Neuigkeiten

Terroristen-Spektakel, Teil 5.

 

Die massenmediale IS-Präsenz ist auch im März 2015 tagtäglich, flächendeckend und geradezu penetrant, präsentiert von den Westmedien, die doch gar nichts mit IS-Propaganda zu tun haben wollen. IS wird auch ohne bewusst tieferschürfende Informationen dargeboten wie ein Popstar, mittlerweile lächerlich verkommen innerhalb einer gleichfalls verkommenen Klatschpresse. Auch ohne irgendwelche „Neuigkeiten“ wird IS-Stoff konstruiert, und sei es nur mit Fragestellungen, deren Antworten, sofern es welche geben sollte, niemanden interessiert.

IS in der Dauerschleife ist wie ein Produkt-Placement durch die westlichen Massenmedien. Die permanente Positionierung wirkt wie ein Trichter, welcher auf kaum einsehbare Gehirnwindungen der Konsumenten zielt. Aus Bildern und Worten wird eine Existenz und diese zu einer abstrakten Realität, die von anderen beordert wurde und wird. Übrig bleiben werden in ungebildeten Hirnen einige Begriffe, die vielleicht in einem Supermarktregal gesucht werden, ohne dem Wissen nach dem Grund. Nutella, Iglo, IS und nun auch wieder Al-Kaida. Es ist einfach da, da oben drin, alles andere spielt keine Rolle.

 

Setzen wir den medialen Rückblick fort.

 

Für das den USA äußerst verbundene Blatt „STANDARD“ sitzt ein gewisser Frank Herrmann in Washington, um den Lesern das weiterzureichen, was ihm aufgetragen wird. Nachdem aus den verbündeten ISIL/ISIS/IS per Beschluß eine Terrorgruppe geworden war, stellte Herrmann im vergangenen Herbst bei dieser Gelegenheit ein neues Buch von Henry Kissinger vor, der von ihm als „elder statesman“ und „kühlen Realpolitiker“ bezeichnet wurde. Das ist eine sehr freundliche Werbung für einen sehr freundlich bezeichneten ehemaligen US-Außenminster, der vor allem als Kriegsverbrecher in Erinnerung geblieben ist. Mitverantwortlich für unglaubliche Massenmorde in Asien und Südamerika verkaufte er auch den US-Angriffskrieg gegen den Irak 2003 als eine „Intervention“ zum „Demokratieexport“. Das muss man nicht extra erwähnen, auch Herrmann sieht davon ab.

STANDARD, 10. September 2014

http://derstandard.at/2000005367873/Das-globale-Chaos-und-der-Rat-des-alten-Strategen

 

 

Am darauffolgenden Tag gab es einen Bericht über die Rede des US-Präidenten Obama an die „Nation“, an die auserwählte Nation, wie wir heute genauer wissen. Auch am 12. September 2014 drehte sich in einem Artikel von Herrmann alles um diese Rede des Drohnenkillers, unreflektiert wie gewohnt. Das Datum hat Symbolcharakter, zumindest für die Naiven unter uns: der 11. September.

STANDARD, 11. September 2014:

http://derstandard.at/2000005431656/USA-weiten-Luftangriffe-auf-Syrien-aus-und-wollen-Rebellen-ausbilden

„Die außenpolitische Wende eines Getriebenen.“ STANDARD, 12. September 2015:

http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/STA/20140912/die-aussenpolitische-wende-eines-ge/0830840650780680650820680%209520140912194002287250061.html

 

Bereits die Überschrift ist falsch, denn es gibt keine außenpolitische Wende. Die nun zu Terroristen erklärten Personen hinter dem Label ISIS/ISIL/IS bleiben das, was sie vorher schon waren: ein Produkt des angloamerikanischen Überfalls auf den Irak 2003, finanziert durch die GCC-Staaten, vor allem Saudi-Arabien, und im Kern nichts weiter als eine verdeckt operierende Söldnerbande.

 

Die Ankündigung Obamas, die angebliche Bekämpfung dieser Terrorformation auch auf das Territorium Syriens auszuweiten, entspricht der aktuellen Agenda. Da es die Söldner, Banditen und Halsabschneider bislang nicht geschafft haben, den syrischen Staat zum Einsturz zu bringen, ist der offizielle Übergriff auf syrische Gebiet der logische Schritt, um die eigenen Terroristen bei der Stange zu halten. Mit der Option auf mehr in Richtung Damaskus. Von dort wurde diese Ankündigung natürlich als (weitere) Aggression gewertet.

 

Abseits jeglicher Norm für ein friedliches Zusammenleben wurde angekündigt, eine „breite Allianz“ zu schmieden und auf entsprechender Ebene sondiert und verhandelt. Dabei handelte es sich, vom Irak abgesehen, um US-amerikanische Bündnispartner, die bereits in dem verdeckten Krieg gegen Syrien involviert sind. Die Ankündigung zur Aufrüstung der angeblich „gemäßigten Opposition“ bedeutet ohnehin nichts anderes und ist alles andere als neu.

 

Besonders zynisch muss für die Syrer der Plan sein, ausgerechnet in Saudi-Arabien eine (weitere) Söldnertruppe für den Krieg in Syrien aufzubauen, welcher die in den Hintergrund gedrängten „moderaten“ FSA-Terroristen unterstützen soll. Das ist so, als würde Berlin 1942 eine Nazitruppe aufstellen, um moderate ukrainische Faschisten zu unterstützen, deklariert als „Freiheitsbewegung“.

STANDARD, 12. September 2014:

http://derstandard.at/2000005471363/Kerry-will-arabische-Staaten-ins-Boot-holen

 

Kommentare gab es natürlich auch, zum Beispiel von Gudrun Harrer, um beim STANDARD zu bleiben.

http://derstandard.at/2000005468766/Obamas-Spagat

 

Für Harrer ist es vollkommen normal, dass die USA in einem fremden Staat die Opposition unterstützen müssen. Haben sie ja auch überall gemacht, wenn die Regierung ihren Interessen im Weg gestanden ist. Ebenso in Ordnung auch das „Trainieren von Rebellen“ bei den Saudis. Was sollen sie dort trainieren? Das Plakatieren von Protestplakaten oder das Töten? Aber soweit geht Harrer vorsichtshalber nicht. Dafür gerade zu frech, dass von ihr die saudische Diktatur als Sponsor von „Demokratie“ bezeichnet wird, „Paradoxum“ hin oder her. Nach Harrer geht es immer noch um Demokratie, welche endloses Massenmorden irgendwie rechtfertigen soll. Auch nicht schlecht der Hinweis, dass „Assad dank IS obenauf schwimmen“ soll. Was hier aber phantastisch realitätsfern daherkommt, soll noch in ganz besonders abstrusen Behauptungen gipfeln, wie wir zu einem späteren Zeitpunkt sehen werden.

 

Auch Alexandra Förderl-Schmid mochte sich den Kampf gegen die IS anschließen.

http://derstandard.at/2000005530658/Der-Kampf-gegen-IS-beginnt-zu-Hause

„… Zehn arabische Staaten – darunter Saudi-Arabien – sagten unter anderem zu, die Finanzströme der Extremisten und den Zulauf ausländischer Kämpfer zu stoppen…“

 

Das war sehr nett von denen. Vorher haben sie dies offenbar nicht getan.

 

 

Montag
16
März 2015

Wirkungswechsel

 

 

 

Sonntag
15
März 2015

Paris, Januar 2015. Teil 15.

Die gedruckten Massenmedien in Österreich III. 

Zentrales Thema war in den Gazetten dabei die Organisation „Al Kaida“, die in allen Medien so etwas wie eine Auferstehung erhielt. Allerdings nur in Form der vorherrschenden US-Legende, dessen Gegenteil beweisbar ist. Spielt aber keine Rolle bei Massenmedien, welche nur noch als immer billiger werdende Propagandasprachrohre der Eliten dient, um die Gläubigen zu beschallen.

Mit „Al Kaida“ steht und fällt die ganze „Vision“ der westlichen Kriegstreiber und einiger GCC-Staaten, die parallel dazu den fundamentalistischen Söldnerhaufen „IS“ gebildet haben, welcher zumindest in Teilen mit „Al Kaida“ austauschbar ist. Doppel-Terror scheint hier einfach besser zu halten.

Da es aber nicht gewünscht ist, dass sich der Durchschnittsbürger selbst schlau macht, wurde dessen Faulheit mit „Informationen“ und Meinungen der so genannten „Terrorexperten“ bedient. Denn die müssen das ja wissen, deren kompetente Expertisen ist man seit 2001 gewohnt.

 

Nach den Anschlägen von Paris wurde besonders ein „Terrorexperte“ medial positioniert: Peter Neumann. In Deutschland wie auch in Österreich bekam er für viele Tage überall reichlich Raum für sein Gerede, um dort die große Bedrohung gleich für die nächsten 20 Jahre herbeizudrohen.

 

 

Neumann wird als „Professor für Kriegsstudien“ und als „Direktor des Internationalen Zentrums für Studien für Radikalisierung am King’s College in London“ geführt, was diesem Mann einen seriösen Anstrich verleihen soll.

„Al-Qaida weiß, dass sie den Islamischen Staat nur im Westen toppen kann.“

Interview mit dem Extremismusforscher Peter Neumann.

Von Julia Raabe. PRESSE, 9.1.2015.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4633807/AlQaida-weiss-dass-sie-den-IS-nur-im-Westen-toppen-kann

 

Genau das ist Neumann nicht. Würde er tatsächlich nach den Ursachen von Radikalisierung in der muslimischen Welt forschen, sollte ihm der Blowback-Effect geläufig sein. Wer Terror sät wird Terror ernten. Normalerweise.

Ein interessanter Forschungsgegenstand wäre somit die Frage, warum es diesen Blowback-Effect bislang nicht gab, obwohl die westlichen Kriegstreiber bereits Millionen von Moslems ungestraft massakriert haben. Scheint aber kein populärer Forschungsgegenstand in diesem „Institut“ zu sein.

 

Neumann hat einige Bücher publiziert, „Studien“ verfasst und eine Reihe von Artikeln verkauft. Hier eine kleine Auswahl bei den Artikeln:

Neumann als Vertreter der unbewiesenen US-Verschwörungstheorie:

http://www.nytimes.com/2004/03/27/opinion/why-nobody-saw-9-11-coming.html?pagewanted=allHYPERLINK „http://www.nytimes.com/2004/03/27/opinion/why-nobody-saw-9-11-coming.html?pagewanted=all&src=pm“&HYPERLINK „http://www.nytimes.com/2004/03/27/opinion/why-nobody-saw-9-11-coming.html?pagewanted=all&src=pm“src=pm

 

Hier schiebt Neumann den Anschlag von Madrid ebenfalls der Phantomorganisation „Al Kaida“ zu, „vergisst“ aber die Rolle des spanischen Geheimdienstes.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article6074897/Terrorwarnungen-plausible-Orakel.html

 

Und hier ein Artikel von Neumann im NATO-Sprachrohr SPIEGEL, eine perfekte Verbindung. Sie arbeiten ohnehin alle zusammen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/debatte-ueber-flugsicherheit-passagierselektion-macht-es-terroristen-leicht-a-736968.html

 

Die Grundlage für Neumann fußt ebenfalls auf „AL Kaida“, wobei er immer wieder gerne die Anschläge von New York, Madrid und London sowie die Karnevalstruppe „Sauerland-Gruppe“ heranzieht, allesamt Geheimdienst-Unternehmen.

Ein Blick auf seine Homepage informiert uns zusätzlich darüber, dass er und sein Büro von denen finanziert wird, die ihre Verbrechen als jene von anderen verkaufen möchten.

http://icsr.info/about-us-2/staff/peter-neumann-director/

 

Der herumgereichte „Terrorexperte“ ist nichts weiter als ein Diener seiner Herren in Washington und London. Demzufolge kaut er nur deren Sichtweise wider, ohne auch nur irgendetwas zu hinterfragen. Da wird nichts wirklich geforscht, da wird Meinung verkauft. Für seine Auftraggeber, für die Massenmedien als deren Lautsprecher, für den Pöbel auf der Straße.

 

Forscher Neumann verbreitet seine Forschungsergebnisse natürlich auch über BILD, also jenem Medium, welches in den Dienstverträgen seiner Mitarbeiter negative „Forschungsergebnisse“ bezüglich USA, Israel und NATO untersagt.


Für Neumann ist Al-Kaida das, wie es von Langley aus behauptet wird. Das ist wie ein Naturgesetz. Er geht entblödend sogar soweit, angeblich über das seelische Befinden dieser Organisation Bescheid zu wissen. Seine Botschaft ist die gleiche, wie sie seit 2001 von der US-Administration und auch von ihm beschworen wird: es wären weitere Anschläge zu erwarten.

Vielleicht weiß Neumann tatsächlich dazu mehr als wir. Wir können es nämlich nur erahnen, während der Dienstweg des „Experten“ in London nicht so lang ist.


Mittwoch
11
März 2015

KONKRET – am 17. März 2015 in Wr. Neustadt

 

 

Sonntag
08
März 2015

Paris, Januar 2015. Teil 14.

 

Die gedruckten Massenmedien in Österreich II.

 

Nachdem wir festgestellt haben, dass die Massenmedien auch dort keine Fragen stellen, wo sich letztere geradezu aufdrängen, und sich festgelegt statt Ergebnis offen orientieren, bemerken wir ebenfalls, dass bereits während der Fahndung nach den Attentätern, nach der sehr verfrühten Veröffentlichung eines Indizes und der durch Polizei und Geheimdienste daraufhin flugs präsentierten Dossiers der Tatverdächtigen eine Vorverurteilung zustande kam, welche anstandslos von den Massenmedien übernommen und verbreitet wurde. Das war nichts anderes als der miese Botendienst für das frz. Innenministerium.

Die vermeintlichen Täter waren noch gar nicht gestellt bzw. ums Leben gekommen, als auch die österreichischen Massenmedien eine Reihe von Artikeln brachten, welche vor allem Angstmacherei zum Inhalt hatten und weniger mit Fakten dienten. Hier eine mediale Unterstützung für eine „Strategie der Spannung“ zu entdecken, scheint alles andere als abstrakt.

Siehe zum Beispiel Dr. Daniele Ganser.

http://www.danieleganser.ch/NATO_Geheimarmeen_in_Europa_1352499862.html

 

Die PRESSE brachte am 8. Jänner 2015 neben einen Artikel über das am 7. Jänner durchgeführten Attentat einen weiteren, der mit seiner Überschrift „Europa fürchtet sich vor Schläferzellen“ die Intention feil bot.

So waren dann die „Dschihadisten“ Thema, die zum „IS“ oder zur „Al Kaida“ in den Irak und nach Syrien gehen würden, und selbstredend die gemeingefährlichen „Rückkehrer“. Dass es einen Zusammenhang zwischen frz. „Dschihadisten“ und dem verdeckten Krieg gegen Syrien, an dem auch Frankreich beteiligt ist, geben könnte, wurde wie immer unterschlagen.

Die Existenz einer Bedrohung wurde durch vergangene Anschläge und Attentate untermauert. Diese wurden trotz gewaltiger Fragwürdigkeit der einzelnen Fälle schön aufgezählt (Merah in Toulouse, Nemmouche in Brüssel, die Brüder Tsarnaev in Boston) und mit gewöhnlichen Raubüberfällen von Tätern aus einem Migrantenmilieu aufgefüllt.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4633132/Terrorgefahr_Europa-furchtet-sich-vor-Schlaeferzellen

http://derstandard.at/2000010095763/Anschlag-auf-Charlie-Hebdo-Tiefpunkt-einer-schwarzen-Serie

 

„Al-Suri und der „Jihad der Armen““. Von Rudolf Balmer in der PRESSE am 9. Jänner 2015. Der gleiche Artikel von Balmer auch in der Neuen Züricher Zeitung:

http://www.nzz.ch/international/frankreich-als-zielscheibe-1.18457321

 

Alarmstufe Rot in Paris: Eine Stadt im Ausnahmezustand. Reportage von Ph. Hacker-Walton. Sicherheitsvorkehrungen. KURIER, 10.1.2015.

http://kurier.at/politik/ausland/charlie-hebdo-paris-24-stunden-nach-dem-attentat/106.894.130

http://kurier.at/politik/ausland/paris-trauert-die-solidaritaet-steht-ueber-der-angst/106.950.929

http://kurier.at/politik/inland/vergleich-ist-oesterreich-sicher-vor-terror/107.333.101

 

Es mussten vor allem Überlegungen herhalten, was geschehen könnte. Herhalten musste auch eine anonyme Audioaufnahme, auf welcher angeblich gedroht wurde. Und nicht zu vergessen diese hinterlistigen Schläfer, diese Schlafmützen.

