Author Archives: Ruediger

Straßburg 2018. Teil 5.

 

Der Tod des als Verdächtigen deklarierten Mannes kam auch medial dem Abschluss eines Falles gleich, nachdem seine Täterschaft bereits zuvor in der öffentlichen Wahrnehmung festgestanden hatte. Das hatte durchaus etwas Praktisches an sich, da hier der Tod eine gerichtliche Beweisführung entbehrlich machte.

Der Rest war Geplänkel. Eine Reihe von Verhaftungen wurden noch getätigt, darunter die Familie des Chérif Chekatt, und als Polizeiarbeit medial dargestellt. Danach wurden die Verhafteten wieder entlassen, weil es keine Hinweise für eine Komplizenschaft zu entdecken gab.

Eine Wikipediaseite wurde wie in früheren Fällen zügig hergestellt, welche mit Fehlinformationen und Auslassungen eine Aufklärung des Falles suggerieren sollte, zu der es aber nicht gekommen war. Das gemeine Volk sollte sich wie gewohnt schnell und falsch „informieren“ können – zumeist anhand von Medienmeldungen, was allein nicht von Seriösität zeugt.

An der Fragwürdigkeit dieses Falles ändert sich freilich nichts. Weder waren Hintergründe ermittelt noch der Beweis erbracht, dass es sich bei den drei Personen – in der Altstadt, im Taxi (nur unter der Voraussetzung, der Taxifahrer existiert als echter Taxifahrer real) sowie als Leiche in Neudorf um ein und dieselbe Identität handelte. Wo sich der erschossene Chekatt in den vorherigen 48 Stunden aufgehalten hatte, wurde bislang nicht ermittelt. Ungeklärt auch die Frage, warum sich dieser Mann in „seinem“ Viertel“ bewegt und sich dort auch noch auf die Straße begeben haben soll, wo dort Massen an Polizei nach ihm suchten. Von der Befundung einer Spurensicherung lag ebenfalls nichts vor.

Auf diese Fragen gab es keine Antwort, was nicht wirklich überraschte. Überraschend war dagegen etwas, was wir als eine andere Antwort empfanden. Es wurde nämlich am 22. Dezember ein angebliches „Beweisstück“ nachgereicht, welches an Lächerlichkeit kaum zu überbieten war, dafür aber etwas über die Not der frz. Polizei/des Geheimdienstes vermittelte. Dieser „Fund“ wurde über „Justizkreise“ ganz inoffiziell gestreut, aber begierig von dem Medien aufgegriffen. Daraus wurde dann eine Realität geformt.

Da ein Handy/PC/Notebook bei den Ermittlungen keine Rolle gespielt hatte, was auf einen Nichtbefund hindeutete, wollen die frz. Sicherheitsbehörden nun einen USB-Stick gefunden haben. Für diesen Fund hatten sie zweifellos Zeit genug gehabt, um ihn „jetzt schon“, nach 9 Tagen, zu „finden“. Angeblich in der leeren Wohnung von Chekatt.

Auf diesem Ding, dessen Eigentümer oder Hersteller jedermann sein konnte, wollen die Beamten eine Botschaft von Chekatt gefunden haben, in welcher sich dieser in einem Video als Anhänger des „IS“ samt „Treueschwur“ geoutet haben soll.

Neu sind diese „Funde“ von Selbstbezichtigungen nicht, jedenfalls nicht in Frankreich. Aber selbst wenn dem so wäre, beweist es nichts über Handlungen der Person und auch nichts über ein Geschehen. Juristisch gesehen kann dies als Beweis für eine Tat nicht herangezogen werden. (Allenfalls als ein Indiz im Kontext weiterer Indizien-/Beweislage). Dafür ließ sich öffentlich eine Meinung untermauern, was ganz offensichtlich auch das Ziel war. Sollte Chekatt Kenntnis von dem Video (wann, von wem, wo und womit hergestellt?) besessen haben, scheint es ihm peinlich gewesen zu sein, denn er hatte damit offenkundig nichts anfangen können.

Letztendlich ist aber auch dies nicht wichtig, weil die wesentliche Lüge eine andere war: der „IS“ als eine Terroristenfraktion, welche gegen den vermeintlichen „Wertewesten“ kämpft. Was zwar real nicht wirklich zu bemerken ist, denn am Boden schlagen sich diese mit Arabern und Kurden herum, sich aber in „Terroranschlägen“ im Westen äußern soll.

Das ist falsch. Bei dem „IS“ handelt es sich um eine durch die USA, Türkei und Saudi-Arabien gestützte Al-Kaida-Fraktion, deren Söldner die Ziele der Hegemonialmächte gegen jene gewaltsam durchsetzen sollen, die sich eben diesen Mächten zu widersetzen versuchen. Zu diesen Mächten gehört nicht zufällig Frankreich, welche mehr oder weniger offen Al-Kaida-Fraktionen wie die ehemalige Nusra-Front in West-Syrien unterstützten oder jene Al-Kaida-Fraktion im Osten, „IS“, aus der Luft bewachen oder bestenfalls mit Bomben drumherum medialen Lärm verursachen.

Ein Bekenntnis dem „IS“ gegenüber als frz. Staatsbürger bedeutet nichts anderes als eine Selbstdeklaration als Mitarbeiter des französischen Auslands- oder Militärgeheimdienstes.

Somit haben wir es hier mit einem echten Geständnis zu tun, allerdings seitens der frz. Dienste, bei denen es sich angeblich um Sicherheitsdienste handeln soll.

 

Donnerstag
03
Januar 2019

Straßburg 2018. Teil 4.

 

Am 13. Dezember 2018 wurde in Frankreich eifrig mit einem Großaufgebot an Polizei nach einer Person mit dem Namen Chérif Shekatt gefahndet. In Straßburg konzentrierte sich diese aus bereits genannten Gründen auf das Viertel Neudorf südlich der Altstadt.

In Deutschland versuchte derweil der notorische Berufslügner Christoph Sydow vom SPIEGEL die Legende vom „Islamischen Staat“ aufrechtzuerhalten, als würde es sich bei ihm um deren Medienvertreter handeln. Die BILD-Zeitung redete etwas davon, dass während der gescheiterten Festnahme am 11. Dezember Chekatt mit seinen Komplizen doch in seiner Wohnung gewesen sei, im Gegensatz zu seinen Komplizen aber habe entkommen können. Eine Bestätigung erfolgte aus einer zweiten Quelle nicht, was allerdings auch nichts zu bedeuten hatte.

Schließlich eine Neuigkeit. Chérif Chekatt sei unmittelbar vor dem Anschlag von Deutschland aus angerufen worden, habe das Gespräch aber nicht angenommen, so BILD und RBB mit Hinweis auf „Sicherheitskreise“. Die Presse stellte laut die falschen Fragen: wer könnte das gewesen sein und warum? Diese Fragen wären gegenüber den Sicherheitsbehörden zu stellen gewesen, denn diese müssen es wissen.

Die Überwachung des Telefones von Chekatt scheint als einer der wenigen Bestandteile einer Geschichte glaubwürdig zu sein. Vorausgesetzt, Chekatt war dumm genug, immer den gleichen Anschluß zu verwenden.

Schließlich stand der Mann auf der Liste der „Gefährder“ und wurde zumindest zeitweise auch offiziell überwacht. Die richtigen Fragen wurden nicht gestellt: erfolgten Versuche einer Telefonortung, wie dicht war die Überwachung seiner Person durch Polizei und Geheimdienst, wer war dafür verantwortlich und letztlich, inwieweit existierte eine Verquickung der Dienste mit Chekatt? Eine Quelle aus dem Innenministerium (Staatssekretär) habe jedenfalls gesagt, dass Chekatt aktiv überwacht worden sei. Das allein gab kein gutes Bild ab.

Das Drama wurde nicht lange hinausgezögert und bekam noch am Abend des 13. Dezembers ein kleines standesgemäßes Finale ohne irgendeine Überraschung. Der von den Behörden als wenig mutmaßlich genannte Verdächtige wurde von Polizeikugeln als total „neutralisiert“ gemeldet. Total tot.

In der Rue du Lazaret“ im Stadtteil Neudorf soll dies zwischen 21.00 und 21.30 Uhr geschehen sein. Drei Beamte der Sondereinheit BST, die zuerst mit einem Fahrzeug an dem wie ziellos herumschlenderten Verdächtigen vorbeigefahren sein sollen, hätten Chekatt für eine Kontrolle angesprochen, woraufin dieser versucht haben soll, in das Gebäude mit der Hausnummer 74 zu flüchten. Als ihm dies nicht gelungen sei, habe er auf die Polizisten geschossen, welche daraufhin zurückgeschossen hätten.

Nach einer anderen späteren Version sei Chekatt den Beamten aufgefallen, weil dieser versucht hätte, hektisch in ein (offensichtlich versperrtes) Haus zu gelangen, woraufhin sie den Mann angesprochen hätten. Der Mann habe sich umgedreht und sofort geschossen.

Wir wissen nicht, wie sich die Geschichte in der Rue du Lazaret tatsächlich zugetragen hat. Wir wissen auch nicht, was Chérif Shekatt dort (noch) zu tun gehabt haben und wo er sich vorher befunden haben soll. Erstaunlicherweise ist diese Feststellung bislang nicht gemeldet worden, obwohl sie von zentraler Bedeutung ist.

Die Beamten der Sondereinheit hatten jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Laut ihrer Darstellung in legetimer Notwehr hätten sie laut französischen und schweizerischen Medienberichten ganze 14 Mal auf Chekatt geschossen. Das wirkt ein wenig panisch, aber verständlich bei Todesangst, doch kann es auch anders interpretiert werden.

 

Chekatt tot im Hauseingang 1

Das Bildmaterial von dem Ergebnis des Schießens lässt eine Notwehrsituation seitens der Polizei nicht wirklich erkennen. Die Füße von Chekatt befinden sich ganz dicht an der Tür im Hauseingang und markieren seinen letzten sprichwörtlichen Standort. Die Lage der Leiche, im obigen Screenshot hübsch angeleuchtet, erweckt eher den Eindruck, als hätten die Polizisten dem Mann in den Rücken geschossen, woraufhin dieser nach hinten umgefallen war.

Allerdings ist in diesem Fall die Lage des linken Armes mit der Hand auf der Brust kaum vorstellbar, so dass es wahrscheinlich ist, dass der Körper zuvor wenigstens zur Hälfte gewendet worden war, und zwar über die linke Körperachse. Spuren von einem Versuch, hier noch erste Hilfe zu leisten, fehlen.

 

Chekatt - Haustür 1

Die Beschuss-Schäden am Hauseingang lassen einige Rückschlüsse zu. Es fällt auf, dass die Seitenwände keinerlei Spuren einer Schusswirkung aufweisen, weder links noch rechts.

 Chekatt - Hauseingang 2

Chekatt - Hauseingang 3

Das bedeutet, dass die BST-Beamten, welche geschossen hatten, sich direkt vor dem Hauseingang befunden haben müssen. (Hinter einem Fahrzeug oder nicht, das sei dahingestellt).

An der Haustür haben wir elf Defekte durch Geschosse feststellen können, einen weiteren Defekt sehen wir als unklar an.

Hierbei fällt auf, dass diese durch Schusswirkung verursachten Beschädigungen einen Bereich zwischen ungefährer Schulterhöhe und den Füßen umfassen. Drei dieser befinden sich in Höhe der Füße. (Wo sich auch der unklare Defekt befindet).

 

Chekatt - Haustür 4

Drei Schussdefekte finden sich im Bereich der Beine/Oberschenkel und weitere drei in Höhe von Hüfte/Bauch.

 

Chekatt - Haustür 5

Zwei Geschosse hatten die Tür in etwa Brüsthöhe getroffen, wovon eines den Metallrahmen glatt durchschlagen hatte.

 

Chekatt - Haustür 6

Chekatt - Haustür 7

In Kopfhöhe ist keine Beschädigung an der Tür zu bemerken. Dafür ist mit bloßem Auge festzustellen, dass die Schützen zwei unterschiedliche Waffen verwendet hatten.

 

Chekatt - Haustür 8

Chekatt - Haustür 9

Auf dem Screenshot links das Einschussloch eines kleineren Projektils, welches auf die Verwendung des NATO-Kalibers hinweist und möglicherweise aus einer MP stammt, rechts das größere Einschussloch, welches sich auf 9mm-Pistolenmunition deuten ließe. (Was hier mangels Möglichkeit der genauen Messung nur auf den optischen Eindruck geschlossen werden kann).

#Chekatt - Haustür 1

Zusammenfassend kann vorläufig bemerkt werden, dass sich die als Chérif Chekatt bezeichnete Person ganz dicht an der Tür und beim Türknauf befunden haben muss, als er von den Polizeikugeln getroffen worden war. Mindestens zwei Schützen hatten mit unterschiedlichen Waffen auf den Mann gefeuert, wovon einer unter Umständen nur die Beine anvisiert hatte. Der Pistolenschütze dagegen hatte auf den Rumpf des Mannes gezielt.

Ein schnell in den Umlauf gebrachtes Foto von der Leiche zeigte diese mit verpixeltem Gesicht. Die Spurensicherung hatte offensichtlich ihre Arbeit noch nicht aufgenommen. Oberhalb des Kopfes liegt ein alter Revolver auf dem Pflaster, welcher bereits als ein Ordonanzrevolver aus dem 19. Jahrhundert identifiziert wurde. Diese Waffe ist übrigens nicht für ein schnelles Abfeuern geeignet und besitzt eine lange Ladezeit, wenn der Besitzer ungeübt ist und über keine Ladetrommel verfügt.

 

4041985a-b055-4c34-a5fe-f28898a92cff_1000

Blutspuren sind auf dem Bild minderer Qualität nicht zu sehen, was aber nichts bedeutet, da die Winterkleidung vorerst über das Volumen verfügt, die Flüssigkeit aufzunehmen. Die Kapuze der Winterjacke ist immer noch über den Kopf gezogen. Diese ist im vorderen Bereich stark mit Fell ausgefüttert, was eine Ahnung von der Schwierigkeit geben sollte, aus einer gewissen Distanz eine Identifizierung vornehmen zu können.

Das selbe Foto mit einem unverpixelten Gesicht zeigt nach den vorherigen Eindrücken eine Situation, die verstört.

 

chekatt-1

Obwohl an der Haustür nichts darauf hinweist, dass diesem Mann in den Kopf geschossen worden war (d.h. auf Spuren eines „Fehlschusses“, Durchschusses), weist die Leiche eindeutig Kopfverletzungen auf. Einmal auf der linken Schläfe, die aufgrund der Größe eine Austrittswunde vermuten lässt, und einmal auf der rechten oberen Stirn, wo das Blut entgegen der auf dem Bild ersichtlichen Lage und auch der mutmaßlichen vorherigen Lage von oben nach unten in Richtung Nasenbein abgeflossen war.

Unserer Wahrnehmung nach wurde diesem Mann von der Seite in den Kopf geschossen, ob dies quasi vorsätzlich und aus nächster Nähe geschehen sein könnte, kann nur durch die Ballistiker geklärt werden. Das die auf dem Bild abgebildete Person an der Tür nicht sofort umgefallen, sondern noch während der auf ihn gerichteten Schüsse zusammengesackt war, kann nicht ausgeschlossen werden. Eindeutig ist, dass für zumindest einem der Polizeischützen der Gedanke, den Verdächtigen lebend zu „neutralisieren“, nicht im Vordergrund gestanden haben kann.

Letztlich kann nur eine neutrale Befundung der Spurensicherung vor Ort genauere Aufschlüsse erlauben.

Donnerstag
27
Dezember 2018

Straßburg 2018. Teil 3.

 

Fassen wir kurz zusammen, um es uns besser zu vergegenwärtigen:

11. Dezember 2018. Altstadt Straßburg. Weihnachtsstimmung wird überall verkauft, während gleichzeitig der Ausnahmezustand herrscht. Hohe Dichte an Polizei und zum Antiterror-Dienst abgeordnete Soldaten auch und besonders in der Altstadt.

Irgendein Unbekannter schießt plötzlich ab 19.50 Uhr in Seitenstraßen mit einer Faustfeuerwaffe auf irgendwelche Menschen, und weil dies nicht reicht, hat er auch ein Messer in der Hand.

Polizei und Militär sind erst einmal auf Draht, sie stellen den unbekannten Täter, liefern sich Schußwechsel, einmal, zweimal, vielleicht auch dreimal. Eine ganze Meute ist bewaffnet auf Trab, der Funkverkehr glüht. Und dann ist der Täter plötzlich verschwunden. Trotz der hetzenden Meute in Sichtkontakt, trotz der Situation, dass die Altstadt nur über Brücken verlassen werden kann, deren Kontrolle notwendig wie einfach zu bestelligen gewesen wäre.

Nicht einmal drei Stunden später werden am späten Abend über inoffizielle Kanäle das Foto eines Mannes mit dem Namen „Chérif Chekatt“ in die Öffentlichkeit lanciert, von dem es heißt, dass es sich bei dieser Person um den mutmaßlichen Attentäter handeln würde. Die Quelle kann natürlich nur aus einer Polizeibehörde stammen.

Diese beginnt ihre offizielle Fahndung allerdings erst am folgenden Tag, wobei weder ihre Verspätung erklärt wird noch die aktuelle Beschreibungen des Gesuchten wie Kleidung oder bildhafte Belege geliefert werden. Die Fahndung reduziert sich allein auf einen Namen und Polizeifotos eines Mannes. Ohne Bart. Vielleicht aber auch mit Bart. Wo optisch Unsicherheit herrscht, so wird jede Unklarheit über die genannte Person sofort ausgeräumt, denn Teile der Kriminalakte dieser Person, einem notorischen Einbrecher und Räuber, werden ebenfalls öffentlich gemacht.

