächlich hatten bei der 7. FRONTALE überaus zahlreiche Zuschauer erreicht werden können, doch intern hatten sich tiefe Gräben gebildet. Nun scheint die Bombe geplatzt, Gausch und Astleithner sowie die ehrenamtliche Jury und Helfer sind zurückgetreten.

Wer angenommen hatte, der „Festival-Direktor“ würde nun sein Gesicht zeigen und ein Stellungnahme zu den Vorgängen veröffentlichen, wurde enttäuscht. Wir fanden keine. Laut der NÖN soll Dostal einen Kommentar verweigert haben. Offensichtlich weiß der Mann nun nicht weiter, er wirkt überfordert und mag plötzlich keine Öffentlichkeit mehr.

https://www.noen.at/wr-neustadt/wr-neustadt-filmfestival-steht-die-frontale-vor-dem-ende-filmfestival-frontale-frontale-christoph-dostal-99301438

 

Es ist nicht neu, dass Verantwortliche in der Stadt eine gut gehende Veranstaltungsreihe zu übernehmen und nach ihrem Gutdünken umzuwandeln trachteten, um sie, bar jeglicher ideeller Einstellung, anschließend gegen die Wand zu fahren.

Zumindest wir hatten der letzten FRONTALE kein einziges Mal beigewohnt. Die Veranstaltung hatte zu aufgebläht gewirkt, war – ganz im städtischen Sinne – kostenpflichtig gewesen, und hatte den interessanten Kurzfilm-Bereich nur noch als einen sekundären, zerfaserten Charakter dargeboten. Diese Zeit haben wir schlichtweg nicht mehr.

Über die städtischen Einnahmen sowie Kosten im Zuge der FRONTALE sind wir nicht informiert. Zweifellos zählt für die Stadt vor allem der wirtschaftliche Aspekt und nicht der Inhalt. Teure Anschaffungen, hohe Kosten und Direktoren-Gehälter sollen ausgeglichen werden, was nur mit einer Erweiterung der Veranstaltung funktionieren kann, die nach Möglichkeit noch mehr zahlende Zuschauer generieren muss.

Das ist ein Kreislauf der Kommerzialisierung – und ihr Tod. Das versteht allerdings nicht jeder. Bei den Verantwortlichen in dieser Stadt offenbar kein einziger.

Die laut Reinhard Astleithner von der Stadt durchgeführte „Patentierung“ des Namens „FRONTALE“ mutet sicherlich schäbig an, entspricht aber dem üblichen und geschäftlichen Ratio.

Die FRONTALE war von Anfang an, das heißt ab der ersten Veranstaltung im Jahre 2011, ein Projekt der Stadt Wr. Neustadt. Erfunden, initiiert und organisiert durch das leider mittlerweile aufgelöste städtische Jugendreferat mit Christoph Gausch und Stefan Kumnig sowie – als Externen – Reinhard Astleithner. Der Großteil der Finanzierung erfolgte logischerweise durch die Stadt, plus Landesförderung und einigen Sponsoren.

Bei der FRONTALE hatte es sich um ein von der Stadt abhängiges Projekt gehandelt. Die Stadt Wr. Neustadt war somit bislang der eigentliche Veranstalter der Filmveranstaltung, wobei es keine Rolle spielt, inwieweit die Organisatoren um Gausch, Astleithner und Kumnig freie Hand bei den Gestaltungsmöglichkeiten besessen haben.

Das mag im Nachhinein weh tun, ändert aber nichts an der obigen Tatsache. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt und ihre „Direktoren“ mit der neuen Situation umgehen werden. Es bleibt ihr noch ein wenig Zeit, um die nun vakanten Stellen neu zu besetzen. Fragt sich nur: mit wem. Aber wir fragen uns nicht, weil es uns nicht interessiert.

Wr. Neustadt ist definitiv wieder um ein Stück Kultur ärmer geworden. Das aus dem Kultur-Ressort stammende Gerede 2016, Wr. Neustadt als „Filmstadt“ etablieren zu wollen, hatte bereits zu diesem Zeitpunkt dummes Zeug beinhaltet. Einen Artikel aus der NÖN hatten wir an dieser Stelle sarkastisch kommentiert:

http://www.bollwerk.co.at/2015/07/06/stellungnahme-zum-artikel-fuer-2016-werden-filmplaene-gewaelzt-in-der-noen/

 

Wir hoffen, dass es Christoph Gausch und Reinhard Astleithner an einem anderen Ort gelingen mag, ein erfolgreiches Filmfestival aufzuziehen. Irgendwo außerhalb dieser Provinz. Wien ist leider derzeit reichlich überfüllt. Wir sind auch schon dorthin abgewandert. Aber wer weiß…

 

Mittwoch
20
Juni 2018

Die Kasematten und zur Stadtbefestigung von Wr. Neustadt

 

Das Interesse an der Veranstaltung „Die Kasematten“ etc. hatte sich erfreulicherweise mehr als rege erwiesen. Das Stadtarchiv war im Obergeschoss über den letzten Platz hinaus gefüllt gewesen.

Die Befundung der archäologischen Untersuchung der Kasematten und an den Überbleibseln der Stadtbefestigung im Raume des Jakobinerturmes wurde vom Bauhistoriker Ronald Woldron leidenschaftlich referiert. Zahlreiche neue Erkenntnisse, die sich auch auf die Arbeit seiner anwesenden Kollegen, der Archäologin Doris Schön und dem Kunsthistoriker Günther Buchinger, stützen, wurden dem Publikum dargeboten.

Da diese im Rahmen der kommenden Landesausstellung publiziert werden, soll an dieser Stelle nicht genauer darauf eingegangen werden.

 

Die-Kasematten---Vortrag

Von links nach rechts: Gerhard Geissl (Archiv-Leiter), Ronald Woldron (Bauhistoriker), Eveline Klein (Museums-Leiterin), Doris Schön (Archäologin), Günther Buchinger (Kunsthistoriker) sowie die Rückansicht von Karl Kreska (Bezirksblätter). 

 

Bezüglich der mittelalterlichen Stadtbefestigung und Stadtgeschichte war der Nachweis von Interesse, dass der Großteil des Jakobinerturmes, die diesen flankierende Stadtmauer sowie die Zwingermauer, an welcher sich an der Ecke ein polygones Türmchen befunden hatte, in den Jahren 1488/89 wieder aufgebaut worden war. Eine nur mehr schwach erkennbare Einmeißelung oben am Turm, das spätgotische Mauerwerk über jene der Spätromanik sowie der tadellos erhaltene wie unbeschädigte originale Verputz der noch erhaltenen Zwingermauer geben darüber Auskunft, dass das vorherige Gemäuer zerstört worden war.

 

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Links im Bild der mittelalterliche Jakobiner-Turm, davor das Stück der bis 1489 wiederaufgebauten Zwingermauer mit unbeschädigtem Putz. Rechts im Bild der Überrest der Renaissance-Bastei. 

 

Tatsächlich war diese Ecke der Stadtbefestigung während der Belagerung durch Truppen des ungarischen Königs Mathias Hunyadi 1486/87 massiv beschossen worden. Für die Belagerer war diese Stelle für den Einsatz von Kanonen recht günstig gewesen, weil sich in der Verlängerung der Eckachse, im Bereich des heutigen Geländes der Post, das Areal der befestigten Kirche Sankt Ulrich befunden hatte. Die Angreifer hatten somit eine Stellung besetzt, in welcher sie sich hätten zur Not verteidigen wie auch ihre Kanonen schützen können.

Der in ungarischen Diensten stehende italienische Chronist Antoni Bonfini schildert in seiner zeitgenössischen Chronik einige Details zur Belagerung und den Beschuss der Stadt. 

In diesem Zusammenhang ist ein Mauerverlauf außerhalb des nicht mehr sichtbaren mittelalterlichen Grabens interessant, welcher den Rand der ehemaligen Bastei aus der Barock-Zeit markiert. In diesem ist an einer Stelle anscheinend eine ältere Mauer integriert worden, dessen Datierung allerdings noch aussteht. Es ist möglich, dass es sich hierbei um einen der letzten Reste eines Vorwerkes handelt, welches im 15. Jahrhundert außerhalb des alten Grabens an der Ecke errichtet worden war.