Auf den grauenhaften Artikel von Ingrid Steiner-Gashi im KURIER vom 10. Januar 2015 wurde bereits oben in Teil 9 eingegangen.

http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/KUR/20150110/gefuerchtete-rueckkehrer-zum-toeten/0750850820730690820952015%2001101831160007.html

 

Wie auch auf den Artikel vom PRESSE-Leitartikler Ultsch, in welcher dieser Angstmacherei mir der Ermahnung zur Vernunft verrührt hatte. Die Übernahme eines Zitates des frz.- Ex-Präsidenten und Kriegsverbrechers Sarkozy, der während seiner Amtzeit kein Problem damit gehabt hatte, zusammen mit (neben der USA) „Al-Kaida“-Verbänden und anderen Radikalen und Söldnern den libyschen Staat zu zerstören und einen riesigen Berg von Leichen zu hinterlassen, bleibt ein besonderes „Schmankerl“.

Da es der Masse da draußen schon während der damaligen Kriegshandlungen gegen Libyen schwer zu erklären gewesen war, dass NATO und „Al Kaida“ für alle sichtbar kooperiert hatten, hatte man es auch medial gleich ganz weggelassen.

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/4633155/Frei-sind-wir-nur-solange-wir-uber-alles-lachen-durfen?direct=4636374

 

Schließlich wurde gewarnt. „Geheimdienste warnen vor weiteren Attenaten in Europa“, titelte der STANDARD in seiner Ausgabe vom 10./11. Jänner.

„Der Chef des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5, Andrew Parker, warnt vor Terroranschlägen mit einer großen Opferzahl in westlichen Ländern. Eine Kerntruppe militanter Islamisten in Syrien, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahestehe, plane derzeit umfangreiche „Angriffe gegen den Westen.““

 

Das ist herrlich unbestimmtes Insiderwissen, mit den eingewobenen roten Knöpfen für die Lämmer auf der Straße: „Terroranschläge“, „große Opferzahl“, „Al-Kaida“. Das reicht vollkommen aus, um die meisten Leute in dumpfe Panik zu versetzen. Die britischen Verbindungsoffiziere bei den „Al-Kaida nahe stehenden Islamisten“ lachen sich schlapp.

„Geheimdienste warnen vor weiteren Attentaten in Europa.“ Standard, 10./11. Jänner 2015. Online-Version:

http://derstandard.at/2000010218920/Nach-Anschlag-auf-Charlie-Hebdo-Drei-Attentaeter-und-vier-Geiseln

 

In dem Artikel des KURIER „Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus“ vom 11. Januar 2015 wurde der französische Premier Manuel Valls zitiert, der seiner Bevölkerung auf das einzustimmen versuchte, was seiner Ansicht nach nun kommen würde.

„… kann nur der Beginn eines langen und komplizierten Abwehrkampfes der Republik sein. Lange, weil Frankreich durch seine Militäreinsätze gegen die Dschihadisten in Afrika und im Irak in Kriege verwickelt ist, die so bald nicht beendet werden können, und bei denen der islamistische Feind seinerseits Frankreich zum Schlachtfeld machen möchte. Kompliziert, weil jetzt der Kampf um die Köpfe jener vielen, meistens jungen Menschen vollends entbrannt ist, die den Kundgebungen ganz bewusst fernblieben. So wie sie sich schon die längste Zeit von den demokratischen Parteien abgewendet und von der Informationswelt der verantwortungsbewussten Medien abgekoppelt haben.“

http://kurier.at/politik/ausland/kundgebungen-in-paris-kampf-gegen-rassismus-und-antisemitismus/107.346.001

 

Langwierige Kriege nach außen und Gefahrendeklaration nach innen – mit allen nicht genannten Konsequenzen. Das ist die eine Botschaft. Die andere richtet sich an jene Bürger, die sich von der verbrecherischen, äh, demokratischen Politik und den verlogenen, äh, verantwortungsbewussten Medien abgewendet haben. Diese erfreuliche Entwicklung wird offenbar mit Sorge beobachtet.

 

Donnerstag
05
März 2015

Paris, Januar 2015. Teil 13.

Die gedruckten Massenmedien in Österreich I.

Der österreichische STANDARD titelte nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ am folgenden Tag seinen Artikel mit der Schlagzeile: „Terror gegen islamkritische Zeitung.“

Der STANDARD war sich zu diesem Zeitpunkt bereits sicher, in welche Richtung es ging. Denn „Terror gegen die katholisch-kritische Zeitung“ wäre ebenfalls nicht falsch gewesen. Die maskierten Täter hatten sich aber während ihrer Tat und bei sprichwörtlich jeder Gelegenheit als „Islamisten“ zu erkennen gegeben. Ohne diese penetrante Bezichtigung der Täter wäre es schwierig gewesen. So aber konnte natürlich ein entsprechender Kontext hergestellt werden.

http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/STA/20150108/terror-gegen-islamkritische-zeitung/0830840650780680650820680%209520150108040505231210088.html

http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/STA/20150108/-wir-haben-den-propheten-geraecht/0830840650780680650820680%209520150108194001144750092.html

 

 

Der STANDARD wie auch alle anderen Massenmedien nahmen den Ball gerne auf und verbreiteten dies und das über die Organisation „Al-Kaida“, die eben aufgrund der Selbstbezichtigungen durch die Täter eine mediale Wiederkehr erlebte.

Die Geschichte schien für einfache Gemüter schlüssig. Islamistische Attentäter überfallen aus Rache die Redaktion eines Satire-Magazins, welche vor Jahren den Propheten Mohammed auf ihr (zumeist geschmackloses) Korn genommen hatte. Für diese zeitlich sehr verzögerte Rache hatten die beiden Killer weniger sich selbst, als „Al Kaida im Jemen“ verantwortlich gemacht.

Neben der freundlichen Offenheit der Täter, alle Menschen, denen sie begegneten, diese Information zukommen zu lassen, ging ihr Narzißmus nicht so weit, sich selbst zu erkennen zu geben.

 

An diesem Punkt tritt der kriminalistische Aspekt ein. Diese Bekenner-Täter waren maskiert. Ihre Behauptung, für irgendwelche Organisationen zu „arbeiten“, ohne sich selbst identifizieren zu lassen, ist erst einmal auch nichts weiter als eine Behauptung.

Auch ohne die Umstände ihrer bereits geschilderten und fragwürdigen „Flucht“ und dem unmaskierten Erscheinen erst am folgenden Tag, wäre hier bereits die Frage und die Feststellung geboten, ob es sich bei den beiden Killern bei „Charlie Hebdo“ beweisbar um die später dargestellten Kouachi-Brüder handelt.

Der einzige „Beweis“, der (entgegen aller polizeilichen Regeln) schleunigst den Medien zugespielt wurde, war dieser suspekte Glücksfund einer Identitätskarte im stehen gelassenen Fluchtfahrzeug. Nur war dies nicht einmal ein Beweis, erst recht nicht zu diesem Zeitpunkt, sondern maximal ein Indiz, weil kurioserweise bis heute nicht der Fahrzeughalter bekannt gemacht wurde (…) und es unklar war, wer überhaupt in den vergangenen Tagen das Fahrzeug verwendet hatte.

 

Die Medien stellten allerdings nicht einmal ansatzweise die (verdächtige) polizeiliche „Ermittlungsarbeit“ und Medienpolitik in Frage, obwohl diese – erst recht nach dem anschließend sofort veröffentlichten „Täterdosiers“ durch Polizei und Geheimdienst noch während der Fahndung – ganz deutlich zu hinterfragen gewesen wäre.

Noch dazu war es – mit einem Blick in die Vergangenheit – alles andere als selten, dass Attentate aus politischem Kalkül gerne anderen in die Schuhe geschoben wurden. Wie überhaupt fast alle kriegerische Aggressionen darauf aufbauten, zuvor mit einer inszenierten Aktion einen Vorwand zu schaffen, der sich der Bevölkerung als „Verteidigung“ verkaufen ließ. Hierbei ist noch nicht einmal von den zahlreichen Attentaten die Rede, die bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt wurden, auch wenn penetrant das Gegenteil behauptet wird – auch durch die Massenmedien als Sprachrohre einiger Interessensgruppen.

 

Kann sich jemand daran erinnern, dass sich zum Beispiel die Attentäter vom Bombenanschlag in Bologna 1980 mit 85 Toten als CIA-Agenten oder Angehörige von GLADIO oder des italienischen Geheimdienstes bekannt hätten? Nein, es wurde damals sofort den (bereits geheimdienstlich unterwanderten linksextremistischen) Roten Brigaden untergeschoben. Heute ist es gerichtlich erwiesen, dass es ein durch die Geheimloge P2 und Geheimdienste inszenierter Anschlag gewesen war, der ausgeführt wurde, um die italienische Bevölkerung mit Terror die linken Parteien zu diskreditieren, die einen erheblichen Zulauf erhalten hatten. Mit Erfolg übrigens, die rechten Parteien (und ihre Hintermänner, Finanziers, faschistische Strukturen) konnten sich anschließend doch noch behaupten. Sie versprachen auch Sicherheit und „Schutz vor dem Terror“.

 

Bologna, 1980. Foto: Beppe Briguglio, Patrizia Pulga, Medardo Pedrini, Marco Vaccari

 

Der damalige Drahtzieher Licio Gelli selbst hatte ein „Erneuerungsprogramm“ erstellt (bei Gelli beschlagnahmt), der eine Anleitung zum Staatsstreich beinhaltete. Terror sollte als Mittel für eine „Strategie der Spannung“ dienen, wobei ausdrücklich den Massenmedien die Rolle zukam, diese „Spannung“ medial massiv zu verkaufen und die Machtübernahme vorzubereiten.

Aber es war massenmedial nicht einmal der Ansatz einer derartigen Überlegung zu finden, was freilich wenig erstaunlich ist. Die Mainstream-Medien gaben (und geben) nur das vollkommen unreflektiert wieder, was ihnen zu- und aufgetragen wurde. Und nach wie vor wird.

Das macht sie entbehrlich.

 

Montag
02
März 2015

IS-Propaganda?

Medien und Politiker reden seit Monaten gerne von der „IS-Propaganda“, auf welche hier und da einige zumeist junge Leute anspringen würden. Irgendwie scheint überhaupt alles Propaganda zu sein, was mit der IS zu tun hat.

Auswahl:

http://www.weser-kurier.de/deutschland-welt_artikel,-Analyse-De-Maizi%C3%A8re-will-IS-Propaganda-Feldzug-stoppen-_arid,941183.html

http://kurier.at/politik/ausland/is-propaganda-oesterreich-will-is-terroristen-waffe-internet-nehmen/93.110.677

http://kurier.at/politik/ausland/is-propaganda-krieg-der-bilder/102.031.779/slideshow

http://www.nordkurier.de/nachrichten/ticker/berlin/weiteres-is-propagandavideo-mit-britischer-geisel-cantlie-2710680310.html

Das ist alles „propagandistisch“ falsch, in anderer Hinsicht aber vollkommen richtig.

 

Auch hier kann es nützlich sein, einmal alles Geschreibsel und Gesende der Medienanstalten wegzulassen und für eine Minute gegen die Decke zu schauen. Oder ins Klo. Um zu denken, um in Ruhe zu denken.


 

Einen Wink als Hilfestellung hatte der Redakteur Fabian Schmid vom STANDARD am 22. August 2014 geliefert. In zwei Artikeln ging es um die äußerst späte Reaktion von Sozialen Netzen, welche Videos und Bildmaterial bezüglich dem Enthauptungsvideo des US-Amerikaners Foley gesperrt hatten. Dies wurde anscheinend sehr zwiespältig aufgenommen. Abartig ist natürlich der Umstand, dass alle anderen Tötungs- und Leichenmaterialen zuvor nie zu einer Debatte geführt hatten. Richtig, es waren ja immer nur irgendwelche Iraker oder Syrer gewesen, also Menschen dritter Klasse, welche gequält, gefoltert und ermordet worden sind.

http://derstandard.at/2000004635750/Diaspora-Torrents-IS-Terroristen-setzen-auf-Alternativen

http://derstandard.at/2000004653503/Zensur-Netzaktivisten-kritisieren-Bann-von-Enthauptungsvideo

 

„Denn bei den schockierenden Fotos und Videos handelte es sich um die neueste Social-Media-Kampagne der Terrorgruppe IS, die bereits seit Monaten soziale Netzwerke mit ihren Inhalten überschwemmt…“

Schmid kommt ebenfalls nicht umhin, ein Enthauptungsvideo, ob echt oder manipuliert, als ein Propaganda-Instrument des IS darzustellen. Das machen die anderen, die Kollegen, schließlich auch.


So auch in einem weiteren Artikel des STANDARD, welcher innerhalb einer „Analyse“ zumindest eine richtige Überlegung beinhaltet, ansonsten aber Propaganda andrehen möchte.

http://derstandard.at/2000004554409/Nach-Tod-von-US-Journalist-reagieren-Twitter-und-Co-auf

Der STANDARD-Redakteur Fabian Schmid schrieb sich im folgenden Artikel in einen regelrechten Rausch über die „IS-Medienkampagne“, bestens versorgt von US-Quellen.

http://derstandard.at/2000004973680/Jihad-30-Die-Terror-Propaganda-der-IS-birgt-einige-Ueberraschungen

 

Unsere Frage ist dagegen die: handelt es sich hierbei tatsächlich um Propaganda?

Wir haben uns nicht die Mühe gemacht, das Netz nach dieser „Propaganda“ zu durchsuchen. Vielleicht gibt es tatsächlich soetwas. Was wir gesehen haben, war das, was uns Medien zur Verfügung gestellt haben. Es waren Videos, die jeden Menschen abstoßen müssen, sofern er nicht auf die eine oder andere Art pervers veranlagt ist.

Zudem scheint der Sinn einer Propaganda verfehlt zu sein, wenn erst langwierig danach gesucht werden muss. Es macht sie dann überflüssig. Propaganda wird, wie wir selbst in unserem Umfeld beobachten können, in den eigenen Lebensraum eingeschleust. Flächendeckend und ungefragt.

 

Dies lässt uns zu der zweiten Frage kommen: wer behauptet, dass es sich bei den aufgefundenen/gezeigten/präsentierten Videos etc. um Propaganda (des IS) handelt?

Es sind die Politiker und es sind die Medien, was in etwa dasselbe ist. Nach deren Ansicht handelt es sich auch bei den abstoßenden Videos um Propaganda.

Dies steht allerdings konträr zueinander. Schon im 3. Reich hatte das Propagandaministerium dafür gesorgt, in den Kriegswochenschauen die Leichen von getöteten russischen Soldaten eher sekundär darzustellen. Aus einem einfachen wie sinnvollen Grund: es sollte vermieden werden, dass sich in der deutschen Bevölkerung Mitleid gegenüber Russen bilden würde.

 

Wir stellen also fest, dass das Widerliche, was als IS-Propaganda bezeichnet wird, in Wirklichkeit keine ist. Es handelt sich dabei nur um eine Behauptung, der natürlich eine Ursache zugrunde liegt. Politiker und Medien wollen der Bevölkerung etwas verkaufen. Eine Meinung über etwas Schreckliches, was zum Entsetzen führt, zur Furcht. Dies ist die Essenz der Artikel.

 

Für die Massenmedien ist dies Propaganda. Für uns ist das Scheiße (zensiert), selbst wenn es auf einem Teller serviert wird.

 

Wer jetzt einen Schritt weiter denkt, muss unweigerlich zu der nächsten Frage kommen, warum und auf welche Weise diese Greul überhaupt in „unsere“ Haushalte gelangt.


Diese IS-Leute und alle anderen besitzen keine Medienhoheit, sie besitzen überhaupt keine Medien. Sie können ausschließlich als Nutzer andere Plattformen verwenden.

Der Transport von Videos über beispielsweise YouTube, das Füttern der sozialen Netzwerke wie Twitter geschieht reibungslos. Es wäre ganz einfach, all das einfach abzustellen, dann würde hier kein Mensch mit IS etwas anzufangen wissen. Genau das geschieht aber nicht, es wurde nur ein wenig korrigiert, hier und da etwas gesperrt und eine Diskussion angestimmt, nachdem ein US-Amerikaner ein Opfer gewesen sein mag.

 

Videoplattformen wie YouTube und die sozialen Medien gehören US-Konzernen, und es sind die USA, die vor Ort, dort, wo eine IS agiert, handfeste Interessen besitzen. Das sollte zu denken geben. Erst recht, wenn genau diese Plattformen über Verbindungen zu US-Regierungseinrichtungen verfügen.