Der Täter bleibt vorerst verschwunden, während öffentlich über mögliche Motive spekuliert oder die Frage nach einem islamistischen Hintergrund gestellt wird. Die Behörden zieren sich zuerst, tendieren dann aber wie erwartet zum „islamistischen Terror“. Neben dem Polizeiapparat kommt auch die politische Show ins Rollen. Beileid, Solidarität, Kampf gegen Terror, das Zusammenrücken untereinander – an Stelle von Demonstrationen gegen die Regierung.

Am Nachmittag des 12. Dezember wird der Fahndungserfolg veröffentlicht, welcher bereits am 11. Dezember vor 23 Uhr geglückt sein soll. Ein Taxifahrer soll der Polizei erzählt haben, dass er vor deren Nase den Gesuchten als Fahrgast transportiert und diesen auch noch in dessen Wohnviertel gefahren habe. Fahrzeit 10 Minuten, gleich nach nebenan von der heißen Polizeizone. In diesen zehn Minuten habe der Verdächtige seine Tat dem Taxifahrer freundlicherweise gestanden, so dass dieser, verschont vom mordunlustigen Fahrgast, sich habe sofort an die Polizei wenden können.

Der Geständige, ein schlauer Hund, habe aber seinen Namen nicht genannt, weswegen erst die Spitzendedektive der französischen Polizei einen Zusammenhang zu einem angeblich mißglückten Festnahmeversuch herstellen mussten, welcher trotz peinlichem Imageschadens umsichtigerweise zuvor permanent medial platziert worden war. Auch die penetrante Erwähnung der „Messer“ als durchwegs banale Fundstücke in der durchsuchten Wohnung bekam nun einen Sinn. Hatte der Attentäter nicht auch mit einem Messer herumgefuchtelt?

Es mag jeder für sich selbst beurteilen, ob diese Geschichte der französischen Behörden glaubwürdig erscheint oder nicht.

Nach unseren Erfahrungen mit den Fällen „Charlie Hebdo“, „Bataclan“, „Brüssel“, „Berlin“ oder auch der dubiose angebliche „Amoklauf von Winnenden“ vertrauen wir den offiziellen Angabe nicht eine Fingerbreite. Die bisherige und nachgewiesene Verlogenheit der Behörden, der innen- und außenpolitische Kontext, sämtliche kriminelle Strukturen innerhalb der Systeme, die wiederkehrenden Muster lassen in unseren Augen nicht die geringste Glaubwürdigkeit zu.

Es ist zudem auffallend, wie bei derartigen Anschlägen die Attentäter verschwinden können, um dann an anderer Stelle auftzutauchen und erschossen zu werden, ohne dass die Übereinstimmung der Identitäten bewiesen werden konnte. Auf das Leben des „Chérif Chakett“ hatte von uns am 12./13. Dezember niemand wetten wollen, zu vorhersehbar schien diese Geschichte dramaturgisch gestaltet. Vielleicht war der Mann selbst überrascht gewesen, als plötzlich überall sein Polizeifoto gezeigt worden war.

Weitere Brocken wurden an diesem Tag von den Behörden in die Runde geworfen. So wurde erzählt, dass die mutmaßlichen drei Komplizen des Raubüberfalls von Chakett, wegen dem letzterer hatte ursprünglich festgenommen werden sollen, verhaftet worden wären. Der Zeitpunkt wurde aber nicht erwähnt, was nicht unwesentlich ist, da eine Verhaftung nur als paralleles Ereignis hätte erfolgreich durchgeführt werden können.

Wie auch immer, es wurde somit dargestellt, dass die Polizei neben der einen Panne immerhin dreimal professionell gearbeitet habe. Warum aber das angebliche Versagen ausgerechnet bei Chekett zu vermelden, der dadurch erst in das Zentrum eines tragischen Ereignisses gerückt werden konnte, es blieb nach wie vor wie ein schwarzer Fleck kleben.

Unterdessen wurde daran gebastelt, die Person Chérif Chekatt, den notorischen Kriminellen, mit einem islamistischen Hintergrund zu versehen. Neben dem Gerede, dass sich dieser Mann in der islamistischen Szene herumgetrieben haben soll, also irgendwann zwischen seinen Einbruchstouren und Knastaufenthalten, und dem weiteren Gerede, dass im Gefängnis irgendetwas und zuvor nicht bemerktes „religiöses“ mit ihm geschehen sein soll, sollte dies mangels Beweise seitens der Polizei mit einer Akten-Datei bewiesen werden.

Diese Sicherheitsakte „Fiche S“ wurde medial als bedeutsam herumgereicht. Chérif Chekatt soll hier als möglicher und „radikalisierter“ Gefährder der nationalen Sicherheit geführt worden sein. Den Inhalt dieser Akte bekam allerdings niemand zu Gesicht, und so war es eben nur eine Geschichte, deren Beweiskraft unsichtbar blieb, aber fleißig nachgequatscht wurde. Die mehrfach kolportierte Angabe, dass sich Chekatt ab 2016 auf dieser „Fiche S“ befunden haben soll, musste jedenfalls barer Unsinn sein. Chekatt hatte sich ab Frühjahr 2016 für ein Jahr in deutschen Gefängnissen befunden, bevor er im Frühjahr 2017 nach Frankreich abgeschoben worden war. Und in Deutschland war den dortigen Beamten kein religiöses Getue aufgefallen.

Mit Blick auf die Opfer fällt sofort auf, dass es sich bei zwei der Todesopfer, denen offenbar aus nächster Nähe in den Kopf geschossen worden war, sichtlich um Nicht-Franzosen handelte. Sie stammen aus Thailand und Afghanistan und schauten auch danach aus. (Die drei weiteren Todesopfer waren frz., ital. und poln. Nationalität).

Wie die französische Justiz zu ihrer Erkenntnis gekommen sein will, dass es sich bei Chérif Shekatt um einen angeblich radikalen „Islamisten“ handeln würde, blieb im Verborgenen. Die lustige Erzählung, dass in Chekatts französischer Gefängniszelle bei seinem ersten Einsitzen als 19jähriger im Jahre 2008 ein Poster von Osama Bin Laden gehangen sein soll, kann als Beleg nicht die Spur ernst genommen werden. Osama Bin Laden war ein Mann des US-Auslandsgeheimdienstes CIA gewesen, ein Mitarbeiter für verdeckte Operationen, die mit islamistischen Söldnern durchgeführt wurden.

Ein Fingerzeig?

 

Montag
24
Dezember 2018

Straßburg 2018. Teil 2.

 

Am Vormittag des darauffolgenden Tages, dem 12. Dezember 2018, wurde der angebliche Verdächtige in Gestalt eines Chekatt Chérif nun auch in offiziellen Quellen nicht nur als dringend Tatverdächtiger öffentlich präsentiert und zur Fahndung ausgeschrieben, sondern gleich seine komplette kriminelle Vita von den frz. Polizeibehörden mitgeliefert.

Chekatt Fahndung

Auch dieser Vorgang einer Polizei, medial eine Vorverurteilung des hingestellten Verdächtigen zu bestellen, ohne gleichzeitig einen Beweis für eine Behauptung vorzulegen, hatte Parallelen zu reichlich dubiosen Attentaten wie „Charlie Hebdo“, „Bataclan“, Brüssel oder Berlin. Der Konsument der durch die Massenmedien verbreiteten Mitteilungen durfte sich somit die Meinung der Behörden zu eigen machen, dass es sich um Chérif um einen „schlimmen Finger“ handelte, dazu um einen Araber algerischer Abstammung. Und somit um einen vermeintlich plausiblen Täter.

Der Vorgang zur angeblichen Identifizierung, dass es sich bei Chérif um den Attentäter gehandelt haben soll, wurde immer noch nicht erzählt. Stattdessen erhielt die Geschichte über den gescheiterten Festnahmeversuch in seiner Wohnung einen Baustein hinzu. Angeblich will die Polizei darin eine geladene Faustfeuerwaffe, einige „Messer“ und „Granaten“ gefunden haben, aus denen dann eine Granate, Munition und vier Messer wurden, zu denen sich wahlweise ein „Gewehr“ gesellte.

Obwohl auch medial über das Motiv des Attentäters keine Antwort herbeispekuliert werden konnte, wurden bereits Brocken gestreut, welche einen islamistischen Hintergrund zumindest in Erwägung zogen. So gab es Gerüchte über Zeugen, die ein angebliches „Allahu Akbar“ des Attentäters gehört haben wollen. Da wurde davon geredet, dass Chérif Chekatt (und auch sein Bruder) als angeblich islamistisch radikalisiert „gegolten“ hätten, wenn auch nur bei den französischen Behörden.

Diese vermeintliche Radikalisierung sei angeblich im Gefängnis geschehen, worüber eine eigene Akte angelegt worden sein soll („Fiche S“, Gefährder für Nationale Sicherheit). Also dort, wo unter Aufsicht der Justiz auch vorherige Attentäter ihren wahren Willen erkannt haben wollen. Die Behörden wollten sich in ihren Mitteilungen noch nicht auf einen islamistisch motivierten Anschlag festlegen, tendierten aber bald doch dazu, ohne dass eine Grundlage dafür existierte. Letztlich war es auch egal, was die Tat selbst anbelangte, denn es fehlte neben dem Täter auch das Motiv. Alles andere konnte nur Gerede sein.

Die Süddeutsche Zeitung hatte dann online etwas zur Identifizierung des Attentäters zu melden. Der Mann wurde anhand von Aufnahmen von Sicherheitskameras identifiziert“, hieß es dort. Diese Behauptung wurde allerdings nirgends verifiziert und ist aufgrund der Gegebenheiten wie dem Zeitfaktor, Dunkelheit, Winterkleidung, Dutzendgesichter innerhalb zweier Stunden schlichtweg auszuschließen. Der Raum des Verschwindens und gegebenfalls die Art und Weise hätten dagegen in den folgenden Stunden ausgeforscht werden können, allein das war offenbar kein Thema, hätte aber eines sein müssen.

Bilder von Überwachungskameras gab es für die Öffentlichkeit kein einziges, obwohl das Erscheinungsbild und die genaue Kleidung des mutmaßlichen Täters eine Fahndung zweifellos unterstützt hätte. Handelte es sich hierbei um ein unprofessionelles Versäumnis oder um eine Fluchtbegünstigung für den Täter?

SPIEGEL-online jedenfalls zitierte den Fahndungsaufruf der Polizei. Unter anderem mit den Worten: „Er trage die Haare kurz und habe eventuell einen Bart.“ Nun gut, zumindest trug der Mann auf dem Polizeifoto seine Haare kurz, aber mit dem Bart war sich die Behörde offenbar unsicher. Das bedeutete nichts anderes, als dass kein aktuelles Bild von Chekatt Chérif existierte, auch nicht von einer Überwachungskamera.

Bevor der durchschnittliche Franzose in der Lage war, den bisherigen Sachverhalt und auch das Versagen der Sicherheitskräfte zu erfassen, durfte er sich mit einer neuen von den Behörden ausgeplauderten Information befassen. Dir Polizei wollte herausgefunden haben, dass der mutmaßliche Täter mit einem Taxi entkommen sein soll.

Die Medien transportierten diese Mitteilung mit den Worten, dass Chérif Chekatt in einem Taxi geflüchtet sei. Es hieß auch, er habe ein Taxi gestohlen, woanders wiederum „gekapert“.

Am Nachmittag waren die Medien von den Sicherheitsbehörden mit einer neuen Person gefüttert worden, mit einem Taxifahrer – d e m Taxifahrer.

Die Vorstellung, dass der Täter sich einfach in ein Taxi gesetzt und davongefahren sein soll, mutet kurios an. Eben noch eine angebliche Schießerei mit Soldaten und auf seinen Fersen befindlicher Polizei, also im direkten Sichtkontakt innerhalb einer überschaubaren Distanz, dann die Dreistigkeit, einfach in ein herumstehendes Taxi zu steigen und zu verschwinden. Vollkommen unbemerkt in der von Verkehrshindernissen geplasterten Altstadt, welche den Fahrzeugverkehr regulieren. Über eine der Brücken, wo offenbar freie Fahrt gewesen sein soll.

Was soll das gewesen sein? Doppeltes Glück für den vermeintlichen Täter? Für die frz. Polizei schien es sich um keine „Panne“ gehandelt zu haben, sondern um eine Erklärung des Verschwindens.

Französische Medien reichten die Verlautbarungen der Behörden weiter, nachdem dieser Taxifahrer in seinem Funk-Fahrzeug eine Verwundung seines Fahrgastes am linken Arm festgestellt haben will. Angeblich soll es sich in das Viertel Neudorf, gleich südlich der Altstadt, fahren lassen. Demnach in das ihm bekannte Heimatviertel, quasi nach Hause, „nicht weit von einem Polizeiposten“. Nebenbei soll der dem Taxifahrer unbekannte Fahrgast aus einer uns unbekannten Laune heraus erzählt haben, dass es sich bei ihm um den Killer handeln würde. Der Mann soll demnach ein Geständnis abgelegt haben.

Der Taxifahrer habe sich natürlich daraufhin an die Polizei gewendet, was nachvollziehbar erscheint, und ihnen von dem angeblich Erlebten erzählt. Die Aussagen des Taxifahrers hätten es der Polizei ermöglicht, den mutmaßlichen Attentäter mit der Razzia am Morgen in Straßburg in Verbindung zu bringen und zu identifizieren“, hieß es dann unter anderem bei „ZEIT-online.

Wie dieser Rückschluß erfolgt sein soll, wurde nicht genannt. Doch nun wurde deutlich, dass zwischen der herausposaunten angeblichen Polizeipanne um die mißlungene Verhaftung am Vortag, die wegen schlechter Reputation für die Polizei auch hätte unterdrückt werden können, und dem Taxifahrer ein Zusammenhang bestand: es war das Konstrukt einer Identifizierung innerhalb zweier Stunden. Die vorab platzierte „Polizeipanne“ sollte so offensichtlich den Logikschluß ermöglichen, denn ohne diese Platzierung wäre Erklärungsnot angesagt gewesen.

Da hätte der unbekannte Fahrgast neben seinem Geständnis auch seinen Namen oder besser noch: seinen Ausweis hinterlegen müssen. Wie wir wissen, haben diese Formen der „Identifizierung“ mittlerweile massiv an Glaubwürdigkeit verloren. Das ist auch gewissen „Sicherheitsstrukturen“ in Frankreich bekannt.

Freitag
21
Dezember 2018

Straßburg 2018. Teil 1.

 

Die Proteste der so genannten „Gelbwesten“ hatten die französische Regierung um den Ziehsohn des Großkapitals, dem Präsidenten Macron, gehörig unter Druck gesetzt. Unter dem Eindruck der Bilder, dass die frz. Staatsgewalt brutal „gegen das eigene Volk“ vorging, es bereits 5 Todesopfer gegeben hatte, waren seitens der Regierung notgedrungen erste Signale für Zugeständnisse ausgestreut worden.

(Also bevor Macron medial als „Diktator“ hingestellt werden könnte, welcher aus seinem Amt gebombt werden muss, um anschließend ein „moderates“ Marionetten-Regime mit saudischem Personal unter US-Oberhoheit zu installieren…).

Ein Mordanschlag in der Straßburger Innenstadt am 11. Dezember kam dann für die frz. Regierung nicht wirklich ungelegen, zumal dieser mit bekannten Schlagwörtern wie Terrorismus, Islamismus und Weihnachtsmarkt verknüpft wurde. Das weckte Assoziationen an vorherige Dramen wie jene von „Charlie Hebdo“ 2015 , Brüssel und dem Berliner Weihnachtsmarkt 2016.

Möglicherweise war das auch beabsichtigt

Statt Demonstrationen und Forderungen der Gelbwesten-Bewegung war nun wieder Terror in den Schlagzeilen. Noch mehr Polizei und Militär, weitere Einschränkungen der Bürgerrechte, die Aufforderung der Regierung an das gemeine Volk, doch bitte jetzt besser zu Hause zu bleiben. Zusammenrücken unter dem Terror statt Demonstrieren gegen soziale Ungerechtigkeiten. Rückkehr zur Ruhe und Ordnung, wie Macron zuvor auf dem EU-Gipfel noch gefordert hatte. Denn das hatte er gerade nötig.

Offensichtlich ist auch unter der französischen Bevölkerung das Mißtrauen gegenüber dem Innenministerium und ihrer Regierung gewachsen. In der öffentlichen Meinung wurde in zahlreichen Kommentaren und auch bei den „Geldwesten“ das Attentat wie ein bestelltes empfunden. In Erinnerung an die Ungereimtheiten der Attentate von Paris 2015 sowie Brüssel und Berlin 2016, deren Aufklärungarbeiten sich eigenartig ins Nirwana begeben hatten, schienen Verdächtigungen in Richtung staatliche Strukturen langsam plausibel zu werden.

Wie in vorhergegangenen Fällen ist es wieder einmal die Polizei selbst, welche die gegen sie gerichteten Verdächtigungen unterfütterte. Sie lieferte eine Geschichte, deren Wahrheitsgehalt bis dato nicht zu überprüfen war, gleichzeitig aber empfindliche Löcher aufwies, die nach altbekanntem Muster kaschiert oder konstruiert werden sollten.

Der Fall selbst gestaltete sich am 11. Dezember 2018 in der Altstadt von Straßburg wie die Tat eines durchgeknallten Verrückten. Eine unbekannte Person soll in der Nähe des auf dem Place Kléber befindlichen Weihnachtsmarktes ab etwa 20 Uhr in Seitenstraßen wie unmotiviert Passanten mit einer Faustfeuerwaffe und einem Messer angegriffen, letztlich mehrere Menschen getötet und noch mehr teilweise schwer verletzt haben.

