„Die USA scheitern auch in der Ukraine.“ KURIER, 7. Februar 2016.
Der Plan der USA mag tatsächlich nicht aufgegangen sein, zumindest nicht gänzlich. Die Frage ist, wie dieser Plan tatsächlich ausgesehen haben mag. Fakt ist, dass die Ukraine mit dem Putsch in den NATO-Einflussraum transferiert worden ist. Und der befindet sich somit an der Grenze zu Russland.
„Clinton spürt Sanders‘ Atem im Nacken.“ PRESSE, 7. Februar 2016.
Wieder einer der überflüssigen Artikel über die US-Vorwahlen, dieses Mal vom Lohnschreiber Oliver Grimm gleich auf einer ganzen Seite, wie es sich für ein transatlantisches Propaganda-Outlet gehört. Der mediale Wettkampf hieß: die Verbrecherin Hillary Clinton gegen den Oligarchen Bernie Sanders, der als „links“ verkauft wurde, was dieser in der rechtsgerichteten US-Politikerkaste nie gewesen war.
„Wo der globale Jihad (noch) warten kann.“ PRESSE, 7. Februar 2016.
Wo Alfred Hackensberger drauf steht, ist Propagandamüll drin. Er hatte nun in Syrien „Jabhat al-Nusra“ entdeckt und für sich festgestellt, dass von dieser Terrorarmee die Öffentlichkeit wenig mitbekommen habe. Er schrieb nicht, dass Lohnschreiber wie Hackensberger sich bisher genau darum sehr bemüht hatten. Der Fokus war und ist medial auf die Marke „IS“ fixiert, was Hackensberger der „IS“-Propaganda zuschrieb. Welche unter anderem er, Hackensberger, verbreitete.
Ansonsten ein halbwegs „aufklärerisches“ Herumgeeier ohne irgendeinen Rückschluss auf das Offensichtliche, nachdem sich auch unbedarfte Leser Fragen durften, wo in Syrien sich die „gemäßigten Rebellen“ aufhalten sollten, welche die USA gerne herbei phantasierten. Diese glauben offenbar selbst nicht daran, weil sie die Terrororganisation „Nusra-Front“ und überhaupt „Al Kaida“ selbst unterstützen und ausrüsten. Gewohnt grottenschlechtes Machwerk von Hackensberger.
Khalid El-Bakraoui wurde im Jahre 2011 wegen organisiertem Autodiebstahl sowie dem Besitz von automatischen Waffen von der Polizei festgenommen. Dann konnte ihm ein am 27. Oktober 2009 durchgeführter Banküberfall samt Entführung nachgewiesen werden, woraufhin er im September 2011 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden war.
Khalid El-Bakraoui wurde danach überraschend früh aus der Haft entlassen. Das genaue Datum konnte von uns bislang nicht geklärt werden, entweder Ende 2013 oder Anfang 2014. Denn bereits im Mai 2014 wurde er erneut verhaftet, weil er gegen die Bewährungsauflagen verstoßen haben soll. Konsequenzen daraus sind nicht bekannt. Nachdem Khalid El-Bakraoui im Oktober 2015 abermals gegen die Bewährungsauflagen verstoßen habe, soll er angeblich untergetaucht sein, weswegen im selbigen Monat ein internationaler Haftbefehl durch Interpol ausgestellt worden wäre.
Khalid El-Bakraoui.
Undurchsichtig ist die Rolle seiner Person im Zusammenhang mit den Pariser Attentaten vom November 2015. Die Polizei will in einem Haus in Charleroi seine Fingerabdrücke gefunden haben, weswegen am 11. Dezember 2015 gleich zwei weitere Haftbefehle gegen ihn ausgestellt worden sein sollen.
Fingerabdrücke irgendwo in einem Gebäude beweisen allerdings nichts und spielten in dieser Geschichte ohnehin keine weitere Rolle. Letztlich soll es nach Polizeiangaben Khalid El-Bakraoui gewesen sein, welcher das Haus in Charleroi, aber auch eine Wohnung im Brüsseler Stadtteil Forest angemietet habe.
Sein Bruder Ibrahim El-Bakraoui hatte im Januar 2010 einen bewaffneten Raubüberfall auf eine Western-Union-Filiale durchgeführt, welcher aufgrund zufällig anwesender Polizei gescheitert war. Ibrahim soll auf die Polizisten geschossen und einen der Beamten am Bein verwundet haben. Er wurde dafür – schwerer Raub sowie Mordversuch – im August 2010 zu 10 Jahren Haft verurteilt. Doch auch Ibrahim hatte überraschend trotz der Schwere seines Verbrechens nicht einmal die üblicherweise zwingende Hälfte seines Strafmaßes absitzen müssen. Im Oktober 2014 war er wieder auf freiem Fuß gesetzt worden.
Aber auch er hatte es – wie sein Bruder Khalid – angeblich nicht geschafft, sich an die Bewährungsauflagen zu halten und soll anschließend wieder von der Polizei gesucht worden sein.
Das Brüderpaar El-Bakraoui weist die bereits oben festgestellte Auffälligkeit auf, dass es sich bei ihnen laut den zur Verfügung stehenden Quellen um gewöhnliche Kriminelle gehandelt hatte. Besondere religiöse, fundamentalistische oder auch politische Ambitionen, die ihnen direkt zugeordnet und bezeugt werden können, sind nicht vorhanden.
(Der Verweis auf das angebliche IS-Online-Magazin „Dabiq“ taugt nicht einmal als Indiz, weil nie festgestellt wurde, wer dieses tatsächlich betreibt, und weil die Urheber der dort veröffentlichten Texte nicht nachweisbar sind.
Angeblich in Al-Raqqah hergestellt, aber Riad wäre ebenfalls eine Option.
Die erste Ausgabe erschien ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an welchem die US-Regierung die Organisation „IS“ als Terrororganisation erklärt hatte – im Juli 2014).
Vollkommen unklar sind auch die Verbindungen zu den angeblichen Paris-Attentätern und die Herstellung derselben. Ebenso fehlt das Motiv für einen mit einem Selbstmord verbundenen Anschlag. Darüber kann auch nicht die lächerliche wie inhaltsleere angeblich im Mülleimer gefundene Audiospur hinwegtäuschen.
Stattdessen sollen beide Kriminelle in Anbetracht ihrer Vergehen ungewöhlich früh aus ihrer Haft entlassen worden sein. Da wir nicht über plausible Umstände ihrer Entlassung informiert sind, sollte das Handeln der Justiz zu hinterfragen sein.
„Bislang ist unklar, warum sich die Brüder El Bakraoui zuletzt auf freiem Fuß befanden“, hatte sogar SPIEGEL-Online irritiert gefragt.
Warum die beiden Männer auf freien Fuß gesetzt worden waren, entzieht sich nach wie vor unserer Kenntnis. Es ist aber die Möglichkeit nicht außen vor zu lassen, dass Justiz und Polizei mit den Bakraoui-Brüdern einen Handel getroffen hatte: Strafnachlass gegen Spitzeldienste. Es ist kein Geheimnis, dass ein erheblicher Teil der V-Leute aus verschiedenen Gründen (vorhandene Etablierung in der Szene, finanzielle Nöte, Erpressbarkeit, Strafnachlässe) aus der kriminellen Szene rekrutiert werden.
Dass gleich beide Brüder nach ihrer frühzeitigen Haftentlassung gegen ihre Bewährungsauflagen verstoßen haben sollen, werten wir als Indiz für einen Handel mit den Sicherheitsbehörden. Die Schwierigkeiten mit den Behörden würden ihre Glaubwürdigkeit innerhalb der Szene erhöhen und den Infiltrationsversuch der Polizei kaschieren.
Auf der anderen Seite ist dagegen kein Motiv erkennbar, sich unnötig dem Risiko auszusetzen, abermals wieder ins Gefängnis gehen zu müssen. Im Gegenteil, Verstöße gegen Bewährungsauflagen zu provozieren, wo doch die beiden El-Bakraouis andere, konspirative Pläne verfolgt haben sollen, macht keinen Sinn, ist widersprüchlich und schlichtweg zu dumm. Große „Dinger“ planen, aber vorher sich um einen Haftbefehl „bemühen“? Auffällig agieren, wo doch Unauffälligkeit angebracht gewesen wäre?
Khalid El-Bakraoui ist ein gutes Beispiel. Die französischen und belgischen Sicherheitsbehörden behaupteten, dass er das Haus in Charleroi sowie eine Wohnung im Brüsseler Stadtteil Forest angemietet haben soll, um vermeintlichen Terroristen Unterschlupf zu ermöglichen. Also ganz konspirativ. Gleichzeitig soll der selbe Mann vor den spektakulären Aktionen mit dem Verstoß von Bewährungsauflagen für einen Haftbefehl gegen sich selbst gesorgt haben. Das ist das Gegenteil von konspirativ und lässt den Schluß zu, dass er die Immobilien unter den Fittichen der Polizei oder Geheimdienste angemietet hatte. Er sei denn, der Mann war dümmer als die Polizei erlaubt. Und alle seine konspirativen Mitstreiter übrigens ebenfalls, die es zugelassen haben sollen, dass der aktenkundige, polizeibekannte Kriminelle, der auch noch kürzlich zur Fahndung ausgeschrieben worden war, als Hauptmieter aufgetreten war. Hätte dies nicht ein anderes Mitglied des angeblichen Netzwerkes übernehmen können?
Natürlich, aber das war offensichtlich nicht das Drehbuch gewesen. Die Dummheit der angeblichen Täter und der Polizei wurde dadurch unterstrichen, dass letztere behauptete, dass Khalid El-Bakraoui das Haus wie die Wohnung unter einem falschen Namen angemietet haben soll. Weil dieser Khalid ein ganz Schlauer gewesen sein soll, wie die Sicherheitsbehörden suggerieren möchten.
Das ist dumm und falsch zugleich, denn Vermietungen ohne Identitätsnachweis wie Personalausweis oder Reisepaß sind schlichtweg nicht möglich. (Ausnahme: Konspirative Immobilien der Sicherheitsbehörden im Auftrag derselben). Somit kann Khalid El-Bakraoui entweder vollkommen verblödet nur unter seinen echten Namen als Mieter aufgetreten sein oder er hatte einen falschen Ausweis besessen. Von einem falschen Ausweis war bei ihm allerdings nie die Rede gewesen. Den hätte er sich auch erst besorgen müssen, nachdem er seinen echten Namen dank seines eigenen Verhaltens praktisch unmöglich gemacht haben soll. Also umständlich einen neuen und falschen Paß besorgen als einen unbescholtenen Mitstreiter vorzuschicken?
Die Katze beißt sich in den Schwanz. Die Aussagen der angeblichen Täter stehen nicht zur Verfügung und werden nie zur Verfügung stehen. Es bleiben nur die Meldungen und Behauptungen der Sicherheitsbehörden, die uns auch in Sachen Gebrüder El-Bakraoui mit Märchen zu füttern versuchen.
In diesem Märchen erscheinen die vermeintlichen Täter wie bei den beiden Pariser Anschlägen als dumm und geradezu beeinträchtigt, aber auch als immer noch clever genug, um dem dümmsten aller Akteure nach den Verbrechen auf die Sprünge zu helfen. Und das ist die Polizei von Frankreich und Belgien. Und genau die soll weiterhin aufgerüstet und mit noch mehr Befugnissen ausgestattet werden.
Nachtrag:
Laut SPIEGEL-Online, deren Redaktion sich auf die Angaben der Staatsanwaltschaft berief, soll Khalid El-Bakraoui das Haus in Charleroi mit einem falschen Ausweis unter den Namen Ibrahim Maaroufi angemietet haben.
Das ändert freilich nichts an den oben getroffenen Feststellungen.
Quelle: Spiegel-online, 24. März 2016: Belgischer Justizminister räumt Fehler ein.
„Laut Staatsanwaltschaft wurde er seit Dezember verdächtigt , die Wohnung in Charleroi mit einem falschen belgischen Personalausweis unter dem Namen Ibrahim Maaroufi angemietet zu haben. Die Wohnung habe „der Terroristengruppe, die in die Anschläge von Paris verwickelt ist, als Versteck gedient“. Die Wohnung wurde demnach am 9. Dezember vergangenen Jahres von der Polizei durchsucht.“
„Julian Assange feiert seinen „Sieg“.“ PRESSE, 6. Februar 2016.
Hätte sich doch Julia Raabe ebenso viel Zeit für einen Artikel über das willkürliche Morden im Irak durch US-Militärs genommen, welches die Enthüllungsplattform Wikileaks nur anhand weniger exemplarischer Beispiele dargelegt hatte.
Es ist nicht überraschend, dass US-Politologen und Propagandisten in der PRESSE eine Stimme haben, erschreckend ist dagegen der Umstand, was für Leute an österreichischen Universitäten eine Anstellung bekommen und mit Steuergeldern gefüttert werden. Trok ist ein Bestandteil der Sicherheitsindustrie, wenn auch als „Wissenschaftler“, wo er unter anderem für das Bundesheer „forscht“. Er schlug in seinem Kommentar vor, die Terroristen des „IS“ weitgehend in Ruhe zu lassen. Die Sache ist nur die, dass die westlichen Kriegstreiber es ähnlich sehen, aller gegenteiligen Bekundungen zum Trotz.
Einer der besten Sätze dieses „Wissenschaftlers“ Jodok Troy:
„Vielmehr sind es Akteure wie Saudiarabien, die – aufgrund einer ähnlichen Interpretation von Religion oder ähnlicher geopolitischer Interessen in der Region – den IS beeinflussen könnten.“
Die Interpretationen sind allerdings nicht ähnlich, sondern gleich.
„Der arabische Weg durchs tiefe Tal.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.
Propagandistin Gudrun Harrer begann ihre vermeintliche „Analyse“ mit folgendem Einstieg:
„Der Arabische Frühling“, der 2011 den Nahen Osten und Nordafrika erfasste, ließ tatsächlich keinen Stein auf den anderen: Aber die Region sieht heute ganz anders aus, als es sich die Menschen diesseits und jenseits des Mittelmeers damals erträumten. Aber auch wenn fast fünf Jahre danach fast alles im Argen liegt: Aus der Geschichte weiß man, wie lange und chaotische politische Übergangsprozesse sein können.“
Menschen, die sich damals etwas erträumt hätten – das klingt schön, das klingt nach zerstörter Romantik. Nur welche Menschen sollen geträumt haben? Und was sollen diese Menschen erträumt haben? Harrer blieb diese Antwort schuldig und wollte sie offensichtlich auch nie geben. Dieser Satz sollte nur dazu dienen, das Gefühl einer richtig großen Bewegung zu vermitteln. Doch die gab es nie. Die einzige von Belang (und dennoch einer Minderheit) war jene in Ägypten, welche – zumindest für eine Weile – die Muslimbruderschaft an die Macht gebracht hatte – mit freundlicher Unterstützung von Katar.