 

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In der unteren Bildmitte noch gut erkennbar der im Mauerverband spitzwinkelig integrierte Teil einer älteren Mauer. 

 

Eine weitere Untersuchung wäre hier zweifellos wünschenswert, da sich an den Ecken situierte und sicherlich massiv gebaute Vorwerke der spätgotischen Stadtbefestigung bislang in schriftlichen Quellen nicht nachweisen ließen. (Von Bonfini abgesehen). 

Belegen lässt sich dagegen eine „Bastei“ vor dem westlichen Fleischhacker-Tor, die zur damaligen Zeit eine eher rundliche Form gehabt hatten. Außerdem ein „Bollwerk“ beim Neunkirchener-Tor. Bei ihnen hatte es sich um massive Erdaufschüttungen gehandelt, befestigt mit Hölzern und Steinen, die oben eine angemessene Wehrplatte besessen hatten, gleichzeitig aber durch Kanonenbeschuss kaum zu zerstören gewesen waren. Wir können davon ausgehen, dass auch diese massiven Vorwerke jeweils durch einen Graben gesichert gewesen waren.

 

Sonntag
17
Juni 2018

Gelernt ist gelernt.

 

Die noch recht junge Sandra Lumetsberger vom KURIER versuchte in ihrem Artikel „Merkel und Putin: Weiße Rosen am Schwarzen Meer“ in der Printausgabe vom Samstag, den 19. Mai 2018, über den Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel beim russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi zu berichten. Doch bei aller Lernfähigkeit innerhalb westlicher Massenmedien kam ein neutral gehaltener Bericht einfach nicht zustande.

(Ein Online-Artikel war bis zum heutigen Tag, 22. Mai 2018, nicht verfügbar).

Merkel bei Putin, eine Dienstreise, was sonst. Und dazu eine, die bei Merkel schlechte Erinnerungen an vorherige beinhalten solle, wenn es nach Lumetsberger ging. Putins Labrador in der Nähe der „hundescheuen Kanzlerin“ oder „unterkühlte Stimmung“, wie es eben nach jahrelanger anti-russischer Propaganda auch zu erwarten sein musste. Aber manchmal müssen die Dienstreisen sein, es nützt ja nichts.

 

Quelle: „RT“, YouTube.

 

Nach dieser stimmigen Einleitung sah die „Berichterstatterin“ des KURIER eine Ursache in der schlechten Stimmung:

„Seit Russlands Annexion der Krim, die Deutschland als völkerrechtswidrig einstuft, ist es um die deutsch-russischen Beziehungen schlecht bestellt. Hackerangriffe auf das Außenamt, der Fall Skripal und der russische Militäreinsatz in Syrien entfremdeten.“

Wir wissen nicht, ob dies auch die Ansicht der Kanzlerin war, ganz unabhängig von dem, was sie bislang geredet hatte, wir wissen aber, dass es sich damit um eine von Fakten befreite Meinung des KURIER handelte, die auch von den Werbeabteilungen in Washington verbreitet wurde.

Was Lumetsberger als Ursache für schlechte Stimmung zu verkaufen versuchte, ließe sich auch anders beschreiben.

Seit der Beteiligung Deutschlands an dem verfassungswidrigen und gewalttätigen wie mörderischen Putsch gegen die demokratisch legitimierte ukrainische Regierung, ihrer Unterstützung für Nazi-Gruppierungen sowie den Krieg gegen die Bevölkerung der Ostukraine einschließlich der Doppelmoral bezüglich „Annexionen“ ist es um die deutsch-russischen Beziehungen schlecht bestellt. Verleumdungen wegen angeblicher Hackerangriffe auf das Außenamt, unbewiesene Beschuldigungen und Hetze wie im Fall Skripal und die Beteiligung Deutschlands an den Krieg gegen Syrien samt Unterstützung von Terroristen… entfremdeten.

Das Bild, welches Lumetsberger von Russland und Putin zu zeichnen versuchte, nämlich als angebliche Verursacher der „schlechten Stimmung“, beschrieb somit indirekt ihre eigene „Qualität“.

 

Weiße Rosen

Quelle: Screenshot, YouTube. 

 

 

„Doch gestern kam er ihr mit einem Strauß Rosen entgegen.“

Putin – ein Schelm. Jedenfalls hinterließ Lumetsberger den Eindruck, als würde sie diese Höflichkeit überfordern. Aber da war ja noch diese Angelegenheit, die über allen anderen stehen würde:

„Denn trotz der Konflikte gibt es noch drängendere Fragen, die beide näher zusammenrücken lassen könnte: eine Lösung mit dem Iran. Merkel und Putin wollen nach Trumps Ausstieg an dem Abkommen festhalten.“

Ein Jammer, dass der vom Westen bekämpfte Russe plötzlich eine relevante Rolle auf dem internationalen Parkett spielte, und das auch noch an einer Stelle, die zuvor nicht vermutet worden war: in dem Konflikt zwischen Merkel-EU und dem großen egozentrischen Schutzpatron und Bevormunder aus Übersee, den USA.

„Vor der Presse in Sotschi rief Merkel den Iran auf, sich dazu zu bekennen.“

Lumetsberger hatte dies für wichtig gehalten, allerdings hatte der Iran schon vorher bekundet, nach wie vor den Vertrag bestehen zu lassen und sich an die getroffenen Vereinbarungen zu halten.

Die KURIER-Schreiberin kannte sich anscheinend nicht gut aus mit dem, was sie hatte zusammenschreiben sollen. Also schrieb sie irgendetwas, zum Beispiel über das, was Merkel angeblich wissen und denken würde.

„Aber sie weiß auch, dass nur der Mann neben ihr den guten Draht hat und einwirken kann.“

Davon abgesehen, dass der russische Präsident im Iran nichts „einzuwirken“ hat, war es nicht zuletzt die Regierung Merkel gewesen, die sich dank ihrer vorherigen Vasallentreue gegenüber den USA den guten Draht zerstört hatte.

Lumetsberger reicherte ihr Geschwätz mit verlogener Propaganda an, die sie möglicherweise zuvor im KURIER gelesen hatte:

„Genauso wie im Syrien-Konflikt. Wenn es darum geht, dass syrische Flüchtlinge bei ihrer Rückkehr nicht enteignet werden, müsse Russland Einfluss auf seinen verbündeten Assad nehmen.“

Dieser Dreck war ein Bestandteil westlicher Kriegspropaganda gewesen, wozu hier auf folgende Artikel verwiesen sei:

https://www.rubikon.news/artikel/fake-news-auf-allen-kanalen

http://www.barth-engelbart.de/?p=202841

https://www.rubikon.news/artikel/assad-der-dieb

https://www.heise.de/tp/features/Neuer-Vorwurf-gegen-Assad-Er-enteignet-Fluechtlinge-4040921.html?seite=all

https://peds-ansichten.de/2018/04/die-naechste-sau-der-feinde-syriens/

 

Merkel, die als rührend besorgt um syrische Flüchtlinge geschildert wurde, ist allerdings mitverantwortlich dafür, dass sie hatten flüchten müssen. Egal, aus einem höheren Interesse, welches übrigens wirtschaftlicher Natur ist, würde sie nun auf „gute Beziehungen“ setzen.

Und dies trotz aller Beunruhigungen, zum Beispiel wegen der Pressefreiheit, die Merkel beeinträchtigt sah. Natürlich in Russland, nicht etwa in Deutschland oder im sonstigen Westen, wo die Pressefreiheit aus der Freiheit zu Lügen (@ Mathias Bröckers) besteht, gleichzeitig russischen Sendern derzeit massiv Schwierigkeiten bereitet wurden und. (Einen iranischen Kanal hatte man bereits abgeschaltet).