Und wenn überhaupt von Propaganda gesprochen wird, welche angeblich der IS unter das Volk bringt, wird die wesentliche Propaganda-Maschinerie wie immer beiseite gelassen: die des Westens.

Die steht hier an erster Stelle. Wenn sich Blätter wie STANDARD, PRESSE und KURIER heuchlerisch über einen IS empören, so waren und sind sie es, welche den Krieg gegen Syrien (und zuvor Irak) medial unterstützen.

 

Aus diesem Blickwinkel mag es dann nicht mehr verwunderlich sein, wenn sich einige ungebildete Spinner tatsächlich mit Raub und Mord in Syrien engagieren möchten. Es geht ja schließlich gegen einen wahnsinnigen Diktator, der sein „eigenes Volk“ bombardiert und überhaupt die ganze Welt bedroht. Das wird ihnen täglich von „unseren“ westlichen Propagandamedien eingetrichtert.

Wenn ein unterbelichteter junger Mann unbedingt einer Terrorgruppe beitreten möchte, die hier nicht als Terrorgruppe, sondern wahlweise als Freiheitskämpfer oder Rebellen bezeichnet werden, was könnte aus deren Sicht falsch für ein Mittun sein?

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/3864463/Verhaftete-Jihadisten_Absicht-in-den-heiligen-Krieg-zu-gehen

 

Oje, da haben wir nun einen fetten Widerspruch gefunden, der sogar bei aller Deutungshoheit der westlichen Massenmedien so klar ersichtlich ist, dass es den Mediennutzern mit ihrer Wahrnehmungs- und Bildungstiefheit offensichtlich überfordert.

 

Der einzige Konflikt, zu dem es mit den Terroristen aka Freiheitskämpfern kommen könnte, ist der mit dem österreichischen Strafgesetzbuch. Doch ist dies nur Papier, wenn die Behörden untätig bleiben. Einzig bei einer Organisation, die sich IS nennt, wurde vor einiger Zeit in der NATO eine Ausnahme gemacht. Und das noch nicht einmal richtig.

 

Insofern ist alles zu diesem Propaganda-Thema, wie es uns Medien und Politiker glauben machen wollen, ein vorsätzlich dargelegter Blödsinn. Wie alles andere ebenfalls. Es wird alles nur benutzt, um den Wünschen einiger Interessengruppen und Geldgeber nachzukommen und alle anderen, dass sind die vor der Glotze, mit der Zeitung in der U-Bahn etc., weiterhin zu verblöden. Damit es ja so bleibt.


Wer dies nicht verstanden hat, ist unter anderem der relativ neue österreichische Außenminister:

http://diepresse.com/home/panorama/welt/3872431/Kurz_Kampf-gegen-IS-in-Facebook-und-Kindergaerten

http://derstandard.at/2000005735971/Kurz-will-breit-angelegte-Aufklaerungskampagne-gegen-Jihadismus

 

Dabei sind die Dinge manchmal so banal gelagert. Propaganda? Vielleicht ist es eben doch nur das Angebot an Halbwüchsige, einen nagelneuen, tollen Toyota-Pick-up fahren zu dürfen. Die gibt es in Syrien nicht nur schon in Massen, es werden immer mehr. Und immer ganz neu.


Nagelneu und gepflegt. Ordnung muss sein.

 

Deswegen auch Licht am Tag.

 

Der Vater im Himmel muss es gut mit seinen häufig schwarz gekleideten Schafen gemeint haben, welcher die Fahrzeuge und die Waffen nebst Munition an den Bäumen wachsen ließ. So ist es im Orient, so ist es auch in einem irdischen Paradies.


Mittwoch
25
Februar 2015

Kulturpreise Wr. Neustadt 2014

 

Manchmal gibt es auch gute Nachrichten.

In Venezuela wurde wieder einmal ein Putschversuch durch das von den USA unterstützte rechte Lager vereiltet.

In Syrien konnte die Syrische Arabische Armee endlich die in Teilen von Aleppo befindlichen und von den USA, der NATO und den GCC-Staaten unterstützten Terroristen von ihren Nachschubwegen abschneiden, indem sie im Norden die Blockade durchbrach.

http://www.almanar.com.lb/english/adetails.php?eid=196029&cid=23&fromval=1&frid=23&seccatid=20&s1=1

http://www.sana.sy/en/?p=28861

In der Ukraine ist es den Volksverteidigungskräften des Donbass gelungen, den Kessel von Debalzewo zu schließen, die von den USA, NATO und EU unterstützen Nazi-Verbände einzukesseln und teilweise aufzureiben.

http://www.nytimes.com/2015/02/19/world/europe/ukraine-conflict-debaltseve.html?_r=0

http://rt.com/news/233363-ukraine-debaltsevo-surrender-withdrawal/

http://de.sputniknews.com/militar/20150218/301184728.html

http://de.sputniknews.com/politik/20150219/301190477.html

 

Und in der österreichischen Provinz, im Stadtmuseum von Wr. Neustadt, wurden im Zuge einer offiziellen Ehrung die Kulturpreise 2014 in der Sparte „Darstellende Kunst“ vergeben.

 

Helmut A. Puritscher hielt die Laudatio.

 

Den Hauptpreis erhielt Dr. Werner Schulze, die Anerkennungspreise Rüdiger Rohde und Dagmar Leitner, den Förderpreis Markus Dinhobl und den Sonderpreis Stefan Holoubek.

 

Horst Karas als Vertreter der Stadtregierung, Markus Dinhobl, Dagmar Leitner, Stefan Holoubek, Rüdiger Rohde, die scheidende Kulturstadträtin Isabella Siedl und Werner Schulze.

 

Wir bedanken uns bei dieser Gelegenheit im Namen des Vereins BOLLWERK bei der Stadt Wr. Neustadt für diese Ehrung.

 

Noch ein Bild für die örtlichen Medien.

 

Rüdiger Rohde erhielt den Preis, aber nicht den Raum für eine eigene Rede. Er spricht daher an dieser Stelle allen Mitstreitern innerhalb und außerhalb des Vereins bei den einzelnen Projekten, ohne die das bisher Geschaffene nicht möglich gewesen wäre, seinen oberallerherzlichsten Dank aus.

Alles weitere wird an anderer Stelle gesagt werden.

 

Freitag
20
Februar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 12.

Die Präsentation der Täter V.

 

Offenbar wurde auf eine gewisse Nachhaltigkeit gesetzt und ein weiteres „Bekenner-Video“ nachgeschoben. Es wurde vor oder am 14. Januar 2015 auf YouTube veröffentlicht.

Die internationalen Massenmedien berichteten bereits am 14. Januar von diesem Video, die österreichischen Gazetten einen Tag später, am 15. Januar, in gedruckter Form.

Von wem und wann dieses „entdeckt“ wurde, ist nicht klar. Das Studio von SITE wurde in diesem Fall (bislang) nicht genannt. Die Verbreitung erfolgte aber wieder einmal in Windeseile.

In diesem Video bekam nun ein Mann die Gelegenheit für ein Bekenntnis, der „Nasser bin Ali al-Ansi“ heißen soll. Viel ist über diesen Mann nicht bekannt, eigentlich gar nichts, aber es soll sich bei ihm angeblich um einen hochrangigen Anführer der „Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel“ handeln. Die Medien sind jedenfalls dieser Ansicht und jene, die es den Medien so mitgeteilt haben. Im Gegensatz zu Coulibaly durfte dieser „Nassar bin Ali al-Ansi“ eine richtige Ansprache halten, in welchem sich seine Al-Kaida-Organisation für die Taten in Paris bekannte.

 

Der zweite „Bekenner“: „Nasser bin Ali al-Ansi“


Exemplarisch ein Artikel von Stefan Brändle vom STANDARD:

http://derstandard.at/2000010366809/Al-Kaida-im-Jemen-bekennt-sich-zu-Angriff-auf-Charlie

Oder auch einen Artikel aus dem TAGESSPIEGEL, inklusiv einer Märchenstunde mit Martin Gehlen.

http://www.tagesspiegel.de/politik/al-qaida-im-jemen-terrororganisation-bekennt-sich-zu-anschlag-auf-charlie-hebdo/11228448.html

 

Dieses Bekenner-Video wurde als „echt“ eingestuft, was absolut nichts besagt, denn auch das Falsche kann echt sein, also echt falsch. Obwohl wir in diesem Fall mit einer falschen „Echtheit“ näherkommen sollten.

Angezweifelt wurde nur das Gerede über den angeblichen und ebenso angeblich verstorbenen Ursprungsauftraggeber der Al-Kaida, Ayman al-Zawahri. Irgendeine Bedeutung lässt sich hier nicht feststellen.

https://www.youtube.com/watch?v=MQ0Ohvxgm8k

 

Leider kann Al Kaida nur auf die Polizei-Fotos ihrer Attentäter zurückgreifen.

 

Die PRESSE brachte die Nachricht über das neue „Bekenner-Video“ am 15. Januar nur noch in einem kleinen Artikel am Rande einer Seite.

„Al-Quaida bekennt sich zu Pariser Attentat.“

Genau, mehr muss man auch nicht wissen.

Interessant ist hier nur noch, dass die Massenmedien diese Nachricht dennoch als etwas neues verkaufen wollten, als wäre es so etwas wie eine überraschende Gewissheit zugleich. Besonders stark brachte dies der deutsche SPIEGEL zum Ausdruck. Dort wurde so getan, als hätte das erste bereits am 10. Januar überall verbreitete angebliche „Bekenner-Video“ aus dem Hause SITE nie existiert. Da soll noch eine andere Figur, dieser bislang unbekannte „Harith bin Ghazi al-Nadhari“, gestanden haben, aber der Inhalt war der selbe gewesen. Soll ja auch ein Chef-Ideologe gewesen sein, ein Beruf, der mittlerweile so häufig vorkommt wie bei uns der „Terror-Experte“.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/pariser-supermarkt-geiselnehmer-coulibaly-im-bekennervideo-a-1012405.html

 

Austauschbar: „Harith bin Ghazi al-Nadhari“, der erste „Bekenner“

 

Die einen wollen „Charlie“ sein, die anderen Al Kaida. Allerdings – was sollen wir von einer Person halten, die behauptet, zur „Al Kaida“ zu gehören?

Meint diese Person die „Al Kaida“, die von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan mit dem Verbindungsmann und Rekruteur/Organisator Osama Bin Laden( CIA-Deckname „Tim Osman“) in Afghanistan als „Mujaheddin“ gegen die Russen gekämpft hat?

Oder die „Al Kaida“, welche versucht hatte, danach den Russen im Kaukasus die ehemaligen Sowjetrepubliken abspenstig zu machen? Jene „Al Kaida“, die so eifrig die NATO bei der Zerschlagung des Staates Jugoslawien unterstützt hatte, wäre ebenfalls eine Option. „Al-Kaida“ im Irak könnte eine weitere Möglichkeit sein. Oder die nach Libyen gekarrte „Al Kaida“, um Ghadaffi endlich fertig zu machen. Oder etwa die durch den Westen unterstützte „Al Kaida“ in Syrien, um die Regierung Assad gegen eine westliche Marionette auszutauschen?

 

11. September 2001: großes Verbrechen, keine gerichtliche Aufarbeitung


Da ist unbestreitbar eine gewisse Auswahl vorhanden. Merkwürdigerweise möchten Politik und Massenmedien „Al Kaida“ nur am 11. September 2001 in New York beobachtet haben. Aufgeklärt und bewiesen konnte dieses gigantische Verbrechen bis zum heutigen Tage leider nicht. Da scheint doch der Wille gefehlt zu haben…

 

Was Flugzeuge im Obergeschoss alles anrichten können…

 

Doch warum ausgerechnet „Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel“? Kann es etwas damit zu tun haben, dass die Öffentlichkeit in diese Richtung gelenkt werden soll? In den Jemen, wo die schiitischen Houthi-Milizen die US-Marionette in die Wüste geschickt haben und nun den nördlichen Teil des Landes einschließlich der Hauptstadt Sanaa kontrollieren? Das hat den Saudis nicht geschmeckt, zumal die Houthis bei ihnen als Handlanger des verhassten Irans gelten. Es ist Al-Kaida im Jemen, die gegen die Houthus und alle anderen, die den Saudis gefährlich werden könnten, vorgeht. Al-Kaida im Jemen ist der saudische Knüppel.

Al-Kaida wurde schon immer vor allem von Saudi-Arabien finanziert, dem treuen Bündnispartner der USA. Insofern erscheint es grotesk, die Saudis bei der Erwähnung von „Al-Kaida“ außen vor zu lassen, zumal deren steinzeitliche und fundamentalistische Staatsideologie des Wahabitismus das Fundament aller Gruppierungen bildet, die der Westen (USA, NATO, Israel) zu bekämpfen vorgibt: IS, Boko Haram, Taliban usw.

Insofern ist dieses Bekenner-Video geradezu erfreulich. Es ist falsch und richtig zugleich. Wo „Al Kaida“ draufsteht, ist „Al CIAda“ drin – mit allen Diensten der Marionetten, Vasallen, Lakaien und unter ihrer Oberhoheit stehenden „Bündnispartnern“.


Übrigens findet sich unter den Namen Nasser bin Ali al-Ansi online nichts von Bedeutung, vom „Bekenner-Video“ abgesehen. Interessanterweise ist es aber ausgerechnet WIKIPEDIA, welches einen kleinen Hinweis liefert:

„On January 15, 2015 Bosnian Federal TV stated that al-Ansi may have fought for the paramilitary unit El-Mudžahid in 1995 during the Bosnian war. While Bosnian intelligence and security agency stated that al-Ansi is not in the Bosnian citizenship database, they are investigating information if he was present in Bosnia during the Bosnian War.“

https://en.wikipedia.org/wiki/Nasser_bin_Ali_al-Ansi

 

Nasser bin Ali al-Ansi hatte demnach bereits vor 20 Jahren die Interessen der NATO vertreten. Er dürfte damals wie die meisten anderen Dschihadisten alias Al-Kaida-Söldner mit US-Transportflugzeugen nach Bosnien eingeflogen worden sein.

Die einseitige Darstellung der vermeintlichen Attentäter von Paris war somit flott vonstatten gegangen. Irgendjemand hatte auch nicht viel Zeit verloren, um über das Attentat auf „Charlie Hebdo“ sowie über die Tatverdächtigen Wikipedia-Seiten noch im Januar 2015 fertigzustellen. Für die Quellen wurden zwar auf Meldungen in den Massenmedien verwiesen, doch beruhen diese wiederum auf einer einzigen Quelle: Geheimdienst/Polizei.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sa%C3%AFd_Kouachi

https://de.wikipedia.org/wiki/Ch%C3%A9rif_Kouachi

https://de.wikipedia.org/wiki/Amedy_Coulibaly

 

Bon appétit!

 

Samstag
14
Februar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 11.

Die Präsentation der Täter IV.

 

Am 12. Januar 2015 erschien bei der PRESSE online (gedruckte Ausgabe am 13. Januar) ein Artikel von Rudolf Balmer mit dem Titel „Hollande ordnet den Einsatz von 10.000 Soldaten an“.

Interessant war hierbei nicht die Überschrift, sondern die Information, dass Amedy Coulibaly ein Bekenner-Video hinterlassen haben soll. Zitat:

„Von Coulibaly tauchte auf YouTube ein im Voraus produziertes Bekennervideo auf. Darin behauptet dieser nicht nur, sein Vorgehen mit den Angreifern auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ abgestimmt zu haben, sondern ihnen auch mit ein paar tausend Euro zur Beschaffung des Materials ausgeholfen zu haben. Darin bekennt sich Coulibaly auch zum Islamischen Staat.

Die Ermittler schließen aus dem Video, dass Coulibaly mindestens einen Komplizen hatte, der hinter der Kamera stand und die siebenminütige Aufnahme publizierte. Um seine polizeilich gesuchte Freundin Hayat Boumedienne kann es sich dabei nicht handeln, da sie schon am 2. Jänner über Madrid nach Istanbul geflogen sein soll. In einer Wohnung im Pariser Vorort Gentilly fand die Polizei ein ganzes Waffenarsenal.“

In einer Wohnung heißt nicht: in „seiner“ Wohnung, aber ein Waffenarsenal macht sich ja immer gut.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4636747/Frankreich_Hollande-ordnet-Einsatz-von-10000-Soldaten-an

Dazu noch der Link zu einem SPIEGEL-Artikel, dem NATO-Wahrheitsmedium schlechthin:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/pariser-supermarkt-geiselnehmer-coulibaly-im-bekennervideo-a-1012405.html

 

Coulibaly, wenn es sich um diesen Mann handelt, soll hier den Überfall auf den jüdischen Supermarkt angekündigt und auch die Verantwortung für den Mord an der Polizistin übernommen haben, wie aus Meldungen weiterer Nachrichtenportale zu vernehmen war. Allerdings erfolgte die letztere „Verantwortung“ nur durch einen eingefügten Untertitel, was nicht nur lächerlich wirkt, sondern auch manipuliert.