Dazu der Nullsatz von Harrer, dass „man“ – nicht Harrer – aus der Geschichte wisse blah-blah-blah… Chaotisch sollen sie sein, die „politischen Übergangsprozesse“, wie Harrer verharmlosend darstellt, denn sie bedeuteten und bedeuten Krieg, Zerstörung und Massensterben in Syrien, im Jemen und in Libyen. Und sie bedeuten eine Reihe von Akteuren mit vielerlei Interessen, welche sich genau diese „Übergänge“ wünschen.
Diese kamen bei Harrer in ihrem Text allerdings nicht vor. Da gab es nur „Präsidenten“ oder „Diktatoren“ sowie „Demonstranten“. Ebenso wurden die genannten drei Länder mit den Entwicklungen im Irak, in Tunesien, Ägypten und Bahrain unzulässig über einen Kamm geschert.
Harrer hatte in ihrem Hausblatt STANDARD eine Doppelseite zur Verfügung gestellt bekommen, um vor allem zwei verlogene Botschaften zu platzieren.
„Es ist die übliche maßlose Überschätzung der Gestaltungsfähigkeit der USA und des Westens insgesamt: In Wahrheit waren und sind sie im Nahen Osten überforderte Zuschauer.“
Diese „Wahrheit“ wollte Harrer den STANDARD-Lesern näher bringen. Nach Harrarschen „Wahrheit“ soll es demnach keine koloniale Vergangenheit des Westens gegeben haben, keine durch die USA motivierte Militär-Putsche, um willfährige Marionetten auf die Regierungsstühle zu bringen, kein PNAC (Project for the New American Century) und die im Zuge dessen angestrebte „Neuordnung“ des Nahen Ostens, keine US-„Abschussliste“ von als „Schurkenstaaten“ deklarierten Ländern, welche die US-Oberhoheit nicht auf sich gelegt wissen wollen, nicht die Spur einer brutal durchgesetzten US-Hegemonie, keine US-Verbündete als weitere Akteure, keine Kriege, Umstürze, Proxy-Truppen, Terroristen, nein, nach Harrer hätte Washington nur zugeschaut, immer nur zugeschaut, die Armen.
Harrer möchte ihre Leser für dümmer als für dumm verkaufen. Ihren Auftraggebern war offensichtlich sehr wichtig gewesen, es über ihr bezahltes Lügenmaul den Medienkonsumenten ihre künstliche Sichtweise ein für alle mal einzubläuen. Handfeste Interessen des Westens im Nahen Osten wären somit auch nur eine „Verschwörungstheorie“ und diese wiederum nur eine Zuflucht. Also eine Flucht offenbar Minderbemittelter, von denen es leider mittlerweile recht viele gebe.
„In dieses Schema wird auch das Auftauchen des „Islamischen Staats“ oft gepresst. Dabei ist der IS ein typisches Zerfallsprodukt, er besitzt die Räume, die die korrupte Ordnung hinterlassen hat. Der Westen lenkt und beherrscht da rein gar nichts.“
Harrer befand sich offenbar mit dem Rücken zur Wand im propagandistischen Bodensatz der dort krebsenden Dreckschleudern. Die syrischen Kurden wissen es besser, denn die „IS“-Truppen hatten bei Kobani auch von der türkischen Seite aus in die Zange genommen – unter Protektion der USA.
„Berlin: Polizei prüft Verbindung zu Pariser Terror.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.
Das hatte einen ähnlichen Nachrichtenwert wie eine Überprüfung der Geschlechtsreife, nur ließe sich damit nicht „Terror“ verkaufen. Angebliche Kontakte zum „IS“ gehörten dazu, weil das eine Marke ist, während die Marke „Al Kaida“, die der Westen unlängst wieder neu aufgefüllt und ausgerüstet hatte, nun zu den „Moderaten“, also zu den fast „Guten“ gehört. Angstmacherei wegen angeblicher Pläne irgendwelcher Individuen, aber ja keine Angst vor dem Tun der westlichen Kriegstreiber.
„Saudi-Arabien für Bodenoffensive im Kampf gegen Assad.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.
Das wäre ein Verbrechen, welches der STANDARD aber nicht benannte. Im Text war allerdings vom Kampf gegen den „IS“ die Rede, was sich offenbar propagandistisch weniger bezahlt zu machen schien. Fortsetzung der Maskerade, während eben auch diese Terroristen von den „Terrorbekämpfern“ unterhalten werden.
„EU und NATO vor einem weiteren Libyen-Einsatz.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.
Da lachen Kriegerherzen und Konzerne. Zuerst alles in Schutt und Asche legen und anschließend den Rest am Köcheln halten. Und da Al-Kaida zufällig eher die Interessen der NATO wahrzunehmen gedachte, musste wieder einmal die Marke „IS“ als das Böse vor Ort herhalten. Schließlich wurde dafür jahrelang geworben.
„Man muss auf alles gefasst sein.“ STANDARD, 6./7. Februar 2016.
Das Interview mit den Autoren Karl Schlögel und Irina Scherbakowa diente dazu, deren Publikation „Der Russland-Reflex“ bekannt zu machen.
Wir haben dieses „Interview“ dreimal gelesen, um nach Inhalten zu suchen. Vergeblich. Ein Nichts, stumpfe Mutmaßungen, aber angereichert mit anti-russischen Elementen. Scherbakowa gehört der Organisation „Memorial“ in Russland an, welche maßgeblich von US-Umsturzfirmen finanziert werden.
Im Gegensatz zu der Person Najim Laachraoui waren die Personen Ibrahim und Khalid El Bakraoui nicht zuvor in den Medien präsentiert worden. Diese beiden von den Behörden als Attentäter von Brüssel bezeichneten Männer unterschieden sich in der Person Laachraoui insofern, als dass es sich bei ihnen um gewaltbereite und vorbestrafte Kriminelle gehandelt hatte.
Zuerst radikaler Räuber und Autodieb, dann angeblich radikaler „Islamist“: Khalid El Bakraoui.
Dieser Typus „Attentäter“ war in der Vergangenheit häufiger beobachtet worden, beispielsweise in Paris im Januar wie im November 2015 oder die Morde von Toulouse 2012. Die von den Sicherheitsbehörden präsentierten Täter sollen zumeist eine angebliche „Radikalisierung“ im Schnellverfahren durchlaufen haben, nachdem sie zuvor als das genaue Gegenteil bekannt gewesen waren. Diese Persönlichkeitswandlungen konnten allerdings allgemein kaum dargestellt oder nachvollzogen werden.
(Bereits die durch US-Behörden nach den Anschlägen in New York 2001 bezichtigten angeblichen Täter hatten, abgesehen von den fragwürdigen Identitäten, zuvor keinen fundamentalistischen Habitus an den Tag gelegt gehabt. Den Beweis, dass es sich bei diesen genannten Männern tatsächlich um die Attentäter handelte, sind die US-Behörden bis zum heutigen Tag schuldig geblieben).
Einzig die mehrmals von den Sicherheitsbehörden in den Raum geworfene Behauptung, die mutmaßlichen Täter hätten sich im Gefängnis „radikalisiert“, schien etwas Stichhaltigkeit zu besitzen. Zweifellos wäre dieses Thema eine eigene Untersuchung wert. Tatsache bleibt allerdings, dass sich auch in Gefängnissen Interessengruppen gegenüber stehen. Auf der einen Seite eine nicht homogene kriminelle Szene, die ihre Strukturen weiterhin zu unterhalten versucht, auf der anderen Seite die staatliche Gewalt, die wiederum ein Interesse daran haben muss, die erstere Szene zu kontrollieren und gegebenfalls zu infiltrieren.
Zuerst radikaler Bankräuber und Schütze, dann angeblich radikal sich selbst gegenüber: Ibrahim El Bakraoui.
Zweifel an dieser Darstellung, dass sich Männer, die sich zuvor als gewöhnliche Kriminelle ohne politische oder besondere religiöse Ambitionen gezeigt hatten, plötzlich zu Fundamentalisten/Islamisten mutiert waren, um sich mit spektakulären Selbstmordattentaten aus dem Irdischen zu verabschieden, sollten angebracht sein.
Dieses Phänomen der „Blitzradikalisierung“ wurde im Zuge von Anschlägen fast immer begleitet von der durch Sicherheitsbehörden ausgesprochenen Behauptung, dass hinter den bezichtigten Attentätern eine Terror-Organisation stecken würde. Früher war das „Al Kaida“, heute „Islamischer Staat“ als eine aktuelle Marke. Diese beiden Organisationen unterscheiden sich allerdings kaum, weder durch ihre ideologischen Inhalte und Ziele noch durch ihre äußerst irdischen Hintermänner sowie der medialen Inszenierung.
Beide Organisationen würden nicht existieren, wenn sie durch die genannten Hintermänner aus dem Westen und der Golf-Region sowie deren staatlichen Akteuren nicht gestützt, ausgehalten, unterhalten werden würden. Das Verkaufen von Attentätern, die sich angeblich zu den Marken „Al Kaida“ oder dem derzeit trendigen „IS“ bekennen würden, ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, weil diese Organisationen die Interessen ihrer staatlichen Strippenzieher vertreten. Und die sitzen bekanntlich nicht nur in Washington und Riad, sondern auch in Paris und Brüssel.
Diese Täuschung beruht allein auf einer riesigen und permanenten Medien-Kampagne, in welcher die beiden Terrororganisationen als das verkauft werden, was sie nicht sind. Deren vermeintliche „Propaganda“ wurde und wird gleichfalls über diesen Medienapparat in der Öffentlichkeit verteilt. Ohne der Beihilfe der Medien-Konzerne, Telekommunikations-Konzerne und den Konzernen der „Sozialen Medien“ mit ihrer nachweisbaren US-Affinität und US-Besitz- und Einflussverhältnissen würde diese Propaganda nicht zu den Konsumenten gelangen.
Hinzu kommt, dass die Sicherheitsbehörden in der Vergangenheit große Schwierigkeiten hatten, die behaupteten Zuweisungen zu bestimmten Terrorformationen mit Beweisen zu unterfüttern. Dazu dienten in der Regel irgendwelche anonymen Internetseiten, dazu dienten Online-„Fundstücke“ des Pentagon-Sub-Unternehmens SITE, manchmal war es auch nur eine „IS“-Flagge. Die Dreistigkeit ging bereits so weit, dass allein ein „Allahu Akbar“-Ruf die Hintermänner der Täter identifizieren ließ. Zumindest in Aussagen von Politikern und anschließend durch die medialen Handlanger sofort verbreitet. Die Fragen nach den echten Beweisen wurden gewöhnlich von einer medialen Propagandalawine überrollt und somit ins gedankliche Nirwana verbannt.
Somit ist festzuhalten, dass sich die Infrastrukturen nicht im Besitz der genannten Terrororganisationen befinden. Hinzu kommt, dass die als Täter bezeichneten Personen bzw. Identitäten europäische Staatsbürgerschaften besaßen. (Ausgenommen jene, deren Identität und somit Herkunft nicht festgestellt worden sein sollen). Nicht nur das, als wegen kleinerer oder größerer Verbrechen vorbestraft waren diese Personen allesamt einmal in der Gewalt der Polizei und Justiz gewesen. Das heißt: man kannte sich.
Selbst nach offiziellen Verlautbarungen handelte es bei den mutmaßlichen Attentätern nicht um Personen, welche ansonsten ein normal-durchschnittliches Leben geführt hatten, ohne Gewalt und irgeneiner Form der Kriminalität. Und es würde sich nicht um Personen handeln, die zuvor durch jahrelange Strenggläubigkeit oder besondere politische Bildung und Interesse aufgefallen waren, aus dem sich hätte ein explosionsartiges „Engagement“ hätte ableiten lassen.
Auf den Umstand, dass sich die als Täter bezeichneten Personen zumeist einer Szene zuordnen lassen, welche sie in den intensiven Kontakt zu den Sicherheitsbehörden gebracht hatten (Festnahmen, Verhöre, Verurteilungen, Gefängnis), soll an dieser Stelle nachdrücklich hingewiesen werden. Es besteht somit die Möglichkeit, dass den angeblichen „Blitzradikalisierungen“ ganz andere Hintergründe zugrunde liegen. Wobei geklärt werden müsste, wer in wessen Auftrag hatte Komplizen gewinnen, manipulieren und instrumentalisieren lassen wollen.
(Beispielsweise in Deutschland hatte sich der „Rekruteur“ und „Gehirnwäscher“ der so genannten „Sauerlandzelle“, der Iman Yehia Yousif, als Mitarbeiter des deutschen Inlandsgeheimdienstes, dem „Verfassungsschutz“, herausgestellt).
Nach dem Doppelattentat von Brüssel waren jedenfalls von den Behörden abermals zwei Personen als Attentäter bzw. Selbstmordattentäter präsentiert worden, die in das beschriebene Profil passen. Bei Ibrahim und Khalid El Bakraoui soll es sich um vorbestrafte Gewalttäter gehandelt haben.
„Österreich will Hotspots am Balkan.“ KURIER, 6. Februar 2016.
Und dieser endet bekanntlich und zum Glück östlich von Österreich. Dazu noch etwas verlogener Verbal-Aktionismus seitens der NATO, vorgetragen von M. Kopeinig, und fertig war der Artikel.
„Offensive provoziert Massenflucht.“ KURIER, 6. Februar 2016.
Stefan Schocher ließ keinen Zweifel daran, dass er mit der Seite der Kriegstreiber und Terroristen sympathisiert. Er zeigte sich entsetzt über die verstärkten Anti-Terror-Operationen der syrischen Armee und ihrer Verbündeten im Großraum Aleppo. „Dynamiken“ würden nun „durcheinandergewirbelt“ werden, plapperte er sinnentleert, im syrischen „Bürgerkrieg“, wie er zu glauben vorgab. Die Bekämpfung von Söldnerhaufen und Mörderbanden interessierten ihn nicht, er heuchelte Sorge um einen erneuten Flüchtlingsstrom in Richtung türkischer Grenze und zitierte Phantasie-Prognosen türkischer Behörden über weitere Flüchtlinge in Millionenhöhe – sollte Aleppo „fallen“. Hier wurde die Sicht der Terroristen und ihrer staatlichen Unterstützer übernommen, aber nicht jene Syriens. Aleppo gehört bekanntlich zu Syrien und kann demzufolge nicht an die rechtmäßige syrische Regierung „fallen“. Der KURIER-Lohnschreiber machte sich auch Sorgen um die Türkei, die großen Belastungen ausgesetzt wäre, ließ aber deren höchst aktive Rolle an dem Krieg außen vor. Kurzum: Propagandadreck von Schocher.
