Neuigkeiten

Der 1. September 1939 und seine Propaganda. Teil 1.

 

Zum 75. Male jährt sich mit dem gestrigen Tage der Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen und der Beginn des 2. Weltkrieges.

 

Dem vorausgegangen war nach dem 1. Weltkrieg der Versailler Friedensvertrag von 1919, in welchem sich das Deutsche Reich zur Anerkennung Polens verpflichten musste.

 

Dem vorausgegangen war das Versailler Friedensvertrag (Diktat) von 1919, welches nach dem 1. Weltkrieg die alte deutsche Hansestadt Danzig und ein gewisses Territorium drumherum aus dem damaligen Deutschen Reich herausgelöst und formal dem Völkerbund und unter polnische Verwaltung gestellt hatte.

 

Die Hafenstadt Danzig wurde aus dem Deutschen Reich ausgegliedert und dem Völkerbund unterstellt. Polen erhielt diverse Gebiete und einen Zugang zur Ostsee, so dass durch diesen geschaffenen Korridor Ostpreußen vom übrigen Reichsgebiet abgetrennt war. Dieses „Diktat“ der Siegermächte sollten in der Folgezeit alle deutschen Regierungen anfechten, wenn auch vergeblich.

 

Auf die ganzen politischen Manöver, Aktionen, Entwicklungen sowie den gescheiterten Verhandlungen mit Polen soll hier aus Platzgründen nicht eingegangen werden. Tatsache ist, dass Hitler von Anfang an den Plan hatte, gegen die Sowjetunion zu ziehen. Und dieser Weg konnte nur über Polen führen.

 

Der Konflikt zwischen dem Deutschen Reich und Polen um Danzig und dem polnischen Korridor durch Westpreußen war zwar real, sollte aber für Hitler vor allem als Vorwand dienen, um den Konflikt kriegstreiberisch zu schüren und geplant eskalieren zu lassen.

 

Hitler selbst erklärte es am 23. Mai 1939 vor seiner militärischen Führungsspitze: „

Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten und Sicherstellung der Ernährung, sowie der Lösung des Baltikum-Problems.“

 

Aber auch Verbrecher in der Größenordnung eines Hitlers und seiner Nazi-Spitzen kamen nicht umhin, zusammen mit Militär, Polizei und Geheimdienst, eine Situation vorzutäuschen, die es ihnen leichter machen würde. Denn auch für sie galt es, den geplanten Krieg innenpolitisch als eine Art „Verteidigung“ zu deklarieren, um die Zustimmung der Bevölkerung zu erhalten. Aber auch außenpolitisch wurde versucht, diesen Krieg als eine notwendige Handlung zu verkaufen.

 

Hitler sollte dies auch genau so seinen Oberbefehlshabern am 22. August 1939 erklären.

Die Auslösung des Konfliktes wird durch eine geeignete Propaganda erfolgen. Die Glaubwürdigkeit ist dabei gleichgültig, im Sieg liegt das Recht.“


Der Chef des deutschen Sicherheitsdienstes Reinhard Heydrich hatte bereits zuvor erklärt:

„Ein tatsächlicher Beweis für polnische Übergriffe ist für die Auslandspresse und für die deutsche Propaganda nötig.“

 

Chef der SD: Reinhard Heydrich.

 

Dazu gehörte, polnische Ausschreitungen gegen die deutschstämmigen Einwohner propagandistisch auszuschlachten. Die Nazi-Medien arbeiteten darauf hin, Polen grundsätzlich als Feindbild aufzubauen. Im August 1939 wurden durch SD- und SS-Angehörige, als polnische Freischärler verkleidet, Zwischenfälle (Schießereien, Beschuss von Gebäuden) an der Grenze und im Korridor inszeniert.

 

Höhepunkt der vom SD-Chef Heydrich angeordneten Operation „Tannenberg“ waren die am Abend des 31. August 1939 durchgeführten Anschläge auf zwei deutsche Zollstationen und vor allem der Überfall auf die Sendeanlage Gleiwitz. Bei dieser wurde auch eine Leiche zurückgelassen, welche als „Beweis“ für die vermeintliche polnische Aggression dienen sollte.

 

Sender Gleiwitz in Oberschlesien.

 

Der Reichsrundfunk sendete bereits am selben späten Abend eine Nachricht über diese Zwischenfälle an seine Hörer. Die gesamte deutsche Presse brachte am folgenden Tag, dem 1. September 1939, die Meldung über die angeblichen Überfälle mit der abgestimmten Schuldzuweisung an die Polen.

 

Zu diesem Zeitpunkt, ab 4.45 Uhr, wurde freilich bereits „zurückgeschossen“.

 

In seiner im Rundfunk übertragenden Reichstagsrede vom 1. September 1939 behauptete Hitler: „Polen hat nun heute nacht zum ersten mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen.“

 

Somit hatte auch das NS-Regime des Deutschen Reiches versucht, sich mit einer „False-Flag“-Operation eine gewisse Legitimität für ihren Krieg zu verschaffen. Im Inland war dazu eine Medienkontrolle notwendig. Neben dem staatlichen Rundfunk und der Versorgung der Kinos mit Propagandafilmen wie „Wochenschau“ und UFA-Tonwoche war die Presse gleichgeschaltet.

 

Hier der Link zur Deutschen Wochenschau vom 6. September 1939, welche sich durchaus die Mühe gemacht hatte, den Kriegsgrund auch visuell zu untermalen. Inklusiv einem „Interview“ mit einem betroffenen Bewohner.

http://www.youtube.com/watch?v=lu1agpzqzEw

 

Nüchtern betrachtet hat sich bis zum heutigen Tag nicht viel geändert.

 

 

Dienstag
02
September 2014

Terrorexperte

 

Als Ergänzung zum Artikel „Terrorlied“ wird hier ein Artikel aus dem österreichsichen STANDARD vom 24. Juni 2014 nachgereicht, aus welchem die konkrete Anzahl der aus Syrien zurückgekehrten Terroristen hervorgeht: 44 Personen.

http://derstandard.at/2000002270992/Hundert-Syrien-Kaempfer-aus-Oesterreich

Der Leser erfährt auch von der Sorge der Behörden.

„Weniger gelassen scheint man im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) hingegen mit religiösem Extremismus und Wirtschaftsspionage umzugehen – man betrachte vor allem die Aktivitäten österreichischer Salafisten „mit Sorge“, sagt Konrad Kogler, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit.“

Der Leser erfährt aber leider nichts über gegen diese Personen eingeleitete Strafverfahren.

„Rund 100 Personen seien von Österreich aus nach Syrien gegangen, 44 davon seien auch wieder zurückgekehrt, sagt Martin Weiß von der BVT-Abteilung Informationsgewinnung. „Jede Person, die zurückkehrt, stellt potenziell eine Gefahr dar“, meint Kogler. Die Sicherheitsbehörden würden alle Mittel einsetzen, um die Szenen zu beobachten – von Observationen über das Abstellen einer eigenen Cobra-Einheit bis hin zur Einrichtung einer Spezialzuständigkeit bei der Wiener Staatsanwaltschaft.“

Das sind beeindruckende Maßnahmen durch die Behörden. Sogar das Arbeitsamt wird nun eingeschaltet.

„Auch im Kontakt mit dem AMS versuche man, anfällige Personen zu erreichen, um einer möglichen Rekrutierung für den Kampf in Syrien zuvorzukommen, so Kogler – denn in vielen Fällen handle es sich um „junge Männer ohne Perspektive, die den Anschluss ans System verloren haben“.

Leider wird es ein Problem sein, diese „Anfälligen“ als anfällig zu erkennen. Ein Anhebung der Sozialhilfe („Notstandsgeld“) wäre dagegen zumindest eine real wirkende Idee. Der Sold soll in Syrien ja eher schäbig sein, wie in alten Zeiten kann dies nur durch Raub und Plünderung ausgeglichen werden. Weitaus preiswerter wäre allerdings die Information, dass Terror und Kriegsführung strafbar sind und durch die Behörden entsprechend verfolgt werden. Offenbar ist darauf noch niemand gekommen.

Ob diese „jungen Männer“ tatsächlich den Anschluss an das System verloren haben, darf dagegen bezweifelt werden. Weil dieses System ganz offensichtlich systematisch nicht systemathisch agiert. Und es folglich durch ein anderes Sytem ersetzt wird.

Denn die Front braucht Nachschub.

Wo Terror herrscht, sind die zahllosen Terrorexperten nicht weit. Der „STANDARD“ hatte in seiner Ausgabe vom 26. Juni 2014 eine echte mediale Experten-Kapazität für ein Interview gewinnen können: Rolf Tophoven.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Tophoven

 

Der STANDARD meint innerhalb dieses Interviews unter Berufung auf andere „Experten“, dass Österreich angeblich ein „Rückzugsgebiet“ für radikale Muslime sei. Dazu der Experte Tophoven:

„Österreich hat durch die Nähe zu Südosteuropa und Tschetschenien eine andere Ausgangslage. Da gibt es Clanstrukturen und organisierte Kriminalität, die machen die Fehden unter sich aus, es ist kein Terror gegen die österreichische Regierung. Ich bleibe dabei, Österreich ist ein Warteraum. Plötzlich kippt ein junger Mann ideologisch um. Gibt Frauen nicht mehr die Hand, und alles ist vorbei. Diese Beispiele kennen wir auch aus Deutschland.“

Die Frage vom STANDARD war schon etwas unsinnig, weil der Begriff „Rückzugsgebiet“ mehrere Auslegungen zulassen muss. Tophoven schafft es dennoch, am Thema vorbeizuschwafeln. Wenn junge Männer „plötzlich“ umkippen, dann ist der ganze Planet ein „Warteraum“.

Der STANDARD fasst dieses Geschwafel wiederum anders auf und betitelte den Artikel mit „Österreich ist ein Warteraum für Terroristen“. Das hatte Tophoven zwar nicht konkret gesagt, aber der Rückschluß scheint nicht so falsch.

Die logische Frage, was der Staat Österreich dagegen unternimmt, wurde allerdings nicht gestellt.

http://derstandard.at/2000002321423/Oesterreich-ist-ein-Warteraum-fuer-Terroristen

 

Der STANDARD stellt in dem Interview an anderer Stelle eine gute und berechtigte Frage:

STANDARD:

„Wie stark beeinflussen die Drohneneinsätze der US-Amerikaner, bei denen bisher tausende Menschen starben, die Bevölkerung in ihrer Zustimmung für islamistische Gruppen?“

Darauf Tophoven:

„Für viele Menschen in Pakistan und Afghanistan ist Osama Bin Laden schlichtweg ein Held, vor allem für junge. Ich schließe nicht aus, dass im Zuge des „Kampfes gegen den Terror“ neue Terroristen geschaffen werden.“

Tophoven hat sich dieser unangenehmen Frage verweigert und stattdessen abgelenkt. Er ist nicht neutral, das systemathische Morden seiner Herren kein Thema und seine Ablenkung auf „Osama Bin Laden“ und den vermeintlichen „Kampf gegen den Terror“ linientreu wie schwächlich.

Die Haltung von Tophoven als angeblicher „Experte“ wird auch an anderer Stelle deutlich.