Hier ein BBC-Video über das „Bekenner-Video“:

https://www.youtube.com/watch?v=rK6zTeGoC-I&bpctr=1423745807

Und hier das „Bekenner-Video“:

https://www.youtube.com/watch?v=_VUoQ39lpbE

 

 

Es weist einige unübliche Muster für ein Bekenner-Statement auf. In der ersten Einstellung hat Coulibaly sichtlich Probleme damit, den Text richtig abzulesen. Dann findet man statt einer Ansprache, die zu erwarten gewesen wäre, insgesamt vier Sujets vor, in denen Coulibaly jeweils unterschiedlich gekleidet ist. Er redet zwar, spricht aber anscheinend mit einer nicht sichtbaren Person wie in Interview-Fragmenten. Diese Fragmentierung legt allerdings nahe, dass der Zusammenhang fehlt. Auch inhaltlich scheint einiges unklar: die Ankündigung einer Tat ist das eine, die tatsächliche Durchführung das andere. Und warum kündigt er eine selbstmörderische Tat unter seiner Identität zu einem Zeitpunkt an, als seine Kumpels doch lieber unerkannt ihr Attentat verüben wollten?

 

Soll dies ein Geständnis darstellen? Oder waren dies Teile einer Übung?

 

 

BLICK aus der Schweiz brachte dazu am 11. Januar den Artikel „Der Killer vom Koscher-Laden kündigte Tat an“. Hier ein Auszug:

„Ist es Amedy Coulibaly, der seine Schreckenstaten ankündigt? Haben die IS-Schergen seine im Voraus aufgenommenen Bilder zu einem Werbevideo zusammengeschnitten?

Laut der Terrorismus-Beobachtungs-Organisation SITE Intelligence Group wurde das rund sieben Minuten lange Video mit dem Supermarkt-Attentäter am heutigen Sonntag vom IS veröffentlicht. Die Aufnahmen wurden zum Teil rasch wieder aus dem Internet entfernt. Die Behörden prüfen sie jetzt auf ihre Authentizität.“

http://www.blick.ch/news/ausland/bekenner-video-von-coulibaly-33-der-killer-vom-koscher-laden-kuendigte-tat-an-id3399253.html

 

Das hat etwas Kurioses an sich. Die ganze Geschichte spielt sich in Frankreich ab. Die Handlungen werden von Franzosen begangen. Ein Bekenner-Video, kann man annehmen, sollte sich in erster Linie an die Franzosen und an die frz. Regierung wenden und in Frankreich veröffentlicht werden. Wenn schon ein Bekenner-Video, dann soll dieses dort auch bekannt werden.

Aber wieder wurde die US-Fälscher-Werkstatt SITE angeführt, nach welcher das „Bekenner-Video“ am 11. Januar veröffentlicht worden sein soll. Sie, die US-Amerikaner unweit des Pentagons, haben es wieder „gefunden“, nicht die Franzosen. Bei dieser Gelegenheit wurde sogleich behauptet, der „IS“ habe dieses Video hochgeladen. Offenbar gab es einen Absender. Gefunden wurde „IS“ bzw. der personifizierte Absender offensichtlich nicht.

Eine Behauptung wird auch durch eine Unterstellung nicht wahrer.

 

Freitag
13
Februar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 10.

Die Präsentation der Täter III.

 

Am Samstag, den 10. Jänner 2015, hatten alle Massenmedien – und somit auch die österreichischen Gazetten wie STANDARD, PRESSE und KURIER über etwas aus Paris gemeldet, dass man vielleicht als Spur zu „Al Kaida“ bezeichnen könnte.

Es wurde berichtet, dass die beiden Brüder Kouachi während der Belagerung durch die Polizei in Dammartin-en-Goelle „gegen Mittag erstmals direkten Telefonkontakt mit der Polizei gehabt“ hätte. Konrad Kramar ließ in seinem KURIER-Artikel einen Spezialisten von der Polizei zu Wort kommen, der ausplauderte, was man zu tun habe und wie schwierig es wäre. Was wichtig ist, wurde dagegen nicht geschildert: was wurde unternommen und was war das Ergebnis gewesen bzw. warum scheiterte die Verhandlung?

Während dies bedauerlicherweise im Dunkeln blieb, wurde stattdessen erzählt, dass die Brüder Louachi vor ihrem Tod mit dem frz. Sender BEMTV telefoniert und diesem gegenüber gestanden hätten, dass sie von „El Kaida“ zu dem Attentat beauftragt und finanziert worden wären.

Der in einem Pariser Supermarkt verschanzte Amedy Coulibaly wiederum soll ebenfalls vor seinem Tod noch mit dem Sender BEMTV telefoniert und angegeben haben, dass er dem „Islamischer Staat“ (IS) angehöre und er sich mit den anderen Attentätern „eng abgestimmt“ habe.

(Die Geschichte mit dem nicht richtig aufgelegten Telefonhörer usw. lassen wir jetzt mal außen vor).

 

 

Da scheint einem Sender ein richtiger Coup gelungen sein. Hatte alle mutmaßlichen Täter anrufen und auch sprechen können, was mehr war, als die sich hier bedeckt haltende Polizei zu bieten hatte. Nicht nur das, der Sender hatte den Gesprächspartnern auch eine Plattform für ihre eine Botschaft bieten können.

Mit anderen Worten: dem Sender BEMTV war es gelungen, von den Verdächtigen ein Geständnis zu erhalten. Für die Bevölkerung da draußen. Das ist so aber nirgends in den Massenmedien zu lesen und auch nicht bei der Polizei. Und dann verstarben sie, die Geständigen, sogar noch in etwa zeitgleich gegen kolportierte 17.00 Uhr.

Ein Zyniker könnte mit einer gewissen Bosheit darauf hinweisen, dass es sich hierbei um eine perfekte Ereigniskette handeln könnte, wenn die Ermittlungsbehörden nicht an einer Aufklärung interessiert sein würden.

Daher tut auch hier Aufklärung not. Wer hat diese Aktion durchgeführt und wie war es dazu gekommen? Audiobänder sind zwar ganz nett, geben aber weder Auskunft über den Zeitpunkt der Aufnahme noch über die Identität der Sprecher. Überprüft werden kann letzteres nicht mehr. Interessant wäre es auch zu erfahren, warum die einen sich angeblich zu „El Kaida“ bekannt haben, der andere aber zur IS und sie sich dennoch „eng abgestimmt haben“ wollen.

Wenn nicht das Script vorgesehen hat, am besten beide „Terrorlabels“ irgendwie unterzubringen.

 

Dieses Ereignis erinnert stark an den Fall Mohammed Merah, den vermeintlichen Attentäter aus dem Jahr 2012, welcher angeblich – alleine in einer Wohnung sitzend – der Polizei durch die (verschlossene) Wohnungstür ein Geständnis abgegeben haben soll und anschließend ohne Not im Kugelhagel starb. Dass Merah als kleinkrimineller V-Mann für die Polizei gearbeitet haben soll und offenbar als ein „Patsy“ herhalten musste, war erst anschließend zu erfahren.

 

Medial wurde durch die Lohnschreiberlinge wie gewohnt ohnehin nichts hinterfragt. Es lief ja wie am Schnürchen. Der schlechte Beigeschmack bei den Geständnissen mit anschließender Todesfolge wurde kompensiert durch ein bereits am 11. Januar 2015 medial verbreitetes Bekenner-Video. Das heißt, es wurde erst einmal die Existenz dieses Videos bekannt gegeben (gedruckt am 11., online bereits am 10. Jänner), aber nicht gezeigt. Jedenfalls wurde dieses der Allgemeinheit unbekannte Video als das ultimative Indiz mit Beweiskraft für die Meinung der Polizei gedeutet.

Die PRESSE erwähnte dieses Video zwar am 10./11. Januar, aber wir bleiben hier bei Konrad Kramar vom KURIER, weil er seinen Artikeln richtig Pathos verleihen kann. So auch in seinem Artikel „Nach den Tagen des Terrors“ vom 11. Januar in der Druckausgabe.

„Die Botschaft war klar, selbstbewusst und überdeutlich: Es werde weitere Anschläge in Frankreich geben, sollte das Land nicht aufhören, den Islam und die Muslime zu bekämpfen. Harith bin Ghazi al-Nadhari, Chefideologe des El-Kaida-Ablegers auf der Arabischen Halbinsel, zog auf einem über das Internet verbreiteten Video das Resümee der Bluttat von Paris aus der Sicht des Terrornetzwerks. Als „treue Soldaten Gottes“,hätten die Kouachi-Brüder und ihr Verbündeter Amedy Coulibaly gehandelt. Sie hätten den Ungläubigen Respekt beigebracht. „Ihr werdet nicht sicher sein“, drohte der Vertreter der im Jemen verankerten Terrorgruppe Frankreich.“

http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/KUR/20150111/frankreich-zwischen-angst-zweifel-u/0750850820730690820952015%2001119930680067020690.html

 

Bei diesem Mann soll es sich um einen Harith bin Ghazi al-Nadhari handeln.

 

Kramar gibt vor, das Video so ernst zu nehmen, wie sein eigenes Geschreibsel. Wir wissen nicht, wer der Bekenner wirklich ist, wie er tatsächlich heißt und in wessen Auftrag er bekennt. Kramar selbst gibt uns, in der Online-Version, allerdings einen Hinweis:

„Nach den Anschlägen von Islamisten im Großraum Paris hat der Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) mit weiterer Gewalt in Frankreich gedroht. „Ihr werdet nicht mit Sicherheit gesegnet sein, so lange ihr Allah, seinen Verkünder und die Gläubigen bekämpft“, sagte ein ranghoher Vertreter der AQAP in einem Video. Dieses wurde am Freitag von dem auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierten US-Unternehmen SITE veröffentlicht.

Frankreich gehöre zu den führenden Kräften des Unglaubens, heißt es im Video. „Es beleidigt die Propheten, setzt die Religion herab und bekämpft die Gläubigen.“ Das gut fünf Minuten lange Video wurde laut SITE am Freitag ins Internet gestellt – wenige Stunden, nachdem Cherif und Said Kouachi von der Polizei getötet worden waren.“

http://kurier.at/politik/ausland/al-kaida-ableger-droht-mit-weiteren-anschlaegen-in-frankreich/107.189.000

 

Kramar nennt wie ein Ahnungsloser als Quelle das staatlich gesponserte US-Unternehmen SITE, welche wiederum die Propagandaabteilung des Pentagon bedient. Das ist so, als würde sich Al Capone durch Frank Nitti entlasten lassen. SITE, gerne auch als „Institut“ bezeichnet, soll das US-Unternehmen sein, welches in der Lage sein soll, Videos von Terroristen im Internet aufzuspüren. Würde es SITE nicht geben, hätten wir alle von den Botschaften von irgendwelchen Terrorpaten nie etwas gehört. Denn die haben sich demnach bislang vollkommen unfähig gezeigt, ihre Botschaften öffentlich zu machen – obwohl sie uns doch immer etwas mitteilen wollten.

Das sollen wir glauben. Das will uns auch Kramar weiß machen. SITE, immer noch in zu guter Erinnerung als Fälscher von angeblichen Bin-Laden-Videos und Audiobändern, soll mal wieder richtig Glück mit diesem „Fund“ gehabt haben. Der Zeitpunkt passt allerdings nicht: zuerst das fertige Video hochladen, obwohl die Beschuldigten noch am Leben waren, dann „finden“, dann auswerten, dann an das Pentagon weiterreichen, dann für „authentisch“ erklären, dann an die Politik und den Innenministerien, dann an die Medien… – eine Sache von Stunden.

Das präsentierte „Bekenner“-Video ist demnach nichts weiter als eine Posse. Witzig daran ist auch, dass der Auftrag, den man aus dem Jemen vergeben haben will, absolut dümmlich „geplant“ gewesen sein muss oder besser: gar nicht. Die Attentäter sollen finanziert worden sein? Und sollen dann nicht einmal mehr Geld für Essen und Benzin gehabt haben?

Es wird deutlich, dass der Bevölkerung ein großes Märchen aufgetischt werden soll. Es gibt keine Spur in den Jemen, sondern stattdessen mit dem angeblichen Bekenner-Video aus dem Hause SITE neben einer französischen auch eine US-amerikanische Spur mit einem saudischen Element.

 

Gibt es die Möglichkeit, dass sich US-amerikanische und saudische Geheimdienste an eine Sache anderer Leute angehängt hatten, um diese für ihre Agenda auszunutzen? Dagegen spricht die viel zu kurze Zeitspanne des genannten, aber nicht gezeigten Videos, das gar die Namen der Täter nennen soll, die sich lustigerweise anfangs bemüht hatten, unerkannt zu bleiben. Dagegen sprechen auch die ja so plakativ platzierten Botschaften der maskierten Attentäter sowie die weiteren „Hinweise“ wie „Beweise“ im Fahrzeug und Audiospuren während der laufenden Handlungen.

Warum fragen wir nicht Harith bin Ghazi al-Nadhari selbst? Muss er das nicht wissen? Aber, oh wie Schade, er wurde bereits entsorgt. Er soll am 31. Januar den in diesen Gegenden so plötzlich auftretenden Drohnentod gestorben sein. Das ist Pech, jetzt können wir es von ihm nicht mehr erfragen.

http://www.wsj.com/articles/u-s-airstrike-kills-senior-al-qaeda-militant-in-yemen-1423138768

 

Interessanterweise ist in diesem Artikel nur noch von einer Bekenner-Audio-Spur die Rede, die sich zu dem Attentat in Paris geäußert hatte. Irgendetwas scheint da nicht rechtzeitig fertig gewesen zu sein.

 

Die Killerdrohne – sorgt an jedem Ort zu jeder Zeit für Ordnung.

 

Mittwoch
11
Februar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 9.

 

Die Präsentation der Täter II.

 

Die Darstellungen im KURIER vom 10. Jänner sind der Informationspolitik angepasst. Im pathetischen Artikel „Paris im Bann des Terrors“ hat der Autor Konrad Kramar ebenfalls keine Bedenken, aus den getöteten Tatverdächtigen die definitiven Täter zu behaupten. Hat er ja so gehört, hat man ihm so erzählt, klingt alles glaubwürdig. Und so ist bei ihm außerdem Coulibaly der bereits überführte Polizistenmörder von Montrouge. (Im STANDARD hat man sich noch etwas vorsichtig dazu geäußert).

 

Ebenfalls naiv-grausig der Artikel von Ingrid Steiner-Gashi „Gefürchtete Rückkehrer: Zum Töten trainiert.“ Schon diese Überschrift hat vor allem etwas mit Angstmacherei und der derzeitigen medialen IS-Kampagne zu tun, aber nichts mit Information.

Die zweite Zeile steht dem nicht nach: „Killer. Französische Attentäter waren in Syrien oder Terrorcamps.“

Das ist sogar noch falsch, was Syrien betrifft, und idiotisch hinzu, denn Steiner-Gashi möchte ihren Konsumenten weismachen, dass man das Töten nur in Terrorcamps von bösen Menschen lernen würde. Das machen aber alle anderen auch, aber das scheint für sie etwas anderes zu sein. Speziell Frankreich unterhält neben der eigenen Streitkräften noch die Spezialeinheiten, die häufig für Terrorakte in Afrika verwendete Fremdenlegion und eigene Terrorlager dort, wo es Interessen zu wahren gilt. Aber so etwas kommt bei Steiner-Gashi nicht vor, das existiert in ihrer Welt nicht. Hat sie keinen Sohn, den sie mal fragen könnte, um was es bei der Wehrpflicht beim Heer geht?

http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/KUR/20150110/gefuerchtete-rueckkehrer-zum-toeten/0750850820730690820952015%2001101831160007.html

 

Das ist Steiner Gashi offenbar gleichgültig, denn sie arbeitet für den KURIER. Ihre Aufgabe ist es, mit allerlei unbewiesenen Geschichten Stimmung zu machen, Ängste zu schüren. Wie alle anderen bezahlten Schmierfinken in der ganz und gar nicht unabhängigen Presse ebenfalls.