In der Altstadt von Straßburg ist wie überall in Frankreich die Polizei und das Militär mehr als überdurchschnittlich präsent, sie sind mit absolut allen Vollmachten wie die eines Polizeistaates ausgestattet, dennoch konnte der Täter entkommen. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass dieser Mann am äußeren Rand der besagten Altstadt wenig später von Soldaten angeschossen worden sein soll. Zumindestens behaupten dies die Behörden, die von zweimaligen Schusswechseln erzählen, aber es nicht erklären können, wie ein gesichteter und angeschossener Verdächtiger sich habe der Festnahme entziehen können. Zumal die Altstadt von Straßburg nur über die Brücken verlassen werden kann, also dort, wo nach einem derartigen Vorfall jeder halbintelligente Polizist samt Militär den Weg sofort versperren müsste. Da die Innenstadt von Straßburg wiederum mit Überwachungskameras üppig ausgestattet ist, wäre einer zielgerichteten Fahndung nichts mehr im Wege gestanden.

Leider hatte es nicht funktioniert. Woran es auch immer gelegen haben mag: zu wenig Kompetenz, trotz vieler Polizisten und Soldaten letztlich zu wenig oder Polizeikräfte an den Brücken, die nur ihre eigenen Leute durchgewunken haben könnten – wir wissen es nicht. Wir kennen nur die Angabe aus dem frz. Polizeipräsidium, dass sich die Spur des unbekannten Mörders verloren haben soll. Irgendwo in der Altstadt, welche dem mittelalterlichen Sicherheitsbedürfnissen zu Folge auch heute noch von Wasser umgeben ist.

Außerdem gab es nirgendwo eine Meldung, ja, nicht einmal ein Gerücht, dass der Verdächtige die Altstadt durchquert haben könnte, um eine südliche oder westliche Brücke für seine Flucht zu erreichen.

Offenkundig war es in Straßburg trotz Terroralarm zu einer „Polizeipanne“ gekommen. Dies wurde von niemanden herausgestellt, denn bevor man sich hatte in Erinnerung rufen können, wie die Altstadt sich bei eigenen Besuchen dargestellt hatte, hatte die Polizei nur drei Stunden später einen überraschenden Fahndungserfolg förmlich aus dem Hut zaubern können.

Gegen 23 Uhr, also etwa drei Stunden nach den Morden, soll der angebliche Täter bereits identifiziert worden sein. Diese Verlautbarung aus Paris fand eine Stunde später auch Eingang in österreichische Massenmedien wie den „STANDARD“. Zur selben Zeit wurde über Kanäle wie Twitter ein Foto des Verdächtigen samt vollständigen Namen – Chekatt, Chérif – unters Volk gebracht. Das es sich hierbei um Daten von der Polizei handelt, welche dieselbigen lanciert hat, sollte logisch sein.

Damien Rieu 1

Es ist nicht das erste mal, einen angeblich Verdächtigen auf derartigem Wege bloßzustellen und gewissermaßen eine Vorverurteilung vorzubereiten. Wie es nur drei Stunden nach der Tat und dem Verschwinden des Täters zu der angeblichen Identifizierung des angeblichen Täters gekommen sein soll, darüber schwieg sich die Polizei aus. Das heißt, dass die Polizei eine Behauptung tätigte, welche sie vorerst nicht beweisen wollte oder konnte.

Zumindest schien dieses Mal sein Paß nirgendwo am Tatort hinterlegt („verloren“) worden zu sein, wie das bei anderen Anschlägen gerne der Fall gewesen sein soll.

Stattdessen wurde noch in selbiger Nacht eine andere Geschichte kolportiert, welche französische „Polizeiquellen“ dem Sender „France Info“ gesteckt haben sollen. Nach dieser Erzählung habe Chérif Chekatt am Morgen des 11. Dezembers wegen Mordversuchs bei einem Raubüberfall verhaftet werden soll. Doch was für eine Frechheit, der Mann sei nicht zu Hause gewesen.

Warum diese Geschichte von „Polizeiquellen“ an die Medien weitergereicht worden war, erschloß sich ohne Hintergrundinformationen nicht. Handelte es sich um eine bloße Gehässigkeit, um bestimmte Beamte in den eigenen Reihen bloßzustellen? Normalerweise beschmutzt niemand das eigene Nest. Die Motivation, eine Polizeipanne in die Öffentlichkeit zu tragen, welche zudem reichlich stümperhaft anmutete, war oberflächlich betrachtet nicht zu entdecken.

Von den Handlungen zwischen dem „Morgen“ und dem Abend wurde dagegen nichts erzählt. Offenbar schien diese Information im Gegensatz zu einer angeblich zuvor stümperhaft durchgeführten Verhaftung entbehrlich.

Mittwoch
19
Dezember 2018

Passt auch nicht.

 

Man möchte meinen, Bauten aus weit vergangenen Zeiten – Mittelalter, Renaissance, Barock – hätten es als sichtbare Teile eines kulturellen Erbes verdient, entsprechend präsentiert zu werden. Zum Beispiel mit der Erschaffung einer „Schauseite“. 

Wr. Neustadt hat eine andere Lösung gefunden, wie ein Besuch an der südlichen Schauseite vermittelte. 

 

Passt-auch-nicht

 

Links das Gebäude des Tennisplatzes, rechts das neue chice Hotel im 70er-Retro-Look – und in der Mitte die Beton-Baustelle vor dem Kulturerbe.

Damit sich jeder Besucher selbst ein Bild von dem Charakter der Stadt und ihrer Entscheidungsträger machen kann. Und das kann auch nicht verkehrt sein. 

 

Montag
19
November 2018

Die Grünen und der UN-Migrationspakt.

 

Der Sprecher der „Grünen“, Werner Kogler, hatte offensichtlich das Bedürfnis gehabt, den ehemaligen Grün-Wählern aufzuzeigen, dass seine bei der letzten Bundeswahl hart abgestrafte Partei tatsächlich nicht wählbar ist.

„Grüne wollen gegen Nationalismus „alle Kräfte mobilisieren“.

https://derstandard.at/2000090901678/Gruene-wollen-gegen-Nationalismus-alle-Kraefte-mobilisieren

 

Im Standard und auf anderen Plattformen heißt es zumeist gleichlautend:

„Bregenz – Grünenbundessprecher Werner Kogler sieht das Nein zum UN-Migrationspakt Österreichs als „fatales Signal“. Das Land kopple sich damit vom pro-europäischen Kurs ab, öffne die Tür für eine antieuropäische Stimmung und stelle sich damit während der EU-Ratspräsidentschaft an den rechten Rand Europas und der Welt, sagte Kogler am Donnerstag in Bregenz bei der Vorstellung der Ziele bei der EU-Wahl.“

Bereits mit diesem einen Absatz zeigte Kogler auf, dass er nichts zu sagen hatte. Seine Meinung oder vielmehr das durch ihn artikulierte Anliegen bestand aus einer bloßen Aneinanderreihung von nichtssagenden Phrasen.

Kogler deklarierte sich als eifriger und unreflektierter Anhänger des Gebildes „EU“, welches er in den Mittelpunkt zu rücken trachtete, obwohl der erwähnte Migrationspakt ein Projekt der UN ist. Die „EU“ kommt darin nicht vor, gleichwohl tat Kogler so, als würde Brüssel das Maß aller Dinge sein, und der große, wenn auch etwas undemokratische Entscheider.

Ohne über auch nur ein einziges Argument zu verfügen, entblödete sich Kogler nicht in hohler Stimmungsmache. Er konstruierte künstlich aus einer UN-Angelegenheit einen „pro-europäischen“ Kurs. Allerdings existiert kein „pro-europäischer“ Kurs, denn was soll das sein, wer definiert derartiges? „Pro-Europäisch“ ist ein Propagandaschlagwort, hinter welchem sich die Meinung von Brüssel verbirgt, einem Ort, wo sich gerne auch die Grünen als Meinungsmacher und Gestalter im Dienste übergeordneter und transatlantischer Interessen profilieren möchten.

Eine eigenständige Beurteilung, wie sie von der aktuellen österreichischen Bundesregierung verlautbart worden war, sah Kogler somit als negativ an, weil diese nicht dem „Kurs“ anderer Entscheider entsprach. Er verurteilte die Entscheidung auch noch als Vorlage für eine „antieuropäische Stimmung“, was nicht mehr war als eine substanzlose, zusammenhanglose Verunglimpfung. Vielmehr zeigte Kogler, dass er die inhaltsleere Sprache der „EU“ verinnerlicht hatte, eine Sprache, in welcher die „EU“ fälschlicherweise mit Europa gleichgesetzt und Widerspruch zu Brüssel als „antieuropäisch“ gebrandmarkt wurde.

Zur Sachlichkeit trug der Grüne nichts bei, nichts über den Inhalt des Migrationspaktes, nichts über kritikwürdige Passagen, nichts über die Gründe der Ablehnung durch die Bundesregierung. Dies soll an dieser Stelle nachgeholt werden, so dass sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden kann.

https://juergenfritz.com/2018/10/24/un-migrationspakt/

 

Die Ablehnung war natürlich die richtige Entscheidung, alles andere hätte katastrophale Folgen. Die USA hielten sich als einer der Hauptverursacher von Migrationsbewegungen von Anfang an heraus – logisch.

Um im Duktus eines Kogler zu bleiben, ist dieser Pakt grundsätzlich antieuropäisch. Und Kogler ein von fremden Interessen gesteuerter „Anti-Europäer“, welche andere als „antieuropäisch“ zu verteufeln versucht, welche ihrer eigenen Zerstörung nicht zustimmen wollen. Da wird dann gerne von „Menschenrechten“, „Rechtsstaatlichkeit“ und „Sicherheit“ geschwafelt, von an den Haaren herbeigezogener „nationaler Kleinkrämerei“ durch die Bundesregierung, eine Brücke für Rechtsextreme… blah-blah-blah. Und ja, er würde die Zerstörung des Projektes „EU“ befürchten, als wäre er deren Sprachrohr.

Kogler meinte, dass „Europa“ starke Fürsprecher gegen Klimakrise, Kriege und humanitären Katastrophen bräuchte. Damit kann er allerdings weder sich selbst und seine Partei gemeint haben, denn erst Recht auf EU-Ebene sind bei den Grünen mittlerweile die eifrigsten Kriegstreiber zu finden.

Manchmal mögen bei aller Inhaltsleere die Umstände banaler sein und das Gebaren zumindest nachvollziehbar. Kogler erhofft sich einen durch Steuergelder überbezahlten Sitzplatz in der EU. Dort kann er dann unter dem Geschwätz, er wäre ein „Europäer“, die fremden, antieuropäischen Interessen womöglich besser bedienen. Im Austausch des russophoben Reimon.

https://derstandard.at/2000090336949/Werner-Kogler-bewirbt-sich-fuer-gruene-Spitzenkandidatur-bei-EU-Wahl

 

Samstag
10
November 2018

PASST NICHT.

 

Irgendetwas passt hier nicht in dieses Bild, einem Schnappschuss:

 

St. Peter & Beton

Richtig, es ist das geschmacklose gotische Bauwerk hinter dem Betonwürfel, einer wahrlich ästhetischen Meisterleistung. 

 

Donnerstag
08
November 2018

Bedürftig – 28. Kandidat: Chris D.

 

Unserem Bedürftigen-Reporter Bernd Bieglmayer gelang das Kunststück, in unserer Bedürftigen-Redaktion einen unsichtbaren Bedürftigen zu präsentieren, also eine Person, die nirgends zu sehen war oder auch sonstwie nicht auffiel.

So war es nachvollziehbar, dass sich diese Person, ein Herr Chris D., erst gar nicht überreden lassen musste, Herrn Bieglmayer in die Redaktion zu begleiten, bot dieser Besuch doch die Möglichkeit, aus dem Unsichtbaren hinaus in die öffentliche Wahrnehmung zu treten. Dorthin, wo der Narzissmus befriedigt werden konnte.

Wir von der Bedürftigen-Redaktion gaben diesem Mann nun die Gelegenheit, sich entsprechend vorzustellen. Herr D. verkündete sogleich mit einer gewissen Selbstsicherheit, dass es sich bei ihm um einen Schauspieler handeln würde. Wir waren überrascht, denn wir kannten ihn nicht. Selbst unsere Reinigungsdame, eine eingeschworene TV-Konsumentin, wusste weder mit seinem Namen noch mit seinem Gesicht etwas anzufangen.

Diese Tatsache ließ den unbekannten Schauspieler nicht nur die Selbstsicherheit verlieren, er verlor auch seine Contenance. In einem spontanen Anfall von Wut quetschte er unserer protokollierenden Sekretärin die Hand. Das war nicht schön anzusehen, erhöhte aber die Aussicht von Herrn D., in den wahrgenommenen Kreis der Bedürftigen aufgenommen zu werden.

Zur Versachlichung lenkten wir unser Gespräch auf die Frage, warum ausgerechnet er, der Schauspieler Chris D., zu den populären Bedürftigen zählen könnte. Das vermochte Herr D. allerdings so nicht zu beantworten. Er behauptete, zumindest populär zu sein und verwies auf eine Filmliste, welche uns nicht viel sagte. Als Höhepunkt eines Weges mochten hier noch sechs Sekunden in der Rolle eines Nazi-Soldaten gelten, das schien international, handelte es sich bei dem Streifen um eine US-Pathos-Produktion.

 

Bedürftiger Chris D. 1

 

 

Für uns war das schlichtweg zu wenig; zu wenig, um bekannt zu sein, zu wenig, um bedürftig zu sein. Herr D. reagierte daraufhin ein wenig ungehalten und führte schließlich an, dass es sich bei ihm um einen „Festival-Direktor“ handeln würde. Leider ohne Festival, was nun zumindest bei unserer Reinigungsdame ein wenig Mitleid erregte.

Wir konnten es drehen und wenden, wie wir wollten: wir fanden nichts, was Herrn D. aufgrund von nicht sichtbaren Kompetenzen auch nur den geringsten Anspruch erlaubt hätte. Wir waren ihm sogar noch entgegengekommen und hatten ihm vorgeschlagen, sich wenigstens als „arbeitslos“ zu bezeichnen. Aber davon hatte Herr D. ebenfalls nichts wissen wollen.

Uns in der Bedürftigen-Redaktion blieb schließlich nichts anderes übrig, als dem unsichtbaren Schauspieler mitzuteilen, dass wir ihm eine Rolle als Bedürftigen der Woche nicht anzubieten vermochten. Unsere Sekretärin, auf Herrn D. nicht mehr gut zu sprechen, bestärkte uns in dem Entschluss. Sie wollte erfahren haben, dass Herr D. sein Geltungsbedürfnis erfolglos als Gemeindebediensteter in einem kleinen Provinzstädtchen ausüben durfte. Gönner in der Stadtverwaltung sollen ihn dort mit einem Gehalt versorgt haben, welches zehn echte Bedürftige aus ihrer Bedürftigkeit gerettet hätte.

Wir boten Herrn D. noch eine Stellungnahme an, doch er schwieg. Nachdem Bernd Bieglmayer dann so nett gewesen war, ihn zur Tür hinaus zu geleiten, entbrannte in unserer Redaktion eine erregte Debatte. An deren Ende stand fest, den Herrn D. nachträglich zu einem Bedürftigen des Monats zu küren. Dies allerdings nur mit einer denkbar knappen Mehrheit.

Freitag
12
Oktober 2018

Endlich Sonntag.

 

Was hat sich diese Woche in Wr. Neustadt getan?

Die Kaufhauskette MÜLLER schließt nach Intervention der Stadtregierung ihre Innenstadt-Filiale doch nicht zum 30. September, sondern erst zum Jahresende. Somit wurde die Verödung der Innenstadt im Bereich der Wiener Straße zumindest hinausgeschoben. Die Mitarbeiter wurden freilich bis auf deren 15 bereits abgebaut, wie kolportiert wurde. Fatal.

Unterdessen hatte die Stadt am gestrigen Samstag versucht, am Ende der Herzog-Leopold-Straße für innerstädtische Belebung zu sorgen. Mit in der Fußgängerzone abgestellten Fahrzeugen eines hiesigen Autohauses. Innovativ.

Bei der ehemaligen städtischen Regierungspartei SPÖ hatte es einen Personalaustausch gegeben. Wegen schlechter Umfragewerte, wie versichert wurde. Die negative Meinung ist nicht neu, aber kein Grund, Personal auszuwechseln. Denn die Ursachen für die schlechten Umfragewerte wurden nicht einmal am Rande berührt, also das, was wesentlich ist. Die Beförderung der biederen Frau Sitz auf den ersten städtischen SPÖ-Platz kann nur als eine kosmetische Korrektur bezeichnet werden, denn Herr Karas wird im Stadtrat verbleiben – trotz der schlechten Umfragewerte. Angeblich sei dessen politische Erfahrung unentbehrlich. Lustig.

https://www.noen.at/wr-neustadt/wr-neustadt-wechsel-an-der-spoe-parteispitze-sitz-folgt-karas-spoe-wr-neustadt-margarete-sitz-horst-karas-114661943#

 

Und zuletzt die Causa um die „FRONTALE“. Wir hatten bereits vor Wochen per Mail an das Theater-Management die Frage gerichtet, ob die „FRONTALE“ dieses Jahr veranstaltet wird oder nicht. Eine Antwort haben wir allerdings als Ausdruck der dortigen Überforderung nie erhalten.