Nein, in Russland würden – vermeintliche – Journalisten bei ihrer Arbeit behindert werden. So soll eine Fachkraft des staatlichen Propagandakanals ARD davon betroffen sein, bei welcher uns kein einziger „Journalist“ bekannt ist, der diese Berufsbezeichung auch verdient.

„Davon war zuletzt ein ARD-Journalist betroffen, der zur WM einreisen darf, aber von der Justiz vernommen werden soll.“

Lumetsberger unterschlug wohlweislich Hintergründe und Informationen um den ARD-Mann und Berufslügner Hajo Seppelt, weswegen hier folgende Artikel dazu angeboten werden:

https://propagandaschau.wordpress.com/2018/02/04/auch-die-monatelange-staatsdoping-hetzkampagne-der-ard-zerschellt/

https://propagandaschau.wordpress.com/2016/08/03/ard-hajo-seppelt-als-luegenbaron-entlarvt-und-eine-fortgesetzte-hetzkampagne-gegen-thomas-bach/

https://publikumskonferenz.de/blog/2017/07/27/die-ard-und-der-kampf-gegen-das-doping-im-sport/

http://blauerbote.com/2016/07/26/sport-als-propagandawaffe-missbraucht/

https://propagandaschau.wordpress.com/2018/05/12/wdr-fernsehdirektor-schoenenborn-droht-russland-mit-einer-hetzkampagne-gegen-die-wm2018/

 

Wenn man nichts zu „berichten“ weiß, übt man sich gerne in Wiederholungen, um den zur Verfügung stehenden Platz irgendwie zu füllen. Zum Beispiel mit Propaganda. Das macht Sinn, denn ein Wesen der Propaganda ist die ständige Wiederholung unbewiesener Behauptungen und Lügen.

„Andere Ansichten gibt es auch beim Giftgasanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Skripal, der gestern aus dem Spital kam.“

Mit „Ansichten“ hatte der Fall Skripal allerdings nichts zu schaffen, sondern nur mit Beweisen. Verkommene Politiker des Westens hatten zusammen mit dem Medienbordell eine anti-russische und hetzerische Verleumdungskampagne entfacht, Russland hatte nach Beweisen gefragt. Wie wir wissen, existieren diese auch im Fall Skripal nicht.

Lumetsberger und „KURIER“: das passt.

 

 

Dienstag
22
Mai 2018

Ein ganzer Krieg auf einem einzigen Foto.

 

Es sind diese sattsam bekannten geschichtsrevisionistischen Formulierungen, die immer wieder übel aufstoßen.

Günther Haller, in der PRESSE der Mann für „“Dokumentation, Recherche, Archiv“, hatte am 7. Februar 2018 online einen Artikel über den US-Fotografen Eddie Adams und dessen bekanntestes Foto veröffentlicht. (In der Printausgabe bereits am 4. Februar 2018). Dieses stammt vom 1. Februar 1968 und zeigt die Erschießung eines Vietnamesen namens Nguyen Van Lem durch den damaligen Polizeichef von Saigon, Nguyen Ngoc Loan, auf offener Straße.

Foto.

 

Ein ganzer Krieg auf einem Foto

Quelle: Screenshot PRESSE-online, 7. Februar 2018.

 

 

https://diepresse.com/home/premium/5365701/Ein-ganzer-Krieg-auf-einem-einzigen-Foto

 

Die von uns nicht geteilte Behauptung, dass dieses Foto angeblich einen ganzen Krieg abbilden würde, hatte Haller allerdings von Ansgar Graw übernommen, der diese bereits 10 Jahre zuvor in der WELT als Überschrift gesetzt hatte. Und der damals gleichzeitig versuchte hatte, das gezeigte Verbrechen abzuschwächen und zu verharmlosen.

https://www.welt.de/politik/article1618993/Ein-ganzer-Krieg-auf-einer-einzigen-Fotografie.html

 

Bekanntlich gehört auch die PRESSE nicht zu jenen Blättern, welche US-Aggressionen herausstellen und diese als solche benennen. Haller wählte eine Formulierung, mit welcher er sich an vergangene Diskussionen über die Entstehung der Eskalation zum 1. Weltkrieg anlehnte. Statt in den Krieg „geschlafwandelt“ sollen die USA im Zuge der kolonialen Auseinandersetzungen in Indochina in den dortigen Krieg „hineingetaumelt“ sein.

„Seit Anfang der Sechszigerjahre wütete der Konflikt bereits, ein typischer Stellvertreterkrieg, langsam und schrittweise waren die Amerikaner hineingetaumelt…“

Unterschlagen wurden hier in dem angeblich „typischen Stellvertreterkrieg“ die handfesten Interessen der USA auf dem asiatischen Kontinent wie auch der Umstand, dass die USA von Anfang an als Aggressor aufgetreten waren und den Krieg bis 1964 weitgehend verdeckt mitbetrieben hatten. Der sog. „Tonkin-Zwischenfall“ diente Anfang August 1464 den USA als Vorwand, um nun mit offiziellen Streitkräften den gewünschten Krieg zu bestreiten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall

 

Die Begrifflichkeit des angeblichen Hineintaumelns sollte die US-Aggression verbergen. Ähnlich wie in den letzten Jahren bei kriegerischen US-Aggressionen in den Massenmedien immer gerne behauptet wurde, dass die USA in die Kriege – in ihre Kriege – irgendwie hineingezogen werden würden. So, als würde man dafür gar nichts können und es sich um ein einzigartige Phänomen handeln würde, dass die weltweite stärkste Militärmacht, die sich über den Globus ausgebreitet hat, ständig in Konflikt mit ihr hoffnungslos unterlegenden Staaten geraten würde, gegen die sie sich angeblich nur „verteidigen“ würden.

Und sollte einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden sein, dass ein Krieg unter vorgetäuschten und verlogenen Vorwänden geführt worden war wie jener Angriffskrieg der USA und seiner Verbündeten gegen den Irak 2003, so wird bis zum heutigen Tag von den westlichen massenmedialen Redakteuren und Meinungsmachern dieses gigantische Verbrechen – 1 Million Menschen tot, das Land ausgeraubt und beträchtlich zerstört und verseucht – grotesk zu einem „Fehler“ reduziert.

Nur ein „Fehler“ – na, wenn es nicht mehr gewesen ist…

Offenbar kein Fehler war die von Haller zitierte und reichlich abgebrühte Meinung des US-Fotografen Adams, welche sich zumindest in einigen Publikationen und Wikipedia wiederfindet:

„Die Empörung, die das Bild auslöste, habe er nie verstanden, sagte Adams später:“ Während eines Krieges sterben nun einmal Menschen“, sagte er in einem Interview. Nguyen Van Lem habe zuvor bereits acht Vietnamesen auf diese Art liquidiert.““

Der Nachweis, ob der als Angehöriger des Vietcong genannte Nguyen Van Lem irgendwelche Menschen ermordet hatte, wurde allerdings nie erbracht. Dafür ist der Mord an seiner Person durch Nguyen Ngoc Loan belegt. Als Mörder der US-gestützten südvietnamesischen Diktatur war er allerdings ein Mann der USA gewesen und hatte somit in der typischen Doppelmoral zu den „guten“ Mördern gehört. Er durfte folglich seinen Lebensabend in den USA verbringen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nguy%E1%BB%85n_Ng%E1%BB%8Dc_Loan

https://de.wikipedia.org/wiki/Nguy%E1%BB%85n_V%C4%83n_L%C3%A9m

 

Saigon Execution

Quelle: Screenshot Google.

 

Also alles wie gehabt, einschließlich dem Schlaglicht auf das mediale US-Personal mit einem Eddie Adams im Fokus, bei welcher Lynchjustiz durch die eigene Partei eine Normalität darstellte. Bis zum heutigen Tage.

https://en.wikipedia.org/wiki/Eddie_Adams_(photographer)

 

 

Mittwoch
16
Mai 2018

Forscher des Tages: der Kommunikationswissenschaftler im KURIER

 

Der KURIER hatte am 2. Mai 2018 ein Interview ausgerechnet auf der Kulturseite deplatziert, in welchem versucht wurde, Massenmedien als einen Hort der Seriösität darzustellen; das heißt, es wurde versucht, gegen den Verlust der massenmedialen Deutungshoheit anzukämpfen.