„Konservative Kampfansage an Trump.“ KURIER, 6. Februar 2016.
Ein interessanter Artikel von Steiner-Gashi, nicht wegen Trump, sondern weil sie – wir nehmen an: ungewollt – eine Seite des US-Wahlkampfs aufzeigte, in welchem in der dortigen Oligarchie verschiedene superreiche Interessengruppen miteinander konkurrieren und welche Mittel sie einzusetzen gedachten. Mit Demokratie hat das alles nichts zu tun. Der Wähler dürfen sich dann für eines der beiden neofaschistischen Oligarchen-Lager entscheiden. Immerhin.
„IS könnte Verdächtige geschickt haben.“ KURIER, 6. Februar 2016.
Könnte, ja könnte. Und Plätze, auf denen angebliche Pläne tatsächlich nicht sichtbar sind. Und ein Verdächtiger soll sogar jemanden in Belgien kennen. Vorgetragen von Frau Peternel mit besten Kontakten zum Sicherheits-Hauptamt in Berlin.
„Wien forciert Allianz mit Balkanstaaten.“ PRESSE, 6. Februar 2016.
Schuld daran soll unter anderem Griechenland sein, wegen mangelnder Sicherung der Außengrenze. Allerdings ist Griechenland pleite, und wäre dem nicht so, könnten die zahlreichen Inseln dennoch nicht abgesperrt werden. Daher unsere Empfehlung: zuerst die Kriege in Syrien und im Irak beenden, die Täter benennen, anklagen, aburteilen. Inklusiv der Schreibtischtäter in den österreichischen Massenmedien.
„Saudis sind zu Bodeneinsatz in Syrien bereit.“ PRESSE, 6. Februar 2016.
Zu den Tätern gehört auch der Propagandist Alfred Hackensberger, welcher bereits mit der Überschrift suggerieren möchte, als wäre Saudi-Arabien nicht bereits im Bodeneinsatz in Syrien. Dem ist natürlich nicht so, die Saudis unterhalten dort seit langem jede Menge Proxy-Truppen, Söldner, Kriminelle und Terroristen. Ferner beteiligen sie sich an völkerrechtswidrigen Luftangriffen auf syrischem Territorium. Bei Hackensberger kamen dererlei Kleinigkeiten nicht vor, schließlich handele es sich gemäß dem NATO-Sprech bei der syrischen Regierung um ein „Regime“, während das Terrorregime in Riad als ein „Königreich am Golf“ erstrahlte.
Immerhin gestand Hackensberger ein, dass der Einsatz regulärer saudischer Bodentruppen auf syrischem Boden „illegal“ wäre, offenbar aber nicht in der Luft. Und er hatte anscheinend irgendwo gehört, dass das „Königreich am Golf“ als Hauptfinanzier islamistischer Rebellengruppen „gelte“. Nur gilt dies eben nicht, sondern es ist eine Tatsache. Womit es sich eben auch nicht um „Rebellen“ handeln kann, sondern um von Saudiarabien finanzierte salafistische Söldner.
Bezüglich des Iran wurde dieser von Hackensberger als der „große Gegenspieler“ von Saudiarabien positioniert, nicht etwa umgekehrt. Denn Saudi-Arabien führt Interventionskriege in anderen Ländern, aber nicht der Iran. Als Sprachrohr der Kriegstreiber stellte Hackensberger auch Russland suspekt dar, dessen militärisches Engagement seit dem 30. September 2015 er als eines um „Interessen“ wegen wähnte. Und das auch noch „um jeden Preis“, mit Hilfe einer richtigen „Militärmaschinerie“. Typisch russisch also.
Hackensberger weiß, wie er zu schreiben hat, um als Lakai weiterhin beim Verbrecherpack in Sold und Brot zu stehen. Irgendwie muss er die Fakten kaschieren, dass seine Günstlinge bereits seit 2014 erfolglos in Syrien angeblich gegen den Terror bomben, aber erst das kleine russische Kontingent eine Wirkung erzielt hatte. Das ist unangenehm, auch für verkommene Schreiberlinge wie Hackensberger.
Früher standen gerne zwielichtige, unsaubere Charaktere von den Haus- und Wohnungstüren, einzeln oder zu zweit, nachdem diese sich teilweise unter Vortäuschung falscher Zeugnisablegung Zugang in Vorgärten und Treppenhäusern erschlichen hatten.
Diese Klinkenputzer-Mannschaft war nie eine Empfehlung für den österreichischen Staatssender ORF gewesen. Armselige, gescheiterte Existenzen, die sich in ihrer Verschlagenheit hinter einer kleinen Karte mit den Buchstaben „GIS“ verschanzten, um mit Hilfe behördlicher Melderegister irgendwelchen Leuten die vermeintlichen Angebote der Staatssender anzudrehen.
Hausierer wurden die Personen von unseren Großeltern genannt, unangemeldet erscheinend und lästig Waren verkaufen wollend, die niemand benötigt. Empfunden als Angehörige einer besonders niedrigen Kaste wie die verrufenen Zöllner in der Antike und somit als nur schwach legitimiertes Gesindel von Geldeintreibern hatten diese Personen in der Regel versucht, eine minderwertige Ware unter dem Deckmantel „Rundfunkgesetze“ zu veräußern. Perfiderweise sollte hierbei nicht etwa die minderwertige Ware bezahlt werden, sondern eine Steuer für „Empfangsgeräte“ eingehoben werden – unabhängig vom (Nicht-)Nutzen der nicht bestellten Ware.
Die Intention ist durchschaubar. Sie liegt in der Hoffnung begründet, dass Bürger, die zu einer Gerätesteuer genötigt werden, eher dazu neigen würden, hier und da einen Blick auf die nicht bestellte Ware zu werfen. Im Sog seichter, dümmlicher Unterhaltung, gepaart mit einer Lawine an Werbemüll und den Botschaften der politischen Propaganda und Desinformation, so das Kalkül, würde den Konsumenten wieder auf den gewünschten intellektuellen unteren Rang verweisen.
Niedrige und niedrig gehaltene Bildung, Überforderung und zwangsläufige Apathie innerhalb einer ständig befeuerten Semantik in Wort und Bild soll die zu „Verbraucher“ degradierten Konsumenten ihre Aufmüpfigkeit und die Fähigkeit für selbständiges Denken nehmen, gleichzeitig aber für Manipulationen aller Art öffnen.
Die Beschränkung auf Arbeitsleistung und Konsum, das willenlose Zulassen der Umverteilung von unten nach oben, die grassierende Massenverblödung lassen degenerierende Begleitumstände heranwachsen. Alkohol- und Drogenmissbrauch, Gewaltbereitschaft, wahllos verschriebene Anti-Depressiva, Energiegetränke und Smart-Phones für die Kommunikation von Viertelsätzen bestimmen die gefühlte Nichtsnutzigkeit.
Das Fernsehen gehört dazu. Und wie alles andere, so soll auch diese Dummheit bezahlt werden. Es steht natürlich jedem selbst zu, sich für oder gegen die „Glotze“ zu entscheiden, aber zur Selbsthygiene empfehlen wir die Abschaffung sämtlicher „Empfangsgeräte“. Sie werden anschließend feststellen, dass sie bislang nichts von Belang „empfangen“ haben. Und vielleicht werden Sie anschließend feststellen, dass sie aktiv leben und auch selbständig denken können, mögen Sie heute auch noch der gegenteiligen Ansicht sein.
Sie hören Radio, Sie sehen fern?
Die Antwort lautet: NEIN.
Frei von Radio seit Geburt, frei von Fernsehen seit 1999.
„Angst vor neuem Syrien-Exodus.“ PRESSE, 5. Februar 2016.
Bei Susanne Güsten existieren keine Terroristen, sondern nur „Rebellen“. Bei dem Kampf um Aleppo berichtete sie zwar von der drohenden Einkesselung der von ihr beschönigten Söldnerhaufen und dem drohenden Abschneiden ihrer Versorgungswege aus der Türkei, stellte aber – natürlich – nicht heraus, was jedem erneut ins Auge springen musste. Sämtliche bewaffnete Formationen im Raum Aleppo, ob nun „Rebellen“, Söldner, Terroristen, Nusra-Front, „IS“ etc., wurden und werden über die Türkei gespeist. Das ist so, als würde Deutschland über die bayerische Grenze 50.000 terroristische Söldner nach Oberösterreich senden und behaupten, damit nicht zu tun zu haben und dann von einem Bürgerkrieg in Oberösterreich zu faseln.
Güsten tat beschränkt genug, um es einfach zu ignorieren und stattdessen verlogene Statements der türkischen und US-amerikanischen Täter zu zitieren. Dazu gehören die Lügen über angeblich „moderate“ Halsabschneider, die einseitigen Schuldzuweisungen an die Regierungen Syriens und Russlands sowie die Verleugnung sämtlicher mörderischer Aktivitäten der Terroristen.
„Ein zynischer Machtkampf bis zum letzten Syrer.“ PRESSE, 5. Februar 2016.
Wieland Schneider gab hier den wissenden Onkel, der seinen Lesern etwas erzählen wollte. Und zwar seine Version einer Geschichte, die getrost als Legende bezeichnet werden kann. So die Legende von einem Aufstand, der zuerst friedlich gewesen sein soll. Das ist bereits falsch. Proteste „zigtausender Syrer“ hätten nichts ausgelöst, sie dienten nur als Mantel einer bereits vorbereiteten Invasion von außerhalb. In Österreich sind höchstwahrschlich mehr Österreicher mit ihrer Regierung unzufrieden, als es Syrer je mit der ihren gewesen waren. Die werden allerdings nicht durch das Ausland trainiert, bewaffnet und finanziert. Geopolitische Interessen der NATO-Staaten und der Golf-Diktaturen fanden daher auch keinen Eingang in Schneider seine Welt. Bei ihm war es in Syrien plötzlich ein Stellvertreterkrieg gewesen, ohne dabei die Rollenverteilung zu definieren. Denn eine Partei greift an, die andere verteidigt sich. Zur letzteren Gruppe gehört der syrische Staat. Um diese Tatsache zu kaschieren, diente Schneider das Mittel „IS“, die in dem „giftigen Biotop“ so schön gedeihen würden. Das war für ihn nicht nur die einzige Terrorarmee auf syrischem Boden, er vergaß auch zu erwähnen, dass die früher eher unbedeutende Formation im Irak plötzlich hochgerüstet ihrerseits eine Invasion nach Syrien gestartet hatte und sich in nichts von den bereits dort wütenden Banden unterschieden hatte. Schneiders Sprache unterlag wie gewohnt hierbei der transantlantischen Regelung seiner Auftraggeber: hier der „Machthaber“ Assad und sein „Regime“, dort die beschönigten „Golfmonarchien“ als Mentoren des „wichtigsten Oppositionsbündnisses“. Das sind die Terroristen, die es bei dem Schneider nicht gab. Natürlich kam bei ihm Russland auch schlecht weg, denen er unterstellte, nicht den Terrorismus zu bekämpfen, sondern sich an die Weltmachtsspitze bomben zu wollen und Friedensbemühungen zu hintertreiben. Das stellt zwar die Realität auf den Kopf, gehört aber zum Alltagsgeschäft der Propagandisten wie Wieland Schneider, der in seinem Artikel allerdings besonders abstoßend heuchlerisch daherkam.
„Russe in Syrien gefallen.“ PRESSE, 5. Februar 2016.
Interessant war hier, wie die PRESSE die Terroristen des „IS“ bezeichnete: als „Jihadistenmiliz“. Die anderen Terrorverbände wie Nusra-Front etc. wurden zudem als „andere Rebellen“ bezeichnet. Offenbar war die den Terroristen zugeneigte Lügen-PRESSE-Redaktion in jene Sprachregelung von vor August 2014 zurückgefallen.
„Fischer plant Besuch bei Putin im April.“ PRESSE, 5. Februar 2016.
Hier war die aktuelle Sprachregelung durch den US-Fan Vieregge zu finden: fälschlicherweise „Annexion“ der Krim durch Russland und nicht etwa ein Referendum mit Anschluss an Russland angesichts des von den USA und seinen Verbündeten protegierten Nazi-Putsches in Kiew. Der syrische Präsident Assad bekam wieder den „Diktator“ umgehängt, während für die Anführer der umliegenden Regimes eine neutrale Bezeichnung gewählt wurde. Und als Kritiker gegenüber Besuchen in Moskau wurden Opportunisten wie Erler oder die russophobe Kriegshetzerin und Nazi-Leugnerin Beck aufgeboten.
„Julian Assange sucht den Showdown in London.“ PRESSE, 5. Februar 2016.
Der Mann, der Verbrechen der USA an die Öffentlichkeit gebracht hatte, wird bedroht und verfolgt. Ganz im Gegensatz zu den Mördern. Das ist aber in der PRESSE keine Zeile wert.
„Islamisten sollen Anschlag in Berlin geplant haben.“ PRESSE, 5. Februar 2016.
Ganz viel Lärm und Aktionismus gegen angebliche „IS“-Anhänger. Und das wegen möglichen Plänen. Offenbar war die Möglichkeit noch vor dem Plan vorhanden. Das alles gewürzt mit den verlogenen Querverweisen auf die Pariser Attentate. Beweise: keine.
Die französischen und belgischen Sicherheitsbehörden lügen, und sie lügen nicht ohne Grund. Salah Abdeslam lügt vermutlich ebenfalls, denn seine Rolle weist eine zu den Erklärungen der Sicherheitsbehörden gegensätzliche Richtung auf, die eher den Eindruck einer verdeckten Zusammenarbeit vermittelt.
Die Rolle der Person Najim Laachraoui bleibt dagegen unklar und unbewiesen. Angeblich soll er sich in seiner Rolle als „Bombenhirn“ in Zaventem selbst in die Luft gesprengt haben – unwichtig genug, um sich zukünftig keinen weiteren Aufgaben aufgrund seiner angeblichen Fertigkeiten als Bombenbastler zur Verfügung zu stellen. Ob sein Abgang auf einer Selbsterkenntnis beruht haben mag, bleibt dahingestellt. Ob Abgang und Selbsterkenntnis tatsächlich erfolgt waren, ebenfalls.
Najim Laachraoui kann, sollte er verstorben sein, in Zukunft nicht mehr befragt werden. Befragt wurde er auch in der Vergangenheit nicht, zumindest seit dem Jahr 2010 nicht. Dessen ungeachtet, hatte eine belgische Staatsanwaltschaft ein äußerst merkwürdiges Verfahren angestrebt, welches kaum mit rechtsstaatlichen Prinzipien zu vereinbaren gewesen war.