 

Die PRESSE brachte am 11. Januar 2015 (Druckausgabe) in dem Artikel „Die Terroristen schlüpften durch die Maschen“ weitere Informationen über Amedy Coulibaly. Dieser soll in seiner Jugend fünf Raubüberfälle begangen haben und dafür verurteilt worden sein, was natürlich eine Information der Polizei ist.

„Dennoch gelang es ihm, alle zu überlisten, sogar Nicolas Sarkozy, der ihn als Präsident im Juli 2009 zusammen mit anderen Teilnehmern eines Programms für professionelle Integration wie einen Musterschüler im Elysée-Palast empfing“, so der Redakteur Rudolf Balmer.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4635505/Die-Terroristen-schlupften-durch-die-Maschen

 

Das scheint ja gründlich schiefgegangen zu sein. Die vermeintlichen Täter müssen nach diesen Darstellungen unglaublich clever gewesen sein. Und dann sollen sie es aus uns unbekannten Gründen nicht mehr gewesen sein.

Wie alle anderen Redakteure der Mainstream-Medien gibt auch Balmer nur das wieder, was andere gesagt und geschrieben haben. Die Überwachungsorgane wären trotz massiver Aufstockung überfordert, dazu die europaweite Geschichte von den Syrien-Heimkehrer, die als hier nicht als Terroristen bezeichnete „Gefährder“ alle überwacht (, aber nicht angeklagt) werden müssten, ein wenig „Kritik“ aus den USA an den frz. Behörden, leider zu spät die „Entdeckung“ der langjährigen Verbindungen zwischen den Kouachis und Coulibaly, obwohl die Entdecker diese Männer jahrelang beobachtet und auch in den selben Knast gesteckt hatten usw. Schlüssig sein muss es ja nicht.

 

Amedy Coulibaly

 

Im KURIER vom 11. Jänner wusste Konrad Kramar zu berichten, dass die Polizei nun nach den Hintermännern suchen würden.

„Im Zentrum steht die Lebensgefährtin Coulibalys, Hayat Boumeddine…“

Bei Kramar ist der „Hintermann“ eine junge Frau, die auch im übertragenden Sinne sicherlich nicht zu den „Hintermännern“ gehört. Sie wurde und wird beschuldigt, an dem sinnlosen Attentat auf die Polizisten in Montrouge beteiligt gewesen zu sein. Angeblich würde „vieles“ diese Frau belasten, dummerweise hat man Kramar darüber nichts erzählt, so dass 500 Telefonate mit der Ehefrau von Cherif Kouachi dafür herhalten müssen. Diese ganz bestimmt nicht, nie nicht, auf keinen Fall abgehörten Telefonate bilden nicht einmal den Krümel eines Indizes. Belastend ist auch nicht eine Befragung von 2010 im Alter von 22 Jahren zu einem Attentat aus dem Jahre 1995, als sie 7 Jahre jung gewesen war. Angeblich soll diese an die Öffentlichkeit gezerrte Hayat B. Frankreich verlassen haben, so Kramar auf andere „Quellen“ verweisend. In die Türkei, dem islamistischen Bündnispartner. Oder sie wäre bereits in Syrien.

Aber warum ausgerechnet Syrien? Bei der bitterbösen syrischen Regierung oder bei den guten Terroristen, die auch von Frankreich unterstützt werden? Das erzählt uns Kramar aus gutem Grund nicht.

http://kurier.at/politik/ausland/frankreich-nach-anschlaegen-auf-charlie-hebdo-verdaechtige-womoeglich-in-tuerkei-oder-syrien/107.314.980

(Mit Abweichungen von der Druckausgabe).

 

Sonntag
08
Februar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 8.

Die Präsentation der Täter I.

 

Manchmal kann es richtig schnell gehen.

Der Pulverdampf vom Vortag hatte sich gerade erst verzogen, als am Samstag, dem 10. Januar, die deutschsprachigen Medien bereits Hintergrundinformationen über die vermeintlichen Täter präsentieren konnten. Das heißt, dass in Paris das Innenministerium, die Polizei und die Geheimdienste nicht viel Zeit verloren hatten, um mit ihren „Erkenntnissen“ auch ohne die lästige Justiz die Medien zu füttern. Die toten Vorverurteilten waren die Täter, basta, da musste offenbar nicht lange gefragt und aufgeklärt werden.

Deswegen wurden offensichtlich schleunigst die „Lebensläufe“ der erschossenen vermeintlichen Attentäter veröffentlicht. Damit der Durchschnittsbürger verstehen würde, dass es natürlich diese beschuldigten und bereits verurteilten Männer gewesen sein müssen, es nicht anders gewesen sein kann. Als verängstigter Mitmensch war es eine wahre Freude, es mit einer derart schnellen und auskunftfreudigen Polizei zu tun zu haben, schließlich erlebt man dies selten genug.

 

Die Öffentlichkeit wurde nun darüber informiert, dass sich der 34jährige Said Kouachi im Jahre 2011 für einige Monate in einem „Terrorlager“ der „EL Kaida“ im Jemen gewesen wäre. Der 32jährige Cherif wiederum soll 2005 versucht haben, als „Dschihadist“ im Irak gegen die US-Besatzer zu kämpfen, wurde aber dummerweise verhaftet. Über die syrische Grenze habe er dort einreisen wollen, so wurde behauptet. Verhaftet wurde er aber in Frankreich, doch scheint man in den gesteuerten Massenmedien keine weitere Gelegenheit auslassen zu wollen, um Syrien in ein schlechtes Licht zu stellen. Cherif wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, saß aber nur die halbe Zeit ab, so wurde berichtet. Die Medien wussten auch zu erzählen, dass sich die Brüder Kouachi mit anderen, unter ihnen Coulibaly, in einer Gruppe organisiert hatten, die sich nach dem Park „Buttes Charmont“ nannte.

 

Die Brüder Kouachi.

 

Das soll dann so etwas wie ein islamistischer Untergrund gewesen sein. Aber einer, der von der frz. Polizei und den Geheimdiensten überwacht wurde. Von denen stammen ja auch die Informationen. Das wirft natürlich die Frage auf, warum dann ein derartiges Attentat von diesem „Untergrund“ unbemerkt geplant, vorbereitet und durchgeführt werden konnte.

 

Der KURIER hatte darauf eine Antwort, auch wenn es nicht die eigene war:

„Nach Saids Heimkehr nach Frankreich verhielten sich die Brüder und Coulibaly unauffällig. Allmählich rutschten sie auf den Terrorlisten des frz. Geheimdienstes nach unten. Auch für die Amerikaner, die über die Brüder insgeheim ein Einreiseverbot verhängt hatten, schienen die beiden nicht mehr wichtig zu sein.“

http://m.kurier.at/politik/ausland/al-kaida-ableger-droht-mit-weiteren-anschlaegen-in-frankreich/107.189.000

 

(Anmerkung: mit kleinen Abweichungen zur gedruckten Ausgabe).

 

Der frz. Premierminister, Valls, sprach von „Sicherheitslücken“. So einfach kann es sein. Jedenfalls möchten er und die Medien dies uns so verkaufen. Zuerst wurde durch die Überwachungsbehörden alles festgestellt, was für den islamistischen Untergrund nötig zu sein scheint: schwere Kindheit, kriminelle Vergangenheit, Knast, Netzwerk, versuchter „Dschihad“ gegen US-Besatzer und natürlich „Al Kaida“. Obwohl dies, wie in jedem anderen Land, eine Dauerüberwachung nach sich ziehen würde, sollte dem tatsächlich so sein, sollen die Tatverdächtigen auf der „Terrorliste“ nach „unten“ gerutscht sein. Weil sie sich ruhig verhalten haben sollen, also quasi wie schlafend, demnach zu „Schläfern“ geworden sein sollen, vor denen die NATO-Staaten ihre Bevölkerung seit 2001 hysterisch warnen. In diesem Fall hätte es sich aber um festgestellte und lokalisierte (vermeintliche) „Schläfer“ gehandelt, die in Frankreich offenbar auch gut schlafen können.

 

Glaubwürdig ist dies nicht. Selbst in Österreich, einem kleinen Staat, dessen Regierungen sich im internationalen Beziehungsgeflecht eher durchzumanövrieren versuchen, ohne größeren Schaden anzurichten, wurde sofort ein unbescholtener 14jähriger Junge als „Terrorist“ aufgespürt und verhaftet, weil er im Internet nach Bombenbauplänen gegoogelt hatte.

Die KURIER-Meldung widerlegt sich in gewisser Weise sogar selbst, indem sie anführt, dass die Brüder Kouachi den US-Geheimdiensten bekannt gewesen sein sollen. Also jenen Diensten, dessen Regierung sich als Anführer der NATO etc. leidenschaftlich im angeblichen „Kampf gegen den Terror“ befindet und der die weltweite Totalüberwachung durchführt – auch in Frankreich, seinem Bündnispartner und Kampfgenossen.

Die Darstellung, dass die USA über den Brüdern Kouachi „insgeheim“ ein Einreiseverbot verhängt habe, ist ohnehin barer Unsinn. Denn entweder stehen sie auf einer Verbotsliste oder sie stehen auf einer inoffiziellen Liste, nach welcher sie sehr wohl in die USA einreisen dürfen. Für irgendeine Aktion oder auch nur zu Schulungszwecken in Fort Bragg. Das ist alles nicht neu, nur im KURIER werden wir davon nie zu lesen bekommen.

 

 

Freitag
06
Februar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 7.

Grundsätzlich muss festgestellt werden, dass es sich bei dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ und den weiteren tödlichen Ereignissen vor allem um einen zusammenhängenden Kriminalfall handelt. Als solcher sollte er ohne jegliche Hysterie auch behandelt werden. Es muss herausgefunden und auch bewiesen werden, was da wirklich geschehen ist. Für die Aufklärung sind natürlich die Ermittlungsbehörden zuständig, die in der ersten Phase natürlich nur auf die Ereignisse hatten reagieren können.

Was berichteten die österreichischen Medien dazu?

 

Die Polizei.

Was nach dem Attentat auf der Straße vor den Büros des Satiremagazins geschah, ist immer noch nicht eindeutig geklärt. Oberflächlich betrachtet gab die Polizei kein sonderlich gutes Bild ab. In den Medien wurde nicht genannt, wie viele Polizisten sich vor Ort befunden hatten. Ein Video zeigte in einer kurzen Sequenz immerhin drei Polizisten auf Fahrrädern, die sich unmittelbar nach dem Anschlag auf die Kreuzung zum Redaktionshaus zubewegten. Groteskerweise befanden sie sich dann direkt neben dem – leer stehenden – Fluchtfahrzeug.

 

Drei Polizisten auf Fahrrädern, während das Attentat bei Charlie Hebdo verübt wurde.

 

Links der unbewachte Fluchtwagen, rechts die drei Fahrradpolizisten, von denen sich zwei nach rechts zurückziehen und einer noch kurz auf der Kreuzung verharrt.

 

Die eintreffende Streifenwagenbesatzung sollte aus mindestens zwei, wahrscheinlich drei Mann bestanden haben (3 geöffnete Türen). Diese sechs Beamten hatten sich nicht in der Lage gezeigt, die beiden Attentäter auch nur irgendwie aufzuhalten und festzunageln, obwohl diese sich einerseits Zeit gelassen, andererseits sich nicht um Deckung bemüht hatten. Das Fluchtfahrzeug wies nach bisherigen Erkenntnissen außer der zerborstenen Heckscheibe keine Beschussspuren auf. (Diese zeigte sich bereits vor dem Redaktionsgebäude zerstört).

 

Ein Polizist starb, wobei die Umstände seines Todes und die Nichtreaktion seiner Kollegen derzeit noch einige Fragen aufwerfen.

 

Der Streifenwagen, bei dem auch eine hintere Tür geöffnet ist.

 

Zu Verteidigung der Polizeibeamten sei hier aber noch einmal festgestellt, dass die beiden maskierten Killer auf den derzeit öffentlichem Videomaterial neben der überlegenden Bewaffnung eine ebenso überlegende Moral und Routine an den Tag gelegt hatten. Aber das erklärt nicht alles, weswegen dieser Abschnitt des Geschehens genauer eruiert werden sollte.

 

Anders verhält es sich mit dem, was anschließend geschah. Die Polizei ließ die Täter nicht nur entkommen, sondern schaffte es auch nicht, das Fluchtfahrzeug mit der zerborstenen Heckscheibe, welches nicht gewechselt wurde, eine Stunde lang mitten in Paris zu ausfindig zu machen.

 

In den Zeitungen wie PRESSE, STANDARD und KURIER ist dies nachzulesen, aber es fragt dort – wie gewohnt – niemand nach. Die Redakteure müssten sich fragen, wie das funktionieren kann. Sie müssten sich fragen, um was für eine Art von „Fahndungspanne“ es sich handeln müsste.

 

 

Es waren die Täter, welche der Polizei halfen, indem sie später das Fahrzeug mit einem lächerlichen Unfall festsetzten oder vielmehr stehen ließen und Beweismaterial bei dieser Gelegenheit gleich mitlieferten. Dies hatte schon etwas derartig konstruiertes an sich, dass in den hiesigen Schreibstuben wenigstens Skepsis angebracht gewesen wäre. Aber da war nichts. Keine Fragen, keine Recherche, keine Antworten, keine Nachvollziehbarkeit. Nicht einmal nach der folgenden Polizeiaktion.

 

Ein vorsätzliches Fehlverhalten der Polizei ereignete sich nachweislich, als diese ihren „Glücksfund“ in Form eines Ausweises schnell an die Presse weiterreichte.

Das ist etwas, was sonst nicht vorkommt und was sonst nicht vorkommen darf!

Dafür gibt es mehrere Gründe.

Die Veröffentlichung dieser Information über die Medien würden den Ermittlungen der Polizei zuwiderlaufen. Der Vorteil, einen Täter identifiziert zu haben, ohne dass dieser Kenntnis davon besitzt, so dass sich dieser in Sicherheit wiegen kann, wird genommen. Stattdessen wird einem möglichen Täter die Gelegenheit gegeben, sich besser zu verstecken, das Land zu verlassen, sich zu verkleiden, eben abzutauchen – und seine Hintermänner gleich mit.

In rechtsstaatlicher Hinsicht wird eine Person, die der Tat verdächtigt wird, als (überführter) Täter dargestellt, obwohl es (noch) keinen Beweis dafür gibt. Die Unschuldsvermutung wird außer Kraft gesetzt und der Tatverdächtige medial als Täter präsentiert – und zum Fraß vorgeworfen. Hierbei handelt es sich mal eben um einen Eckpfeiler der Rechtsstaatlichkeit, der für die Polizei hier nicht existierte.

 

Was soll man davon halten? Der Polizei war es ganz offensichtlich wichtig, einen Täter zu präsentieren, vollkommen frei von der Rechtslage und unter Inkaufnahme der Verhinderung einer erfolgreichen Ermittlung, denn schließlich wurden die Täter vorgewarnt und somit begünstigt. Dem liegt eindeutig ein Vorsatz zugrunde und lässt im Kontext zu dem obigen Abschnitt über „Die Täter“ einen „passenden“ Gesamteindruck zu.

 

Dieser Vorsatz wiederholte sich sogar mit der medial hinausposaunten Nennung des Namens Amedy Coulibaly. Dies zeigt auf, dass dieser Vorsatz einem systematischen Plan zugrunde lag. Bei diesem Coulibaly muss, wie oben bereits erwähnt, auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass sein Überfall auf den Supermarkt mit weiteren Toten nur eine Reaktion dargestellt haben könnte. Dann hätte die Pariser Polizeiführung dieses Desaster im Supermarkt eindeutig mit zu verantworten.

 

 

Befragt werden kann weder er noch die beiden Brüder Kouachi, da sie zum Schluss von der Polizei erschossen wurden. Das ist für die Aufklärung um so bedauerlicher, weil gerade ihre Aussagen in Anbetracht der Größenordnung des Verbrechens und der Al-Kaida-Geschichte drumherum besonders wichtig gewesen wäre. Aber nein, die Polizei hat ihre zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, wenigstens einen Täter lebend zu stellen, nicht genutzt. Im Gegenteil, die vermeintlichen Täter wurden förmlich durchsiebt von Geschossen.

 

Ist dies wieder eine – vermeintliche – Stümperei? Oder war es jemanden wichtiger gewesen, diese drei Männer keinesfalls überleben zu lassen?