Bereits das vorangestellte Foto, eine Papierhaube mit dem verzerrten Konterfei des US-Präsidenten Trump und dem Begriff „Lügenpresse“ auf dem Kopf eines Demonstranten, hatte einen manipulativen Charakter. Die Koppelung Trump/Lügenpresse wurde durch die Überschrift des Artikel noch verstärkt:

„Je extremer, desto mißtrauischer.“

https://www.pressreader.com/austria/kurier/20180502/281517931741213

https://kurier.at/kultur/warum-fpoe-waehler-medien-oft-misstrauen/400029223

 

Kommunikationswissenschaftler E.

Quelle: Screenshot vom KURIER-Artikel, online, 2. Mai 2018.  

 

Hier sollte suggeriert werden, dass offenbar irgendwie extreme Menschen oder Menschen mit extremen Auffassungen besonders misstrauisch sein würden, also in etwa wie Trump. Hier wurde eine komplexe Angelegenheit, die Bekämpfung von Trump durch die dem Clinton-Lager zugehörigen Massenmedien sowie Trumps öffentliches Abwehr-Gebaren, auf ein unsachliches, primitives Minimum reduziert.

Welche Botschaft sollte mit der obigen Behauptung transportiert werden? Zum Beispiel jene, dass misstrauische Menschen angeblich auch extreme Menschen sein würden? Und wie begründete sich und äußerte sich dieses Misstrauen wem genau gegenüber?

Und wollte uns die Überschrift vielleicht auch indirekt via Umkehrschluss darüber Auskunft geben, dass jene Menschen, die grundsätzlich nicht misstrauisch sein würden, eher gleichförmig, angepasst und naiv sein würden? Davon war allerdings nirgends etwas im Artikel zu lesen, das heißt, der Widerpart fehlte gänzlich und entwertete somit eine aufgestellte These von Beginn an.

Nach dem ersten Manipulationsversuch mit Hilfe von Foto und Überschrift wurde darauf wert gelegt, dass es sich bei dem Folgenden um eine „Forschung“ handeln würde. Die Unterzeile gab schließlich über das angebliche Forschungsergebnis Auskunft:

„Forschung. In Österreich haben FPÖ-Wähler wenig Vertrauen in Medien, in Großbritannien ist das ein linkes Phänomen.“

Da haben wir es schon, jetzt wissen wir, wer zu den Extremen und Misstrauischen gehört: der FPÖ-Wähler in Österreich und die „Linken“ in England. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass „Linke“ in Österreich kaum vertreten sind und die FPÖ in England gar nicht.

Wer gelangte nun wie zu dieser Erkenntnis? Und was in unseren Augen doch besonders spannend sein sollte, war die Frage nach der Ursache für ein Misstrauen, also dem grundsätzlichen Anliegen einer richtigen Forschung.

Als Interviewpartner und Forschungsmensch wurde ein gewisser Jakob-Moritz Eberl präsentiert, ein – laut Vita – an der Uni Wien tätiger Kommunikationswissenschaftler. Dieser hatte eine Doktorarbeit abgeliefert, welche online leider nur bezahlpflichtig einzusehen ist. Daher müssen wir uns auf das Interview beschränken.

https://www.degruyter.com/view/j/comm.ahead-of-print/commun-2018-0002/commun-2018-0002.xml

 

Nina Oberbucher vom KURIER befragte den Wissenschaftler. Wissenschaftler klingt gut, Wissenschaftler forschen.

„Viele meinen, dass Medien zu einseitig berichten und politisch beeinflusst seien. Warum ist das so?“

Frau Oberbucher hielt sich angenehm zurück. Nicht sie meinte, sondern viele, also andere, denn sie selbst kann kaum ihre eigene Meinung offen legen. Die Meinung dieser vielen Menschen lässt sich nachvollziehen, also machte die Frage Sinn. Interessant war hier die Antwort von Eberl, dem forschenden Wissenschaftler:

„Medienvertrauen hat meist wenig mit den tatsächlichen Inhalten der Berichterstattung zu tun. Vor allem Personen, die extreme politische Einstellungen vertreten, nehmen Medien eher als parteiisch wahr.“

Das ist eine interessante Behauptung, die Eberl hier präsentierte. Denn seiner Meinung nach soll Misstrauen einer Gesinnung, einer Ideologie, einer „extremen politischen Einstellung“ geschuldet sein, welche der „Forscher“ im FPÖ-Milieu und bei „Linken“ verortete. Diese beiden Gruppen waren hier zweifellos eher negativ beurteilt wie auch der Begriff „Misstrauen“ kaum als wertfrei bezeichnet werden kann.

Der neutrale Begriff „Kritik“ wurde von Eberl nicht verwendet, denn dies hätte dessen Meinung einen anderen Anstrich verpasst. Gegenüber Medien kritisch eingestellte Menschen wären in diesem „erforschten“ Fall vor allem bei der FPÖ-Wählerschaft und den „Linken“ zu finden gewesen.

Bei einer FPÖ- sowie einer politisch eher links eingestellte Wählerschaft handelt es sich allerdings nicht um eine homogene Gruppe. Die FPÖ hatte zuletzt erheblichen Zulauf aufgrund einer umfangreichen Protestwählerschaft bekommen, die Partei „Die Grünen“ wiederum vertritt innenpolitisch eher als links bezeichnete Ansichten, außenpolitisch dagegen rechts.

Für den Forscher Eberl, welcher offenbar innerhalb eines anderen Milieus agiert, waren in den beiden genannten Gruppen die extremen politischen Einstellungen zu finden, ohne dass in dem Interview das Extreme weiter definiert wurde.

Eberls Behauptung könnte demnach in eine Richtung interpretiert werden, in welcher pauschal FPÖ-Wähler oder jene von eher linksorientierten Gruppierungen zu den kritischen Menschen gehören, alle anderen aber zu den unkritischen und gutgläubigen. Doch lässt sich das bestätigen?

Forscher Eberl hatte jedenfalls seine eigene Auffassung dazu, die bedenklich schlicht anmutet:

„Denn die ausgewogene Darstellung eines Ereignisses oder Themas ist so weit von ihrer eigenen Wahrnehmung entfernt, dass sie diese als parteiisch ansehen.“

Mit anderen Worten: Eberl hält die FPÖ-Wähler (und sekundär auch „Linke“) für beschränkt, für wahrnehmungsbeeinträchtigt. Und weil diese Beschränkten in ihrer eigenen Wahrnehmung verhaftet sein sollen, würden sie – trotz aller Rückständigkeit ganz konkret – massenmediale Inhalte als parteiisch ansehen.

Diesen Schwachsinn möchte „Forscher“ Eberl (und aus interessierten Gründen der KURIER) als „Wissenschaft“ verkaufen. Die zentrale Frage wurde erst gar nicht gestellt: warum wurde das Vertrauen in die (Massen-)Medien erschüttert? Und um welche Inhalte war es bei der Kritik („Misstrauen“) gegangen?

Statt einer Analyse der Ursachen hatte Eberl, der Forscher, nichts weiter anzubieten als eine neue Behauptung, als würde es sich bei seiner Person um einen besonders naiven Idioten handeln. Diese Behauptung, dass in den (Massen-) Medien eine „ausgewogene Darstellung eines Ereignisses oder Themas“ zu finden sein würde, bildete die Grundlage seiner unwissenschaftlichen These.

Natürlich sind die Massenmedien parteiisch, das ist allein schon ihrer Struktur, den Nachrichtenkanälen, den Geldgebern und den politischen Verflechtungen geschuldet. Bei innenpolitschen Themen eingefärbt, bei außenpolitischen Themen der transatlantischen Agenda verpflichtet. Dies lässt sich tagtäglich nachweisen.