Nach einer langen Zeit des betretenen Schweigens haben nun kürzlich die NÖN wie auch der KURIER die Neuigkeit verkünden können: die „FRONTALE“ wird dieses Jahr ausgesetzt. Der KURIER titelte als Boulevardblatt, welches es nicht sein möchte, effektheischerisch mit „Personalkrimi um Filmfestival „Frontale“ in Wr. Neustadt“.

https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/personalkrimi-um-filmfestival-frontale-in-wiener-neustadt/400123913

https://www.noen.at/wr-neustadt/wiener-neustadt-filmfestival-frontale-findet-heuer-nicht-statt-filmfestival-kulturpolitik-christoph-gausch-reinhard-astleithner-115284280

 

Krimi ist dort allerdings gar nichts, wir haben es nur mit einer banalen Geschichte der Eitelkeit und Inkompetenz zu tun, von Leuten, die etwas sein wollen und nicht sind, und Leuten, die etwas übernehmen und ausbeuten wollen, wozu sie selbst niemals imstande sein werden.

Für den ÖVP-Kulturstadtrat Franz Piribauer kann diese Angelegenheit nur peinlich sein, hatte er zu Beginn seiner Amtszeit dem hiesigen Provinzstädtchen eine große Kino-Zukunft prophezeit. Für das nachfolgende Ende aller Kino-Projekte trägt er die politische Verantwortung.

Mit den Initiatoren der „Frontale“, Christoph Gausch und Reinhard Astleithner, soll verhandelt werden. Die scheinen nicht gänzlich abgeneigt zu sein, fordern aber das alleinige Gestaltungsrecht, das heißt ohne die Inkompetenz des aktuellen „künstlerischen Leiters“ des Stadttheaters. Das ist verständlich wie notwendig, doch darf nicht vergessen werden, dass es sich bei dem ehemaligen „Festival-Direktor“ auch nur um ein Rädchen in einem Getriebe handelt, welcher eine bestimmte Agenda zu verfolgen hat.

Die vom Kulturstadtrat hergestellte Verknüpfung der „Frontale“ mit der Landesausstellung im kommenden Jahr spricht jedenfalls Bände. Da es für die Stadt diesbezüglich kaum um Kino-Kultur, sondern um ihr Prestige geht, können wir nun mit Spannung verfolgen, welcher Akteur sich zwangsweise zurücknehmen muss.

 

Sonntag
23
September 2018

Sagenhaft

 

Am gestrigen Abend wurde eine große Vernissage der Wr. Neustädter Künstlervereinigung gefeiert – in Bad Fischau. 

 

118299-361622-GetImage-detail-282x400

 

Das Publikum war wie so oft an diesem Ort zahlreich erschienen, ja, vielleicht zahlreicher als bei ähnlichen Veranstaltungen zuvor.  Bürgermeister Reinhard Knobloch freute sich zu recht. Und er stellte fest, dass zunehmend Wr. Neustädter Publikum, Kunst- und Kulturbegeisterte, den Weg von der Stadt ins Land finden würden. 

Andere würden dies auch als eine Abwanderung bezeichnen. Und es deutet nichts darauf hin, dass es sich ändern wird, unternimmt die politische Führung von Wr. Neustadt derzeit alles, diese Abwanderung zu unterstützen. 

Mittlerweile wirkt sich dies auf das Konsumverhalten aus. Die Schließung von „Müller“ wird den Niedergang beschleunigen, aber bereits zuvor fuhren Neustädter zum Einkaufen gerne auch nach außerhalb. Die Innenstadt von Baden beispielsweise floriert, nachdem sich der dortige ÖVP-Bürgermeister als cleverer erwiesen hatte.  Und in Sachen Kultur haben alle kleinen Örtchen um Neustadt herum die Nase weit vorn. Das wird auch die Flugveranstaltung eines Milliardärs nicht ändern. Ein kurzer Spaß, mehr nicht. 

 

Freitag
14
September 2018

Feindbilder in der ORF-Expertenrunde.

 

Das mediale Spektakel und die Stimmungsmache um die Hochzeit der österreichischen Außenministerin Kneissl und deren Ehrengast aus Russland, zu dem auch ein Gerhard Mangott seinen Teil beitrug, ließ uns einen Blick auf dessen Homepage werfen. Dort befindet sich das Video über das ORF-Format „Runder Tisch“ vom 7. April 2017.

Thema war hier der Giftgas-Vorfall von Khan-Sheikhoun in der syrischen Provinz Idlib gewesen, welcher sich am Morgen des 4. April ereignet haben soll. Neben Mangott waren als Diskussionsteilnehmer folgende Personen geladen: Petra Ramsauer, die als Autorin und „Journalistin“ vorgestellt wurde, Michael Linhart, Generalsekretär im österreichischen Außenministerium, sowie Walter Feichtinger vom Bundesheer.

 

vlcsnap-1366-03-20-16h55m57s081

Von links nach rechts: Feichtginger, Mangott, der Moderator, Ramsauer, Linhart. Quelle: ORF 2, Screenshot. 

 

Der Moderater fragte nach dem Verursacher des Chemiewaffeneinsatzes, und er fragte auch, welche Beweise es geben würde, dass das „Regime Assad“ dafür verantwortlich sei.

Frau Ramsauer stellte erst einmal fest, dass keine Fakten („vom Boden“) existieren würden, was sie gleichwohl nicht daran hinderte, Bilder (!) in eine Richtung zu deuten, welche als Urheber auf die syrische Regierung weisen würden. Die Quelle dieser Bilder, die Terrorvereinigung Al-Kaida, wurde von ihr unterschlagen, wie sie auch verschwieg, wer diese finanzierte und ausrüstete. Sie vermied gleichfalls, die Interessen der einzelnen Konfliktparteien in den Raum zu stellen, um einen echten Diskurs zu ermöglichen. Stattdessen versuchte sie, ihre Meinung mit der Lüge zu untermauern, dass der Giftgasangriff von 2013 durch die syrische Armee („Regime“) erwiesen sei.

Ramsauer versuchte ihre faktenfreie Meinung anschließend wieder abzuschwächen, indem sie auf angeblich „starke Indizien“ verwies, die freilich nicht existierten, und betonte abermals, dass man Fakten „vom Boden“ bräuchte. Gleichzeitig stellte sie sich als eine Person hin, welche sich anscheinend um Fakten kümmern könnte, allerdings nicht im Al-Kaida-Territorium oder gar am Tatort. Wo genau in Syrien ließ sie außen vor.

Sie beteuerte, sich als „Journalistin“ seit Monaten um eine Einreise nach Syrien zu bemühen, und zwar ins „Regime-Gebiet“, was auch immer das sein soll. Diese Einreise würde ihr den eigenen Angaben nach verweigert werden, was nicht wirklich erstaunt, zeigte sie sich im ORF in nur kurzer Zeit als eine NATO-Sprechpuppe mit entsprechender Voreingenommenheit und entsprechendem Vokabular, deren Meinung jener des Pentagon und der von ihr nicht erwähnten Al-Kaida glich. Im weiteren Verlauf der Sendung fiel die Frau nur noch dadurch auf, mit Lügen angereicherte Kriegshetze zu verbreiten.

Als nächster durfte sich Gerhard Mangott äußern. Dieser stellte eingangs ebenfalls fest, dass die Belege fehlen. Aus dieser Feststellung heraus hätte wenigstens er die Konfliktparteien bei Namen nennen, die Interessenlage vor Ort und den Nutzen jedweder Akteure bei einem Giftgas-Vorfall darstellen können. Doch weit gefehlt, der „Experte“ verbreitete die Propaganda der Syrien-Invasoren:

„Aber mutmaßlich war es das syrische Regime und sehr wahrscheinlich ist die russische Begründung, dass es sich hier um ein Versehen habe, weil man ein oppositionelles Lager für Giftgas versehentlich bombardiert habe, nicht sehr glaubwürdig.“

Das war Meinung und Stimmungsmache, es gab nicht den geringsten Beleg für diese Behauptung. Auch Mangott bediente sich dem NATO-Jargon vom „Regime“ und formte die Al-Kaida-Formation „Jabhat al-Nusra“/“HTS“ zu einer „Opposition“ um. Die russischen Angaben wollte er ohne Begründung für unglaubwürdig erachten, was allerdings nichts anderes bedeutete, dass er die Darstellung einer Terrororganisation, bei der es sich um die einzige Quelle handelte, als glaubwürdig erachtete. Wenn Mangott schon nichts wusste, so wusste er eine plausiblere Möglichkeit von vorne herein auszuschließen.

Im Grunde reicht dies schon, um Mangott als angeblichen „Experten“ zu diskreditieren und ihn als NATO-Handlanger bloß zu stellen, der mit Wissenschaft („Politologe“) nichts zu tun hat, sondern die Meinung einer Kriegspartei zu verkaufen trachtete. Mit seiner unwissenschaftlichen Vorgehensweise beschämte er weiterhin:  

„Politisch relevant aber ist, dass Russland durch den Giftgasanschlag, der, wie gesagt, mutmaßlich von Assad durchgeführt wurde, vorgeführt wurde. Denn Russland hat beim letzten großen Sarin-Angriff 2013 zusammen mit den Vereinigten Staaten einen Kompromiß geschnürt, dass die Chemiewaffen aus Syrien abgezogen werden. Und Syrien ist damals der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen beigetreten als Nichtchemiewaffenstaat. Und Russland war so etwas wie die Garantiemacht, dass es nicht mehr zum Einsatz von solchen Chemiewaffen kommen würde, und dass tatsächlich alle Chemiewaffenbestände aus Syrien abgezogen worden sind.“

Erstaunlich war hier die erneut zur Schau gestellte Beschränktheit, in welcher Chemiewaffen alleine mit dem Staat Syrien in Verbindung gebracht wurde. Auch andere Staaten operieren in Syrien, von den Söldnerverbänden und Terrorformationen ganz abgesehen, und die fummelten gerne mit Kampfgasen herum. 

Und nun plötzlich dieser Anschlag. Das ist für Russland eine sehr peinliche Situation…“

Mangott entdeckte hier zumindest, dass Russland kein Interesse an einen Giftgasangriff haben konnte, doch entbehrte sein Rückschluss jeglicher Grundlage:

„… und zeigt meines Erachtens etwas, was häufig nicht beachtet wird, dass nämlich Russland Assad nicht immer in Griff hat und dass Russland in Syrien andere Kriegsziele verfolgt als al-Assad, und das ist eigentlich für Russland die große politische Katastrophe gewesen und schadet den russischen Vermittlungsbemühungen… den Verhandlungen zusammen mit der Türkei und dem Iran und der Opposition, die seit langem jetzt in der kasachischen Hauptstadt Astana durchgeführt worden sind.“

Mangott spekulierte und unterstellte – „mutmaßlich“ – der syrischen Regierung einen Giftgasanschlag, um anschließend auf dieser Spekulation eine weitere anzufügen. Das war nur heiße Luft, das war Verleumdung, das war Propaganda.

Bemerkenswert war hier allein die gezeigte Ignoranz, dass – ausgerechnet – Al-Kaida nicht einmal in die Nähe einer Mutmaßung kam. Ein rationaler wie kriminalistischer Ansatz, beide Seiten zu beleuchten und in Unkenntnis eines tatsächlichen Geschehens zu fragen, wer aus dem Giftgas-Vorfall einen Nutzen ziehen würde, wurde nicht einmal erwähnt.

Diese Antwort würde sofort in eine gegensätzliche Richtung deuten, und es war offensichtlich, dass dies penetrant vermieden werden sollte. Al-Kaida kam daher nicht vor, gab es einfach nicht, genauso wenig wie die ausländischen Mächte, die mit Hilfe dieser Söldner und Terroristen ihre Interessen in Syrien durchzusetzen trachteten.

Während sich Linhart – der Mann war einmal österreichischer Botschafter in Damaskus gewesen –  als eher einfältiger Geist präsentierte, der an A-Kaida-Bilder glaubte, bot Feichtinger als einziger einen rationalen Ansatz. Er stellte fest, dass ein kleiner Einsatz mit einer Chemiewaffe weder militärisch noch politisch für die syrische Regierung einen Sinn machen würde.

Obwohl natürlich auch er nicht sagen konnte, wie rational die Akteure vor Ort handeln würde, löste seine Aussage für einen Moment sichtlich eine Bestürzung bei der „Journalistin“ aus. Petra Ramsauer versuchte dem erregt entgegenzuwirken und untermauerte ihre Rolle unerträglich als verlogene Hetzerin, welche die Forderungen von Al-Kaida & Co. („Flugverbots-Zone“) als ihre eigenen platzierte. Was zumindest uns noch bei dieser Frau in ihrer Rolle fehlte war ein schwarzer Bart. 

Wir bleiben aber bei Mangott, der vom Moderator die Gelegenheit bekam, sich zu dem Raketen-Überfall der USA auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt zu äußern.

„Was auch schon darauf hindeutet, dass der Militärschlag der Vereinigten Staaten Ausdruck einer fehlenden Syrien-Strategie ist, aber vergangene Woche haben sowohl Außenminister Tillerson als auch die amerikanische UN-Botschafterin Haley gesagt, dass die Beseitigung al-Assads nicht mehr das prioritäre Ziel der Vereinigten Staaten ist.“

Auch Mangott stand vor dem Problem, dass er eine „Syrien-Strategie“ der USA nicht zu erkennen vermochte, weswegen er es sich einfach machte und diese als „fehlend“ bezeichnete. Bedauerlich umriß er nicht die US-Interessen in Syrien, um den Blick ein wenig zu öffnen, und die Motive, die syrische Regierung „beseitigen“ zu wollen, von der nicht vorhandenen Rechtmäßigkeit einmal abgesehen. Wie wir wissen, wurden durch US-Akteure in der Vergangenheit bereits zahlreiche, fast zahllose Regierungen „beseitigt“.

Also, die amerikanische Regierung hat signalisiert, wir kämpfen gegen den IS, was in Damaskus passiert, wer dort reagiert, ist uns völlig egal.“

Was die US-Regierung sagt, ist allerdings unerheblich, weil diese anders handelt. Dazu gehört auch der angebliche Kampf gegen den „IS“, der sich maximal sporadisch ereignet hatte und deren Reste sich heute nicht zufällig im Umkreis der illegalen US-Basis Al Tanf in Syrien befinden – und von dieser geschützt werden.

Darum ging es aber nicht. Mangott versuchte nur die Feststellung von Feichtinger zu parieren, dass die syrische Regierung militärisch und politisch kein Motiv für einen kleinen Giftgas-Einsatz haben würde. Dabei ging er etwas geschickter vor als die billige Hetzerin Ramsauer, denn er stellte nun – nach Feichtinger – ebenfalls heraus, dass dieser Aktion keiner Rationalität geschuldet war.

„Fünf Tage später soll al-Assad, der doch dadurch eine Bestandsgarantie erhalten hat durch die Vereinigten Staaten – und da bin ich bei Ihnen (zu Feichtinger) – entgegen jeder Rationalität diesen Angriff gestartet haben.“

Ja, das schien äußerst dumm, wenn nicht gar verrückt. Mangott nun auf dem Weg eines eigenen rationalen Gedankentums? Zum Beispiel mit der Überlegung, dass die Gegner der syrischen Regierung in Form ihrer Söldnerverbände am Boden und den Hintermännern im Ausland ganz rational ein Massaker inszenieren könnten, um zu einem gewünschten Effekt zu kommen, dem heiß ersehnten Kriegsgrund.

Nein, Mangott tat beschränkt und versuchte stattdessen ein nicht rationales Handeln bei jenen zu erklären, denen er ohne Belege „mutmaßlich“ eine Tat unterstellte:

Es ist nicht immer so, dass, wenn etwas unsinnig ist, es nicht doch getan werden kann, es ist nicht auszuschließen, aber es widerspricht völlig der Rationalität, …“

Alles ist möglich, das ist wahr, aber nur eine Möglichkeit wurde versucht zu erklären, während auch von Mangott alles andere ignoriert wurde. Das geschah nicht zufällig, denn im gleichen Satz erzählte er genau das, was das Pentagon in die Medien streute:

„… und man muss feststellen, für Trump war al-Assad offensichtlich letzte Woche tragbar, obwohl er hunderttausende Menschen getötet hat, obwohl er mit seinen Fassbomben sehr viel Menschen… sehr viel mehr Menschen getötet, als auch durch diesen Giftgas-Einsatz. Jetzt, durch diesen grässlichen Giftgasangriff ist plötzlich für Trump die Rationalität ganz anders und jetzt soll al-Assad gestürzt werden.“

Das entsprach haargenau der unbelegten Kriegspropaganda der USA (und ihrer Verbündeten), welche übrigens (auch) in Syrien Kriegspartei ist. Diese Tatsache wurde aber nicht aufgezeigt. Stattdessen wurde von Mangott die Behauptung platziert, dass es sich dort um einen „Bürgerkrieg“ handeln würde, ohne Beleg unterstellt, dass es sich bei Russland auch um einen „Völkerrechtsbrecher“ handeln würde, seine Vermutung, dass die syrische Regierung hinter dem Giftgas-Einsatz stecken könne, zu einer Wahrheit, die Behauptung aufgestellt, dass Assad keine politische Lösung (gegenüber vom Ausland ausgehaltenen Terroristen) wolle und dieser Staatschef jedes brutales Mittel für einen „Machterhalt“ einsetzen würde.

Somit lassen sich auch in diesem Fall mediale Protagonisten zuordnen und deren dumpfe Einlassungen zu Ereignissen wie eine Hochzeit mit russischem Ehrengast verständlich erscheinen.

Widerlich.

 

Sonntag
26
August 2018

Feindbilder statt Hochzeit. Teil 2.