STANDARD:

„Das geht auch gegen Saudi-Arabien. Aber Saudi-Arabien gilt selbst als Finanzierer vieler dieser Terrornetzwerke.“

Und was hat Tophoven dazu zu sagen?

„Das ist richtig. Die Milliardäre kaufen sich durch Social Welfare Operation vom Terrorismus frei. Doch irgendwann wird das da auch explodieren. Es gab ja auch schon Anschläge im saudischen Königshaus.“

Ja und nein, Tophhoven kennt sich aus. Aber reden will er darüber nicht.

STANDARD:

„Was ist für die verschiedenen Gruppierungen das einende, das gemeinsame Feindbild?“

Tophoven:

Das ist von Al-Kaida implementiert: einmal als der ferne Feind die USA, später Israel. Und der nahe Feind, die prowestlichen arabischen Regierungen.

Genau, Al-Kaida ist die Wurzel allen Übels und der Westen hatte nie etwas damit zu tun. Der Feind USA war sogar fern, nicht etwa nebenan mit seinen weltweiten 1.000 Militärstützpunkten und den unzähligen Militärbotschaften, Söldnerlagern usw. in den Marionetten-Staaten.

 

Tophoven ist also vor allem Propagandist und gleichzeitig der Direktor eines Instituts, welches sich „Institut für präventive Krisenbewältigung“ nennt. Bei diesem in Essen ansässigen Unternehmen handelt es sich um einen Dienstleistungsunternehmen, welches „Analysen“, „Expertisen“ usw. an Unternehmen, Politik, Wissenschaft und Medien verkauft. Gute Geheimdienstkontakte werden bei einer unwiderrufbaren transatlantischen Freundschaft nachgesagt.

http://www.iftus.de/index.php

Tophoven ist somit ein zuverlässiger Interview-Partner für Blätter wie der STANDARD (und andere Massenmedien), weil die Agenda die gleiche ist. Tophoven ist kein Terrorismus-Experte, sondern ein Propagandaexperte, der den Terror der eigenen Partei als Terror anderer verkauft.

Wessen Geistes bezahltes Kind er ist, hatte er vor drei Jahren auch im Schweizer TAGESANZEIGER bewiesen (Artikel vom 22. Juli 2011):

„Der deutsche Terrorismus-Experte Rolf Tophoven hält Thesen, die Regierung Bush hätte 9/11 inszeniert oder zumindest nicht verhindert, für «puren Unsinn». «Wer wirklich wissen will, wie diese Vorhaben geplant und durchgeführt wurden, sollte die Ausführungen von Chalid Scheich Mohammed nach der Festnahme lesen, dem Drahtzieher hinter den Terrorattacken.“

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Schweizer-Politiker-misstrauen-der-offiziellen-Version-zu-911/story/14904636

Davon abgesehen, dass sich diese Behauptung nicht nachweisen lässt, wohl aber das Gegenteil, führt hier Tophoven als Erklärung jenen angeblichen „Mastermind“ Chalid Scheich Mohammed an, von dem niemand weiß, ob er noch existiert. Und die Verhörprotokolle der CIA hat auch niemand zu Gesicht bekommen. Angeblich sollen diese bereits wieder vernichtet worden sein. Wie auch immer, es ist egal, wen die CIA mit 183mal Waterboarding und sonstwie gefoltert hatte, das Opfer hatte anschließend alles gestanden, sogar Anschläge auf Gebäude, die es bei den Folterungen noch gar nicht gab.

Soweit zu unserem „Experten“ der Massenmedien. Was man für Geld nicht alles macht…


Sonntag
17
August 2014

Terrorlied

 

Terror ist zu einem Bestandteil der Gesellschaft geworden, wenn auch anders, als uns die gesteuerten Massenmedien verkaufen wollen. Die versuchen uns die Terrorbedrohung jener Leute anzudrehen, welche den Terror in andere Länder bringen. Es sei denn, es passt gut in die eigene politische und wirtschaftliche Agenda, terroristische Akte auch im Inneren zu begehen.

 

Die Massenmedien sind ein fundamentaler Bestandteil dieser Interessensgruppen. Durchzogen von politischen und geheimdienstlichen Strukturen sind sie es, welche Krieg und Terror für ihre Herren und Eigentümer wie gewünscht an die Bevölkerung verkaufen, um möglichst ungehindert ihre geostrategischen Interessen durchzusetzen und gleichzeitig die Kontrolle im Inland zu erreichen.

Terror ist der Hebel der Mächtigen, der gierigen Drahtzieher im Hintergrund.

 

„Das kleine Terrorlied“ von C-Rebell-UM, Video: Yasinna, bringt es sehr gut auf den Punkt. Und wir freuen uns, diesen Beitrag auf der 5. Banale am 31. Oktober 2014 begrüßen zu dürfen.

 

Bei dieser Gelegenheit sei an dieser Stelle noch einmal an den Bericht 2013/2014 des österreichischen Verfassungsschutzes erinnert, zu dem bereits auf dieser Seite ein Kommentar erschien.

http://www.bollwerk.co.at/2013/12/10/eine-osterreichische-terrorlosung/

http://www.bollwerk.co.at/2013/12/11/eine-osterreichische-terrorlosung-2/

http://www.bollwerk.co.at/2013/12/14/eine-osterreichische-terrorlosung-3/

 

Das Propagandablatt „KURIER“ hatte dieses Thema in der Ausgabe vom 25. Juni 2014 noch einmal aufgegriffen. In dem Artikel „Österreichs Gotteskrieger im Visier der Staatsschützer“ von Michael Berger, welcher einige Zahlen, aber keine Hintergründe nennt, ist leider nicht zu erkennen, wer hier wie „anvisiert“ wird. Von den erwähnten 40-60 Rückkehrer aus dem Syrien-Krieg (als wüssten sie es nicht genau) der kolportierten 100 „Dschihadisten“ aka Söldner wird auch in diesem Bericht kein einziges angängiges Strafverfahren genannt.

 

http://kurier.at/chronik/oesterreich/oesterreichs-gotteskrieger-im-visier-der-staatsschuetzer/71.817.779


Im Ausland begangene Verbrechen scheinen somit für die Justiz nicht relevant zu sein, und so wird nur vor einer Möglichkeit gewarnt, dass diese Männer in Zukunft im Inland Verbrechen begehen könnten.

Das ist eine interessante Auffassung von Rechtstaatlichkeit, aber nüchtern betrachtet werden mit diesem Manöver zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

 

Michael Berger hat in seinem Artikel sogar von etwas „Neuem“ zu berichten.

„Ein neues Phänomen beobachtete der Verfassungsschutz in Bosnien-Herzegowina. Dort bilden sich abgeschottete radikal-islamistische Gemeinden. Auch dorthin gibt es Zulauf aus Österreich.“

 

Was Berger und der Verfassungsschutz als „neu“ verkaufen ist nicht nur ein alter Hut, sondern auch Humbug. Hier sollen einfach nur Ängste geschürt werden.

Diese in Bosnien-Herzegowina befindlichen „Islamisten“ wurden vom US-Militär und ihren Militärdienstleistern als Söldner dort ab 1992 eingeflogen, um sich bei der gewalttätigen Zerschlagung des jugoslawischen Staates nützlich zu machen. Viele von ihnen sind nach dem Krieg dort seßhaft geworden.

 

Der Dschihadisten-Fundus der US-Amerikaner und der NATO gibt ja enorm viel her, wie wir in Afghanistan, im Irak, im Kaukasus, in Lybien und vor allen in Syrien erkennen durften. Es sind sehr preiswerte Söldner, und wenn von ihnen beim Bewahren von westlichen Interessen einige (in Syrien mittlerweile einige mehr) ums Leben kommen, dann kräht kein Hahn danach. In den Propaganda-Artikeln der Massenmedien werden wir darüber nie zu lesen bekommen.

 

 

Montag
11
August 2014

Damals in Stalingrad

 

Es wurde noch nicht offiziell bekannt gegeben, aber inoffiziell durchaus: die 5. Banale wird am Freitag, den 31. Oktober 2014, über die Bühne gehen.

Unter den Kurzfilmen wird dieses Mal auch eine Art Historienfilm zu sehen sein:

„Damals in Stalingrad“.

 

Damals wurde nicht nur geredet und geplant, sondern das wahnsinnige – und für einige wenige sehr profitable – Vorhaben tatkräftig und real umgesetzt. Hat zwar letztlich nicht funktioniert, aber Idioten wachsen ja bekanntlich in Unmengen nach, um sie zukünftig wieder verheizen zu können.

 

Aktuell ist das Thema leider nach wie vor. Und wird es auch bleiben, so lange Moskau von „westlichen“ Psychopaten nicht ausgelöscht und das riesige Land für die Ausbeutung aufgeteilt sein wird. Das Geschrei der Einheitsmedien ist so widerlich wie in Großdeutschland bis 1945.

 

An dem Einschießen auf die Russen hat sich bis zum heutigen Tage nichts geändert. Und wenn man notfalls auch die „eigenen“ oder besser gesagt irgendwelche Leute vom Himmel schießen muss, um die eigenen Aggressionen besser propagandistisch untermalen zu können. Mit oder ohne Hochhäuser.

 

Am 31. Oktober 2014 im Kino.

Freitag
25
Juli 2014

Martin Pollack und sein „Gängelband“.

 

Und weiter geht es mit dem Medienkartell und ihren Meinungsmachern. Erneut soll hier das österreichische Massenblatt „Der STANDARD“ zum Zuge kommen, der für die verbrecherische Propaganda der Kriegstreiber und Mörder so empfänglich daherkommt. Diese Zeitung konnte (abermals) den österreichischen Schriftsteller Martin Pollack anmieten, der die Gelegenheit bekam, sich in einem am 24. Mai 2014 erschienenen Artikel gleich auf einer Doppelseite als besonders plumpe und verlogene Propagandaschleuder darzustellen.

 

„Am Gängelband Putins“ nennt sich diese Meinungsmache. „Am Gängelband der russophoben Faschisten“ wäre allerdings bei diesem Autor zutreffender gewesen. Als Schriftsteller beginnt er seinen Text mit einer kleinen konstruierten Geschichte, in welcher er eine alte, liebenswürdige, patriotische wie mutige und friedliebende (freundlich, kokett, füttert Tauben) ukrainische Frau drei Burschen gegenüberstellt, die als primitive (finstere Blicke, spucken aus) Hooligans (Glatzen, Stiernacken, Bizepse) beschrieben werden. Diese werden aus einem naheliegenden Grund nicht als Ukrainer bezeichnet, gleichwohl indirekt als jene Typen hingestellt, die sich gegenüber der neuen „Regierung“ in Kiew so widerspenstig zeigen.