In dem gesamten Interview wurde die Frage nach den Ursachen für „Mistrauen“ peinlich ausgeklammert. Eberl zeigte sich fixiert auf die FPÖ-Wähler, ohne deren Motivation zu eruieren. Es ging ihm alleine um die Darstellung, diese als Dumpfbacken abzufertigen, welche ihr „Misstrauen“ auch noch allein von der Partei FPÖ quasi vorgekaut bekommen würden.

„Ja, das liegt unter anderem daran, dass es ihnen von ihrer Partei so kommuniziert wird.“

So sollen sie sein, die FPÖ-Wähler. Zuerst „misstrauisch“ wie der Bauer gegenüber dem nicht bestellten Versicherungsmakler, dann plötzlich an den Lippen von mittelmäßigen FPÖ-Gurus hängend. Beschränkt eben.

Zum Glück gehören wir nicht dazu.

Der hier vorgestellte angeblich forschende Forscher hielt mit seinen eigenen Wahrnehmungsdefiziten nicht hinter dem Berg. So wollte er das „Medienmisstrauen“ vor allem 2015 ausgemacht haben, mit der „Flüchtlingsbewegung“ und der „Pegida-Bewegung“ als Höhepunkt. Die übergreifende kritische Wahrnehmung gegenüber den Massenmedien begann allerdings deutlich bereits 2011 während des Krieges der NATO gegen Libyen, gefolgt von dem Nazi-Putsch in der Ukraine, der Hetze gegen Russland und der penetranten Kriegspropaganda gegenüber Syrien.

Eberl versuchte sich in dem Interview noch besonders lächerlich abzusichern:

„Das Problem ist: Die eigene, oft sehr emotional aufgeladene Meinung wird nie dem entsprechen, wie ein Journalist berichtet.“

So einfach können die Dinge sein, jedenfalls bei Eberl. Die einen, die „Extremisten“, mit erhitzter Meinung, der „Journalist“ mit einem Bericht – und beides kann nicht zusammenpassen.

„Denn Medien sollten verschiedene Standpunkte zeigen, abstrahieren und das große Ganze sehen.“

Da hatte Eberl ausnahmsweise recht, doch leider verschwieg er, wie es in der Realität aussah. Das interessierte diesen „Forscher“ nicht, denn seine vorgefertigte Meinung beschränkte sich abermals nur auf eine Gruppe von Beschränkten, zu welcher er nicht gehören will. Beschränkt sollen die anderen sein, nicht der „Wissenschaftler“:

„Das kommt bei Menschen mit extremen Einstellungen nicht gut an.“

Auch an anderer Stelle zeigte „Wissenschaftler“ Eberl seine Beschränkungen auf. So versuchte er die Massenmedien als qualitativ wertvoll und vertrauenswürdig zu verkaufen, um gleichzeitig „alternative“ Medien als parteiisch und amateurhaft hinzustellen. Oder er redete von einer gewissen und erwünschten Medienvielfalt, weil diese angeblich nicht gleich sein würden, ignorierte aber den Umstand, dass diese Medien tatsächlich gleiche Inhalte zu verkaufen trachteten.  Eberl konterkarierte sein eigenes Gerede, indem er „alternative“ Medien nicht in dieser Vielfalt einen Platz geben wollte.

Forscher Eberl hatte augenscheinlich eine Gefälligkeitsarbeit abgeliefert, um in den gut bezahlten massenmedialen Rattennestern willkommen geheißen zu werden und dort sein warmes Auskommen zu finden, zum Beispiel als „Experte“. Jakob-Moritz Eberl ist eine Beleidigung für jeden echten Wissenschaftler, der forscht und sich nicht verkauft.

 

 

Samstag
05
Mai 2018

Der Gesang der US-Marschflugkörper 29.

 

Das Ereignis von Khan Sheikhoun vom April 2017 sowie der Kriegsakt seitens der USA gegen Syrien liegen mittlerweile ein Jahr zurück. Währenddessen erlebten wir derzeit ein neues Szenario in Syrien, welches sich fast ident zeigte mit jenem in Khan-Sheikhoun vor einem Jahr. Die Örtlichkeit ist mit der Stadt Douma in Ost-Ghouta eine andere, ansonsten waren die Akteure und Darsteller die selben. Die gleiche Kriegstreiberei und die gleiche Parteinahme für Terroristen seitens des angeblichen „Wertewestens“, welche so offensichtlich mit dem Terrorismus verschmolzen ist, wie es deutlicher nicht mehr sein kann. Dazu der selbe Apparat an Kriegspropaganda, die gleichen Lügen und die selben kriminellen Handlanger und Hetzer in den Medien – nur noch offensichtlicher gekauft, verkommen und primitiver als je zuvor.

Dieses Geschehen ist um so bemerkenswerter, weil nun auch den Dümmsten unter den Mitmenschen angezeigt wurde und wird, wo sich das über Leichen gehende Verbrecherpack befindet: er befindet sich (auch) unter uns.

 

 

Doch zurück zu Khan-Sheikhoun und dem nachfolgenden Raketenüberfall auf eine syrische Luftwaffenbasis durch die USA im April 2017.

Der angebliche Giftgasangriff auf die Ortschaft Khan-Sheikhoun in der von einem Al-Kaida-Bündnis besetzten Provinz Idlib hatte von Anfang an einen Mangel an Logik gezeigt. Die chemischen Kampfstoffe der syrischen Armee waren 2013/2014 vollständig unter internationaler Aufsicht abtransportiert und vernichtet worden. Einen Beweis für zurückgehaltene und nicht deklarierte syrische Kampfstoffe gibt es bis zum heutigen Tage nicht.

(Pikanterweise soll unter anderem die US-Navy zu den letzten Besitzern der syrischen Chemiewaffen gehört haben. Siehe hier bezüglich der Vernichtung der Kampfstoffe auf dem US-Spezialschiff „Cape Ray“).

http://www.spiegel.de/politik/ausland/giftgas-aus-syrien-usa-melden-zerstoerung-der-chemiewaffen-a-986816.html

 

US-Spezialschiff Cape Ray

Quelle: Screenshot SPIEGEL-Online.

 

In militärischer Hinsicht hätte die syrische Armee von einer (einzigen) mit Giftgas gefüllten Bombe keinerlei Nutzen gehabt. Im Gegenteil, die überflüssige Verwendung eines chemischen Kampfmittels hätte die syrische Armee, die just gerade einige Siege gegen vom Ausland bezahltes Kriegsvolk und Terroristen errungen hatte, international sofort diskreditiert und zudem als Lügner dargestellt. Die syrische Regierung wäre wegen einem derartigen Unsinn sofort entblößt gewesen.

Außerdem hätte sich die syrische Regierung augenblicklich der bereits in den Raum gestellten Kriegsandrohung (mit regulären Streitkräften) durch die USA förmlich angeboten. Da diese stärkste Militärmacht sich grundsätzlich und ungestraft über jedes Recht stellt und ständig Krieg führt, um ihre Hegemonialansprüche gewohnt brutal durchsetzen, konnten derartige Drohungen kaum als leeres Gerede verstanden werden.

Es gab nur eine Seite, die aus einem derartigen Vorfall ihren Nutzen ziehen konnte: weniger die aus Söldnern und Al-Kaida-Banden bestehenden Proxy-Truppen am Boden als vielmehr für die hinter ihnen stehenden Auftraggeber und Finanziers aus den NATO- und Golfstaaten sowie Israel. Konfrontiert mit der Situation, den in und gegen Syrien (und dessen Verbündete) geführten Krieg zu verlieren, wurden immer wieder Anlässe durch Aggressoren geschaffen bzw. konstruiert, um zuerst auf politisch-medialer Ebene eine erneute Eskalation in Gang zu setzen. Und sei es nur in der Hoffnung, wie in Syrien die Niederlage zumindest soweit hinauszuzögern, bis an anderer Stelle ein Vorteil erreicht sein würde.