 

Der KURIER gönnte sich in der selben Ausgabe vom 17. August 2018 gleich eine ganze Doppelseite, so wichtig schien ihr dieser Hochzeit-Vorfall. Angefüllt mit Tratsch, Gerüchten und Meinungen, welche substanzloser waren als in manchen professionellen Klatsch-Magazinen.

„Heikler Hochzeitstanz.“

https://kurier.at/politik/inland/heikler-hochzeitstanz-mit-praesident-putin/400091720

 

Die beiden Klatsch-Redakteurinnen Karoline Krause-Sandner und Ingrid Steiner-Gashi vermochten es nicht, irgendeine Anteilnahme für die österreichische Außenministerin Kneissl zu artikulieren, denn auch sie sorgten sich wegen diesem einen Gast aus Russland: Putin.

„Nicht überall in Europa ist Russlands Präsident so willkommen“,

befanden die KURIER-Damen, ohne allerdings die Orte in Europa zu benennen. Deutschland kann es nicht gewesen sein, denn dort hatte Putin noch einen Termin mit der deutschen Bundeskanzlerin. Stattdessen führten sie die „EU“ an, als wäre dieser mit Demokratie-Defiziten belastete Moloch in Brüssel das selbe.

„Erst vor wenigen Wochen verlängerte die EU erneut ihre Sanktionen gegen Moskau.“

Das sollte offenbar eine gewisse Abneigung demonstrieren, doch unterschlugen Krause-Sandner und Steiner-Gashi mal eben, dass es sich bei der EU-Behörde um einen direkten Konfliktpartner handelt, welcher aus der Gier, sich Grund und Boden der Ukraine zur Ausbeutung zu verschaffen, das dortige Desaster mit zubereitet hatte. Und sie unterschlugen des weiteren, dass diese Sanktionen auf Betreiben der USA und deren geopolitischen Motiven zustandegekommen waren.

Die KURIER-Damen gaben sich aber ahnungslos und schrieben:

„Eingeführt wurden sie im Juli 2014 als Reaktion auf die Annexion der bis dato ukrainischen Halbinsel Krim sowie die Destabilisierung der Ostukraine.“

Die offizielle Begründung hatte nur nichts mit der Realität zu tun. Die Vorgeschichte wurde in Propagandablättern wie den KURIER gerne weggelassen. Und das waren der von der EU und dann vor allem von den USA vollzogene blutige Putsch mit Hilfe von örtlichen Nazi-Verbänden und Hooligans, Massaker inklusive, und der schließlich von der ukrainischen Putsch-Junta erklärte „Terror“-Krieg gegen die unwillige Bevölkerung im Donbas und überhaupt gegen alles, was irgendwie russisch schien. Eine „Destabilisierung“ der Ostukraine durch Russland hat es nie gegeben, und auch der Begriff „Annexion“ der Krim ist nach der Abhaltung eines Referendum daselbst falsch.

Die KURIER sind nun von einer unvoreingenommen, unverzerrten, vollständigen Berichterstattung soweit entfernt wie Saudi-Arabien von Demokratie. Es sollte einfach nur antirussische Stimmung verbreitet werden, weswegen auch der lächerliche Skripal-Fall nochmal herhalten musste, welcher sich ohnehin bereits in Luft aufgelöst hatte.

Statt auf Fakten wurde wie bei einer Gratis-Klozeitung auf Meinung gesetzt. Nicht auf irgendeine, sondern auf die Meinung eines als besonders russophob aufgefallenen Hetzers aus den Reihen der Partie der „Grünen“. Reimon, der es sich in Brüssel gut bezahlt gemütlich gemacht hat und dessen Existenz dort nach der verheerenden Niederlage seiner Partei für uns hinterfragenswert ist, wurde vom KURIER zitiert:

„Österreich verspiele die „gute Reputation des Landes“, ärgert sich der Grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon über Putins Kurzbesuch bei Kneissls Hochzeit.“

Neben der Meinung einer Person ohne eine positive Reputation führten Sander-Krause und Steiner-Gashi sogar noch eine weitere Meinung ins Feld, um so etwas wie eine zweite Meinung anzubieten. Dieses Mal von Gerhard Mangott, angeblich „Russland-Experte“, der außer Stimmungsmache allerdings gleichfalls nichts anzubieten hatte.

„Man gewinnt den Eindruck, dass Österreich für Putin eine Art Trojanisches Pferd innerhalb der EU. Das ist für Österreich nachteilig.“

Nach dieser beeindruckenden Meinung mit angehängter Spekulation kam der KURIER nicht umhin, ihren Meinungsmacher zu entblößen:

„Das widerspreche der Russlandpolitik der EU.“

Zuerst hatte Mangott einen Eindruck, dann spekulierte er aufgrund dieses Eindruckes, um dann mit einer Spekulation zu einer eher einfältigen Feststellung zu kommen. Diese blieb dazu sinnentleert, weil die „Russlandpolitik der EU“ nicht hinterfragt wurde.

Mangott bekam eine weitere Gelegenheit, sich seinen Ruf als angeblicher Experte zu ruinieren. Der Redakteur Klaus Knittelfelder versuchte in einem Artikel die als positiv dargestellten Beziehungen zwischen der österreichischen FPÖ und der Regierung Russlands offen zu legen. Um diese in ein negatives Licht zu rücken, bediente er sich allerdings unlauterer Mittel. So schrieb er:

„So ist die FPÖ etwa jene Partei, die (wider europäische Interessen) fortwährend für ein Ende der Sanktionen wegen der Ukraine-Krise eintritt.“

Gelogen war hier die Behauptung, dass ein Ende der Sanktionen „wider den europäischen Interessen“ sei. Vorsätzlich falsch setzte Knittelfelder das Gebilde „EU“ mit Europa gleich. Die EU selbst agiert als Konfliktpartei und unter Anleitung der USA, während die Mehrheit der europäischen Bevölkerung wie auch die Wirtschaft diesen Konflikt nicht möchte und auch von diesem geschädigt wird.

„Zur umstrittenen Wahl nach der Annexion der Krim schickte die FPÖ Wahlbeobachter.“

„Umstritten“ war diese Wahl, das Referendum, natürlich nur bei den westlichen Aggressoren und der neuen Faschisten-Junta in Kiew, aber so genau nahm es Knittelfelder nicht. Er schien es stattdessen immer noch nicht zu fassen, dass ausgerechnet die FPÖ-Leute eine demokratische Wahl beaufsichtigten, nachdem der blutige Putsch in Kiew zu einer bei ihm überhaupt nicht „umstrittenen“ neuen Regierung geführt hatte, deren Premier die Russen in alter Tradition als „Untermenschen“ tituliert hatte.

„Und nun gipfelte die Freundschaft darin, dass Putin höchstselbst bei der FPÖ-nominierten Außenministerin Karin Kneissl erscheint…“

Knittelfelder empört und fühlbar mit diesem ekligen Schaum vor dem Mund. Nebenbei hatte er aber seinen Konsumenten in Erinnerung gebracht, dass Kneissl gar nicht der FPÖ angehört, sondern parteilos ist. Deswegen musste ein Instrument wie die Sippenhaftung eingebaut werden.

Der KURIER-Mann versuchte nach seiner Stimmungsmache schließlich noch sotwas wie „Recherche“ darzustellen, das heißt in seiner Niveaulosigkeit, kolportierte Gerüchte einzustreunen. So wollte er in Erfahrung gebracht haben, dass der Besuch von Putin bei der Hochzeitsfeier in „Teilen der ÖVP-Regierungsmannschaft für Unmut“ gesorgt haben soll. Freilich nur „hinter vorgehaltener Hand“.

Anschließend ließ Knittelfelder den oben erwähnten „Russland-Experten“ Mangott zu Wort kommen, der das Stöckchen gerne aufgenommen hatte und als Professor höchst unwissenschaftlich von angeblich freien westlichen Medien oder vermeintlichen „Anti-Amerikanismus“ auf russischer Seite schwafelte. Sein armseliges Speichellecken gipfelte in der Behauptung, dass der Besuch des russischen Staatspräsidenten bei der parteilosen Karin Kneissl die FPÖ aufwerte und gleichzeitig Putin begünstige.

„Denn Putin kann jetzt sagen, dass er in der EU derart willkommen ist, dass man ihn sogar auf private Feiern einlädt.“

Das ist die Sprache eines kleinen Kindes, eines dummen Kindes, einem Kind, dem ein „Großer“ etwas in den Mund gelegt hatte. 

Die im KURIER abgedruckte Selbst-Demontage dieses Mannes hier:

https://kurier.at/politik/inland/warum-sich-die-freiheitlichen-zu-putin-hingezogen-fuehlen/400091807

 

Übrigens war auch der Bundeskanzler Sebastian Kurz zur Hochzeit geladen und auch anwesend. Trotz Putin. Erwähnt wurde dies nicht.

 

 

 

 

 

Dienstag
21
August 2018

Feindbilder statt Hochzeit.

 

Die österreichische Außenministerin Karin Kneissl heiratet. Für den KURIER ist dieser Umstand allerdings kein Grund zur Freude, soll Kneissl doch tatsächlich den russischen Präsidenten Putin zu ihrer Hochzeit eingeladen haben.

Das geht natürlich nicht, jedenfalls nicht in den Augen des Boulevard-Blattes KURIER, gehören ihrer Meinung nach alle Personen, welche sich US-Interessen in den Weg stellen, einem feindlichen Lager an. Für österreichische Interessen scheint das Blatt dagegen sichtlich weniger empfänglich zu sein.

Zweifellos darf die österreichische Außenministerin die Gäste zu ihrer Hochzeit selbst auswählen, ebenso zweifellos kann eine private Entscheidung öffentliches Aufsehen erregen, wenn es sich bei den Akteuren um jene der Öffentlichkeit handelt. Und man kann auch davon ausgehen, dass die Entscheidung, den russischen Staatspräsidenten einzuladen, auch einem politischen Kalkül gefolgt war.

Ist dies nun aber negativ zu bewerten?

Für den KURIER war es wenig überraschend eindeutig eine negative Angelegenheit. Weil sich dies aber nicht belegen ließ, musste in ihrer Printausgabe vom 17, August 2018 eine Konstruktion aus Unterstellung und Verdrehung herhalten, wie es für billige Propaganda-Blätter üblich ist:

„Putins Propaganda-Show“

stand es ganz groß auf Seite 1.

Die KURIER-Propagandisten unterstellten erst einmal eine durch ihr Feindbild getätigte Propaganda, um die eigene Propaganda zu verschleiern. Ungeachtet dessen, dass sich der russische Staatspräsident nicht selbst eingeladen hat, sondern von Karin Kneissl eingeladen wurde, wurde dessen Zusage als „Show“ diffamiert, als „Propaganda-Show.“

Es ist allerdings der KURIER, welcher aus der Hochzeit der österreichischen Außenministerin und dem russischen Ehrengast eine Propaganda-Show zu veranstalten versucht – und sonst niemand. Der nicht existierende „Qualitätsjournalismus“ ging erst gar nicht der Frage nach, welche Politiker und Gäste desweiteren eingeladen worden waren, damit sich ein neugieriges Klatschpublikum hätte informieren können.

KURIER-Herausgeber Brandstätter wurde nicht eingeladen, weswegen er seine Enttäuschung persönlich als Meinungs-„Leitartikel“ kundtun musste. Er befand:

„Eine Hochzeitsfeier als Politpeinlichkeit“.

https://kurier.at/meinung/eine-hochzeitsfeier-als-polit-peinlichkeit/400091822

 

Gleichzeitig glaubte er von sich, dass es sich bei ihm um einen guten Ratgeber handeln würde, denn anderen sprach er diese Befähigung ab:

„Frau Kneissl war schlecht beraten, den hoffentlich schönsten Tag ihres Lebens der Politik auszuliefern.“

Die konservative Beschränktheit, den schönsten Tag eines Lebens an einem Hochzeitstag zu verorten, billigen wir dem KURIER-Herausgeber als dessen Privatsache zu. Seinen Versuch, andere Menschen zu bevormunden und gleichzeitig in weiterer Beschränktheit von einer „Auslieferung“ (der Politik) zu sprechen, allerdings nicht. Denn Brandstätter hat keine Kenntnis über persönliche Beziehungen noch über Hintergründe.

Brandstätter, welcher zuvor noch vom „hoffentlich schönsten Tag ihres Lebens“ gequatscht hatte, hielt mit seiner Heuchelei nicht lange hinterm Berg.

„Das und alles persönliche Glück der Erde hätten wir auch Außenministerin Karin Kneissl gegönnt…“

Hätte. Aber ein russophober Brandstätter kann das einfach nicht wünschen, nicht unter diesen Umständen, nicht mit diesem Gast.

„… mit einer netten Hochzeitsfeier im Kreise der Lieben und von Arbeitskollegen.“

Kein Zweifel, Brandstätter hätte am liebsten die Gästeliste für Frau Kneissl selbst zusammengestellt und bestimmt, wer zu den „Lieben“ und den „Arbeitskollegen“ gehört. Der russische Präsident Putin, durchaus ebenfalls so etwas wie ein Arbeitskollege, möglicherweise sogar „lieb“, hätte natürlich nicht dazu gehört.

Leider kann der KURIER-Herausgeber seine ablehnende Haltung gegenüber einer Verständigung zu Russland innerhalb seiner Meinung nicht unterfüttern. Also stellt er eine Frage, die er nicht beantworten kann, in welcher er aber seine Diffamierung erneut verpackt:

„Warum also die Hochzeitsshow, die zur politischen Peinlichkeit wird?“

Brandstätter spekulierte in seiner Ahnungslosigkeit ein wenig herum, hat aber anschließend aus dem Nichts heraus eine Gewissheit:

„Wer als „Brückenbauer“ zwischen Russland und der Ukraine auftreten wollte, steht nun blamiert da…“

Leider gab der KURIER-Herausgeber nicht an, wer konkret blamiert worden sein soll, womöglich die österreichische Bundesregierung allgemein, noch konnte er benennen, worin sie die „Blamage“ begründete. Es drängte sich der Verdacht auf, dass Brandstätter nicht einmal von der genauen Definition des Begriffes „Blamage“ Kenntnis besaß. Auch außenpolitisch schien Brandstätter von einer bemerkenswerten Inkompetenz befallen: die Ukraine ist vom „Westen“ abhängig wie auch Verhandlungen nur über die USA laufen.

Sachlichkeit war noch nie das Feld für Propaganda-Akteure wie Brandstätter. Hohles Gerede wurde auch von ihm nur durch Polemik bereichert:

„… Ex-Geheimdienstler Putin bekommt seine große Show.“

Brandstätter wusste schon vorher, dass Putin eine „Show“ veranstalten wird. Das hatte der KURIER auch bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland schon vorher gewusst. Und dann waren sie enttäuscht gewesen, weil er keine Show veranstaltet hatte. Deswegen wurde dieses Nichts durch die Bezeichnung „Ex-Geheimdienstler“ ergänzt, um das Gefühl einer gewisse Hintertriebenheit zu vermitteln, also etwas, was bei den Ex-Geheimdienstlern wie George Bush oder Frank Steinmeier nie und nimmer Thema gewesen war.

Mit dem österreichischen Außenministerium möchte es sich Brandstätter allerdings nicht verscherzen. Er bescheinigte schleimig der Behörde „kluge Diplomaten“, die seiner Meinung nach „offenbar die Gefahr erkannt“ und sich um „Schadensbegrenzung“ bemüht hätten:

„Es ist in erster Linie eine private Feier und ein persönlicher Besuch und daraus ergibt sich keine Änderung der außenpolitischen Positionierung Österreichs.“

Diese Sachverhaltsdarstellung konterkarierte freilich Brandstätters Propagandastückchen, dem es offenbar nicht einmal aufgefallen war. Da war nichts von „Gefahr erkannt“ oder „Schadensbegrenzung“, da gab es nur eine Erklärung als Reaktion für mediale Hetze.

Brandstätter tat so, als habe er die Erklärung und den Kontext nicht verstanden, und vielleicht versteht er es auch tatsächlich nicht. Getrieben wird sein Handeln ohnehin von den ihn führenden Interessengruppen, und von der Sorge, diesen nicht zu genügen.

„Haben wir das notwendig gehabt, dass wir der ganzen Welt versichern müssen, dass wir eh ein verlässlicher Partner innerhalb der EU sind.“

 

Samstag
18
August 2018

Weitere Reisewarnung: abermals Deutschland.

 

Deutschland, so viel muss man der dortigen Bundesregierung lassen, ist den Nachweis einer sich auflösenden Rechtsstaatlichkeit auch über dem NSU-Schauprozess hinaus nicht schuldig geblieben. Das Bundesverfassungsgericht hatte am 18. Juli 2018 bezüglich der GEZ ebenfalls ein Schandurteil ausgesprochen und in diesem wahrheitswidrig behauptet, dass die Propagandasender des Staatsrundfunks- und fernsehens keine Propaganda ausstrahlen würden. In Nazi-Deutschland hatte man ähnliches behauptet: Propaganda ist „Information“.

https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2018/07/rs20180718_1bvr167516.html

 

Der ehemalige Bundesjustizminister Heiko Maas, seit März 2018 in der Rolle des deutschen Außenministers tätig, hatte wiederum öffentlich erklärt, einigen so genannten „Weißhelmen“ aus Syrien „Asyl“ anbieten zu wollen.

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/syrien-node/weisshelme-evakuierung/2121324

 

Quelle: RT/YouTube.