Als Aufhänger diente der Prozess gegen Khalid Zerkani, der letztlich wegen der Leitung eines Dschihadisten-Netzwerkes und dem Rekrutieren von Kämpfern – angeblich für den so genannten „Islamischen Staat“ – zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden war.
Im Zuge dessen war offenbar versucht worden, für tatsächliche oder vermeintliche Mitglieder seines „Netzwerkes“ ebenfalls eine Verurteilung zu erreichen. Zu diesen Leuten sollen neben Abdelhamid Abaaoud und anderen auch Najim Laachraoui gehört haben.
Das Thema war in den Medien allerdings kaum präsent gewesen. Hier und da konnten nur einzelne Meldungen oder Erwähnungen gefunden werden, die sich zum Teil sehr diffus darstellten. Niemand schien etwas genaues zu wissen.
Mit Bezug auf Laachraoui wurde zum Beispiel der wahrlich idiotische Vorwurf gemacht, dass er in Syrien „Ddschihadisten empfangen“ haben soll.
Woanders soll es plötzlich Laachraoui selbst gewesen sein, der „Dschihadisten“ angeworben haben soll. In Syrien? Und mit welchen Mitteln? Die Sinnhaftigkeit wurde nicht in Frage gestellt, es wurde nur dummes Zeug nachgequatscht.
Es wurde in diesem Zusammenhang behauptet, dass nach Laachraoui angeblich seit zwei Jahren „gefahndet“ worden sei und dass dieser als „IS-Terrorist“ sogar „berüchtigt“ gewesen wäre.
Diese vermeintlichen „Informationen“ hatten ihren Ursprung in einer Meldung der französischen Nachrichten-Agentur AFP vom 29. Februar 2016, wonach ein Staatsanwalt für Laachraoui und die anderen Verdächtigen tatsächlich 15 Jahre Haft gefordert hatte – für das „Empfangen“ und „Rekrutieren“ von Jihadisten.
(Link zur AFP- Meldung leider nicht mehr verfügbar).
Der Umstand, dass diese Meldung erst Ende Februar 2016 an die Öffentlichkeit gelangte und erst nach dem Attentat in Brüssel hier und da erwähnt wurde, erweckt gleichfalls kein Vertrauen. Es war augenscheinlich, dass die Staatsanwaltschaft gegen Laachraoui nichts in der Hand hatte – abgesehen von der angeblichen oder realen Anwerbung für eine Dschihad-Bewegung. Es wurde ausschließlich behauptet und unterstellt, um ein bestimmtes Bild zu zeichnen. Der Verbleib von Laachraoui war während des Verfahrens gegen Zerkani unbekannt gewesen, seine Handlungen ebenfalls. Beweise: keine. Laachraoui soll angeblich erst am 21. März identifiziert worden sein, um sich gleich am nächsten Tag umzubringen. Sogar die Anwerbung vom Frühjahr 2013 taugte als Argument nur bedingt, da der „IS“ zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Terrororganisation deklariert worden war. Ganz davon abgesehen, dass keine europäische Behörde den „Dschihadisten“ für ihre Einsätze gegen das von ihnen geächtete Syrien auch nur einen Stein in den Weg gelegt hätte.
Der Haftantrag auf pauschale 15 Jahre in Abwesenheit für Laachraoui mag medial beeindruckend gewesen sein, juristisch dagegen lächerlich und unglaubwürdig. Es hätte nicht einmal eine „IS“-Mitgliedschaft nachgewiesen können. Die Preisgabe von möglichen und zurückgehaltenen Informationen über Laachraoui, die einen Eindruck vermittelt hätten, dass dieser Mann die ganze Zeit auf dem Radar der Geheimdienste gewesen wäre, hätten sich natürlich als kontraproduktiv gezeigt.
Dennoch soll es zu einem Urteilsspruch gekommen sein, nicht nur gegenüber Najim Laachraoui,. Details wurden keine genannt. Auch im folgenden Artikel wird deutlich, dass alles nur von Vermutungen beherrscht war, aber nichts Konkretes genannt wurde:
Bei diese Verurteilung (in Abwesenheit) wurde ein Strafmaß von 5 Jahren Gefängnis ausgesprochen. Doch auf welcher Grundlage? Und warum wurden keine ähnlichen Verfahren gegen s ä m t l i c h e „Dschihadisten“ und Söldner angestrebt, die sich in Syrien „IS“, „Jabhat al-Nusra“ oder einer anderen Terrorformation angeschlossen hatten?
Das Messen mit zweierlei Maß hat nichts mit einem Rechtsstaat zu tun, sondern mit einer Farce. Womöglich mit einer Farce, die sich nur auf die Gruppe um Zarkani konzentriert hatte und die dazu gedient haben könnte, in Sachen Najim Laachraoui (und Abdelhamid Abaaoud) eine kleine „Cover-Story“ zu spinnen, um die Glaubwürdigkeit der späteren Angaben zu erhöhen. Doch erweist sich auch dieses Verfahren als ein einziges Nichts. Mit dem realen oder vermeintlichen Tod der Protagonisten würde nebenbei ein Berufungsverfahren, dieses Mal unter den Augen der Öffentlichkeit, praktischerweise entfallen.
Die Urteilsverkündung gegenüber Laachraoui im Mai 2016 entbehrte nicht einer gewissen Komik, soll der Mann doch bereits seit März verstorben sein. Doch habe, so wurde kolportiert, die Sterbeurkunde nicht vorgelegen. Hatte es mit der Identität ein Problem gegeben?
In die wunderschöne Ambiente des Schlosses Stixenstein (bei Ternitz) lädt uns alle – wohlgemerkt: alle – Susi Dinhobl für den 14. Juli 2016 zu ihrer äußerst interessanten Ausstellung ein.
„Schulplätze für alle syrischen Kinder.“ KURIER, 5. Februar 2016.
Geld, Geld und nochmals Geld. Geld für die Schulbildung syrischer Flüchtlingskinder, Geld kostet aber auch der Krieg in und gegen Syrien. Von den in einer Tabelle aufgelisteten 16 „Geber“-Staaten sind 8 Staaten an dem Krieg und den Umsturzversuchen gegen Syrien – und seiner Kinder – beteiligt. Kein Thema für Ingrid Steiner-Gashi.
„Genf-Gespräche, Gift und Galle.“ KURIER, 5. Februar 2016.
Die Syrien-Gespräche stockten, weswegen US-Außenminister Kerry sogleich die Schuldigen ausgemacht haben wollte. Es sind die von den USA nicht unterstützten Konfliktparteien: Russland und Syrien. Die stattdessen unterstützte Terroristen-Fraktion, hier wieder „Opposition“ genannt, möchte keine Gespräche, sind aber nicht „schuld“.
„Berlin im Visier: Mutmaßliche Terrorzelle aufgespürt.“ KURIER, 5. Februar 2016.
Nein, Berlin ist nicht im Visier, nicht einmal „mutmaßlich“. Karoline Krause-Sandner mutmaßte eine Terrorzelle, obwohl zuerst das Aufspüren selbst eine Mutmaßung bedeutete. Einige Leute wurden verhaftet, mehr nicht.
„Angst vor IS-Terror und Trittbrettfahrern.“ KURIER, 5. Februar 2016.
Trittbrettfahrer gab es immer wieder, aber Angst vor dem sogenannten „IS?“ Hierfür fehlte jegliche Grundlage. Ahnungslos auch der Präsident der Vereinigung österreichischer Staatsanwälte, der von „Taliban-Organisationen“ schwafelte, die offenbar er allein in Österreich ausgemacht zu haben schien.
In diesem schlechten und auch verlogenen Artikel von Wilhelm Theuretsbacher und Ricardo Peyerl wurde bezüglich des Verfahrens gegen einen tschetschenischen Asylbewerbers, welcher sich in Syrien „einer regionalen Dschihadisten-Miliz“ habe anschließen wollen, deren Anführer zusammenhanglos al-Baghdadi. Ungenannte „Sicherheitsexperten“ mussten für die Aussage über Befindlichkeiten des „IS“ herhalten, deren Rekrutierungsorganisationen nun von den Sicherheitsbehörden aufgemischt werden würden.
Der Kern wurde von den Redakteuren natürlich nicht berührt, wie aus den Absätzen über Al-Kaida in Bosnien hervorging. In Bosnien wurde auch „IS“ geortet, wegen den „Strukturen“ aus der „El-Kaida-Zeit Osama Bin Ladens“, als würde es irgendwelche Unterschiede geben.
„Schon während des Bosnien-Krieges von 1992-1995 konnten sich Mudschaheddin im Lande festsetzen, die sich im Lauf der Jahre vollends in den Dienst des „Islamischen Staates“ gestellt haben.“
Unterschlagen wurde hier die Tatsache, dass es sich um saudisch finanzierte fundamentalistische Söldner gehandelt hatte, großzügig eingeflogen durch US-Militärdienstleister. Die Auftraggeber waren und sind die gleichen, weswegen es vollkommen gleichgültig ist, wer sich von diesen Leuten in wessen Dienst gestellt haben soll. Vor einigen Jahren hieß „IS“ auch noch „Al-Kaida“, wenn auch mit dem Export-Zusatz „im Irak“.
So lange nicht gegen die hinter den Söldnern und Terroristen stehenden Staaten wie Saudi-Arabien und Katar sowie dem Initiator aus Übersee juristisch vorgegangen wird, können die punktuellen Maßnahmen gegen untere Ebenen nur Augenwischerei bedeuten.
„Vorstellungen zu Syrienhilfe klaffen auseinander.“ STANDARD, 5. Februar 2016.
Sebastian Borger hatte von London aus keinen Zweifel an der Dramatik. Nicht so sehr wegen dem in Syrien herrschenden Mord und Totschlag, was er im Gleichschritt seiner Medienkollegen als eine Bürgerkriegsplage deutete, sondern wegen den Millionen Flüchtlingen, welche die Anrainer-Staaten Syriens überflutet hätten. Dort solle nun angeblich die „Stimmung kippen“.
Bedauerlicherweise klärte Borger die Leser nicht darüber auf, dass ausschließlich mit den Vertriebenen eine Solidarität angebracht ist, aber sicher nicht mit den syrischen Anrainer-Staaten. Denn diese, allesamt Verbündete oder Vasallen der USA, sind es, welche den Krieg gegen Syrien in einem mehr oder minder starken Engagement führen.
Weit entfernt von einer neutralen Berichterstattung beschränkte sich Borgers Propaganda-Geschreibsel auf eine Befürchtung des jordanischen Staatschefs Abdullah, einem Autokraten, der nicht als Diktator oder „Machthaber“, sondern als „König“ bezeichnet wurde. Und er beschränkte sich auf eine weitere Befürchtung, die von dem türkischen Ministerpräsidenten Davutoglu geäußert worden war. Dieser hatte neue Flüchtlingsströme kommen sehen, aber nicht etwa wegen den von der Türkei ausgehenden Krieg, sondern wegen syrischer Abwehrmaßnahmen.
„Streit um die Gesprächsvertagung.“ STANDARD, 5. Februar 2016.
Sich ständig wiederholende und langweilige Schuldzuweisungen durch die USA und – im Schlepptau – Frankreichs gegen Syrien, welches sich erdreistete, mit Unterstützung Russland die Al-Kaida und den IS im eigenen Land zu bekämpfen. Das geht natürlich nicht, befand Washington.
„Woher die Milliarden für Syrien kommen.“ STANDARD, 5. Februar 2016.
Ein lustiges Frage & Antwort-Spiel mit Bianca Blei und Gianluca Wallisch über Zusagen und Versprechen, also um nichts. Wie nichtig das Spielchen war, zeigt auch der Umstand auf, dass die bereits getätigten und laufenden Gaben einer Reihe „Geberländer“ für Syrien gar nicht erwähnt wurden: Waffen, Munition, Logistik, Telefone, Aufklärungsdaten, Fahrzeuge, Gehälter usw., und nicht zu vergessen Sanktionen sowie 100.000 Söldner und Terroristen.
„Hollande verheddert sich bei Antiterrorkampf.“ STANDARD, 5. Februar 2016.
Wobei die Androhung eines Entzuges der Staatsbürgerschaft von Terroristen eine besonders starke Maßnahme darstellt. Alle anderen Maßnahmen gab es bereits. Wird aber nichts nützen, weil der Terrorismus nicht dort zu finden ist, wo er vorgegaukelt wird.
„Bundesweite Antiterrorrazzien in Deutschland.“ STANDARD, 5. Februar 2016.
Und doch nichts weiter als hohler Aktionismus, um die Geschichte am Kochen zu halten. Das heißt Ängste, Sicherheitsbedürfnisse, die durch den Westen etablierte Marke „IS“ usw.
„Afrikas Rettung oder: Intervention statt Investition.“ STANDARD, 5. Februar 2016.
Stefan Brocza verwies hier die Plappermäuler Portisch und Rauscher in die hinteren Ränge, vergaß aber in seinem Kommentar, dass die afrikanischen Eliten wiederum teils abhängig von westlichen Staaten sind oder gleich ihre Marionetten. Die haben gar kein Interesse, ihre politischen Einflussnahmen wie auch die von ihnen getätigte Ausbeutung zu beenden.
„Pause bei den Syrien-Gesprächen. Schieflage in Genf.“ STANDARD, 5. Februar 2016.
Gudrun Harrer, wie man sie kennt. Sie zeigte sich in ihrem Kommentar unglücklich darüber, dass die syrische Armee und ihre Verbündete trotz Verhandlungen in Genf gegen die Terroristen vorzugehen gedachte. Die übrigens gar nicht verhandelt wollen, jedenfalls nicht freiwillig. Harrer tat so, als wenn sie das noch immer nicht begriffen hätte und forderte daher wie eine geistig Beschränkte „halbwegs ausgeglichene Verhältnisse“. Das bedeutete natürlich noch mehr Terroristen, wenn auch Harrer dies nicht so deutlich zu sagen traute. Sie verpackte die von ihr begehrte Hilfe der Terroristen als „humanitäres Zugeständnis“, wobei sie den Eindruck zu erwecken versuchte, als wenn nur das „Regime“ nach Kampfhandlungen suchen würde. Die Terroristen wären ihrer bezahlten Auffassung nach einfach nur da, untätig quasi. So ist sie eben, die rebellische Terroristen-Freundin Harrer, sie hat einfach ihre eigene Meinung. Das wird von ihr in der Maulhuren-Branche verlangt. Diese eine Meinung – und keine andere.