 

Pollack heuchelt von der „Auseinandersetzung mit der Vergangenheit“, was ihm nicht einmal in der Gegenwart zu gelingen scheint. Er lässt dann eine „Nelia“ reden, die sich angeblich Sorgen über die Entwicklung im „Osten“ machen würde. Es würde „Banden“ geben, aber nicht einfach so, sondern angeblich „aufgehetzt“ und „unterstützt“ von Russland, natürlich durchdrungen von „kriminellen“ Elementen“. Damit diese Worte nicht so platt erscheinen, wie sie sind, darf diese „Nelia“ auch eine „authentische Empörung“ erwähnen, aber auch nur, weil sich die Betreffenden diffus von Kiew „mißachtet“ fühlen. Und weil es sich bei den Bewohnern im ukrainischen Donbas um Dummköpfe handelt, würden sie „anfällig“ für „russische Propaganda“ sein, die doch tatsächlich behaupten würde, dass Faschisten die Macht in Kiew an sich gerissen hätten. Also genau das, was jeder Mensch mitverfolgen konnte, der noch nicht besachwaltet wird.

 

Pollack schildert dann einen Zwischenfall aus der Stadt Charkiw, von der er allerdings nur aus dem Fernsehen erfahren hatte, da er erst einen Tag später dort eingetroffen war. Er schildert von einem Mob, der auf wehrlose Menschen einschlägt, hat aber keine Kenntnis darüber, wer da wen verprügelt hatte. Das gibt er offen zu, auch, dass er es nicht einmal für wichtig hält, weil es angeblich ohnehin klar wäre. „Blinder Hass“ solle geschürt, „Exzesse provoziert“ werden. Dies trifft freilich – für jeden nachlesbar – auf Pollack selbst zu, der aber „Provokationen“ als einen Begriff zu definieren versucht, welcher einem „schmutzigen Spiel“ zugehörig erscheint, das wiederum – wer hätte das gedacht – der Kreml „meisterhaft beherrschen“ würde. Und damit die Spiele so schön gespielt werden können, hätten die Russen eine perfekt geölte Propagandamaschinerie, die auf Hochtouren laufen würde. Also das, was außerhalb der russischen Grenzen inexistent ist, möchte Pollack suggerieren. Militärische Aktionen, Morde, Entführungen, Folter, ja, die Russen sind von der anderen Seite der Grenze her wirklich mies. Und alle Menschen, welche der russichen Propaganda von Faschisten und Nazis in Kiew glauben würden, arme Vollidioten, die Putin nur noch darin bestärken würden, zukünftig alle Länder zu erobern, in welchen einige Russen leben.

 

Pollack verkehrt die Ereignisse wie alle anderen Lohnschreiber der Konzernmedien mal eben in das Gegenteil. Alles andere kommt nicht vor, darf nicht vorkommen. Kein Wort über die Erpressungsversuche seitens der EU gegenüber der vorherigen ukrainischen Regierung, kein Wort über den blutigen Putsch und dem Sturz einer korrupten aber gleichwohl demokratischen Regierung durch vom „Westen“ finanzierte Organisationen und lokalen Neonazis, kein Wort über die bekannten Drahtzieher und Finaziers, kein Wort über die Interessenslagen aller Beteiligten, kein Wort über den Faschisten Parabuij als Chef des „Nationalen Sicherheitsrates“ (ukr.), kein Wort über die Maidan-Morde, über das Massaker an Antifaschisten in Odessa und an anderen Orten, kein Wort über das Vorgehen mit Artillerie und Kampfflugzeugen des Militärs und der zur „Nationalgarde“ aufgerüsteten Nazibanden des Rechten Sektors gegen Teile der ukrainischen Bevölkerung.

 

Das soll hier an dieser Stelle reichen, es ist zu widerlich, sich weiterhin mit dem billigsten Propagandadreck zu beschäftigen, ohne den eigenen Mageninhalt zu gefährden. Den PR-Artikel von Pollack kann jeder selbst nachlesen oder sich auch über seine Person und mögliche Intentionen erkundigen.

 

http://derstandard.at/2000001510438/Am-Gaengelband-Putins

 

Pollack hatte für zwei Seiten den Raum bekommen, um den Lesern vielleicht eine differenzierte Sicht der Dinge darzulegen. Aber dafür wurde er offensichtlich nicht bezahlt. Und im STANDARD wäre er dann freilich auch nicht zu lesen gewesen.

 

Und doch kann man diesem Blatt durchaus dankbar dafür sein, diesem Pollack einen würdigen Platz für die eigene Demaskierung geboten zu haben. Sein Vater, Nazi-Scherge und SS-Killer (Gerhard Bast), wäre sicherlich stolz auf ihn gewesen. Der wurde zwar nach Kriegsende von einem Fluchthelfer ermordet, aber das kann Pollack ja als bloßer Schreibtischtäter nicht passieren. Dieser Apfel fiel in Sichtweite zum Stamm ins Trockene.

 

 

Mittwoch
23
Juli 2014

Biennale des Arts de Dakar

 

Vernissage von und mit Mara Niang.

 

 

Wir werden da sein! Unbedingt!

Sonntag
13
Juli 2014

Nur bei uns nicht: Propagandaschlacht auf vollen Touren – André Ballin.

 

André Ballin tritt im österreichischen STANDARD wahlweise als Artikelschreiber und als Kommentator auf, aber immer als Meinungsmacher. Wenn er seine positiven Leserbriefe auch noch schreiben würde, so wäre dies auch nicht verwunderlich. Es ist erfreulich, wenn Lohnschreiberlinge selbst den Nachweis liefern, dass ihre Texte absolut gar nichts mit Journalismus zu tun haben.

„Propagandaschlacht auf vollen Touren“ nennt sich der Artikel von Ballin, welcher am 3. Mai 2014 im österreichischen STANDARD erschienen ist. „Die Wahrheit stirbt immer zuerst“, wird richtig festgestellt, und auch, dass „Medien zu Propagandainstrumenten“ werden.

Neu ist dies freilich nicht, es war schon immer so. Und Ballin ist ein Bestandteil dieses Propagandaapparates. Er zeigt dies auch ungerührt, in dem er seinen Lesern weismachen möchte, dass zwischen Russland und Kiew bzw. der dortigen vom „Westen“ blutig an die Macht geputschte Junta die besagte „Propagandaschlacht“ in Gange sei, aber der „Westen“ damit gar nichts zu tun habe. Die Drahtzieher der Situation in der Ukraine und ewigen Kriegstreiber fallen auch hier vollkommen unter den Tisch. Und mit ihr natürlich deren Propaganda. Ballin setzt somit voll auf die dumpfe Naivität seiner Leser.

 

http://derstandard.at/1397522314711/Propagandaschlacht-auf-vollen-Touren

 

Dieser und andere Artikel werden durch eine Graphik unterstützt, die verdeutlichen soll, wie gut und wie schlecht es mit der Pressefreiheit in der ganzen Welt bestellt ist. Bereits mit einem flüchtigen Blick ist zu erkennen, dass es im Osten, in Asien, in Afrika und in Südamerika ganz schlecht mit der Pressefreiheit ausschauen soll. Und wie gut dagegen im „Westen“, in den NATO-Ländern, also in jenen Ländern, die sich seit 1945 in soetwas wie einem permanenten Kriegszustand befinden. (Vor 1945 natürlich ebenfalls…). Ballin und der STANDARD möchten mit Hilfe dieser Graphik darlegen, dass vermeintliche Pressefreiheit gleichbedeutend mit Propagandalosigkeit sein soll wie im umgekehrten Falle keine Pressefreiheit mit Propaganda gleichzusetzen wäre.Die Bösen bleiben die bösen. Und es sind immer die anderen.

 

Quelle: „Freedom House“.  (Anmerkung: rot ist ganz schlecht, grün ganz toll).

 

 

Diese Graphik wurde von der angeblichen Nichtregierungsorganisation Freedom House zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich nach eigenen Angaben um eine Organisation, die weltweit Freiheit und Demokratie „untersuchen“ würde. Ihren Sitz hat sie in den USA auch gleich in Washington, was die Wege enorm verkürzt, denn das Budget erhält diese angebliche NGO vor allem vom US-Regime. Allerdings „untersucht“ sie nicht nur, sie unterstützt – wie zahllose andere vermeintliche NGO’s – vor allem antidemokratische Bewegungen und Umstürze in Ländern, die nicht nach der US-Pfeife tanzen.

 

Viele Länder sind es ja nicht mehr, doch merkwürdigerweise schaut es in den zahlreichen Lakaienstaaten mit der „Pressefreiheit“ auch nicht so gut aus. Dies wird zum Glück für die Urheber nicht untersucht.

Die aggressiven „westlichen“ Industriestaaten nehmen sich nur die Freiheit, über ihre in wenigen Händen befindlichen Massenmedien innerhalb eines mafiaösen Systems die Bevölkerung nach Strich und Faden zu belügen und zu täuschen. Auch das ist eine Form von Freiheit, zugegebenermaßen. Die Freiheit einiger weniger mit einem Heer von kriminellen Erfüllungsgehilfen und Handlangern.

 

 

In der genannten Ausgabe des STANDARD durfte unter der fadenscheinigen Rubrik „Kommentar der anderen“ wieder einmal ein besonderes Exemplar der eigenen Agenda zu Worte kommen. Der ehemalige Grünen-Politiker und Außenminister Joschka Fischer, US-Handlanger und Transatlantiker, Konzerngehilfe und Kriegsverbrecher (Zerschlagung Jugoslawiens, Angriffskrieg gegen Serbien), bekam allen Raum für seine braun gewordenen und verlogenen Propaganda-Ergüsse.

Aber das ist ja ein Standard in diesem Blatt.

 

Freitag
11
Juli 2014

Infolge der Ermordung des Thronfolgerpaares abgesagt

 

Mittwoch
25
Juni 2014

Oliver Jeges in der PRESSE.

 

Der österreichische STANDARD soll hier nicht alleine stehen, weswegen ihm mit der österreichsichen Zeitung „Die PRESSE“ ein weiterer Vertreter der gleichgeschalteten Massenmedien beigegeben werden soll.

 

Auch die PRESSE verfügt mit der Rubrik „Gastkommentare“ eine Meinungsecke, in welcher ungestraft gehetzt werden darf.

„Erfolgreiche Gehirnwäsche mit alten KGB-Methoden“ lautet am 15. Mai die Überschrift dieser „Meinung eines gewissen Oliver Jeges.

 

Link: http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/3805534/Erfolgreiche-Gehirnwaesche-mit-alten-KGBMethoden

 

Jeges geht in dieser „Meinung“ ähnlich vor wie Müller-Funk. Damit diese nicht vollkommend idiotisch dasteht, werden die Ereignisse einfach beiseite gelassen und das Gegenteil als Voraussetzung platziert.

So locker Jeges die Meinung der NATO zu verkaufen trachtet, er ist angeschlagen. Der Untertitel verrät es bereits:

Putins jetzige Horrorshow in der Ukraine erntet erstaunlich viel Beifall.“

 

Denn es war etwas geschehen, was es bis dahin in diesem Ausmaß noch nicht gegeben hatte. In den Reaktionen von Lesern und Zuschauern der Massenmedien hatte es einen Sturm der Entrüstung gegeben, sie fühlten sich – zu recht – nur noch für dumm verkauft. Die „Meinungen“ der Massenmedien und der ihnen vorgesetzten Politiker, Militärs und Konzerne sahen sich zunehmend isoliert. Ein Großteil der Bevölkerung hatte sich der NATO-Kriegs-Propaganda widersetzt, die in den vergangenen 20 Jahren allerdings auch immer dreister, weil auch weniger sorgfältig und primitiver angelegt worden war.