 

Das ist sehr nett von ihm, Maas scheint auch das lästige Asylverfahren umgehen zu wollen, um deren Aufnahme zu beschleunigen. Zweifellos würde ein reguläres Verfahren einige Probleme mit sich bringen, da eine Berufsbezeichnung wie „Terrorist“ kaum einen positiven Bescheid nach sich ziehen würde. Auch mit einer Tarnbezeichnung wie „Ersthelfer einer unabhängigen Hilfsorganisation ohne Berufsausbildung“ hätten wir unsere Zweifel.

Für die Bundesrepublik Deutschland aber, als ein Krieg führender Staat, und dem neuen Außenminister Maas zweifellos eine konsequente Handlung, handelt es sich bei diesen Weißhelm-Terroristen um auch von ihnen bezahltes Al-Kaida-Spezial-Personal. Und dieses gilt es zu retten, während billige 30-Dollar-Islamisten-Söldner zu den Abschreibungsposten ohne weitere Sozialkosten gehören.

 

Quelle: Vanessa Beeley/YouTube.

 

Die angebliche Zivilschutz-Organisation „Weißhelme“, finanziert durch gegen Syrien Krieg führende NATO-Staaten, operiert ausschließlich im Al-Kaida-Gebiet, deren Söldner und Terroristen ebenfalls zum Teil durch NATO-Staaten gestützt werden. Es handelt sich dabei um eine reine Kriegspropaganda-Formation, welche anti-russische und anti-syrische Materialien und Kriegsgründe zu liefern hatte – am besten selbst hergestellt. Das Morden mit Schusswaffen, Messern und Giftgas war ein Teil dieses Geschäftes. Schauspielerisch waren die Leistungen dagegen immer sehr dürftig gewesen, weswegen Al-Kaida-Fotografen vor allem auf Fotomaterial gesetzt haben. Lieblingsmotiv: Kinder auf den Armen, um die Herzen von westlichen Hausfrauen und Müttern in chicen Einbauküchen zu stimulieren. 

 

Child-collage-768x768

Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.

 

Manchmal schienen allerdings die Ressourcen für die Kriegspropaganda beschränkt.

 

Quelle: Al-Kaida/Weißhelme/YouTube.

 

girl_white_helmets

Quelle: Blauer Bote (aus Al-Kaida-Weißhelm-Materialien).

 

white_helmets_missbrauch_kinder_propaganda

Quelle: Blauer Bote (aus Al-Kaida-Weißhelm-Materialien).

 

Auch Terroristen möchten sich Geltung verschaffen, zum Beispiel in den sozialen Medien, weswegen einige von ihnen zu identifizieren sind.

 

C5o_LkYU8AAoaI4

Quelle: Al-Kaida.

 

15171021_717968921700669_5522426674950040886_n

Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.

 

C5rAYtgVUAAbeOL

Quelle: Al-Kaida/Weißhelme.

 

C5q_NHNUoAAbGUm

Quelle: Nusra-Front/Weißhelme.

 

Maas hatte sich 2015 dafür eingesetzt, unter anderem einen neuen Straftatbestand hinsichtlich der Finanzierung von Terrororganisationen zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt war er noch Bundesjustizminister gewesen, denn zum heutigen Zeitpunkt würde sein Außenministerium diesen Straftatbestand vollauf entsprechen. Der Mann müsste sich nun – neben vielen anderen – selbst verhaften lassen und wegen Unterstützung des Terrorismus angeklagt werden.

 

C5pQSsEU4AALgjm

 

C5pQiMCUoAA0UTX

Al-Kaida-Terroristen und Weißhelme. 

 

C5pCMSSUYAASgw9

Ein Terrorist mit blutiger Hand, privat.

 

C5pCEbYVUAEpWTz

Der freundliche Terrorist öffentlich – für die westlichen Schwachköpfe auf den weichen Sofas daheim. 

 

C5o2PswU4AAF8CW

Stumpfsinnig wirkende Billig-Terroristen in Doppelrollen.

 

C5oVP2vU4AAsHwy

 

C5oVWXoUsAE1cep

 

C5o5_GLUwAA4w5K

Zuerst Köpfe abschneiden, dann für das West-TV „helfen“.

 

Von derartigen Aufnahmen gibt es hunderte, wenn nicht tausende. Und jeder kann sie selbst in den sozialen Netzwerken ausfindig machen. Hier die „Helferlein“, gar in der Verkleidung von medizinischem Personal, dort mit abgeschnitten Köpfen in den Händen, Kalaschnikows, Macheten, Panzerabwehrwaffen, Nusra-Fahnen oder gerade beim Wegschaffen von soeben exekutierten Opfern. 

Ihre Aufgabe ist in der Doppelfunktion stets die selbe: Im Auftrag ihrer Finanziers in der NATO und den Golf-Diktaturen sowie Israel den Krieg auf beiden Ebenen zu führen, der militärischen und der propagandistischen.

 

Quelle: Al-Kaida/Weißhelme. 

 

C5pQ4yjUoAALFjl

Vom Hauptberuf ist der Hauptdarsteller allerdings ein entweder US-amerikanisch oder türkisch bezahlter FSA-Söldner.

 

Im hiesigen kleinen Blätterwald wie „PRESSE“, „STANDARD“ und „KURIER“, laut Eigendefinition angeblich „Qualitätsmedien“, betätigten sich als Kollaborateure des Deutschen Außenamtes, indem sie deren (positive) Meinung über die „Weißhelme“ wiedergeben, welche sich wiederum mit der Meinung der NATO und der Selbstdarstellung von Al-Kaidas „Weißhelmen“ deckte. Und ja, sie gehören schließlich alle zusammen. Gleichzeitig wurde die Meldung der israelischen Armee, gleichfalls Kriegspartei, unreflektiert übernommen.

https://kurier.at/politik/ausland/israel-brachte-hunderte-syrische-weisshelme-in-sicherheit/400069955

https://derstandard.at/2000083919394/Isreal-evakuiert-hunderte-Weisshelme-aus-dem-Suedwesten-Syriens

https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5468325/Aussergewoehnliche-humanitaere-Geste_Israel-rettet-syrische

https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5468429/Israel-rettet-Hunderte-syrische-Helfer

 

Eine Lissy Kaufmann beispielsweise verbreitete für den STANDARD die besonders dreiste Lüge, dass Israel angeblich 5.000 Syrern geholfen habe. Bei diesen „Syrern“ hatte es sich allerdings um internationales Terroristenvolk von Al-Kaida und IS gehandelt, was bereits zigfach belegt worden war. Ihre speichelleckerische Dienlichkeit gegenüber den Aggressoren und Verbrechern fand natürlich auch in ihrem Propaganda-Vokabular ihren Niederschlag – von „Machthaber“ bis zum gewohnten Textbaustein „Russland unterstützt…“

Bei der Behauptung, dass die „Weißhelme“ bei dem weiteren Vordringen der syrischen Armee und ihrer Verbündeten gegen die terroristischen Formationen besonders gefährdet sein sollen, handelt es sich natürlich nur um dummes Zeug. Dies läuft sämtlichen Eigenangaben zuwider, und dies erst recht in Anbetracht des Umstandes, dass die syrische Regierung und Russland sogar Bewaffnete in  Versöhnungsprozesse einzugliedern versuchen. Alle anderen durften bislang in die Provinz Idlib zu den anderen Terroristen ausreisen.

Man wird hier eher annehmen dürfen, dass es sich bei den Verlautbarungen ebenfalls nur um Propaganda handelt. Welche Personen tatsächlich evakuiert werden sollen oder bereits wurden, steht überhaupt nicht fest. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die syrische Armee die Provinz Daraa fast wieder unter ihre Kontrolle gebracht hat.

 

DiuHSIoXsAAjvlk

 

Hier wird ganz deutlich, dass bestimmte Terroristen am von Israel okkupierten Golan nur über Israel evakuiert werden können, im Süden wiederum über Jordanien. Wir dürfen weiter annehmen, dass in erster Linie geheimdienstliches und militärisches Personal aus Israel und den NATO-Staaten vor einer möglichen Gefangennahme abgezogen werden dürfte. Vielleicht befinden sich auch einige – wichtige – „Weißhelme“ darunter.

In dieser Ecke bleibt schließlich nur noch ein von IS-Terroristen besetztes Territorium übrig. Dort hatte man es sich in guter Nachbarschaft bislang gemütlich gemacht. Die israelische Armee ist auch mehr damit beschäftigt, auf der anderen Seite unbewaffnete Palästinenser zu massakrieren.

Somit demnächst Terroristen in bundesdeutscher Nachbarschaft. Oder besser gesagt: noch mehr Terroristen. „Unsere“ Terroristen.

Zum Schluss noch ein interessantes Video von der bolivianischen Schauspielerin und „echten“ Aktivisten Carla Ortiz während ihres Besuches Aleppo, welche unter andrem das Hauptquartier der „Weißhelme“ gleich neben jenes der „Jabhat al-Nusra“ und anderen Terrorformationen vorfand.

 

Quelle: RT/YouTube. 

 

 

Donnerstag
26
Juli 2018

Aktuelle Urlaubs-Warnung: Deutschland.

 

Deutschland-Urlauber aufgepasst! Nach dem totalen Zusammenbruch der dortigen, bereits zuvor beschädigten Rechtsstaatlichkeit muss eine Urlaubs-Warnung ausgesprochen werden. Wir können Ihnen leider auch nicht das dort zuletzt stark beworbene Urlaubsland Saudi-Arabien oder andere Provinzen mit Al-Kaida-Flair empfehlen, möchten aber mit Kolumbien oder dem Kongo zwei Alternativen anbieten.

Der so genannte „NSU-Prozess“ in München, der keiner gewesen war, hat es endgültig allen deutschen Bundesbürgern gezeigt. In Deutschland ist auch eine „Verurteilung“ ohne Beweise möglich, also das, was sich unterem anderen die katholische Kirche und diverse Diktaturen in vergangenen Jahrhunderten herausgenommen hatten.

 

Quelle: YouTube.

 

 

In der als „Prozess“ bezeichneten Farce konnte weder die Existenz einer „NSU“ belegt werden noch die dieser angeblichen Gruppe zur Last gelegten Verbrechen. Der Tod zweier ihrer vermeintlichen Protagonisten, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, wurde damals von der Polizei sofort und ohne Untersuchung als „Selbstmord“ bezeichnet, obwohl es dafür nicht den geringsten Hinweis gab. Es war der erste und widerlegbare Bestandteil einer von der deutschen Justiz dargestellten Geschichte, an welcher so gut wie nichts stimmte. Die Vorverurteilung hatte bereits am ersten Tag des Jahres 2011 begonnen, die Unschuldsvermutung als einem Träger des Rechtsstaates, war aufgehoben.

Beate Zschäpe, angeblich die dritte Person der angeblichen NSU, eingebettet in einem äußerst dichten Umfeld von Geheimdienst und Polizei, wurde vom Gericht für schuldig gesprochen, obwohl die Staatsanwaltschaft ihr außer der Brandstiftung in ihrer Wohnung hatte nichts nachweisen können. Sie selbst als mutmaßliche Akteurin der Dienste hatte der korrupten Staatsanwaltschaft nach Jahren mit einer Aussage 2015 ein Entgegenkommen gezeigt – in Form einer angeblichen, unbewiesenen Mitwisserschaft über unbewiesene Behauptungen, um diese Farce am Leben zu erhalten.

Der Schauprozess in München hätte den ehemaligen Spezialisten Roland Freisler, den Präsidenten des damaligen „Volksgerichtshofes“ Nazi-Deutschlands, zu Tränen gerührt. „Politische Gerichtsbarkeit“, Rechtsbeugung bis zum Bruch und ein vor dem Schauspiel feststehendes Ergebnis, wie es der „Blutrichter“ zu Lebzeiten im Dienste des damaligen Verbrecheregimes vollzogen hatte, hätte Freisler freilich nur auf ganz wenige Prozesstage beschränkt.

Doch so konnte die deutsche Bevölkerung mit viel Zeit Zeuge einer Farce werden, in welcher eindeutig wie nie zuvor die Verbrecher in der Justiz, in der Polizei, in den Diensten und in den Innenministerien sitzen, von denen sich nicht wenige nebenbei in diesem Zeitraum an Steuergeldern bereichert haben.

Das Ziel dieser Schauveranstaltung wurde anscheinend bei der Masse der deutschen Bevölkerung, den Minderbemittelten und Desinteressierten, erreicht. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder von der CSU meinte, dass das Urteil „Lebenslänglich“ für Zschäpe dem Gerechtigkeitsempfinden der meisten Menschen entsprechen würde. Also den Minderbemittelten und Desinteressierten.Mit dem Urteil können die Menschen gut leben und stehen auch dahinter“, so Söder. Mit „Recht“ hatte das alles natürlich nichts zu tun gehabt.

Die staatliche Verbrecherbande hatte im Rahmen ihrer Theaterveranstaltung öffentlich agiert und sich sogar selbst bezichtigt, indem sie die Akten, von denen Bestände vorsichtshalber vernichtet worden waren, für noch nie da gewesene 120 Jahre gesperrt haben. Zweifellos würden in einem Rechtsstaat und bei einer unabhängigen Justiz die Ankläger, Richter sowie die Akteure in der Polizei, in den Diensten und in politischen Kreisen mit „lebenslänglich“ in die Gefängnisse wandern – wegen mehrfachen Mordes, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verschwörung, organisiertem Verbrechen, Strafvereitelung im Amt, Korruption.

Von einigen Ausnahmen abgesehen wird der deutsche Michel wahrscheinlich weiterhin alkoholisiert vor den TV-Geräten dahindämmern, anstatt eine Massenflucht aus Deutschland vorzubereiten. Die Nichtreaktion wird deutlich machen, warum es damals in Nazi-Deutschland möglich gewesen war, zehntausende SPDler, Kommunisten, Juden, Sinti und Roma, Kriegsgegner, Antifaschisten, Widerständler und angeblich „lebensunwerte“ Menschen durch Polizei, Gestapo und SD abholen zu lassen, um sie anschließend verschwinden zu lassen.

Wir sind gespannt darauf, wie lange es noch dauern wird, bis der Nichtglaube an das NSU-Märchen zu einem Straftatbestand erklärt wird. In „Wikipedia“ wurde die durch und durch verlogene Geschichte von interessierter Seite als Tatsache zementiert, was nebenbei einen gewissen Rückschluss auf dieses vermeintliche „Online-Lexikon“ erlaubt. 

 

Montag
16
Juli 2018

Bundesheer – Wasser und Strom.

 

Junge bewaffnete Milizsoldaten vor einem Umspannwerk – mit diesem Plakatsujet betreibt das Bundesheer derzeit Werbung für die Miliz. Eine Zugehörigkeit zur Miliz, so wird potentiellen Bewerbern vermittelt, soll diese mit Stolz erfüllen.

Wir wissen nicht, was man den Darstellern auf dem Foto gesagt haben wird, ob pures Marketing das Thema gewesen war oder eine fiktive Bedrohungslage; es spielt ohnehin eine untergeordnete Rolle, denn der Soldat hat das zu tun, was ihm gesagt wird. Eigenständiges Denken ist beim Militär seit jeher hinderlich für die gewünschte Funktionalität.

Das Plakatsujet des Bundesheeres provoziert tatsächlich eine Reihe von Überlegungen, die über die dargestellte und simple Botschaft hinausgehen.

„Wasser und Strom: Das schützen wir.“

 

Miliz-Plakat-3

 

Die abgebildete Behauptung lässt sich hinterfragen. Tatsächlich droht die größte Gefahr derzeit durch die EU mit ihrer Zentrale in Brüssel, welcher auch Österreich angehört. Dort möchte man gerne auch das Wasser privatisieren, weswegen ein bestimmtes Abkommen unter bestimmter Geheimhaltung und bestimmter antidemokratischer Gesinnung verabschiedet werden soll: JAFTA.

https://www.attac.at/kampagnen/ttip-ceta-co-stoppen/archiv/petition-stopp-jefta/jefta-was-ist-das.html

https://www.presseportal.de/pm/64126/3989261

Vor dieser Gefahrt wird uns die österreichische Miliz nicht beschützen, ebensowenig vor den für die Konsumenten überteuerten Strommarkt und den auch durch die EU – im Gefolge der USA – provozierten Konflikte mit Russland, einem der großen Energielieferanten.

https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/Aktueller_Stand_der_Sanktionen_gegen_Russland_und_die_Ukrai.html

 

Diese Form der Bedrohung hatte die Marketingabteilung des Bundesheeres natürlich nicht im Sinn gehabt. Hier geht es eindeutig um die Bedrohungslage „Terror“, für welche allerdings das Bundesheer nicht zuständig ist, sondern das Innenministerium mit Polizei und Inlandsgeheimdienst.

Doch kann im Rahmen einer „Notbestimmung“ das Militär auf Anweisung der Bundesregierung und des Innenministerums für verschiedene Einsätze auch im Inneren eingesetzt werden – zu einem so genannten „Asisstenzeinsatz“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Notbestimmungen_der_%C3%96sterreichischen_Bundesverfassung

https://de.wikipedia.org/wiki/Assistenzeinsatz

So berichtete bereits 2011 der KURIER über eine Form dieses „Assistenzeinsatzes“, vorgetragen von dem Militär-Fan des Blattes, Wilhelm Theuretsbacher:

„Das Heer schützt die Erdölpipelines.“

https://kurier.at/politik/das-heer-schuetzt-die-erdoelpipelines/733.168

 

Ausdrücklich war hier vom Schutz relevanter Strukturen die Rede und nicht von einer Strafverfolgung. Zweifellos handelt es sich – glücklicherweise – um ein fiktives Szenario, auf welches man sich vorzubereiten vermeint. Das bedeutet, dass es zuerst zu einem Ereignis wie einen Anschlag kommen müsste, woraufhin dann geschützt werden würde. Und dann könnte ein „sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz“ – und hier auch zum Schutz „kritischer Infrastruktur – (nur) unter dem Oberbefehl des Innenministeriums erfolgen.