Die behördlichen und medialen „Informationen“ waren nun auf den Kopf gestellt. Der Nachweis zur Identifizierung der Identität „Kayal“ und der Person Najim Laachraoui kann nicht stattgefunden haben, weil weder eine leibhaftige Person oder eine positiv geladene Datenbank für einen Abgleich zur Verfügung gestanden hatten. Das bedeutete natürlich, dass den Informationen der Sicherheitsbehörden nicht zu vertrauen war und diese selbst offensichtlich eine zwielichtige Rolle spielten.
Bezüglich der Person Najim Laachraoui hatte sich wiederum der Eindruck aufgedrängt, als wenn dieser Mann erst ab dem 21. März eine Platzierung innerhalb des Attentats-Plots erfahren hatte.
Die belgischen Sicherheitsbehörden hatten am 23. März 2016 ihren eigenen Angaben eine weitere Lüge hinzugesetzt. Sie hatten behauptet, dass es sich bei einer Leiche (von einem der Attentäter am Flughafen) um jene von Najim Laachraoui handeln würde, weil dieser anhand seiner DNA identifiziert worden wäre.
Es war das gleiche Spielchen. Davon abgesehen, dass der Befund einer DNA-Analyse bereits am 23. März niemals vorlegen haben kann, wird keine Leiche – welche auch immer – aufgrund einer DNA-Analyse zu identifizieren sein, wenn die entsprechende DNA für den Abgleich nicht zur Verfügung steht.
Wer immer tot und zerfetzt auf dem Flughafen Zaventem verstreut herumgelegen haben mag, es fehlt der Nachweis, dass es sich bei diesen sterblichen Resten um Najim Laachraoui gehandelt hatte. Das schließt nicht aus, dass es dennoch seine Leiche gewesen sein könnte – mehr allerdings auch nicht.
Wir wollen hier einen Blick auf die Sprengstoffwesten/Sprengstoffgürtel werfen, auf welchen DNA-Spuren festgestellt worden sein sollen.
Die Feststellung von Fingerabdrücken oder gar DNA auf detonierten Bomben ist grundsätzlich als problematisch zu betrachten. Dennoch will die Polizei DNA-Spuren gefunden haben, die per staatsanwaltschaftlicher Erklärung am 21. März 2016 eine als „Kayal“ bzw. Laachraoui bezeichnete Person hinterlassen haben soll.
Eine Durchsicht verschiedener Medienartikel offenbarte eine gewisse Unsicherheit in den Angaben. Manchmal war nur von einer Sprengstoffweste gesprochen worden, dann sollen es in einem anderen Medium sämtliche gewesen sein. Die meisten Artikel, die sich sämtlich auf offizielle Angaben bezogen hatten, hatten ganz konkret eine Sprengstoffweste vom Tatort Stade de France genannt sowie eine vom Tatort Konzerthalle Bataclan.
Diese beiden Sprengkörper waren allerdings vollständig explodiert, weswegen wir die Behauptung, an diesen verkohlten und geschmolzenen Resten Fingerabdrücke und DNA lokalisieren zu können, für unglaubwürdig halten.
Im Februar 2016 war die Darstellung eine andere gewesen. Nach dieser waren nämlich – unbekannte – Spuren an der intakten sowie angeblich an der nur halb detonierten Sprengstoffweste gefunden worden.
(Bei der nur teilweise explodierten Sprengstoffweste handelt es sich um jene, die angeblich ein gewisser Ibrahim Abdeslam am 13. November 2015 in dem Lokal „Comptoir Voltaire“ gezündet haben soll.
Die erst rund 4 Monate nach den Attentate veröffentlichten Sequenzen hier vom FOCUS, 27. April 2016, in einem gewohnt schlechtem Beitrag.
Bei Ibrahim Abdeslam soll es sich um den Bruder von Salah Abdeslam handeln. Zu erkennen ist dies nicht, denn der vermeintliche Attentäter verbarg sein Gesicht.
Das verstümmelte Video trägt grundsätzlich wenig zur Aufklärung bei. Es wirkt befremdlich, wenn einerseits der Körper des Ibrahim Abdeslam nach der Detonation verschwunden ist, aber die Personen schräg hinter ihm nach wie vor fast gerade an ihrem Tisch sitzen. Die Person ganz links war – auf den letzten Frames ersichtlich – zudem aufgestanden, entgegen jeglicher Intuition, zuerst in Deckung zu gehen. Zum Schluss wurde ein am Boden liegender Körper gezeigt, der vorher nicht sichtbar gewesen war.
Spurensicherung im „Comptoir Voltaire“. Die leere Sprengstoffweste scheint noch in einem relativ guten Zustand zu sein. Rötliche Farbstrukturen, welche auf Blutanhaftungen hinweisen sollten, teilweise ersichtlich. Nicht ersichtlich ist dagegen die Leiche und die Kleidung, unter welcher sich die Sprengstoffweste befunden haben sollte. Zahlreiche Spuren-Markierungen auf der Straße.
Besonders interessant ist jene intakte Sprengstoffweste, welche die französische Polizei nach den Pariser Anschlägen zehn Tage später, am 23. November 2015, in einer Mülltonne im Stadtteil Montrouge gefunden haben will. Diese Bombe soll angeblich Salah Abdeslam getragen, aber dann kurzentschlossen auf seiner Flucht entsorgt haben. Darin waren sich Polizei und Medien einig gewesen, später angeblich auch Herr Abdeslam höchstselbst.
In zahllosen Artikeln wurde daher ein Zusammenhang zwischen Salah Abdeslam und der „gefundenen“ Sprengstoffweste“ hineininterpretiert bzw. vielmehr hinein phantasiert. Zeitweise zeigte sich die Artikulierung durchaus kreativ, wie hier bei SPIEGEL-online. Hier wurden anonyme Ermittler zitiert, welche „davon ausgehen“, also nur vermuten würden, dies aber „zweifelsfrei“.
Der angebliche Fund dieser Sprengstoffweste hatte schon von Anfang an zu jenen dubiosen und wie platziert wirkenden Ereignissen gehört, welche Polizei und Staatsanwaltschaften nach Terroranschlägen in der Vergangenheit immer wieder gerne anzubieten hatten. Sich eines extrem entzündlichen Sprengstoffs nach einer ganzen Stadtreise erst in Montrouge zu entledigen gehört ebenso dazu wie der Umstand, dass der Fundort „Mülltonne“ zehn Tage nicht ausgeleert worden sein, ja, niemand in dieser Zeit einen Blick hineingeworfen haben soll. Dieser auffällige Gegenstand muss anscheinend ganz oben im Müll gelegen sein, um durch einen städtischen Arbeiter „gefunden“ zu werden. Nicht auszudenken, wenn die Mülltonne ausgeleert worden wäre, ohne hineinzuschauen. Sie wäre beim Einkippen in den Müllwagen explodiert und hätte nebenbei als „Beweis“ nicht mehr viel hergegeben.
So unglaubwürdig die Erzählung gewesen war, so dämlich hatte sich diese fortgesetzt. Denn Anfang Februar 2016 war die Information, dass Abdeslam als angeblich wankelmütiger Selbstmord-Attentäter die Sprengstoffweste in jene Mülltonne gelegt haben soll, nicht viel mehr als eine wertlose Meinung gewesen, so oft diese auch wiederholt worden war.
Diverse französische Medien hatten nämlich mit Berufung auf die Pariser Staatsanwaltschaft berichtet, dass auf der „gefundenen“ Sprengstoffweste keine Spur einer DNA von Abdeslam gefunden worden wäre, sondern stattdessen eine unbekannte.
Das hatte aber verschiedene Medien und vermeintliche Informationsportale nicht weiter daran gehindert, die im März verbreitete Version weiterhin zu publizieren. Die „Zuordnung“ des herrenlosen Sprengstoffgürtels zu Abdeslam war schließlich durch die französischen Sicherheitsbehörden erfolgt.
Die Polizei hatte ihren eigenen Angaben nach Abdeslam bislang nur als den Mieter eines Fahrzeuges ermitteln können, welcher bei den Anschlägen in Paris verwendet worden war. (Ein angeblich geortetes Telefonat in einem in der Nähe befindlichen Stadtteil beweist nichts).
Die Information vom Februar, dass keine Spuren von Abdeslam sichergestellt werden konnten, beinhaltete das unangenehme Faktum, dass es keinen Beweis gab, dass Abdeslam die abgelegte und anschließend „gefundene“ Sprengstoffweste jemals getragen hatte. Dass ausgerechnet von jener Person, welche diese getragen, angefasst, entsorgt haben soll, absolut nichts zu finden gewesen war, dafür aber von einer anderen, ließe auch diesen Abschnitt der bisherigen Erzählung in sich zusammenbrechen.
Sie hatte einzig und allein auf eine Unterstellung der Polizei gefusst, die erst nach Abdeslams angeblicher Festnahme im März durch dessen – unnötige – Selbstbezichtigung gestützt worden. Abdeslam soll lustigerweise angeblich die Behauptungen der Polizei bestätigt haben, nicht etwa umgekehrt.
Auch dieser Vorgang unterstreicht einmal mehr die undurchsichtige und dubiose Rolle Abdeslams in dem Fall, aber auch erneut jene der französisch-belgischen Sicherheitsbehörden.
Die nicht beantwortete Frage, warum Abdeslam seine Selbstsprengung geplant, es sich aber dann anders überlegt haben soll, könnte hier eine mögliche Antwort erfahren. Nämlich die, dass er nie geplant hatte, sich umzubringen, und auch nie eine Sprengstoffweste trug. Sollte er überhaupt vor Ort, das heißt in der Nähe des Stade de France gewesen sein, könnte er der Mann gewesen sein, welcher die Sprengsätze per Fernzündung betätigt hatte. Das ist zwar spekulativ, dennoch gibt es einige Merkmale und Umstände, dass die drei angeblichen Selbstmordattentäter bei ihrem ebenso angeblich kläglichen Scheitern nur Schrecken auslösen und einen geringen Schaden hatten anrichten sollen.
Doch zurück zur unbekannten DNA, die sich angeblich auf der „gefundenen“ Sprengstoffweste befunden haben soll. Diese war dann der Identität „Soufiane Kayal“ zugeordnet worden, ohne es freilich beweisen zu können. Die Unterstellung hatte sich, wie in Teil 14 beschrieben, demnach auf eine andere und unbekannte Person verlagert. Da am 21. März 2016 die Identität „Kayal“ durch die belgische Staatsanwaltschaft als die Person Najim Laachraoui identifiziert worden sein soll, wäre dieser junge Mann eher als Träger der Sprengstoffweste in Betracht gekommen. Dies wurde aber weder von den Behörden noch nirgendwo in der Informationsindustrie auch nur angedacht, denn diese Mutmaßung hätte die Rolle von Abdeslam entscheidend in Frage gestellt.
Irgendjemanden scheint dieser entlarvende Umstand auch aufgefallen zu sein. Nach unserer Hochrechnung hätten laut den offiziellen Angaben sich auf insgesamt vier Sprengstoffwesten Spuren befunden. Genannt wurden aber immer nur maximal zwei Exemplare. Zuerst im Februar die beiden Sprengkörper a) Mülleimer in Montrouge sowie b) halbdetoniert im „Comptoir Voltaire“, dann im März stattdessen die detonierten Sprengsätze bei den Tatorten a) Stade de France und b) Bataclan als weniger kompromittierende, wenn auch unglaubwürdige Erzählung.
„Hilfsrhetorik ist gut, mehr Geld ist besser.“ KURIER, 4. Februar 2016.
Bei Ingrid Steiner-Gashi handelte es sich auch nach fünf Jahren immer noch um einen „Bürgerkrieg“ in Syrien. Wie wäre es mit dem Einsparen der Söldnerlöhne, um Mittel frei zu bekommen?
„Syriengespräche bis 25.2. unterbrochen.“ STANDARD, 4. Februar 2016.
Die einen, die syrische Regierung, wollen reden, die anderen, das als „Opposition“ deklarierte Terrorbündnis ais Riad eher nicht. Das war keine Überraschung. Jedenfalls nicht für kompetente Beobachter.
„Verstörende Bilder aus der Kampfzone.“ STANDARD, 4. Februar 2016.
Auch im französischen Kino. Die besten und glaubwürdigsten Filme sind jene, in denen Phantasie mit Realitäten kombiniert werden. Das ist auch in Frankreich nicht anders. Hauptsache, es wird eine bestimmte inhaltliche Ebene nicht erreicht.
(Link nicht mehr auffindbar).
„Libyen braucht ausländische Unterstützung.“ STANDARD, 4. Februar 2016.
Sagt ein gewisser Abdel Hafez al-Ghoga, der als Menschenrechtsanwalt bezeichnet wurde. Es handelt sich bei diesem Mann um einen libyschen Juristen, der als Mitglied des sog. „NTC“ den NATO-Bombern und anderen Menschenrechtler wie Al-Kaida diplomatisch den explosiven Boden bereitet hatte.
„Österreich als Fürsprecher Putins.“ STANDARD, 4. Februar 2016.
Das war natürlich Quatsch, doch sind wir von Alexandra Förderl-Schmid dummes Zeug gewohnt. Der österreichische Vizekanzler hat ein Interesse an wirtschaftliche Beziehungen, welche nicht der aktuellen EU-Linie entsprechen, welche wiederum durch die USA verordnet worden waren. Was die deutsche Kanzlerin als US-Lakai an Moskau zu bestellen glaubte, ist gleichgültig, weniger allerdings das einseitige Gelaber einer Förderl-Schmid. Sollte ja von ihr auch nur ein Kommentar sein, eine Meinung, wenn auch eine, die zufällig die Meinung anderer ist, wenn nicht sogar aller Transatlantiker in den Medienhäusern. Weswegen sich auch Förderl-Schmid ein wenig mokierte, dass Mitterlehner nicht etwa „Russlands Anexion“ der Krim angesprochen habe. Was er gar nicht kann, denn es gab keine. Oder weil Mitterlehner nicht die Rolle Russlands im Konflikt mit der Ukraine angesprochen habe. Möglicherweise ist diese Mitterlehner bekannt, im Gegensatz zu Förderl-Schmid, die vielleicht beginnen sollte, die Rolle der EU und sogar ihre eigene zu hinterfragen. Sie scheint ja nicht von hier zu sein, wenn sie von einer „internationalen Ächtung“ Russlands spricht, diese aber nicht existiert. Förderl-Schmid sprach als Propagandaorgan ganz und ausschließlich im Sinne ihrer US-Dienstherren. Und die machen bekanntlich immer noch gute Geschäfte mit den Russen.
„Kims Raketentest ängstigt Ostasien.“ PRESSE, 4. Februar 2016.