 

Nazis als Brechstange der international operierenden Faschisten.

 

Ja, immer waren sie dabei gewesen, weltweit, die „Partner“ aus Übersee, die NATO, westliche Industriestaaten. Immer hatten sie profitiert, aber immer waren es die anderen gewesen, die „Schuld“ hatten. Jedes verdammte Jahr. Aber irgendenwann, Millionen Leichen später, fällt es doch auf, zumal nicht mehr viele Länder übrig geblieben sind, die sich „souverän“ nennen dürfen.

 

Und so verhält sich Jeges mit der „Meinung“ seiner Geldgeber so, wie sich ein angeschlagener Boxer benehmen könnte. Kritiker der NATO-Propaganda werden auch bei ihm diffamiert, eine aus dem Zusammenhang gerissene KGB-Geschichte installiert, um hiermit seiner These einen kläglichen Halt zu geben, dass Rußland in den westlichen Industriestaaten „irgendwie“ zu einer Medienhoheit gekommen sein soll. Der böse Putin, dieser „Ewige Russe“, soll es aufgrund seiner Erfahrung als ehemaliger Agent geschafft haben, die NATO-Propaganda in das Gegenteil zu verkehren. Dank Sat-Schüsseln, dank der eigenen dummen Bevölkerung und dank dem unter seine Kontrolle gebrachten westlichen Medienkartell.

 

Geringe Bildung von Vorteil: Fußvolk.

 

Zum Glück gibt es Wesen wie Jeges, die tapfer dagegen ankämpfen und unermüdlich versuchen, die naturgegebene Weltordnung des Westens wieder ins richtige Propagandalot zu bringen. Leider hat auch er nicht mehr zu bieten als dumpfe Polemik, wie es den Handlangern der Faschisten eigen ist.


Bei uns bald auch als Film.

Montag
23
Juni 2014

Wolfgang Müller-Funk im STANDARD

 

Meinungsmacher gibt es, seit die Massenmedien existieren. Sie sind ein elementarer Bestandteil einer Presselandschaft, deren Aufgabe vordergründig die Bereitstellung und auch den Verkauf von Informationen beinhaltet, hintergründig allerdings mit der Beeinflussung ihrer Konsumenten die Agenden ihrer Auftraggeber zu stützen versuchen. Dies kann tagtäglich in jedem xbeliebigen Massenblatt und den Magazinen nachgelesen und erforscht werden.

Es ließe sich mit Leichtigkeit tagtäglich ein Blog füllen, in welchem nur österreichweit Artikel auf ihre Manipulationsabsicht hin zerlegt werden könnten. Diese Zeit fehlt uns leider.

Da es Thema in einem neuen Film werden wird, soll allerdings an dieser Stelle kurz die Aufmerksamkeit auf einen weiteren bezahlten Meinungsmacher gerichtet werden, welcher eifrig darum bemüht ist, den Interessen der internationalen Oligarchie aus Finanz, Industrie, Politik und Militär nachzukommen.

Wolfgang Müller-Funk heißt er, ist ein gebürtiger Deutscher, und hat unter anderem eine Tätigkeit als Kultur- und Literaturwissenschaftler an der Uni Wien inne. Dies ist mit ein Grund, warum er uns als Kulturschaffende an dieser Stelle für einen Augenblick interessieren soll.

Müller-Funk bezieht sich in seiner am 16. Mai 2014 im österreichischen STANDARD publizierten Meinung auf die hässlichen Vorgänge in der Ukraine. Er empört sich, dass in einer Zeitung der russische Botschafter einen Platz für seine Sicht der Dinge eingeräumt bekommen hatte. Den er bei einem Müller-Funk, der sich als Vetreter des einseitigen Meinungsmonopols zu erkennen gibt, natürlich nicht erhalten hätte.

Davon einmal abgesehen, dass die Ansichten beider Lager für den Leser generell wünschenswert wären, ist Müller-Funk ja auch ein Platz für seine Meinung durch den STANDARD eingeräumt worden.

Der Link: http://derstandard.at/1399507813142/Gegen-Beschwichtigung-und-falsche-Neutralitaet

Dies unter der Rubrik „Kommentar der anderen“ im STANDARD, welche praktischerweise in erster Linie mit diesen „anderen“ Kommentaren die – milde ausgedrückt – tendenziösen Artikel des eigenen Blattes zu unterstützen trachten.

Diese Kommentare und angeblich eigene Meinungen spiegeln fast immer die Meinungen der Geldgeber wieder, der Konzerne, der Politiker, der Kriegshetzer. Dabei wird gelogen und unterschlagen, dass sich die Balken biegen. Die letzten Seiten des STANDARD sind, wie wir die letzten Jahre beobachtet haben, angefüllt von derartigen „Kommentatoren“ und Meinungsmachern. Braunes Gedankengut und Kriegsgetrommel wurde in der Vergangenheit unwidersprochen platziert. Mittlerweile lässt sich ein ganzer Ordner mit diesen Seiten füllen.

Müller-Funk vertritt bei seiner Meinungsmache eindeutig die Seite der USA-NATO-EU, die für ihn vollkommen unreflektiert und wider besseren Wissens die ausschließlich „Guten“ sind, während Russland als der Feind, als (alleiniger) Aggressor, als „Imperium“ hingestellt und Putin mit dem negativ ausgestatteten Begriff „Machthaber“ bezeichnet wird, der gar eine Kriegserklärung abgegeben haben soll.

Nazi-Propaganda aus dem III. Reich. Beliebig austauschbar. Aktuell mit dem Imperator Putin und seinem Reich des Bösen: Russland.


Extrem unwissenschaftlich unterschlägt hier der „Kulturwissenschaftler“ bei seiner Meinungsmache die Vorgeschichte wie auch die auslösende Momente für die REAKTION Russlands mit dem Referendum auf der Krim und der anschließenden Eingliederung dieser Halbinsel in die Russische Förderation. Es ist vergleichbar mit dem Szenario, als würde er das Eindringen der Roten Armee in das Deutsche Reich 1945 bejammern, die Ursache allerdings mit keinem Wort erwähnen. Müller-Funk hätte sich auch damals bestens als Mitarbeiter des Nazipropagandaministeriums eingefügt und von einem Abwehrkampf gegen die Russen und Bolschewisten gefaselt.

Nazi-Propaganda des III. Reiches. Russland als Imperalist und Aggressor. Musste aber erst angegriffen werden.


Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Auflösung des Warschauer Paktes hatte die NATO keine Zeit verloren, sich entgegen aller Zusagen die ehemaligen Ostblockstaaten in ihr Militärbündnis zu integrieren und sich immer weiter an Russland heran auszudehnen. Bei der NATO handelt es sich um kein Friedensprojekt, sondern um die größte Militärmaschinerie weltweit, die vor allem dazu dient, die hegemonialen Interessen der USA militärisch zu zementieren. Ob nun mit der Vermehrung ihrer Militärbasen in neuen Ländern und Vasallen oder durch zahlreiche offene wie verdeckte Kriege und einem permanenten Terror bei gleichzeitiger Totalüberwachung. Nicht zuletzt auch in ehemaligen Sowjetrepubliken und in Staaten, zu welchen Russland Beziehungen unterhielt bzw. unterhält.

Das bis heute gültige Vorhaben der NATO und insbesondere durch die USA, in Polen ein gegen Russland gerichtetes Raketenschild zu installieren, um die Erstschlagsdoktrin des Pentagons zu unterfüttern, muss auch an dieser Stelle die Sicherheitsinteressen Russlands massiv betreffen. Es ist die NATO, die nach Osten expandiert, nicht umgekehrt. Atomraketen 300 Kilometer vor Moskau dienen nicht dem Frieden.

Die „Orangene Revolution“ in der Ukraine 2004, hauptsächlich durch die USA initiert und finanziert, brachte mit Viktor Juschtschenko und Julia Timoschenko die westlichen Kandidaten an die Macht, welche das Land den westlichen Geschäftsinteressen geöffnet und sich bei dieser Gelegenheit auch selbst enorm bereichert hatten.

Diese verdeckten Manöver des Westens, mit der Ukraine ein direkt angrenzendes Land aus der Einflussphäre Russlands herauszubrechen, war für die russische Förderation schon unangenehm genug gewesen. Und die subversiven Tätigkeiten des Westens in Russland selbst, besonders in der Jelzin-Ära, noch in zu guter Erinnerung.

2008 wurde die „prowestliche“ukrainische Regierung in Wahlen ab- und mit Viktor Janukowitsch ein neuer Regierungschef gewählt. Dieser gehört zwar ebenfalls der Oligarchen-Kaste an und hat sich ebenfalls als korrupt erwiesen, dies aber als demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt.

Janukowitsch war allerdings keine Marionette des Westens, und weil dem so war, hatten die USA wieder viel Geld investiert (5 Millarden Dollar nach Nuland, plus Gelder unbekannter Höhe anderer westlicher Staaten), um subversiv innenpolitisch wirken und letztlich eine neue „Revolution“ vorbereiten zu können.

Der Moment kam, als die EU unterschriftsreif ein Assoziierungsabkommen mit der Ukraine vorbereitet hatte, der vor allem nur für die EU unnd NATO von Vorteil gereicht hätte, mit Vorteilen für das ukrainische Kapital, aber sicherlich nicht für die Bevölkerung.

Die Bedingungen waren für die Ukraine dennoch so schlecht gewesen, dass deren Regierung unter Janukowitsch im letzten Moment die Unterzeichnung dieses Vertrages aufgeschoben hatte und somit vorerst platzen lassen. Denn die EU hatte verlangt, dass die Ukraine aus dem russischen Projekt der eurasischen Zollunion (Freihandelszone) aussteigen und auch die Kosten des Abkommens in Milliardenhöhe selbst tragen sollte. Von der Freilassung rechtmäßig verurteilter Verbrecher – die Kandidaten des Westens – ganz zu schweigen. Ein hoher Preis für die zukünftige Ausbeutung durch die westlichen Industriestaaten. Die ukrainische Regierung hatte da lieber noch ein wenig länger überlegen wollen, da es an Perspektive gemangelt hatte. Es hätte nicht einmal visafreien Reiseverkehr in die EU gegeben, und eine Mitgliedschaft in dieser Organisation war zuvor durch ein Veto Frankreichs blockiert worden.

Alles wurde wurde hinfällig, weil es genau in diesem Augenblick zu der Protestbewegung in Kiew kam, die in westlichen Medien wieder einmal als eine Freiheitsbewegung deklariert wurde. Hierbei ging es allerdings nur um die Freiheit des westlichen Industriestaaten, sich das zu nehmen, was sie gerne besitzen möchten.

Diese oppositionellen Parteien wie jene „Vaterlands-Partei von Timoschenko oder die UDAR mit Klitschko werden durch das Ausland finanziert, wobei sich Letzterer auch noch einer besonderen Hilfe aus Deutschland erfreuen darf. Ganz zu schweigen von der rechten ukrainischen Vereinigung „Swoboda“ unter dem Faschisten Tjagnibok und der gewaltbereiten Nazi-Vereingung des „Rechten Sektors“.