Tatsächlich war es den USA gelungen, die syrischen Gebiete östlich des Euphrat mit Hilfe ihrer unterstützten Söldnerverbände der YPG und der SDF unter ihre Kontrolle zu bekommen. Es handelt sich dabei um jenes Gebiet, welches zuvor vom so genannten „Islamischen Staat“ okkupiert worden war – unter US-Lufthoheit. Der „IS“ löste sich dort erst auf, als syrische Truppen den Euphrat erreichten, woraufhin es plötzlich den YPG- und SDF-Kräften gelungen sein soll, auf dem gegenüberliegenden Ufer den „IS“ zu vertreiben und einen Keil hineinzustoßen. Syrische Truppen wurden anschließend daran gehindert, über den Fluss zu setzen. Selbstverständlich alles unter US-Lufthoheit und auch unter Einsatz desselben. „IS“-Kämpfer durften unter US-Geleit Raqqa verlassen und wurden in einen neuen Einsatzraum weiter südlich verfrachtet, um dort unter US-Aufsicht unverzüglich syrische Truppen anzugreifen.

Es hatte sich dabei um nichts weiter als um einen Austausch der für die USA operierende Söldnertruppen gehandelt, denn der „IS“ war als Terrororganisation auch durch die USA gebrandmarkt, während die YPG und SDF als „legitim“ verkauft wurden.

Der angebliche Giftgasvorfall von Khan Sheikhoun im April 2017, welcher von den politischen Kriegstreibern und den ihnen angeschlossenen Massenmedien augenblicklich für eine neue Welle der Hetze und Eskalationssteigerung benutzt wurde, war extrem stümperhaft inszeniert worden, ja geradezu lächerlich, da sich die Behauptungen noch nicht einmal mit den gezeigten Bildern und Videos deckten.

Das kleine dumme Arrangement auf der Straße mit dem Titel „Einschlagloch“ und das Opfer-Szenario ganz woanders in einem Steinbruch sowie das ganze „Handling“ drumherum waren schlichtweg absurd. Von Sarin war ebenfalls nichts zu entdecken gewesen wie auch die Diskussion um Chlorgas in Nichtkenntnis dieser Mittel nur noch als dämlich zu bezeichnen war. Dabei hätte es Al-Kaida besser wissen müssen, hatten Terroristen die einzige syrische Chlorgasfabrik bereits vor Jahren erobert gehabt.

Die einzigen Quellen für diesen angeblichen Vorfall waren ausschließlich Terrororganisationen: „Jabhat al-Nusra“ bzw. „Jabhat Fath al-Sham“ bzw. das Al-Kaida-Bündnis „HTS“ („Hai’at at Tahrir asch Scham“), welche die syrische Provinz Idlib besetzt halten. Dies wurde in den Medien freilich unterschlagen, welche Terroristen zu „Aktivisten“ und „Rebellen“ umlogen. Allerdings wurden die „Reportagen“ vor Ort von berüchtigten Al-Kaida-Sprachrohren geliefert, bebildert von Fotografen, die ausschließlich für Al-Kaida arbeiten. Assistiert wurde die Kampagne wie so oft von den sog. „Weißhelmen“, die neben ihrem blutigen Terrorgeschäft die angeblichen Lebensretter von Zivilisten bei Al-Kaida mimten. Diese Al-Kaida-TV-Truppe wird vom britischen Auslandsgeheimdienst geführt und durch weitere NATO-Staaten finanziert. Auch die deutsche Regierung finanziert diese Al-Kaida-Truppe ganz offiziell.

 

AA fördert Weißhelme

Quelle: Screenshot Twitter.

https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/160923-weisshelme/283680

 

Verbreitet wurden (und werden) die Al-Kaida-Propagandamaterialien unter anderem über das sog. „Idlib-Media-Center“, der medialen Al-Kaida-Verteilerzentrale in der gleichnamigen Provinz, welche ebenfalls von NATO-Staaten finanziell gestützt wird. Von dort wurde und wird das Material über die wenigen großen Nachrichtenagenturen AP und Reuters aus den USA oder der französischen AFP verteilt, von denen Al-Kaida-Bildermacher auch Honorare kassieren. Und schon fand sich das Al-Kaida-Material in den Händen westlicher Politiker, welche damit kriegshetzerisch hausieren gingen, als würde ihr Terroristenmaterial ein Ereignis real widerspiegeln.

Hier schließt sich der Kreis. Jene Regierungen und Militärs etc., welche daraufhin als Ankläger auftraten, waren genau jene, welche einerseits den mehr oder minder verdeckten Krieg gegen Syrien führen, und gleichfalls jene, welche die Söldner und Terroristen unterhielten, welche die Materialien inszeniert und fabriziert hatten. Den westlichen Massenmedien kam wiederum die Aufgabe zu, als transatlantische Propagandasprachrohre eben dieses Verbrecherpack zu unterstützen, die angegriffenen Opfer zu entmenschlichen und Kriegsbegeisterung in der eigenen Bevölkerung zu generieren. Das heißt, die medialen Akteure waren und sind immer ein Teil dieser gigantischen Verbrechen.

Zu den Kriegshetzern und Verbrechern gehören auch verschiedene Organisationen, die sich als NGOs deklarieren, aber zumeist durch das US-Außenamt und/oder über Lobbygruppen wie jene um George Soros finanziert werden. Dazu gehört beispielsweise „Avaaz“, das bezüglich Douma erneut aktive Kriegshetze betreibt. „Avaaz“ möchte allerdings auch unser Geld, unsere Spende – um die Al-Kaida-Darsteller mit den weißen Helmen für bessere Propaganda zu unterstützen.

 

Avaaz spendet für Al-Kaida 1

Quelle: Screenshot Avaaz. 

 

 

 

Freitag
20
April 2018

Der Gesang der US-Marschflugkörper 28.

 

In der KURIER-Ausgabe vom 11. April 2017 durfte Armin Arbeiter nachweisen, dass für sein Blatt echte Arbeit nicht notwendig war. Bereits der Titel zeigte auf, dass ein dummes Geschwätz des US-Außenministers für den KURIER so etwas wie ein wichtige Meldung sein würde.

„Tillerson nennt Russlands Syrien-Kurs „inkompetent““.

Wer sich bereits an dieser Stelle gelangweilt abgewendet haben mochte, so bestand immer noch die Möglichkeit, den Begriff Inkompetenz in Zusammenhang mit Russland in Erinnerung zu behalten.

https://kurier.at/politik/ausland/tillerson-nennt-russlands-syrien-kurs-inkompetent/257.574.189

 

Armin Arbeiter breitete den Unsinn von Tillerson aus, der Russland vorgeworfen hatte, die vollständige Vernichtung der syrischen Chemiewaffen nicht durchgesetzt zu haben. Es gab keinen Beweis für die Behauptung, eine Verantwortlichkeit Russlands ohnehin nicht, aber das störte den KURIER-Arbeiter keineswegs.

Er wandte sich dem russischen Außenminister Lawrow zu, dem er einen „Drahtseilakt“ voraussagte, und wies auf die täglichen Kriegskosten Russlands hin, welche er in einer Schätzung aus dem Jahre 2015 gesehen haben will.

Doch was wollte Arbeiter hier seinen potentiellen Lesern mitteilen? Sorgte er sich um den Schwund an russischen Steuergeldern, was ihm bei NATO-Steuergeldern nicht in den Sinn kam? Und wo befand sich der „Drahtseilakt“? Der KURIER-Redakteur schien es selbst nicht zu wissen, denn er spekuliertes Haarsträubendes herbei, auch führte er das von ihm selbst aufgeworfene Thema nicht zu irgendeinen Schluss.

„Seit der Einnahme von Aleppo ist die syrische Armee landesweit auf dem Vormarsch“, meinte Arbeiter, obwohl von einer „Einnahme“ keine Rede sein konnte, sondern nur von einer Befreiung (vom Terrorismus) eines Teiles dieser Stadt. Er fuhr mit einer haarsträubenden Spekulation fort:

„…, ein US-Engagement gegen Assad könnte den russischen Einsatz massiv in die Länge ziehen.“

Arbeiter schien es entgangen zu sein, dass die USA bereits seit Jahren „engagiert“ waren, und er ließ auch offen, wie er sich seine Spekulation vorgestellt hatte: neue Terroristen- und Söldnerformationen nach Syrien schicken? Eine Invasion mit regulären Truppen oder gar ein direkter Kriegsakt gegen Russland? Gab es hier Wunschträume von interessierter Seite?