Die verfassungsrechtliche Gesetzeslage hier:

http://www.bundesheer.at/pdf_pool/gesetze/verfassungsrecht.pdf

https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Dokumentnummer=NOR40065430

 

Es gibt aber Pläne, welche den Einsatz von Militär gegen beispielsweise Demonstrationen etc., also auch gegen die eigenen Bürger, in den Raum stellen. Tatsächlich existiert ein gewisser Graubereich, der in der Vergangenheit auch von Peter Pilz im Parlament angesprochen worden war:

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/NRSITZ/NRSITZ_00148/SEITE_0077.html

 

Es kann beruhigend wirken, dass in einem Staat wie Österreich die Möglichkeit eines derartigen Ereignisses sehr gering erscheint. Österreich gehört zu den sichersten Ländern dieses Planeten und hat den Vorteil, dass deren Regierungen nicht an Kriegen im Ausland involviert waren und sind. Das heißt, dass eine mögliche Vergeltung durch Opfer deswegen keinen rationalen Hintergrund besitzt.

Bedrohungen können natürlich nie ganz ausgeschlossen werden. Sei es durch irgendwelche verirrte Menschen, sei es durch eine Verschwörung im Inneren, durch welche ein Vorfall inszeniert werden könnte, um bestehende Gesetze zu verstümmeln und die Entwicklung zu einem Polizeistaat zu vollziehen. Deutschland, Frankreich, England oder die USA stehen für die letztere Entwicklung.

Hier befindet sich das eigentliche Problem. Grundsätzlich kann ja nichts dagegen einzuwenden sein, wenn die Bürger, Infrastrukturen etc. durch wen auch immer geschützt werden. Die Frage ist nur, wer vor einen Missbrauch schützen könnte.

Terror ist seit dem Jahr 2001 medial ein großes Thema, als in New York die Twin-Towers eingeäschert wurden. Dieser gewaltige Terrorakt wurde trotz seiner ungeheuren Dimension einschließlich der gesetzlichen, politischen und militärischen Folgen bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt. Die angebliche Aufklärung wurde nur von der US-Administration und den Massenmedien penetrant behauptet. Es wurde mit „Al-Kaida“ eine Tätergruppe genannt, mit der man zuvor noch zusammengearbeitet hatte und mit welcher noch heute für alle, die es sehen wollen, in Syrien operiert wird.

Für Österreich als ein Teil Europas erscheinen Terrorakte in Europa natürlich unmittelbarer. Tatsächlich wird hier nach den Ereignissen der letzten Jahre eher auf die Anschläge in Paris 2015 verwiesen sowie auf jene in Brüssel 2016, um eine mögliche Bedrohungslage zu skizzieren

So werden diese Anschläge im „Truppendienst“, einem Magazin des Bundesheeres, immer wieder dahingehend thematisiert.

https://www.truppendienst.com/startseite/

 

Doch auch in diesen Fällen wird das Problem ganz deutlich, dass es zu einer tatsächlichen Aufklärung – aus welchen Gründen auch immer – abermals nicht gekommen war. Stattdessen ließen sich eine ganze Reihe von Diskrepanzen feststellen, welche die Tätergruppe (auch) in den Reihen von Polizei und Geheimdienst mutmaßen lassen.

http://www.bollwerk.co.at/paris-januar-2015/

http://www.bollwerk.co.at/paris-november-2015/

http://www.bollwerk.co.at/bruessel-2016/

 

Angeblich sollen die Drahtzieher in dem noch relativ jungen Terrorlabel „Islamischer Staat“ zu finden sein, welcher in der medialen Terrorhysterie des Westens das etablierte Konstrukt „Al-Kaida“ abgelöst hat. Zumindest behaupten dies westliche Politiker, Militärs, Polizei und Geheimdienste. Das behauptet sogar der „IS“ selbst – auf seiner in Californien gehosteten Website.

Das ist insofern interessant, weil es sich – wie bei Al-Kaida – auch beim „IS“ um eine extremistische Söldnerarmee handelt, welche zuerst noch den Interessen der USA und Saudi-Arabiens (sowie Israels) diente, um die konfessionelle Spaltung im Irak zu betreiben, und dann mit internationalem Kriegsvolk aufgefüllt wurde, um den Krieg gegen Syrien (sowie kurdische Autonomie-Bestrebungen) zu führen.

Jene, die also behaupten, die Täterschaft beim „IS“ zu sehen, sind die gleichen, welche den „IS“ gebildet, aufgerüstet, personell versorgt und finanziert haben. Wie praktisch.

„Wasser und Strom: Das schützen wir.“ Aber vor wem?

Wenn man so will: vor uns selbst. Die reale Bedrohungslage kommt aus dem Inneren, wo Interessensgruppen das starke Bedürfnis hegen, Volksvermögen und Gemeingut weiterhin unter ihre Nägel zu reißen, Macht, Einfluss und Monopole auszubauen, Märkte zu kontrollieren. Manchmal gehört dazu ein „Katalysator“, wie es der ehemalige und mittlerweile verstorben US-Sicherheitsberater und Autor Zbigniew Brzezinski in dem PNAC-Papieren einst gewünscht hatte. Dieser Wunsch wurde nur wenig später erfüllt – 2001. 

 

Montag
09
Juli 2018

Die Musik-Video-Ecke 57.

 

„Into the light“ von SIOUXSIE AND THE BANSHEES“ vom 1981 erschienenen, famosen Album „Juju“. 

 

(Peel-Session).

 

(Juju). 

Samstag
30
Juni 2018

Der Gesang der US-Marschflugkörper 30

 

Die von uns beobachteten Tageszeitungen KURIER, STANDARD und PRESSE betrieben im Fall Khan Sheikhoun (und in zahllosen weiteren Fällen) konsequent transatlantische Propaganda, als wären sie ihr geradezu verpflichtet oder in einem Abhängigkeitsverhältnis befindlich.

Die einzelnen Artikel unterschieden sich von Zeit zu Zeit in ihrer propagandistischen Dichte. Mal wurden „nur“ einige propagandistische Elemente hinzugefügt, mal verschleiert und manipuliert, mal dreist gelogen und offene Kriegshetze betrieben. Durchwegs wurden relevante Informationen unterschlagen, welche dem Ziel der Kriegspropaganda zuwiderliefen.

Bereits eine oberflächliche Betrachtung ließ deutlich erkennen, dass die Inhalte aller drei hier beobachteten Blätter identisch waren (und sind). Die Beiträge waren rhetorisch einer potentiellen Kundschaft angepasst, wobei der KURIER ähnlich wie die KRONEN-Zeitung das untere intellektuelle Segment zu bedienen versucht, die beiden übrigen Blätter wiederum das mittlere. Inhalte und Aussagen/Meinungen blieben dennoch gleich.

Diese Gleichschaltung bei außenpolitischen Themen ist natürlich nicht nur in Österreich zu beobachten, sondern umfasst den gesamten NATO- und EU-Raum. So spielt es auch in Deutschland keine Rolle, ob der Interessierte sein Geld für den SPIEGEL, die FAZ, die SÜDDEUTSCHE, ZEIT, WELT etc. oder nur die BILD ausgibt.

Die heutigen Massenmedien erinnern stark an einen Zustand, wie sie nach der Verabschiedung des Reichspressegesetzes von 1933 in Nazi-Deutschland vorzufinden gewesen waren. 

In unserem Fall, dem Fall Khan Sheikhoun, war den medialen Kriegstreibern aus den Staaten der NATO und der EU kein unlogisches und stümperhaftes Szenenbild zu dämlich, um bar jeglicher seriösen Recherche und Ausgewogenheit augenblicklich den Kriegsmodus höher zu fahren und eine weitere Eskalation förmlich herauszuschreien. Beweise spielten keine Rolle, sie durften als Handlanger der Kriegstreiber auch keine Rolle spielen, wie eindeutig zu beobachten gewesen war.

Syrien sollte in Schutt und Asche gebombt werden und seine widerspenstige Bevölkerung gleich mit, um den zumeist islamistischen Söldnern-Verbänden wieder Luft zu verschaffen und ihnen in ihrer Bedrängung eine Aussicht auf einen Endsieg zu ermöglichen.

Kriminelle an der Heimatfront, Politiker und Militärs sowie ihre Helfer in den Redaktionsstuben, bedienten sich bei ihrem aktiv geführten Krieg gegen Syrien (und im Zuge dessen auch indirekt gegen den Iran und Russland) fest zementieren Narrativen, welche sie ihren Zuschauern vor den TV-Geräten, im Hörfunk oder in den Printmedien ins Gesicht logen.

Dazu gehört die Behauptung, dass es sich bei dem bederängten Staat Syrien und dessen Regierung um Täter handeln würde und nicht etwa um das Opfer, welches von einem ausländischen Militärbündnis politisch, wirtschaftlich und militärisch (sowie medial zur Manipulation der öffentlichen Meinung) angegriffen wird: die klassische Täter-Opfer-Umkehr. Die Phrase, dass die syrische Regierung „ihr eigenes Volk ermorden“ würde, entbehrt zwar jeder Logik, weil dieses Volk vor allem ins Ausland oder in von der Regierung gehaltene Gebiete geflohen war, eignete sich aber zur Entmenschlichung, Gerüchte um primitive Fassbomben und exclusive Al-Kaida-Bilder inklusive.

Dazu gehört die sich ständig wiederholende Behauptung, dass es sich bei dem Krieg in Syrien um einen Bürgerkrieg handeln würde, um die aus dem Ausland vor allem mit Proxytruppen (Söldnern und islamistischen Terroristen) durchgeführte Invasion zu verschleiern. Bereits in den ersten Tagen des zu diesem Zeitpunkt noch verdeckt geführten Krieges hatten bewaffnete Banden mörderische Gewalt gesucht. Die Eskalation hatte nicht umsonst in Städten begonnen, die sich nahe der Grenzen zur Türkei oder Jordanien befinden – den Ausbildungsstätten der Terroristen. 

Dazu gehört die Behauptung, dass es sich bei den in Syrien operierenden Mörderbanden um eine „Opposition“ oder um „Rebellen“ handeln würde, während islamistische Verbände angeblich nur sekundär vorhanden sein sollen. Nachdem zeitweise hatte nicht mehr verborgen werden können, dass es sich bei der Masse um islamistische Terroristen handelte, war daraufhin im Westen der „moderate“ Islamist erfunden worden, um diesen – irgendwie – einen Anstrich der Legitimität zu geben. Die verschiedenen Al-Kaida-Formationen, gegliedert in Gefechtshaufen ihres jeweiligen ausländischen Kriegsfürsten, kamen bestenfalls nur noch am Rande vor.

Dazu gehörte die Behauptung, dass es sich bei dem sogenannten „Islamischen Staat“ um eine angeblich „unabhängige“ Terrororganisation handeln würde, die allerdings unter dem Schirm der USA und Saudi-Arabiens neben der Türkei genau deren Kriegsziele verfolgte und gleichzeitig als Argument diente (und noch dient), widerrechtlich auf syrischem Staatsgebiet Militärbasen zu errichten, Ostsyrien zu besetzen, Krieg zu führen und Bodenschätze zu rauben.

Die einfach feststellbare, eindeutige Tatsache, dass nicht Syrien gegen einen anderen Staat Krieg führt, sondern Syrien auf deren Territorium durch ein Bündnis von Staaten (USA, Saudi-Arabien, Katar mit weiteren Helfern aus der Golf-Region, Türkei, Jordanien, Israel, NATO und EU) angegriffen wurde, existierte in den Massenmedien nicht. Und wenn doch, versuchten die Kriegstreiber ihre nachweisliche Unterstützung für ihr Kriegsvolk als angebliche Schutzverantwortung der „syrischen Bevölkerung“ zu legitimieren – die es freilich nie gab, denn diese war auch das Ziel von Mord, Verstümmelung, Vergewaltigung, Raub, Zerstörung, Entwurzelung und Vertreibung.

Wie in Folge 29 dargestellt, bedient sich die Gruppe der Aggressoren einer Unmenge an Söldnergruppen, Todesschwadrone und Terroristen der übelsten Sorte, um den syrischen Staat zu zerschlagen. Terroristen stellen vor Ort Propaganda-Materialien her, um diese über örtliche und von den Kriegstreibern finanzierte Medienstationen in die heimischen, westlichen und mit den Aggressoren verbandelten Massenmedien und Propagandasprachrohre einzuspeisen. Deren Kriegsgeschrei soll einerseits das Opfer dämonisieren und eine Akzeptanz für dessen Eliminierung generieren, andererseits für die Aggressoren als Rechtfertigung für weiteren Krieg und Terror dienen.

Das ist der logische Kreislauf, welcher überhaupt nicht kompliziert und zudem offen sichtbar ist. Es sind die Massenmedien, die ihren Lesern und Zuschauern eine Unübersichtlichkeit suggerieren wollen.

Um das Märchen von der angeblich bösen syrischen Regierung und den vermeintlich guten westlichen Militärmächten (mit ihrer wahrlich schlechten Vita), deren Verbündete im Nahen Osten aus diktatorischen, rassistischen Regimes besteht, aufrecht zu erhalten, wurde auch im Fall Khan Sheikhoun alles dafür getan, um einen simplen Zusammenhang zu verschleiern.

Die Frage nach möglichen Motiven und Interessenslagen der einzelnen Akteure wurde erst gar nicht erörtert, eine Schuldzuweisung bereits vor Eruierung der Sachlage platziert, die Herkunft der gegen die syrische Regierung gerichteten Behauptungen und der Bildmaterialien unterschlagen, stümperhafte Inszenierungen (von Al-Kaida) zusammen mit unbewiesenen Behauptungen als authentisch verkauft, die Präsenz von Al-Kaida und anderen Terroristen in der Provinz Idlib verschleiert oder marginalisiert, bezeugtes Hantieren mit Giftgas von Al-Kaida-Mitgliedern verschwiegen, Beziehungen der Akteure untereinander, die Verquickung der Kriegstreiber mit den Söldnern und Terroristen wie auch die Finanzströme wurden weggelassen.

Beträchtliche logische Lücken in der Darstellung von vermeintlichen Ereignissen wurden ignoriert oder mit Kriegsgeschrei und Hetze weggelärmt. Dazu gehören Umstände wie angeblicher Tatort und die grotesken Ortswechsel, die falsche Handhabe bei chemischen Kampfstoffen, der Umstand, dass als Opfer immer nur Zivilisten und vor allem Kinder präsentiert wurden, aber nie Bewaffnete, die Form der Eigendarstellung von Akteuren, falsche Zeiträume etc.

Für die Massenmedien als Teil des massenmörderischen Komplotts natürlich kein Thema.

 

 

Donnerstag
28
Juni 2018

FRONTALE frontal.

 

Im Oktober des vergangenen Jahres hatten wir noch ein wenig über das Direktoren-Stadl der FRONTALE gelästert. Die neue Stadtregierung von Wr. Neustadt hatte den Initiatoren und Organisatoren Christoph Gausch und Reinhard Astleithner einen fremden Menschen vor die Nase gesetzt, der mit den Titel „Festival-Direktor“ hausieren gehen durfte. Konsequenterweise mussten sich die eigentlichen Macher ebenfalls Direktoren-Titel verpassen, was aber nichts daran änderte, dass der neue „Festival-Direktor“ als der obere „Direktor“ agieren durfte.

http://www.bollwerk.co.at/2017/10/07/direktoren-inflation/

 

Dieser neue „Direktor“, Christoph Dostal, trat seine neue Stelle als „künstlerischer Leiter“ des Stadttheaters mit nur einer uns bekannten Referenz an: er ist von Beruf Schauspieler.

Das Kalkül hinter dieser Entscheidung war sichtlich getragen von dem Vorhaben, ein kommerzielles „Gesicht“ ins Schaufenster zu stellen, um minderbemittelte oder nicht vorhandene Kulturpolitik nach Möglichkeit besser verkaufen zu können. Die vergangen zwei Jahre haben tatsächlich nachgewiesen, dass nur die Oberflächlichkeit und Leere zugenommen hat, so lärmend diese auch zelebriert werden mag. Zweifellos ein Verkaufserfolg gegenüber der entsprechenden Klientel. 

Nun handelt es sich bei Herrn Dostal nicht um den großen Entscheider mit einer verblüffend geringen Sichtbarkeit, denn als Schauspieler ist er anderen „Direktoren“ untergeordnet, die auch dirigieren möchten. Und obwohl dies nichts mit Kompetenzen zu tun hat, möchten alle Einfluss nehmen, um ihre geschäftlichen Ziele oder ihren anti-kulturellen Auftrag durchzusetzen. In diesem Falle im gravierenden Widerspruch zu den Intentionen und Ansprüchen des Gespanns Gausch/Astleithner.

Hier das Statement von Reinhard Astleithner.

https://www.facebook.com/nofestivalpage/posts/2201683666515229

 

Einige Umstände hatten äußerlich eine Entwicklung der Infrastruktur für die FRONTALE bedeutet. Dazu gehörten der Umzug ins schöne Stadttheater und die dortige Anschaffung eines digitalen Kinoprojektors sowie die weitere Finanzierung. Tatsächlich hatten bei der 7. FRONTALE überaus zahlreiche Zuschauer erreicht werden können, doch intern hatten sich tiefe Gräben gebildet. Nun scheint die Bombe geplatzt, Gausch und Astleithner sowie die ehrenamtliche Jury und Helfer sind zurückgetreten.