Im Zuge der westlich orchestrierten „Protestbewegung“ kam es zu dem mit vielen Leichen garnierten Putsch, der die oben genannten Parteien an die vorerst regional begrenzte Macht brachten, mit dem Banker und Faschisten Jazenjuk aus der Vaterlandspartei als selbsternannten „Premier“ an der Spitze und neuerdings mit dem westlich orientierten Oligarchen, Medienzar und Waffenhändler Poroschenko als „Präsidenten“. Der Nazi Parubij ist nun der Chef im Nationalen Sicherheitsrat. Sie sind derzeit damit beschäftigt, mit Teilen der ukrainischen Armee und ausländischen NATO-Söldnern die antifaschistischen Ukrainer zu bekämpfen, die in den Westmedien so gerne als „Seperatisten“ oder besser noch als prorussische Seperatisten verkauft werden. Sie schießen und bombardieren ihr eigenes Volk, eine NATO-Phrase, die so gerne vom „Westen“ bei unliebsamen Regierungen angewandt wurde und noch wird. In der Ukraine sind die Bomben und Granaten auf Zivilisten wieder in Ordnung, die Opfer allerdings nicht. Die westlichen Strippenzieher wiederum unterstützen dies mehr oer weniger verdeckt und flankieren ihre Aggressionen mit einer Form des Wirtschaftskrieges gegen Russland.

Diese „Kleinigkeiten“ kommen bei Müller-Funk nicht vor, dürfen ja auch nicht. Sonst könne er gegenüber sehr unbedarften Lesern auch nicht den russischen Botschafter pauschal als Märchenerzähler abtun, der irgendetwas von faschistischen Kräften dahergeschwafelt habe. Angebliche Märchen, die natürlich von Putin höchstpersönlich erfunden worden wären, um die menschenfreundliche, gewaltfreie wie selbstlose NATO-Expansion zu diskreditieren.

Müller-Funk will es nicht anders, als seine eigenen Märchen im STANDARD breitzutreten, weil ihm ein Minimum an historischer Kenntnis und ein klein wenig Aufmerksamkeit der Ereignisse abseits der Propaganda sofort den Boden entziehen würde. Denn um Sachlichkeit geht es hier nicht, das bietet er auch nicht, nicht die Spur. Und weil er nichts als verlogenen Dreck zu bieten hat, versucht er präventiv möglichen Widerspruch mit primitiver Diffamierung zu begegnen. Dabei bedient er sich auch noch dem Glauben, nicht etwa dem Verstand, und behauptet, dass es sich um all jene, die den Russen „glauben“ würden, automatisch um „Linke“, Antieuropäer“, „Putin-Versteher“ oder „Strache-Anhänger“ handeln würde. Weil sie eben nicht der NATO-Propaganda „glauben“ würden. Selbstständige Informationsbeschaffung, die Beleuchtung beider Seiten, mögliche eigene Erkenntnisse haben bei Müller-Funk keinen Platz. Seine Ansprache richtet sich an die Idioten unter uns.

Immerhin ist es erfreulich, wenn sich Faschisten oder ihre Handlager und Schreibtischtäter als solche offenbaren, so wie Müller-Funk. Die Universität Wien dagegen sollte ihre Personalpolitik überdenken.

 

Mittwoch
11
Juni 2014

PLASTICITY

 

PLASTICITY von Eva Maria Schartmüller

 

Die Installation thematisiert den Eingriff künstlicher Stoffe in natürliche Kreisläufe

und Ordnungssysteme und deren Rückkoppelungseffekt.

Vernissage: 06.06.2014 19h30

Ausstellungsdauer: 07.06.2014 – 31.07.2014

Combinat

quartier21/MQ

MuseumsQuartier

Museumsplatz 1

1070 Wien

Donnerstag
05
Juni 2014

Punk Austria

 

 

Vernissage, Lesung
& Performance

Diesmal: im der Brandstetter, Hernalser Hauptstraße 134, 1170 Wien

Der Autor liest persönlich aus seinem neuen Werk: „Punkt – Aufzucht und Haltung“
5. Juni, 19 Uhr

 

Mittwoch
04
Juni 2014

Bedürftig: 22. Kandidat: Sebastian K.

 

 

Nein, wir in der Bedürftigen-Redaktion wundern uns nicht mehr. Ausgerechnet der, haben wir uns gesagt. Wir haben sogar gelacht, als der Bedüftige Michael S. seine Rolle als Außenminister mit der Rolle des Finanzministers gewechselt hatte, obwohl er bisher nicht den Nachweis hatte erbringen können, den mathematischen Grundkenntnissen gewachsen zu sein.

 

Die Rolle des Außenministers hat nun ein Jungspund mit Namen Sebastian K. übernommen. Ob nur kurzfristig, wird sich noch zeigen.

 

Unser Bedürftigen-Reporter Bernd Bieglmaier hat ihn innerhalb der hiesigen gleichgeschalteten Mainstreampresse sofort ausfindig machen können. Unser Mann hat einfach den Riecher für Bedürftige, für wirklich Bedürftige.

 

Dieser Sebastian K. hatte sich in seinem jungenhaften Elan sofort an die Arbeit gemacht und den Medienkonsumenten unter anderem verdeutlicht, wie sehr ihm der undemokratische, korrupte, erpresserische Wirtschaftsmoloch EU am Herzen liege. Herr K. ist in kürzester Zeit sogar derartig in seiner Rolle aufgegangen, dass er nicht nur entsprechende Phrasen, sondern – um es kurz und bündig zu formulieren – sogar die Kopien der Phrasen seines Vorgängers der abhängigen Journaille in den Rachen zu werfen sich befähigt gezeigt hat.

 

Sebastian K. (Quelle: Bild).

 

Natürlich sind die Phrasen und die offizielle Meinung abgestimmt mit der Regierungsspitze, in welcher wir ebenfalls Bedürftige vorfanden, die wiederum sehr darum bemüht sind, sich nach anderen zu richten. Doch scheinen sie über das größere diplomatische Geschick zu verfügen, denn sie halten sich bedeckt und schieben ihren Außenminister vor, als fremdgesteuerten Außendarstellungshandlanger. Unerheblich bleibt es allemal, egal welche Null in einer Reihe von Nullen nach vorne geschoben wird, es bleibt eine Null.

 

Herr K. hatte die Gelegenheit ergriffen, um ein wenig herumzureisen. Um sich bei anderen Handlangern bekannt zu machen oder um sich zu blamieren, je nach Sichtweise. Die Reise führten ihn schließlich nicht nur in den rechtsgerichten Arpartheitsstaat Israel, sondern auch in den durch den „Westen“ seit 1979 bekämpften und seit dieser Zeit dennoch souveränen Staates Iran. Erstaunlich genug, oberflächlich betrachtet. Allerdings hatte Herr K. dort nichts anderes zu tun, als sich als dummdreister Großkotzhandlanger nach dem Stand der Menschenrechte und den angeblichen Verstößen gegen dieselben zu erkundigen. Natürlich nur nach den iranischen Menschenrechten, ist ja klar. Das iranische Recht kann die Todesstrafe verhängen, was Herr K. nicht gut findet – und wir auch nicht.

 

Dennoch stieß es uns in der Bedürftigen-Redaktion sauer auf, dass Herr K. in seiner Rolle als Menschenrechtler und Moralapostel nicht mit weiteren Regierungen anderer Länder sprach, in denen die Todesstrafe noch nicht abgeschafft worden ist oder gar hier und da ein bischen Krieg mit Mord und Totschlag führen. Ganz zu schweigen von den Freunden aus Übersee, die tagtäglich unzählige Menschen ganz ohne Gerichtsbeschluß weltweit töten und töten lassen.

 

Das Potenzial einer naiven und fremdgesteuerten Marionette kam aber erst mit den hässlichen Vorfällen in der Ukraine richtig zur Entfaltung, wie unser Reporter Bernd Bieglmaier scharf beobachtet hatte.

Gegenüber Redakteuren des PROFIL hatte sich Sebastian K. zuerst noch ahnungslos gegeben.

„Die EU hat zu Recht nicht weggesehen und von Anfang an versucht zu vermitteln, um eine friedliche Lösung herbeizuführen“, hat er gesagt. Und dabei vollkommen unterschlagen, dass es sich bei der EU um einen der Anstifter der Eskalation handelt. Er fand es auch richtig, dass sich die EU eingemischt hat, um „proeuropäische Kräfte“ zu unterstützen, um gleichzeitig die Schuld der Gewalt unbewiesenermaßen der ukrainischen Regierung zuzuschieben.

 

(Quelle: Österreichisches Aussenministerium).

K. & K. – K. (links) wird finanziert durch die österreichischen, K. (rechts) durch die deutschen und US-amerikanischen Steuerzahler.

 

Herr K. hat sich nicht entblödet, die Meinung anderer als seine eigene auszugeben und sich als aalglatter, verlogener Widerkäuer bei dieser Gelegenheit hinter einem einheitlichen Vorgehen der EU zu verstecken.

 

Vorher hatte sich Herr K. noch für wichtig genug gehalten, um gegenüber Medien zu behaupten, dass er das öffentliche Interesse an seiner Person als einen Vorteil für Österreich sehe: „Ich will die Aufmerksamkeit nutzen, so dass Österreich in internationalen Medien mehr präsent ist.“

 

Grandios, denn das ist ihm gelungen. Wer sich über die offizielle wie vermeintliche Neutralität seines Landes hinwegsetzt und einen faschistischen und gewaltätigen Umsturz in einem anderen Land gutheißt, kann sich der Aufmerksamkeit gewiß sein.

Denn es gibt auch Leben außerhalb der EU und der NATO und der ihnen angehängten Medienhuren. Manchmal gerät es nur in Vergessenheit – aber nicht bei allen.

 

Da nützt es auch nichts mehr, den Flachhirnen in den Bevölkerung mit den Worten etwas Sand in die Augen zu streuen, dass die Ukraine doch bitte etwas souveräner zwischen den Handelszonen im Westen und Osten agieren könne. Herr K. nannte auch gleich die Organisation, die das entscheiden sollte: die EU.

 

Ein Perspektivpapier des Außenamtes von Anfang April straft dem Gequatsche ohnehin Lügen. Nach Nennung einiger realer wie irrealer Überlegungen wurde auch die Vorbedingung dafür genannt:

Die Regierung in Kiew müsse wieder die volle Kontrolle über das Staatsgebiet haben – also auch inklusive der nun an Russland angeschlossenen Krim. Dies aber scheint derzeit wohl ausgeschlossen, so das Blatt KURIER.

 

Kurz gesagt bedeutet dies auch ohne direkte Erklärung die Gutheißung des gewalttätigen Sturzes einer demokratischen Regierung (,so korrupt sie auch gewesen sein mag) und die Anerkennung einer durch faschistischen Mächte geputschten Junta aus örtlichen Nationalisten, Verbrechern und Mördern.

 

(Quelle: ap /andrew kravchenko).

(K. mit dem Faschisten J., der sich den Titel „Premier“ als Regierer seiner vom Westen installierten Nazi-Junta gegeben hat. J. wird laut seiner eigenen Homepage ausschießlich durch US- und NATO- Organisationen finanziert).