Arbeiter ließ seine potentiellen Leser mit diesem Mist alleine und bearbeitete daraufhin ein anderes Fragment, welches ebenfalls wie ein Hohlkörper liegen blieb.

„Gleichzeitig will Moskau keine Schwäche zeigen und beharrt darauf, dass der mutmaßliche Giftgasangriff auf Khan Shaykhun nicht von Assad begangen wurde.“

„Keine Schwäche zeigen“ in Verbindung mit „beharren“ ist eine Propagandasprache, zumal kein Beweis für die von Al-Kaida und dem Westen vorgetragene Beschuldigung existierte.

In Sachen Manipulation durch Sprache zeigte sich Arbeiter auch an anderer Stelle kompetent, in dem er die Lügen, Drohungen und Kriegshetze einer US-Botschafterin Haley als „emotional“ und „kritisch“ umdeutete.

Der STANDARD bot in der Printausgabe vom 11. April 2017 einen AFP-dpa-Reuters-Artikel an, welcher vor allem eine Ansammlung von Wiederholungen beinhaltete.

„G7: Russland von Unterstützung für Assad abbringen.“

Dieser unrealistische Wunsch war natürlich dem Umstand geschuldet, dass das Vorhaben, den syrischen Staat zu zerschlagen und gefällige Marionetten zu installieren, dank Russland gescheitert war. Dies wurde natürlich nicht so genannt, es wurde stattdessen behauptet, dass „nur Diplomatie“ zu einer Beendigung des Krieges führen könne, gleichzeitig aber die Kriegsziele weiter verfolgt.

https://www.pressreader.com/austria/der-standard/20170411/textview

 

Der Artikel gab sich bereits mit dem ersten Satz große Mühe, die Realitäten zu verschleiern:

„Nach der jüngsten Eskalation in Syrien will der Westen Russlands Präsident Wladimir Putin von seiner Unterstützung für Machthaber Bashar al-Assad abbringen.“

Dieser Satz erweckte den falschen Eindruck, als wäre es zu einer Eskalation von syrischer oder russischer Seite gekommen. Die Eskalation war allerdings mit dem Raketenangriff durch die USA vorangetrieben worden. Möglicherweise mochten dies die Autoren nicht als verbrecherischen Akt verstanden wissen und hatte sich auch den Vorfall in Khan Sheikhoun bezogen. Also auf das, was nicht bewiesen war bei Unterschlagung dessen, was bewiesen war zu Lasten Russlands und Syriens. Der Vorsatz, mit dieser Artikeleinführung nichts weiter als Kriegspropaganda abzuliefern, wurde bereits deutlich, dass der legitime Präsident Syriens abermals als „Machthaber“ verunglimpft wurde.

Aus diesem Grund wurde nicht irgendeine Meinung angefügt, sondern jene eines besonders parteiischen US-Pudels in Gestalt des britischen Außenministers Johnson, dessen Regierung stark in dem Krieg gegen Syrien involviert ist. Der STANDARD ließ ihn die altbekannten Verleumdungen wiederholen. Es ist der selbe Johnson, der unlängst im Zuge des Skripal-Falles fast schon erbärmlich mit faktenfreien wie durchsichtigen Anschuldigungen gegenüber Russland aktive Kriegshetze betreibt.

Der STANDARD bzw. die oben genannten Nachrichtenagenturen verbreiteten auch unreflektiert die Heuchelei eines US-Außenministers, welcher vorgab, dass sich das Böse außerhalb der USA befinden würde. Einschließlich der Ankündigung, noch viele weitere Verbrechen als Täter und Henker zugleich begehen zu wollen:

„Wir verschreiben uns wieder dem Ziel, jeden in der ganzen Welt zur Rechenschaft zu ziehen, der Verbrechen an Unschuldigen verübt.“

Geradezu lächerlich die Posse um den deutschen Außenminister Gabriel, der vom russischen Außenminister angeblich die Versicherung bekommen hätte, den Weg für eine Untersuchung in Khan Sheikhoun freizumachen. Diese Untersuchung hatte Russland von Anfang an gefordert, doch befand sich der Untersuchungsort mitten im Al-Kaida-Territorium. Bekanntlich werden diese Terroristen von Russland bekämpft und nicht unterstützt, was von Gabriels Freunden nicht behauptet werden konnte. In Berlin war man allerdings ohnehin nicht an einer Friedenslösung interessiert, nannte der verkommene Regierungssprecher Seibert ein Kriegsziel als Vorbedingung.

Der ganze Dreck hier auch als Online-Artikel beim KURIER, angereichert mit einem Foto des berüchtigten Al-Kaida-Propagandisten „Amer Almohibany“, der bestens mit seinen Sponsoren aus dem Westen vernetzt ist. Dieser Mann ist ein von NATO-Staaten bezahlter Terrorist.

https://kurier.at/politik/ausland/g7-staaten-wollen-russland-von-unterstuetzung-fuer-assad-abbringen/257.558.720

 

Wieland Schneider und Jutta Sommerbauer ließen in der PRESSE in dem Artikel „Heikle US-Mission in Moskau“ keinen Zweifel daran, welcher der Kriegsparteien in Syrien ihnen nicht genehm war. Die syrische Regierung wurden ihnen mehrmals und ausschließlich als „Regime“ bezeichnet.

https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5199093/Heikle-USMission-in-Moskau

 

Innerhalb des PRESSE-Regimes wurden von ihnen auch einige Märchen gestreut, so die Behauptung, dass die USA und Russland gegen den „IS“, gegen den gemeinsamen Feind, kämpfen würde. Im Gegensatz zu Russland konnte dies bei den USA-Militärs kaum beobachtet werden, im Gegenteil, die USA hatten den sog. „IS“ für ihre eigene Interessen verwendet.

Oder die Behauptung, dass für „Washington der Schutz der NATO-Mitglieder Priorität“ habe, als wären diese in irgendeiner Weise bedroht. In der Realität freilich ist die NATO eine permanente Bedrohung für Staaten außerhalb dieses Kriegsbündnisses.

In dem Artikel „Ein Außenminister wider Willen: Rex Tillersons Jobtraining“ stellte Thomas Vieregge den russischen Außenminster Lawrow als „gerissen“ dar und holte „die Achse des Bösen“ des Massenmörders George W. Bush aus der Kiste, die mit dem Raketenangriff auf die bekannte syrische Luftwaffenbasis eine „Warnung“ erhalten haben würden.

https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5199078/Ein-Aussenminister-wider-Willen_Rex-Tillersons-Jobtraining

 

Die verleumderische Überschrift „Assad in jeder Hinsicht giftig“ sprach für sich. Der britische Außenminister Boris Johnson durfte auch in der PRESSE unreflektiert seine Hetze ausbreiten

https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5199074/G7Aussenministertreffen_Assad-in-jeder-Hinsicht-giftig

 

Der STANDARD meinte auf der Titel-Seite vom 12. April, dass um die Zukunft Assads gepokert werden würde. Leider vermochte das Blatt nicht mitzuteilen, wer genau angeblich „pokern“ würde. Uns ist jedenfalls niemand bekannt.