Glaubt Angela Köhler in einem Artikel, der ausschließlich auf Mutmaßungen beruht. Einfach nur peinlich. Und Propaganda. So ähnlich wie die aus Nordkorea.
„Genf: Gespräche über Syrien verschoben.“ PRESSE, 4. Februar 2016.
Die als „Opposition“ bezeichneten Terroristen aus Riad hatten auch zu diesem Zeitpunkt keinen Entwurf für – beispielsweise – eine neue Verfassung für Syrien vorgelegt, obwohl sie doch so sehr um ein neues Staatsgebilde bemüht sein sollen. Das können sie gar nicht.
Alles wie gehabt. Für die PRESSE waren die Al-Kaida-Terroristen und die mit ihnen verbündeten Söldnerformationen, hier auf den Raum Aleppo bezogen, weiterhin „Rebellen“ und „Aufständische“. Aus etwa 40 Ländern, aber das wurde nicht erwähnt. Erwähnt wurde aber, entlarvend genug, das Abschneiden der Versorgungsroute dieser Terroristen – zur Türkei.
„Kurdische Unabhängigkeitspläne.“ PRESSE, 4. Februar 2016.
Schön, wenn man Pläne hat, allerdings ist der „Präsident der nordirakischen Kurdenregion“, dessen Amtszeit bereits abgelaufen ist, abhängig von seinen Freunden aus Übersee. Und nicht zu vergessen das gute Verhältnis zu seinem Kumpel Erdogan. Allen gemeinsam ist der Kampf gegen den „IS“, der… nun ja, irgendwie unsichtbar geblieben ist. Bei Wieland Schneider fand das alles trotzdem statt. Und das, was bislang sichtbar war, die Unterstützung des „IS“ durch die genannten Parteien, fand bei Schneider wiederum nicht statt. So ist das Geschäft.
Der Hintergrund eines Laachraoui/Kayal war auch nach der angeblichen Identifizierung merkwürdig leer geblieben. Wo, wie und wovon soll er vorher gelebt haben? Warum soll er in der Umgebung von polizeibekannten Kriminellen nicht aufgefallen sein? Wo befand sich der Pass auf dem Namen Najim Laachraoui, wo jener Ausweis auf den Namen Soufiane Kayal? Wo befanden sich überhaupt die persönlichen Sachen?
Die beiden Identitäten „Soufiane Kayal“ & „Samir Bouzid“ waren seit dem 4. Dezember 2015 öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben gewesen, weil sie am 9. September 2015 zusammen mit dem Terrorverdächtigen Salah Abdeslam gesehen worden waren und falsche Ausweise besessen haben sollen. Von irgendwo sichergestellten Spuren war hier noch keine Rede gewesen.
Hier als Beispiel einige Artikel vom 4./5./6. Dezember 2015:
Das Haus im belgischen Auvelais in der Provinz Namur, welches Terroristen 2015 als Stützpunkt genutzt haben sollen, soll laut Polizei auf den Namen „Soufiane Kayal“ angemietet worden sein.
Da Vermietungen gewöhnlich nur mit einem Identitätsnachweis möglich sind, muss diese Information nicht angezweifelt werden. Sie besagt allerdings nicht, ob sich hinter der Identität „Kayal“ und dem falschen Ausweis die Person Najim Laachraoui verborgen hatte. Das wissen wir nicht.
Das besagte Haus in Auvelais war von der Polizei am 26. November 2015 durchsucht worden. Der Hinweis auf den wenig spektakulären Fund – mehrere Matratzen – deutete an, dass das Haus weitgehend unmöbiliert und leer gewesen war.
Erst am 12. Februar 2016 war die Nachricht über eine DNA-Spur veröffentlicht worden. Auf bei den Pariser Attentaten vom 13. November 2015 verwendeten Sprengstoffwesten/Sprengstoffgürteln sei von der Polizei DNA gefunden worden, welche allerdings nicht habe zugeordnet werden können. Also wurde diese als „unbekannt“ bezeichnet. „Unbekannt“ bedeutet in diesem Fall, dass diese Spuren auf den Datenbanken der Sicherheitsbehörden nie erfasst worden waren.
Danach war erst einmal nichts gewesen. Keine weiteren Informationen. Es hatte erst der 21. 2016 März werden müssen, der Vortag vor dem Doppelanschlag in Brüssel. Da hatten plötzlich die belgischen Sicherheitsbehörden der Identität „Soufiane Kayal“ eine konkrete Person gegeben: Najim Laachraoui.
Genau so plötzlich, wie diese durch den Bundesstaatsanwalt Van Leeuw verlautbarte Identifizierung statt gefunden haben soll, war nun auch von Spuren in dem von der Identität „Kayal“ angemieteten Haus in Auvelais die Rede gewesen.
Vielleicht auch Fingerabdrücke plus DNA, auch wenn dies so nirgends erzählt wurde. Wie auch immer, letztlich machte es keinen großen Unterschied. Denn der Haken an dieser schönen Geschichte befand sich woanders.
Die belgischen Sicherheitsbehörden hatten nicht berichtet, wie sie – und das auch noch zu diesem Zeitpunkt – zu dieser plötzlichen und „passenden“ Erkenntnis gelangt sein wollen. Die in der Folgezeit ständig genannten Spuren mit „Kayal“/Laachraoui sollten einen Kontext suggerieren, den es bei genauerer Betrachtung gar nicht gab.
Quelle: What ist DNA? Screenshot, YouTube.
In dem Haus in Auvelais wird die Polizei sicherlich sehr viele Fingerabdrücke festgestellt haben, auch wenn dieser logische Umstand nie erwähnt worden war. Vermieter, Mieter, deren Freunde und Bekannte, Reinigungspersonal, Handwerker usw. hatten garantiert ihre Spuren hinterlassen. Dazu sollen sich im Haus auch eine Anzahl verdächtiger Personen aufgehalten haben. Das bedeutete eine mühselige Aufgabe für die Ermittler, nach den Sicherstellungen der Fingerabdrücke zuerst alle bekannten Personen ausfindig zu machen, diese zu überprüfen – und auszuschließen. Alle anderen Fingerprints würden danach als „unbekannt“ abgelegt werden.
Genau so verhält es sich mit DNA-Spuren. Entdeckung und Sicherstellung sauberer Spuren, danach die Analysen, die Gutachten, die erneute Überprüfungen aller auffindbaren Personen bis hin zum Abgleich mit einer Datenbank. Und all jene, die nicht zugeordnet werden konnten, würden auch hier unter „unbekannt“ zu den Akten genommen werden.
Unbekannt dürften eine Reihe von Spuren geblieben sein. Davon abgesehen könnten diese Spuren ausschließlich den Nachweis eines Aufenthaltes dieser oder jener Personen erbringen, aber niemals den Beweis für eine Täterschaft und auch keinen Beweis für eine Identität wie „Soufiane Kayal“.
Von unbekannten DNA-Spuren an den Sprengstoffwesten/Sprengstoffgürteln war bereits im Februar 2016 berichtet worden. Diese hatten am 21. März durch die belgischen Sicherheitsbehörden gleichfalls eine Identifizierung erfahren, weil es sich bei „Soufiane Kayal“ als Mieter des Hauses in Auvelais angeblich um Najim Laachraoui gehandelt haben soll.
So häufig diese Meldungen medial wiederholt worden sind, so zeigte sich der vermeintliche Rückschluss nicht nur als unlogisch, sondern auch als falsch. Eine Zuordnung von bestimmten unbekannten Fingerabdrücken aus einem Topf mit mehreren anderen gleichfalls unbekannten zu einer Identität, die laut den Behörden gar nicht existiert haben soll, ist bestenfalls als willkürlich zu bezeichnen.
Die einzige Verbindung ließe sich aus gleicher DNA an zwei Orten herstellen. Einerseits aus dem Haus, andererseits von Sicherstellungen auf den Sprengstoffwesten. Das wäre zwar eine Spur, ein Hinweis, aber kein Nachweis für eine Identität unter einem falschen Namen geschweige denn einer realen Person.
Bereits hier ist ein Vorsatz durch die belgischen Sicherheitsbehörden erkennbar, ohne einer Beweisgrundlage die Identität „Soufiane Kayal“ als Verdächtigen zu platzieren, um diese schlußendlich auf selbiger „Grundlage“ mit der Person Najim Laachraoui als Täter zu manifestieren. Doch handelte es sich hierbei nur um ein Konstrukt, um eine kaschierte Erfindung.
Die Behauptung des belgischen Bundesstaatsanwalts Van Leeuw, dass sich die Identität „Kayal“ aufgrund Fingerabdrücke/DNA-Spuren als Najim Laachraoui herausgestellt habe, war schlichtweg gelogen, da dieser Nachweis ohne Abgleich mit dem leibhaftigen Träger unmöglich ist. Da dies mit dem Phantom „Kayal“, aber auch nicht mit Laachraoui möglich gewesen sein wird, versteht sich von selbst. Letzterer soll ja angeblich erst am 22. März per Selbstsprengung in Erscheinung getreten sein.
Es ist nicht immer vorteilhaft, plötzlich mit einem Privatfoto in den Medien präsent zu sein.
Blieben nur noch die Datenbanken aller Dienste und Sicherheitsbehörden. Laachraoui wurde der offiziellen Legende zufolge allerdings nie erkennungsdienstlich erfasst. Sollte es – theoretisch – dennoch in früherer Zeit der Fall gewesen sein, so wäre er anhand der Fingerabdrücke und den Befunden aus DNA-Abstrichen natürlich schnell identifiziert worden. Aber genau das war nicht der Fall gewesen.
Es hatte folglich nie eine Spur gegeben, die auf einen Najim Laachraoui hingewiesen hätte. Es gab nur einen falschen Ausweis, eine Reihe von Behauptungen und einen jungen Mann, dessen Name und Gesicht ohne einen einzigen Beweis als einer der mutmaßlichen Täter von den Anschlägen in Paris einen arrangierten medialen Bekanntheitsgrad erreicht hatte.
Für die Sicherheitsbehörden ist es dagegen vorteilhaft, sich aus dem Bildarchiv des Einwohnermeldeamtes bedienen zu können.
Die belgischen Sicherheitsbehörden hatten es jedenfalls nicht verabsäumt, über die US-Nachrichtenagentur Reuters ihr Bildmaterial zuvorkommend den Massenmedien zu überlassen. Glücklicherweise hatten die Behörden bereits am 21. März darüber verfügt.
„EU-Pakt mit der Türkei droht zu scheitern.“ KURIER, 3. Februar 2016.
Interessant hier die Sprache: Erdogan würde „sultanesk“ regieren und autokratisch herrschen, und doch soll es sich bei ihm um einen Staatspräsidenten handeln. „Machthaber“ sind andere Leute, vorzugsweise jene, die sich einer Unterordnung verweigern.
„Afghanistan ist sicher, Afghanistan ist nicht sicher.“ KURIER, 3. Februar 2016.
In Afghanistan wird Krieg geführt, weswegen es dort nicht sicher sein kann und auch nicht ist. Dass deutsche Polizisten dort eine „Schlepperkriminalität“ bekämpfen sollen, ist nicht mehr als ein schlechter Scherz, weil auch Deutschland in diesem Land seinen Beitrag zur Flucht leistet.
„Kaum Optimismus bei Gesprächen in Genf.“ KURIER, 3. Februar 2016.
Das nannte sich „Friedensgespräche“, obwohl die Terroristen und die ausländischen staatlichen Akteure auf die Kriegskarte setzen. Sie brauchten nur eine Pause zu Reorganisation, mehr nicht.
„Der IS ist eine faschistische Ideologie mit Führerkult.“ KURIER, 3. Februar 2016.
Diese Ideologie ist eine Exportware aus Saudi-Arabien, was nicht erwähnt wurde. Saudi-Arabien gehört zu „unseren“ strategischen und auch wirtschaftlichen „Partnern“, weswegen alle Augen zugedrückt werden. Und mit anderen verbündeten neofaschistischen Regimes mag sich auch niemand anlegen.
„US-Verteidigungsetat: Aufstockung der Mittel gegen Russland geplant.“ STANDARD, 3. Februar 2016.
Mittel für Aggressionen wurden als „Verteidigung“ deklariert. Das Geschäft boomt nach der letzten Scharfmacherei wieder. Im Focus stehen jene Staaten, die sich der US-Hegemonie nicht gebeugt haben. Es sind nicht mehr viele.
„Kerry fordert bei Konferenz mehr Einsatz gegen den IS.“ STANDARD, 3. Februar 2016.
Das war natürlich nicht ernst gemeint. Neben inhaltsleeren „Warnungen“ aus der Fraktion der Kriegstreiber gab es bei dieser Gelegenheit abermals eine Schuldzuweisung in Richtung „Syriens Regime“ und der absurden Behauptung, dass diese den IS unterstützen würde. Lügenbaron Kerry selbst gehört zu den Unterstützern.
„Kaum positive Signale bei Syrien-Verhandlungen.“ STANDARD, 3. Februar 2016.
Die „Opposition“ aus dem saudischen Riad sagte ein Treffen ab. Dort ist man offenbar hin- und hergerissen, weil ihnen die Verhandlungen aufgenötigt wurden. Das Ziel, die Vernichtung des syrischen Staates, bleibt bestehen. Der deutsche Heuchler Steinmeier wurde mit nichtssagenden „Warnungen“ zitiert sowie der Spinnerei über einen saudisch-iranischen Konflikt bezüglich Syrien. Die Saudis wollen nicht verhandeln, sondern Krieg führen, aber Syrien soll ein „Zeichen“ setzen.
„Syrien-Gespräche. Deutsche Shuttle-Diplomatie.“ STANDARD, 3. Februar 2016.
Der deutsche Außenminister Steinmeier, in dessen Hauptstadt Berlin damals ebenfalls gegen Syrien konspiriert wurde, spielte überhaupt keine Rolle. Der Artikel von Gudrun Harrer zeigte nur einmal mehr, wie sie die bezahlte Welt zu sehen hat: aus dem Terroristen und Mörder Mohammed Alloush, der sich von den Saudis hat als „Chefunterhändler“ einsetzen lassen, wurde bei ihr ein „umstrittener Islamist.“
„Der lange Weg vom Atheisten zum Jihadisten.“ STANDARD, 3. Februar 2016.
Ein Prozess wegen einem Vorhaben in Graz. Anzeichen von Orientierungslosigkeit bei dem Angeklagten. Nirgends ein Anzeichen der übergeordneten Problematik. Vielleicht ein Anfang.
„Obamas Alleingang zur Abschreckung Putins an der NATO-Ostflanke.“ PRESSE, 3. Februar 2016.