 

Einen sehr faden Beigeschmack hinterlässt auch der Tod des Pariser Polizeikommissars Helric Fredou, der am 7. Jänner nach dem Attentat die Befragung der Überlebenden bei „Charlie Hebdo“ durchgeführt hatte und in der darauffolgenden Nacht tot in seinem Büro aufgefunden wurde. Selbstmord, hieß es dann, wegen Depressionen. Angeblich soll er sich erschossen haben – mit einem Schuss in die Stirn. Neben dieser atypischen Durchführung eines Suizides will niemand im Gebäude den Schuss wahrgenommen haben. Die Eltern des toten Kommissars verlangten mittlerweile den Autopsiebericht – und bekamen ihn nicht.

http://www.leparisien.fr/espace-premium/actu/deux-suicides-de-commissaire-en-deux-ans-09-01-2015-4430779.php

http://www.veteranstoday.com/2015/01/26/fredou/

 

Mittwoch
04
Februar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 6

 

Was lässt sich bislang zu dem Attentat in Paris zusammenfassen, von dem die Behörden (und die Medien) behaupten, dass es sich um einen durch die Organisation „Al Kaida im Jemen“ begangenen Anschlag auf „westliche Werte“, „Pressefreiheit“ etc. handelt? Fraglos durchgeführt von Terroristen, bei denen es sich aber auch um „Schläfer“, „fundamentalistische Islamisten“ und „Kriegsheimkehrer“ (Irak/Syrien) handeln soll.

 

Die Täter.

Auffällig ist die Diskrepanz zwischen dem Täterverhalten an den unterschiedlichen Schauplätzen.

Die Täter in Paris waren maskiert und hatten ein Fluchtfahrzeug bei sich, was eindeutig darauf hinweist, dass sie nicht erkannt werden wollten und gar nicht daran dachten, so etwas wie einen „Märtyrertod“ zu sterben. Diese Täter zeigten sich zielstrebig in ihrem Tun und gleichzeitig unglaublich nervenstark und abgebrüht. Sie hatten es nicht immer sonderlich eilig, hatten die Ruhe weg, reagierten routiniert auf erscheindene Polizeistreife und hatten auch kein Problem damit, ihr Fluchtfahrzeug ohne Fahrer vor dem Tatort abzustellen.

Außerdem ließen sie keine Gelegenheit aus, um ihrer Umgebung mitzuteilen, dass sie muslimische „Gotteskrieger“ wären, dass es sich bei dem Attentat auf „Charlie Hebdo“ um einen Racheakt und es sich bei ihnen (angeblich) um Angehörige der „Al Kaida aus dem Jemen“ handeln würde. (Bei dem angeblichen Versehen mit der falschen Haustür, in der Redaktion, auf der Straße, beim Autodiebstahl später, „Beweisstücke“ im Fahrzeug).

 

 

Objektiv betrachtet ist die Identität dieser Täter unbekannt. Bekannt ist dagegen ihre Botschaft, die war ihnen besonders wichtig gewesen.

Die Aussage der Überlebenden „Coco“, dass die Täter perfektes Französisch gesprochen haben sollen, mag weniger irritierend sein als ihr Hinweis auf die blauen Augen einer der Täter.

 

Die Diskrepanz beginnt mit der Geschichte, als den Tätern in ungeschickter Weise ihr Fluchtfahrzeug abhanden kommt. Dieses routiniert und nervenstark wirkende Killerduo wurde plötzlich zu einem Duo der Stümper. Anstatt möglichst schnell das bekannte Fluchtfahrzeug zu wechseln, wie es für jeden Täter, der entkommen möchte, geboten wäre, verunfallt es wenig später auf eine nicht nachvollziehbare, aber auch eher harmlose Weise, so dass es zurückbleibt. Die Polizei findet in diesem Fahrzeug Utensilien, die keinen Sinn machen – außer den einer Botschaft. Und sie finden darin einen Ausweis, der angeblich verloren wurde. Nicht etwa Zigaretten, Bierflaschen, Kaugummi, Taschentücher oder Kondome, nein, ein Ausweis musste es sein.

 

 

Bereits hier ist die Geschichte unglaubwürdig geworden. Belegt wird dies durch den völlig unmotiviert wirkenden Tankstellenüberfall einen Tag später, am Donnerstagmorgen gegen 9.00 Uhr. Dieser hätte überhaupt keine Bedeutung, wenn nicht diese Täter aufgrund des „verlorenen“ Ausweises als die Brüder Kouachi identifiziert werden würden. Dieser Ausweis, dieser unglaubliche Fund, ist die einzige Verbindung zu den Attentätern. Inwieweit dies der Realität entspricht, ist freilich eine andere Frage.

 

Die Kouachi-Brüder verhalten sich nur nicht wie die Attentäter in Paris. Ihr Raubüberfall wegen Lebensmitteln (!) und Benzin (!) mit brutaler Waffengewalt und noch dazu unmaskiert unter den Augen der Überwachungskamera grenzt an seltener Dämlichkeit. Dazu ist nichts von einem Fluchtplan erkennbar, nicht einmal Geld, vom fehlenden Verstand einmal abgesehen.

Es ist so, als würden wir hier zwei andere Menschen als Täter vor uns haben. Täter, die sich durch eine vollkommen dumme Aktion kenntlich machen wollten.

Dieser Eindruck wurde am 10. Januar, als alles vorbei war, mit einer nachgereichten Information über die Medien verstärkt. In dieser hieß es, dass die Brüder Kouachi in Dammartin an einer Straßensperre der Polizei hängengeblieben wären und anschließend in eine Druckerei im Ort geflohen wären.

 

 

Demnach möchte uns die Polizei über die Medien erzählen, dass die Brüder Kouachi zuerst unmaskiert die Tankstelle in Villiers-Coterets überfallen haben, u.a. wegen Benzin, um gleich anschließend das vollgetankte Fahrzeug stehen zu lassen. Und dann sollen sie am folgenden Tag an einer Straßensperre gescheitert sein – zu Fuß.

Diese Erzählung klingt äußerst unglaubwürdig. Der Rest der Geschichte der Brüder Kouachi wiederum hat etwas mit Zwangsläufigkeit zu tun.

 

Einen Tag nach dem Attentat, aber noch vor dem sinnlosen Überfall auf die Tankstelle, hatte ein Bewaffneter am Donnerstagmorgen (ca. 8. Uhr) südlich von Paris auf zwei Polizisten geschossen, die in Montrouge zufällig, wie es heißt, einen Verkehrsunfall aufgenommen hatten. Eine Polizistin starb. Leider wurde nirgends berichtet, ob der Täter maskiert war oder ob dieser dunkelhäutig gewesen sein mag.

Diese Tat erscheint ebenfalls wie unmotiviert, als wäre es darum gegangen, irgendwo, egal wo, einen Menschen zu erschießen und Lärm zu machen. Auch dieser Täter entkam nach seiner Tat offenbar unerkannt.

 

Der Showdown war dann erst am Freitag, den 9. Januar. Während die Kouachi-Brüder in Dammartin-en-Goële ihrem Ende entgegensahen, wurde gegen 11.00 Uhr von der Polizei der Name Amedy Coulibaly als möglicher Mörder der Polizistin in Montrouge lanciert. Erst d a n a c h, nach 13.00 Uhr, überfiel ein Bewaffneter den Supermarkt „Hyper Cacher“ im östlichen Paris, der dann als genau jener Coulibaly identifiziert wurde.

 

Sollte es sich bei dem Täter in dem Supermarkt tatsächlich um diesen Amedy Coulibaly gehandelt haben, so kann nicht ausgeschlossen werden, dass dies eine Reaktion auf die Lancierung seines Namens gewesen sein kann.

Unklar ist auch, warum Coulibaly mit der Schießerei und dem Mord in Montrouge in Verbindung gebracht worden war.

Kolportiert wurde am 10. Jänner noch die Geschichte, dass Coulibaly vom Supermarkt aus einen Bekannten angerufen soll und anschließend den Telefonhörer nicht richtig aufgelegt habe, so dass er hätte belauscht werden können (KURIER). Woanders soll er mit einem Handy telefoniert haben, freilich ohne den Hörer (STANDARD).

Aber auch hier ist eine Diskrepanz innerhalb der Ereignisse zu finden. Wenn die Attentäter in Paris, diese routiniert wirkenden Killer, darauf bedacht gewesen waren, nach ihrem Massaker unerkannt zu entkommen, dann macht es keinen Sinn, wenn ein Kumpel von ihnen, als der Coulibaly präsentiert wurde, an anderer Stelle vollkommen sinnlos und wahllos eine Schießerei vom Zaune bricht und damit die Identifizierung der Attentäter einem extrem hohen Risiko aussetzt. Das passt nicht zusammen.

Somit bleiben auch hier Zweifel an der tatsächlichen Identität des Mörders in Montrouge, weswegen es wichtig sein wird, diesen Vorfall genauer zu untersuchen.

 

Sonntag
01
Februar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 5.

Hier der Schluss der Geschichte „Chronik eines Massakers“, wie sie und die PRESSE und deren Redakteur Andreas Danzer dargeboten haben.

 

Freitag 9. Jänner 2015

ca. 9.00 Uhr In Seine-et-Marne, im Nordosten von Paris, überfällt das Brüderpaar Kouachi eine Frau und stiehlt ihren Peugeot. Anschließend kommt es zu einer Verfolgungsjagd und einer Schießerei mit der Polizei auf der Nationalstraße 2. Zwanzig Personen werden dabei verletzt. Die mutmaßlichen Attentäter entkommen erneut. Mittlerweile sind 88.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, um die beiden Männer festzunehmen.

 

9 Uhr, das ist mal eben 20 Stunden später. Seine-et-Marne befindest sich am äußeren nordöstlichen „Speckgürtel“ von Paris

Was ist geschehen? Diese Kouachi-Brüder, die angeblichen Täter von Paris, diese Vollprofis, scheinen ihre geplante Flucht aus Paris irgendwie nicht richtig geplant haben. Sie haben überhaupt keinen Plan, soviel wird klar. Und wo sie diese 20 Stunden Leerzeit verbracht haben sollen, ist uns nicht klar. Waren sie zu Fuß unterwegs gewesen? War ihnen ein Versteckspiel zu kindisch gewesen? Und warum wieder zurück nach Paris, nur um ausgerechnet dort auffällig ein Auto zu stehlen, als würde es auf dem Land keine geben? Die Polizei musste sich ja geradezu zwangsläufig dahinterklemmen.

 

ca. 10 Uhr Die Kouachi-Brüder verschanzen sich in einer Druckerei in Dammartin-en-Goële und nehmen eine Geisel. Die Region um die Druckerei wird großräumig abgesperrt. Fünf Hubschrauber kreisen über dem Gebiet, die Polizei hat das Gebäude umstellt. Das Handynetz wird in der Kleinstadt Dammartin-en-Goële abgeschaltet, die Schulen des Orts abgeriegelt. Anrainer werden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Die Geiselnahme beeinträchtigt auch den Flugverkehr, da Dammartin-en-Goële nur 15 Kilometer vom Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle entfernt liegt. Zwei Landebahnen werden gesperrt, Flüge umgeleitet.

 

Hier nähert sich die Flucht der Kouachi-Brüder dem Ende, welches sie selbst denkbar unprofessionell herbeigeführt haben.

 

 

ca. 11.00 Als Hauptverdächtiger im Polizistenmord von Montrouge wird in französischen Medien der 32-jährige Amedy Coulibaly gehandelt. Er gehört derselben jihadistischen Gruppe an wie die Brüder Kouachi: Sie sollen Mitglieder der „Jihadisten von Buttes-Chaumont“ sein – die Gruppe nennt sich nach dem Park im Nordosten von Paris. Die Verbindung rekrutierte in der Vergangenheit immer wieder Jihadisten, die nach Syrien und Irak geschickt wurden.

 

Leider wird nicht erwähnt, wie dieser Täter als Amedy Coulibaly identifiziert wurde. Lustig auch, dass dieser Name in den Medien gehandelt wird, aber nicht bei der Polizei. Polizei und/oder Geheimdienst müssen es aber sein, die hier diese „Informationen“ von einer „Jihadisten-Gruppe“ an die Öffentlichkeit weitergibt, der ausgerechnet auch noch die Brüder Kouachi angehören sollen.

Wer schuf diese Verbindung?

 

13.00 Uhr Nahe der U-Bahn-Station an der Porte de Vincennes in Ostparis fallen Schüsse.

13.05 Uhr Ein mit einer Kalaschnikow und einer Skorpion-Maschinenpistole bewaffneter Mann überfällt den koscheren Supermarkt „Hyper Cacher“ an der Porte de Vincennes und nimmt dabei mehrere Geiseln. Die Polizei riegelt die Gegend großräumig ab und bezieht vor dem Geschäft Position. Der Geiselnehmer ruft den Polizisten zu: „Ihr wisst, wer ich bin!“

 

Ein Mann überfällt einen jüdischen Supermarkt. Er soll mit einer Kalaschnikow und einer Maschinenpistole der Parke Skorpion bewaffnet sein, eine Waffe aus tschechischer Produktion. Eine besondere Motivation für die Tat ist nicht erkennbar.

 

 

14.30 Uhr Die französische Polizei veröffentlicht einen Fahndungsaufruf nach Amedy Coulibaly, den man auch hinter der Geiselnahme im koscheren Supermarkt vermutet. Außerdem bestätigt die Polizei die Vermutungen, dass Coulibaly auch hinter dem Mord an der Polizistin stecken könnte. Die Ehefrau von Chérif Kouachi sagt gegenüber der Polizei aus, dass ihr Mann und Amedy Coulibaly in engem Kontakt zueinander stünden. Auch wird Coulibalys Freundin und angebliche Komplizin Hayat Boumeddiene, 26 Jahre alt, gesucht.

 

Die Polizei fahndet jetzt erst öffentlich nach Amedy Coulibaly, obwohl sie interessanterweise glaubt, ihn direkt vor der Nase in diesem Supermarkt umstellt zu haben. Das klingt eher nach Psydo-Öffentlichkeitsarbeit, um potentielle Hintermänner zum Verschwinden zu animieren, denn Polizeiarbeit ist dies definitiv nicht.

Die Polizei bestätigt auch Vermutungen über diesen Mann als möglichen Täter beim Polizistenmord, das heißt, die Polizei bestätigt ihre eigenen Vermutungen.

 

16.00 Uhr Anwohner des Supermarkts an der Porte de Vincennes, in dem Coulibaly mehrere Geiseln hält, werden von der Polizei evakuiert.

16.30 Uhr Es wird bekannt, dass der Geiselnehmer im koscheren Supermarkt die Kouachi-Brüder freipressen will. Er droht mit der Ermordung der Geiseln.

 

Hier ist nun aus der Vermutung, dass es sich um den Bewaffeneten um Amedy Coulibaly handeln könnte, eine Gewissheit geworden. Und die wurde gleich an die Medien durchgereicht. „Es wird bekannt…“ – wer immer was bei wem bekannt gemacht haben will, bei weniger oberflächlichen Menschen wurde demnach bekannt, dass es sich bei Coulibaly um einen Schwachkopf handeln soll. Denn er soll demnach besonders auffällig Geiseln genommen haben, um mit diesen die von der Polizei belagerten Brüder Kouachi zu retten – während er selbst eingekesselt ist.

 

 

ca. 16.50 Uhr In Dammartin-en-Goële sind Schüsse und Explosionen zu hören. Die Kouachi-Brüder, die sich dort mit einer Geisel in einer Fabrikshalle verschanzt hatten, waren zuvor aus dem Gebäude gekommen und hatten begonnen, auf die Einsatzkräfte zu schießen. Die Einheiten der Polizei beginnen mit der Befreiung der Geisel; Chérif und Saïd Kouachi kommen bei dem Zugriff um. Die Geisel überlebt unversehrt.

 

Die Kouachi-Brüder sollen nach dieser Schilderung gegen ein riesiges und schwer bewaffnetes Polizeiaufgebot die Entscheidung gesucht haben. Und den Tod, wozu die Polizei Hilfestellung leistete. Die Kouachis können nicht mehr befragt werden, Pech.

 

ca. 17.10 Uhr Auch an der Porte de Vincennes sind kleinere Explosionen zu hören. Die Polizei beginnt mit dem Zugriff auf den Supermarkt, in dem Amedy Coulibaly mehrere Geiseln hält. Coulibaly stirbt bei der Befreiung der Geiseln.

 

Diese Meldung ist nicht nur unglaublich unvollständig, weil auch nichts über die Geiseln berichtet wird, auch die Umstände der „Befreiung“ und des Todes von Coulibaly sind es wert, diese in der nächsten Zeit genauer zu betrachten. Auf jeden Fall ist auch dieser Täter tot, sogar richtig mausetot, und für Befragungen nicht mehr geeignet.