„Pokern um Assads Zukunft.“

https://www.pressreader.com/austria/der-standard/20170412/textview

 

Gudrun Harrer versuchte sich auf Seite 8 wieder einmal mit einer „Analyse“, hatte allerdings – fast – recht mit der Überschrift:

„Trump schweißt Russland, Iran und Assad zusammen.“

Richtig sollte es hier „Syrien“ heißen statt „Assad“, weil dieser Mann nicht irgendwo alleine in der Wüste steht, sondern dem syrischen Staat vorsteht. Ansonsten bediente Harrer gängige Muster, selbst bei den Wünschen der sog. G7-Staaten gegenüber der Lage in Syrien. Nach diesen Wünschen soll sich bei dem „Militärschlag“ der USA „Entschlossenheit und Härte“ aufgezeigt haben anstatt das wahnsinnig große kriminelle Potential der Aggressoren. Nach diesen Wünschen soll es sich bei der syrischen Regierung – wie immer seit Kriegsbeginn – um ein „Regime“ handeln, obwohl hier als Opfer zu bezeichnen. Ein Opfer, welches einmal mehr in diesen Wunschträumen „einmal mehr als Kriegsverbrecher entlarvt“ worden wäre, um dem Opfer den Mantel des Täters anzukleiden.

https://derstandard.at/2000055788129/Trump-schweisst-Russland-Iran-und-Assad-zusammen

 

Nach Gerede folgte Gerede, während nebenan in einem kleinen Artikel von AFP/dpa/Reuters immerhin Realitäten berührt wurden. Da wurde unter den Außenministern der G7-Staaten „Einigkeit signalisiert“ und zwar bezüglich einer „Einschätzung“, wie eine Friedenslösung in Syrien gefunden werden solle. Hier wurde allerdings nicht darüber nachgedacht, den Krieg gegen Syrien einzustellen und auch die Unterstützung der dort operierenden Söldnerverbände und Terroristen einzustellen, um einen Frieden zu ermöglichen. Nein, die syrische Regierung sollte verschwinden, welche wieder einmal auf den verunglimpften „Machthaber“ reduziert wurde. Soviel zur Heuchelei der Verantwortlichen in den G-7-Staaten.

https://www.pressreader.com/austria/der-standard/20170412/281663959871291

 

Dazu noch ein wenig Text über den Suppenkasper Tillerson, der als Vertreter der Aggressoren und Terroristen in Moskau bitten möchte, diese Terroristen wieder unangetastet zu lassen.

„Tillerson fordert Assads Abgang.“

Thomas Vieregge von der PRESSE wusste auch, wie man im Weißen Haus, im Pentagon und in Langley den legitimen syrischen Staatschef Assad zu nennen pflegte: Diktator. Deswegen sagt er es auch. Dann suchte er nach negativen Hinweisen, die er der russischen Regierung irgendwie unterschieben konnte. Hier ein angeblicher Bruch mit diplomatischen Gepflogenheiten, dort ein frostiger Empfang und zuletzt eine bedenkliche Einstufung beider Staaten seitens des russischen Außenministeriums. Den US-Außenminister Tillerson, der als Vertreter der Aggressoren in Moskau erschien, sah Vieregge nur als unerfahren an, der womöglich eingeschüchtert werden könnte.

Und dann noch Putin und seine „Umgebung“, die sollen die laut Vieregge auch noch „eingeschnappt“ gewesen sein, wegen einem feigen Raketenüberfall, einer Kriegseskalation, wegen Mord und Totschlag gegenüber „Bashar al Assad“, von Vieregge als „US-Militärschlag“ bezeichnet und sonst nichts.

https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5199710/Tillerson-fordert-Assads-Abgang

 

Aber dann kam von Vieregge nicht nur leeres Gelaber, sondern etwas, von dem wir uns fragten, ob dies von der PRESSE-Zensur übersehen worden war.

„Russland besteht auf einer vermutlich langwierigen UN-Untersuchung des mutmaßlichen syrischen Giftgasangriffs…“

Es war noch nicht einmal mutmaßlich, denn die Beschuldigung stammte von Al-Kaida und somit von einer Terrororganisation, welche kaum als seriös angesehen werden konnte. Vieregge nannte hier aber richtig, dass Russland auf eine – unabhängige – Untersuchung bestehe, wie es auch die Regel sein sollte. Und was hatten jene anzubieten, die nur davon redeten, etwas aufklären zu wollen, aber bereits den Kriegszielen entsprechend den Schuldigen ausgemacht und verleumdet haben? Nun, Tillerson hatte wie ein gefährlicher Hohlkopf nichts anderes zu bieten, als auf eine unbewiesene Behauptung eine ebenso unbewiesene neue Behauptung zu stapeln.

An Primitivität kaum noch zu unterbieten, schien es immer noch nicht primitiv genug, um von den übrigen G-7-Außenministern ewige dumpfe Vasallentreue zu erhalten. Bei dieser Gelegenheit wurde mal wieder über eine Ausweitung des Wirtschaftskrieges gegen Russland nachgedacht.

Hiermit wollen wir die Beobachtung der drei in Österreich angesiedelten Printmedien „PRESSE“, „STANDARD“ und KURIER beenden. Sie ließe sich mit den selben Befunden endlos weiterführen, denn es änderte sich nichts.

Die Berichte am 13. April 2017 hatten ihren Schwerpunkt bei dem Besuch Tillerson in Moskau. In „Schwierige Paarung, schwierige Zeiten“ hegte Konrad Kramar ein gewisses Mitgefühl für den US-Außenminister Tillerson, der von seinem Chef Donald Trump nur die zweitklassigen und unangenehmen Aufgaben übermittelt bekam und sich in Moskau demütigen lassen musste. Nun, Tillerson hätte auch von seinem Amt zurücktreten können, um sich nicht mehr weiter lächerlich zu machen.

https://kurier.at/politik/ausland/syrien-mission-impossible-fuer-us-aussenminister-rex-tillerson-in-moskau/257.977.812

 

Im STANDARD hieß die Überschrift „Russland hält trotz Ultimatums an Assad fest“, als wäre dies nach dieser destruktiven Frechheit eine Überraschung gewesen. André Ballin gab das schwammige Gerede der politischen Akteure wieder und stellte möglicherweise ungewollt Tillerson als Schwachkopf dar, der von Beweisen quatschte, ohne diese zu besitzen. Wer nur die Überschrift überflogen hatte: der Artikel von Ballin ließ tatsächlich keinen Zweifel daran, welche Seite sich vernünftig und nebenbei gesetzeskonform zeigte: Russland. Das wurde nicht direkt gesagt, konnte aber jedem Leser deutlich werden, welcher den Text unvoreingenommen in Anspruch nahm.

https://www.pressreader.com/austria/der-standard/20170413/textview

 

Die PRESSE hatte für ihren Artikel eine ähnlich gelagerte Überschrift wie der STANDARD, welcher unfreundliche Russen anzeigen sollte:

„Wladimir Putin ließ Tillerson warten.“

Der Russe ein Fuchs, wie Lawrow, und mit kühler Miene, der andere, der Zar, gönnerhaft zum Schluß. Tillerson wusste Jutta Sommerbauer nicht zu beschreiben, stattdessen stellte sie ihn als einen Mann dar, der sich angeblich Sorgen machen würde.

„Sie, sowie die Unterredung der Minister untereinander, ergab etwa den Befund, dass die bilateralen Beziehungen auf ein „gefährlich niedriges Niveau“ gesunken seien, das den Weltfrieden bedrohe. So gehe es nicht weiter, sagte Tillerson später.“

Allerdings hatte es sich hier um den Befund des russischen Außenministers gehandelt, das es so nicht weitergehen könne, war dagegen ein leeres Gerede von Tillerson gewesen, der jenen Staat vertrat, der erst dafür gesorgt hatte.

https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5200308/Wladimir-Putin-liess-Tillerson-warten

 

Interessant im weiteren Verlauf des Textes eine kleine Neuigkeit, die allerdings keine war:

„Vor dem Treffen gab es neuen Stoff. In Washington wurde ein Dokument veröffentlicht, das Beweise für den Einsatz chemischer Waffen und Aussagen von Opfern enthalten soll. Die USA seien „sicher“, dass das syrische Regime einen Sarin-Angriff durchgeführt habe „gegen seine eigene Bevölkerung“.

Soll. Es war aber nichts mit Beweisen. Ansonsten berichtete Sommerbauer von dem gegenseitigen „Beharken“ der Kontrahenten.

 

 

Donnerstag
29
März 2018