Die „Ostflanke“ des aggressiven Militärbündnisses wurde bekanntlich an die russische Grenze heran geschoben, um dort abzuschrecken. Sreihammer war sich nicht zu blöd, die Einkreisung Russlands durch US-Vasallen als „Putins Lesart“ darzustellen. Dem Schreiberling zufolge würde die NATO auch nur „antworten“, zum Beispiel auf die Ukraine-Krise, die ihre wichtigsten Mitglieder zu verantworten haben. NATO-Staaten scheinen nach Streithammer überhaupt nur zu antworten – unter anderem weltweit mit Bomben und Granaten. Gefragt wurde hier nicht.
„19 Billionen: US-Schulden erreichen neuen Rekord.“ PRESSE, 3. Februar 2016.
Der Militärhaushalt wurde dennoch wieder einmal erhöht. Spielt auch keine Rolle, weil die US-Schulden durch andere bezahlt werden. Aber wehe, irgendjemand möchte aus der Dollar-Währung aussteigen…
„Zum ersten Mal kann Jordanien nicht mehr“. PRESSE, 3. Februar 2016.
Deswegen wurde vor allem Geld für die Unterstützung der syrischen Flüchtlinge gefordert, wie Gehlen schrieb. Was er nicht schrieb ist der Umstand, dass in Jordanien Al-Kaida-Truppen von US-Ausbildern für ihren Einsatz in Syrien ausgebildet werden, welche die Flüchtlingsbewegung am Kochen halten.
Ein Najim Laachraoui hatte nie in der Öffentlichkeit gestanden, er war dieser vollkommen unbekannt gewesen. Plötzlich wurde er weltweit in den Medien präsentiert – als einer der Hauptverdächtigen der Pariser Attentate vom November 2015. Und das gerade noch rechtzeitig vor den Anschlägen in Brüssel, nämlich nur einen Tag zuvor.
Laachraoui war somit am 21. März medial platziert gewesen, um am 22. März nach den Attentaten von Brüssel ein zentrales Thema der Spekulationen zu sein. Der Überbau hatte sich unter anderem „Terrorzelle“ genannt, dessen Vehikel Abdeslam und mit Abstrichen der erschossene Samir Bouzid alias Belkaid gewesen waren. Einen konkreten Zusammenhang zu den Brüsseler Morden hatte es allerdings nicht gegeben, so sehr dies in den Medien förmlich herbeigeredet worden war.
Die angebliche Identifizierung des einen vermeintlichen Selbstmodattentäters vom Flughafen Zaventem als eben dieser Najim Laachraoui durch die Polizei am 23. März muss trotz des kurzen Rätselreigens etwas Erlösendes an sich gehabt haben.
Am 21. März wurde die Identität „Soufiane Kayal“ als Najim Laachraoui identifiziert gemeldet.
Am 22. März wurde über dessen Rolle und über seine persönliche Teilnahme bei den Anschlägen in Brüssel spekuliert.
Am 23. März wurde er laut Behörden als einer der beiden Attentäter bei diesen Attentaten identifiziert.
Diese Geschichte könnte auch anders klingen, obwohl sie die selbe ist:
Am 21. März war Najim Laachraoui mit Foto über den Behördenweg in allen Medien.
Am 22. März hatte sich dieser Laachraoui höchstpersönlich in Brüssel in die Luft gesprengt. Gleich am nächsten Tag.
Diese Leseart könnte für einen Augenblick vermuten lassen, dass Laachraoui sich aufgrund seiner Enttarnung zu einem besonders spektakulären Abgang entschieden haben könnte. Er allein – wer weiß? Doch sollen sich dieser Form zur Beendigung einer Verlierergeschichte seine angeblichen Komplizen binnen Stunden auch gleich angeschlossen haben? Etwa aus einer spontanen Solidarität heraus, vielleicht gepaart mit berufsverbrecherischer Frustration? Nach dem Motto: „Bringen wir uns auch um!“ Die Bomben müssten allerdings bereits gebaut gewesen sein.
Das ist natürlich Unsinn. Die Frage ist, ob es sich bei der Identität „Soufiane Kayal“ tatsächlich um Najim Laachraoui gehandelt hatte. Ob sich eine Leiche vom Flughafen wirklich als Letztere identifizieren ließ. Und ob Laachraoui medienwirksam für eine Rolle platziert worden sein könnte.
Die Behörden hatten nirgends berichtet, wie sie – und zu diesem Zeitpunkt: 20./21. März – zu dieser Erkenntnis gelangt sein wollen. Mehrere Medien hatten spekuliert, dass es mit der Verhaftung von Salah Abdeslam am 18. März zusammenhängen könnte.
Diese Idee ist auch nicht von der Hand zu weisen, denn Abdeslam könnte ja sofort ausgepackt und alles gestanden haben. Aber warum sofort? Warum seine angebliche Idee verraten und seine Komplizen augenblicklich ans Messer liefern, zumal diese vor einer „Aktion“ gestanden haben sollen? Warum sollte Abdeslam bei aller Konspirativität die richtigen Namen gewusst haben? Warum hatte er nicht auch alles andere verraten und zudem das Attentat verhindert?
Nicht nur die Behörden hatten nichts verlautbart, auch in dem Artikel „Terrorfahndung vor den Brüsseler Anschlägen – Vom Fischen im Trüben und kleinen Erfolgen“ war davon nicht die Rede.
„Salah Abdeslam hatte in einer ersten Vernehmung zugegeben, am 13. November in Paris dabei gewesen zu sein, er habe sich am Stade de France in die Luft sprengen wollen, es aber nicht getan. Warum ist unklar.
„Die nächste Information, die er uns gab, war, dass er bereit war, etwas vorzubereiten – von Brüssel aus. Das könnte der Wahrheit entsprechen. Das könnte stimmen, denn wir haben viele Waffen, auch schwere Waffen gefunden. Und wir haben ein Netzwerk um ihn herum entdeckt.“
Das sagte Belgiens Außenminister nach der Festnahme Abdeslams am vergangenen Sonntag, da hatten die ersten Verhöre des mutmaßlichen Attentäters von Paris stattgefunden.“
Demnach soll Abdeslam recht schnell soetwas wie ein Geständnis abgelegt haben, das heißt, das Gestehen eines mörderischen Vorhabens. Trotz eines Anwalts an seiner Seite. Doch warum kann jemand, der soetwas gestehen kann, nicht angeben, warum er das Vorhaben nicht in die Tat umgesetzt hatte?
Diese wichtige Frage blieb somit unbeantwortet. Stattdessen die „Information“, dass Abdeslam geprahlt habe, die Bereitschaft zu haben, von Brüssel aus etwas zu planen. Allerdings war es vollkommen sinnlos gewesen, denn Abdeslam könnte zwar planen, wie er wollte, saß aber im Gefängnis. Außerdem wäre ein derartiges Gerede dazu angetan, seine eigene Position in der Strafverfolgung noch weiter zu verschlechtern.
Das alles war weder schlüssig noch glaubhaft. Interessant war an der Geschichte höchstens der Umstand, dass Brüssel als Örtlichkeit für Verbrechen eine Positionierung erfahren hatte – vor den Anschlägen daselbst.
Ein weiterer Artikel vom 25. März gab einen etwas konkreteren Aufschluß. Nach diesem sollte Abdeslam bis dahin erst einmal verhört und ansonsten geschont worden sein. Interessant, dass dies zu einem – aus der Sicht Abdeslams – unnötigen Teilgeständnis geführt haben soll, zu mehr aber offenbar nicht. Ansonsten degradierte dieser Artikel das vorherige Mediengeschrei auf ein Minimum.
In diesem Sinne entstand unserer Auffassung nach auch an dieser Stelle der Eindruck, dass informationspolitisch das Täterumfeld und der Tatort vorgefertigt worden waren. Die oben erwähnte angebliche Prahlerei Abdeslams, um hier der einen offiziellen Geschichte zu folgen, musste demnach Informationen um die dann real folgenden Anschläge einschließlich der behördlich angegebenen Täter ausgeschlossen haben.
Kurzum: es gab und gibt keinen Hinweis darauf, dass der Name Laachraoui von Abdeslam ausgeplaudert worden sein könnte.
Wer ist Salah Abdeslam? Ein nicht besonders schlauer Terrorist oder ein schlauer Nicht-Terrorist?
Allerdings ist die wirkliche Rolle von Salah Abdeslam nicht geklärt und die Möglichkeit, dass diese Person eine Doppelfunktion innehatte, nicht unwahrscheinlich. Letztlich muss diese Überlegung auch für die Identitäten „Soufiane Kayal“/ Najim Laachraoui in Betracht gezogen werden.
Die Frage bleibt bestehen: wie wollen die Polizeibehörden die letztgenannte Person identifiziert haben?
„IS soll Chemiewaffen selbst herstellen.“ KURIER, 2. Februar 2016.
Das war nur eine ganz kleine Meldung wert, weil Giftgasangriffe bisher anderen angehängt worden waren. Ob die Terroristen das Zeug tatsächlich selbst herstellen, bleibt dahingestellt. Die Zutaten liefern sicherlich andere.
„13 Angeklagte in IS-Terrorprozessen.“ KURIER, 2. Februar 2016.
Reichlich spät ein Prozess gegen mutmaßliche Terroristen, die zuvor kaum belästigt worden waren. Andere werden aus unbekannten Gründen weiterhin nicht belangt, sondern nur „beobachtet“.
Aufgeregt meinte Elisabeth Holzer: „Erstmals überhaupt wird eine terroristische Straftat als Mord ausgelegt.“
Allerdings wurde hier nichts ausgelegt, denn Terror ist das eine, Mord das andere, wobei das eine häufig das andere ergibt.
Holzer fragte sich nicht, warum erst jetzt im Ausland begangene mutmaßliche Morde vor Gericht gebracht wurden. In Syrien wird seit 2011 gemordet, zuvor woanders. Und sie fragte sich nicht, warum die Mörder anderer Terrororganisationen von der Gerichtsbarkeit offenbar ausgeschlossen sind.
„Auch ihr Ziel ist ein islamischer Staat.“ KURIER, 2. Februar 2016.
Aufregung um eine Muslimbrüderschaft in Graz. Erschrocken wurde ein ungenannter „Verfassungsexperte“ zitiert, dass diese Bruderschaft die gleichen Ziele wie die Dschihadisten hätten – „die Islamisierung Europas.“
In Syrien konnten die gleichen Ziele allerdings schon lange beobachtet werden, weil die dahinter stehenden Staaten, Türkei und Katar, die einen wie die anderen unterstützen.
„Spuren im Sand von Sinai führen in die Türkei.“ STANDARD, 2. Februar 2016.
Bewiesen war diese Behauptung allerdings nicht, wie auch die Umstände, die zum Absturz der russischen Linienmaschine geführt hatten, nicht geklärt waren.
André Ballin hatte in seinem Artikel noch einen bezeichnenden Absatz stehen. Nach dem Satz, dass beide Seiten – Türkei und Russland – militärisch weiter aufrüsten würden, gab Ballin zu der Türkei an, dass diese ihre Luftstreitkräfte habe in Bereitschaft versetzen lassen. Zu Russland hatte er zu sagen, dass diese sich über den türkischen Artilleriebeschuss nach Syrien hinein beklagen würden. Wer ist hier nun die aggressive Partei?
„Kaum Fortschritte in Genf.“ STANDARD, 2. Februar 2016.
Und nichts neues im Artikel. Das so genannte „Hohe Verhandlungskomitee“ als Vertreter der Terroristen mit Sitz im Terrorstaat Saudi-Arabien weiterhin mit Forderungen, um sich Luft zu verschaffen.
Das beste war aber die angebliche Selbsternennung des Terroristen, Mörders und Anführers der Söldnerarmee „Jaish al-Islam“, Mohamed Alloush, als „Chefunterhändler“ des „Komitees“. Die Saudis hatten damit kein Problem, schließlich steht dieser Abschaum auf ihrer Lohnliste.
Irgendeine Kritik war aus dem Westen, wo angeblich nicht mit Terroristen verhandelt wird, nicht zu vernehmen. Sie lassen durch Terroristen verhandeln.
„Paris empfängt Castro wie einen engen Freund.“ STANDARD, 2. Februar 2016.
Findet jedenfalls Stefan Brändle. Tatsächlich hatte sich der französische Präsident Holland ein wenig weit vorgewagt und sich in einen Gegensatz zu seiner Obrigkeit, den USA, gebracht. Wenn das mal nicht ins Auge geht. Das Geschwafel um die „Menschenrechtsfrage“ dagegen dümmlich und zudem verzerrend.
„Mitterlehner und Seehofer preschen in Moskau vor.“ PRESSE, 2. Februar 2016.
Es ging um vielerlei Interessensgruppen, Interessen und Beziehungsgeflechte auf allen Seiten. Jene Akteure, die alles angezettelt hatten, kamen in dem Artikel nicht vor, sondern nur „Meinungen“ der Vasallen aus Berlin.
„Ankara versucht, Kurden zu ködern.“ PRESSE, 2. Februar 2016.
Susanne Güsten bot in diesem Artikel in erster Linie die Sicht der türkischen Regierung feil, erst am Ende wurde die Überlegung angestellt, etwas gegen die Gründe der Gewalt zu unternehmen. Diese wurden allerdings nicht genannt. Einer der Gründe war der verdeckte Krieg des türkischen Regimes gegen die syrischen Kurden mit Hilfe von Terrorgruppen und Freischärlern.
„Opposition wirft Moskau Angriffe auf Zivilisten vor.“ PRESSE, 2. Februar 2016.
Die übliche verlogene Leier und tagtägliche Propaganda, vorgetragen auch durch die PRESSE. Terroristen, die nicht als solche bezeichnet werden, verlangen die Einstellung der gegen sie gerichteten Operationen, obwohl diese sie erst an den Verhandlungstisch gezwungen hatten. Zusammen mit ihren staatlichen Akteuren im Hintergrund.
„Der IS-Headhunter von Graz.“ PRESSE, 2. Februar 2016.
Das klang wie ein Schwarzeneggerfilm aus Hollywood, war es aber nicht. Interessant an dem Artikel von Andreas Wetz war der Fingerzeig in die Vergangenheit. Salafistische Vereine gab es schon länger. Was heute behördlich in Verbindung mit „IS“ gebracht wurde, war vorher „Al Kaida“ und danach – mit Syrien-Bezug – „Nusra“. Leider fehlte der Rückschluss, dass all diese Terrororganisationen die selben Ziele verfolgen und durch die selben Leute unterhalten werden, die wiederum nicht aufscheinen. Es wurde nicht aufgezeigt, dass jene Salafisten, die in Österreich zu recht als kriminell oder terroristisch angesehen werden, in Syrien von westlichen Akteuren und aus den „befreundeten“ Golf-Diktaturen ausgerüstet, versorgt und finanziert werden, um übergeordnete geostrategische Interessen brutal durchzusetzen.