Wer angenommen hatte, der „Festival-Direktor“ würde nun sein Gesicht zeigen und ein Stellungnahme zu den Vorgängen veröffentlichen, wurde enttäuscht. Wir fanden keine. Laut der NÖN soll Dostal einen Kommentar verweigert haben. Offensichtlich weiß der Mann nun nicht weiter, er wirkt überfordert und mag plötzlich keine Öffentlichkeit mehr.

https://www.noen.at/wr-neustadt/wr-neustadt-filmfestival-steht-die-frontale-vor-dem-ende-filmfestival-frontale-frontale-christoph-dostal-99301438

 

Es ist nicht neu, dass Verantwortliche in der Stadt eine gut gehende Veranstaltungsreihe zu übernehmen und nach ihrem Gutdünken umzuwandeln trachteten, um sie, bar jeglicher ideeller Einstellung, anschließend gegen die Wand zu fahren.

Zumindest wir hatten der letzten FRONTALE kein einziges Mal beigewohnt. Die Veranstaltung hatte zu aufgebläht gewirkt, war – ganz im städtischen Sinne – kostenpflichtig gewesen, und hatte den interessanten Kurzfilm-Bereich nur noch als einen sekundären, zerfaserten Charakter dargeboten. Diese Zeit haben wir schlichtweg nicht mehr.

Über die städtischen Einnahmen sowie Kosten im Zuge der FRONTALE sind wir nicht informiert. Zweifellos zählt für die Stadt vor allem der wirtschaftliche Aspekt und nicht der Inhalt. Teure Anschaffungen, hohe Kosten und Direktoren-Gehälter sollen ausgeglichen werden, was nur mit einer Erweiterung der Veranstaltung funktionieren kann, die nach Möglichkeit noch mehr zahlende Zuschauer generieren muss.

Das ist ein Kreislauf der Kommerzialisierung – und ihr Tod. Das versteht allerdings nicht jeder. Bei den Verantwortlichen in dieser Stadt offenbar kein einziger.

Die laut Reinhard Astleithner von der Stadt durchgeführte „Patentierung“ des Namens „FRONTALE“ mutet sicherlich schäbig an, entspricht aber dem üblichen und geschäftlichen Ratio.

Die FRONTALE war von Anfang an, das heißt ab der ersten Veranstaltung im Jahre 2011, ein Projekt der Stadt Wr. Neustadt. Erfunden, initiiert und organisiert durch das leider mittlerweile aufgelöste städtische Jugendreferat mit Christoph Gausch und Stefan Kumnig sowie – als Externen – Reinhard Astleithner. Der Großteil der Finanzierung erfolgte logischerweise durch die Stadt, plus Landesförderung und einigen Sponsoren.

Bei der FRONTALE hatte es sich um ein von der Stadt abhängiges Projekt gehandelt. Die Stadt Wr. Neustadt war somit bislang der eigentliche Veranstalter der Filmveranstaltung, wobei es keine Rolle spielt, inwieweit die Organisatoren um Gausch, Astleithner und Kumnig freie Hand bei den Gestaltungsmöglichkeiten besessen haben.

Das mag im Nachhinein weh tun, ändert aber nichts an der obigen Tatsache. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt und ihre „Direktoren“ mit der neuen Situation umgehen werden. Es bleibt ihr noch ein wenig Zeit, um die nun vakanten Stellen neu zu besetzen. Fragt sich nur: mit wem. Aber wir fragen uns nicht, weil es uns nicht interessiert.

Wr. Neustadt ist definitiv wieder um ein Stück Kultur ärmer geworden. Das aus dem Kultur-Ressort stammende Gerede 2016, Wr. Neustadt als „Filmstadt“ etablieren zu wollen, hatte bereits zu diesem Zeitpunkt dummes Zeug beinhaltet. Einen Artikel aus der NÖN hatten wir an dieser Stelle sarkastisch kommentiert:

http://www.bollwerk.co.at/2015/07/06/stellungnahme-zum-artikel-fuer-2016-werden-filmplaene-gewaelzt-in-der-noen/

 

Wir hoffen, dass es Christoph Gausch und Reinhard Astleithner an einem anderen Ort gelingen mag, ein erfolgreiches Filmfestival aufzuziehen. Irgendwo außerhalb dieser Provinz. Wien ist leider derzeit reichlich überfüllt. Wir sind auch schon dorthin abgewandert. Aber wer weiß…

 

Mittwoch
20
Juni 2018

Die Kasematten und zur Stadtbefestigung von Wr. Neustadt

 

Das Interesse an der Veranstaltung „Die Kasematten“ etc. hatte sich erfreulicherweise mehr als rege erwiesen. Das Stadtarchiv war im Obergeschoss über den letzten Platz hinaus gefüllt gewesen.

Die Befundung der archäologischen Untersuchung der Kasematten und an den Überbleibseln der Stadtbefestigung im Raume des Jakobinerturmes wurde vom Bauhistoriker Ronald Woldron leidenschaftlich referiert. Zahlreiche neue Erkenntnisse, die sich auch auf die Arbeit seiner anwesenden Kollegen, der Archäologin Doris Schön und dem Kunsthistoriker Günther Buchinger, stützen, wurden dem Publikum dargeboten.

Da diese im Rahmen der kommenden Landesausstellung publiziert werden, soll an dieser Stelle nicht genauer darauf eingegangen werden.

 

Die-Kasematten---Vortrag

Von links nach rechts: Gerhard Geissl (Archiv-Leiter), Ronald Woldron (Bauhistoriker), Eveline Klein (Museums-Leiterin), Doris Schön (Archäologin), Günther Buchinger (Kunsthistoriker) sowie die Rückansicht von Karl Kreska (Bezirksblätter). 

 

Bezüglich der mittelalterlichen Stadtbefestigung und Stadtgeschichte war der Nachweis von Interesse, dass der Großteil des Jakobinerturmes, die diesen flankierende Stadtmauer sowie die Zwingermauer, an welcher sich an der Ecke ein polygones Türmchen befunden hatte, in den Jahren 1488/89 wieder aufgebaut worden war. Eine nur mehr schwach erkennbare Einmeißelung oben am Turm, das spätgotische Mauerwerk über jene der Spätromanik sowie der tadellos erhaltene wie unbeschädigte originale Verputz der noch erhaltenen Zwingermauer geben darüber Auskunft, dass das vorherige Gemäuer zerstört worden war.

 

IMG_0011

Links im Bild der mittelalterliche Jakobiner-Turm, davor das Stück der bis 1489 wiederaufgebauten Zwingermauer mit unbeschädigtem Putz. Rechts im Bild der Überrest der Renaissance-Bastei. 

 

Tatsächlich war diese Ecke der Stadtbefestigung während der Belagerung durch Truppen des ungarischen Königs Mathias Hunyadi 1486/87 massiv beschossen worden. Für die Belagerer war diese Stelle für den Einsatz von Kanonen recht günstig gewesen, weil sich in der Verlängerung der Eckachse, im Bereich des heutigen Geländes der Post, das Areal der befestigten Kirche Sankt Ulrich befunden hatte. Die Angreifer hatten somit eine Stellung besetzt, in welcher sie sich hätten zur Not verteidigen wie auch ihre Kanonen schützen können.

Der in ungarischen Diensten stehende italienische Chronist Antoni Bonfini schildert in seiner zeitgenössischen Chronik einige Details zur Belagerung und den Beschuss der Stadt. 

In diesem Zusammenhang ist ein Mauerverlauf außerhalb des nicht mehr sichtbaren mittelalterlichen Grabens interessant, welcher den Rand der ehemaligen Bastei aus der Barock-Zeit markiert. In diesem ist an einer Stelle anscheinend eine ältere Mauer integriert worden, dessen Datierung allerdings noch aussteht. Es ist möglich, dass es sich hierbei um einen der letzten Reste eines Vorwerkes handelt, welches im 15. Jahrhundert außerhalb des alten Grabens an der Ecke errichtet worden war.

 

IMG_0010

In der unteren Bildmitte noch gut erkennbar der im Mauerverband spitzwinkelig integrierte Teil einer älteren Mauer. 

 

Eine weitere Untersuchung wäre hier zweifellos wünschenswert, da sich an den Ecken situierte und sicherlich massiv gebaute Vorwerke der spätgotischen Stadtbefestigung bislang in schriftlichen Quellen nicht nachweisen ließen. (Von Bonfini abgesehen). 

Belegen lässt sich dagegen eine „Bastei“ vor dem westlichen Fleischhacker-Tor, die zur damaligen Zeit eine eher rundliche Form gehabt hatten. Außerdem ein „Bollwerk“ beim Neunkirchener-Tor. Bei ihnen hatte es sich um massive Erdaufschüttungen gehandelt, befestigt mit Hölzern und Steinen, die oben eine angemessene Wehrplatte besessen hatten, gleichzeitig aber durch Kanonenbeschuss kaum zu zerstören gewesen waren. Wir können davon ausgehen, dass auch diese massiven Vorwerke jeweils durch einen Graben gesichert gewesen waren.

 

Sonntag
17
Juni 2018

Gelernt ist gelernt.

 

Die noch recht junge Sandra Lumetsberger vom KURIER versuchte in ihrem Artikel „Merkel und Putin: Weiße Rosen am Schwarzen Meer“ in der Printausgabe vom Samstag, den 19. Mai 2018, über den Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel beim russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi zu berichten. Doch bei aller Lernfähigkeit innerhalb westlicher Massenmedien kam ein neutral gehaltener Bericht einfach nicht zustande.

(Ein Online-Artikel war bis zum heutigen Tag, 22. Mai 2018, nicht verfügbar).

Merkel bei Putin, eine Dienstreise, was sonst. Und dazu eine, die bei Merkel schlechte Erinnerungen an vorherige beinhalten solle, wenn es nach Lumetsberger ging. Putins Labrador in der Nähe der „hundescheuen Kanzlerin“ oder „unterkühlte Stimmung“, wie es eben nach jahrelanger anti-russischer Propaganda auch zu erwarten sein musste. Aber manchmal müssen die Dienstreisen sein, es nützt ja nichts.

 

Quelle: „RT“, YouTube.

 

Nach dieser stimmigen Einleitung sah die „Berichterstatterin“ des KURIER eine Ursache in der schlechten Stimmung:

„Seit Russlands Annexion der Krim, die Deutschland als völkerrechtswidrig einstuft, ist es um die deutsch-russischen Beziehungen schlecht bestellt. Hackerangriffe auf das Außenamt, der Fall Skripal und der russische Militäreinsatz in Syrien entfremdeten.“

Wir wissen nicht, ob dies auch die Ansicht der Kanzlerin war, ganz unabhängig von dem, was sie bislang geredet hatte, wir wissen aber, dass es sich damit um eine von Fakten befreite Meinung des KURIER handelte, die auch von den Werbeabteilungen in Washington verbreitet wurde.

Was Lumetsberger als Ursache für schlechte Stimmung zu verkaufen versuchte, ließe sich auch anders beschreiben.

Seit der Beteiligung Deutschlands an dem verfassungswidrigen und gewalttätigen wie mörderischen Putsch gegen die demokratisch legitimierte ukrainische Regierung, ihrer Unterstützung für Nazi-Gruppierungen sowie den Krieg gegen die Bevölkerung der Ostukraine einschließlich der Doppelmoral bezüglich „Annexionen“ ist es um die deutsch-russischen Beziehungen schlecht bestellt. Verleumdungen wegen angeblicher Hackerangriffe auf das Außenamt, unbewiesene Beschuldigungen und Hetze wie im Fall Skripal und die Beteiligung Deutschlands an den Krieg gegen Syrien samt Unterstützung von Terroristen… entfremdeten.

Das Bild, welches Lumetsberger von Russland und Putin zu zeichnen versuchte, nämlich als angebliche Verursacher der „schlechten Stimmung“, beschrieb somit indirekt ihre eigene „Qualität“.

 

Weiße Rosen

Quelle: Screenshot, YouTube. 

 

 

„Doch gestern kam er ihr mit einem Strauß Rosen entgegen.“

Putin – ein Schelm. Jedenfalls hinterließ Lumetsberger den Eindruck, als würde sie diese Höflichkeit überfordern. Aber da war ja noch diese Angelegenheit, die über allen anderen stehen würde:

„Denn trotz der Konflikte gibt es noch drängendere Fragen, die beide näher zusammenrücken lassen könnte: eine Lösung mit dem Iran. Merkel und Putin wollen nach Trumps Ausstieg an dem Abkommen festhalten.“

Ein Jammer, dass der vom Westen bekämpfte Russe plötzlich eine relevante Rolle auf dem internationalen Parkett spielte, und das auch noch an einer Stelle, die zuvor nicht vermutet worden war: in dem Konflikt zwischen Merkel-EU und dem großen egozentrischen Schutzpatron und Bevormunder aus Übersee, den USA.

„Vor der Presse in Sotschi rief Merkel den Iran auf, sich dazu zu bekennen.“

Lumetsberger hatte dies für wichtig gehalten, allerdings hatte der Iran schon vorher bekundet, nach wie vor den Vertrag bestehen zu lassen und sich an die getroffenen Vereinbarungen zu halten.

Die KURIER-Schreiberin kannte sich anscheinend nicht gut aus mit dem, was sie hatte zusammenschreiben sollen. Also schrieb sie irgendetwas, zum Beispiel über das, was Merkel angeblich wissen und denken würde.

„Aber sie weiß auch, dass nur der Mann neben ihr den guten Draht hat und einwirken kann.“

Davon abgesehen, dass der russische Präsident im Iran nichts „einzuwirken“ hat, war es nicht zuletzt die Regierung Merkel gewesen, die sich dank ihrer vorherigen Vasallentreue gegenüber den USA den guten Draht zerstört hatte.

Lumetsberger reicherte ihr Geschwätz mit verlogener Propaganda an, die sie möglicherweise zuvor im KURIER gelesen hatte:

„Genauso wie im Syrien-Konflikt. Wenn es darum geht, dass syrische Flüchtlinge bei ihrer Rückkehr nicht enteignet werden, müsse Russland Einfluss auf seinen verbündeten Assad nehmen.“

Dieser Dreck war ein Bestandteil westlicher Kriegspropaganda gewesen, wozu hier auf folgende Artikel verwiesen sei:

https://www.rubikon.news/artikel/fake-news-auf-allen-kanalen

http://www.barth-engelbart.de/?p=202841

https://www.rubikon.news/artikel/assad-der-dieb

https://www.heise.de/tp/features/Neuer-Vorwurf-gegen-Assad-Er-enteignet-Fluechtlinge-4040921.html?seite=all

https://peds-ansichten.de/2018/04/die-naechste-sau-der-feinde-syriens/

 

Merkel, die als rührend besorgt um syrische Flüchtlinge geschildert wurde, ist allerdings mitverantwortlich dafür, dass sie hatten flüchten müssen. Egal, aus einem höheren Interesse, welches übrigens wirtschaftlicher Natur ist, würde sie nun auf „gute Beziehungen“ setzen.

Und dies trotz aller Beunruhigungen, zum Beispiel wegen der Pressefreiheit, die Merkel beeinträchtigt sah. Natürlich in Russland, nicht etwa in Deutschland oder im sonstigen Westen, wo die Pressefreiheit aus der Freiheit zu Lügen (@ Mathias Bröckers) besteht, gleichzeitig russischen Sendern derzeit massiv Schwierigkeiten bereitet wurden und. (Einen iranischen Kanal hatte man bereits abgeschaltet).

Nein, in Russland würden – vermeintliche – Journalisten bei ihrer Arbeit behindert werden. So soll eine Fachkraft des staatlichen Propagandakanals ARD davon betroffen sein, bei welcher uns kein einziger „Journalist“ bekannt ist, der diese Berufsbezeichung auch verdient.

„Davon war zuletzt ein ARD-Journalist betroffen, der zur WM einreisen darf, aber von der Justiz vernommen werden soll.“

Lumetsberger unterschlug wohlweislich Hintergründe und Informationen um den ARD-Mann und Berufslügner Hajo Seppelt, weswegen hier folgende Artikel dazu angeboten werden:

https://propagandaschau.wordpress.com/2018/02/04/auch-die-monatelange-staatsdoping-hetzkampagne-der-ard-zerschellt/

https://propagandaschau.wordpress.com/2016/08/03/ard-hajo-seppelt-als-luegenbaron-entlarvt-und-eine-fortgesetzte-hetzkampagne-gegen-thomas-bach/

https://publikumskonferenz.de/blog/2017/07/27/die-ard-und-der-kampf-gegen-das-doping-im-sport/

http://blauerbote.com/2016/07/26/sport-als-propagandawaffe-missbraucht/

https://propagandaschau.wordpress.com/2018/05/12/wdr-fernsehdirektor-schoenenborn-droht-russland-mit-einer-hetzkampagne-gegen-die-wm2018/

 

Wenn man nichts zu „berichten“ weiß, übt man sich gerne in Wiederholungen, um den zur Verfügung stehenden Platz irgendwie zu füllen. Zum Beispiel mit Propaganda. Das macht Sinn, denn ein Wesen der Propaganda ist die ständige Wiederholung unbewiesener Behauptungen und Lügen.

„Andere Ansichten gibt es auch beim Giftgasanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Skripal, der gestern aus dem Spital kam.“

Mit „Ansichten“ hatte der Fall Skripal allerdings nichts zu schaffen, sondern nur mit Beweisen. Verkommene Politiker des Westens hatten zusammen mit dem Medienbordell eine anti-russische und hetzerische Verleumdungskampagne entfacht, Russland hatte nach Beweisen gefragt. Wie wir wissen, existieren diese auch im Fall Skripal nicht.

Lumetsberger und „KURIER“: das passt.

 

 

Dienstag
22
Mai 2018