 

 

20.00 Uhr Der französische Staatspräsident François Hollande bestätigt in einer TV-Ansprache den Tod der mutmaßlichen „Charlie Hebdo“-Attentäter und Geiselnehmer Chérif und Saïd Kouachi sowie jenen Amedy Coulibalys, der hinter der Geiselnahme in dem Pariser Geschäft steht sowie verdächtigt wird, die Polizistin in Montrouge erschossen zu haben. Außerdem erklärt Hollande, dass bei der Geiselnahme in Paris vier Männer – allesamt französische Juden – von Coulibaly ermordet wurden; er bezeichnet dies als „furchtbare antisemitische Attacke“.

 

Blah-Blah á la Hollande.


Donnerstag
29
Januar 2015

Richtigstellung: „neustädter perspektiven“.

 

In der anlässlich der Wahlen in Wr. Neustadt von der SPÖ herausgegebenen Sonderausgabe 2015 der „neustädter perspektiven“ fanden wir uns unter der Auflistung einer „Erfolgsbilanz“ (der Stadtregierung) im Abschnitt „Kinder & Jugend“ wieder. Aus irgendeinem Grund wurde unter „Veranstaltung von Spezialevents“ auch die BANALE genannt.

 

Hierzu stellen wir fest:

 

  • Die Kurzfilmveranstaltung BANALE wurde n i e von der Stadt Wr. Neustadt veranstaltet, sondern von Rüdiger Rohde und dem Kulturverein BOLLWERK. Bei der 1. BANALE wurde lediglich ein Raum von der Stadt zur Verfügung gestellt und der Flyer gesponsert. Das Stadtheater musste für die 2., 3. und 4. BANALE von der Stadt angemietet werden, abzüglich einer Subvention.
  • Bei der Kurzfilmveranstaltung BANALE handelt es sich ausschließlich um eine Privatinitiative, die in gewisser Hinsicht als Gegenveranstaltung zu den häufig üblichen Veranstaltungen (viel Geld für Scheißdreck) geschaffen wurde – noch vor der städtischen FRONTALE.
  • Bei der Kurzfilmveranstaltung BANALE handelt es sich n i c h t um eine Veranstaltung für Kinder und nur sehr eingeschränkt für Jugendliche. Es ist eine Veranstaltung für Erwachsene.
  • Die Kurzfilmveranstaltung BANALE wie auch der Verein BOLLWERK sind parteipolitisch ausdrücklich n i c h t engagiert, worauf großer Wert gelegt wird.
  • Die 5. BANALE wurde bereits nicht mehr in Wr. Neustadt veranstaltet, weil die im Vorjahr eingeführte Mieterhöhung des Stadttheaters unsere Möglichkeiten bei einer nichtkommerziellen Kulturveranstaltung definitiv übersteigt.
  • Der Verein BOLLWERK wurde nicht um Erlaubnis für die Erwähnung bei einer „Erfolgsbilanz“ gefragt.

 

 

Mittwoch
28
Januar 2015

Paris, Januar 2015, Teil 4

Hier die Fortsetzung der „Chronik eines Massakers“ von Andreas Danzer in der korrigierten und bis zum 12. Jänner 2015 ergänzten Online-Ausgabe der PRESSE.

Donnerstag 8. Jänner 2015.

ca. Mitternacht Die französische Polizei nennt erstmals die Namen der Verdächtigen in einem Fahndungsaufruf: Die Brüder Chérif, 32 Jahre alt, und Saïd Kouachi, 34 Jahre alt, werden als mutmaßliche „Charlie Hebdo“-Attentäter gesucht. Die Franzosen Chérif und Saïd Kouachi stammen aus Paris und sind die Söhne algerischer Einwanderer. Die Identifizierung gelingt den Behörden durch einen groben Fehler der Brüder: In einem Fluchtauto fand die Polizei einen Personalausweis.

 

 

Es wurde somit bereits gegen Mitternacht vom grandiosen „Fund“ des Personalausweises berichtet. Der Name wird im Artikel nicht genannt: Said Kouachi. Es wurde ein Fahndung eingeleitet, die auch Chèrif Kouachi, den Bruder, beinhaltete, obwohl dessen Ausweis nicht gefunden wurde.

 

ca. 1.00 Uhr Ein mutmaßlicher Komplize der als Haupttäter verdächtigten Brüder stellt sich in Charleville-Mézières, einem Ort nahe der belgischen Grenze, der Polizei. Der 18-jährige Mourad Hamyd wird dort festgenommen. Zuvor kursierte sein Name im Zusammenhang mit dem Attentat in sozialen Netzwerken. Hamyd ist der Bruder von Chérif Kouachis Ehefrau. Am Freitag wird Hamyd wieder freigelassen, da er beweisen kann, dass er den ganzen Mittwoch in der Schule verbracht hatte.

Dies erscheint unwichtig.

 

ca. 8.00 Uhr Ein Mann in schusssicherer Weste und mit umgeschnallten Patronengürtel eröffnet im im südlichen Pariser Vorort Montrouge mit einer Kalaschnikow das Feuer auf zwei Polizisten, die gerade einen Verkehrsunfall aufnehmen. Eine 27-jährige Polizistin stirbt dabei, ein Straßenreinigungsmitarbeiter wird durch eine Pistolenkugel schwer verletzt. Der Angreifer kann fliehen.

 

Diese Meldung wurde hinzugefügt, ohne dass hier ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen ersichtlich wäre. Dazu erscheint diese Schilderung krotesk. Da soll also ein Mann mit einem Sturmgewehr (natürlich „Kalaschnikow“) unterwegs gewesen sein, um dann wie unmotiviert plötzlich auf Polizisten zu schießen, die zufällig bei einem Verkehrsunfall herumgestanden sind – und somit vollkommen planlos. Ein Straßenreinigungsarbeiter soll schwer verletzt worden sein, allerdings durch eine Pistolenkugel, was als Schützen offenbar auf einen Polizisten hinweist. Benannt wird dies aber nicht.

 

ca. 13.00 Uhr Die „Charlie Hebdo“-Tatverdächtigen überfallen in der Nähe des nordfranzösischen Orts Villers-Cotterêts eine Tankstelle und stehlen Benzin und Essen. Anschließend setzen sie die Flucht fort. Der Tankstellenbesitzer identifiziert die bewaffneten Männer.

 

Siehe oben. Männer, die als „Tatverdächtige“ bezeichnet werden, überfallen unmaskiert eine Tankstelle unter Videoüberwachung und vor Zeugen. Als hätten sie keinen einzigen Groschen mehr in der Tasche gehabt. Das nennt man eine schlechte Vorbereitung, oberflächlich betrachtet. Tatsächlich ist dies nicht nur an Hirnlosigkeit zu unterbieten, sondern es steht in einem absoluten Widerspruch zu dem Attentat in Paris, bei dem die Täter definitiv nicht erkannt werden wollten.

Ebenso auffällig ist der Umstand, dass diese „Täter“ in 24 Stunden nicht weit gekommen waren. Und dann sollen sie auch noch unter Benzinmangel gelitten haben. Es ist also überhaupt nicht bekannt, wer hier wo in der vorherigen Zeit abgeblieben war.

Diese Episode ist bereits derartig blöd, dass es geradezu nahe liegend ist, dass die Typen, welche die Tankstelle überfallen haben, nicht das Attentat in Paris verübt hatten.

 

ca. 19.00 Uhr Die Brüder haben offenbar ihr Fluchtauto verlassen und sollen sich nördlich von Paris befinden. Ein Polizeigroßaufgebot habe vor dem Wald von Longpont Stellung bezogen – nahe der Stadt Villers-Cotterêts, wo die Verdächtigen zuletzt gesichtet wurden. Der Wald von Longpont liegt nordöstlich von Villers-Cotterêts und erstreckt sich über gut 13.000 Hektar. Die Polizei konzentriert ihre Suche auf ein Gebiet von rund 20 Quadratkilometern rund um die Stadt, zahlreiche Häuser werden durchsucht. Zwischenzeitlich wird bekannt, dass über neun Personen aus dem Umfeld der Tatverdächtigen eine Untersuchungshaft verhängt wurde.

 

Das ist ganze 6 Stunden später. Natürlich sollen sich die vermeintlichen Täter bei der Stadt Villiers-Coterets befinden, schließlich hatten diese keine Mühe gescheut, um dort auf sich aufmerksam zu machen. Sie haben alles getan, um die Polizei zu unterstützen. Das aufgetankte Fahrzeug sollen sie dann angeblich abgestellt haben, was den Tankstellen-Überfall noch sinnloser erscheinen lässt.

 

ca. 21.00 Uhr Der Einsatz im Wald von Longpont scheint bereits wieder beendet zu sein. Die Polizisten würden wieder abziehen, das Ergebnis sei nicht bekannt, meldeten „Le Monde“ und „Le Figaro“.

ca. 22.30 Uhr Die ganze Nacht sind fünf Hubschrauber mit Wärmebildkameras im Einsatz, um die mutmaßlichen Täter zu finden.

 

Die Polizei nimmt also an, dass die vermeintlichen Täter zu Fuß unterwegs sind oder sich in der Umgebung verstecken. Es geht daraus hervor, dass die Polizei das vollgetankte Fluchtfahrzeug in der Nähe gefunden haben muss. Offenbar nicht im Wald, sondern direkt auf der Straße, um die Sache schneller zu Ende zu bringen.

 

 

Sonntag
25
Januar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 3

Nachdem das blutige Drama in Frankreich am Freitag, den 9. Jänner 2015, sein blutiges (und vorläufiges) Ende mit insgesamt 16 Todesopfern sowie drei getöteten Männern, die als Täter bezeichnet wurden, gefordert hatte, wurde der Medienkonsument am Wochenende 11./12. Jänner förmlich von einer medialen Trauerkampagne erschlagen.

Was in Paris geschah, ist fraglos entsetzlich, jedes Opfer des feigen Anschlags, dem und deren Angehörigen unser Mitgefühl gilt, eine Tragödie. Solidaritätsbekundungen, ob auf der Straße oder in den sog. sozialen Netzwerken hatten anschließend eine Dimension erreicht, die zuvor kaum beobachtet wurde. Medial angefeuert wurde diese Solidarität über diverse Verbände wie Gewerkschaften sogar noch organisiert. Auch in Österreich wurde am Sonntag, den 12. Jänner, zu einer Trauerversammlung in Wien geladen.

Das Ganze gipfelte an jenem Sonntag in Paris mit Demonstrationen gegen Terrorismus und Trauermärschen, zu denen sich auch medienwirksam um die 50 Staatsoberhäupter und Regierer eingefunden hatten, um sich dabei filmen und fotografieren zu lassen.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4635934/Aufmarsch-der-Million-gegen-den-Terror

 

Und da hörte es auf.

Israels Regierungchef Netanjahu, der frz. Expräsident Sarkozy, Präsident Holland, Poroschenko, Bundeskanzlerin Merkel, der türkische Premierminister Ahmet Davutoglu usw., das sind alles Kriegsverbrecher und/oder Unterstützer vonTerroristen. Der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg solidarisch mit Terroropfern, während er gleichzeitig wie sein Vorgänger Rasmussen auf US-Geheiß an der Eskalationsschraube dreht? Die frz. Marionette Keita aus Mali?

Sind das die Vertreter für Menschenrechte? Freiheit? Demokratie oder gar „Zivilisation?“

 

Kleine Verbrecherkunde.

 

Für die Opfer von anderen Terroranschlägen gab es keine Solidarität, Terroropfer in Nigeria finden sich in kleineren Zeitungsartikeln wieder, Terroropfer im Irak scheinen bereits Gewohnheit, die im Iran zählen nicht, Terroropfer in Syrien gab es nie – oder es soll die syrische Armee gewesen sein, besser noch: Assad. Der Drohnentod in Afghanistan, Pakistan, Somalia, Jemen oder sonstwo ist nur „chirurgisch“. Und im Gaza-Streifen sind sie immer selber Schuld.

Terror wird von diesen Typen, die sich medial in Paris in Szene setzten, nicht verurteilt. Er wird nur verurteilt, wenn er vor der eigenen Haustür steht. Ansonsten geschieht gar nichts.

Halt, es geschieht doch etwas. Der Terror im „Westen“ wird politisch benutzt, die Terroropfer instrumentalisiert, wie man dies auch bestens bei dem Abschuß der Passiermaschine MH17 über die Ukraine (am 17. Juli 2014) hatte beobachten können. Die Zeitungen sind voll davon, was nun geplant, finanziert, aufgerüstet und unternommen werden soll.

Alles geht nur in eine Richtung. Die manipulierten Massen auf der Straße bemerken es nur nicht.

 

Freitag
23
Januar 2015

Paris, Januar 2015. Teil 2

Was geschah in Paris am 7. Januar 2015 in Paris?

Ganz klar ist dies anhand diverser Widersprüche immer noch nicht, doch soll hier in den nächsten 2 Wochen eine Annäherung an die Ereignisse versucht werden.

 

 

Die österreichische PRESSE verkaufte am 9. Jänner ihren Lesern einige Informationen, die sie woanders eingekauft hatte. In dem Artikel „“Charlie Hebdo“: Chronik eines Massakers“ wurde versucht, eine grobe Zeitleiste zu erstellen, die für jede Polizei Ermittlungsgegenstand sein muss und auch ist. Als Autor hatte sich ein Andreas Danzer für die PRESSE hergegeben.

Was hatte Danzer zu berichten?

 

„Der blutige Überfall auf die Pariser Satirezeitung „Charlie Hebdo“ war generalstabsmäßig geplant. Die Täter erschossen ihre Opfer, zehn Redakteure und zwei Polizisten, kaltblütig, ohne mit der Wimper zu zucken. Doch dann unterliefen ihnen Fehler. Chronologie eines Anschlags:“

 

Hier wird bereits deutlich, dass er seinen „Bericht“ mit Spekulationen vermischt. Ihm ist es wichtig, bei der Darstellung der Mörder vor allem die Gefühle der Leser zu stimulieren. Weder kann er von einer Kaltblütigkeit noch vom fehlenden Wimperzucken wissen. Dafür glaubt er, dass dieses Attentat „generalstabsmäßig geplant“ worden wäre. Doch gleich im folgenden Absatz belegt er anschließend genau das Gegenteil.

 

„Mittwoch, 7. Jänner 2015. Ca. 11.15 Uhr.

Zwei vermummte und schwarz gekleidete Personen fragen eine Briefträgerin in einem Haus im elften Pariser Stadtbezirk im Zentrum der Stadt nach dem Eingang zur Redaktion der Satirezeitung „Charlie Hebdo“ in der Rue Nicolas-Appert. Die Frau verweist sie auf das übernächste Gebäude. Nach zwei Schüssen zur Abschreckung verlassen sie das Haus.“

 

Würde man dem Glauben schenken, sollte man meinen, hier zwei hoffnungslose Stümper als Attentäter vor sich zu haben. Wissen angeblich nicht, wo sich die Redaktionsräume befinden. Müssen fragen gehen. Müssen dabei schießen. Zur „Abschreckung“, wie Danziger schreibt. Das wird er selbst nicht glauben, das glaubt niemand, aber so etwas beinhaltet sein Beruf bei der PRESSE.

Selbst am Rande einer geistigen Umnachtung wird stattdessen deutlich, dass es den Tätern darum ging, bereits vor dem mörderischen Überfall Aufmerksamkeit zu erregen.

 

„11.20 Uhr.

In perfektem Französisch bedrohen die Attentäter eine Zeichnerin der Zeitung. Corinne „Coco“ Rey, die ihre Tochter zuvor vom Hort abgeholt hatte, gibt den Türcode ein und verschafft den Tätern Zugang zum Haus und der Redaktion. Die beiden wissen offenbar gut über den Redaktionsalltag Bescheid: Mittwochs bei der Konferenz um 10 Uhr sind stets fast alle Mitarbeiter anwesend.“

 

Danziger schafft es nicht, das Geschehen vor der Eingangstür schlüssig nachzuerzählen – von einem Nachvollziehen kann bei ihm ohnehin keine Rede sein. Die Attentäter finden, obwohl das Magazin unter Polizeischutz gestanden sein soll, im entscheidenden Augenblick keine Polizei vor. Ihr Generalstabsplan soll zudem die glückliche Fügung beinhaltet haben, dass genau in dem Augenblick, also genau in jenen Sekunden, eine Redakteurin („Coco“) in das Gebäude möchte, über die sie sich per Nötigung Eingang verschaffen konnten. Die Täter sollen ein „perfektes Französisch“ gesprochen haben, was nicht viel mehr heißt, als dass es sich bei den Tätern um Franzosen gehandelt haben dürfte.