 

Obwohl die unselige und verbrecherische oder auch nur feige Richtlinie der österreichischen Regierung angezeigt wurde, bereite die Person Sebastian K. unserem Bedürftigen-Reporter Bernd Bieglmaier einiges Kopfzerbrechen. Weil dieser junge Mann in seiner neuen Rolle als Außenminister der gewalttätigen Nazi-Junta in Kiew angeboten hatte, sie bei der Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen und Morde zu unterstützen. Ausgerechnet die Täter! Sogar unsere Reinigungskraft fragte uns, ob der Herr K. doch nicht nur dumm wie Brot wäre. Aber es noch nicht bemerkt hätte, wie unser Reporter hinzugefügt hat. Denn das Hilfsangebot für Korruptionsbekämpfung wäre ja ebenfalls dummdreist gewesen, ausgerechnet er, ausgerechnet als Österreicher. Und dann noch die angeblichen Beratungsgespräche über „Neutralität“. Für Bernd Bieglmaier sah das alles nicht nach einem Kurzschluß aus.

 

Ja, es war nicht zu fassen. Dass Herr K. allerdings auch noch unsere Steuergelder für die Stützung der Nazi-Junta nach Kiew transferieren möchte, ging sogar uns zu weit.

 

(Quelle: Österreichisches Aussenministerium).

K. mit P., der sich Dank der USA und anderer „westlicher“ Länder heute vor allem selbst finanziert: als milliardenschwerer Oligarch und Konzernchef, als Waffenproduzent und Medien-Mogul wie auch als ehemaliger Zentralbanker, ehemaliger Minister und ehemaliger Chef des Sicherheitsrates. Er ist der Kandidat der USA, nicht der Ukrainer.

 

Wir wissen nicht, um wessen Geistes flaches Kind es sich bei dem Herrn Sebastian K. handelt, womöglich sogar unterirdisch. Wir wissen auch nicht, ob es sich bei Herrn K. nur um eine gut bezahlte Marionette und einfältiger Handlanger der Faschisten handelt oder doch um einen glitschigen Soziopathen oder gar karrieregeilen Pychopathen. Oder sollte ihm gar niemand erzählt haben, was das ist: Faschismus?

 

Auch dummes Brot würde eines Tages schimmeln, meinte unsere Reinigungsfachkraft. Unglücklicherweise hatte sie nur einen Eimer zur Hand, als wir uns nach dieser Geschichte geschlossen übergeben mussten.

 

Soetwas bleibt haften, davon waren wir alle in der Bedürftigen-Redaktion überzeugt. Nicht nur in den Ritzen des Dielenbodens, sondern auch bei Herrn K. Wir konnten uns kaum vorstellen, dass sich Herr K. die braune Soße wie viele seiner Landsleute nach 1945 einfach so abwaschen könnte.

 

Unsere Reinigungsfachkraft war hier weniger optimistisch. Kotze stinkt, wusste sie, aber auch, dass Aale unglaublich fettig und ölig sind.

 

Sie ist eine kluge Frau. Und sie trug unsere Entscheidung mit, diesen Sebastian K. am weit ausgestrecktem Arm als Bedürftigen der Woche zu küren. Ebenfalls mit der Option auf ein Mehr. Vielleicht in Berlin. Vielleicht auch in Washington.

 

 

Samstag
31
Mai 2014

Al-Quaida trifft sich! In der PRESSE.

 

 

Das Script für den Film „Arschlöcher“, mit dessen Produktion noch dieses Jahr begonnen werden soll, befindet sich langsam in der Endphase. Der Inhalt befasst sich mit einem gar nicht so fiktiven Redakteur eines Massenblattes, mit seinem asozialen Leben, seiner Amoral, seinem auf eine bestimmte Klientel ausgerichtetes Schaffen und einer gekauften Meinung, wie es bei Medienhuren üblich ist.

 

Dies soll hier zum Anlass gereichen, um einen beliebigen Artikel aus einer beliebigen Zeitung hervorzuheben. Es hätte auch ein anderer Artikel von einem anderen Lohnschreiber eines anderen Blattes sein können – es spielt keine Rolle, weil sie alle austauschbar sind.

 

Ausgewählt wurde die Ausgabe der PRESSE vom 17. April 2014, weil sie gerade bei uns auf dem Tisch lag. Unter der Rubrik „Ausland“ waren drei große Themenbereiche zu finden:

a) Ukraine sowie die Meinung, dass es sich bei Russland um den Aggressor handeln würde,

b) Syrien und die Behauptung, dass das dortige „Regime“ Verbrechen „an dem eigenen Volk“ verübt

c) Jemen und Al-Kaida, die sich dort treffen würden.

 

Eingegangen werden soll hier auf den letzten Artikel, weil der Spaßfaktor hier am höchsten scheint. Verfasst wurde er von einem Jürgen Streihammer, einem recht jungen Redakteur mit dem passenden Jahrgang 1984.

 

„Al-Quaida-Treffen alarmiert USA“ lautet reißerisch die Überschrift, die nur noch ein müdes Gähnen oder ein fades Schmunzeln entlocken kann. „Terror. Auf einem Video ist offenbar die größte Versammlung der Jihadisten seit Jahren zu sehen. Die Nummer zwei der al-Quaida droht darin dem „Kreuzträger Amerika“.

 

Hier der Link zu dem Artikel:

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/1595159/AlQaidaTreffen-alarmiert-USA

 

Streithammer beschreibt in seinem Artikel, was er auf dem Video zu sehen bekommt. Dutzende vermummte Männer, gereckte Fäuste, Waffen, schwarze Fahnen und ein nicht vermummter Mann, von dem jemand gesagt hat, dass er Nasir al-Wuhayshi sein soll, von dem wiederum jemand gesagt hat, dass er das Amt als Nummer 2 von Al-Quaida inne habe bei gleichzeitiger Tätigkeit als Chef vor Ort.

Veröffentlicht habe diese Video der bekanntlich vollkommen neutrale US-Sender CNN, der es wiederum von sonstwoher haben könnte. YouTube oder/und Intel-Center unweit des Pentagon könnten sich hier anbieten – kleiner Tip.

 

Screenshot aus YouTube. Söldner im Jemen oder in Arizona außerhalb ihrer Höhle.

 

 

Streihammer gibt das wieder, was die US-Amerikaner behaupten: es würde sich um die seit Jahren größte Versammlung von Al-Quaida handeln. Irgendwo in einer kahlen Gebirgslandschaft, die von irgendjemanden als im Jemen befindlich bezeichnet wird. Irgendwelche anonymen US-Regierungsbeamte sollen dieses Video, so Streihammer weiter, für authentisch halten, während es von offizieller Seite kein Statement gebe.

So weit so gut so nichtssagend.

 

Interessant wird hier nun die Rolle von Streihammer als Redakteur dieses Artikels, welcher in veränderten Formen hunderte Male in den Massenmedien erschienen ist. Vielleicht hat er den vorgefertigten Text auch nur ins richtige Layout einfügen müssen, aber dies ist unwichtig. Es ist sein Name, der dort als angeblicher Verfasser der Textbausteine steht.

 

Streihammer findet dieses Video natürlich besorgniserregend, ohne dass der Grund konkret deutlich wird. Stattdessen erinnert er sich an die US-Drohnenangriffe und Luftschläge auch im Jemen, wobei er die Begriffe „außergerichtliche Exekutionen“, „Massenmord“ und „Terror“ tunlichst vermeindet wie er überhaupt die tatsächliche Ursache und natürlich auch das Ergebnis dieser feigen US-Anschläge verschweigt. Der PRESSE-Redakteur ist sogar verwundert, ja fast peinlich berührt, dass sich diese Leute auf dem Video treffen können, ohne Angst vor einem plötzlichen Raketentod zu haben.

 

Man ist hier versucht, Streihammer die Möglichkeit zu unterbreiten, dass es an dem US-Filmteam vor Ort gelegen sein könnte.

 

Streihammer geht lieber auf die Botschaft des Videos ein, die ihn angeblich beunruhigen würde.

 

Richtig, es handelt sich bei diesem Video nicht nur um irgendeine belanglose Versammlung, wie zufällig mitgefilmt, nein, es beinhaltet eine Botschaft. Das heißt, die Botschaft ist der Zweck dieses Videos, von denen es auch schon viele Dutzend gibt, die zufällig zu bestimmten Zeiten und Gegebenheiten plötzlich über die Westmedien veröffentlicht werden und welche den Interessen nur einer einzigen Partei entgegenkommt. Die Botschaft ist folgerichtig nur eine Wiederholung dessen, was seit 2001 über diverse US-Kanäle verbreitet wird: Al-Quaida möchte weiterhin Krieg gegen die USA führen.

 

Denn die brauchen ihn auch. Sie brauchen ihn permanent. Damit dieser Unsinn, den der PRESSE-Redakteur hier für andere verzapft, etwas authentischer wirkt, erwähnt auch Streihammer wie zahlreiche seiner Vorgänger die angebliche Untersuchung des Videos durch US-Behörden. Nach Anschlagsplänen, heißt es, irgendwo zwischen den Zeilen womöglich. Und sicherlich so geplant erfolglos wie bisher.

 

Streihammer geht in seinem Artikel noch ein wenig auf diesen Wuhayshi ein, der früher angeblich der Privatsekretär des CIA-Mannes Bin Laden gewesen sein soll, was hier nicht weiter beleuchtet werden soll.

Um die Wichtigkeit dieses Mannes als gefährlicher Mann und Feind zu definieren, ist sich Streihammer auch nicht zu Schade, die Schließung diverser Botschaften wegen angeblicher „Terrorwarnung“ zu erwähnen, was auf ein angeblich abgehörten Telefonat zwischen dem angeblichen Al-Quaida-Chef und dem angeblichen Stellvertreter Wuhayshi fusste.

 

Belegt werden konnte durch die USA nichts davon, und so war es einfach nur eine Behauptung, die platziert wurde. Nämlich ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als gerade der Whistblower Edward Snowden die USA als totalitären Überwachungsstaat demaskiert hatte. Da musste also eine Erfolgsmeldung her, dass Bespitzelung und Totalüberwachung nötig wäre.

Folgefragen nach den Standorten der Telefone, Lokalisierungen und dem Nichtstun trotz weltweiter Rundumspionage in früheren Zeiten kamen vorsichtshalber medial erst gar nicht auf. Schwamm drüber.

 

Streihammer gibt sich ohnehin ahnungslos und versucht zum Schluß seines Artikels auch noch den „Unterhosenbomber“ von 2009 in die Waagschale zu werfen, um die akute Terrorgefahr zu stimulieren. Er endet mit der Behauptung, dass die Bombe damals bei zwei Kontrollen unentdeckt geblieben wäre.

Diese Kontrollen hat es allerdings nie gegegen, weil das FBI in Zusammenarbeit mit anderen Diensten den jungen Afrikaner selbst an diesen vorbeigeführt hatte, um das Bedrohungsszenario am Bord eines Flugzeuges medienwirksam inszenieren zu können. Das FBI kann bei derartigen Manövern mittlerweile auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen, so stümperhaft ihre Inszenierungen manchmal auch angelegt waren. Da müssen dann die eigenen Leute in den Massenmedien die Löcher stopfen.