Les Nuits en Or 2016 The Panorama – 33 films 32 countries 37 directors
Stadtkino im Künstlerhaus, Wien. 6. Juni bis 7. Juni 2016
The 6th and 7th of June 2016, the Stadtkino im Künstlerhaus (FREIES KINO) opens its doors to the Académie des César and the Austrian Film Academy, to host the 2016 edition of the Panorama des Nuits en Or.
An exceptional program that brings together all the short films rewarded during the year by their National Film Academy (Oscar, César, Goya, BAFTA …).
The Panorama is an extraordinary journey around the world of cinema, enabling the discovery of different cultures and tomorrow’s filmmakers.
The Panorama is hosted by 10 Film Academies across several major cities: Brussels, Luxembourg, Madrid, Stockholm, Lisbon, Athens, Roma, Paris and new this year, Vienna and Montreal!
A unique opportunity for National Film Academies to initiate an innovative cooperation, shedding light on the diversity of worldwide films and participate, in their own way, in the exchange between cultures.
Austrian Film Academy Akademie des Österreichischen Films www.oesterreichische-filmakademie.at
Association pour la Promotion du Cinéma www.academie-cinema.org
MONDAY 6TH OF JUNE 2016
17:30 Roundtable Austrian Film Academy in cooperation with the Académie des César. Presentation of the world´s best short films: THE GOLDEN NIGHTS. For the first time in Austria! Kurt Brazda (Director, FREIES KINO) Gerhard Ertl (Director, Board Member Austrian Film Academy) Karl Markovics (Director, Actor, Board Member Austrian Film Academy) Karina Ressler (Editor) Marlene Ropac (Managing Director Austrian Film Academy)
19:00 Renault commercial 00:45 min Encontradouro Portugal 22:02 min Ernie Biscuit Australia 21:05 min L’Ours Noir Belgium 16:06 min Rockmount Ireland 13:55 min Rainbow Party Island 16:37 min Kacey Mottet Klein, naissance d’un acteur Switzerland 14:36 min 20:45 Break
21:00 April Fool’s Israel 26:25 min Ramona Mexico 15:12 min Thriller Italy 16:26 min Furiant Czech Republic 26:44 min Quenottes Luxembourg 12:35 min The Photographers South Korea 16:10 min The Death of A Security Guard Taiwan 24:57 min Operator UK 06:31 min La Contre-allée France 30:01 min Verboden Vlucht Netherland 56:02 min End 0:50
TUESDAY 7TH OF JUNE 2016
19:00 Renault commercial 00:47 min The Ballad Of Immortal Joe Canada 06:14 min Aaranyak India 22:10 min Maurice Canada (Quebec) 13:33 min Bunker Norway 31:13 min Ramona Romania 21:33 min Alles wird gut Austria 30:05 min 21:00 Break
21:15 Le Repas Dominical France 14:33 min Nommer 37 South Africa 25:33 min Fig Greece 13:20 min Alike Spain 08:01 min My Father’s Truck Brazil 16:15 min Miškas Lithuania 12:17 min Twaaga Burkina Faso 31:36 min On Air Germany 20:53 min Stutterer US 12:53 min Home Sweet Home Danemark 27:33 min Kung Fury Sweden 32:15 min End 0:50
Um es noch einmal vor Augen zu führen: die Behörden wollen von der Existenz eines Najim Laaraoui in Europa nichts gewusst haben – zumindest nicht bis zum 21. März. An diesen Tag hatte der belgische Bundesstaatsanwalt Van Leeuw auf einer mit dem Pariser Staatsanwalt Francois Molins abgehaltenen Pressekonferenz die freudige Information bekannt gegeben, dass jene Person, die unter dem Namen Soufiane Kayal agiert habe, von der Polizei angeblich als Najim Laachraoui identifiziert worden wäre.
Die genannte Pressekonferenz vom 21. März 2016 – leider nur als Ausschnitt. Quelle: RT/YouTube.
Französische und belgische Medien hatten diese Verlautbarung sofort online publiziert, andere nur wenig später. In einem Artikel zu Abdeslam (Paris-Attentäter: „Froh, dass es vorbei ist“) vom 21. März 2016 hatte der österreichische KURIER einen Absatz zur angeblichen Laachraoui-Identifizierung hinzugefügt.
Ein Foto wurde ebenfalls medial verteilt.
Hatte die Polizei zur Hand: ein Foto, auf welchem Najim Laachraoui abgebildet sein soll.
Die Herkunft dieser Abbildung wurde nicht genannt, allerdings scheint es sich bei dem Foto um so etwas wie ein Passfoto zu handeln.
„Kayal“/“Laachraoui“ in schlechter Qualität.
Wer möchte, kann bei dieser Gegenüberstellung trotz sehr schlechter Abbildungsqualität – ging es nicht besser? – einige Ähnlichkeiten erkennen (Ohren, Nase), an anderen Stellen (rechte Augenbraue, Mund) eher weniger. Ob dieser Vergleich überhaupt sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Denn es sagt uns leider nicht, ob der falsche Ausweis unter dem Namen „Soufiane Kayal“ nicht auch mit einem falschen Foto versehen worden sein könnte.
Auf dem Screenshot von einem Überwachungsband hatte die belgische Polizei die hier zu sehende Person (links) als Najim Laachraoui ausgemacht.
Das war am 22. März 2016, am Tag des Anschlags, kein Foto gewesen, das zu einer Identifizierung hätte führen können – obwohl es für die Öffentlichkeit gedacht gewesen war. Es war unmöglich gewesen, die Person vom Flughafen mit den beiden Abbildungen „Kayal“/Laachraoui“ auch nur irgendwie deckungsgleich zu bekommen. Es hätte sich höchstens ein gewisser „Typ“ feststellen lassen, aber nicht mehr.
Am Vormittag des 23. März hatte die belgische Polizei weitere Screenshots der Tatverdächtigen vom Flughafen veröffentlicht gehabt. Hier hatte die als „Kayal“/“Laachraoui“ bezeichnete Person tatsächlich gewisse Gesichtskonturen erfahren.
Das soll er auch sein: Najim Laachraoui alias Soufiane Kayal.
Aufgrund der schlechten Qualität wäre dennoch keine echte Identifizierung mit „Kayal“/“Laachraoui“ möglich gewesen. Es konnte für die Öffentlichkeit nur eine Annäherung bedeuten – an die beiden zuvor publizierten Abbildungen. Das war natürlich besser als nichts, doch warum erfolgte die Veröffentlichung der „neuen“ und besseren Bilder erst am folgenden Tag? Denn sie hatten bereits am 22. März vorgelegen.
Die Medien wurden jedenfalls erst am 23. März mit diesen „neuen“ Screenshots versorgt.
Flächendeckend aufgezeigt.
Das Motiv für das diesbezügliche Vorgehen der belgischen Polizei ist unklar. War es einer gewissen dramaturgischen Absicht geschuldet? Die Zeitspanne, in welcher die obigen Fotos – trotz aller Mängel – für den öffentlichen Fahndungsaufruf getaugt hätten, hatte sich dann als sehr kurz erwiesen. Denn noch am selben Tag wurde diese Person von den Behörden als Laachraoui/Kayal identifiziert, womit sich die weitere Fahndung als hinfällig erwiesen hatte. Denn der Mann soll sich am Flughafen selbst in die Luft gesprengt haben.
Als durchschnittlicher Medienkonsument bleibt einem nichts übrig, als die Brocken zu schlucken, die medial hingeworfen werden. Dazu gehören auch Fotos, deren Echtheit geglaubt oder angezweifelt werden können. Mit Bildern wird manipuliert, seit es diese gibt. Ob echte Bilder in einen falschen Kontext gesetzt oder ob Fotos nachbearbeitet wurden – ein Nachweis ist meistens nicht möglich.
Die drei Screenshots jener als „Najim Laachraoui“ bezeichneten Person sind in ihrer Qualität jedenfalls schlecht genug, um relativ leicht beispielsweise einen Bart „nachzupixeln“. Wer sich diese drei Bilder genau anschaut, könnte den Eindruck gewinnen, dass in der Darstellung dieses Merkmals etwas nachgeholfen worden sein könnte.
Natürlich kann das auch täuschen, weil die Bilder so schlecht sind. Dafür ist uns im Zuge der Bildvergleiche etwas anderes aufgefallen. Betroffen ist die als Ibrahim El Bakraoui bezeichnete Person in der Mitte des Bildes.
Obwohl das Foto in seiner grauenhaften Qualität zusätzlich von einem Lichteinfall von der linken Seite her beeinträchtigt wurde, ist im Bereich des linken Armes und des linken Brustbereiches eine merkwürdige Ausschwärzung erkennbar. Diese hebt sich vom verwaschenen dunkelblau ab, zeigt keinerlei Konturen und spart zudem an der linken Schulter einen kleinen Bereich aus. Ein Bildbearbeitungsprogramm verdeutlicht diese Beobachtung.
Die am 23. März von der Polizei veröffentlichten Screenshots von der als Ibrahim El Bakraoui bezeichneten Person verfügen nicht über dieses Merkmal. Die Auflösung ist noch gröber, doch wurde hier erst deutlich, dass der Mann einen Schal getragen hatte.
Und er trug an seiner linken Hüfte etwas, was eine schwarze Tasche gewesen sein könnte. Ungewöhnlich und zu groß, um diese an einem Gürtel zu befestigen, weswegen eine bei Männern eher selten anzutreffende „Handtasche“ nahe liegender wäre. Ein Riemen ist aber nicht sichtbar, was einerseits der schlechten Bildqualität geschuldet sein kann, andererseits auf dem Gruppenbild genau dieser Bereich als wie nachgeschwärzt wirkt.
TOTGEGLAUBT sind noch nicht tot, so wie der Glaube nichts mit Wissen zu tun hat – auch wenn einige Individuen aus der Glaubens-Branche immer wieder gegenteiliges zu suggerieren versuchen.
TOTGEGLAUBT ist das wiederauferstandene Kollektiv dreier Frühachtziger-Bands aus Wr. Neustadt: X-Beliebig, Dämmerattacke und den Bates.
Da die Polizei die belgischen EU-Ausweise nicht als falsch festgestellt hatte, kann die Möglichkeit, dass es sich um echte Ausweise gehandelt haben könnte, nicht ausgeschlossen werden. Gemeint sind damit echte ID-Karten mit echten Identitäten oder „echte“ mit falschen Identitäten. Mit letzteren werden gerne geheimdienstliche Akteure ausgestattet.
Unklar ist außerdem, warum – der Geschichte der Behörden folgend – Laachraoui als Kayal einen falschen Pass benötigt haben soll. Er war als belgischer Staatsbürger weder vorbestraft, noch war er im September 2015 zu einer Fahndung ausgeschrieben gewesen.
Das hätte sich geändert, wäre er mit einem falschen Pass erwischt worden. Doch schien er sich mit dem Ausweis seiner Reise trotz der deutlich zugenommenen Kontrollhandlungen der Polizei sehr sicher gewesen sein – wenn es sich tatsächlich um Laachraoui gehandelt haben sollte. Hätte er dann nicht gleich den Zug bis nach München benutzen können? Natürlich möglichst weit entfernt von dem anderen Mann mit dem angeblich falschen Ausweis, Samir Bouzid?
Eine Teilnahme als Söldner im Verband des so genannten „IS“ erscheint als Motiv für einen falschen Ausweis ebenfalls nicht schlüssig. Zwar war diese „IS“ im Spätsommer 2014 offiziell zu einer Terrororganisation erklärt worden, allerdings – neben der UNO – durch jene Mächte, welche die Terroristen erst hatte entstehen lassen und auch weiterhin unterstützten. Wie wir wissen, wurden „Syrien-Rückkehrer“ von den europäischen Staatssicherheitsbehörden nicht belangt, sondern angeblich nur „beobachtet“.
Der Eindruck besteht: Statt einer konspirativen Fortbewegung einzelner Individuen ein nicht notwendig erscheinender Zusammenschluss zu einer Gruppe. Drei arabisch aussehende Männer in einem Fahrzeug mit ausländischem Kennzeichen auf dem Weg nach Westen. Eine Gemeinschaft, welche dann tatsächlich auch als solche festgestellt wurde.
Ohne weitere Hintergründe machte diese Aktion keinen Sinn, weswegen die Möglichkeit, dass es sich nicht um drei Idioten, sondern um eine absichtlich gelegte und somit falsche Spur handeln könnte, im Raum steht.
Salah Abdeslam – auffällig konspirativ unterwegs.
Nach den Attentaten von Paris am 13. November 2015 wurden von der Polizei fleißig Verdächtige eruiert und im Zuge dessen eine Reihe von Personen präsentiert. Zu diesen hatten sich Anfang Dezember „Soufiane Kayal“ und „Samir Bouzid“ hinzugesellt, nach denen ab dem 4. Dezember öffentlich gefahndet worden war.
Die Behörden hatten hier zum ersten Mal diese Identitäten bekannt und gemeldet, dass diese beiden Männer falsche Ausweise bzw. Identitäten besitzen würden. Bei dieser Gelegenheit wurden die von der Polizei kopierten/gescannten Lichtbilder der Verdächtigen in den Medien veröffentlicht.
Le Parisien hatte am 6. Januar 2016 in einem Artikel, zu dem wir an anderer Stelle noch eingehen werden, zu dem Fahndungsaufruf angemerkt, dass es sich bei den Verdächtigen um „ältere Erscheinungen“ handeln würde.
Es hatte keine Verknüpfungen zwischen den Identitäten „Kayal“ und „Bouzid“ zu Abdeslam und den Anschlägen in Paris gegeben, welche die Polizei hätte herstellen können. Einzig die dubiose Rundreise und die dabei hinterlassenen Spuren hatten eine Verbindung zu hier nur mutmaßlichen Komplizen gelegt.
Es war demnach Abdeslam selbst gewesen, der mit dieser vollkommen überflüssigen Aktion den Ermittlern der Polizei einen Dienst erwiesen hatte. Ob aus purer Dummheit oder aus Berechnung sei dahingestellt. Doch handelte es sich bei dieser Person um demselben Abdeslam, der im November 2015 ein Selbstmordattentat geplant haben soll, es sich dann aber doch anders überlegt hätte. Derselbe Abdeslam, welcher sogar – im Gegensatz zu einer Reihe von mutmaßlichen Komplizen – seine Festnahme überlebt hatte.
Die gestellte Frage nach der Sinnhaftigkeit der angeblichen Abholaktion zweier Männer aus Budapest findet vielleicht hier eine Antwort.