 

„11.30 Uhr.

In der Redaktion eröffnen die Täter das Feuer. Sie sind mit Kalaschnikows und einem Raketenwerfer bewaffnet. Die Mitarbeiter versuchen sich unter den Schreibtischen zu verstecken. Während des fünfminütigen Angriffs rufen die Täter Parolen wie „Allah ist groß“ und „Wir haben den Propheten gerächt“. Sie sagen, sie gehörten zur Terrororganisation al-Qaida, berichtet später die Überlebende Coco Rey.“

 

Die Attentäter sollen dann auf die Menschen im Gebäude geschossen haben. Verwendet haben sollen sie (natürlich) Kalaschnikows, nicht etwa Waffen aus westlichen Rüstungsschmieden in Frankreich. Zu dieser standardmäßigen Islamistenbewaffnung soll auch ein Raketenwerfer, sicherlich eine RBG7, nicht gefehlt haben. Wozu diese doch sehr auffällige Waffe gebraucht werden sollte, ist unklar. Vielleicht diente sie auch nur als Requisite, weil den Medienkonsumenten dieses Bild so vertraut erscheint. 10 Menschen werden dort erschossen, aber glücklicherweise nicht die genannte „Coco“, welche somit den Medien von den „Gott-ist groß“-Rufen und den Selbstbezichtigungen als „al-Qaida“-Mitglieder berichten konnte.

 

„11.35 Uhr.

Vor dem Redaktionsgebäude liefern sich die Attentäter einen Schusswechsel mit der Polizei, die von einem Überlebenden zur Redaktion gerufen worden war. Ein Polizist, der am Boden liegt, wird in den Kopf geschossen. Daraufhin flüchten die Täter in einem schwarzen Auto Richtung Norden. Zeugenvideos und Pariser Polizeikreisen zufolge lässt die Vorgehensweise der Täter darauf schließen, dass es sich um Profis handelt.“

 

Die Attentäter haben also auch nach dem Verlassen des Gebäudes das Glück, dass sich die Polizei etwas schusselig anstellt. Auch hier zeigte der Generalstabsplan beachtliche Wirkung, hatte er das Verhalten aller anderen mitgeplant. Die Täter entkommen. Weil es dennoch einen sehr faden Beigeschmack hinterlassen muss, deponiert Danziger noch die Meinung der anonymen „Polizeikreise“ und die Interpretation von „Zeugenvideos“, welche behaupten, dass es sich bei den Tätern um „Profis“ handeln würde. Das musste noch einmal gesagt werden. Weil wir es sonst nicht verstehen.

 

„Ca. 12. Uhr.

An der Porte de Pantin im Nordosten Paris – in der Nähe des Parks Buttes-Chaumont – kommt das Fluchtauto der Mörder ins Schleudern und kracht in einen Laternenmast. Daraufhin zerren die Terroristen einen älteren Mann aus seinem grauen Renault Clio II und schreien: „Wir gehören zu al-Qaida im Jemen.“ Sie setzen ihre Flucht fort und fahren eine Fußgängerin an. Ermittler finden im ersten Fluchtwagen, einem Citroën C3, ein Dutzend Molotowcocktails und jihadistische Fahnen.“

 

Diese „Profis“ wechseln nicht möglichst schnell an einem nicht einsehbaren Ort das Fahrzeug, wie es sich für Profis gehört, sondern setzen das Fluchtfahrzeug stattdessen wie volltrunken gegen einen Lichtmast. Die Täter sollen nun einem älteren Mann das Auto gestohlen haben, aber nicht ohne auch diesen darüber zu informieren, dass sie zu „al-Qaida“ gehören würden. Die Profis setzen ihre Flucht in dem sicherlich schnell als gestohlen gemeldeten Fahrzeug fort, fahren bei dieser Gelegenheit aber noch eine Fußgängerin an, damit die Fluchtrichtung deutlich bleibt.

Im Fluchtfahrzeug am Lichtmast „findet“ die Polizei unterdessen ein Dutzend „Molotowcocktails“, welche die Täter nicht benötigt haben, und jihadistische Fahnen, ohne die es einfach nicht geht.

 

 

„Donnerstag, 8. Jänner 2015. Ca. 1 Uhr.

Ein dritter mutmaßlicher Komplize der Täter stellt sich in Charleville-Mezieres, nahe der belgischen Grenze, der Polizei. Der 18jährige wird dort festgenommen. Das Brüderpaar ist weiterhin auf der Flucht.“

 

Die Täter sind 11 Stunden später noch auf der Flucht. Das als gestohlen gemeldete Fahrzeug, in welchem sie sich befinden, konnte demnach immer noch nicht von der Polizei aufgespürt werden.

 

„Ca. 4 Uhr. Den Tätern ist ein grober Fehler unterlaufen. Die Polizei entdeckt den Personalausweis, den einer der beiden im Fluchtauto vergessen hat.“

 

Die Polizei „findet“ im Fluchtwagen am Lichtmast endlich auch den „verlorenen“ Ausweis eines Mannes, der dann zusammen mit seinem Bruder sogleich als Täter bezeichnet wird. Wahrlich ein grober „Fehler“. Die Maskerade der Generalstabsplan-Täter zuvor nun vollkommen umsonst. So ein Pech aber auch.

 

„Ca. 13 Uhr: Die beiden Tatverdächtigen überfallen in der Nähe des nordfranzösischen Ortes Villiers-Coterets eine Tankstelle. Sie stehlen Benzin und Essen, anschließend setzen sie die Flucht fort. Der Tankstellenbesitzer identifiziert die bewaffneten Männer.“

 

Die Profis sitzen noch immer in dem als gestohlen gemeldeten Fahrzeug, von dem jeder Polizist Kenntnis hat. Aber finden können letztere es irgendwie nicht. Die Attentäter haben Mitleid und helfen den Behörden, indem sie zur besten Tageszeit nicht Essen und Benzin kaufen, nein, sie müssen es in einem Ort namens Villiers-Coterets richtig stehlen, richtig unmaskiert und richtig dreist vor den Augen der Überwachungskameras, die jede Tankstelle besitzt. Folgerichtig werden die Männer „identifiziert“, was aber nur über den „verlorenen“ Ausweis möglich sein kann.

 

Soweit dieser Artikel der PRESSE in seiner gedruckten Ausgabe vom 9. Jänner, der allerdings später online ergänzt wurde, bei gleichzeitiger Streichung einiger Absätze. Dazu noch später.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4633955/Charlie-Hebdo_Chronologie-eines-Massakers?direct=4633506

 

Wir möchten den Inhalt des PRESSE-Artikels hier für einen Moment stehen lassen und auf uns einwirken lassen.

Auch ohne weitere Kenntnis zu diesem Attentat, wird denkbar deutlich, dass die geschilderte Darstellung der Ereignisse vage nicht verkehrt sein muss, die daraus erfolgte Interpretation allerdings ausgesprochener Quatsch ist.

 

Denn die Attentäter hatten ganz offensichtlich nichts ausgelassen, um auf sich, auf ihren angeblichen Auftrag und ihre vermeintliche „Organisation“ aufmerksam zu machen. Sie legten ihre Spur vor dem Attentat, währenddessen und mit einem äußerst stümperhaften Anstrich auch danach.

Diesem Verhalten kann nur eine Absicht zugrunde liegen, weil es sich auf der anderen Seite bei den Tätern augenscheinlich um gut ausgebildete Killer gehandelt hat, die dazu noch eine beachtliche Nervenstärke besessen haben müssen. Dazu setzten sie einen Plan um, den sie hatten so gar nicht planen können (Einlass in die Redaktionsräume, aus irgendeinem Grund justament fehlender Schutz durch Polizei und Leibwächter, schusseliges Auftreten der anschließend eintreffenden ersten Polizisten, glückliche Flucht per Auto in den verstopften Straßen von Paris).

 

Diese Umstände lassen sich (noch?) nicht auflösen, weswegen bei diesem Attentat (wieder einmal) bislang alle Merkmale vorhanden sind, die auf einen selbst inszenierten Terroranschlag hindeuten. Bei den beiden Männern in Villiers-Coterets dürfte es sich unserer Vermutung nach kaum um die beiden Killer in Paris handeln, sondern um platzierte Kleinkriminelle.

Wir werden es uns hier noch etwas genauer anschauen.

 

Dienstag
20
Januar 2015

Paris, Januar 2015, Teil 1

Das mörderische Attentat in Paris auf die Redakteure des Satire-Magazins „Charlie Hebdo“ am 7. Januar 2015, einem Mittwoch, hatte dort 12 Todesopfer gefordert.

Neben der Empörung und der Trauer wurde medial verbreitet, dass die französische Regierung bereits „seit Wochen“ mit „terroristischen Aktionen gerechnet“ habe. Schließlich befände sich Frankreich in Afrika und im Nahen Osten „an vorderster Front im Kampf gegen den islamistischen Terror“.

Das behauptete zumindest Robert Balmer in der PRESSE am 8. Januar 2015.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4633124/Je-suis-Charlie_Frankreich-unter-Schock

 

Wer wo mit was gerechnet haben soll, entzieht sich unserer Kenntnis. Dass es sich bei Frankreich um einen Staat handelt, der „an vorderster Front“ den realen oder vermeintlichen „islamistischen“ Terror bekämpft, ist aber definitiv falsch. Frankreich unterstützt im Verein mit seinen Verbündeten beispielsweise den Terror gegen Syrien ebenso wie zuvor gegen den nunmehr zerschlagenen Staat Libyen. Frankreich ist auch sehr bemüht, nicht die Kontrolle über ehemalige afrikanische Kolonien und die Ausbeutung derer Bodenschätze zu verlieren, wozu Umstürze und Gewalt bislang immer als probates Mittel galten. Und nicht zu vergessen soll auch die Rolle Frankreichs als NATO-Mitglied und als Koalitionspartner für irgendwelche andere Kriege sein. Ein bisschen vor allem mediales Mitmachen gegen eine große mysteriöse Bande, die sich selbst als „Islamischer Staat“ bezeichnen soll, reicht hier nicht wirklich, um als Akteur gegen den Terror dargestellt zu werden.

 

 

Mit dieser natürlich politisch wie medial vollkommen ignorierten oder gleich falsch gezeichneten Ausgangslage verändert sich normalerweise auch der Blick auf die Dinge, die sich nicht nur auf Frankreich beschränken.

Terrorismus ist ein Verbrechen, dem laufend jene Staaten nachgehen, die ihrer Bevölkerung die Bekämpfung desselben vorgeben. Geradezu exzessiv wird dies von den USA betrieben, und zwar weltweit. Und von zahlreichen Ländern, die mit den USA verbündet sind, ob nun innerhalb oder außerhalb der NATO-Kampfgemeinschaft. Terroristen oder terroristische Söldnerverbände werden ausgebildet, ausgerüstet und für den Einsatz in jenen Ländern bezahlt, deren Regierung und/oder Bevölkerung sich nicht für eine Kooperation der Ausbeutung und Knechtschaft willig genug zeigt. Dann wird dies aber nicht als Terror bezeichnet, sondern als „Freiheitskampf“. Terroristen firmieren unter den Begriffen „Freiheitskämpfer“, „Regimekritiker“, „Separatisten“, „Rebellen“. Sollte einmal das Pendel der Gewalt zurückkommen, wird aus diesem Söldnerhaufen das „eigene Volk“, welches von einem zum brutalen Diktator mutierten Gewaltherrscher bombardiert wird. In der Ukraine wiederum wurden nach dem vom „Westen“ protegierten Faschistenputsch in Kiew die nicht kooperative Bevölkerung der Ostukraine flugs gesamtheitlich zu Terroristen erklärt, um Artilleriefeuer und Bombenangriffe auf Städte rechtfertigen zu können.

Attentate bei uns in Europa/EU, in den USA, in den NATO-Ländern werden dagegen als terroristische Akte bezeichnet und die Attentäter als Terroristen. Terror wird nur von anderen ausgeübt, aber nie von „uns“. Terror bei den anderen ist vollkommen in Ordnung, er wird nur unbenannt und kaschiert, er wird tagtäglich in einer unvorstellbaren Größenordnung umgesetzt, die kaum jemanden bewusst ist – zu uns zurückkehren darf er natürlich nicht.

Mit „unseren“ offiziellen Auslandsattentätern verhält es sich noch ein wenig anders. Sie können aus ihren Einsatzorten wieder zurückkehren. Weil das Vertrauen in diese nicht allzuhoch erscheint, werden diese – wie in Österreich – „beobachtet“. Neuerdings sollen gar „Ermittlungen“ in Gange sein. Es wird keine Überraschung sein, sollten sie ins Nichts führen.

Das kommt auch bei dem Leitartikler und Schreibtischtäter Christian Ultsch natürlich nicht vor. Wie immer versucht er seine Leserschaft auf eine falsche Fährte zu führen, quatscht von Pressefreiheit, um die es nicht geht, und bemüht auch den ehemaligen französischen Präsidenten und Kriegsverbrecher Sarkozy als einen „verantwortungsbewussten Politiker“ zur Stützung der eigenen Phrasendrescherei.

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/4633155/Frei-sind-wir-nur-solange-wir-uber-alles-lachen-durfen

 

Diese Doppelbödigkeit und Scheinheiligkeit ist zum Kotzen.

 

 

Montag
19
Januar 2015

Bedürftig – 23. Kandidat: Christian W.

Es war purer Zufall. Unser Bedürftigen-Reporter Bernd Bieglmaier hatte nach seinen anstrengenden Weihnachtstagen und dem exessiven Silvesterumtrunk nur mal eben einen ganzen Berg von überflüssigen Verpackungen zu dem Mülleimern bringen wollen, als er genau dort ihn gefunden hatte. Ihn, ausgerechnet ihn.

 

Christian W. hieß er, ein vom himmlischen Vater bestellter Weihnachtsmann, verantwortlich für die Kleinstadt Baden südlich von Wien. Aber da war nichts von einem großen Schlitten zu sehen, von einem großen Jutesack, von edlen Rentieren oder einer kitschigen Schnee- und Sterneaura. Christian W., der örtliche Weihnachtsmann, lag im Müll.

 

Bernd Bieglmaier war froh, dass er nicht – wie sonst – seine Kinder dazu verdonnert hatte, den Müll nach draußen zu bringen. Sie hätten ein für allemal ihre kindlichen Illusionen über den einzig wahren Weihnachtsmann, den gütigen Opa mit Rauschebart, verloren.

 

Auch Christian W., der örtliche Weihnachtsmann, war nicht glücklich über das Erlebte. Ausgeplündert von der Gier, ausgesogen von Konsumzombies, verhauen von den Entäuschten, als sein Sack leer gewesen war, entsorgt von dem aufgeputschten Verbraucher-Mob.

 

Bernd Bieglmaier war sofort deutlich, dass er mit Christian W. einen Bedürftigen vor sich hatte. Christian W. stand stellvertretend für alle anderen gebeutelten Weihnachtsmänner, welche jedes Jahr am 24. Dezember ihre zugeteilten Bezirke bearbeiteten und beschenkten und, wo immer sie waren, die gleichen Erfahrungen machten. Christian W. hatte es satt, er hatte es sogar richtig satt und fragte, ob er sich das nächstes Jahr nochmal geben solle.

 

Es lag nun an Bernd Biegmaier als Bedürftigen-Reporter, dem ausgemusterten Weihnachtsmann eine Bescherung zu unterbreiten und ihm die Wahl zum Bedürftigen der Woche in Aussicht zu stellen. Allerdings bat er ihn auch, doch bitte die Müllkippe zu verlassen, bevor er von seinen Kindern gesehen werden könnte.

 

Wir in der Bedürftigen-Redaktion sahen ebenfalls keinen Grund, Herrn Christian W., den örtlichen Weihnachtsmann, das von Herrn Biegelmaier formulierte Angebot zu verwehren. Denn auch der Weihnachtsmann ist nur ein Mensch. Wir haben es im TV gesehen, den Weihnachtsmann als Polizisten (unvergessen: Gene Hackmann in der Polizistenrolle als „Popey“ Doyle in „French Connection“), oder als Einbrecher (im Weihnachtskostüm) in einem französischen Krimi. Und nicht zu vergessen das billige wie nicht jugendfreie Filmchen „Der fickenden Weihnachtsmann“, zu haben für nur 4,75 Euro als Download.

Ja, auch Weihnachtsmänner haben Gefühle. Dem wollen, dem können wir uns nicht verschließen.

Lieber Herr Christian W., lieber Weihnachtsmann, Sie sind dabei!

 

 

Dienstag
13
Januar 2015