 

Und so ist auch der Redakteur Streihammer gefangen in seiner Medienwelt, in denen tatsächliche Erkenntnisse, Recherche und auch Logik keinen Platz haben. Da wird nur endlos derselbe Schwachsinn wiederholt, um es weiterhin in den Köpfen der Konsumenten zu zementieren. Das ist sein Auftrag.

 

Irgendwelche Al-Kaida-Treffen alarmieren nicht die USA, denn sie sind dabei. Es sind Washingtons Leute für verdeckte Kriege, geführt und bezahlt durch den reaktionären Verbündeten Saudi-Arabien und auch Katar. Das waren sie seit dem verdeckten Krieg in Afghanistan, hier noch trainiert durch den pakistanischen ISI, das waren sie im Kaukasus, im Irak, im damaligen Jugoslawien, im Iran, in Libyen und immer noch aktuell und für wirklich jeden sichtbar in Syrien. Überall dort, wo es um US-Hegemonial-Interessen ging und geht.

 

Nur die Anschläge in New York 2001 mit dem sofortigen Fingerzeig auf eine Organisation, die vorher und nachher die eigene Söldner-Organisation war und ist, passen irgendwie nicht ins verbreitete Bild. Die Nichtaufklärung dagegen schon.

Allein diese Überlegung würde aus Streihammer einen Schreiber ohne Lohn machen. Und wer will das schon, wo er sich doch so schön als lohnababhängiger Helfer der kriegstreibenden und teilweise faschistischen Herrschaftsklasse integriert hat.

 

Mittwoch
21
Mai 2014

Bedürftig – 21. Kandidatin: Patricia O.

 

 

Frau Patricia O. ist eine potentielle Miss. Sie kommt aus einem in der Ebene gelegenen Dorf mit sauberen Häusern sowie einer kleinen Kirche und einer BILLA-Filiale in der Mitte, um die unmittelbarsten Bedürfnisse der überschaubaren Bevölkerung zu befriedigen.

 

 

Miss Patricia O. hat sich dazu bereit erklärt, an einer kleinen regionalen Miss-Wahl teilzunehmen, in der es um Dauergrinsen, Badeanzüge, alte schmierige Typen und ein wenig Handgeld geht, der für die Anzahlung eines neuen Flatscreen-Fernsehers reichen würde. Die Voraussetzung für die Teilnahme wurde bewusst niedrig gehalten. Die äußerliche Darstellung eines bestimmten Geschmacks gilt als ausreichend, schließlich sind die Veranstalter bestrebt, mehrere Teilnehmer für Werbezwecke auszunutzen.

 

Miss Patricia O. erfüllt diese Bedingung zweifellos, ohne sich großartig anstrengen zu müssen. Sie hat es nicht nötig, eine Rolle zu spielen, denn sie ist authentisch. Es hat auch gereicht, um in eine kleine regionale Zeitung zu kommen, in eines jener Blättchen, die gewöhnlich Nichtigkeiten mit Nichts zu füllen bemüht sind.

 

 

Und weil dem so ist, durfte sich Patricia O. als Miss-Kandidatin sogar zu ihrer eigenen Person äußern. Damit das blanke Foto im Blatt einen Namen und ein wenig Charakter erhält. Allerdings sprach Frau O. nicht von sich, sondern von ihrer stolz hergezeigten Umhängetasche der Marke „Claudette“.

 

Diese Tasche, ihre Tasche, sie sei ihr ein und alles.

Ohne sie wäre sie nichts.

 

Da wir es genau so sehen, küren wir Frau O. zur Bedürfigen der Woche.

 

 

PS:

Sollten Sie ebenfalls eine Designertasche der Marke Claudette für nur 300,- Euro erwerben wollen, so schicken sie einfach eine kurze Mail an die Redaktion.

Bedürftigen gewähren wir einen Preisnachlass von 10%. Selbstverständlich nur gegen Vorkasse.

Denken Sie daran: Ihre Tasche – Ihre Persönlichkeit.

 


 

 

Sonntag
04
Mai 2014

Kulturpreis Wr. Neustadt 2014

Die Stadt Wr. Neustadt hat für das Jahr 2014 einen Kulturpreis ausgeschrieben, dieses Mal für die Kategorie „Darstellende Kunst“, worunter auch „Medienkunst“ fällt.

Die Bekanntmachung erfolgte trotz recht übersichtlicher Schar der Aktiven nicht persönlich bei den entsprechenden Organisationen, sondern über das städtische Amtsblatt („Wiener Neustädter Nachrichten“) und über die städtische Homepage. (Hier relativ gut versteckt unter „Presse“).

http://www.wiener-neustadt.gv.at/p-7233.html?nopromo=1

Die Einreichfrist endet am 30. Mai 2014. Näheres ist unter dem obigen Link zu erfahren, so auch die Besetzung der Jury, welche dann ihre Vorschläge dem Gemeinderat zu eröffnen hat. Die Entscheidung bleibt beim Letzteren.

Es hat natürlich etwas Schräges an sich, sich selbst für einen Kulturpreis bewerben zu müssen, anstatt von Verantwortlichen empfohlen oder nominiert zu werden. Das setzt freilich eine gewisse Kenntnis voraus.

Ist diese Kenntnis nicht vorhanden, macht die genannte Bewerbungsprozedere wieder Sinn. Und zwar im Sinne der Kenntnismachung durch die einzelnen Künstler oder ihrer Organisationen an jene, welche die Kenntnisnahme bislang aus irgendwelchen Gründen verabsäumt haben.

Wohl an!

 

Donnerstag
17
April 2014

GROOVE X-TENDED 2014

Mit Park & Ride und Shanta Noir

am 4.April 2014 Kulturszene Kottingbrunn
Beginn: 19.00 Uhr
Tickets, Location und Infos: http://www.kulturszene.at/

 

Silvio Sinzinger


Park & Ride

Park & Ride ist eine groovige Ethno-Jazzrock Band. 7 Männer und eine Frau am Akkordeon grooven sich gekonnt durch die unendlichen Weiten der Weltmusik. Der Rhythmus steht bei dieser Musik eindeutig im Mittelpunkt. GROOVE and MOVE in der Schwüle des Wiener Beckens! Das Didgeridoo legt einen groovigen Untergrund, die Bläser fetzen d’rüber, die Gitarre spielt einige rhythmische Riffs während das Akkordeon einen Sonnenuntergang imitiert. Alex Klomfar der Bodyperkussionist des Dschungelorchesters läßt seinen Körper zum Musikinstrument werden.

Trompete: Pepi und Luis Abicht (Vater und Sohn)
Didgeridoo und Muschelhorn: Otto Trapp
Akkordeon: Simone Beer
Gitarre: Silvio Sinzinger
Body- und Trommelperkussion: Alex Klomfar (vom Dschungelorchester)
Bass: Stephan Paulitsch
Drums: Paul Schneider

www.parkandridemusic.at

 

Alex Klomfar

 

Shanta Noir.

Otto Trapp/Shanta Noir – Gerhard Kero – Heinz Wolfsbauer
Die Musik von Shanta Noir ist gleichermaßen von der Vielfalt traditioneller Kulturen inspiriert, wie von den Stilen der Electronic Charts. Fette Beats verschmelzen mit den erdigen Riffs afrikanischer Trommeln. Klangräume aus dem Soundlab schmiegen sich an den Puls des Didgeridoos. Ein explosives Saxofonsolo antwortet auf einen erdigen indianischen Gesang und gleich darauf schmeichelt eine Bambusflöte dem ambienten Chant indischer Sängerinnen.

Shanta Noir ist nie um den kreativen Brückenschlag verlegen und entzieht sich der Unterkühltheit anderer Electronic Genres, indem die kraftvolle Performance der Musiker in den Vordergrund gerückt wird. Die Musik ist leidenschaftlich multikulturell, verführt die Seele zum Dialog und hinterlässt keinen Zweifel, wie ernst ihr die Tanzlust der Community ist.

www.shantanoir.com

Kartenpreise
Vorverkauf € 16,00 ermäßigt € 14,00
Abendkassa € 18,00
Kinder € 6,00

 


Dienstag
01
April 2014

Bedürftig – 20. Kandidat: Gernot S.

 

 

Früher war Gernot S. in einem großen staatlichen Telekommunikationskonzern beschäftigt. Als so genannter Controlling-Chef hatte er allerdings entgegen seinem Arbeitsvertrag auch noch andere Dinge kontrolliert. Als Mitglied einer im Telekomminikationskonzern organisierten Bande von Dieben und Betrügern hatte er sehr genau auf seinen Anteil der Beute kontrolliert. Bis die Sache außer Kontrolle geraten war.

 

Danach hatte ihm die Justiz den Vorschlag gemacht, seine Bandenmitglieder zu verraten und dafür im Zuge einer Kronzeugenregelung (viel) zu glimpflich davonzukommen. Gernot S. hatte natürlich eingewilligt, denn Gangster-Ehre ist nur etwas für das Kino aus den 50ern.

 

Gefängnis blieb ihm erspart und somit auch diese für ihn notwendige Erfahrung. Damit es nicht zu schäbig ausschaute, bekam er dafür läppische 120 Stunden Sozialdienst aufgebrummt. Abzuleisten in einem Integrationshaus für behinderte Menschen.

 

Das hat sogar in den Medien für Aufsehen gesorgt. Ein tägliche Schmierblatt für 1,10 Euro widmete Gernot S. gleich eine dreiviertel Seite einschließlich einer kleinen Fotostrecke. Gernot S. beim Waschen eines Fahrzeuges, Gernot S. am Griller, Gernot S. beim Verkauf von Tickets, hier wegen der Kasse freilich nur unter Aufsicht. Nur Gernot S. beim Kloputzen blieb den Schmierblatt-Konsumenten erspart.

Dieses Foto haben wir exclusiv erhalten.

 

Das muss für Gernot S. sehr hart gewesen sein. Auch wenn er mit falschem Stolz verkündete, im Integrationshaus widerliches „Mädchen für alles zu sein“. Er behauptete sogar, sich angeblich für nichts zu Schade zu sein. Nun, das war Herr S. zuvor auch nicht gewesen.

 

Für das Schmierblatt verstieg sich Gernot S. gar noch zu der Aussage, dass er dem Integrationshaus auch in Zukunft helfen möchte, also nach diesen läppischen 120 Stunden Aushilfs-Sozialdienst. Es würde dort ein unglaublicher Idealismus herrschen, wird Herr S. zitiert, wie er ihn selten erlebt habe. Und das gehöre unterstützt.

 

Für einen Moment wurde uns in der Bedürftigen-Redaktion warm ums Herz. Ein Krimineller, der Idealismus nach seiner idealismusfreien Umgebung im Telekomminikationskonzern wiederentdeckt hatte, ein Krimineller, der endlich einmal in seinem Leben etwas nützliches zu tun gedachte, es wenigstens ankündigte. Rührig. Eine rührende Darstellung von urplötzlich entstandenem Sozialinteresse.

 

Er kann es sogar auch, indem er das beiseite geschaffte gestohlene und zusammenkorrumpierte Geld flugs dem Integrationshaus spenden könnte. Die haben es nämlich bitter nötig, weil zu geringe Mittel, zu wenig Geld oder auch „zu spät gezahlte Rechnungen“ durch die „öffentliche Hand“.

 

Hiermit kennt sich Gernot S. aus, er hat seine Hand auch lange genug aufgehalten, um das öffentliche Geld in seine Hosentaschen zu schaufeln. Es ist geradezu grotesk, dass der Herr S. seine Aushilfs-Sozialstunden in einer Einrichtung ableisten durfte, welche er zuvor indirekt bestohlen hatte. Und wir hoffen auch, dass nach seinem Abgang nichts in der Kasse gefehlt hat.

 

Seine Huldigung in einem täglichen erscheinenden Schmierblatt, weil Herr S. ein guter Krimineller zu sein scheint, bedürfte eines weiteren Auswahlverfahrens, zu welchem sich der Chefredakteur oder dessen Geldgeber gerne bewerben dürfen.

 

Aber dem Gernot S. als ganz kleines Lichtchen im Korruptionsuniversum gebührt unser grenzenloses Mitleid, weswegen wir ihm mit der Wahl zum Bedürftigen der Woche gerne entgegengekommen.

 

Freitag
21
März 2014

Die Sprengung eines Hochhauses.

 

 

In Frankfurt wurde vor einer knappen Woche, am 2. Februar 2014, das ehemalige Universitätsgebäude via Sprengung abgerissen. Mit einer Höhe von 116 Metern handelt es sich bei diesem Hochhaus um das bislang höchste Gebäude, welches in Europa gesprengt wurde. Das ist zwar keine Kunst, aber spektakuläres Handwerk.

 

 

Es waren natürlich eine Reihe Maßnahmen getroffen worden, um niemanden zu gefährden. Unter anderen hatte man zahlreiche Wasserbehälter im Hochhaus platziert, welche den Staub binden sollte. Die Sprengung verlief reibungslos und bot natürlich ein interessantes Schauspiel für zahlreiche Schaulustige.

 

 

Es existieren eine Reihe Videos auf YouTube, welche den Vorgang dokumentieren. Krach, freier Fall, Staubwolke…

 

An was erinnert diese Sprengung nur? Da war doch mal ‚ was gewesen… oder?

 


 

Montag
10
Februar 2014

EU-Kulturförderung 2014-2020. Teil 2.

 

 

Das zuletzt auf dem Workshop vorgestellte Programm der EU nennt sich „Creative Europe Culture“ und soll sich eher an tatsächliche „Kulturschaffende“ richten oder auch an etwas jüngere „Künstler“. Aus diesem Grund wurde hier der administrative Aufwand verkleinert, was natürlich den imensen Aufwand der übrigen Antragsteller in Frage stellt. Benannt wurde zudem die Zusammenarbeit mit Banken und gleichzeitig der Eindruck erweckt, als würden diese Geldhäuser für diverse Erleichterungen der hier kurz besprochenen Förderschiene verantwortlich sein.

 

Dem ist natürlich nichts so. Und von dem tollen Angebot, auf diesem Weg für seine künstlerischen Ambitionen besonders „günstige“ Kredite zu erhalten, kann nur abgeraten werden. Es sei denn, der Antragsteller ist förmlich erpicht darauf, sich in die neoliberale Struktur als Abhängiger und Schuldner einfügen zu wollen.

 

Oberflächlich betrachtet klang es insgesamt nicht uninteressant. Es wurden bestimmte Förder-Summen genannt, es wurde von Forschung und literarischen Übersetzugen geredet, von Entwicklung europäischer Filme, von grenzüberschreitender Zusammenarbeit usw. Wenn die Voraussetzungen gegeben waren, könnte es vielleicht eine Überlegung wert sein.

 

 

Letztlich richtet sich dieses Programm ebenfalls an Unternehmen, wenn auch an kleinere dieser Art. Die vorgebliche „Unterstützung von Künstlern und Kulturschaffenden in Europa“ ist nach wie vor vor allem eine Unterstützung der Industrie, also sich selbst. Gewisses Kapital und Vorfinanzierung sind unabdingbar, andere Voraussetzung wiederum geradezu utopisch, wie die Beteiligung von gleich mehreren „Mitorganisatoren“ an Projekten. Wer selbst Projekte aufgestellt und realisiert hat, weiß, dass soetwas kaum funktioniert.

 

Das EU-Förderprogramm soll auch „Transnationale politische Zusammearbeit“ beinhalten. Was dies konkret sein soll, wurde nicht definiert. Und das ist wahrscheinlich besser so, denn die extrem undemokratischen Strukturen, die Umverteilung von Kapital von unten nach oben, Korruption, die Zerschlagung des Sozialgefüges, Aushebelung von Souveränität und Rechtstaatlichkeit können von der EU kaum als förderungswürdig anerkannt werden. Außenpolitisch sieht es nicht besser aus. Eingebunden in die weltgrößte militärische Verbrecherorganisation NATO, kontrolliert und geleitet durch den großen „Bruder“ aus Übersee, steht die EU auch für Kolonialpolitik, politische Umstürze in nicht genehmen Staaten und wirtschaftlichen, medialen sowie ganz realen Krieg.

 

Die EU ist kein freundliches Netzwerk und ein sozialer, wohltätiger Verein. War es nie und wird es nie sein. Dementsprechend verhält es sich mit der so genannten Förderpolitik, es kann gar nicht anders sein. Und wie es sich mit Förderungen grundsätzlich verhält, kann dies national und regional beobachten oder besser selbst in Erfahrung bringen. Das richtige Parteibuch, persönliche Bekanntschaften, Huldigung und Lobbyarbeit sorgen für eine Vorverteilung. Für die Reste an Fördermitteln darf sich aber jeder bewerben, natürlich nur unter bestimmten Voraussetzungen.

 

Mittwoch
05
Februar 2014

EU-Kulturförderung 2014-2020. Teil 1.

 

 

Mit der Kulturförderung ist das so eine Sache. Wer hier überhaupt in den Genuß dieser kommt und wer hier was als „Kultur“ definiert oder auch nur ausgelegt, ist ein sich jährlich wiederholendes ärgerliches wie gewohntes Szenario. Erst recht, wenn diese von einer undemokratischen Krake wie die EU, dieser transeuropäischen Räuberbande, ausgeschrieben wird.

 

Creative Europe

 

In der Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass die von der EU bezeichnete Kulturförderung eher einer kaschierte Werbeförderung für diese Kapitalunion gleichkam. Gleichwohl auch einige sinnvolle Projekte integriert wurde, wie Programme für den interkulturellen Dialog.

 

Die neue Förderperiode unter dem Titel „Kreatives Europa 2014-2020″ weicht nicht von dieser Linie ab, sondern vermittelt nun offen, um was es wirklich geht. Es geht um Kreativwirtschaft, es geht um die Kommerzialisierung von echter oder vermeintlicher Kreativität, es geht um verkaufbare Kultur.

 

Cornelia Bruell hatte im vergagenen Jahr eine sozialwissenschaftliche Studie für das Institut für Auslandsbeziehungen e. V. (ifa) durchgeführt und dieses EU-Förderprogramm beleuchtet. Hierin wies sie nach, dass dieses Programm auf Zielgruppenpositionierung, Kulturmarketing, Besucherforschung, Wettbewerbsfähigkeit, aber auch Beschäftigung und sogar Wachstum ausgerichtet ist. Mit den Voraussetzungen Wirtschaftswachstum und Konsum als theoretische Fördergrundlage wird Kultur zu einer profitorientierten Massenware.

 

Begriffe wie „Individualität“, „Ästhetik“ oder gar „Bildung“ und „Gemeinnützigkeit“ haben hier keine Platz. Somit spiegelt die vorgebliche Kulturförderung der EU nur das wieder, was die EU beinhaltet und wozu sie überhaupt geschaffen wurde. Sie wendet sich an Firmen und kapitalkräftige Vertreter der Industrie, denen es weitaus leichter fallen wird, bestimmte Voraussetzungen für eine Förderchance zu erreichen: vorhandenes Kapital, eine Kreativabteilung, zeitliche Ressourcen, eine Rechtsberatung und die Möglichkeit, die Kosten steuerlich absetzen zu können.

 

Dies wurde auch auf dem Workshop deutlich, welches am 30. Januar von der Kulturvernetzung Niederösterreich von Bettina Windbüchler sowie von Sylvia Amann von Inforelais in Bad Fischau veranstaltet wurde. Für die anwesenden Gäste war es sehr erhellend, dass von ihren Bedürfnissen und ihren künstlerischen Ambitionen zumeist nicht die Rede war.

 

Allerdings wurde eine Veranstaltung angekündigt, die für Kulturvereine interessant sein könnte. Warten wir es ab.

 

 

Samstag
01
Februar 2014

Österreichischer Filmpreis 2014

 

 

Am gestrigen Abend (22. Jänner) fand die Verleihung des österreichischen Filmpreises zum ersten Mal in Niederösterreich statt, genauer gesagt in Grafenegg. Da stellte sich alles ein, was mit österreichischer Filmprominenz zu tun hatte, unter anderem die beiden neuen Präsidenten der Filmakademie, Stefan Ruzowitzky und Ursula Strauß, sowie Ulrich Seidl, Götz Spielmann, Karl Merkatz, Erwin Wagenhofer und viele andere. Und all die Menschen, mit denen Film erst möglich und lebendig wird: Kameramänner, Produzenten, Autoren, Tontechniker, Filmmusiker, Maskenbildner, Szenenbildner, Kostümdesigner etc.

Natürlich durfte auch der Landeshauptmann Erwin Pröll nicht fehlen, für den diese Veranstaltung natürlich ein Prestige bedeutete. Er hatte vorne in der 1. Reihe als Gastgeber auch den besten Platz.

 

 

Mit Helmut Puritscher als Vertreter des Wr. Neustädter Kinosommertraums waren auch wir als Vertreter der BANALE vor Ort.

 

Vor vollem Haus wurde die Verleihung locker und professionell von Karl Marcovics gestaltet. Der Schriftsteller und Philosoph Franz Schuh hielt eine wohltuend scharfzüngige Rede zum Thema Filmkultur und seinen Problemen mit den politischen Entscheidungsträgern und den wirtschaftlichen Vorgaben.

 

Erfreulicherweise wurde im Vorjahr mit der Kategorie Kurzfilm eine neue Sparte eingeführt. Florian Pochlatko machte hier das Rennen und gewann den Preis mit seinem Kurzfilm „Erdbeerland“. Der große Abräumer war allerdings der zutiefst gerührte Hüseyin Tabak mit seinem Film „Deine Schönheit ist nichts wert“, der in gleich drei Kategorien gewann.

Im Anschluß der Gala wurde zum Essen gebeten. Auf dem Teller befand sich dann ein Gericht aus dem Kochbuch von Ursula Strauß. Es schmeckte gut, ließ uns aber Stunden später aufblähen.

Ansonsten war es ein sehr interessanter Abend gewesen und nebenbei ein Anlaß, die eigene Motivation innerhalb der hiesigen spröden und unwirtschaftlichen Provinz zu überprüfen.  Fazit: sie ist vollkommen in Ordnung. Auch in diesem Jahr wird aus nichts zumindest etwas gemacht werden, abseits der alkoholgeschwängerten nichtssagenden und kostspieligen Massen-Events.


 

Donnerstag
23
Januar 2014